Ich finde Mobbing widerlich.
In der Grundschule wurde ich gemobbt, weil mein Deutsch noch nicht perfekt war und weil mein Name ja anscheinend so lustig ist. Ich wurde immer Omi, oder Na Omi etc. genannt, generell hat mich nie irgendwer in Sport gewählt, obwohl ich echt gut war. In den Pausen saß ich meistens alleine auf der Bank, bis 1 oder 2 Verstossene sich zu mir gesetzt haben. Irgendwie war die Grundschule trotzdem nicht schlimm für mich, weil die Kinder aus meiner Klasse mir immer kleine Anerkennungen gaben, der ein oder andere hat heimlich immer nach meinen Rat gefragt und ich wurde immer für meine Zeichnungen gelobt. Sie hatten so eine kleine Band in der Grundschule, die mich aber nie aufgenommen hat, weil sie meinten dass ich grausam singe.
Auf dem Gymnasium wurde ich von Mitte/Ende der 5ten bis Ende der 7ten Klasse gemobbt, weil ich übergewichtig war (in der 5ten ging es noch, aber es wurde mehr), ich war auch nicht die gepflegteste Person und ja. Ich durfte mir auf einmal anhören, dass meine Zeichnungen auch schrecklich sind und das ich nie mehr singen soll, weil es so unfassbar schlecht ist. Das war so ziemlich das schlimmste für mich, weil das die einzigen Sachen sind/waren die mir Spaß gemacht haben. Es wurde immer über mich gelästert als ich daneben stand und alles mitbekommen habe und ich bin sehr direkt und das bin ich schon immer gewesen, also hab ich ihnen dann noch gesagt dass es schon traurig ist über jmd zu reden der direkt daneben steht und alles mitbekommt.
Ansonsten wurd ich immer als Creep, fett, hässlich, etc. beleidigt.
Als mein Hund mich ins Gesicht gebissen hat und es genäht werden musste, haben die Kinder meine Narbe neben den Mund als hässlich betitelt und mich "Narbenkind" genannt und meinten "Hast du da einen Pickel/eine Warze am Mund?????" "Ihhhhhh dein Gesicht"
und als sie erfahren haben, das wir den Hund weggegeben hatten (das war ein Jahr später), sagten sie: "Den hätte ich einschläfern lassen, jo." Und das hat mich auch sehr getroffen.
Ich habe in der 7ten Klasse dann auch noch eine Lehrerin bekommen, die meine ganze Schulzeit verändert hat.
Sie hat jeder Stunde 21 Sechsen verteilt, einen drann genommen NUR wenn man sich nicht meldet. Einen Mäusschen nennt, wenn sie einen gerade anschreit. Jede Stunde Hü's schreibt.
Sie hat wenn wir ihr keine Antwort auf ihre Frage gegeben haben, an die Tafel geklopft und einen egal wie oft man sich gemeldet hat immer ne 6 gegeben. Die hat ihre Hassschüler vor die Klasse gestellt und dann sagen gefragt und wenn man die akustisch nicht verstanden hat, hat sie rumgeschrien und einen eine 6 aufgeschrieben.
Die Frau war grauenvoll.
Also hatte ich nun Mobbing von Schüler und Lehrerseite.
Auch mein Klassenlehrer beleidigte mich, als ich ihn kritisiert hatte. Ich hatte eine Schleife auf den Kopf und er sagte "das lass ich mir von einer dummen Schülerin mit einer genauso dummen Schleife nicht sagen."
Die Schulleitung verschliesst aber ihre Augen vor sowas. Sie haben mir sogar gesagt, dass wenn ich ein Problem mit der Schule habe sie mir nahelegen wollen diese doch zu verlassen.
Als in der achten Klasse alles besser wurde und ich echt was auf mir gemacht habe und wd von meinen Übergewicht weg war,
wurde ich wirklich sehr sehr beliebt, aber dann kam das Lehrermobbing auf die nächste Stufe. Sie haben es so weit geschafft, dass ich nach dem Jahr wo ich echt viele Freunde hatte von der Schule musste. (Aus meiner guten 2 in Französisch wurde nach dem Lehrertausch eine 6/5, die ich auf eine gute 4 hochgearbeitet habe, und ich habe eine fünf auf den Zeugnis gehabt. Meine Klassenlehrer hat mir dann auch noch eine fünf reingehauen und zack war ich weg vom Fenster)
Am letzten Schultag kam mein Lieblingslehrer zu mir und entschuldigte sich dafür, dass es so mies gelaufen ist und dass er weiß wie unfair das war und das es viel Sodder und Gemoddere unter der Hand dieser zwei Lehrer war, er aber als Kollege da nichts machen kann.
Mobbing ist so Vielfältig und Mobbing ist etwas was jeder mitbekommt (jedenfalls in den meisten Fällen), aber niemand greift ein. Selbst wenn man aktiv nach Hilfe sucht, wird es oft untergraben.
Wenn dann noch der Mobber eine Lehrerin und Lehrer ist, dann hat man keine Chance mehr.
Ich hatte Angst vor der Schule, und auch heute wo ich im Abschlussjahrgang bin, habe ich immernoch Alpträume von der Lehrerin. Und jedesmal wenn ich sie sehe kann sie mir nicht in die Augen schauen.
Ich hatte auch einen Youtube Account und habe Lieder hochgeladen, ich hatte tatsächlich mehr als Tausend Klicks, aber hatte nur Dislikes, und tausende Beleidigungen unter meine Videos, dass ich hässlich bin und nicht singen kann. Etc. Die ganze Stadt hat das Video gesehen, ich konnte einmal im Bus sitzen, ohne das irgendjemand das Video angemacht hat und laut gelacht hat oder "ohhhh guck mal wer da ist" geschrien hat. Sogar mir unbekannte Leute.
Auf der Realschule, ist in meinen Fall aber das Mobbing auf einer noch anderen Ebene.
Auf den Gymnasium wurde ich gemobbt, weil ich dick war und hässlich und weil ich schlecht in der Schule war. Da war das Mobbing aber eher verbal und die Beleidigungen waren auch nicht mit der neuen Schule zu vergleichen. Das war noch eine viel anderes Niveau. Dort wurde ich im Sport oder in der Schule und Gruppenarbeiten ausgegrenzt, aber man hatte sonst so ziemlich seine Ruhe.
Auf der Realschule hingegen zerstören die Kinder dich.
In meiner jetztigen Schule da sagen die nicht "du siehst sche***e aus." Die benutzen Wörter die ich hier nicht wiederholen will.
Zu 95% Prozent alles Streitigkeiten wird handgreiflich.
Als ich auf die Realschule kam, sah ich wirklich nicht schlecht aus, durfte mir ab den Zeitpunkt dann immer anhören, dass ich arrogant bin und das ich abgehoben bin. Ich durfte mir alle möglichen Gerüchte anhören die schon in meiner zweiten Schulwoche anfingen.
Ich habe mich im Unterricht wirklich angestrengt, weil ich mich verbessern wollte. Dann meinten alle, dass ich mich nicht so viel Melden soll und nicht so "schlau" (wie sie es nannten) reden soll. Ich wurde also nun gemobbt weil ich gut in der Schule war.
Ich wurde wegen Gerüchten gemobbt die wirklich 0% Wahrheit beinhalteten (das ich eine Schl**pe wäre, für Kinderschlagen wäre, dass ich schwanger wäre etc.)
Ich wurde gemobbt, weil ich anders als die anderen nicht jedes Wochenende feiern war, und Drogen genommen habe und ich schockiert war von diesen ganzen Kindern mit Piercings im Gesicht und Raucheratem, bunten Haaren, oder dunkelroten Augen, die Sprache die dort herrscht und die Kinder an sich.
Das war zu viel für mich.
Alles was nicht reinpasst, wird in eine Ecke gedrängt oder unterdrückt.
Man wird für Kleinigkeiten gemobbt und wenn es erst angefangen hat dann wird es immer schlimmer.
Ich habe eine Morddrohung bekommen und Androhung von Gewalt, ein verbaler Übergriff und meine gesamte Klasse stand im Kreis hinter uns. Sie lachten, sie machten Witze, es muss lustig für sie gewesen sein wie mehrere auf mich los gegangen sind und ich in Tränen zusammengebrochen bin. Das wurde gefilmt und rumgeschickt, die ganze Morddrohung. Sie ging durch viele Schulen.
De facto wurde ich dann für das Fehlverhalten anderer gemobbt und es wurde sich darüber lustig gemacht.
Als ich das ganze angezeigt habe, und es ans Jugendgericht ging, wurde ich dafür beleidigt und gemobbt, dass ich mich gewehrt habe, dass ich sie angezeigt habe.
Unterm Strich suchen sich Mobber oft die kleinsten, jüngsten und die sensiblen aus, weil das leichte Beute sind, wie ich feststellen durfte.
Nach 1/2 wöchiger Schulbefreiung kam ich in eine andere Klasse und zack die hatten schon vor mein Eintreffen geplant mich weiter zu mobben, anfangs ging es noch. Sie kannten mich zu wenig um mich zu mobben, doch es wurde immer mehr besonders von einer Gruppe Jungs in meiner Klasse.
Die gingen so weit, dass sie mich im Unterricht mit Kullis, Radiergummis und Stiften abgeworfen haben und mich beleidigt haben, dass sie meinten dass ich fett bin obwohl ich es de facto nicht war. Sie sagten, dass ich mich umbringen soll und kamen in Sportunterricht so mit nen Seil um den Hals zu mir und meinten "Falls du wieder Probleme hast", oder als die ne 6 geschrieben haben, kam der eine zu mir und sagte:
"Können wir uns um 18 Uhr treffen? Dann können wir gemeinsam von der Brücke springen."
"Du würdest allen ein Gefallen tun, wenn du dich einfach umbringst." Etc.
Mein Klassenlehrer der half nicht, nein er sagte sogar ich hätte Wahrnehmungsstörungen. Weil er einfach keine Lust hatte, sich darum zu kümmern. Es verharmloste alles, er sagte ich brauche nur Aufmerksamkeit und das ich ein Hypochonder wäre.
Mobbing ist eine fiese Sache, ja.
Die Täter werden im größten Teil nicht dafür bestraft, oder nicht ausreichend bestraft.
Sie hören nicht auf, sie erfreuen sich an den Prozess deiner Zerstörung. Je kaputter du bist, desto gemeiner sind sie.
Das ist eigentlich total krank, dieser Gedanke alleine.
Als Zielscheibe ist es nicht leicht sich zu wehren und in der Schule ist es nochmal doppelt so schwer, weil niemand das Problem für voll nimmt.
Welcher Ausmaß an Wut und Trauer auf einen Erlegt wird ist enorm und gar nicht nach empfindbar.
Ich kann es nur wiederholen, wir leben in einer taubstummen und blinden Gesellschaft, alles wird ignoriert und Problemen den Rücken zu gekehrt. Solange die Probleme die Leute selbst nicht betrifft, interessiert es sie auch nicht. Alle machen mit, weil sie sich gar nicht trauen nicht mitzumachen.
Gründe dich zu mobben finden sie immer, ob du dick/dünn/gross/klein/dumm/schlau bist. Man kann nichts gemacht haben, wenn sie dich als Opferrolle wählen, dann bist du es ob nun mit Grund oder nicht.
Die Schulleitungen wollen damit nichts zu tun haben, weil sie den Ruf ihrer Schule nicht noch schlechter (in meinen Fall) haben wollen.
Das man sich aber alleine gegen niemanden wehren kann, versteht niemand.
Vertrauenslehrer? Hach, das ich nicht lache. Die sagen immer das gleiche, aber ändern und handeln können die nicht.
Mobbing fängt mit Banalitäten an und schaukelt sich immer höher, die Täter sehen das vlt als Späße an, aber aus vermeidlichen Scherzen werden Messer dessen Folgen nicht absehbar sind. (Depressionen, Amokläufe, Suizid, langfristige Schäden)
Es fehlt Leuten an Courage, wenn ich Mobbing auf den Schulhof sehe dann greife ich ein. Bei mir wurde nie eingegriffen. Wenn jmd ein kleines Mädchen schlagen will (ja ist leider auch auf meiner Schule teils so) dann dräng ich mich dazwischen und sagt mit fester Entschlossenheit "wenn dann haust du mich, und wenn du das machst dann wird das Konsequenzen haben, mit denen du dein Lebbtag nicht froh wirst." etc.
Ich helfe jeden der gemobbt wird, wenn ich es mitbekomme. Ich höre mir auch die Probleme anderer an und will ihnen helfen. Das hat bei mir nie jemand gemacht in der schwersten Zeit der Schule.
Über Depressionen machen die sich lustig, es ist ihnen ganz egal wer du bist, und was deine Hintergründe sind, sie machen dich einfach nieder.
Momentan ist alles eig. Alles sehr ruhig in der Klasse zb. ich verstehe mich mit allen Mädchen, aber die Jungs (naja die 3 schlimmen) bringen manchmal noch Sprüche, trotzdem kann ich sagen dass man die Narben immer mit sich trägt.
Ob man nun kein Selbstvertrauen mehr hat, oder ob man nun eine Trauer, Wut oder gar Hass mit sich trägt.
Ob man nun Alpträume hat oder Angst vor Menschen, Angst vorm versagen und Angst sich wieder und immer wieder so ausnutzen zu lassen, Bindungsängste
und generell ein emotionales Wrack wird.
Beim Mobbing merkt man erst, wie hilflos man ist. Wie Schwach wir eigentlich sind und wie krank unsere Welt ist.
Gewalt und hasserfüllte Worte des Gesellschaft hat viel mit unserer Generation gemacht, weil Generation für Generation wird alles schlimmer.
Ich habe zblspl. meine beste Freundin an die Mobber verloren, und wir haben keinerlei Kontakt mehr.
Entweder wird man zum Mobber, oder du wirst zum gemobbten. So ist es meistens.
Ich bin eig. auch ein Mensch der sich denkt, "wenn du jtz besonders freundlich zu denen sind und ihn zbspl. alle Kunstarbeiten oder Hausaufgaben machst, dann hören sie vlt auf." Aber nein, sie werden immer schlimmer.
Ich bin in vielen Punkten sehr kalt geworden über die Jahre, ich komme aber auch kaum noch mit negativen Sachen zurecht und breche da wirklich zusammen, weil meine von mir gezogene Mauer schon zu oft eingerissen wurde.
Oft will man einfach Weg von allem, alleine irgendwo die Stille genießen, weil man den diese abwertenden Blicke nicht mehr ertragen kann. Und die gehässigen Fratzen und das verlogene Lachen nicht mehr ertragen kann.
Ich will keine Kinder in die Welt setzen, wenn die Welt genauso gemein zu ihnen ist wie sie schon immer zu mir war.
Mobbing macht kaputt, und das auf allen Ebenen.
Da gibt es nichts zum runterspielen, und Leute die es klein reden, die haben wirkliches Mobbing noch nie erlebt. Das ist ein großes Problem der Menschheit, welches übers Internet und Whatsapp nochmal eine höhere Stufe erreicht und ich will gar nicht wissen wie weit sowas noch gegen wird.
Sowas muss gestoppt werden, und verdammt.
Das wird es nicht.
Mein Tipp oder eher eine Bitte an die Betroffenen ist:
Bitte verliert euch nicht auf dem harten Weg, so schwer es auch ist. Wenn ihr euch selbst verliert, aufhört das zu lieben was ihr seid, und tut, dann wird es später unglaublich schwer euch selbst wiederzufinden.
Wenn ihr euch erstmal verändert habt und vergesst wer ihr seid, dann sag ich euch werdet ihr noch viele Jahre verlieren auf dem Weg des Wiederfindens, und manchmal ja ..manchmal verliert man sich für immer. Das wünsche ich keinem von Euch.
LG, Alaska.