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Ein mysteriöser Brief über ein Pokémon-Spiel, das den Spieler in die Psychiatrie getrieben hat?
Altersfreigabe ab 12.
[tab=Übersetzte Version von Hikari17]
Pokémon Fuchsia
Diese Geschichte basiert auf einem Eintrag in einem Bericht, der am Straßenrand in der Nähe einer kleinen psychologischen Klinik in Pennsylvania gefunden wurde. Er scheint aus einem der Fenster im zweiten Stock geworfen worden zu sein. Ich konnte keine passendere Website als diese finden, um dies zu posten. Glaubt, was ihr wollt....
Ich war schon immer ein Fan des Merkwürdigen und des Mysteriösen, vor allem in der Welt der Videospiele. Ich war davon besessen mich über Videospiel-Mythen zu informieren, wie das Triforce in Ocarina of Time oder wie man Mew in Rot und Blau fängt. Ich fing sogar damit an, Pokémon Hacks zu spielen, da mich ihre merkwürdige Qualität amüsierte. Das Folgende beschreibt meinen ersten Kontakt mit einem Spiel namens „Pokémon Fuchsia“ für den Game Boy Advance. Ich schreibe dies bloß, um das Spiel dem Leser zu beschreiben. Mein Anliegen ist simpel. Ich spreche jeden an, der dieses Spiel kennt oder dieses Spiel sogar besitzt, da ich es nicht länger habe. Ich kann nicht klar genug ausdrücken wie wichtig es für dich – den Leser – ist, mir alles über dieses Spiel zu erzählen, so dass ich es finden und zerstören kann. Die nächsten paar Absätze oder so (ich bin mir unsicher, wie lange ich für die Erklärung brauche) sollten dich darüber informieren, warum meine Bitte so unnachgiebig ist.
Meine Geschichte beginnt am Anfang dieses Jahres, am 3. März 2013, um genau zu sein. Ich erinnere mich so genau daran, weil es genau einen Tag vor meinem 22. Geburtstag war. Ich hatte noch keine Ahnung, dass ich meinen Geburtstag nicht genießen würde, nicht einmal ein kleines bisschen. Ich würde ihn in meinem Zimmer eingeschlossen verbringen – metaphorisch gesagt in einem Videospiel. Ich war zu schnell. Es ist nur so schwierig das in Worte zu fassen, was mich jeden Tag verfolgt.
Ich verbrachte den Tag mit meiner Freundin Ann. Wir waren schon beste Freunde gewesen, als wir noch klein waren. Aber im Moment haben wir seit der schrecklichen Sache mit dem „Spiel“ nicht mehr miteinander gesprochen. Wir werden vielleicht nie wieder miteinander sprechen.... Wie auch immer, wir waren in der örtlichen Einkaufsmeile und zu meiner Befürchtung, suchte sie nach einem Geburtstagsgeschenk für mich. Obwohl ich versuchte sie davon zu überzeugen, ihr Geld zu behalten, hielt sie an ihrer Auffassung fest. Wenn ich mir nur mehr Mühe gegeben hätte. Wir kamen an einem kleinen Pfandgeschäft neben der Fressmeile vorbei, dass sich auf Videospiele spezialisiert hatte. Ich versuchte meine Freude zu verbergen, als wir in die Richtung des Geschäfts gingen, aber Ann hatte den Ausdruck in meinen Augen bereits bemerkt.
„Komm schon!“, sagte sie. Sie wusste, dort würde sie mein Geschenk finden.
„Na gut, Ann, aber ich werde wahrscheinlich nichts finden, was ich mag.“ Ich log, um Willen ihrer Brieftasche.
Wir wanderte zu einer Glasvitrine in dem Laden. Sie beinhalte ausschließlich alte Gameboy-Spiele. Ich sah ein paar meiner Lieblinge, Pokémon Rot, Blau, Gelb, Gold, Silber, Kristall und...häh? Ich bemerkte ein GBA-Modul, dass eine lila-Färbung hatte, mit einem kleinen Hauch von Rot. „Ich hab dieses Pokémon-Spiel noch nie gesehen.“, murmelte ich Ann zu.
Sie bemerkte, wie perplex ich war, also ließ sie den Mann an der Kasse die Vitrine öffnen. Wir sahen uns das Modul näher an. Ich las lautvor: „Pokémon: Fuchsania-Edition.“
Was zur Hölle? Da war nicht mal ein Pokémon drauf, wie bei den normalen Pokémon-Spielen. Es gab nur einen Wirbel aus lila und rot. Ann bemerkte, dass ich fasziniert davon war und bevor ich etwas bemerkte,hatte sie das Spiel aus meinen Händen genommen, war zur Kasse gegangen und hatte es bezahlt. Normalerweise hätte ich sie davon abgehalten, Geld für mich auszugeben, aber ich wollte dieses Spiel wirklich spielen. Es war ganz klar ein gehacktes Modul, aber ich wusste, ich würde es genießen. Unabhängig davon, ob es ein guter Hack war oder so schlecht, dass ich darüber kichern musste. Auf die eine oder andere Art, ich musste es haben.
Nachdem ich Ann für mein Geschenk gedankt und mich von ihr verabschiedet hatte, fuhr ich nach Hause. Ich konnte es kaum erwarten, „Pokémon Fuchsania“ zu spielen. Ich konnte nicht anders als das Modul anzustarren, das auf dem Beifahrersitz lag. Der Farbenwirbel war fast hypnotisierend. Ehe ich mich versah, hörte ich den Lärm von ausweichenden Fahrzeugen und Autohupen. Ich sah auf und bemerkte,dass ich auf der falschen Straßenseite fuhr. Schnell fuhr ich auf die richtige Seite und fuhr weiter. Ich sah meine Umgebung an und bemerkte, dass ich schon fast daheim war. „Was? Das hätte doch locker eine halbe Stunde dauern müssen.“ Ich sah auf die Uhr und bemerkte, dass fast eine halbe Stunde vergangen war, seitdem ich die Einkaufsmeile verlassen hatte. Wie lange hatte ich auf das Spiel gestarrt? Ich schenkte dem Ereignis keine weitere Beachtung. Ich würde mich bloß paranoid fühlen, wenn ich weiter darauf rumreiten würde. Ein paar Minuten später kam ich zuhause an.
Ich warf meine Schlüssel auf den Tisch und eilte in mein Zimmer. Ich griff nach meinem alten Game Boy, den ich hatte, seit ich 12 war. Ich steckte Pokémon Fuchsania hinein und schaltete ihn an. Ich konnte mir nicht helfen, aber ich war gleichzeitig ein wenig aufgeregt und ein wenig besorgt. Ich erinnerte mich daran, was im Auto passiert war. Ich dachte, dass es auf irgendeine Weise etwas mit dem Spiel zutun hatte. Jetzt versteht ihr sicher, warum ich mich paranoid fühlen könnte. Wie auch immer, der Bildschirm lud das Game Freak Logo und fror ein.
Keine Sternenanimation, kein Ton, nichts. Ich saß eine Minute davor und dann brachte mich das Spiel endlich zu der Option NEUES SPIEL. Ich wählte sie aus und wartete ungeduldig darauf, was Pokémon Fuchsania wohl sein konnte. Es gab ein normales Intro mit Eich, der die Welt der Pokémon erklärte, nur, dass es nicht mit Eich, sondern mit Koga, dem Arenaleiter von Fuchsania City war. „Ich verstehe.“, rief ich aus.Ich konnte nicht glauben, dass ich so lange gebraucht habe, um zu kapieren, warum es „Pokémon Fuchsania hieß“. Es war offensichtlich ein Hack, der sich auf Fuchsania City konzentrierte. Das könnte tatsächlich interessant werden. Wenn ich bloß gewusst hätte, als wie interessant es sich herausstellten würde....
Koga erklärte die Pokémon-Welt fast wortgenau wie Eich in Pokémon Rot und Blau. Ich benutze den Ausdruck „fast“, weil er am Ende seiner Lektüre Folgendes sagte: „Achte aber darauf. Du kannst dich nicht immer vor den schlimmen Dingen in der Welt verbergen. Du musst lernen, dir deinen Weg freizukämpfen. Pokémon sind dafür gedacht,den Krieg mit unserer Ehre fortzuführen und uns davor zu schützen,verletzt zu werden. Dies ist ihre Bestimmung. Darum wurden sie erschaffen.“ Ich fand diese letzte Zeile merkwürdig, besonders die Worte:„Darum wurden sie erschaffen."
Erschaffen? Was meinte er damit? Ich behielt seine Worte im Kopf und fuhr fort. Ich gab meinem Charakter einen Namen und wählte mein Geschlecht, ganz normal. Dann wurde ich in meinem Zimmer platziert,auch das war ganz normal. Ich ging nach unten und sah jemanden, der wohl meine Mutter sein musste. Meine Mutmaßung stellte sich als falsch heraus, als ich den A-Knopf drückte und mit ihr redete. In der Textbox stand:
„Janina: Hallo Süßer. Bist du bereit für deinen großen Tag? Du weißt doch, was für ein Tag heute ist, oder?“ Mir wurde die Wahl zwischen JA und NEIN angeboten. Ich wählte NEIN.
„Janina:Heute ist dein großer Kampf mit meinem Vater, du Dummerchen. Erinnerst du dich jetzt? Nur weil er unsere Beziehung nicht gutheißt,musst du dir nicht gleich Sorgen machen. Er ist stark, aber du kannst es mit ihm aufnehmen. Ich glaube an dich.“
Das stimmt; Janina ist Kogas Tochter. Es schien, als würde ich in diesem Spiel mit ihr ausgehen. Bis jetzt mochte ich diesen Hack. Aber wieso musste ich schon so früh im Spiel gegen Koga kämpfen und mit welchen Pokémon?
Ich drückte Start und schaute nach, ob ich irgendwelche Pokémon hatte. Glücklicherweise hatte ich welche, ein Level 40 Nidoking und ein Level 40 Nidoqueen. Es war zwar merkwürdig, dass das Spiel damit startete, aber ich war glücklich mit dem Team. Ich ging nach draußen und fand mich natürlich in Fuchsania City wieder. Ich wanderte durch die Stadt und stellte fest, dass es genau wie das Fuchsania City meiner Kindheit aussah, bis auf den Fakt, dass mein Haus aus Alabastia ebenfalls hier war. Ich redete mit den Stadtbewohnern, aber diese begrüßten mich bloß mit Missachtung. Sie alle sagten hasserfüllte Dinge zu mir wie „Koga wird dich in die Schranken weisen.“ oder „Ich hoffe, Koga verpasst dir eine Lektion“. Es war glasklar, dass Koga die ganze Stadt gegen mich aufgebracht hatte.Ich konnte bloß vermuten, dass er es wirklich nicht mochte, dass ich mit seiner Tochter ausging. Bis jetzt machte mich der Hack neugierig,aber er war zumindest merkwürdig.
Endlich schaffte ich es zur Arena und ging hinein. Die Arena war bloß ein kleiner Raum, völlig befreit von Materialen oder Lebendem. Bis auf eine Sache. Ich konnte bloß vermute, dass es Koga war, der an der Spitze des Raums stand. Ich ging zu ihm rüber und drückte A, um ihn zu einem Kampf aufzufordern, aber es brachte nichts.
Koga sagte dies: „Ich bin nicht daran interessiert zu kämpfen, bevor du nicht die Wahrheit über Pokémon kennst. Gehe zur Bücherei der Safarizone und lerne, bevor du kämpfst.“Bücherei der Safarizone? Merkwürdig....
Ich verließ die Arena und ging zur Safarizone. Drinnen waren zwei Türen und zwischen ihnen ein Schild, auf dem ich las:
<SAFARIZONE | BÜCHEREI DER SAFARIZONE >
Ich ging nach rechts und in die Bücherei, wie Koga mir aufgetragen hatte. Ich muss sagen, ich war fasziniert. Der Raum sah aus wie ein Pokémarkt, nur größer. Die Regale waren mit Büchern befüllt statt mit Pokémon-Artikeln. In der Ecke des Raums, wo normalerweise der Kassierer stand, war eine Tür. In jedem Raum waren mehr Regale,mehr Bücher und mehr Türen. Es war endlos.
Immer wenn ich versuchte, eins der Bücher von den Regalen zu lesen, würde eine Textbox aufploppen, in der stand: „Du kannst dies nicht lesen...“
Mit jedem Raum, jedem Regal, jedem Buch und jeder Textbox wurde ich mehr und mehr dazu motiviert weiterzumachen und herauszufinden, was los war. Irgendwann kam ich zu einem letzten Raum. Dort waren weder Regale noch Bücher.Da stand bloß ein Mann mitten im Raum. Er sah aus wie einer diese raustauschbaren Sprites aus Eichs Labor. Ich ging zu ihm herüber und drückte den A-Knopf.
Er sagte bloß: „Komm mit mir.“
Mit ihm mitkommen, wohin? Da waren keine Türen übrig. Wo gingen wir hin? Der Bildschirm verblasste und wir beide erschienen in einem anderen türlosen Raum, der nicht mal einen Ausgang hatte. Da waren überall Maschinen und Computer. Es sah Bills Haus in Azuria City sehr ähnlich, war aber detailreicher. Ich stellte mir die Person vor, die für diesen Hack verantwortlich war und applaudierte ihm für seine Arbeit – zumindest tat ich das zu diesem Zeitpunkt.... Zur Zeit machte es Spaß und ich wollte mehr. Ich malte mir die ganze Zeit Theorien aus, was als nächstes kommen könnte, da Pokémon Fuchsiana bis jetzt noch nicht viel Sinn machte. Es war genauso, wie wenn man den Beginn eines guten Mystery-Romans las. Wenn ich es bloß ein Geheimnis hätte sein lassen....
Der Laborsprite werkelte am größten Computer im Raum herum und ging dann zu mir herüber. Er sagt: „Dort wurden die Pokémon erschaffen.“
Ich war nicht mal schockiert, als ich diesen Bericht las und mein Interesse an Pokémon Fuchsania wuchs sogar noch mehr an. Es hatte das Potential, besser als ein normales Pokémon-Spiel zu sein. Der Laborsprite fuhr fort:
„Allerdings war es nicht immer so. Diese Stadt ist Kogas Passion und er würde vor nichts Halt machen, um sie vor irgendeiner Art des Unheils zu schützen. Vor vielen Jahre, als die Safarizone an der Spitze ihrer Popularität stand, wurde bald klar, dass die Pokémon darin.. nun ja...alle gefangen werden würden. Das konnte Koga nicht zulassen. Es war der einzige Ort, der Leute nach Fuchsania brachte. Ein Ort, den er selbst gegründet hatte, an dem er mit seiner Tochter lebte, nachdem ihre Mutter gestorben war.“
Ich dachte, dass der Erschaffer des Spiels für Kogas Geschichte etwas zu dick auftrug, aber ich las weiter. „Zusammen mit Prof. Eich und mir verbrachte Koga zwei lange Jahre mit dem Versuch, Pokémon zu erschaffen. Gerade, als die Safarizone unterging, hatte er Erfolg.“ Es war beeindruckend, wie detailreich dieses Spiel bereits am Anfang war. Er fuhr fort: „Habt ihr schon mal bemerkt, dass die Pokémon aus der Safarizone nirgendwo sonst gefangen werden können? Das ist so, weil es sie nirgends sonst gibt. Diese Pokémon wurden hier erschaffen. Das erste, das wir erschufen, war Sichlor, gefolgt von Tauros und die Liste geht noch weiter. Wie auch immer – Koga wurde bald besessen davon Pokémon für seine eigene persönlichen Absichten zu erschaffen. Er wollte der mächtigste Trainer aller Zeiten werden!“
Okay,an so viel kann ich mich Wort für Wort erinnern. Ich habe zwar ein photographisches Gedächtnis, aber dieses Spiel war doch zu detailreich. Die nächste Million an Paragraphen erklärte, dass Prof. Eich ursprünglich Pokémon erschaffen hatte – alle Pokémon. Deswegen brauchten sie – er, der Labortyp und Koga – bloß zwei Jahre, um es nochmal zu schaffen. Koga wurde wirklich macht hungrig und zwang Eich dazu, jedes Pokémon nochmals zu erschaffen, nur stärker. Er schafft es nach Jahren harter, unerbittlicher Arbeit, aber das Problem mit dem Erschaffen solcher starken Pokémon war, dass sie ebenfalls machthungrig wurden. Diese Pokémon waren Mörder und löschten die ursprüngliche Pokémon-Population in ein paar Jahren aus. Nur wenige Trainer konnten solch bösartige Kreaturen kontrollieren und deswegen waren Koga und mein Charakter die letzten Trainer der Welt. In einem Satz, auch wenn das Spiel es niemals in Worten ausdrückte: Koga war der Herrscher der Welt!
Ich denke, Fuchsania City ist die letzte Stadt, die noch existiert und jeder dort hat zu viel Angst, ihm zu begegnen. Wenn er etwas hasst, hassen sie es ebenso – wie mich eben. Trotz des absurd langen Dialoges entwickelte ich eine Art Faszination für diese merkwürdige aber fesselnde Geschichte. Der Erschaffer hatte einen schrulligen Arenaleiter für das Zentrum seiner Erzählung gewählt. Das machte die Geschichte erfrischend originell. Koga begann mit einem löblichen Motiv für seine Taten, aber verlor schnell das Ziel aus den Augen und begann Pokémon zu erschaffen, die für ihn kämpften, was ihn das gefürchtetste Individuum der Pokémon-Welt werden ließ. Es war sogar ein wenig glaubenswert, wenn man Kogas nüchterne Art in den Originalspielen betrachtet. Ich mochte es. Später würde ich lernen,es zu hassen....
Ich wachte am nächsten – von mir so wahrgenommenen – Morgen durch ein lautes Klopfen an meiner Apartment tür auf. Ich konnte mich gar nicht daran erinnern, ins Bett gegangen zu sein. Ich sprang auf und rannte um nachzusehen, wer es war. Ich öffnete die Tür und da war Ann, die wirklich bestürzt aussah, aber erleichtert, als sie mich sah.
„Da bist du! Was zur Hölle? Du hast weder auf SMS oder auf Anrufe in den letzten zwei Wochen geantwortet!“ Ich sah sie mit einem Hauch von Ärger in den Augen einen Moment an und erinnerte sie: „Was redest du da? Wir waren doch gestern zusammen in der Einkaufsmeile.“ Ann sah erstaunt aus.
„Das war vor über zwei Wochen! Was passiert hier? Hast du Drogen genommen?“ Ann schien keine Witze zu machen, nicht mal ein winzigkleines Bisschen. Ich nahm mein Handy auf und bemerkte, dass ich fast 100 SMS und 22 verpasste Anrufe hatte. Ich sah dann das Datum an. Es waren tatsächlich über zwei Wochen gewesen. Ich hatte anscheinend nicht nur meinen Geburtstag sondern auch viele Tage danach verschlafen. Was in aller Welt?
Ich bat Ann sofort darum, mich zu meinem Arzt zu bringen. Um auf den Kern der Sache zu kommen, er fand heraus, dass mir nichts fehlte. Ann brachte mich nach Hause, nachdem ich fast eine Panik-Attacke hatte und fragte sich, was passiert war. Ich rief bei meiner Arbeit an und erklärte die ganze Sache. Sie verstanden es und ich konnte mich entspannen. Ich erinnerte mich dann an das Spiel.
„Vielleicht wird mich das ablenken.“, dachte ich mir. Ich ging in mein Zimmer, nahm das Spiel und spielte weiter. Das letzte, an das ich mich erinnere, war der Labortyp, der mir alles in dem türlosen Raum erklärte. Sobald ich das Spiel gestartet hatte – ganz ohne das Gamefreak Logo oder die NEUES SPIEL/WEITER Option – wurde ich zu einem Rückblick von dem gebracht, was ich bis jetzt getan hatte, wie in Feuerrot und Blattgrün. Da waren mehrere Cutscenes, wie mein Charakter gegen Koga verlor. Ich konnte mich nicht daran erinnern, gegen ihn gekämpft zu haben. Allerdings konnte ich mich an kaum etwas erinnern, was die letzten zwei Wochen passiert war. Ich war sehr unsicher, aber ich sah weiter zu um herauszufinden, was ich noch getan hatte.
Nach meiner bestimmt zehnten Niederlage gegen Koga wurde mein Charakter gezeigt, wie er zu einem Gebäude ging, das sich neben der Safarizone befand, hinein ging und sich mit jemanden traf, der wie Prof. Eich aussah. Die nächste Szene zeigte meinen Charakter, wie er in eine Maschine in der Ecke von Eichs Zuhause stieg (wie die in Bills Haus in Pokémon Feuerrot und Blattgrün) und dann draußen erschien, vor einer Höhle inmitten eines roten Ozeans (Lava, vielleicht?). Es zeigte meinen Charakter, wie er in die Höhle ging und mit einem Glitch-Pokémon kämpfte, das „EXP. 1“ hieß. Es sah aus wie MissingNo. und er fing es.
In der nächsten Szene wurde gezeigt, wie ich Koga bekämpfte und gewann. Die letzte Szene zeigte, wie mein Charakter Kogas Platz in der Arena einnahm. Alle Einwohner der Stadt standen vor mir. Es zeigte dann eine beunruhigende Animation meines Charaktersprites mit einem bedrohlichen Lächeln auf seinem Gesicht. Es schien so, als wäre mein Charakter der neue Tyrann der Stadt. Ich war mir unsicher, wie ich das finden sollte. Es gar nur einen Weg herauszufinden, wie das passiert war. Ich musste weiterspielen.
Ich fand meinen Charakter in der Arena, genau dort, wo die Szene geendet hatte. Ich ging nach draußen und bemerkte sofort, dass etwas nicht stimme. Es war niemand zu sehen. Ich versuchte in ein paar Häuser zulaufen, aber alle Türen waren verschlossen. Ich ging zu meinem Haus herüber und konnte glücklicherweise hineingehen. Ich ging hinein und sprach mit Janina. Alles, was sie sage, war: „...“ Ich konnte mir nicht wirklich einen Reim auf alles machen. Ich dachte eine Sekunde an die Cutscenes und erinnerte mich an „EXP.1“. Ich sah mein Team an. Nidoking und Nidoqueen waren fort und an deren Stelle war das merkwürdige MissingNo.-ähnliche „Pokémon“. Das war komisch. Ich erinnerte mich dann an das Gebäude neben der Safarizone.
Ich wagte mich zum Eingang und zu meiner Zufriedenheit war er ebenfalls unverschlossen. Ich ging hinein und sprach mit Eich. Das war es, was er sagte:
„Was habe ich getan? Ich hätte dich niemals an diesen Ort schicken sollen. Ich habe dieses Pokémon aus einem bestimmten Grund dort eingesperrt. Sein böses Wesen hat dich verschlungen! Es war das erste Pokémon, das ich je erschaffen hatte und es war ein fehlgeschlagenes Experiment. Ich hätte es niemals erschaffen sollen! Als du nach einem Pokémon fragtest, das Koga schlagen konnte, kam es mir als einziges in den Sinn. Ich dachte, fallst du ihn vielleicht besiegen könntest, würde die Welt zu ihrem ursprünglichen Glanz zurückfinden. Das ist viel schlimmer. DU bist viel schlimmer. Das Ding, das du in der Höhle gefangen hast, das Ding, das ich vor so langer Zeit erschaffen habe, hat dich verändert. Wir sind alle verdammt. Wenn du noch ein wenig Verstand in dir übrig hast, bringst du dieses Ding dorthin zurück, wo du es gefangen hast. GEH! JETZT!“
Genau dann verschwand Eich. Ich ging sofort zu der Teleportmaschine und teleportiere mich zurück zu der Insel. Es war fast so, als fühlte ich, dass das böse Wesen des Pokémon Auswirkungen auf die Welt hatte. Meine Paranoia ging mit mir durch.
Ich reiste zurück zu der Höhle und ging hinein, aber nichts passierte. Ich sah mir mein Team an, aber nichts war dort. Mist. Ich reiste zurück nach Fuchsania City, um Antworten zu finden. Meine Antwort wartete in der Arena. Ich ging nach drinnen und fand nichts...nichts, das man sehen konnte, um genau zu sein. Kampfmusik begann und ich stand plötzlich EXP.1 gegenüber. Zum zweiten Mal, nahm ich an. Mein Herz klopfte wie wild in meiner Brust. Nun könntet ihr denken, wie dämlich, das ich mich so in das Spiel hineinsteigere. Aber diese „Geschichte“ ist bloß für euch – die Leser – da und es ist eine dieser „Das müsst ihr schon selbst erleben“-Geschichte. Ihr hättet das Spiel wirklich spielen müssen, um meine Furcht zu verstehen. Andererseits könntet ihr es bloß für eine unterhaltsame und vielleicht interessante Horrorgeschichte handeln. Der Horror, von dem ich sprach, kommt als nächstes.
Als nächstes erinnere ich mich daran, dass ich in meinem Bett aufwachte, nass vor Schweiß. Ich sprang auf und prüfte sofort das Datum auf meinem Handey. Dieses mal war es wirklich bloß der nächste Tag. Gerade als ich vor Erleichterung aufseufzte, hörte ich ein Klopfen an meiner Tür. Es war Ann.
„Ich hab dir Frühstück mitgebracht. Wie fühlst du dich?“
„Nicht so gut, aber besser, nehme ich an.“, murmelte ich. Ich erklärte ihr alles und sagte ihr auch, dass ich davon ausging, dass das Spiel mir ab und an Blackouts verschaffte. Sie sah mich ungläubig an, aber sie konnte erkennen, dass ich Angst hatte.
„Jesus, Mann! Ich wusste, du liebst Videospiele, aber das ist einfach armselig. Dieses Spiel macht deinen Geisteszustand noch kaputt. Wo ist es?“ Trotz ihrer harten Worte wusste ich, dass sie sich bloß Sorgen machte. Ich brachte ihr das Spiel und sie wischte es ohne einen weiteren Gedanken aus meiner Hand. „Ich nehme das für ein paar Tage an mich. Was dich angeht, mach was Produktives! Wenn ich gewusste hätte, dass du dich so in dieses Ding hineinsteigerst, hätte ich es dir nie gegeben. Vielleicht spiele ich es und finde heraus, was dich so gestresst hat.“
Meine letzten beiden Worte zu ihr waren: „Aber Ann-“. Sie war schon gegangen. Das war das letzte Mal gewesen, dass ich mit Ann sprach. Wenn ich das bloß gewusst hätte....
Ich setzte mich hin und dachte nach: „Vielleicht wird das gut für mich sein. Das Spiel hat mich völlig verrückt gemacht. Ich brauche es nicht.“ Diese letzten vier Worte mögen die Wahrheit gewesen sein, aber ich fühlte anders darüber. Die nächsten paar Tage fühlte ich mehr und mehr das Verlangen, das Spiel weiterzumachen und herauszufinden, was als Nächstes passieren würde. Es ging bis zu dem Punkt, wo ich es zurückhaben musste – und niemand, nicht einmal Ann, könnte das Spiel von mir fern halten.
Ich rief und rief an, schrieb eine SMS nach der anderen, aber Ann antwortete nie. Schließlich entschied ich mich, zu ihrem Haus zu fahren, um das Spiel zurückzubekommen. Wenn ich darin versage, die nächsten Ereignisse in einer zusammenhängen Art und Weise zu beschreiben, war das zu erwarten, da es einer der schlimmsten Tage meines Lebens war....
Ich kam an ihrem Haus an und klopfte für bestimmt fünf Minuten an ihre Tür. Ich versuchte, die Tür zu öffnen, aber sie war verschlossen. „Ihr Auto steht im Hof, sie muss daheim sein.“, erklärte ich laut. Ich bin nicht gerade ein Fan von Einbrüchen, aber ich war nun um meine beste Freundin besorgt. Ich nutzte meine Kreditkarte, um durch die Haustür einzutreten. Rückschauend hätte ich einfach die Polizei rufen sollen. Ich ging die Treppen zu ihrem Zimmer hinauf, nachdem ich ein paarmal ihren Namen gerufen hatte. Ich ging zu ihrem Zimmer und öffnete die Tür. Da war sie, bewusstlos auf dem Boden mit einem Gameboy in der Hand, in dem Pokémon Fuchsania steckte.
„Ann!“ Ich rannte zu ihr rüber und schüttelte ihren fast leblosen Körper. Sie wollte nicht aufwachen. Ich sah den Bildschirm des Gameboy an. Er war in einer Animation meines Charakters eingefroren mit diesem bedrohlichen Lächeln auf seinem Gesicht. Ich rannte nach unten und rief mit Anns Festnetztelefon die 911 (Hinweis: Amerikas Notrufnummer). Ich hatte mein Haus in solcher Eile verlassen, um das Spiel zurückzuholen, dass ich vergessen hatte, mein Handy einzustecken. Ein Krankenwagen und zwei Polizeiautos kamen an. Ann wurde weggebracht und ich wurde unbarmherzig ausgefragt, was passiert war. Ich hätte ihnen niemals die Wahrheit sagen sollen, aber ich tat es.
„Also,wenn ich das richtig verstehe: Ein Videospiel hat dir für zwei Wochen einen Blackout verpasst und jetzt deine Freundin ins Koma verfrachtet?“ Der Polizist, der mich verhörte, hatte ein misstrauisches Grinsen auf seinem Gesicht.
„Sie liegt im Koma? Sie müssen mir glauben, ich hab nichts damit zu tun! Es war das Spiel. Spielen Sie es und Sie werden verstehen. Es war in ihrem Gameboy!“ Zu diesem Zeitpunkt war ich sehr verängstigt.
„Das ist doch...“, begann der Polizist, „Da war kein 'Gameboy' beim Schauplatz! Deine Geschichte, auch wenn sie entfernt glaubhaft ist, ist voller Löcher. Das Koma deiner Freundin wurde physisch ausgelöst, durch einen Schlag auf den Kopf. Du hast zugegeben, eingebrochen zu sein, also bist du der Hauptverdächtige in diesem Fall!“ Ich war sprachlos. Ich konnte nicht glauben, was er sagte. Ich konnte nicht – aber, Moment. Meine Gedanken wanderten. Plötzlich kam alles zu mir zurück. Wie im Spiel sah ich Flashbacks in meinem Kopf, was in diesen Wochen passiert war. Ich sah es in kleinen „Cutscenes“, aber ich erinnerte mich an alles. Ann kauftemir das Spiel.
Ich fuhr nach Hause und spielte es für zwei Wochen, aber die ganze Zeit starrte ich auf einen leeren Bildschirm. Das Modul hatte nie funktioniert. Sie kam nach zwei Wochen zu mir rüber und schrie mich an.
„Du musst damit aufhören, dieses Spiel zu spielen! Es funktioniert nicht mal! Ich mache mir Sorgen um dich!“ Ich stritt mit ihr, bis sie fortging und fuhr damit fort, auf das Nichts auf dem Bildschirm zuschauen.
Sie kam am nächsten Tag wieder her und nahm mir das Spiel weg, während ich sie anbrüllte. Sie hatte es eilig zu gehen und kam nicht zurück. Zwei Tage später fuhr ich zu ihr nach Hause und brach ein. Wir stritten wieder. Dieses Mal sah Ann ängstlich aus. Sie sagte mir, dass sie das Spiel weggegeben hatte. Ich wurde furios und schubste sie. Sie fiel auf den Boden und stand nicht wieder auf.
Aber nun sollte ich vielleicht erwähnen, dass ich als Kind an Blackouts und Wahnvorstellungen litt. Ich hatte seit über fünfzehn Jahren keinen Anfall mehr, aber das musste einer gewesen sein – einer der schlimmeren. Meine Mama hatte immer gedacht, dass ich eine so große Vorstellungskraft hatte, auf die Art, wie ich vorgab mit meinem Gameboy zu spielen, bis sie sich Sorgen machte. Ich nehme an, dass ich ein Spiel bis zum Ende durchspielte und dann weiterspielte, ohne das eingesteckte Modul.
Ich erfand neue und wilde Geschichtsstränge, so dass ich weiterspielen konnte, auch als das Spiel vorüber war, vor allem mit meinen Pokémon-Spielen. Ich bekam Blackouts, spielte Spiele, die nicht da waren und erinnerte mich erst später, als mein Psychiater einen Durchbruch erzielte. Es hielt allerdings nicht an und dann würde ich wieder vergessen, sogar das Gespräch mit meinem Psychiater. Da meine Blackouts größtenteils harmlos waren, hörte meine Mama auf, nach Hilfe zu suchen. Ich kann mich nun all das erinnern. Ich hatte es solange verdrängt, aber wie lange wird dieser Durchbruch anhalten? Wie lange?
Das nächste, an das ich mich erinnere war, dass ich in einem kalten Bett aufwachte. Wie ich später herausfand, war das eine Nervenklinik. Ich musste einen weiteren Blackout gehabt haben. Der Arzt hier sagte mir, dass Ann gestorben war, kurz nachdem sie ins Krankenhaus gebracht wurde. Ich glaube ihnen nicht. Koga hat sie gegen mich aufgebracht. Ich werde herausfinden, was ihr passiert ist. Alle Antworten, die ich brauche, sind in dem Spiel.
Das ist meine Nachricht für den Leser: Bitte hilf mir. Wenn du weißt, wo dieses Spiel ist, sag es mir. Ich muss es spielen. Ich muss wissen, was Ann wirklich passiert ist und ich weiß, es hat mit dem Spiel zu tun. Ich weiß es einfach. Bitte, wer auch immer das findet, bringt das Spiel zu mir. Ich muss es weiterspielen. Ich muss.Ich brauche einen Weg heraus, es sei denn, natürlich, dass ihr auch mit reingezogen werden wollt....
Übersetzte Version von Hikari17
Geschrieben
von Pokemongreen3867
Inhalt
kann gefunden werden in CC-BY-SA
http://creepypasta.wikia.com/wiki/Pok%C3%A9mon_Fuchsia
[tab=Bilder]
Leider keine gefunden. Von euch gefundene oder selbstgemachte Bilder sind daher höchst willkommen.
[tab=Eigene Meinung]
Mir hat die Geschichte gut gefallen und das Ende war schön unerwartet. Es ist interessant, dass in dieser Creepypasta mal nicht das Spiel selbst, sondern nur die Psyche des Protagonisten die mysteriösen Aspekte aufwirft. Ich hätte mir nur etwas mehr Bezug zwischen dem ausgedachten Spiel und der Realität gewünscht, dass die Handlungen jeweils ziemlich direkt zusammenhängen; das hätte gut zu dem psychologischen Problem gepasst. Das gab es nur ganz am Ende ein wenig. Außerdem finde ich es ein wenig überzogen, dass er seine Freundin gleich umbringt, wenn auch aus Versehen. Ansonsten hat mir diese Story ziemlich gut gefallen
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