Willst du auf andere Leute keinen guten Eindruck hinterlassen? Dieses "mir egal wie ich aussehe, findet euch damit ab", ist oft ja nur ein Selbstschutzmechanismus. Und man kann durch diese Sprüche Selbstbewusstsein vortäuschen. Wenn andere negativ reagieren, kann man sich dann nur selbst sagen "also mir ist egal, was andere denken." und fühlt sich selbstbestätigt, dass die Masse nur "verdorben" ist.
Einfach nein.
Ich persönlich habe irgendwann aufgehört viel drauf zu geben, was andere Menschen von meinem Aussehen halten. Ich hab lange Haare, das finden genügend Menschen zu "mädchenhaft" und versuchen mich damit aufzuziehen bis hin zu beleidigen. Auch mein Kleidungsstil sorgt nicht immer für Freude bei meinen Mitmenschen, da ich seit Jahren ausschließlich schwarz trage, wenn ich die Wohnung verlasse. Genauer: Schwarzes langärmliges Hemd und schwarze Jeans, dazu Kampfstiefel der Bundeswehr, weil die einfach bequem sind. Da wird man schonmal gefragt, ob man in einer Sekte sei. Das sind einfach dumme Kommentare, auf die man dann nichts geben braucht und darf.
Jedem ist wichtig, was andere denken.
Jein. Klar hör ich mir die Meinungen meiner Mitmenschen an, aber in erster Linie zählt mein Geschmack. Das heißt dann eben auch, dass ich mich nicht rasiere, obwohl meine Freundin so gar nicht auf Bart steht. Sie sähe mich auch gern in weißen T-Shirts. Das größte Zugeständnis mach ich meinem Arbeitgeber, indem ich meine Haare zum Zopf binde, statt sie offen zu tragen. Weils halt auch ordentlich aussehen soll.
Es kommt auch kein Baby auf die Welt und denkt sich: "Scheiß drauf, was die anderen Menschen von mir halten."
Ein Baby wird auch nicht gefragt. Wer weiß, was es sagen würde, dürfte und könnte es sich bereits äußern.
Meines Erachtens ist die Gesellschaft eig. tolerant. Solange man nicht schmuddelig und ungepflegt oder wie Dracula oder wie ein Drogensüchtiger *insert andere, totale Extreme hier* daherkommt, werden eig. ganz unterschiedliche Kleidungsstile akzeptiert und auch als gut befunden. Ob man sich jetzt elegant anzieht oder sportlich, ob man sich feminin oder burschikos kleidet oder total bunt oder einfarbig, das ist sowieso jedem selbst überlassen.
Jein. Viele Menschen sind bereits relativ tolerant, trotzdem gibt es diverse Ausnahmen, bei denen angeblich so tolerante Menschen zu intoleranten A*schlöchern werden. Besonders auffällig wird das bei Schwulen, die sich sehr klischeehaft verhalten. Da wird dann gern geschimpft, dass die total schlecht für den Ruf von Schwulen wären, weil die meisten Schwulen ja nicht so seien. Warum es überhaupt schlecht sein soll, dass sich Schwule klischeehaft schwul verhalten, konnte mir bisher keiner erklären.
So kann man das eben weiter führen, speziell für Fälle, in denen sich Personen besonders klischeebelastet kleiden und vielleicht noch verhalten. Da ist die geliebte Toleranz oft genug schnell wieder verschwunden.
1. Kann man sich nur die Klamotten kaufen, die es gibt. Das heißt man kann sich nur bunte Hosen kaufen, wenn man sie in einem Geschäft findet.
2. Gibt es ein Dutzend verschiedener Stile in den Klamottengeschäften, wovon man sich seinen Lieblingsstil aussuchen kann und man ist auch nicht gezwungen immer einen einzigen zu tragen. Ich trage Kleider genauso wie Strickpullis genauso wie Kapuzenpullover, je nach Tageslaune.
3. Werden Stile nur nachgemacht, wenn man sie als gutaussehend befindet. Was "Haare in der Mitte abrasieren" nicht ist.
1. Warum gibt es denn bestimmte Stile wenig bis gar nicht zu kaufen? Weil sie nicht im Trend sind. Weil Bekleidungsgeschäfte entweder eine bestimmte Richtung bedienen oder eben den aktuellen Trend.
2. Ich denke, man kann viele "Stile" zusammenfassen. Es spielt für den Stil keine Rolle, ob die Jeans rot oder grün ist, es bleibt im Normalfall der gleiche Stil. Es spielt auch keine Rolle, ob die Leggins grad gepunktet oder gestreift sind, ist auch immernoch der gleiche Stil. Wenn man das tut, dürfte man auf vielleicht eine handvoll Stile kommen. Wovon dann einer oder zwei besonders häufig vertreten sind.
3. Deine Meinung. Ich find so vieles nicht gutaussehend (zum Beispiel diese depperten Nerdbrillen, einfach grausig), trotzdem haben sich daraus Trends entwickelt. Warum sollte das bei "Haare in der Mitte abrasiert" anders sein?
Zu diesen Nerdbrillen: Das schafft ein positives Bild. Außerdem find ich das einen süßen Typen echt gut.
Wie schon oben gesagt, ich find sie im Normalfall hässlich, ich hab unter tausenden Leuten vielleicht fünf oder zehn gesehen, denen diese Brillen tatsächlich stehen.
Letztlich ist es normal, dass Jugendliche auf der Suche nach eigenem Stil erstmal Trends nachlaufen, vermutlich sogar meist unbewusst. Das ist okay, irgendwie müssen sie ja ihren Geschmack entwickeln. Nur wirkt es unweigerlich albern, wenn dann 16-Jährige in Standardklamotten von ihrem indiviuellen Stil sprechen. Gern auch in vollster Überzeugung den Stil erfunden zu haben.