Es ist interessant zu sehen, was aus den Haiku herausgelesen wird. Im Grunde betreibe ich Haiku-Improvisation: Mir kommt eine Idee, ein Bild, ein Musikstück, oder einfach nur ein Wort in den Sinn, und ich schreibe spontan darauf los. Meine Haiku entstehen somit immer aus der Situation heraus, ohne zu viel darüber nachzudenken. Die Haiku sind bewusst etwas "ungeschliffen" oder vielleicht sogar "unfertig". Man kann beim Lesen selbst eine Bedeutung für sich finden. Oder auch keine finden. Vielleicht bedeutet das ja alles gar nichts, und das wäre auch völlig in Ordnung!
Die Haiku hier im Bisaboard sind übrigens meine ersten Versuche überhaupt. Vorerfahrungen habe ich keine. Vielen Dank für diese schöne Aktion, die mich dazu motiviert bzw. inspiriert hat, es einmal zu versuchen!
Noch ein paar Bemerkungen zum Feedback von Flocon :
Die sichtbaren Umrisse von Vögeln im Baum sind eigentlich Ringeltauben. Das Nest ist aber ein Krähennest, und wenn man ganz scharf hinsieht, dann kann man die Schwanzfedern einer Krähe erkennen, die im Nest sitzt und brütet.
Zum Geviertstrich: Du hast völlig recht! Ich schreibe und lese meistens auf Englisch, deshalb habe ich das unabsichtlich und aus purer Gewohnheit so geschrieben, obwohl ich es eigentlich besser weiß.
Zum "Alles wird ruhig"-Haiku: Die praktische Gleichheit des dritten Verses zum anderen Haiku von Rusalka ist unbeabsichtigt; das ist mir gar nicht aufgefallen! Die Haiku von Rusalka haben offenbar einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Nochmals vielen Dank für das Lob und die interessante Kritik!