Alola ist für mich eine der schönsten Regionen der Reihe. Das Hawaii-Thema macht einfach gute Laune, die Orte und Landschaften sind schön gestaltet und allgemein ist da viel Liebe mit reingesteckt worden. Die Welt wirkt schon recht lebendig. Viele neue Features wurden eingeführt, unter anderem das Pokémobil, welches für micht eine der positivsten Neuerungen in dem Spiel ist, da es endlich diese nervigen VMs abschafft. Das Züchten von Pokémon wurde nochmal vereinfacht und die Inseln mit dem Züchten von Beeren und der Höhle, wo man seltene Steine herbekommt, fand ich auch super angenehm. Minispiele, wie das Mantax-Surfen haben nicht nur Spaß gemacht, sondern auch noch einiges an Gewinn gebracht, wenn man es mal raushatte. Eine schöne Möglichkeit neben dem auch recht gelungenem Kampfbaum an GP zu kommen. Außerdem gefielen mir die Alola-Formen, sowie fast alle neue Pokis.
Allerdings fand ich die Story wieder einmal viel zu aufdringlich. Ich muss aber dazusagen, dass ich das in den Haupteditionen auch gar nicht erwarte und brauche, dass da eine super spannende Story erzählt wird. Mir reicht es, wenn da nebenzu eine Story läuft, der Schwerpunkt aber auf dem Sammeln der Pokis liegt, vor allem auf dem Kämpfen mit ihnen und auch das Erreichen des Champ-Titels. Eine perfekte Rahmenhandlung erwarte ich da gar nicht. Das Problem an der ganzen Sache ist aber eigentlich, dass es einem alle 100m auf das Auge gedrückt wird, was den Spielfluss jedes Mal zum erliegen bringt, wo ich jetzt beim eigentlichen Punkt bin. Das Spiel wirkt so unglaublich in die Länge gezogen durch die ganzen Dialoge. Trotzdem wirkten die Charaktere sehr leblos und die charakterlichen Züge waren bei den meisten schnell klar (Tali: hat ständig Hunger, nervt mit seinem Dauergrinsen und seinem unerschütterlichen Optimismus; Lilly: hat Angst vor dem Kämpfen, mag shoppen). Die Beziehungen zwischen den Charakteren wurde dann im Laufe des Spiels etwas aufgebaut, waren aber auch nicht spannend und teilweise auch vorhersehbar. Deren Entwicklung war dann auch recht einfach gestrickt. Wie gesagt, das war in den vorherigen Editionen auch nicht besser, teilweise sogar deutlich schlechter, aber da wurde es einem nicht so auf's Auge gedrückt mit ständigen längerdauernden Unterbrechungen. Ist natürlich nur meine subjektive Meinung. Ich empfand es auf jeden Fall als eher störend. War auch schon in der 6. Gen so.
Hinzu kommt dann noch der Rotom-Dex mit seiner Minikartenfunktion, wo einem jedes Mal das nächste Ziel angezeigt wurde. Alola bietet so viel Potenzial zum Erkunden. Man wird ja ohnehin schon sehr an die Handgenommen und durch das ganze Spiel durchgezogen (gehe hier hin, gehe da hin. Moment hier noch nicht lang, erstmal dort hin. Hier noch ein nebensächliches Feature wie das Fotographieren von Pokemon, was einem nichts bringt, außer einem Bild und Verbesserungen für die Kamera). Muss man dann auch noch visuell angezeigt bekommen, wo es hingeht, sodass jeglicher Entdeckungsreiz verloren geht. Pokémon ist ein lineares Spiel, ganz klar. Aber lasst uns doch bitte noch ein klein wenig Freiheit selber zu denken. Hoffe das klingt nicht zu sehr nach Rage, musste aber mal raus ^^
Die Ultrabestien fand ich auch nicht schön. Gut, dass die sehr wahrscheinlich in der nächsten Gen wieder von der Bildschirmfläche verschwunden sind
Fazit: Alola hat echt schöne Seiten und viel Neues zu bieten mit ein paar unschönen Ecken, die mir das Spiel so ein wenig zerhauen haben. Somit ist es für mich eines der eher schlechteren Spiele der Hauptreihe, was den Storymodus auf dem Weg zum Champ betrifft. Das drumherum ist aber eine wirklich feine Sache!