@Gucky
In einer Debatte gehen bei dem ein oder anderen die Emotionen hoch und dennoch herrscht hier ein gutes Klima. Die User tauschen sich aus und das ist richtig so, Bedarf ist ja sichtlich da, das ändert eine Sperrung nicht.
@Pika Pika
"Was mich allerdings wundert, ist die Tatsache, das, wenn überhaupt in Deutschland Protest erhoben wird gegen die Regierung, es sich meist in Ostdeutschland oder eher Mitteldeutschland, der ehemaligen DDR abspieltz. Das imponiert mir als Wessi und gleichzeitig frage ich mich, warum dort und nicht auch in den alten Bundesländern?(...)"
Auch hier -lebe in Anhalt- ist der Großteil stumm. Die Sachsen und zT der Rest der ehemaligen DDR haben was das angeht aber eine andere Mentalität. Man weiß, dass es schon einmal als Volk gemeinsam geklappt hat. Die S21 Gegner sind Zb gescheitert und enttäuscht. Du kennst vielleicht den Apfelvergleich: Einen ganzen Apfel kannst du nicht mit der Hand teilen. Kleine Stücke schon.
Ob das Nationendenken hier ausgeprägter ist weiß ich nicht. Aus Bayern kommt in der Richtung nie was, die sind aber auch konservativ bis zum Abwinken. (nein, nicht alle ;)
Auf meiner ersten Demo war ich, kurz nachdem ich 16 wurde. Fragt mal eure Eltern, Lehrer, Kollegen und Verwandte, euch selbst wie oft sie sich aufregen oder aufregen würden, wenn sie nicht die Meinung hätten, dass es eh nichts bringt. Aber Handeln? Man könnte ja scheitern... Die Demos waren gegen Waffenlieferungen, Wirtschaftskriege und für Frieden und einen Nato-Austritt und das Überdenken des eigenen Konsumverhaltens. Kurz: Alles wichtige Themen und es gab ein offenes Mikrofon, man war also offen für Anregungen. (dabei KANN man keine Spinner oder Extremen verhindern, daß Wort zu ergreifen, das kann aber nicht abschrecken, zu einer Demo zugehen) Bei Demo 2 oder 3 waren wir in Leipzig, jedoch nur wenige hundert am Tag der dt. Einheit. Dieser Tag hat mir die Augen geöffnet, entsetzt mich bis heute.
Die Leute -egal ob Wessi, Ossis, Einwanderer- wollen betrogen werden, sie sind faul, fremdgesteuert, werden manipuliert, aber es stört sie nicht. Sie holen zu hunderten ihre Handys heraus und Filmen dich: "Schön, dass einer die Wahrheit sagt"' "Es geht sonst niemand auf die Straße", aber von alleine suchen Sie keinen Dialog oder werden aktiv. Sie gucken Sendungen aus RTL und Co. und beschweren sich über die Bild. Sie essen bei McDonalds, sind gegen Tierleid und finden Veganismus übertrieben. Sie sind gegen Krieg und wählen die Parteien immer wieder. Für mehr Asylanten, aber nicht in der Nähe oder gegen Asylanten, aber die Ursachen sind egal. Für Volksabstimmungen, aber bilden sich politisch nicht weiter. Auch im Osten und die Liste ist endlos.
Du hast hier einige wenige Leute die nicht reden, sondern es einfach machen und andere folgen. In anderen Teilen geht keiner den ersten Schritt, also folgt auch keiner. Jedoch gab es seit der Wende auch keine flächendeckenden Demos in den neuen Bundesländern und Berliner demonstrieren nicht. Wenn, dann spaltet man sich in Lager oder die Demonstranten kommen von außerhalb. Aber Großdemos mit mehreren (zehn)tausend Leuten von jung bis alt als Volk hast du nicht in der Hauptstadt. Ich finde abgesehen von Sachsen, ist der Osten nicht 'besser' als der Westen. Das es den Leuten zu geht, kann ich nicht mehr hören. Das ist eine Ausrede, mehr nicht. Wenn eine Regierung ihr Volk überwacht, weil jeder Terrorist sein kann und in unserem Namen die halbe Welt zerbombt wir, ist es mir egal, ob ich Porsche oder Fahrrad fahre, dann geht es zu weit.