Danke für den lieben Kommentar^^
Dann wolln wir mal weiter machen!
Kapitel 10 - Feuer!
Normalerweise wurde ich von den ersten Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht geweckt, doch dem war heute nicht so. Kurz war ich verwirrt, weshalb ich denn noch mitten in der Nacht wach geworden war, bis ich den Lärm bewusst wahrnahm. Die ganze Gilde schien auf den Beinen zu sein und alles schrie durcheinander. Sofort in Alarmbereitschaft sprang ich aus dem Bett und lief, so schnell es meine Beine noch zuließen, in den großen Wurzelsaal, inden sich nun sämtliche Gildenmitglieder drängten und dabei ohrenbetäubend schrieen, schnatterten, bellten, grunzten, kurz gesagt diesen Höllenlärm verursachten, der bis nach oben in mein Zimmer gedrungen war.
Auf seinem Podest am Kopfende am Saals stand Kramshef und versuchte Ruhe in die Menge zu bekommen.
"Bitte! Beruhigt euch! Seid doch endlich still! Also nun wirklich... na schön! RUUUUUUHEEEEEEEE!!!!!!", sein kraftvoller Schrei brachte ruckzuck den ganzen Saal zum schweigen. Gewichtig räusperte er sich, es musste etwas wirklich schwerwiegendes vorgefallen sein...
"Ich weiß, wie ihr alle auch, dass so eine Naturkatastrophe selten ist, doch auch unter den gegebenen Umständen dürfen wir nicht in Panik verfallen! Vielmehr sollten wir unsere Kräfte bündeln und den Opfern so schnell wie Möglich zu Hilfe eilen!", zustimmendes Gemurmel im Saal. WAS war denn nun passiert?
"Verzeihung Meister Kramshef!", rief ich, "Was genau ist denn nun eigentlich passiert?!"
Er schwieg. Doch er musste auch nichts sagen sondern deutete einfach nur aus einem der riesigen Fenster nach Süden, wo der Nachthimmel feuerrot glühte! In dem Getümmel hatte ich natürlich nicht aus dem Fenster gesehen, doch nun war ich eben so schockiert wie alle anderen: Ein Waldbrand! Direkt in unserer Nähe! Und noch viel schlimmer, ausgerechnet dort wo mehrere Dörfer lagen und etwas weiter hinten auch die Stadt Marmoria! Kramshef redete schon wieder weiter: "So wie der Wind gerade weht besteht für die Gilde keine Gefahr, dafür aber umso mehr für Mamoria! Unser Pelipper-Löschtrupp ist bereits losgezogen und ich bitte sämtliche Pokemon die irgendeine Wasser-Attacke besitzen es ihnen nachzutun! Die Vogel-Pokemon werden sie fliegen! Alle anderen bleiben hie rund warten auf meine weiteren Anweisungen! Und jetzt hopp, hopp!"
Wie brach Chaos aus, als sich Wasser und Vogel-Pokemon zusammenfanden und so schnell wie möglich nach draußen eilten und abflogen. Um mich herum wurde bereits gerätselt, was wir nun tun würden müssen. "Vielleicht müssen wir mit Eimern Wasser zum Löschen holen...", "Nein, nein, er wird uns Boden-Pokemon bitten einen Flusslauf zu verlegen um...", ich schnappte viel um mich herum auf, bis Kramshef ein weiteres mal für Ruhe sorgte und Evakuierungs-Trupps einteilte, die die Pokemon aus den betroffenen Dörfern holen sollten. Ich gehörte dazu. In meinem Trupp war auch Blade, der sich über die Aufgabe sogar zu freuen schien! Also wirklich, hier ging es um Leben!
Ich kam allerdings nicht dazu eine moralische Diskussion mit ihm zu beginnen, da wir im Eiltempo losliefen und ich inzwischen doch mehr Mühe hatte, als früher, dabei mitzuhalten.
Die ganze restliche Nacht und den folgenden Tag kam ich mir vor wie ein Superheld, wir brachen durch Feuerwände, arbeiteten oft Hand in Hand mit den Löschtrupps und retteten zahlreichen Pokemon das Leben!
Am Nachmittag war es dann kurz vor knapp, kaum dass wir in einem Dorf angelangt waren, um zu sehen ob noch Pokemon dort verweilten, war es von einer Feuersbrunst umschlossen. Hatte ich am Anfang noch vor jeder Flamme noch Panik gehabt, so kümmerte ich mich kaum mehr darum. Adrenalin und Erschöpfung hieß die Mischung, wegen der ich trotzdem noch in aller Seelenruhe das hinterste Haus durchsuchte und in dessen Keller tatsächlich noch eine zutiefst verängstigte Roserade mit ihren Knospi-Kindern entdeckte. Ich rief die anderen herbei und nahm zwei der Kinder hoch und trug sie hinaus. Ein Löschtrupp hatte am Dorfausgang schon eine Schneise ins Feuer bekommen und ich lief schnell darauf zu, übergab die Kinder dann aber doch Blade und lief, einer Eingebung folgend, noch mal in den Keller, wo hinter einer Kiste tatsächlich noch ein Knospi hockte. Nun musste ich mich wirklich beeilen, die Schneise in den Flammen war schon fast wieder verschwunden. Der Rauch war so dicht, ich konnte kaum etwas erkennen, ich musste ständig genau auf den Boden sehen. Da knackte etwas über mir sehr laut und ich sah reflexartig nach oben, doch nun hatte ich genau einen Schritt nicht aufgepasst und stolperte! Geistesgegenwärtig warf ich das Knospi nach vorne, über eine Wand aus Flammen und hoffte dass es gefangen werden würde. Dann drehte sich um mich herum alles und plötzlich blickte ich in den Rauchgrauen Himmel und sah wie ein riesiger, verkohlter Ast auf mich fiel. Alles war wie in Zeitlupe, auf der anderen Seite weinte die Mutter vor Glück ihr Kind wieder zu haben, Blade und die anderen riefen meinen Namen und der Ast kam immer näher. Ich wusste, dass ich nun sterben würde. Und die Zeit reichte noch nicht mal mehr für ein Lebwohl. Diesmal würde keine Hira kommen.
Und da war es, ich spürte keinen Schmerz, nur die Schwärze lastete schwer auf mir und gleichzeitig zog mich etwas nach unten. Ich fiel tief, so tief und versuchte doch noch mich irgendwo festzuhalten, wohl wissend dass ich keine Chance haben würde.