Beiträge von Suche

    Erntedank


    Der Gesang des Männerchors erfüllt die prächtige Kirche. Die tiefen Männerstimmen füllen jede Ecke dieses Gotteshauses aus, lassen die Menschen darin mit ihren religiösen Klängen erschaudern und zum Allmächtigen beten. Vor dem Altar sind die Früchte der diesjährigen Ernte aufgereiht, sie schmücken den heiligen, marmornen Stein. Die Luft der Kirche vermischt sich mit der kalten Herbstluft von draußen. Die Erdenfrüchte erinnern die Menschen an die Gutmütigkeit des Himmels und an die jetzt immer näherkommende Zeit der Kälte, erinnern sie, dass nur die Arbeit sie vor dem Verhungern retten kann und auch das jedes Erdenkind vor dem Allmächtigen gleich ist.



    Der nächste Titel lautet : Sturmböe

    Gerüchteküche


    Es fängt leise an. Das Flüstern aus den zwei Mündern gleicht einem kleinen Blubbern des Wassers in dem Kochtopf.


    ,,Ich habe es von der Person gehört, die es gesehen hat! Außer mir soll es keiner erfahren, aber du erzählst es doch nicht weiter?"


    ,,Nein, nein, ich schweige wie ein Grab!“


    Doch das Wasser erhitzt sich immer weiter, die zwischenmolekularen Kräfte ,,zerbrechen“ immer weiter. Der Drang es doch weiterzuerzählen wird immer größer. Irgendwann, da erreicht das Wasser seinen Siedepunkt, es brodelt nun und ,,stößt“ seinen Dampf aus. Auch das Gerücht wird hinausgestoßen, das Vergnügen erscheint zu schön als es nicht mit anderen Ohren, die es nicht hören sollen-aber wollen, zu teilen, der Wunsch nach Aufmerksamkeit will gestillt werden. Doch das nackte Gerücht selber ist anfangs noch nicht delikat, noch ist es nur Wasser.


    Fleisch wird also in den Topf gegeben, danach wird das Ganze kräftig gesalzt. So werden auch dem Gerücht durch anderen Mündern neue Informationen hinzugefügt um eine leckere Brühe herzustellen, die einen delikaten Genuss ergibt- und interessanter für neue, gierigere Ohren wird. Doch die Brühe muss noch verfeinert werden! Es wird und werden noch mehr Salz, Kräuter, also noch mehr Feinheiten und Ausschmückungen dem Gesagtem hinzugegeben und das Wasser verliert seinen anfänglichen faden Geschmack. Das Gerücht wird mit neuen Behauptungen gewürzt. Der Pfeffer soll letztendlich das Gekochte abrunden, ihm den letzten Schliff verpassen.


    Aus den geflüsterten Worten ist eine Suppe geworden, die nun in große Suppenteller gefüllt wird und mit großer Freude zusammen verspeist wird. Genauso mit großer Freude wie die vielen Menschen mit ihrer Gier nach Neuigkeiten nun das Gerücht in sich hineinlöffeln und es mit den anderen zusammen verspeisen, es also immer mehr verbreiten um sich die Welt und sich selbst interessanter zu machen.


    >> Sei nicht so neugierig und glaube nur das, was du selbst gesehen hast!<<

    Oke, ich muss zugeben, dass ich noch nicht so oft Gedichte analysiert habe und dementsprechend wenig Erfahrung darin habe, aber dein Startpost hat mir sehr zugesagt, also will ich mal einen Kommentar zu deinem Werk ,,Nachtrot" hinterlassen. Dann werde ich mal meine Eindrücke von deinem Gedicht schildern!


    Los geht`s:


    Der Titel ,,Nachtrot" hört sich schon mal interessant an. Die Farbe Rot in diesem Neologismus verweist auf das Thema Liebe, man kennt es ja: >> Rot, die Farbe der Liebe<< , aber natürlich wird mit dieser Farbe auch Blut in Verbindung gebracht. Jedenfalls habe ich beim erstmaligen Lesen schon vermutet, dass es mit Blut in Verbindung stehen könnte. Blut und Liebe, beides hast du in dein Werk eingebracht, die beiden Begriffe wechseln sich harmonisch ab und beschreiben den Hauptgedanken Rache sehr gut, zumindest denke ich, dass jener Gedanke Rache darstellen soll. Dazu kommt noch das Wort Nacht und es lässt mich Kälte, Trauer und Verzweiflung in diesem Zusammenhang denken.


    Rote Rosen, rote Lippen, rotes Blut und roter Schnee,


    ,,Rote Lippen" lässt mich darauf schließen, das damit eine weibliche Person gemeint ist und das das lyrische Ich männlicher Natur ist, was auch diese Stelle:

    Früher, als ich noch nicht wusste, dass er zwischen uns schon stand.

    zeigt.
    Anfangs kommt schon ein kleiner Hinweis auf die Haupthandlung : rotes Blut und roter Schnee. Ich habe da sofort an Mord und Rache denken müssen.


    Das ist das, woran ich denke, immer, wenn ich vor dir steh'.


    Wenn man sich das Gedicht durchliest, vermutet man, dass das lyrische Ich einen Mord aus Rache begeht.
    Der zweite Vers, bedeutet Dieses : ,, wenn ich vor dir stehe" etwa, das das lyrische Ich vor dem Grabstein steht und nochmals über den Mord nachdenkt ? In der ersten Strophe wird ja angesprochen, das es an rotes Blut und roten Schnee denken muss.
    Wenn also das lyrische Ich tatsächlich den Mord begangen hat und dieser schon passiert ist, müsste es ja den Grabstein besuchen um die weibliche Person zu ,,besuchen" und um ,, vor /ihr / stehen" zu können. Würde mich mal interessieren, ob ich das so richtig hineininterpretiert habe.^^


    Rote Lippen, die ich küsste, die mich küssten, Nacht für Nacht,
    Doch niemals in seiner Nähe, dadurch schöpfte ich Verdacht.


    Auch dieser Vers lässt darauf schließen, dass das lyrische einen Grund für Rache hatte, schließlich hat es seine große Liebe an einen anderem Mann verloren. Er wurde von seiner Liebe auf das Schlimmste betrogen. Ich frage mich nur: Ist sie ihm fremdgegangen oder hat sie das lyrische Ich sogar für den anderen Mann verlassen ?


    Rotes Blut aus deinen Adern, jeder Stich ein Stich ins Herz,
    Lass es laufen, lass es laufen, und ertränk' damit den Schmerz!


    Hier glaube ich wird beschrieben, wie das lyrische Ich den Mord an seiner Geliebten begeht, man merkt, dass es diesen Verlust darüber nicht verkraften konnte und aus Verzweiflung diese Tat vollbringt. Besonders gefällt mir, wie du beschreibst, dass das lyrische Ich seinen Schmerz für den Moment stillen kann, indem er seiner Geliebten Schmerzen durch die Stiche zufügt. Ich nehme mal stark an, dass es sich hierbei um Messerstiche handelt,


    Roter Schnee, so warm wie Blut und wie dein Herz so eisig kalt,
    Keiner weiß, was ich dir antat in dem dunklen, dichten Wald.


    Ich finde diese Strophe sehr schön formuliert, es zeigt, dass das Leben der Frau nun vorbei ist, immerhin ist ihr Herz nun >> so eisig kalt>> und der Schnee ist von ihrem warmen Blut getränkt. Auch das du beschreibst, dass der Schnee zugleich kalt und warm ist und das mit dem Tod der Geliebten in Verbindung bringst, finde ich wundervoll formuliert. Der dunkle, dichte Wald unterstreicht auch noch die etwas düstere Stimmung des Gedichts.


    Schwarze Rosen, schwarze Lippen, schwarzes Herz und schwarzes Blut,
    Schwarze Trauer, schwarze Schmerzen, weiße Träne, schwarze Wut.


    Ich glaube, mit der Alliteration und Farbe Schwarz wolltest du ausdrücken, dass das lyrische ich auch nach dem Mord diesen Schmerz verspürt und das Welt-ohne die Geliebte- einfach ,,schwarz" für es aussieht und das lyrische Ich große Wut auf die Geschehnisse verspürt. Ich denke, dass die ,,weiße Träne" noch eine Botschaft vermittel soll - ich stehe grade aber auf dem Schlauch und weiß nicht, was ich hineininterpretieren soll. Würd´ mich jetzt interessieren, was du damit ausdrücken möchtest.



    Mir gefällt dein Gedicht, da ich finde, dass du tolle Formulierungen gewählt hast. Zudem hast du einen Kreuzreim verwendet, das Gedicht reimt sich also immer schön und passend und lässt sich wie zuvor schon erwähnt durch die tollen Formulierungen sehr flüssig lesen.
    Ich hoffe, dass ich dir einen kleinen Eindruck davon vermitteln konnte, wie ich dein Werk interpretiere.


    Noch einen schöne Abend!


    Suche Psiana




    >> Beim Schreiben geht natürlich oft darum den Leser zu fesseln, ihn zum Nachdenken, Weinen oder Schmunzeln zu bringen.
    Doch das Schwierige dabei ist, als Autor nicht zu übertreiben,
    sondern das zu schreiben, was einen bewegt und einen selbst zum Weinen, Lachen und Schmunzeln bringt.
    Das Schwierige ist
    den Mut zu haben, die Wahrheit über sich selbst in die Geschichten einfließen zu lassen.>>



    Infos über meinen Thread:


    Ich bin ein sehr unsicherer Mensch und habe oft Bedenken meine Gedanken oder Geschichten der Welt mitzuteilen. Doch das Bisaboard gibt mir ein Gefühl der Sicherheit, weswegen ich mich entschieden habe hier einen Thread zu eröffnen. In dieser Sammlung werde ich Geschichten aus meinem -noch jungem ;)- Leben posten. Auch andere Kurzgeschichten werden ihren Weg hierher finden.
    Zurzeit arbeite ich noch nebenbei an einem großen Werk, der Name lautet Herzgoldkinder und ist hier im BB ebenfalls aufzufinden. Da ich in diese Fantasystory mein Herzblut reinlege, wird die Ausarbeitung dieser Story noch etwas dauern.^^


    Da ich gerne mein Erlebtes oder die ,,Auswürfe" meiner Fantasie gerne aufschreibe, ist es mir eine Freude hier das Ganze posten zu können - wie gesagt meistens in Form von Kurzgeschichten.
    Natürlich würde es mich freuen, wenn ihr euer Meinung zu meinen Werken abgibt und Kritik ist sowieso nicht verpönt.^^







    Vorbei - und ein neuer Anfang?



    Eine Kurzgeschichte aus meinem Leben.
    Einige Namen wurden geändert.


    Für Chantal.
    Weil du eine besondere Geschichte in meinem Lebensroman bist.




    Chantal. Dein Name, der mir tausende Erinnerungen und Gefühle in meine Gedankenwelt kommen lässt. Auch an Farben lässt mich dieser Name denken, mal an warme, grelle, die mein Herz vor Freude erzittern lassen und die die schönen, verbrachten Tage mit dir mit ihrer warmen Ausstrahlung in meinem Inneren nachstrahlen lassen. Aber da sind auch kalte Farben-sie sind trist und dunkel und lassen, nein, wollen die schlechten Erinnerungen mit dir durch ihre stählerner Härte in meinem Kopf festsitzen lassen. Doch dieses ganze Farbenspiel ist das, was unsere Freundschaft ausgemacht hat.
    Unser erstes Treffen ist mir natürlich noch gut in Erinnerung. Ich war vierzehn, du zwölf. Deine Familie war zu dieser Zeit erst vor Kurzem hergezogen und meine damalige Freundin Kari wollte uns miteinander bekannt machen. Deine Mutter arbeitete gerade im Vorgarten und ich habe sie damals noch als sympathisch empfunden. Doch der erste Eindruck kann oft täuschen, nicht? In deiner Mutter habe ich mich sehr getäuscht. Doch dazu mehr später.
    Sie ermutigte mich und Kari an dem grauen Eisentor zu klingeln um dich herauszuholen. Wir warteten einige Minuten und plötzlich tauchtest du aus dem Schatten der Garage auf. Dein Blick, er war ganz klar neugierig. Kari kanntest du schon einige Zeit, doch ich war dir neu. Und sehr fremd. Das mittelkurze, braune Haar, das dein Gesicht frech umspielte und dein einfaches blaues Kleid, das sich sanft in der Sommerbrise wiegte. Dein linker Arm, eingegipst. Meine Erinnerungen, als wir uns das erste Mal getroffen haben.Und dann hast du breit, vielleicht etwas zu übertrieben für meinen Geschmack, gegrinst und ein fragendes: ,, Ja?“, von dir gegeben.
    Um ehrlich zu sein, mein erster Eindruck von dir war nicht der Beste. Ich hielt dich für übertrieben fröhlich und irgendwie einfältig. Ich frage mich, was du in Erinnerung an unser erstes Treffen hast. Aber ich habe nie gefragt. Jetzt ist es zu spät nachzufragen. Auch du warst anfangs nicht begeistert über mich und wir sahen uns nur zwangsweise, wenn wir beide mit Kari etwas unternahmen. Kari versuchte verzweifelt, glaube ich zumindest, uns zu Freunden zu machen. Doch sie wurde nicht zum Grundbaustein unserer Freundschaft. Es sollte anders kommen. Ich weiß nicht mehr genau in welchen Sommerferien unser zufälliges Aufeinandertreffen war. Drei Jahre ist es auf jeden Fall her.
    Mir war langweilig, ich entschied mich mit dem Fahrrad herumzufahren. Ich fuhr gerade unter einer Bahnunterführung hindurch, ein Zug ratterte über mir hinweg, ließ meinen ganzen Körper erschaudern. Auch du warst mit dem Fahrrad unterwegs. Als ich aus der Unterführung herausfuhr, kamst du mir gerade entgegen. Ich weiß nicht warum wir beide angehalten haben. Normalerweise wären wir doch wir beide nur aneinander vorbeigefahren. Vielleicht war uns beiden einfach nur verdammt langweilig. Es gab und gibt noch immer hier in unserer kleinen Siedlung fast keine Jugendlichen entsprechend unserer Altersgruppe - ergo gab es für uns nicht viel Auswahl von Spielpartnern. Jedenfalls redeten wir eine Weile, aber mit misstrauischen Blicken, bis ich von Pokémon anfing. Du kanntest es nur aus dem Fernsehen und warst davon zunächst nicht sonderlich begeistert. Auch vom Anime Naruto erzählte ich dir, das war dir gänzlich unbekannt. Danach sind wir weitergefahren, jeder seinem eigenen Weg folgend.
    Ich dachte über unser Gespräch nach. Du hast dich dann die Tage über Naruto und Pokemon informiert und ein paar Tage trafen wir uns wieder alleine. Wir redeten wieder, auch wurden wieder misstrauische Blicke gewechselt, und ich fing natürlich wieder von Pokemon an. Mein Gott, ich habe Pokemon und Animes damals geliebt und meine Leidenschaft verstärkt sich auch heute von Tag zu Tag, deswegen war es auch damals für mich das Größte mir die Seele aus dem Leib zu spielen mit dem ganzen Zeugs. Aber ich musste immer allein mit mir spielen. Meine anderen damaligen Freunde hatten nicht das geringste Interesse an meinen Interessen. Und kamst du. Ich sagte bei unserem zweiten Treffen wohl einfach zu dir, dass ich in meiner Freizeit mich in wundervolle Welten fantasiere, dass ich mein wahres Ich in diesen Welten auslebte. Und du? Hast zugehört. Hast gesagt, dass du in diese Welten mitkommen möchtest. Hast einfach angefangen mit mir zu spielen, bist in meine Welt als positiver Störfaktor eingedrungen, hast meinen Geschichten mehr Lebendigkeit gegeben.
    Wir spielten an diesem Tag, an diesem heißen, nach Staub riechenden Tag bis in den Abend hinein. Das Misstrauen war wie weggeblasen, ein Gefühl tiefer Verbundenheit war in mir und du hast an jenem Abend wohl das Selbe gefühlt, denn uns standen noch viele dieser glücklichen Tage bevor.Dieser Tag, unser Zweittreffen, war wohl der Beginn unserer Freundschaft.Unsere Festnetznummern wurden ausgetauscht, Handys hatten wir damals nicht. Auch soziale Netzwerke waren uns damals noch sehr fremd.Jeder Tag mit dir war ein Geschenk. Wie aufgeregt ich das Telefon in meiner Hand hielt und wusste - gleich kommst du und wir sind dann wieder in unserer Welt, eine Welt wo wir die unbezwingbaren Helden sind und sich das Gute und Böse in epischen Endschlachten ein heißes Gefecht liefern. Unsere Fantasie machte unsere Spielwelten zu Schauplätzen der Endlosigkeit und zu wundervollen Orten. Der Steinbruch, unser Lieblingsplatz, wurde immer zu einem bis in den Himmel ragendem Gebirge, ein Bach war ein reißender Fluss, den es zu überqueren galt, oder ein Meer, wo die untergehende Sonne unsere Träume mit in den Schlaf nahm. Wir streiften durch Wälder auf der Suche nach den geheimnisvollen Zahnrädern der Zeit und waren dabei ein aufstrebendes Pokémon -Erkundungsteam. Oder unsere Fahrräder waren Pokémon, auf denen wir zu neuen Erlebnissen aufbrachen. Dann waren wir wieder Ninjas mit unglaublichen Fähigkeiten, die die Welt retteten und Dämonen besiegten. Stöcker wurden zu japanischen Schwertern, Kastanien zu Shuriken. Der Verband, den wir uns immer dabei anlegten an Händen und Beinen, sollten das Zeugnis gefährlicher Kämpfe darstellen, wo wir natürlich immer als verwundete aber als siegreiche Kämpfer hervorgingen. In unseren Köpfen waren die Wälder voll von mysteriösen und zauberhaften Kreaturen, mal böse, mal gut.
    Auch heute, wenn ich durch den Wald mit meinem Hund spazieren gehe, spüre ich noch den Zauber, der uns während des Spielens umgab und unsere Fantasie Höhepunkte schlagen ließ. Oh ja, wir waren richtige Kinder, ich erlebte mit dir nochmals meine Kindheit neu.So verbrachten wir ungefähr das erste Jahr unserer Freundschaft.


    Auch in den darauffolgenden Jahren erlebten wir soviel, dass ich vielleicht hunderte Seiten damit vollschreiben könnte? Wie unsere kindlichen und zugleich philosophischen Vorstellungen vom Sinn des Lebens über die wir heftig diskutiert haben. Ich weiß noch, als wir eines Abends vor deinem Haus saßen, die Umgebung war erfüllt vom Zirpen der Heuschrecken, die Luft war noch durchtränkt von der Hitze des Tages. Am Horizont hatten sich graue Columbus Wolken aufgetürmt-sie versprachen ein heftiges Abendgewitter. Auch die Atmosphäre fühlte sich elektrisch aufgeladen, als wartete Alles nur auf einen Funken, der den Himmel zu einem elektrischen Lichtspiel machen würde.Wir genossen diese in der Luft liegende Spannung und redeten darüber, dass alles im Leben sofort vorbei sein könnte. Das alles wie es scheint, ganz anders sein könnte auf dieser Welt und vieles mehr. Es war ein Moment voller Tiefsinn und Melancholie. Ein schöner Moment.
    Oder als du in unserer Schule die wackeligen, weißen Wände umgestoßen hast, da du ausgerutscht bist, während wir uns eine hitzige Fangjagd geliefert hatten. Die Wände hätten fast zwei unserer Lehrer erschlagen und diese beiden haben uns natürlich nach dieser Aktion sehr geschimpft. Für die übrigen Schüler in der Aula war das natürlich das Highlight der Mittagspause. Mit hochrotem Kopf mussten wir diese schweren Dinger wieder aufstellen. Dennoch konnten wir ein paar Tage später darüber herzlich lachen. Da war auch gut so. Denn zu dieser Zeit hatten wir oft nicht viel zu lachen. Wir beide hatten sehr viele Probleme in der Schule, wir waren nicht gerade beliebt in unseren Klassen, ja, eigentlich waren wir ja richtige Außenseiter. Auch Zuhause sah es nicht rosig bei uns aus, wir verstanden uns überhaupt nicht mit unseren Eltern und du verstehst dich auch wahrscheinlich heute noch nicht mit ihnen. Ich fing an, durch die ganzen Probleme psychisch krank zu werden und hatte oft meine Ekelphasen, wo du sehr viel unschöne Dinge mit mir aushalten musstest. Aber auch du hast sehr oft deine Spielchen mit mir getrieben, indem du tagelang nicht mehr mit mir geredet hast. Oft hast du immer so getan, als ob ich dir egal wäre, hast vor meinen Augen über mich gelästert und sehr unschöne Dinge über mich verbreitet. Natürlich ließ ich das nicht auf mir sitzen, ich startete immer einen Gegenangriff, machte die selben falschen Sachen wie du. Doch in meinen Inneren wusste ich, dass es falsch ist und du wusstest es auch. Deswegen haben wir uns immer wieder versöhnt, dann haben wir geweint wie Schlosshunde, wir lagen uns in den Armen und lachten darüber, wie dumm unsere Streitigkeiten waren. Und das waren sie auch. Aber dadurch festigte sich unser Band der Freundschaft - wir fingen uns an wie Schwester zu lieben.
    Zu der Zeit veränderten wir uns auch, innerlich wie äußerlich, klar, die Pubertät hatte uns erwischt. Unsere Spiele bekamen mehr Reife, wir bezogen gesellschaftliche Probleme mit hinein, wir befassten uns immer mehr mit der Welt. Das machte unsere Zeit noch intensiver, wir wurden ein Herz und eine Seele. Wohin wir auch gingen - es gab uns nur im Zweierpack. Neidische Zungen redeten sogar verächtlich vom ,,Dreamteam.“ Sogar bei unserem Hobbie, dem Schützenverein, wollten wir immer nur nebeneinander schießen.
    Heute weiß ich: diese Zeit meines Lebens zählt wahrlich zu der schönsten im meiner Jugend.

    Doch im dritten Jahr der Freundschaft ist alles langsam seinem Waterloo entgegengesteuert. Unsere Freundschaft war so intensiv geworden, dass wir manchmal von unseren anderen Freunden völlig isolierten. Auch von Kari. Zudem gab es ein anderes Mädchen in unserem Dorf, Angelika. Sie konnte mich nicht leiden und das beruhte auf Gegenseitigkeit. Auch mit dir stand sie ständig im Clinch. Wenn wir uns stritten, nutzte sie das und versuchte unsere Freundschaft endgültig zu zerstören. Und wir dummen Kühe haben das damals nicht kapiert. Jedenfalls durftest du mit der Zeit nicht mehr so oft raus. Deine Mutter fing an ihr wahres Gesicht zu zeigen. Unsere Treffen wurden immer weniger. Entweder musstest du wieder mithelfen das Haus zu putzen oder lernen. Du hast auch behauptet, dass deine Mutter eigentlich einen schlechten Eindruck von mir hätte und das sie meinte deine schulischen Leistungen wären wegen mir so schlecht. Deine Mutter verbat dir immer mehr das Haus zu verlassen – und mich zu treffen. Ich fing an Hass für diese Erwachsene zu verspüren. Oft verabredeten wir uns und du kamst einfach nicht. Weil deiner Mutter etwas Neues eingefallen war, was du noch erledigen musstest. Immer neue Ausreden hat sie erfunden um dir den Kontakt zu mir zu verbieten. Gut, deine Mutter war auch krank. Sie hatte Krebs in ihren jungen, erwachsenen Jahren und ihn zwar besiegt, dennoch litt und leidet sie anscheinend noch seelisch von der Therapiezeit. Aber du musstest und musst auch darunter leiden. Deine Mutter hat Putzwahn entwickelt und du musstest deswegen immer putzen, ich sah den Ekel in deinen Augen, wenn du mir erzähltest, dass du diesen Wahn deiner Mutter nicht mehr aushalten kannst und dass die vielen Fimmel und Wahnsinnigkeiten deiner Mutter dich krank machen. Und ich glaube dir bis heute noch, dass du in deinem Zuhause diesen kranken Kram erlebst, ich habe oft selbst gesehen, als ich dich anfangs noch besuchen durfte, wie geleckt bei euch alles war, ich bemerkte diese saubere Scheinheiligkeit. So hattest auch du mit deinen seelischen Wunden zu kämpfen. Das Schlimmste war aber auch, dass du anfingst mich immer öfter zu belügen. Es war das Gift deiner Verzweiflung und das Gift, das unserer Freundschaft immer mehr zusetzte.


    Und dann kam der Tag, das Armaggeddon unserer Freundschaft. Wir sahen uns in dieser Zeit eigentlich nur mehr in der Schule. An jenem Freitagvormittag hattest du mir zugesichert mit mir und Kari in das Kino gehen zu dürfen. Ich freute mich so sehr. Konnte gar nicht glauben, dich wieder außerhalb der Schule sehen zu können. Doch dann am Nachmittag, als dich anrief um dir freudig zu berichten, welchen Film wir uns vermutlich ansehen würden, hast du nur leise geantwortet:,,Du, ich kann nicht…Ich muss heute noch so viel im Haus machen. Du kennst ja meine Mom…“Ich habe wortlos die Verbindung unterbrochen, ließ den Telefonhörer achtlos auf den Höhrhalter fallen, das Gesicht vor Enttäuschung, Trauer und Wut verzogen. Warum Wut?Ich war wütend auf dich, ich habe mir gedacht, warum du nicht einmal deiner Mutter wiedersprechen kannst, ihr nicht sagen kannst, dass dir unsere Freundschaft wichtig ist und dass du mit mir Zeit verbringen willst. War dir unsere Freundschaft doch nicht so wichtig, dass du dich nie für sie gegen deine Mutter eingesetzt hast? In diesem Moment gab es einen Kurzschluss in meinem Kopf. Ich packte mein Zeug, fuhr zu Kari, erzählte ihr dieses Fiasko. Auch sie war enttäuscht und hatte keine mehr Lust mehr auf das Kino. Mir war die Lust schon sofort nach dem Anruf vergangen. Kari schlug vor, zu Angelika zu gehen und dort den Abend ausklingen zu lassen und was habe ich getan? Ich bin mitgegangen, zu meiner eigentlich damaligen Erzfeindin. Ein großer Fehler.
    Als wir dort waren, musste Kari natürlich Angelika das Problem erzählen und diese witterte wieder ihre Chance. Sie labte sich an meiner Trauer und umschlang mich gleichzeitig mit Komplimenten und ihrer Aufmunterung.Als es schon etwas später wurde, Angelika und Kari waren gerade dabei mich ,,hübsch“ zu machen - mir also tonnenweise Schminke in das Gesicht zu schmieren-was ich aufgrund meiner auftretenden seelischen Müdigkeit wegen dieses Kampfes um unsere Freundschaft auch über mich ergehen ließ - fing Angelika an davon zu reden, ich solle dich auf der Stelle anrufen und dich zur Rede stellen, warum du immer nur den Anweisungen deiner Mutter folgst und dich für mich nie einsetzt. Dabei wollte Angelika bloß ihren Spaß an unserer Situation haben.Meine Wut und Enttäuschung waren so groß. Also rief ich tatsächlich um neun Uhr abends bei dir an.
    Du bist an das Telefon gegangen. Angelikas Telefon war auf Lautsprecher eingestellt. Ich beschimpfte dich nicht, nein, ich habe einfach nur gefragt, ob ich überhaupt für dich wichtig wäre. Und ich habe dir gesagt wie enttäuscht ich von dir wäre. Danach habe ich aufgelegt. Mein Innerstes fühlte sich leer an.Kari und Angelika beteuerten immer wieder, dass das nötig war und ich war dumm genug, das zu glauben.
    Kaum ein paar Minuten steht meine Mutter vor Angelikas Tür, im Schlafrock. Wütend erklärte sie mir, dass deine Mutter bei ihr angerufen hätte und sich über meinen späten Anruf fürchterlich über mich aufgeregt hätte. Meiner Mutter ist eher von gelassener Natur, aber sie wurde damals von diesem Anruf geweckt und war somit sehr verärgert, sowohl auf mich als auch auf deine Mutter.Ich musste also meine Sachen packen und sofort zum Auto. Während der fünfminütigen Heimfahrt schimpfte meine Mutter über das Verhalten deiner Mutter am Telefon, so regte sie sich darüber auf, dass deine Mutter behauptet haben soll, dass ich sehr frech sei und auf ihre Tochter schlecht abfärben würde. Ich saß still in unserem Fahrzeug und hatte nur einen Gedanken: ,, Warum hat Chantal ihrer Mutter von dem Anruf erzählt?“.Zuhause angekommen erwähnte meine Mutter, dass deine Mutter sich mit mir und meiner Mama am nächsten Morgen unterhalten möchte und sie sich nochmal am frühen Morgen per Telefon melden würde.Doch sie rief nicht an. Meine Eltern meinten dann, dass sie sich sowieso nicht mit ihr unterhalten hätten.
    ,,Erst beschimpft dich diese unmögliche Frau und will uns dann über deine Erziehung belehren. Wir haben ja auch unseren Stolz“.Damit hatten sie ja auch Recht. Auch ich hatte nie das Gefühl eine schlechte Erziehung genossen zu haben, trotz mit den Problemen, die und meine Erziehungsberechtigten miteinander hatten. So kamen wir an diesem Morgen nicht zu deinem Haus.Doch war es auch ein Fehler dieses ,,Gespräch“ nicht mit deiner Mutter zu führen.In den nächsten Tagen fühlte ich nur Hass auf deine Mutter, aber auch auf dich. Dieses Gefühl hatte sich die ganze Zeit aufgestaut und erfüllte nun jede Zelle meines Körpers. Ich gab dir die Schuld, dass unsere Freundschaft von deiner Mutter zerstört worden war.Du gabst mir die Schuld, dass deine Mutter wegen meines Anrufes so ausgeflippt war. Und wir hatten beide Recht. Ich war Schuld, dass ich jemals diesen verdammten Anruf getätigt hatte und du, dass du deiner Mutter davon erzählt hattest, obwohl du ihre Reaktion voraussehen konntest. Auch du warst wütend auf mich, ich verstehe das vollkommen. Letztendlich tragen wir beide Schuld daran.


    Nach diesem Freitag haben wir fast ein ganzes Jahr nicht mehr miteinander gesprochen. Wieder gingen wir grußlos in der Schule aneinander vorbei und jeder fragte sich wohl in diesem Moment: ,, Wieso ist es so gekommen?“ Ich habe in dieser Zeit viel geweint. Ich habe dich so schrecklich vermisst. Du wohnst nur einen Kilometer von mir entfernt und warst mir doch so fern. Während andere in meinem Alter Liebeskummer hatten, hatte ich Kummer nach dir. In vielen Nächten wurde mein Kissen von warmen, salzigen Tränen feucht.Auch zu Kari hattest du in diesem Jahr fast keinen Kontakt mehr. Angelika habe ich zu dieser Zeit keines Blickes mehr gewürdigt. Das Schlimmste war aber, dass nicht sie diesen Anruf führte, sondern dass ich es war und es meine alleinige Schuld war. Es war ein kaltes, trostloses Jahr. Und es war das Jahr, das unser Band der Freundschaft endgültig durchschnitten hat. Wir wurden immer mehr erwachsener, bekamen andere Interessen, andere Freunde, wenn auch bis jetzt noch keine intensive Freundschaft mehr erleben konnte wie mit dir.
    Dann, nach fast elf Monaten, trafen wir uns wieder bei Kari. Du hattest nach ein paar Monaten wieder ein bisschen Kontakt zu ihr. Wir versöhnten uns. Wollten von vorne anfangen. Wir sprachen uns aus. Wir haben uns heimlich wieder getroffen. Schworen uns, durch nichts mehr auseinandergebracht werden zu können. Deine Mutter verbat dir immer noch den Kontakt zu mir. Folglicherweise sahen wir uns aber auch fast nur in der Schule. Und auch dieses Gefühl tiefer Verbundenheit wollte nicht mehr aufkommen. Wir hatten uns in diesen paar Monaten zu sehr auseinandergelebt. Zudem waren wir ständig in Angst, dass deine Mutter mitkriegen könnte, dass wir uns wieder trafen und miteinander redeten. Besonders du hattest immer diese Angst. Natürlich, du müsstest die Folgen ertragen, wenn deine Mutter etwas spitzkriegen würde. So hielten wir vor allen in unserer Umgebung unseren versuchten Neuanfang geheim.
    Doch das wir uns dabei so wenig treffen konnten und wieder unsere Kindheit nicht aufleben lassen konnten, ließ auch die letzten Fäden unserer Freundschaft reißen. Auch unser Vertrauen zueinander war nicht mehr das Selbe wie zuvor. Zudem wussten wir uns oft nichts mehr zu erzählen, weswegen wir nur von den ,,guten, alten Zeiten“ schwärmen konnten.So machten wir beide, aber eigentlich innerlich wissend, dass unsere Freundschaft nicht mehr weiter bestehen kann, mit dieser Geheimnistuerei weiter, bis vor ein paar Wochen.


    Vor ein paar Wochen traf ich dich zufällig mit meinem Rad. Du warst spazieren und gerade auf dem Heimweg.Unser Aufeinandertreffen war auf der Landstraße, die dein Haus und meines miteinander verbindet.Wir beide standen ungefähr in der Mitte dieser Strecke, die eine Hälfte führte zu deinem Haus, die andere zu meinem Haus.Ich fragte dich aus Gewohnheit: ,,Noch ein paar Minuten Zeit in den Wald zu gehen?“.Du antwortest: ,,Eigentlich nicht, ich war schon einige Zeit unterwegs, meine Mom könnte dann ungeduldig werden…“.
    Zunächst war ich über mich selbst verdutzt.Denn ich spürte keine Enttäuschung darüber. Normalerweise hätte mir nach Weinen zumute sein sollen, dass du vor mir standest und doch wieder wegmusstest. Doch das Gefühl der Enttäuschung blieb aus. Und da dämmerte es mir. So standen wir auf dieser Straße, umgeben von dem uns überragenden Maisfeldern, deren Spitzen sich sanft in der abendlichen Brise hin-und herwiegten.
    Und ich wusste, genau in diesem Augenblick: Unsere Freundschaft…Sie ist nun endgültig vorbei.Manche Dinge gehen vorüber und wir verlieren sie für immer, nur Erinnerungen werden hinterlassen.Selbst wenn wir uns noch so sehr bemühen, können die Dinge oft nicht mehr zu ihrem alten Status zurückkehren.--Es kann nicht mehr so sein und werden, wie es einmal war. Das entspricht der Situation unserer Freundschaft wohl am ehesten. In diesem Moment lernte ich loszulassen. Manchmal versteht man erst spät, wann es Zeit ist loszulassen. Und wenn man es dann endlich kapiert, versteht dass sich die Zeit nicht mehr zurückdrehen lässt, muss man einen Schlussstrich ziehen und das Neue kommen lassen. So wie die Sonne an diesem Abend hinter dem Horizont verschwand und den Tag losließ, musste ich endlich loslassen.Denn dann kommt die Nacht, eine ,,Tageszeit“ in der erlebte Geschehnisse nochmals durchgegangen werden und oft Entscheidungen gefällt werden, so wie ich in dieser Nacht vor ein paar Wochen die Entscheidung gefällt habe, unsere eigentlich kaputte Freundschaft aufzugeben um endlich in Frieden alles hinter uns lassen zu können. Wir werden unser Leben weiterleben, du wirst noch schöne und schlechte Momente erleben, aber mit anderen Menschen und ich ebenso. Denn so wie die morgendlichen Sonnenstrahlen den nächsten Morgen einleiten und somit ein neuer Tag mit vielen neuen Dingen passieren wird, müssen wir beide Neues auf uns zukommen lassen und das Erlebte hinter uns lassen.


    Ich hoffe, du fühltest in diesem Augenblick auch so. So sagten wir uns an jenem Abend auf Wiedersehen, ich mit diesen Gefühlen und Gedanken im Kopf, drehten uns um- und jeder ging seines Weges. Dieser Tag ist in meiner Erinnerung ein Farbenspiel mit ein wenig kalten, aber auch mit vielen warmen Farben.


    Ich wünsche dir noch sehr viele schöne Momente in deinem Leben, auch ohne mich. Vielleicht, wenn Wiedergeburt wirklich existiert, werden wir in einem anderen Leben wieder so ein intensives Verhältnis führen können, deswegen:

    Auf einen wirklichem Neubeginn, Chantal...



    Der letzte Post liegt schon wieder eine Weile zurück - Schule und ganz viel andere Sachen zu erledigen, kennt man ja;)- also wird es Zeit für das 4 Kapitel ^^
    Nochmals danke für deinen Kommentar, Rexilius!


    Kapitel 4- Ohrfeige!


    Feuchtigkeit dringt durch meine Stoffhose. Wenn die nasse Kälte nicht meine Beine zum Schmerzen bringen würde, wäre es ganz angenehm auf dem weichen Laub zu liegen. Über mir strecken sich die stummen Bäume gen den dunklen Himmel, den man nur vage hinter dem dichten und zugleich dunklen Blätterdach der pflanzlichen Riesen erkennen kann.
    Eigentlich sollte ich jetzt aufstehen und genauso um mein Leben rennen wie jene Frau mit der ich gerade eine unsanfte Begegnung hatte, da schließlich jederzeit etwas Tödliches und Grausames auftauchen könnte. Aber ich liege nur da und meine Gedanken drohen abzuschweifen, in die Tiefen meiner Erinnerungen, dort wo die Sonne über meinem alten Zuhause scheint. Ich verliere mich in dem Gedankenspiel wie ich durch die Haustüre unseres Hauses gehe, mit einem Laib Brot von den Lacaster in der Hand, wie ich meine Eltern und Geschwister am Tisch sitzen sehe, das warme, lächelnde Gesicht meiner Mutter erscheint vor meinen Augen. Aber anstatt bei meiner Familie zu sein und mit ihnen zu lachen, liege ich hier, wo sich bereits dunkle Flecken an der Unterseite meiner Hose ausbreiten und ich nahe dran bin mir eine Blasenentzündung zu holen.
    Ein irres Lachen entsteigt meiner Kehle. Vielleicht sollte ich liegenbleiben und mich vom Wahnsinn übermahnen lassen und mich von irgendwas töten lassen oder an einer Erkältung sterben.
    Ja, genau so mach ich das. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht beglückwünsche ich mich zu dieser Selbstmord Entscheidung.
    Rascheln. In meiner Nähe. Reflexartig springe ich auf, mit einem Aufschrei, ich muss mir vom Aufprall und Sturz einige Blessuren geholt haben, es scheint, als bestünde mein Körper nur noch aus Schmerz.
    Dennoch laufe ich wie besessen, weg von der Geräuschquelle des Raschelns. Meine Gleichgültigkeit und meine Selbstaufgabe sind wie weggeblasen, mein Herz pumpt neues Adrenalin durch meinen Körper, die Panik vor dem Tod bringt mich zu Höchstgeschwindigkeiten. Ich schnaufe wie verrückt und Speichel rinnt mir übers Kinn, insgesamt muss ich wohl ein ganz lächerliches Bild abgeben.
    Mein Körper schreit: ,,Lebe, lebe!“ und treibt mich immer weiter an.
    Ich hätte wenigstens einmal auf den Boden blicken sollen. Vielleicht hätte ich dann die Wurzel gesehen, mit der sich mein Fuß gerade in einer unangenehmen Konstellation verhakt.
    Mein Gesicht reißt sich im Vorbeifliegen des zu der Wurzel gehörenden Baumes die Haut weg, Blutgefäße platzen und in meinem Mund breitet sich der metallene Blutgeschmack aus.
    Dann liege ich nicht mit dem Rücken im Laub, sondern mit meiner ganzen Vorderseite.
    Zu dem Blutgeschmack gesellt sich nun auch der salzige Geschmack meiner Tränen. Sind es die Schmerzen, die mich zum Weinen bringen? Oder der Stress, ausgelöst dadurch jeden Moment dem Tode ins Auge blicken zu können? Vielleicht eine Mischung aus beiden. Der Sturz hat meine Panik etwas gedämpft, genug um mich wieder in das Selbstmitleid versinken zu lassen. Neue Erinnerungen durchfließen mich, Erinnerungen am mein altes Leben. Die kalte Schnauze des Nachbarhundes, die immer Feuchtigkeit auf meinen Händen hinterlassen hat, ähnlich der des Laubes unter meinem Gesicht. Das Lachen der Kinder im Dorf. Die hellen Farben der Häuser im Sonnenlicht. Nahe unserem Friedhof wachsen die verschiedenfarbigen Yoksa-Pflanzen, deren zerstampfte Blüten mit Wasser eine Farbmischung ergeben, die getrocknet Sonne und Wind wiedersteht und unseren Holzhäusern als Schmuck dient. Unser Yoksa Fest, dass jedes Jahr kurz vor der Sonnzeit abgehalten wird und 2 Tage andauert, besteht darin, dass alles Mitglieder des Dorfes ihr Haus mithilfe der Pflanzen-Farbmischung verschönern. Dabei ist es egal wie die Farbe aufgetragen wird. So zieren farbenreiche Handabdrücke die Hauswände und manchmal verrät auch ein Ganzkörperabdruck die Größe des jeweiligen Künstlers. Ich habe mir im Alter von sieben Jahren für dieses Fest ein individuelles Zeichen ausgedacht, dass nun schon zehnmal von mir auf unsere Hauswand aufgetragen wurde. Es gleicht vereinfacht der Sonne, wobei sich im Sonnenkreis ein Dreieck mit wiederum drei kleineren Dreiecken befinden. Meine Familie zeigte keine besondere Begeisterung an meiner Kreativität, dennoch durfte ich jedes Jahr mein Zeichen klein an die Wand zeichnen und mich somit meinem Werk verewigen, bis das Holz und folglich meine Signatur zersetzt und durch die Fäulnis an die Erde zurückgegeben wird.
    Etwas Kaltes streicht über meinem Rücken und jagt mir einen Schauer über meinen ganzen Körper. Abrupt drehe ich mich und sehe, wie sich ein schwaches silberfarbenes Licht vor mich hin und her bewegt. Ich bewege mich nicht und starre das Licht mit einer Mischung aus Angst und Faszination genauer an. Bei genauerem Hinsehen erkennt man darin kleinere helle und weiß scheinende Lichtpartikel, die von einem silbernen, schwach leuchtenden Nebel umgeben sind. Auch diese unheimliche Erscheinung weicht keinen Millimeter von seiner Position und fast scheint es… als ob es mich ebenso anstarrt. Ist dieses Ding etwa… auch neugierig? Lebt es und fragt sich genau wie ich, was sich da vor ihm befindet? Zitternd hebe ich meine Hand und fahre mit meinem Zeigefinger durch das Licht. Wieder spüre ich jene Kälte und es breitet sich erneut ein Schauder, der sich zu einem angenehmen Kribbeln entwickelt, durch meinen Körper.
    Doch plötzlich schreckt das Licht von meiner Berührung zurück und hüpft wie aufgeregt wild durch die Luft, bis es sich einige Meter von mir entfernt hat und sich wieder beruhigt.
    Aber jenes Licht ist nicht allein. In meiner ganzen Umgebung wabern diese Lichtpartikelnebel durch den Wald und verteilen silbernes Licht. Berührt das leuchtende Etwas einen Baum, zeigt es die gleiche Reaktion wie bei meiner Berührung.
    Vorsichtig setzte ich mich auf und lasse dieses Lichtspiel auf mich wirken. Das Schauspiel lässt mich meine Panik vergessen, bis ich mich aufrappele und ziellos im Wald umherirre. Immer wieder nähern sich mir die Lichter, berühren mich, hüpfen und tanzen umher, als würden es ihnen Spaß machen. Auch mich beschleicht ein zufriedenes Gefühl, ich muss lachen, meine Ängste erscheinen mir nun lächerlich. Ich habe plötzlich gute Lust meine Arme auszubreiten und mit den Lichtern zu tanzen, was ich auch einige Augenblicke später wirklich tue. Umgebend von einem Meer aus Lichtern wirbele ich herum, mein Lachen ist so kindlich wie noch nie. Ausversehen wirble ich gegen einen Baum, lasse mich dann dagegenfallen und fahre mit den Händen entlang der zermürbten Rinde. Ein herrliches Gefühl! Ein Gefühl, dass mich dazu verleitet, den Baum zu umarmen und dann stehe ich da, umarme einen Baum und komme mir nicht im Geringsten lächerlich vor. Auch die Lichter kommen wieder näher, es sieht so aus, als drängelten sie sich gegenseitig um zu mir zu gelangen. Tatsächlich verdrängte ein Licht die anderen mich umgebenden und kommt ganz nah an mein rechtes Ohr. Das Kribbeln breitet sich wieder aus, ein Kichern entrinnt meiner Kehle, ich schließe meine Augen. Es scheint, als wolle das Licht in mein Ohr schlüpfen und ich finde das Ganze einfach nur angenehm und lustig.


    ,,SCHLUSS JETZT!“
    Ein stechender Schmerz an meinen rechtem Ohr, der sich ebenso auf der rechten Gesichtshälfte ausbreitet. Dann spüre ich, wie ich von dem Baum weggerissen und auf dem Boden geschleudert werde. Erschrocken reiße ich die Augen auf. Über mir ein Gesicht. Männlich vermutlich.
    Die Angst kehrt schlagartig zurück. Panisch strample ich mit Füßen und Händen, will weg von diesem Mann. Doch er drückt mich mit Leichtigkeit auf den Boden.
    ,,Halt doch still, du dumme Gurke.“
    Jetzt schreie ich und versprühe meine Spucke auf seinem Gesicht. Dabei kommt mir der Gedanke, dass er mich gerade als dumme Gurke beschimpft hat und mich noch niemand so lächerlich genannt hat.
    Wieder ein Schmerz an Ohr und Wange. Der Kerl hat mich gerade georfeigt!
    Sein Arm hebt sich erneut in die Höhe, sieht so aus, als sollte noch ein zweiter Schlag folgen.
    Schon der erste Schlag hat meine Schmerzgrenze um einiges überschritten.
    ,,B-Bitte…ni-icht…stop…will keine….NEIN!“, schreie ich ihm entgegnen und der Mann hält tatsächlich kurz inne.
    ,,Bitte, aufhören…“
    Tatsächlich senkt der Mann den Arm, drückt mich aber dennoch auf den Boden. Die eintretende Stille wird nur durch mein weinerliches Schluchzen unterbrochen.
    Plötzlich lässt das Gewicht auf mir nach. Der Mann hat von mir abgelassen und sitzt nun ruhig auf den Boden, seine Augen sehen mich ernst an.
    ,,Ich hab´s wohl mit den Ohrfeigen übertrieben. Aber ich kann es ja nicht riechen, wann du wieder zur Vernunft kommst. Sag ma´, wolltest du dich eben selbst umbringen? Stehst da an den Baum und lässt dich von diesen Lichtern anrühren… Ich habe schon viele verzweifelte Leute gesehen, aber keiner von denen kam auf die Idee so den Löffel abzugeben.“
    Der Mann schüttelt verblüfft seinen Kopf und ich habe keinen blassen Schimmer, was er da eigentlich redet.
    Doch der Fremdling erhebt sich jetzt mit einem Satz, er ist groß, größer als mein Vater wahrscheinlich.
    Er streckt seinen Arm aus, ich zucke zusammen, wird er denn wieder zupacken?
    Nein. Er steht nur da und hält mir seine Hand hin. Eine Hand, die mir eine völlig neue Welt eröffnen wird.

    Haha, ich hab gar nicht gewusst, das es hier so ein Feedbacktopic gibt.
    Naja, da ist es natürlich recht praktisch, dass ich gerade einen Kommentar für eine gewünschte FF geschrieben habe. ^^
    Also, ich muss zugeben, dass ich mir selber einen Kommentar für meine FF wünsche, da ich einfach gerne ein Feedback hätte und wissen möchte, wie sie den Leute bis jetzt gefällt.
    Ich fänds aber auch noch toll, wenn jemand noch einen Kommentar in JaySuns FF schreiben würde, da es sich lohnt sich mit seiner Geschichte zu beschäftigen.

    Tag bzw. Abend ^^


    Ich hab ja schon versprochen nen Kommi zu posten und hier kommt er.^^Ich hoffe, dir mit diesem gute Kritik zu geben. Also, dann fang ich mal an:
    Erstmal an ein Lob an den Startpost. Da ist so ziemlich alles drin, was man sich unter einem Startpost vorstellen kann. Vor allem gefällt mir, dass du die Leser in deine Geschichte in Form von Anregungen, Ideen etc. integrieren möchtest, sowas kommt nicht oft vor.
    Dennoch würde ich vielleicht noch ein Bild in deinen Startpost einfügen, dass zum Beispiel die Atmosphäre deiner Story darstellt. Ich glaube, dass man mit der Optik sehr gut spielen kann, also dass du mit einem Bild deinem Startpost mehr Ausdruck verleihen kannst.
    Nun zu der Handlung:
    Der Protagonist kann in seinem Körper Feuer erzeugen? Klingt interessant.
    Beim Lesen der ersten Absätze habe ich sofort an eine Entführung gedacht. Vielleicht wurde der Protagonist aufgrund seiner Fähigkeiten gefangen worden ist und sich nun in einer Arena beweisen muss. Das weckt bei mir als Leser sofort das Interesse, weiterzulesen. Ich bin gespannt.
    Und auch in der Arena gibt es wieder eine besondere Person. Die Personen müssen nicht nur um ihr eigenes Überleben kämpfen, sondern auch Punkte sammeln um die ,,Geliebten“ zu retten.
    Und dass zur Unterhaltung der Zuschauer. Es erinnert eine bisschen an Panem, muss ich schon sagen.
    Aber trotzdem gefällt mir die Idee sehr. Außerdem finde ich, dass du denn Kampf zwischen Joker-dessen Name mir in so einer Situation bestimmt Angst machen würde;)-und der Hauptprotagonistin sehr authentisch erzählt und ich kann mir diesen Kampf sehr gut in meiner Fantasie vorstellen.
    Nur verstehe ich das mit den Öltanks nicht ganz. Sind jene etwa in ihrem Körper drin oder habe ich das falsch verstanden …?°°‘‘
    Und schon wieder steckt der die Hauptperson in neuen Schwierigkeiten. Wenn sie zuviel Flammen erzeugt, wird sie anscheinend sowas wie ,,sterben“. Und doch schafft sie es Jocker zu bezwingen.
    Dass sie ihn tötet, obwohl ihr die Situation fremd ist und für sie verwirrend ist, hätte ich nicht erwartet. Ich habe anfangs sogar gedacht, dass sie etwas naiv sei, dass sie eine friedliche Lösung für diesen Kampf finden möchte. Doch dann kommt der grausame Satz-Zitat-:,,„Ich brenne gerade von innen nach außen… Ich möchte dir gerne dieses Gefühl zeigen.“
    Ich habe sie wohl unterschätzt.
    Jedenfalls bin ich gespannt, wie es weitergeht. Hat sie doch zuviel Energie verbraucht?


    Ich werde die nächsten Tage natürlich auch die anderen Kapitel durchgehen und sie kommentieren.
    Ich wollte nur mal die ersten Eindrücke bei mir als Leser bei deinem ersten Kapitel wiedergeben.
    Wie gesagt, du hast mein Interesse geweckt und ich bleibe an deiner Story dran.^^
    Aber nun kommt ein sehr großer Kritikpunkt: Die Fehler bei den Kommata.
    Ich selber mache auch in der Grammatik immer wieder Fehler. Deine Sätze sind sehr schön und sie wären noch schöner und fließender, wenn die Kommas stimmen würden.
    Hier ein paar Beispiele:

    Zitat

    Das war das Erste was ich hörte als ich aufwachte.


    Richtig: Das war das Erste, was ich hörte als ich aufwachte.


    Zitat

    ...Jemand oder Etwas das mir diesen Schlag hätte versetzen können.


    Richtig: Jemand oder Etwas, das mir diesen Schlag hätte versetzen können.
    Mir ist aufgefallen, dass du bei den Relativsätzen besonders Schwierigkeiten hast.


    Wenn du willst, kann ich gerne den Job als Betaleserin übernehmen und könnte dich so auf die Kommafehler hinweisen kann.
    Ich hoffe, dass du mir diesen Kritikpunkt nicht übel nimmst, aber mir gefällt die Story sehr und ich möchte einfach helfen!^^


    Schöne Grüße
    ~Vorfreude

    So, nun kommt endlich ein neues Kapitel- viel Spaß^^


    Kapitel 3- Zurückblicken


    Es gibt Momente, wo du wie angewurzelt dastehst. Sei es durch Angst, Verblüffung oder einfach durch pure Perplexität. Bei mir ist es gerade eine Mischung aus all diesen Gefühlen, die mich keinen Schritt wagen lassen, geschweige denn meine angestaute Spucke runterschlucken lassen.
    Sonnenlicht fällt durch die milchig-gelben Rathausfenster, der Staub darin tanzt zu unhörbarer Musik.
    ,,Mackenzicke, ich habe dich soeben dazu aufgefordert den Raum zu verlassen. Bitte befolge jetzt meine Anweisung, ich bin nämlich kein Freund der Gewalt, ich möchte es vermeiden dich von den Wachen rausschleppen zu lassen…“
    Plötzlich bricht alles aus mir heraus, meine Stimme klingt wieder hysterisch: ,, Das können Sie doch nicht machen! Es gibt doch Regeln. Nur wenn jemand im Dorf Mord begeht oder stiehlt, nur demjenigen droht die Verbannung aus dem Dorf! Ich hab doch nichts gemacht! Ich kann doch nichts dafür, dass… dass…“
    ,,Das ist mir doch bewusst Kind! Aber hier muss ich eine Ausnahme machen. Verstehst du denn nicht?! Ich habe die Verantwortung für das Dorf und den hier lebenden Seelen. Ich muss mich also entscheiden: Lasse ich dich hierbleiben, wird das Königreich uns alle hier büßen lassen. Es hat genug Dörfer, die für es arbeiten. Eines weniger wird wohl zu verkraften sein. Lasse ich dich flüchten, rette ich das Dorf damit. Und ich entscheide mich für Letzteres. Hier kann ich sowieso nicht für deine Sicherheit garantieren. Das Königreich wird dich töten, wenn du hier bist und jede kostbare Sekunde, die du jetzt verschwendest, verkürzt deine Lebenszeit.Ich weiß nicht, ob es für dich da draußen Hoffnung und ein Leben gibt, aber versuchen kannst du es!
    Und glaube mir: Ein Tot dort draußen ist vielleicht besser als durch einen Söldner…“
    Er hat Recht. Hier würde mich das Königreich finden und töten. Also kann ich auch in der Wildnis sterben. Ich weiß, dass ich schwach bin. Ich werde mich da draußen wohl kaum durchschlagen können.
    Mama…Papa…Sinan…Asla…
    Alle sind sie weg. Meine Familie ist wahrscheinlich tot. Ich war noch nie ein Mensch mit viel Hoffung.
    Mir ist alles egal. Ohne meine Familie bin ich ein Niemand.
    Ich gehe durch die Tür, höre den Bürgermeister seufzen und so etwas murmeln wie:,, Es ist die richtige Entscheidung.“ Kraftlos gehen meine Beine die Treppe hinunter. Empfangen werde ich von der grellen Sonne, es wird wahrscheinlich ein schöner Tag. Aber nur für jemand anderem. Ich gehe weiter, auf der mir allzu vertrauten und staubigen Straße. Steine knirschen unter meinen Sandalen.
    Die Straße führt mich zu meinem Haus, es kommen Erinnerungen hoch. Wie ich und meine Geschwister mit den anderen Kindern zwischen den Holzhäusern Verstecken spielten. Ich überquere unseren Dorfplatz, wo wichtige Neuigkeiten ausgetauscht werden, der Markt seine wenigen Schätze anbietet oder die fahrenden Händler allerlei Kuriositäten zur Schau stellen, was unsere Kinderherzen immer ein Stück höher schlagen ließ und wo leuchtende Augen die Waren begutachten. Nur wenige Menschen halten sich gerade hier auf, die meisten sind schon am Arbeiten. Und doch spüre ich die Blicke, die sich in meinen Rücken bohren. Meine Verbannung und die Geschehnisse müssen schon die Runde im Dorf gemacht haben.
    Ich habe schließlich mein Heim erreicht. Im Stall nebenan höre ich die Ochsen unruhig scharren, sie sind es gewöhnt um diese Tageszeit schon längst auf dem Feld zu sein. Aber die Felder liegen jetzt verlassen da. Wer wird sich wohl um all das kümmern? Wahrscheinlich werden die Nachbarn es unter sich aufteilen.
    Plötzlich höre ich es im Haus poltern und sogleich erscheinen ein paar Nachbarn von uns, in den Händen halten sie Kissen, Tücher, Stühle - alles Dinge, die meiner Familie gehören. Oder gehörten.
    ,,Der Bürgermeister hat gesagt, wir können uns nehmen, was wir brauchen. Du wirst es ja nicht mehr brauchen.“
    Ich stehe bloß da und lasse es passieren. Immer mehr Nachbarn strömen ins Haus und bedienen sich an unseren Hausrat. Schließlich wird mir die Menge zu viel und ich gehe hinters Haus, setze mich vor die Hintertür und verstecke mein Gesicht hinter meinen Beinen. Sekunden vergehen, es werden Minuten daraus.
    Wie lange ich so dagesessen bin, weiß ich nicht, es fängt mich aber gerade an zu frösteln, weswegen ich endlich meinen Kopf hebe. Es ist schon Abend geworden, kein Wunder, das mir kalt ist. Was habe ich eigentlich so lange gemacht? Manchmal habe ich geweint, das weiß ich noch. Zwischendurch muss ich dann wohl eingeschlafen sein.
    Schon langsam kann man die Sterne erkennen, sie flimmern ruhig vor sich hin.
    Zufällig fällt mein Blick auf den nicht weit von unserem Haus entfernten Friedhof, der verlassen im Schatten der Dorfmauer liegt. Unwillkürlich lächle ich, da ich an die Mutproben denken muss, die wir als Kinder immer dort veranstaltet haben. Eine halbe Stunde musste jeder dort in der Nacht alleine auf einem Grabstein hocken. Und wenn man die Probe bestanden hatte, fühlte man sich stark und mutig. Als könnte man gegen alles bestehen. Jetzt gerade fühle ich eher das Gegenteil. Als erdrücke mich alles. Ich wünschte, ich wäre jemand anderes.
    Schließlich erhebe ich mich, gehe in das Haus. Automatisch packe ich meine Kamm, das von mir achtlos liegengelassene Brot und ein altes Einmachglas, in das ich später Wasser vom Dorfbrunnen füllen werde, in ein Tuch. Die Nachbarn haben ganze Arbeit geleistet. Fast alles Möbel sind verschwunden, mein Zuhause wirkt so leer. Ich weiß aber nicht, ob das nur an den Möbeln liegt. Auch das Zimmer von mir und Asla ist leergeräumt, nur unser Schrank steht einsam in der Ecke. Ich spähe hinein und erblicke zum Glück meine warme Wolljacke, die ich mir sofort überziehe. Nur noch eine Hose haben sie mir dagelassen, die ich sogleich in mein Reisetuch verstaue. Plötzlich entdecke ich in einer Ecke des Schrankinnenraumes einen Schlüssel.
    Der Schlüssel, den Sinan vor ein paar Jahre auf dem Friedhof gefunden hatte. Für mich war das damals der schönste Schatz auf Erden und ich musste meinen Bruder lange anbetteln, ihn mir zu geben.
    Er ist sehr klein, zu klein um in eine Tür zu passen oder überhaupt zu einem Schloß zu passen.
    Irgendwann verlor ich den Schlüssel und habe dadurch geheult wie ein Schlosshund. Papa kam daraufhin zu mir und sagte: ,, Es ist gut zu weinen, das zeigt ,wie wichtig dir etwas war. Und es ist wichtig etwas lieben zu können, das macht uns Menschen aus.“
    Damals konnte ich noch nicht seine Worte richtig interpretieren, aber jetzt kann ich gut verstehen was er meinte. Ich habe gerade das Gefühl, nie wieder irgendwas lieben zu können, nicht nachdem ich meine Familie und damit mein Leben verloren habe.
    Auch der Schlüssel findet seinen Platz im Tuch.
    Ein letztes Mal blicke ich noch in alle Räume, die Erinnerungen überschwemmen mich und zum letzten Mal schließe ich die Haustür hinter mir.
    Da steht es nun, mein Zuhause.
    Inzwischen ist es dunkel, die Nacht ist angebrochen. Ich mache mich auf den Weg zum Haupttor, wo ich meine ,,Flucht“ antreten soll. Das Einzige, was ich fühle, ist Gleichgültigkeit. Als ich schließlich davorstehe, ist von den Wachen nichts zu sehen. Haben sie etwa keine Angst, dass jeden Moment Gesandte vom Königreich auftauchen können und somit sehen, wie sei ihre Pflicht vernachlässigen?
    ,,Du bist die Verbannte?“
    Ich zucke zusammen. Aus der dunklen Ecke der Dorfmauer löst sich eine Gestalt, erst beim Näherkommen der Person sehe ich die Rüstung. Eine Wache.
    ,,Na endlich, wurde Zeit, dass du kommst. Ich kann es kaum erwarten zu den anderen zu gehen und endlich was zu trinken.“
    Ich gebe keine Antwort, die Dorfbewohner, außer dem Bürgermeister, reden nie mit den Wachen, immerhin sind die Leute vom Königreich.
    Die Wache steht vor einem Kasten und hält seine Hände hinein. Plötzlich umgibt Licht seine Hände, er benutzt seine Elementarkraft um mit jener einen Mechanismus in Gang zu bringen, der das Tor einen Spalt breit öffnet. Es muss sich um Blitzkraft handeln, genau weiß ich es nicht, denn ich kenne nur eine Handvoll Leute hier, die so etwas benutzen können. Und so oft bin ich wirklich nicht am Tor vorbeigegangen.
    ,,Fertig, du kannst raus. Du armes Ding, da draußen gibt es wirklich gefährliche Dinge. Naja, viel Glück dann…“
    Hat mir die Wache wirklich gerade Glück gewünscht? Hat er etwa Mitleid mit mir? Doch ich sehe nochmal in sein Gesicht und kann trotz der Dunkelheit Ungeduld darin erkennen. Natürlich, für ihn bin ich doch nur ein naives Dorfmädchen, warum sollte er Mitleid haben.
    Eigentlich habe ich mir vorgestellt langsam durch das Dorftor zu schreiten, um ein letztes Mal noch die Gerüche des Dorfes aufschnappen zu können. Doch das ungeduldige Scharren der Füße der Wache veranlasst mich automatisch mit großen Schritten zu passieren.
    Und dann stehe ich draußen. Vor meinem Dorf. Ich weiß nicht, was genau ich erwartet habe, vielleicht, dass sich sofort wilde Tiere auf mich stürzen oder eine Entführung von grausamen Kreaturen. All das, was man im Dorf so hört. Doch es ist ruhig. Vielleicht nur ein wenig kälter. Und die Sterne scheinen etwas heller zu leuchten. Hinter mir höre ich, wie das Tor sich nun endgültig schließt. Mich packt plötzlich die Panik, meine Gleichgültigkeit schwindet dahin. Ich bin ein Mensch, der Überlebenswille hat mich wohl trotz meiner Situation gepackt. Und so fange ich an zu laufen, laufe über Wiesen, das Gras streift meine Hüften, ab und zu renne ich über etwas, dass sich anfühlt wie ein Weg, später sollte ich erfahren, aus was und von wem er gemacht wurde. Ich rase immer weiter und entferne mich somit von meinem bisherigen Leben und laufe in ein neues, dass nur in der Wildnis existiert und in der dunklen Nacht auf mich lauert.
    Irgendwann macht sich trotz meines Adrenalinschubs ein Seitenstechen bemerkbar, ich bin das lange Laufen nicht gewöhnt. Ich musste bis jetzt zwar hart auf den Feldern arbeiten, doch das ist eher ein Kraftakt als ein Ausdauertraining.
    Langsam gehe ich nun weiter. Orientierung habe ich keine, meine Füße bahnen sich ihren eigenen Weg. Der Boden fällt plötzlich steil ab und ich falle in eine Art Graben. Dornen bohren sich durch meine dicke Wolljacke. Es müssen sehr große Dornen sein, denke ich und bleibe liegen. Erst mal warten und den Schock verdauen. Oder ich bin einfach zu müde um aufzustehen. Dann vernehme ich ein Knacken, oberhalb von mir. Instinktiv versuche ich lautlos zu atmen und eine heftige Bewegung zu vermeiden. Die Dornen schneiden sich tiefer in mein Fleisch. Das Knacken ist noch immer da, dennoch hört es sich nach einigen Sekunden so an, als ob es sich entfernen würde. Ich atme in Gedanken erleichtert aus, bleibe jedoch noch einige Minuten reglos liegen. Schließlich halte ich die Schmerzen nicht mehr aus und ich versuche mich aufzurichten und die Dornen von mir zu lösen. Tränen schießen mir in die Augen. Ich ekele mich selbst vor mir, so wehleidig zu sein und vor allem so… schwach.
    Der Hang ist ziemlich steil, das Laub bringt mich immer wieder zum Rutschen. Meine alten Sandalen erschweren das Ganze. Dennoch ziehe ich sie nicht aus, wer weiß, auf was ich vielleicht treten könnte. Mit Mühe erreiche ich endlich die Oberseite und ich starre in die Dunkelheit. Überall sind Bäume. Und sowas wie kleine Büsche. Bin ich etwa schon so weit gelaufen? Im Dorf selber kann man von manchen höher gelegen Örtern die entfernten und hügeligen Wälder erkennen, in der Sonnzeit stellen sie mit ihrem Grün einen heftigen Kontrast zum blauen Himmel dar. Alles andere der Umgebung wird von den hohen, steinernen Dorfmauern überdeckt. Anscheinend sind die Wälder dem Dorf doch näher als man denkt.
    Zwischen den Bäumen schweben handgroße Lichter auf und ab, es war wirklich schön anzusehen und dennoch ist mir das unheimlich. Wenn so ein Licht nahe an mir vorbeischwebt, meine ich etwas Schwarzes darin erkennen zu können. Vorsichtig gehe ich weiter und schaue mich in dieser fremden Welt um. Dabei trete ich auf weiches Moos, sauge den würzigen Duft des Waldes ein, trete auf merkwürdig leuchtende Pilze, die durch meine Tritte ein Gas austoßen, das sehr verlockend nach gebratenem Fleisch riecht.
    Ab und zu flattert etwas durch die Baumkronen, was mir immer fast das Herz stehen lässt.
    Ich gehe immer weiter, ahnungslos was ich als Nächstes tun soll. Weitergehen oder sich einen Schlafplatz suchen? Zudem hoffe ich, dass mein Blut, das aus den Dornenkratzern austritt und trocknet, keine wilden Tieren anlockt. Tiere lieben Blut und Angst, das hat mir irgendwer mal erzählt.
    Die perfekte Voraussetzungen also um mich zu finden. Falls ich schon nicht gefunden worden bin und von so einem Biest beobachtet werde. Ach, ich habe ja noch was vergessen: Vielleicht sucht mich das Königreich auch noch nach mir, wenn sie mich im Dorf nicht gefunden haben. Immerhin bin ich jetzt ein Verbrecher, denn ich und meine Familie haben ja angeblich ein Herzgoldkind 7 Jahre lang versteckt. Oder es macht sich gar nicht die Mühe mich zu finden und lässt mich einfach hier draußen verrecken. So wird es wahrscheinlich sein.
    Die Schritte kamen so plötzlich, dass ich der schnell näherkommende Person nicht mehr ausweichen kann. Die Folge ist ein heftiger Zusammenprall, der mir die gesamte Luft aus den Lungen quetscht und mir somit einen bizarren Laut ähnlich wie ,,Muhhiiii“ entfahren lässt.
    In den folgenden Momenten sind die Person und ich ein einziges Knäuel aus Gliedern, Haaren und Laub. Ich hoffe natürlich, dass es sich wirklich um etwas Menschliches handelt, jedenfalls fühlt es sich so an. Wir rollen eine Ewigkeit eine steile Strecke hinunter und bleiben schließlich irgendwann stehen. Ich bin ziemlich benommen, alles dreht sich und der Mensch über mir blässt mir seinen Atem in das Gesicht. Als meine Augen wieder vernünftige Bilder an mein Gehirn sendet, kann ich endlich einen Blick auf mein Gegenüber erhaschen. Über mir glaube ich ein weibliches Gesicht zu erkennen, meine Annahme wird durch deren langen Strähnen, die in mein Gesicht hängen , bekräftigt. Das Gesicht ist schmal und sieht jung aus, zudem erkenne ich eine kleine Narbe, die oberhalb der rechten Augenbraue verläuft. Zu einer weitern Musterung komme ich dennoch nicht, da sich die junge Frau mit einer plötzlichen Bewegung von mir wegrollt, sogleich aufsteht, mir noch einen nichtssagenden Blick zuwirft und anfängt zu laufen. Ich kann noch ein paar Sekunden ihre schnellen Schritte hören, doch dann verschluckt der Wald bald ihre letzten Fluchtgeräusche.
    Wer war das denn ? Und eine wichtigere Frage: Ist diese Person vor unserem Zusammenprall einfach nur unvorsichtig gelaufen oder etwa vor etwas geflüchtet? Und wenn Letzteres stimmt, hält sich hier gerade etwas Gefährliches auf?


    So, nun haben hier in Bayern vor ein paar Tagen endlich die Ferien angefangen und ich kann mich wieder meiner Geschichte widmen.
    das heißt, dass noch in den nächsten Tagen mehrere Kapitel folgen, was ja auch seit dem letzten Post wieder Zeit wurde!^^
    Vielen Dank nochmal an Hauru für den Kommentar, auf den ich im folgenden Spoiler eingehen werde.





    2 Kapitel- Große, weite Welt



    Das alte und sowie größte Gebäude unseres Dorfes hatte bis jetzt noch nie eine große Bedeutung für mich. Es ist zwar unser Rathaus und somit für die Verwaltung des Dorfes zuständig, dennoch interessiert mich so etwas überhaupt nicht. Meine Hauptbeschäftigung war bis jetzt immer meinen Eltern auf den Feldern zu helfen oder zu lesen -wenn ich Glück hatte und ein Buch von einem fahrenden Händler ergattern konnte- und mit meiner Schwester mithilfe von weißen Kreidesteinen Tiere auf den steinigen Boden zu zeichnen. Diese Tiere sind immer sehr schön, ja, ich versuche ihnen immer einen gutmütigen und wissenden Blick zu geben, anders als jene haben, die tatsächlich außerhalb des sicheren Dorfes lauern.
    Diese Erinnerungen kommen mir gerade hoch, als ich die alten Teppiche betrachte, auf denen verblichene Zeichnungen von wilden, gefährlichen Tieren sowie schrecklich aussehende Kreaturen in wilden Jagdszenen zu sehen sind. Schwerfällig hängen diese von der Zeit angegriffene, gewebte Meisterwerke an den Wänden des Bürgermeisterzimmers.
    „ Die Szenen erscheinen zwar etwas grausam, dennoch beeinflusst das nicht die Schönheit dieser Teppiche, nicht wahr , Mackenzicke ? Wie detailtreu doch die Tiere gewebt worden sind. Und die anderen Kreaturen, welche flüssigen und realen Bewegungen wurden ihnen doch durch die geschickte Hände der Weber gegeben. Als kleiner Jungen habe ich immer davon geträumt jene Kreaturen mit meinen eigenen Augen zu Gesicht zu bekommen. Vielleicht lag es daran, dass sie so anders aussehen als die Tiere, die wir kennen. Solch faszinierende Wesen soll es an versteckten Orten auf der ganzen Welt geben. Romantisch nicht ?“
    Vor mir sitzt der Bürgermeister unseres Dorfes, Herr Argoses. Ich sehe in sein alterndes Gesicht, kann seinen Blick aber nicht deuten. Jedenfalls habe ich gerade überhaupt keine Ahnung, warum Herr Haen mich zum Rathaus gebracht, mir seine Hände auf die Schultern gelegt und mit einem sehr traurigen Blick viel Glück gewünscht hat. Nun stehe ich im Zimmer des Bürgermeisters und warte auf eine Erklärung, Anweisungen oder Sonstiges.
    ,,Mackenzicke, es gab einen Vorfall, der mich zu einer unumgänglichen Entscheidung zwingt. Deine Verbannung aus dem Dorf.“
    Ich fange an zu schwitzen und schiele wahrscheinlich, was mir immer passiert, wenn ich Angst habe oder mich aufrege.
    ,,Natürlich werde ich dir auch sagen warum. Nun, es liegt eigentlich nicht an dir-sondern an deinen Eltern und… deinem Bruder. Warst du heute, ausgeschlossen jetzt, schon außer Haus?“
    ,,J-ja, ich war bei den Lacaster, Brot holen.“ Meine Stimme klingt sehr erbärmlich, sie hat den Ton eines kleines Kindes angenommen.
    „Mhmm, das erklärt einiges, warum du jetzt noch hier bist. Als du gerade weg warst um das Brot zu holen, kamen 5 Soldaten der königlichen Armee sowie ein Söldner in unser Dorf. Ja ein Söldner, jene Person, die die Herzgoldkinder töten und zum Hauptschloss bringen sollen. Dein Bruder ist wohl ein Herzgoldkind. Das konnten eure Nachbarn , wie hießen die doch gleich… nicht die Haens…ah genau, die Sogers sind´s, aus dem Gespräch zwischen deinen Eltern und den Soldaten hören. Deine Eltern haben laut den Sogers sehr gefasst gewirkt und so ging die Verhaftung schnell von der Bühne, zu deinem Glück. Jedenfalls ist dein Bruder schon 17, also weit über zehn, er hätte schon längst dem Königreich gebracht werden sollen. Da dies nicht passiert ist, nun ja… ich denke, dir ist bewusst, dass deine Eltern eigentlich die Pflicht hatten, deinen Bruder dem Königreich zu übergeben. Das sind nun mal die Regeln. Dass Königreich scheint wohl auch einen Fehler gemacht zu haben und somit deinen Bruder übersehen zu haben, die zuständigen Leute dort sind auch nur Menschen. Hin und wieder werden wahrscheinlich manche Herzgoldkinder vergessen. Das is-“
    „SIND SIE EIGENTLICH BLIND?!“
    Ich bin gerade selbst von mir überrascht in solch einer Situation noch schreien zu können.
    Aber was ich da gerade höre, scheint mir so unmöglich zu sein wie das Fliegen zu erlernen.
    „ Mein Bruder ist sicherlich kein Herzgoldkind! Er hat keine goldenes Auge zu seinem zehnten Lebensjahr bekommen und auch nicht diese besagte gefährliche Kraft die solche Menschen erlangen.
    Er war immer ganz normal so wie ich! Wie kann dieses verblödete Königreich dann nur annehmen, dass mein Bruder so ein Mensch sein soll, wenn er doch überhaupt keine Merkmale aufweist?!
    Und woher hätte also meine Eltern wissen sollen, dass er so ein Mensch ist?"
    Während meines Wutausbruches bin ich dem Bürgermeister immer näher getreten und haben meine ganze Spucke auf seinem Gesicht verteilt. Vorsichtig wischt er sich mit einem Ärmel die Tröpfchen vom Gesicht.
    ,,Weißt du mein Kind, ich habe mich auch schon immer gefragt, woher das Königreich eigentlich weiß, welche Kinder zu Herzgoldkinder werden und welche nicht. Verblüffend ist auch, dass die Söldner immer am richtigen Ort und zur richtigen Zeit vor der Haustüre stehen, um diese Kinder zu holen. Ich kann mir selbst nicht erklären, warum das Königreich denkt, Sinan sei solch ein Kind. Ich kenne deinen Bruder seit seiner Geburt und mir ist auch nichts ungewöhnliches an ihm aufgefallen. Dennoch wird das Königreich seine Gründe haben, es hat laut den Gerüchten immer unfehlbare Entscheidungen getroffen, so wird in diesem Fall es wohl auch seine Richtigkeit haben.
    Zum Glück wurde dein Bruder nicht gleich vor den Augen eurer Nachbarn von jenem grausamen Söldner getötet, das hat uns sicher einen unangenehmen Anblick erspart.
    Jedenfalls hast du Glück im Unglück gehabt. Die Soldaten scheinen etwas trottelig gewesen zu sein und wussten wohl nicht, dass deine Familie drei Kinder hat. Aber sobald sie wieder von ihrem Auftrag zurück sind, wird wohl auffallen, dass ein ihnen ein kleiner Fehler unterlaufen ist. Und dann werden sie zurückkommen und dich auch holen, weil du schließlich zur Familie gehörst und da deine Eltern offiziell ein Herzgoldkind versteckt haben, gilt für ganze Familie die Todesstrafe, also auch für dich. Ich habe die Vermutung, dass das Königreich annimmt, unser Dorf hätte dich während der Abholung versteckt hat und sowas hätte schreckliche Folgen für die hier lebenden Menschen.
    Deswegen ,Mackenzicke Locra, verbanne ich dich aus unserem Dorf, zum Schutze der Menschen hier. Du musst nun außerhalb des Dorfes weiterleben. Du wirst noch heute Nacht gehen. Wenn die königlichen Gesandten zurückkommen, werden ich ihnen erzählen, dass du zufällig an jenem Tag fortgelaufen bist, weil du nicht mehr arbeiten wolltest oder was anderes. Mir wird da schon ein Grund einfallen. Und keine Sorge, die Wachen werden dich fliehen lassen und ihren Mund halten, ich habe sie des Öfteren mit ein paar Gläschen Alkohol bestochen und sie haben dies gerne angenommen und werden es auch wieder tun. Sollten sie Anstalten machen etwas den Gesandten zu verraten, wird es um sie auch schlecht bestellt sein. Das Königreich willligt es bestimmt nicht, dass seine Untergebenen sich mit dieser flüssigen Sünde bis in die Morgenstunden vergnügen."
    Mit einem leicht amüsierten Lächeln sieht mich Herr Argoses an und knetet dabei seine Hände.
    ,,Ich weiß, dass die Überlebenschancen für dich da draußen schlecht stehen. Aber mach das Beste daraus, noch bist du nicht tot. Sie es als Abenteuer in die große, weite Welt.“
    Und mit einem Handwedeln zeigt mir unser Bürgermeister, dass ich den Raum verlassen soll.

    Post 3



    So, da nun endlich wieder mal Wochenende ist, habe ich endlich die Zeit mein erstes Kapitel zu posten.
    Nochmal ein großes Danke an Nortia und Hauru- ich bin froh euer Interesse geweckt zu haben und somit vielleicht meine ersten Leser gewonnen zu haben^^
    So, nun werde ich auf die Kommis eingehen :








    1 Kapitel - Mackie




    Mit großer Mühe versuche ich den kleinen Holzkamm durch mein dichtes, rehbraunes Haar zu führen, wobei mir ein lautes <<Autsch>> entfährt. Mein Haar war schon immer so widerspänstig gewesen, der grobe Kamm machte das morgendliche Herrichten jedes Mal zur Tortour. Meine zehnjährige Schwester Asla konnte mal von einem fahrenden Händler einen Plastikkamm ergattern, der wahrscheinlich viel angenehmer wäre. Doch den hütet sie wie einen kostbaren Schatz. Zu Recht, unsere Familie besitzt eigentlich überhaupt nichts aus diesem für uns nutzlosen Stoff, warum auch, alles wofür wir gut sind, ist es zu säen, zu ernten und das Ergebnis dem Königreich zu geben, also brauchen wir sowas nicht, nicht wir einfachen Bauern. Wir sind nur das Volk, eben keine Bürger, wir verdienen ergo nicht das Mindeste an Luxus. Wir sollen arbeiten, arbeiten und arbeiten, um das Königreich zu ernähren. Natürlich bekommen wir das, was wir zum puren Überleben brauchen, also Kleidung (die verdammt kratzig ist), Gerätschaften für unsere Arbeit (wäre ja auch für das Königreich schlecht, uns wie die Menschen früher bloß mit Sichel, Ochsenwagen und so weiter arbeiten zu lassen. Schließlich muss jenes auch seine Bürger ernähren und Güter zur Verfügung stellen und dass dazu noch auf eine sehr luxuriöse Art und Weise. Das ist der Punkt, warum sich die Bürger so glücklich schätzen dürfen) und natürlich Nahrung, ein kleiner Teil dessen, was wir hart erarbeitet haben, aber eben nur so viel um grade mal den Bauch halb zu füllen.
    <<Mackie, deine Haare sehen mal wieder sehr schmutzig und fettig aus. Schon mal was von Wasser und Seife gehört?>>
    Asla sieht mich mit ihren großen, blauen Augen an und zwirbelt eine blonde Strähne um ihren Finger.
    <<Schon mal davon gehört, dass mein voller Name Mackenzicke ist?>>
    <<Als ob das besser wäre>>, erwidert Asla und dreht sich demonstrativ von mir weg.
    Ja, Mackenzicke ist ein... ungewöhnlicher Name. Oder besser gesagt: eine recht beschissener Name meiner Meinung nach. Wahrscheinlich bin ich die einzige auf dem Kontinent, der ihn trägt.
    Was haben sich Mama und Papa eigentlich dabei gedacht ?
    <<Meine Güte, müsst ihr schon wieder streiten! Mama und Papa warten schon mit dem Frühstück, danach gehen wir gleich aus Feld. Es ist schon fast Sonnzeit, also müssen wir endlich säen. So Asla, bereit mal wieder deine Puppenhände schmutzig zu machen?>>
    Lässig lehnt mein sechzehnjähriger Bruder Sinan im Türrahmen und grinst Asla schelmisch an. Sofort wird ihm ein Todesblick seitens meiner Schwester zugeworfen.
    Die Sonnzeit ist die Zeit, wenn die Temperaturen ihren Höhepunkt im Jahr erreichen, weswegen wir immer kurz davor unsere Saat in den Boden graben.
    Ich höre Sinan die Treppe runterennen, was meine Eltern jedesmal zur Weißglut bringt, da er ja ausrutschen könnte und sich somit das Genick brechen könnte. Schließlich erhebe ich mich nun auch und bereite mich mental auf den bevorstehenden Tag vor. Auch Asla erhebt sich unter einem heftigen Seufzer, wahrscheinlich graut es sie jetzt schon vor der Arbeit. Zwar nehmen uns die von dem Königreich gegebenden Maschinen ein Teil davon ab, dennoch gibt trotzdem noch viel per Hand zu tun. Wir, das Volk, sollen ja auch hart für unsere Sünden arbeiten, immerhin seien wir ja am Warheitskrieg schuld. Ehrlich gesagt weiß ich nicht genau, warum gerade wir schuld sein sollen und um was der Krieg damals eigentlich handelte. Unsere Vorfahren, die daran beteiligt waren, sind natürlich schon gestorben und es gibt auch nur ein paar im Volk verbreitete Überlieferungen davon, dennoch geraten auch diese immer mehr in Vergessenheit und es macht sich auch keiner die Mühe sie aufzuschreiben. Dazu ist sowieso keine Zeit, unsere Vorfahren mussten damals noch härter arbeiten, um ihre ,,Schuld" am Krieg und an das Königreich zu begleichen, das hat unser mehr als 500 Jahre alter König damals so entschieden. Und so kommt es, dass wir, die Nachfahren des Volkes, unter diesem Gesetz leben müssen.
    Ich setze mich an den alten Holztisch und kaue auf dem schon etwas hart gewordenen Brot herum. Auch Asla scheint von dem trockenen Brot nicht sonderlich begeistert zu sein. Langsam muss sich sich doch daran gewöhnen, denke ich mir und kaue weiter. Gegenüber von mir sitzt mein Vater, wie immer hat er seinen ernsten Blick auf die gesamte Familie gerichtet. Er ist vom Arbeiten sehr muskulös, wie oft habe ich schon sein Muskelspiel während der Arbeit bewundert. Sinan kommt ganz nach ihm, hat auch schon einiges an Muskelmasse zugelegt und es zeigt sich bereits ein leichter Pflaum auf seiner Oberlippe.
    Meine Mutter ist eine eher festere Frau und hat wunderschöne rote, glatte Haare- die ich zu meinem Leidenwesen nicht geerbt habe.
    <<Na, nicht gut geschlafen Macki? Du siehst müde aus.>>
    <<Ja Papa, ich bin es auch. Kannst wenigstens du mich bei vollen Namen nennen?>>
    Mein Vater lässt nur sein typisches Lachen erklingen und kaut auf seinem zähen Stück Brot weiter.
    <<Ach, Mackenzicke, würdest du zu den Lacaster laufen und uns Brot holen? Das waren die letzten Scheiben und ich habe sogar noch etwas Geld von dieser Woche übrig>>, bittet mich meine Mutter.
    Die Lacaster wohnen ein paar Minuten von unserem Haus entfernt und betreiben die Bäckerei unseres Dorfes. Meine Familie ist auf Landwirtschaft spezialisiert, wir bauen meistens Rüben und Mais an.
    Wir haben sogar zwei vom Königreich gezähmte Ochsen (die sind so riesig- ich habe trotz der Zähmung Angst vor ihnen, immerhin könnten sie ja doch mal wieder ihre ausgetriebenen Urinstinkte und Wildheit zurückerlangen, auch wenn das bisher noch nicht der Fall war).
    Ich stehe auf, schiebe mir das letzte Stück Brot in den Mund und mache mich auf den Weg zu den Lacasters. Dort angekommen halte ich einen netten Plausch mit Frau Lacaster und nehme schließlich das warme Brot entgegen.
    Trotz der bevorstehenden Arbeit habe ich gute Laune und pfeife irgendeine erfundene Melodie vor mich her. Noch weiß ich nicht, dass diese Melodie mich noch oft an eine friedliche Zeit erinnern wird. In Erwartung meine Eltern und Geschwister schwitzend auf dem Maisfeld anzutreffen, (es ist aber wirklich schon sehr heiß für diese Zeit!), binde ich mir sogleich mein rotes Halstuch, dass ich immer bei der Arbeit trage, um den Kopf und schaue auf das Feld und sehe... niemanden. Komisch. Normalerweise müsste meine Familie doch längst am arbeiten sein, mein Vater und Bruder beide eine Melodie vor sich hin summend, meine Mutter mit einem Keuchen und Asla mit ihren lächerlichen grünen Handschuhen, die sie mal einem der Wächter, die unser Dorf vor den gefährlichen Tieren mithilfe ihrer Elementarkraft und fortschrittlichen Waffen beschützen und vom Königreich dazu beorderte Leute aus der Armee sind, geklaut hatte um damit ihre Hände vor der Erde zu schützen. Das erinnert mich auch wieder an den Spruch, dem mein Vater auf Aslas Aktion erwidert hatte:
    <<Ach Mädchen, irgendwann musst du dich daran gewöhnen, dass das Leben dreckig ist.>>
    Jedenfalls kann ich nirgendwo meine Familie entdecken. Ich mache mich auf zum Haus, vielleicht ist überraschender Besuch gekommen.
    Aber auch dort kann ich niemanden entdecken. Meine Rufe hallen im leeren Haus wieder. Alles liegt und steht genauso da, wie zu dem Zeitpunkt als ich unser Heim aufgrund des Brotholens verlassen habe. Doch dann vernehme ich plötzlich Schritte hinter mir, sodass ich mich in Erwartung meine Geschwister oder Eltern zu sehen umdrehe, aber es steht nur mein auf Viehzucht spezialisierter Nachbar Herr Haen hinter mir, der wahrscheinlich durch die von mir offen gelassene Haustür gekommen war. Er sieht mich mit einem bedauerlichen Gesichtsausdruck an und fängt an zu sprechen:
    >>Mackenzicke, mein Kind, es ist etwas Schreckliches passiert...>>


    Prolog



    Langsam lässt er seine Hand über das mit kleinen Würfelsüßigkeiten beladene Tablett kreisen.
    ,,Mhmm, hmmm, der Adler kreist umher, welche soll er bloß fangen? Die Mäuschen sind so zahlreich auf der nassen Wiese, welche wird heute sein Opfer sein ? "
    Er entscheidet sich für den Würfel mit dem Schokoladenplättchen auf dem ein schwungvolles, goldenes Symbol abgebildet ist und schiebt es sich in den Mund.
    Genüsslich kauend lehnt er sich in seinem mit Gold verzierten Stuhl zurück. Er lässt ein unhöfliches Schmatzen ertönen. Die Wachen sehen ihn weiter unberührt an.
    Wie kann man nur den ganzen Tag so dastehen und in das Nichts blicken? Diese Frage stellt er sich seit Jahren. Schon oft hatte er sich vorgestellt, etwas sehr unsittliches in der Gegenwart der Wachen
    zu tun, nur um ihre Reaktion zu beobachten, doch bis jetzt ist nur zu einem lauten Schmatzen gekommen. Außerdem könnte in so einem Moment Ronus hereinplatzen und der würde so ein Benehmen sicherlich nicht dulden.
    Immer diese Regeln, Sitten und so weiter! Wie ihn das alles nervte. Er hatte es nicht leicht in seiner Position, wahrlich nicht.
    ,,Manche Menschen würden sterben für meinen Titel. Und ich würde für ihr einfaches Leben sterben." Eigentlich war dies doch ein dummer Gedanke. Wenn man stirbt, kann man nicht weiterleben.
    Das ist halt unmöglich. Genauso wie es ihm unmöglich ist, ein anderes Leben zu führen. Er verwirft den Gedanken und versucht an andere Dinge zu denken. Zum Beispiel sich zu fragen, wo denn nun Ronus bleibt.
    Mithilfe seines Arms stützt er seinen Kopf an der Armlehne des Stuhls ab. Dabei blitzt der blutrote Ring an seinem Zeigefinger im Licht auf...




    Vielleicht findet ihr den Prolog etwas merkwürdig, dennoch sind darin einige Informationen enthalten, die später Sinn ergeben.
    Naja, ich hoffe es finden sich ein paar Leser. Kritik hätte ich trotzdem gerne- weil es mich einfach freuen würde, dass sich Leute für mein Geschriebenes interessieren.^^



    Vorfreude *


    HERZGOLDKINDER



    >> Es gibt nur einen Glauben. Der Glauben an das vereinigte Königreich. Dieser Glaube ist unsere einzige religiöse Bekenntnis.<<


    Schwureid der Armee des Königreiches Warheit





    Über die Welt in Herzgoldkinder



    [tabmenu] [tab=Der Planet Errestas]


    Auf Erestas gibt es nur einen Kontinent, der vom großen, weiten Meer umspült wird.
    Der Kontinent lässt sich in 4 Regionen einteilen : Eltea und Elisha, deren Merkmale saftige Wiesen im Sommer, Laubwälder und einen milden Winter inmitten des Kontinents sind, Testes und Ogen, die aus gewaltigen durch die Plattentektonik entstandenen Gebirge am Rande des Kontinents bestehen und schließlich Axas, eine unwirtliche Wüste. (Eine Zeichnung folgt) Im Grunde entspricht Errestas Flora der unseren, also der Erde, doch in seiner Fauna unterscheiden sich die Tiere von denen, die wir auf der Erde kennen: Sie sind meist größer,intelligenter und .. gefährlicher.
    Anmerkung: Die Physik von Errestas gleicht in den meisten Fällen der unseren auf der Erde.


    [tab=Die Welt]



    Die Welt, also der Kontinent, wird von dem Königreich ,,Warheit " seit 1500 Jahren regiert. Das Hauptschloß des Königs Aros hat seinen Sitz in Eltea. Um seine Herrschaft genau ausführen zu können, verteilte er vor 500 Jahren so etwas wie Nebenschlößer, die in den verschieden Regionen liegen und ausgewählten Fürsten regiert werden.
    Der König ist eine Legende für sich. Er soll über 500 Jahre alt sein, doch niemand (außer dem Rat) weiß genau, wer er ist, wie er aussieht und was ihm das lange Leben ermöglicht. Natürlich gibt es Gerüchte, wie zum Beispiel, dass der König gerne Süßigkeiten verspeist. Jedenfalls ist der König die unbekannteste und zugleich prominenteste Person im ganzen Reich.
    Der Rat besteht aus angeblich 102 Weisen, von denen das Volk nur 20 kennt. Die anderen sind wieder ein Mysterium für sich, die das ganze Wissen seit Anbeginn der Menschheit besitzen und bewachen. Auch sie spielen eine wichtige Rolle in der Regierung des Königs.
    Der technische Stand in Errestas ist ein wenig weiter entwickelt als bei uns auf der Erde.


    [tab=Menschen auf Errestas]


    Man könnte die Menschen hier in Klassen unterteilen:
    1) Der König, der in Errestas logischerweise die Königsklasse besitzt.
    2) Der Rat
    3) Die Bürger (nur die Menschen, die innerhalb der königlichen Städte leben, dürfen sich Bürger nennen. Sie leben auf sehr luxuriöse Art und Weise )
    4) Die Armee (logischerweise die Streitmacht des Königs Aros) Normalerweise dürfen auch nur Bürger der Armee beitreten.
    5) Die Söldner (Genaueres über sie werdet ihr beim Lesen erfahren) Menschen, die Elementarkraft besitzen.
    6) Das Volk. (Diese Menschen leben außerhalb der Schlößer. Sie sind arm und das Königreich unterjocht sie seit 500 Jahren nach dem sogenannten ,,Warheitskrieg". Was genau das wieder ist und wieso das Volk unterjocht wird erfahrt ihr ebenfalls beim Weiterlesen ;)) Bis jetzt müsste ihr nur wissen, dass das Volk für das Königreich arbeiten muss, zum Beispiel als Landwirte, Viehzüchter, Mechaniker oder Handwerker.
    7) Die Aufständischen ( Menschen, die mit der jetzigen Lage und der Regierung Errestas unzufrieden sind und meist aus dem Volk kommen.)


    Noch zur Sprache auf Errestas: Die Menschen sprechen alle die gleiche Sprache, die aber keiner der unseren auf der Erde genau gleicht. Darum werde ich wichtige Begriffe in Form der Errestas Sprache hinschreiben, wobei ich natürlich eine Definition geben werde.
    Ein besonderes Merkmal sind die vielen Vokale in den Wörtern- weshalb die Namen hier recht exotisch klingen ^^


    [tab=Herzgoldkinder]



    In dieser Welt werden des öfteren Kinder geboren, die ein Herz aus Gold besitzen. Ja, richtiges Gold. Biologisch unmöglich. Keiner der Wissenschaftler in Errestas kann sich dieses ,,Wunder" erklären.
    Herzgoldkinder kann man ab dem 10 Lebensjahr erkennen, da sich dann seltsamerweise langsam ihr rechtes Auge (Die Pupille) golden färbt. Vor etwa 500 Jahren, also kurz nach dem ,,Warheitskrieg", tötete man Kinder mit einem goldenen Auge und jedes dieser Kinder hatte ein goldenes Herz.
    Damit war das Erkennungszeichen und das kurze Leben der Herzgoldkinder besiegelt. Angeblich besitzen diese Kinder eine gefährliche Elementarkraft, sodass das Königreich das Gesetz, jedes Herzgoldkind zu töten um die Ordnung und Sicherheit des Königreiches und der Menschheit zu gewährleisten, erließ. Das Verstecken dieser Kinder wird mit der Todesstrafe bestraft und die Auslieferung jener Kinder wird ausgiebig belohnt. Deswegen haben sich schon viele Menschen im Volk verraten, in der Hoffnung endlich als ein Bürger in den Schloßstädten leben zu können.
    Die Aufgabe der Söldner ist die Tötung der Herzgoldkinder . Natürlich könnte dies jeder tun, doch in Errestas ist das Töten das Schändlichste Vergehen, weswegen die Armee sich meist nur um die Aufständischen kümmert.
    Außerdem besitzen die Söldner Elementarkraft, sodass die Tötung meist leise und sauber von statten geht.
    Natürlich werden die Söldner vom Königreich für ihre Tätigkeit ordentlich bezahlt und besitzen die Stellung eines Bürgers. Irgendjemand muss doch diese Tätigkeit zum ,,Schutze" aller verrichten.
    Dennoch werden die Söldner von allen mit Verachtung gestraft, da sie also gierig, grausam und gewissenlos sind und eben töten. (Das die Söldnerei für Menschen mit Elementarkraft eine freiwillige Sache ist, macht das alles gerade nicht besser.)
    Man könnte sagen, die Söldner sind für alle das Letzte vom Letzten.
    Anmerk: Die Söldner bekommen zudem einen Tierpartner. Die Tiere wurden gefangen und vom Königreich gebändigt. Auch wieder so eine Sache, wo sich die Menschen in Errestas nicht sicher sind, wie die Gehilfen des Königs es schaffen, diese gefährlichen Kreaturen zu zähmen.



    [tab=Elemetarkraft]


    Zuletzt noch etwas über die Elementarkraft:
    Es werden auch des öfteren Menschen mit dieser Kraft geboren. Wenn man sie trainiert, kann sie zu einer überaus starken Waffe heranwachsen. Die Söldner erhalten ein intensives Training, um ihre Aufgabe exakt ausführen zu können.
    Es sind 4 Arten bekannt : Wasserkraft, die Wasser bändigen kann, Feuerkraft, die Feuer kontrolliert, Erdkraft, die gerne mal den Erdboden erzittern lässt sowie Blitzkraft, die sich manchmal mit tausend Volt entlädt.
    Die Menschen mit Elementarkraft entwickeln dabei ihre eigenen Angriffstechniken und Kontrollweisen, die noch so einige interessante Stellen in dieser Geschichte schmücken werden
    [/tabmenu]

    Warum ich diese Geschichte schreibe :
    Ich hatte schon lange diese Idee mit den Herzgoldkindern, sodass ich einfach die Lust verspüre, ihnen eine Geschichte zu geben.
    Ich hoffe, dass sie den Geschmack von eich Lesern trifft und ihr gerne ab und zu eure Zeit opfert.
    Ich hoffe, dass ihr die Fülle an Informationen nicht sehr erdrückend findet..


    Vorfreude ^^
    Der Prolog folgt noch heute Abend !!

    Nun, ich bin mir nicht sicher, ob deine Frage hier eig reingehört, aber egal.
    Ich denke nicht, dass die Entwickler es vergessen haben, weil es für sie wahrscheinlich schon ein Aufwand gewesen wäre.
    Es werden ja schließlich in den anderen Edition nicht alle verschiedenen Icognitos angezeigt, sondern nur jenes, dass du zuerst gesehen hast.
    Außerdem ist Coiwaff immer noch das gleiche Pokemon mit den gleichen Fähigkeiten(ist doch so, oder ?) etc, weswegen so viel Pokedexeinträge zu viel des Guten wären.


    *Wüstenfuchs*

    Oke, ich muss zugeben : Mein Startpost war Augenkrebs erregend. Hoffentlich ist es jetzt besser^^
    Danke, an alle die mich schon begrüßt haben und Luu-Sama : Haha passt doch - in Real Life kenne ich nur lauter verrückte Leute, bins also gewöhnt xD
    Und ja, der Ava ist dieser Waldgott aus Monoke- bester animierter Film überhaupt ! :3

    [background=#ffcc99]Guten Morgen^^


    ja , nun habe ich mich also entschlossen dem Bisaboard beizutreten. Pokemon war schon immer ein Lieblingshobby von mir und diese wunderbaren Kreaturen haben mich schon mein ganzes Leben lang begleitet.
    Ergo möchte ich auch die neuesten Informationen über sie bekommen. Ich denke, dass das BB ne ziemlich gute Quelle dafür ist. ^^
    Naja, ich will nicht lange herumpalabern, doch vll wollt ihr auch wissen wie ich auf meinem Namen gekommen bin (wahrscheinlich ist es euch eh egal xD ):
    Vor langer, langer Zeit, als die Autorin dieser Vorstellung noch eine begeisterte In-den-Zoo-Gengärin war, ging sie mit ihrer Mutter an einem Wüstenfuchs Gehege vorbei. Der Mutter fiel anscheinend eine gewisse Ähnlichkeit zwischen ihrer Tochter und einem Wüstenfuchs auf- und schon wurde und werde ich in meiner Familie Wüstenfuchs genannt. Naja, es gibt bessere Spitznamen, aber was soll´s ^^


    Noch nen guten Morgen


    *Wüstenfüchs*/font]