Beiträge von _Luna_

    Einer der Anwesenden ergriff recht schnell die Initiative. Es war der Blonde mit den Brandnarben, der schon auf dem Meer einige kluge Überlegungen gehabt hatte.
    "Was meint ihr, sollen wir einfach drei Tische in einer langen Reihe aneinander schieben? Oder hat irgend jemand eine bessere Idee?", wandte er sich an die Versammelten. Im Grunde war es Cora ziemlich egal, wie sie die Tische stellen wollten. Sie würde einfach zu dem Beitragen, worauf man sich einigte. Da meldete sich der andere Blonde zu Wort:
    "Also mir würde auch nur entweder ne Tischlinie oder ein Viereck spontan einfallen zum aufbau. Wir können ja erst mal die Tische in Reihe schieben und dann immer noch überlegen ob wir es anders machen wollen. Tische rücken ist ja nu nicht so schwer solange noch nichts gedeckt ist."
    Dem konnte Cora nur zustimmen. Als sie sah, dass der Trainer auch sofort zur Tat Schritt, überlegte sie nicht lange und ging zu ihm hinüber, um mitzuhelfen.


    OT: Ja kurz halt. Let's do it! ^^

    Sie konnte Sarahs Gefühle nicht wirklich deuten. Aber vielleicht war es auch einfach eine Mischung aus Emotionen, die der Blick ihrer Gesprächspartnerin widerspiegelte. Cora bemerkte, wie Sarah auf einen ihrer Kommentare hin leicht errötete. Anscheinend traute die Gruppenleiterin wider Willen sich wirklich nicht so viel zu. Naja, vielleicht behielt sie dieses Lob im Hinterkopf. Es war ehrlich gemeint gewesen. Die junge Frau hatte zwar erkannt, dass ihr Gegenüber noch an so einigen Dingen arbeiten konnte, doch schließlich hatte jeder auch seine ganz eigenen Stärken. Cora hatte bisher festgestellt, dass es meist schwerer war, Stärken wahrzunehmen. Beim Training mit Pokémon und in Kämpfen fiel ihr das wesentlich leichter.
    Dass Sarah nicht angetan von ihrer Antwort war, konnte man deutlich sehen. Nun, was hatte Cora erwartet? Dass sie Freudensprünge machen würde? Nichtsdestotrotz durfte sie kein schlechtes Gewissen zulassen. Jetzt hatte sie sich ohnehin festgelegt.
    Zu ihrer Meinung über die Kapsel sagte das Mädchen mit den braunen Locken erst nichts. Sie ließ ihren Blick einen Moment lang durch den Raum schweifen. Vermutlich musste sie sich das Gehörte kurz durch den Kopf gehen lassen. Doch Cora ließ ihr die Zeit und wartete geduldig, was Sarah nun antworten würde.
    Und sie entschuldigte sich schon wieder.
    So schlimm war's nun auch wieder nicht, schmunzelte Cora in Gedanken. Da gibt es weitaus nervigere Dinge, für die man herhalten könnte.
    Sarah hatte sich entschieden, dass sie ihren Fund mit der Gruppe teilen wollte. Soweit so gut. Wenn die Enthüllung nach dem Abendessen stattfand, konnte Cora dem vielleicht beiwohnen. Allzu lange konnte es wirklich nicht mehr dauern. Natürlich ließ die Gruppenleiterin noch einmal anklingen, dass sie sich ihnen trotzdem noch anschließen konnte. Das war höflich und die Rothaarige akzeptierte das. Sie würde dieses Angebot wohl kaum annehmen und ignorierte die Bemerkung, aber es war eine nette Geste. So meinte sie zum Abschluss nur:
    "Ja, klar. Keine Ursache. Mach dir keinen Kopf, das wird schon alles. Und wenn du nochmal irgendwie Hilfe brauchst oder jemanden zum Aussprechen, dann kannst du mich da trotzdem gerne fragen."
    Schließlich beobachtete die Trainerin noch, wie ihre Gesprächspartnerin zu Schwester Joy ging und die beiden einige Worte miteinander wechselten. Gerade wandte Cora sich ab, da hörte sie plötzlich die Stimme der Pokémonkrankenschwester per Mikrofon verstärkt durch den Raum hallen.
    Na also. Es würde tatsächlich nicht mehr lange dauern, bis es Essen gab. Die Siebzehnjährige entschied, dass sie beim Hinräumen mit anfassen würde, um dann kurz nach draußen zu verschwinden. Wenn alle mithalfen, würde das Aufbauen kaum Zeit in Anspruch nehmen und dann hatte Cora noch ein kleines Zeitschlupfloch, in dem sie erst einmal ihren Pokémon deren Abendbrot spendieren konnte.
    Eine Spende würde sie schon dalassen können. Zwar wurde die Reisekasse langsam aber sicher leerer und die reisende Trainerin würde sich bald mal wieder einen Job suchen müssen, um ebendiese aufzubessern.
    Aber dafür sollte es gerade so noch reichen.
    Nun, jetzt war sowieso erstmal Anpacken angesagt.


    OT: Wie Cora einfach nicht weiß, dass sie sich im Bezug auf ihre Weiterreise gewaltig irrt xD. Irgendwie müssen wir sie noch rumkriegen :D ...
    Sie hilft jedenfalls auch mit, jetzt muss nur irgendwoher ein Impuls kommen. ^^

    Fände b) bis jetzt auch am besten.
    Eine weitere Möglichkeit wäre, vier Tische zu einem Rechteck zusammenzuschieben. Wenn ich mich nicht irre, sollte das ausreichen, damit alle Gruppenmitglieder an allen Seiten Platz finden.

    @all: Wow, nicht nur das wir möglicherweise (alle angaben ohne gewähr) demnächst noch ein paar Starter Sets für Neulinge geliefert bekommen wir haben ja sogar noch einen zusätzlichen Ort, eine Wetterstation, zum besuchen/erkunden auf der Insel, die ich fast vergessen hab da sie vor 3-4 Jahren das letzte und erste mal erwähnt wurde.

    Um das mal kurz aufzugreifen. Ich bin leider grade nicht so up-to-date wie ich gern wäre. Inwiefern wurde die Wetterstation denn erwähnt? Das wäre ja tatsächlich interessant. :)

    Die Entspannung, die Sarah ausgestrahlt hatte, wich und ein Schatten schien sich über ihr Gesicht zu legen. Cora wusste natürlich von den Problemen, die die Gruppe hatte. Außerdem waren die letzten Stunden auch nicht gerade ein Sonntagsspaziergang gewesen. Trotzdem fragte sie sich, was wohl im Kopf ihres Gegenübers vorging. Mit einem Seufzen antwortete Sarah. Sie war tatsächlich nervös geworden.
    "Hey, das ist voll ok, klar. Du brauchst dich überhaupt nicht zu entschuldigen. Ich kann verstehen, dass du mit den Nerven langsam am Ende sein musst. Nach all dem, was passiert ist, ist das nicht verwunderlich." Also ließ sie sich neben der Gruppenleiterin nieder und hörte ihr zu.
    Cora war ehrlich erstaunt über die Offenheit der jungen Frau. Sarah kannte sie kaum und doch offenbarte sie Cora ihre Gedanken und Gefühle. Wie es aussah, war sie eher unfreiwillig zur Gruppenleiterin geworden und fand sich in diesem Amt nicht gerade wieder. Es schien sie zu überfordern, zusammen mit der ohnehin schon schwierigen Situation musste das ziemlich krass sein. Außerdem war das Mädchen mit den braunen Locken höchstwahrscheinlich nicht älter als Cora selbst. Und doch trug sie nun so eine große Verantwortung mit sich herum. Die Trainerin fragte sich, wie um alles in der Welt das hatte passieren können. Das konnte doch nicht der Ernst sein! Es war wirklich nicht zu glauben, dass jemand mit gesundem Menschenverstand einer Gruppe größtenteils unerfahrener junger Leute so eine Mission aufgab und dann auch noch ein Mädchen mit der Leitung beauftragte, das sich dieser Aufgabe offenbar nicht gewachsen fühlte! Cora wusste erst nicht so recht, was sie sagen sollte. Dann entschied sie sich, dass Sarah jetzt eins ganz dringend brauchte: Unterstützung. Und so versuchte die junge Trainerin ihr Bestes, um ihre Gesprächspartnerin wieder aufzubauen.
    "Also ich kenne ja die Zusammenhänge leider nicht so gut", begann sie. "Aber ich weiß eins ganz sicher. Diese Situation wäre für Niemanden leicht zu händeln. Das ist einfach zu viel. Und obwohl dir das deiner Meinung nach über den Kopf wächst, hast du deine Position bis jetzt akzeptiert und weitergemacht. Andere hätten längst das Handtuch geworfen."
    Ich zum Beispiel
    , fügte Cora in Gedanken hinzu. Andererseits, überlegte sie, hätte sie so einen Auftrag auch gar nicht erst angenommen. Normalerweise war es ihr auch unangenehm, sich zu öffnen. Doch für diesen Moment rang sie sich dazu durch. Das musste jetzt sein.
    "Weißt du, das ist alles eine Frage der Perspektive. Ich habe bei der Begegnung mit dem Wailord echt Angst gehabt. Jack und ich mussten mit dem Wailmer durch den Strudel tauchen und ich hab gedacht, ich würde ertrinken. Mal abgesehen davon, dass diese Sache sowieso eine der krassesten Erfahrungen war, die wir alle je durchgemacht haben und es vollkommen verständlich ist, dass du dich hilflos gefühlt hast - ich hab für dich stark gewirkt, weil ich in diesen Momenten zumindest zu einem Teil die Kontrolle behalten konnte. Weil ich Optionen hatte. Ich bin nur solange stark, wie ich etwas tun kann. Unter Wasser konntest du mich ja schlecht sehen. Aber da hatte ich Angst, riesige Angst."
    Cora brach ab. Hier war es genug. Sie hatte schon viel zu viel preisgegeben. Hatte die Offenheit der Anderen sie dazu animiert?
    Nun, wie dem auch sei, dachte die Rothaarige. Vielleicht schätzte Sarah sich recht realistisch ein. Doch sie musste auch erkennen, dass das, was sie hier gerade durchmachte, definitiv schwierig war. Da brauchte die junge Frau mit den braunen Locken keine Vorwürfe zu machen.


    Das Gespräch wurde langsam ein wenig unangenehm für Cora. Sie merkte, dass sie mit sich selbst uneins war. Die junge Reisende wusste, dass Sarahs Sorgen vollkommen gerechtfertigt waren. Ihrer Meinung nach war es wirklich gefährlich, sich dieser Gruppe anzuschließen und es widerstrebte ihr zutiefst, sich weiter in diese Angelegenheit hineinziehen zu lassen. Auf gar keinen Fall! Gleichzeitig empfand sie ein gewisses Schuldgefühl, während sie Sarah zuhörte. Die Gruppenleiterin wider Willen rang sich hier dazu durch, entgegen ihrer eigenen Komfortzone diese Aktion durchzuziehen. Und sie brauchte unbedingt Hilfe.
    Aber ich kann das nicht. Ich kann das nicht machen und mich ihnen anschließen.
    "Ich muss so ehrlich sein, deswegen kann ich ... ich ... ich kann euch da nicht begleiten. Siehst du, in dem Punkt bist du viel stärker als ich."

    Jetzt war es an Cora, nervös zu lachen.
    "Du machst das, obwohl du das nicht willst und weißt du was? Du bist fürsorglich. Man merkt, dass die anderen dir wichtig sind, und dabei kennst du sie noch gar nicht so lange. Ob du nun dafür gemacht bist, eine Gruppe zu leiten oder nicht - das ist jedenfalls auch eine sehr wertvolle Eigenschaft für eine Anführerin."


    Cora hoffte, dass ihre Ehrlichkeit Sarah nicht gekränkt hatte. Sie überlegte, ob sie noch etwas hinzufügen sollte. Es ging ja nicht darum, dass sie die anderen nicht mochte (gut, zugegeben wusste sie noch nicht, ob sie die anderen mochte oder nicht - dafür hatten sie noch zu wenig Kontakt gehabt). Aber nein, sie hatte das Nötigste gesagt und Sarah hatte bestimmt verstanden, dass es hier um die allgemeine Lage ging. Die junge Frau schien allerdings immer noch ziemlich aufgelöst zu sein. Sie entschuldigte sich erneut, was Cora beiseite wischte.
    "Hey, jetzt komm. Das ist schon ok." Die Siebzehnjährige war immer noch ein wenig irritiert darüber, wie Sarah sich ihr anvertraute, aber froh über den Themenwechsel. Ja, zurück zu dem eigentlichen Gegenstand ihrer Unterhaltung.
    Meine Meinung, puh..
    Cora ging kurz in sich. Sie hatte keine Ahnung, natürlich könnte jemand sie hintergehen. Was wusste sie schon über die anderen? Die Frage wäre leichter gewesen, wenn sie schon gewusste hätten, welchen ominösen Inhalt die Kapsel denn barg. Aber das war ja der feine Haken.
    "Ok", begann Cora. "Also meine Ansicht ist: Alle oder du. Beziehungsweise finde ich es auch legitim, wenn ein bis zwei Leute dabei sind, von denen du denkst, dass du ihnen vertrauen kannst. Ich kenne die anderen nicht, also kann ich dir in der Hinsicht leider keinen allzu guten Rat geben. Aber ja."
    Sie zuckte mit den Schultern.
    "Ich finde zumindest nicht, dass du ihnen etwas verheimlichst, wenn du es ihnen nach dem Öffnen erzählst. Aber die Entscheidung kann ich dir echt nicht abnehmen. Wenn du die anderen versammeln willst, helf ich dir aber auch gern, sie zusammenzutrommeln. Wobei das bestimmt bald automatisch passiert, wenn es Essen gibt", stellte sie fest.



    OT: Ja, hi. Wieder da. ^^
    @Destiny Moon Danke :D . Oha, Sarah und Cora - das ist mal ne interessante Kombination ^^.

    Guten Morgen,


    ich kann leider noch nichts genaues sagen, aber für die nächsten 2 Wochen bin ich auf jeden Fall nur sehr eingeschränkt aktiv/erreichbar und werde auch nicht posten können. Vielleicht wirds noch bisschen länger, mal sehen.
    Bis dahin, meine Lieben. ;)


    betroffene RPGs:
    Hoenn
    Erleuchtet

    Als Cora wieder nach unten kam, befanden sich dort immer noch einige Mitglieder der Gruppe und scheinbar auch andere Trainer. Schwester Joy musste ziemlich viel zu tun haben, aber die junge Trainerin hielt es für wichtig, der Pokémon-Heilerin den Gegenstand zu zeigen, der an der Harpune befestigt gewesen war. Zielstrebig ging sie also auf den Tresen zu und wandte sich gleich an die Krankenschwester mit den rosa Haaren.
    "Entschuldigung, Schwester Joy. Ich kann mir denken, dass Sie viel zu tun haben", eröffnete Cora das Gespräch. "Ich will auch gar nicht lange stören, aber Sie behandeln doch das Wailord, nehme ich an? Ich habe an einer der Harpunen, mit denen es offenbar angegriffen wurde, einen Gegenstand bemerkt. Aber ich habe dazu keinerlei Wissen. Vielleicht sagt das Ihnen was?"

    Schwester Joy hatte gerade wieder mal Luft geholt und wischte mit ihrem rosafarbenen Spitzentuch die Schweißtropfen von ihrer Stirn ab. Sie hatte beleibe nicht mit dem Ansturm gerechnet, den die vielen Trainer vorhin ausgelöst haben. Normalerweise war sie nur ein paar wenige gewöhnt. Meist musste sie sich nur um die kümmern die gerade auf diese Insel kamen um den ansässigen Arenaleiter herauszufordern, doch deren Anzahl war auch überschaubar. Ihr machte die wieder ungewohnte Arbeit dennoch viel Freude, denn es war schließlich ein befriedigendes und erfüllendes Gefühl wenn sie für das Wohl aller sorgen konnten. So herrschte hier zumindest wieder Leben. Wie dem auch sei, sie steckte ihr Taschentuch wieder in Tasche ihres Kittels und wandte sich der rothaarigen jungen Frau zu die, sie vor wenigen Sekunden angesprochen hatte. Joy musterte sie kurz, dann lächelte sie sie wohlwollend an und erwiderte:" Mach dir keinen Kopf, es ist schließlich mein Beruf sich um alle zu kümmern. Ja da hast du richtig geraten. Ich kümmere mich mit meinen Assistentinnen um das verletzte Wailord ..." Sie machte eine Pause und ein trauriger Schatten überflog ihr Gesicht. Sie seufzte und fuhr fort:" Es geht ihm langsam besser, noch ist er nicht ganz über dem Berg, aber das wird sicherlich schon. Er ist ein zäher Geselle aber ich verstehe immer noch nicht und werde es sicherlich nicht verstehen wie man so was diesem armen unschuldigen Wesen antun kann. Manche Menschen sind einfach nur abscheulich. Aber wie auch immer das gehört hierher leider nicht hin. Du hast eine dieser Harpunen bei dir? Ein Gegenstand? Kannst du ihn mir bitte zeigen ." Joy sah sie fragend an.


    Schwester Joy sah noch ein wenig gestresst aus, schien aber gerade ein bisschen Zeit zu haben. Lächelnd bejahte sie Coras Frage und ergänzte, dass es dem Wailord schon wieder besser ginge. Dass die Heilung nicht blitzartig kam, war verständlich. Aber wenn jemand das Wailord wieder hinbekommen würde, dann die Pokémonkrankenschwester. Dem Kommentar über die Verursacher der Wunden konnte Cora aber nur zustimmen. Sie nickte und meinte:
    "Eigentlich ist es da kein Wunder, dass es uns angegriffen hat. Schön zu hören, dass es mit dem Großen bergauf geht."
    Auf Joys Frage hin zückte sie den Gegenstand, den sie bei sich trug und legte ihn auf den Tresen.
    "Ich hab die Harpune oben im Zimmer gelassen", erklärte Cora. "Das hier war daran befestigt. Deswegen dachte ich, das sollte ich Ihnen mal zeigen."

    Joy trat näher an den Tresen und begutachtete interessiert den fremdartigen dunkelgrauen beinahe schwarzen Gegenstand der nun vor ihr lag. Keine Frage es war etwas was sie kannte auch wenn sie sowas schon lange nicht mehr gesehen hatte. Langsam fuhr sie mit den Fingerspitzen über das harte Material und nahm es schließlich vorsichtig hoch um es genauer zu begutachten. Sie legte es dann erneut auf den Tresen und sprach die junge Trainerin erneut mit etwas leiserer Stimme an:" Bei dem Gegenstand handelt es sich um eine Kapsel, die man nutzt um Dinge darin aufzubewahren wie Papiere oder Gegenstände. Wer auch immer das hinterlassen hatte, der wollte das man das findet. Auch wenn man den Grund erst herausfinden wird, wenn die Kapsel geöffnet wird. Ich würde vorschlagen dass du das deinen Freunden zeigst. Ihr könnt ruhig die Tische aneinander schieben. Seid aber vorsichtig wenn ihr sie öffnet und zeigt dem Inhalt nur demjenigen dem ihr auch vertrauen könnt. Hier auf der Insel kann es vorkommen dass die Wände Ohren haben, aber das dürfte für euch nichts neues sein.." Sie sah die Trainerin ernst an und sagte wieder mit normaler Lautstärke:" Ich hoffe ich konnte dir mit deinem Anliegen helfen. Gibt gut acht und melde dich wenn Hilfe benötigt werden soll ." Sie lächelte wohlwollend.


    Das hatte Cora eigentlich nicht erwartet. Sie war durchaus überrascht von Joys Enthüllungen. Fragen über Fragen schwirrten durch den Kopf der jungen Frau. Wer hatte die Kapsel an der Harpune befestigt und warum? Sie sollte gefunden werden? Aber wozu dann erst das Wailord angreifen und diesen Gegenstand - was immer sich darin befinden mochte - so auftauchen lassen? Aber die Krankenschwester hatte recht. Das würde sich vermutlich klären, wenn sie den Inhalt sah.
    Vielleicht, so schoss es Cora in den Kopf, hat das auch etwas mit den seltsamen Vorgängen zu tun - dem Einbruch in der Devon Corp und den Kriminellen, die Mr. Brack überfallen haben.
    Einerseits war die Trainerin wirklich neugierig. Sie wollte unbedingt wissen, was es mit dieser Sache auf sich hatte. Doch natürlich war das ein Risiko. Hatte sie sich nicht gesagt, dass sie sich da raushalten wollte? Cora war nur für die Überfahrt mitgekommen. Den ganzen Ärger würde sie sich nicht aufhalsen. Sie seufzte. Erst einmal war es auf jeden Fall wichtig, dass die anderen davon erfuhren. Wenn das tatsächlich mit ihnen zusammenhing, war das eventuell ein Hinweis, der der Gruppe helfen konnte. Die junge Frau entschied sich, dass sie wissen musste, was sich in der Kapsel befand. Sie würde den kleinen Behälter einfach Sarah geben und dann noch sehen, ob die anderen ihn gemeinsam öffneten. Und dananch würde sie das alles nichts mehr angehen. Punkt.
    Vorher jedoch wandte sie sich noch einmal an Schwester Joy, nachdem sie die Kapsel wieder vorsichtig an sich genommen hatte.
    "Vielen Dank! Sie waren echt eine große Hilfe." Cora lächelte und fuhr fort: "Natürlich, das sollte ich hinkriegen. Und im Falle eines Falles komme ich nochmal auf Sie zu."
    Dann drehte sie sich um und warf einen Blick durch den Raum. Und ja, Sarah war hier. Das war umso praktischer und da auch immer noch einige andere herumstanden oder -saßen, würde es nicht sonderlich schwer werden, alle in kurzer Zeit zu versammeln. Also ging Cora dem anderen Mädchen entgegen und sprach sie an.
    "Hey Sarah. Du siehst schon wieder um einiges erholter aus. Hör mal, ich habe was Tolles gefunden." Mit diesen Worten drückte sie der Trainerin mit den braunen Locken den Behälter in die Hand. Die junge Frau erinnerte sich an die Worte von Schwester Joy und erklärte mit etwas gesenkterer Stimme:
    "Ich finde, du solltest es bekommen. Du bist schließlich die Leiterin der Gruppe. Ich hab das an der Harpune gefunden, die Kamillos Meditalis entfernt hat und mir eine zweite Meinung dazu eingeholt. Wir sollten sehr gut darauf aufpassen, denn anscheinend gibt es Leute, die davon besser nichts erfahren. Wie dem auch sei, es scheint irgendwas Interessantes drin zu sein, was wohl auch gefunden werden sollte. Vielleicht hat es ja auch was mit eurem Anliegen zu tun. Was, wieso und warum erfahren wir aber wahrscheinlich erst, wenn wir es aufmachen."

    OT: Es gibt Neuigkeiten :D .

    Es war ungewöhnlich still in der Wohnung. Normalerweise waren die anderen nicht zu überhören, aber das einzige, was Kiandi wahrnahm, waren die Geräusche, die schwach von der Straße heraufdrangen. Sie konnte trotzdem nicht schlafen. Die Wärme war mal wieder unerträglich und das Fenster verrammelt. Das Mädchen hatte das Gefühl, kaum atmen zu können, aber zum einen scherte das die Mitglieder der Gang sowieso nicht und gerade schien sowieso keiner da zu sein. Obwohl – irgendjemanden hatte Blair bestimmt als Wache dagelassen. Kiandi wälzte sich auf den Rücken und streckte Arme und Beine von sich. Das half nur mäßig, aber immerhin. So lag sie einige Zeit lang da. Bis sie auf einmal doch ein Geräusch hörte. Sie schreckte hoch und sah zur Tür, die sich einen Spalt weit öffnete. Licht schimmerte vom Flur herein und Kiandi atmete auf, als sie Mitch erkannte, der sich hindurchschob.
    „Keine Sorge, ich bin's nur“, wisperte er. „Ich hoffe, ich hab dich nicht geweckt.“
    „Was willst du?“, fragte Kiandi statt zu antworten. Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie wachgelegen hatte, aber es war vermutlich sehr spät, wohl eher mitten in der Nacht. Mitch kam näher und hockte sich neben das Bett. Bildete Kiandi sich das nur ein oder war er noch stärker als sonst darauf bedacht, so leise wie möglich zu sein?
    „Ich komm gleich zum Punkt. Ich bring dich hier raus.“
    „Was?“ Kiandi hätte beinahe vergessen, zu flüstern. Bis die Worte des Jungen zu ihr durchdrangen, dauerte es einen Moment. Und auch dann konnte sie noch nicht glauben, was sie da hörte. Wie um zu bekräftigen, dass sie nicht träumte, fasste Mitch sie an der Hand und fügte hinzu:
    „Du hast richtig gehört, wir hauen ab.“
    „Bist du high?“ Kiandi entzog sich seinem Griff.
    „Wenn ich high wäre, hätte ich mir nicht so Mühe gemacht, keinen Mucks zu machen“, entgegnete Mitch. „Und bevor du fragst, was mit den anderen ist: Die feiern drüben im Schizophrenia. Gordon hat Geburtstag oder so.“ Er richtete sich wieder auf und warf einen kurzen Blick zur Tür.
    „Du bist doch nicht der einzige, der hier geblieben ist“, vermutete Kiandi. Ihr fiel auf, dass Mitch einen Rucksack geschultert hatte. Verdammt, der Typ meinte es anscheinend wirklich ernst.
    „Deswegen müssen wir ja mucksmäuschenstill sein“, erklärte der Junkie. „Rick und Martin sind in der Küche und sehen sich irgendeinen Scheiß in der Glotze an.“
    Als Kiandi immer noch nicht reagierte, nahm seine Stimme einen flehenden Ton an. „Bitte, so einen Chance kommt nicht so schnell wieder. Ich hab mir voll Mühe gegeben, ich hab … Shit. Jetzt komm, mach schon.“ Was sollte sie jetzt tun? Mitch klang aufrichtig. Wenn sie diese Gelegenheit ausschlug, würde sie sich das verzeihen können? Andererseits hatte das Mädchen Angst. Die Idee klang hirnrissig und wenn sie es nicht schafften, würde das mehr als nur Ärger bedeuten.
    Fuck it, dachte Kiandi und rappelte sich von ihrem Bett auf.


    Es sah nicht so aus, als ob die beiden Männer sie gehört hatten. Aber das musste nichts heißen. Noch hatten sie ja nicht mal das Gebäude verlassen. Trotz der Stille im Treppenhaus war Kiandi angespannt. Das kam alles so plötzlich und sie hatte Angst. Wenn irgendetwas schief lief, konnten sie sich auf etwas gefasst machen. So viel war sicher. Brad, der Anführer der Bande, war nicht gerade für Nachsichtigkeit bekannt. Die beiden Jugendlichen hasteten die letzten Stufen hinunter und zur Eingangstür. Angenehm kühle Nachtluft stieß Kiandi entgegen. Von der anderen Straßenseite drang noch eine Ahnung von Musik aus dem Schizophrenia herüber. Genau genommen Schizophren, denn der Rest der Leuchtreklame war ausgefallen. Ein paar Gestalten taumelten gerade heraus. Vermutlich, um eine zu rauchen.
    „Komm“, raunte Mitch und zog sie mit sich. „Nichts wie weg hier.“ Das musste er nicht zweimal sagen. Kiandi folgte ihm die Straße hinunter.
    „Hey!“, rief plötzlich jemand hinter ihnen. Wahrscheinlich einer der Betrunkenen vor dem Schizophrenia. Das Mädchen versuchte, nicht darauf zu achten. Das würde sie nur noch nervöser machen. "E-He-Ey!"
    Kiandi merkte, dass auch Mitch unruhig war. Er lief jetzt schneller und warf einen kurzen Blick über die Schulter.
    „Diese kleinen Mistgören!“
    Der Junge erstarrte, als ihn die Erkenntnis traf.
    „Verdammt! Das sind welche von Brads Leuten!“ Mit einem Mal kam das Adrenalin. Sofort rannten die beiden los. Es war zwar nicht sehr wahrscheinlich, dass ihre Verfolger sie sofort einholen würden. Dazu waren sie viel zu dicht. Doch sie würden Alarm schlagen und das war gar nicht gut. Von Angst getrieben hetzten die zwei Teenager durch die Straße, Mitch voran. Kiandi konnte ihm nur blind hinterherrennen. Zu mehr war sie gerade nicht im Stande. Nur weiter, weg von den Männern, die sie die letzten Monate über gefangen gehalten hatten, getrieben von der Furcht, was sie mit ihnen anstellen würden, wenn die Flucht nicht gelang. Aber wo sollten sie hin? Ihr Befreier führte sie im Zickzack durch die Straßen. Kreuzung um Kreuzung ließen sie hinter sich, doch Kiandi ging langsam die Puste aus.
    „Wir brauchen … ein Versteck“, stellte Mitch fest.
    „Die … haben … das Auto, oder?“
    Er zögerte.
    „Ja, verdammt. Ja, haben sie.“ Der junge Mann sah sich ein wenig hilflos um. Kiandi kam der Verdacht, dass er die Aktion nicht so wirklich gut geplant hatte. „Wir müssen weg von der Straße, dann verlieren sie uns.“
    „Und wie?“, wollte sie wissen.
    „Hast du Lust, zu tanzen?“


    Es war laut und eng in dem Club, von der Luft ganz zu schweigen. Doch im Moment war das perfekt für sie. Die beiden Flüchtigen drängten sich durch die Menge bis in die hinterste Ecke des Raumes.
    „Ich hoffe wirklich, die finden uns hier nicht.“
    „Ach Quatsch, wie denn?“, versuchte Mitch sie zu beruhigen. „Wir bleiben jetzt einfach bis morgen früh hier und dann machen wir, dass wir ins Zentrum kommen. Die werden dann sowieso irgendwann aufgeben.“
    Kiandi war sich da nicht so sicher, aber sie hielt die Klappe und versuchte, an etwas anderes zu denken. Sie könnte ihre Eltern wiedersehen. Seltsamerweise fühlte sie nichts bei diesem Gedanken. Wollte sie überhaupt zurück? Aber wo sollte sie sonst hin? Die Bässe dröhnten in ihren Ohren, die Zeit schien nur sehr träge dahinzufließen und das Mädchen fühlte sich müde und kraftlos.
    „Ich hol uns was zu Trinken.“ Mitch stand auf und ging Richtung Bar. Er kam schneller zurück als erwartet. Allerdings ohne Getränke.
    „Steh auf, schnell!“
    „Was ist los?“
    „Ich weiß nicht wieso, aber sie sind hier.“ Dieser Satz genügte. Kiandi war sofort hellwach und die Angst zurück. „Durch den Eingang kommen wir nicht mehr raus. Komm mit.“ Sie huschte Mitch hinterher in einen Flur, der vom Hauptraum abzweigte. Ein Pfeil mit der Aufschrift Toiletten prangte an der Wand. Sie folgten dem Gang bis zum Ende. Mitch öffnete die Tür mit dem Mädchen-Symbol und lugte hinein.
    „Und was jetzt?“, fragte Kiandi.
    „Durch das Fenster.“ Tatsächlich gab es eine kleine Öffnung, weit oben in der gefließten Wand. Der Raum war nicht besonders hoch und mit ein bisschen Hilfe könnte man an den Griff rankommen. So zumindest die Theorie. Allerdings war das besagte Fenster klein. Um nicht zu sagen sehr sehr klein.
    „Das passt schon“, war Mitchs Einschätzung. Mit diesen Worten zog er sie in den Raum hinein. Kiandi folgte ihm in Ermangelung irgendeines anderen Auswegs. Der Junge nahm Anlauf und zog sich am Sims hoch. Dann stütze er sich ab, packte den Fenstergriff und riss ihn herum. Das Fenster schwang auf. Mitch ließ sich wieder nach unten fallen und wandte sich dann an Kiandi:
    „Ok, ich helf dir hoch. Keine Widerrede – du zuerst.“
    Es gab kein wenn und aber. Sie mussten sich mehr als beeilen. Kiandi ließ sich von ihm hochhelfen und schaffte es unter unmenschlichen Anstrengungen, sich durch die Öffnung zu ziehen. Es schien viel zu lange zu dauern, bis sie es aus dem Kellerraum nach draußen geschafft hatte. Sie stemmte sich vom Boden hoch und packte den Rucksack, den Mitch durch das Fenster nachreichte.
    „Ok, jetzt du. Ich helf dir“, sagte sie und streckte ihre Hände nach ihm aus. Das Mädchen erschrak, als sich der Ausdruck auf seinem Gesicht änderte. Der junge Mann schüttelte langsam den Kopf.
    „Mitch!“
    „Es tut mir Leid. Lauf weg, ja? Lauf weg!“ Er drehte sich um und rannte hinaus. Das Geräusch der zufallenden Tür knallte Kiandi die Realität ins Gesicht. Sie wollte das nicht!
    „Lauf weg!“, hallte es noch in ihren Ohren. Wie in Trance rappelte sie sich auf, warf sich den Rucksack über die Schulter und lief los. Es gab kein zurück.


    Durch das Fenster war Kiandi in den Hinterhof des Gebäudes gelangt, von dem aus eine schmale Gasse wieder zur Straße zurückführte. Bevor sie diese allerdings betrat, spähte sie kurz nach beiden Seiten. Es war mehr als wahrscheinlich, dass ein paar ihrer Verfolger draußen geblieben waren. Nur wenige Autos parkten am Straßenrand, sonst wirkte alles recht ruhig. Ricks Wagen konnte sie nirgendwo entdecken. Aber das musste nichts heißen. Trotzdem wagte die Teenagerin sich hinaus und wandte sich um, weg von dem Club. Sie beschleunigte ihren Schritt und als sie ohne weitere Probleme bei der nächsten Straßenecke angelangt war, fiel sie in einen leichten Trab. Sie hatte keine wirkliche Ahnung, wo sie sich befand und lief einfach immer weiter, bog hier ab, bog da ab. Kiandi war einfach zu müde und fertig von all dem, was passiert war. Sie konnte sich nicht mal mehr wirklich darauf konzentrieren, welchen Weg sie eigentlich nahm. Nur weiter. Nach wenigen Minuten musste sie anhalten.
    Die Straße, aus der das Mädchen gekommen war, mündete in eine wesentlich größere. Hier war auch mehr los, immer wieder zischten Autos vorbei. Auch ein Lastwagen donnerte vorüber. Kiandi musste einen Moment innehalten. Da kam wie aus heiterem Himmel ein Motorrad vor ihr am Straßenrand zum Stehen. Sie konnte den Typ wegen des Helms nicht erkennen, war sich aber sicher, ihn noch nie gesehen zu haben. Verwirrung machte sich in ihr breit. Doch gleichzeitig kam ein weiteres Gefühl dazu. Ein Gefühl, dass sie bisher nur in Gegenwart einer einzigen Person gespürt hatte. Aber es konnte nicht Mitch sein. Das war völlig unmöglich. Diese Tatsache versetzte Kiandi einen Stich. Aber bevor sie weiter darüber oder über den Unbekannten vor ihr nachdenken konnte, wurde sie durch etwas anderes abgelenkt.
    "Da ist sie!", hörte sie jemanden rufen. Kiandi wirbelte herum und ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen, als sie Rick und einige andere Männer erkannte.
    "Verdammt!", entfuhr es ihr. Doch fast im selben Moment hörte sie den Motorradfahrer sagen:
    "Hey, steig auf, Schwester!"
    Es gab nichts groß zu überlegen. Dieser Fremde wollte ihr anscheinend helfen. Und auch wenn Kiandi immer noch nicht wusste, wer dieser Typ war und warum er ausgerechnet in diesem Moment auftauchte - sie hatte irgendwo eine Ahnung, dass sie das Richtige tat, als sie sich hinter ihm auf den Sitz hievte. Keine zwei Sekunden später brausten sie davon.
    Die Lichter der Stadt flogen an ihnen vorbei, was für Kiandi den Eindruck verstärkte, dass die Zeit jetzt auf einmal viel schneller floß. Bald hatten sie die hell erleuchteten Straßen hinter sich gelassen und düsten über den Highway. Nur eine Minute später - oder so kam es der völlig ausgelaugten jungen Frau vor - bogen sie auch schon wieder in eine Ausfahrt ein.
    Sie hielten nur kurz auf einem Rastplatz. Der Fremde ließ Kiandi kurz absteigen und zauberte irgendwo einen zweiten Motorradhelm hervor. Er wies sie an, den aufzusetzen, und dann wieder hinter ihm Platz zu nehmen. Wie mechanisch führte das Mädchen aus, was er ihr sagte. Dann ging es weiter durch die Nacht.
    Irgendwann verließen sie den Highway. Kiandi hatte kein Zeitgefühl mehr. Sie fuhren noch eine Weile, dann drosselte der Fahrer die Geschwindigkeit. Vor ihnen ragte ein Tor in die Höhe, dass sich nur wenig später öffnete. Der Typ sprach kurz mit einigen Männern, dann passierten sie die Einfahrt und hielten schließlich vor einer Garage. Kiandi war einfach nur erschöpft. Sie registrierte, wie der Unbekannte ihr vom Motorrad half und ihren Helm abnahm. Da schallte auf einmal eine Stimme über den Hof.


    Eine Frau kam von dem Gebäude aus über den Hof auf sie zugelaufen. Ihr war deutlich anzusehen, dass sie vermutlich gerade aus dem Bett geholt worden war, dann sie trug über dem Schlafanzug einen Morgenmantel und hatte ihr Haar zu einem festen Zopf geflochten. Schon bevor sie die beiden Ankömmlinge erreichte, musterten sie das Mädchen und ihr Blick schien betrübt. Nein das war es nicht, es schien eher, als würde ihr Kiandis Erscheinung ehrliche Sorgen bereiten. Und tatsächlich steuerte sie auch direkt auf das Mädchen zu und legte ihr die Hand auf den Arm.
    „Du siehst aus, als hättest du einiges durchgemacht und das nicht nur heute“, stellte sie fest und stich Kiandi über die Wange, „Aber keine Sorge, du hast es jetzt überstanden und bist endlich zu Hause. Mein Name ist Alicia, ich bin hier die Heimleiterin. Du hast sicher viele Fragen, aber, wenn ich dich mir so anschaue, denke ich, diese können auf morgen warten. Dingender scheinen mir eine warme Dusche, ein spätes Abendessen und ein weiches Bett. Komm mit ich zeige dir dein neues Zimmer. Hast du Gepäck…?“
    Sie Blickte den Jungen, der das Mädchen mitgebracht hatte an, doch dieser schüttelte nur den Kopf und konzentrierte sich nur darauf seine Maschine in eine der Garagen zu schieben. Also schob Alicia kurz entschlossen das Mädchen in Richtung des Gebäudes, aus dem sie gekommen war.


    Kiandi konnte kaum glauben, was sie da hörte! Die Frau, die sich als Alicia vorgestellt hatte, lotste sie durch das Haus und das Mädchen folgte ihr einfach. Während sie einige Gänge und ein Treppenhaus durchquerten, schwirrten im Kopf der jungen Frau die Worte der Heimleiterin herum. Sie war zu Hause? Ein warmes Gefühl durchströmte Kiandi, als sie daran dachte. Gleichzeitig war sie verwirrt. Was hatte das alles zu bedeuten? Und was war das für ein Heim? Mit neugierigem Blick musterte die Fünfzehnjährige ihr neues Zuhause. Alicia hatte gesagt, sie würde ihr alles erklären. Solange würde sie schon warten können, beschloss Kiandi und folgte der Frau in einen Flur. Vor einer Tür mit der Nummer zwei blieben sie stehen.
    Alicia meinte, das sei ihr Zimmer. Zögerlich betrat Kiandi den Raum. Alles war ordentlich hergerichtet und wirkte einladend. Sie fragte sich, ob das nicht vielleicht ein Traum war. Wenn ja, wollte sie erstmal nicht aufwachen. Zwar befanden sich hier zwei Betten, aber es schien im Moment nicht so, als ob hier noch jemand wohnte.
    "Du kannst dir eins von den Betten raussuchen", sagte Alicia und forderte sie dann auf, sie zum Badezimmer zu begleiten. Dort drückte sie Kiandi ein Handtuch in die Hand und wollte wissen, ob sie Hilfe bräuchte.
    "Äh, ich denke nicht, aber danke", stammelte das Mädchen. Daraufhin ließ die Heimleiterin sie vorerst allein. Nach einer kurzen Starre, in der Kiandi sich noch einmal ungläubig umsah, duschte sie so ausgiebig wie schon lange nicht mehr. Das konnte doch alles nicht wahr sein, oder? Schon allein die Auswahl an Pflegeprodukten, die auf einer Ablage aufgereiht waren, schien dem Mädchen nach den letzten Monaten absurd. Als sie schließlich fertig war, fand sie neben der Duschkabine einen säuberlich aufgeschlichteten Stapel mit Kleidung, einen Bademantel und Schlafbekleidung. Fix machte sie sich zurecht und kehrte in ihr Zimmer zurück.
    Dort erwartete Kiandi die nächste Überraschung. Auf dem Tisch standen eine Thermoskanne, sowie Teller mit geschnittenem Obst und belegten Broten. Die Teenagerin strahlte und machte sich gleich mit dem Inhalt der Thermoskanne vertraut. Der Duft von Kräutern stieg in ihre Nase und Kiandi seufzte glücklich. Einige kleine Beutel neben der Kanne enthielten offenbar Zucker zum Süßen. Mit dem Entschluss, das Hier und Jetzt anzunehmen und völlig zu genießen, ließ Kiandi sich in einen Stuhl fallen und machte sich über das Essen her. Zufrieden kuschelte sie sich schließlich in eins der Betten und war - welch Wunder auch - nur einen Moment später eingeschlafen.



    Es war, als wäre kaum Zeit vergangen. Kiandi blinzelte und tauchte langsam aus den dunklen Weiten des Schlafs auf. Tageslicht flutete den Raum. Der Raum - sie brauchte einen Moment, um in die Gegenwart zu finden und die Erinnerungen zusammenzusetzen. Was war alles passiert? Sie dachte an Mitch, der ihr geholfen hatte und daran, wie sie zusammen abgehauen waren. Und dass er jetzt nicht da war. Bei diesem Gedanken wurde dem Mädchen erst einmal schwer ums Herz. Wie sehr sie es sich auch hätte einreden wollen, Kiandi wusste, dass es ihm nicht gut gehen konnte.
    Hoffentlich ist er noch am Leben!, flehte sie innerlich. Immerhin hatte er eine wertvolle Fähigkeit und im Gegensatz zu ihr beherrschte er sie auch halbwegs. Aber wer konnte schon wissen, was diese Typen machen würden? Kiandi spürte den Drang, Mitch zu helfen. Irgendwie.
    Eine andere Frage war, wo sie sich jetzt genau befand. Bilder von der letzten Nacht stiegen in ihrem Kopf auf (Oder hatte sie länger geschlafen? Sie hatte keine Ahnung). Die Fünfzehnjährige erinnerte sich an den Jungen auf dem Motorrad, der sie an diesen Ort gebracht hatte. Sie waren ziemlich lange unterwegs gewesen. Und dann war da noch - wie hieß sie gleich? Irgendwas mit A - Alice? Nein, Alicia. Genau. Sie hatte gesagt, dies hier wäre Kiandis Zuhause. Und dass sie zu gegebener Zeit ihre Fragen beantworten würde. Die Teenagerin hatte eine Menge Fragen, soviel war sicher. Aber zuerst hatte sie vor allem eins: Hunger. Ihr Magen meldete sich mit einem Rumoren.
    Das Mädchen richtete sich auf und wollte gerade ein paar Dinge zusammensuchen, um sich zurechtzumachen. Da fiel ihr Blick auf den Tisch. Die Sachen von letzter Nacht hatten einem kleinen, aber feinen Frühstücksbuffet Platz gemacht. Wie spät es auch immer war, das war jetzt egal. Kiandi gönnte sich die Mahlzeit und machte sich dann fertig. Sie entschied sich für ein schlichtes T-Shirt und eine bequeme, dunkle Hose, sowie dazupassende Socken.
    Dann ging sie zur Tür. Erst zögerte die Fünfzehnjährige. Ein wenig scheute sie sich davor, den Raum zu verlassen. Doch sie gab sich einen Ruck und trat hinaus auf den momentan leeren Flur. Erleichert machte sie sich zum Badezimmer auf. Als Kiandi auf dem Rückweg an den anderen Türen vorbeikam, fragte sie sich, wer hier sonst noch lebte. In diesem Haus schienen noch einige Leute zu wohnen. Diese Fragezeichen in ihrem Kopf mussten weg. Unbedingt. Aber dazu musste sie ja zuerst Alicia finden. Wo auch immer die wohl war. Das Gebäude schien zumindest sehr groß zu sein. Kiandi seufzte auf. Aber es half ja nichts. Wenn sie Antworten finden wollte, musste sie zuerst suchen.
    Und so wagte die junge Frau sich weiter in den Flur vor.


    „Ah du bist wach“, stellte eine Stimme fest und eine Jugendliche mit glattem, schwarzem Haar, den mandelförmigen Augen des ardonanischen Kontinentes und ebenmäßigen Gesicht näherte sich durch den Gang dem Neuankömmling. Eine wellenförmige Zeichnung in Blau prangte genau auf ihrer Schläfe. „Du bist die Neue, die letzte Nacht angekommen ist.“ Das war ganz offensichtlich keine Frage. „Mein Name ist Kasumi Young. Ich bin Alicias Adoptivtochter und sowas wie das gewöhnliche Empfangskomitee. Mum lässt sich entschuldigen, sie ist noch im Unterricht. Ich wollte eigentlich gerade nach dir sehen. Wie ich sehe, passen dir die Sachen. Sollen wir dir erst einmal noch ein paar Klamotten zusammensuchen, damit du etwas Vorrat hast? Keine Sorge, ich beantworte dir alle Fragen die du hast, auch unterwegs, also, was meinst du?“ Sie lachte und grinste die andere an, wartete aber erneut nicht auf eine Antwort.
    Die ersten Fragen kenn ich schon, das sind bei jedem die gleichen, du musst sie mir also nicht stellen: Wo sind wir hier? Also das hier ist die Morgan-Fox-Anstalt. Offiziell eine Resozialisierungseinrichtung für straffällig gewordene Jugendliche. Wir jedoch nennen diesen Ort ein Heim, Internat, Zuhause, oder wie auch immer in der Richtung. Du musst wissen, in Wahrheit ist das hier ein Ort, der den Menschen, bis auch wenige Ausnahmen verboten ist zu betreten, wo Kids wie du und ich also ungestört leben und einfach das sein, was wir wollen können. Hier sind wir die Normalen und die Menschen die Sonderlinge.“ Erneut erklang das Lachen der Andornarierin als sie Kiandi direkt ins Gesicht sah.
    Zweite Frage folgt auf dem Fuß: Wer sind denn bitte ‚wir‘? Nun das ist einfach zu erklären: Erstens.
    Mit einem Mal lösten sich ihre Konturen auf und zerflossen zu Nebel. Das Mädchen verwandelte sich nicht vollständig in die zarten Schleier, doch zumindest schmolzen ihre Umrisse und umhüllten ihre schlanke Gestalt. Dann setzte sie sich nach einigen Sekunden aber wieder grinsend zusammen. Diesen Teil der Begrüßung schien sie zu lieben. „Wir haben Superkräft. Zweitens:“ Sie deutete auf ihre Schläfe. „Wir haben am Körper ein farbiges Zeichen unbekannter Herkunft und drittens: Menschen mögen uns nicht. Sprich, ich bin genau wie du! Man nennt uns Erleuchtete. Und JETZT bist du dran. Schieß los!
    Nachdem ihre kleine Vorstellung vorbei war gab sie der andern nun ein Handzeichen, dass sie ihr folgen sollte.


    Auf einmal hörte Kiandi eine Stimme durch den Flur schallen. Bei der dazugehörigen Person handelte es sich um eine junge Frau, die offenbar aus Ardona stammte. Viel auffälliger als das waren allerdings drei blaue, wellenförmige Linien an ihrer linken Schläfe. Kiandi dachte an das seltsame Zeichen das sich von ihrer Wange bis über den Hals zog und an das Symbol, das Mitch ihr einmal kurz gezeigt hatte. Und da fiel ihr auch auf, dass sie in Gegenwart der Fremden nicht das Unwohlsein empfand, wie es normalerweise in der Nähe von anderen Menschen (ausgenommen Mitch) der Fall war. Es musste also eine Verbindung zwischen ihnen geben, welche auch immer das war. Diese Entdeckung war so absurd, dass die Fünfzehnjährige erst einmal gar nichts sagte und einfach nur zuhörte.
    Die Andere stellte sich als Kasumi vor und erklärte, sie sei die Adoptivtochter der Heimleiterin. Außerdem schlug sie vor, noch ein paar Sachen zum Anziehen rauszusuchen. Gut, dagegen hatte Kiandi nicht das Geringste einzuwenden und tat das mit einem Nicken kund. Aber viel wichtiger war, einige dringende Fragen zu klären, um endlich alles zu verstehen. Das hatte sich Kasumi offenbar schon gedacht und fing sogleich mit einigen Erklärungen an.
    Kiandi hörte aufmerksam zu, als sie die Anstalt beschrieb. Ein Ort für besondere Menschen? Ein Zuhause? Das klang nach großartigen Aussichten. Vor allem aber implizierte das eins: Aus irgendeinem Grund war sie wirklich besonders. Und nicht nur sie. Und hier konnte sie das sein, was sie war. Was auch immer das sein mochte. Aber auch dazu sollte sie sofort mehr erfahren. Als sich Kasumis Konturen plötzlich auflösten, blieb Kiandi der Mund offen stehen. Sie wusste eigentlich selbst über ihre und Mitchs seltsame Fähigkeiten Bescheid, aber das war eine beeindruckende Vorstellung. Das Mädchen musste sich echt kurz zusammenreißen, um nicht zu verpassen, was die andere dann sagte. Und das Puzzle, was sich nun langsam Stück für Stück zusammensetzte, musste sie auch erst einmal auf sich wirken lassen.
    Sie gehörte zu einer besonderen Gruppe Menschen.
    Mit Superkräften.
    Und einem farbigen Muster am Körper.
    Menschen kamen nicht mit ihnen klar.
    Sie waren hier zu Hause.
    Erleuchtete.
    Für einen Augenblick war Kiandi tatsächlich fassungslos.
    "Und JETZT bist du dran. Schieß los!", forderte Kasumi sie auf und bedeutete ihr dann, mitzukommen.
    "Ich ... äh", stammelte die Fünfzehnjährige. "Wow!", rutschte ihr dann einfach heraus. Erst war sie ein wenig verlegen. Dann musste sie plötzlich grinsen.
    "Das ... das ist einfach unglaublich. Ich wusste, dass ich nicht die einzige bin, aber ... das hätte ich nie erwartet." Dabei musste die Erleuchtete wieder an Mitch denken.
    "Kasumi, ich kenne noch einen Typ mit Superkräften. Aber ... " Kiandi schluckte. Einen Moment lang konnte sie nichts sagen. "Der steckt in argen Schwierigkeiten", presste sie dann heraus.


    Kasumi wandte sich auf dem Absatz um und ihr Gesicht war ernst, als sie Kiandis Gesicht musterte. "Du kennst jemanden, der wie wir ist?", hakte sie nach und der Spaß ihrer Vorführung mit der sie die Neue zum Staunen gebracht hatte, war verflogen, "Dann erzähl bitte. Ich schätze das sollte uns beiden mehr am Herzen liegen, als unter Schwestern herumzuscherzen. Was ist mit unserem Bruder und bist du dir sicher, dass er einer von uns ist?"
    Als das andere Mädchen sich wieder umdrehte, war ihr Ausdruck plötzlich ernst. Kiandi ließ sich nicht zweimal bitten und teilte ihr so kurz und prägnant wie möglich mit, was sich in der letzten Nacht ereignet hatte.
    "Ich bin mir ganz sicher", sagte sie bestimmt. "Er hat auch so ein Symbol, wie wir und er kann Leute aufspüren. Seit wir uns getrennt haben, weiß ich nicht, was mit ihm passiert ist. Aber die haben ihn bestimmt geschnappt. Er war für die Gang immer wertvoll, weil er seine Kräfte kontrollieren kann. Aber wer weiß, was die mit ihm machen werden." Kiandis Stimme versagte. Sie fragte sich, ob sie überhaupt etwas tun konnten.
    "Verstehe, in dem Fall würde ich eine Planänderung vorschlagen: Wir beide gehen zu Alicia, holen sie aus dem Unterricht und erzählen ihr deine ganze Geschichte, mit allen Einzelheiten, zum Beispiel, warum du glaubst, dass er in Gefahr ist, was genau mit dir passiert ist und wer diese Gang ist, von der du gesprochen hast. Alicia wird dann vermutlich ein Sucherteam aussenden. Es ist nicht besonders schwer für uns einen Bruder zu finden. Jeder Erleuchtete hat, wenn er es trainiert, die Fähigkeit, andere Erleuchtete aufzuspüren, wenn wir nahe genug heran kommen, um sie wahrzunehmen. ein paar von uns sind inzwischen durch unser Training hier in der Lage auf mehrere hundert Meter oder sogar auf mehrere Kilometer andere Erleuchtete zu erspühren. Wir beide jedoch können erst einmal nichts machen und werden nach dem Gespräch mit Alicia alles ihr überlassen, für dich eine Klamotten-Grundausstattung besorgen und uns die Schule ansehen. Zudem werden wir dann ganz in Ruhe zusehen, dass wir alle deine Fragen beantwortet kriegen", schlug Kasumi sachlich vor, "Ist das ein Deal? Nebenbei, auf dem Weg zu Mum können wir gerne schon anfangen, dass du mir ein paar Details erklärst, damit ich es Mum nachher schnell, klar und prägnant erklären kann, du wirkst ja etwas aufgewühlt. "


    Sucher? Das würde erklären, wie der Junge auf dem Motorrad einfach so aufgetaucht war. Anscheinend war er auch einer dieser Sucher und hatte sie ebenfalls gespürt. Das gab Kiandi zumindest einen Funken Hoffnung. Diese Leute hier schienen gut organisiert und wussten, was sie taten. Wenn jemand Mitch helfen konnte, dann Alicia und ihr Team. Also nickte die junge Erleuchtete und antwortete:
    "Ja, ich denke, da hast du recht." Dann fügte sie noch hinzu: "Es war wirklich etwas viel. Aber ich werde alles erzählen, so gut ich kann."
    Dann folgte sie Kasumi.
    Der Rest des Tages schien rasend schnell zu vergehen. Gut, vielleicht lag es daran, dass es zum "Beginn" bereits Mittag war. Die Heimleiterin war schnell gefunden und Kiandi berichtete alles nach bestem Vermögen. Dann suchte sie gemeinsam mit Kasumi viele neue Klamotten aus. Während sie die Kleidungsstücke sortierten und Kiandi Verschiedenes anprobierte, fragte sie die andere Erleuchtete über alles Mögliche aus. Irgendwann musste Kasumi ihre Schwester allerdings bremsen. Die Informationsflut hätte sie sonst wohl kollabieren lassen. Das Gehörte musste Kiandi erst einmal verarbeiten. Trotzdem zeigte Kasumi ihr noch die Anstalt. Es war einfach unglaublich. Je mehr Zeit hier verging, umso mehr verstand die junge Erleuchtete, dass dies kein Traum war und sie fühlte sich endlich Zuhause - ein Gefühl, von dem sie nicht mehr gehofft hatte, sie würde es jemals wirklich spüren.
    In den folgenden Tagen erkundete Kiandi die Anstalt, richtete sich ein und lernte alles ein bisschen näher kennen. Auch an ein paar Unterrichtsstunden nahm sie teil. Diese spannende und schöne Zeit wurde ein wenig überschattet von ihrer Sorge um Mitch. Geduld zu haben war in dieser Situation sehr schwierig für die Heranwachsende. Aber Kiandi versuchte ihr Bestes, sich auf all die neuen Dinge hier in der Anstalt zu konzentrieren. Im Moment konnte sie ohnehin nicht viel tun.



    Es war ein sehr schöner Abend gewesen. Kiandi hatte sich erst ein wenig vor der Party gescheut, aber sich dann doch entschieden, ein wenig mit dabei zu sein. Eine gute Entscheidung, wie sich im Nachhinein herausstellte. Zwar war die junge Erleuchtete eher etwas im Hintergrund geblieben, doch Spaß hatte sie auf jeden Fall gehabt und hier und da ein kurzes Gespräch mit einem Bruder oder einer Schwester geführt. Kiandi war immer noch etwas zurückhaltend, allerdings bemerkte sie, dass der Umgang mit den anderen Erleuchteten sich wirklich komplett von dem Gefühl gegenüber normalen Menschen unterschied. Sie fühlte sich hier wirklich besser.
    Allzu spät war sie aber auch nicht ins Bett verschwunden und so war die Jugendliche schon recht früh wieder wach. Mit Neugier auf den neuen Tag machte sie sich zurecht und ging zur Mensa. Dort gab es mal wieder ein herrliches Frühstücksbuffet. Kiandi schnappte sich einen Teller, lud ein paar Brötchen, Belag und etwas Obst darauf und suchte sich einen freien Platz. Sie zögerte, wo sie sich hinsetzen sollte. Dann fasste die Erleuchtete sich ein Herz und setzte sich neben ein anderes Mädchen. Kiandi begrüßte ihre Schwester mit einem herzlichen "Guten Morgen". Bevor sich aber eine Unterhaltung entwickeln konnte, betrat Alicia den Raum.
    Kiandi lauschte den Neuigkeiten. Von Jimmy Coleman hatte sie schon gehört, aber im Gegensatz zu einigen anderen Mädchen in der Mensa hielt sich ihre Reaktion in Grenzen. Trotzdem war sie im Stillen sehr gespannt auf den Unterricht bei ihm.
    Doch die andere Nachricht wühlte sie auf. Als Alicia Erleuchtete in Not erwähnte, schoss ihr sofort ein Gedanke in den Kopf. Sie musste mit der Heimleiterin sprechen, unbedingt! Ein paar andere meldeten sich bereits für die Mission. Kiandi haderte mit sich. Nicht, dass sie nicht sofort helfen wollte, aber konnte sie das denn? Das Mädchen hatte bisher kaum Unterricht gehabt und sie beherrschte ihre Kräfte gar nicht. Was nützte das schon?
    Ihre Tischnachbarin stellte inzwischen ein paar Fragen an Alicia und meldete sich ebenfalls freiwillig. Die Antworten gefielen Kiandi gar nicht. Egal ob es hier vielleicht um Mitch ging oder nicht - das durfte diesen Erleuchteten auf keinen Fall passieren! Da stimmte sie Alicia sofort zu. Als sich eine weitere junge Frau zu Wort meldete und dem anderen Mädchen am Tisch ermutigend zuzwinkerte, überwand Kiandi sich, ihre Tischnachbarin anzusprechen. Anscheinend war sie schon bei einer gefährlichen Mission dabei gewesen. Es konnte ja sogar sein, dass es um die Ereignisse der letzten Tage ging, von denen Kiandi sporadisch etwas mitbekommen hatte. Wenn dem so war, konnte diese junge Frau ihr vielleicht bei ihrer Entscheidung helfen.
    "Hey, ähm. Ich würde sehr gern mithelfen", begann sie leise. "Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich eine Hilfe wäre. Ich kann meine Fähigkeiten überhaupt nicht kontrollieren. Alles, was ich kann, ist ein bisschen Selbstverteidigung. Du scheinst ja schon mehr Erfahrung zu haben, oder?"



    OT: Hi alle zusammen! ^-^ Mit dieser Wall ist Kiandi auch mit dabei. Ich freu mich sehr! Vielen Dank an dieser Stelle an @Sheewa für die tolle Unterstützung und die Geduld. :D


    @Espeon Kiandi hat sich jetzt einfach mal dreist zu Leira gesetzt und quatscht sie erstmal an. ^^

    Ich bin mal davon ausgegangen, dass die Zimmer oben weitesgehend leer sein müssten und habe Cora eins belegen lassen. Hoffe, das ist ok. Der zweite Platz ist damit noch frei. Wer möchte, geselle sich einfach dazu ^^ .

    Wie nicht anders zu erwarten wollten die anderen natürlich auch sofort zum Pokémon-Center. Vorher verabschiedete sich aber noch der Junge, der sie den restlichen Weg übers Meer begleitet hatte. Er wohnte also tatsächlich hier in Faustauhaven. Aber wie dem auch sein mochte, das Center zog die junge Frau nun förmlich an wie ein Magnet und so setzte sie sich in Bewegung.
    Cora atmete auf, als sie das Pokémon-Center betrat. Der Empfangsbereich war gemütlich und hübsch gestaltet und lud dazu ein, sich einfach fallen zu lassen und zu entspannen. Sobald die Gruppe den Raum betrat, zogen die durchnässten und abgekämpften jungen Leute natürlich sofort Aufmerksamkeit auf sich. Schwester Joy machte ihrer Fürsorglichkeit mal wieder alle Ehre. Sie erklärte, dass Kamillo sie schon über die Ereignisse auf dem Meer ins Bild gesetzt hatte. Scheinbar war sie auch sichtlich beeindruckt. Cora kam nicht umhin, dieses Siegesgefühl zu mögen und genoss es für einen Augenblick. Jetzt, wo die Gefahr vorüber war, konnte sie die ganze Aktion etwas gelassener betrachten. Schwester Joy bot ebenfalls an, nach den Pokémon zu sehen. Da nun vermutlich alle erstmal zum Tresen stürmen würden und Hora eigentlich soweit ok war, verzog Cora sich sofort nach oben. Am Rande bekam sie noch mit, dass es später Essen geben würde. Doch erst waren andere Dinge dran.


    Stille empfing die junge Trainerin in der oberen Etage. Jetzt merkte Cora erst einmal, wie fertig sie eigentlich war. Sie wanderte an den vom Flur abzweigenden Zimmertüren entlang und warf einen flüchtigen Blick in jeden Raum. Zwei- und Dreibettzimmer gab es hier, wie in vielen Pokémon-Centern. Nach kurzem Überlegen entschied sie sich für ein leeres Zimmer mit einem Etagenbett, kramte saubere Klamotten und Duschsachen aus ihrem Rucksack hervor und verstaute diesen im Schrank. Gleich darauf begab Cora sich ins Badezimmer und frönte einer ausgiebigen Dusche. Erfrischt und gestärkt warf sie sich dann in ein schwarzes Tanktop und eine weiße Capri-Hose.
    Wow, ich fühle mich wieder wie ein Mensch!, frohlockte sie innerlich, sammelte ihre Sachen zusammen und machte sich wieder auf den Rückweg in ihr Zimmer.
    Dort angekommen packte Cora zuerst ihren Rucksack aus und widmete sich nun genauer dessen Zustand. Ein wenig feucht war er immer noch, also machte sie ihn weit auf und hängte ihn an einen der Bettpfosten. Auch ihre Turnschuhe stellte sie zum Trocknen hin. Die doch etwas feuchte Jacke legte sie auf den natürlicherweise kalten Heizkörper. Das Handtuch kam dazu und schließlich sortierte Cora den Rest ihrer Besitztümer in den Schrank ein. Die Geldbörse mit ihrem Trainerpass behielt sie bei sich, schnappte sich ebenso die Pokébälle mit ihren Partnern und den letzten Rest Futter und wollte sich gerade wieder auf den Weg nach unten machen. Da fiel ihr Blick auf die Harpune, die sie in einer Art geistigen Abwesenheit mit in das Zimmer geschleppt und dann neben dem Bett abgestellt hatte. Die junge Frau zuckte mit den Schultern. Sie würde das Ding erstmal da stehenlassen. Doch Moment - da war ja noch die Kapsel. Cora beschloss, diese mit ins Erdgeschoss zu nehmen. Vielleicht konnte Schwester Joy ihr mehr darüber sagen.


    OT: Yay, da sind wir also ^-^. Ich mache an dieser Stelle einen Stopp und wer mag, kann Cora ansprechen.
    Edit: Haha, hab ja ganz vergessen, dass Cora die Harpune mit der Kapsel hatte. :patsch: ^^'

    Da werd ich auch nochmal meinen Senf dazugeben. ^^


    War ein superschöner Abend, vielen Dank für's Organisieren. Das muss ein immenser Aufwand gewesen sein, den ihr da geleistet habt! Wie auch schon meine Vorposter möchte ich nochmal anmerken, dass ich es toll fand, dass ihr die Gruppe aufgeteilt habt, obwohl das nicht so geplant und auch bestimmt nicht so einfach war.
    Zu den Items wurde auch schon was gesagt, deswegen versuche ich, mich kurz zu halten. Es gab schon einige Items, die im Laufe des Spiels mehr oder weniger bis gar nicht gebraucht wurden. Natürlich ist es bisschen blöd, wenn man dann mehrere Items hat, die nicht so viel nützen. Andererseits war da die Leitung kulant, was z.B. das Aufnehmen von Items ausgestiegener Spieler anging und was so auch verhindert hat, dass eine kleiner werdende Gruppe plötzlich mit kaum noch Items dasteht. Danke auch, @Sheewa , dass du generell ein paar Mal ein Auge zugedrückt hast ;) .
    Auch ich würde mich riesig freuen, wenn es wieder mal einen RPG-Abend gibt. :)


    Und zu guter letzt natürlich noch ein Dankeschön an meine Gruppe! Es hat viel Spaß gemacht, dieses Abenteuer mit euch zu meistern! :yeah:
    Wir sehen uns dann zur Dia-Show bei Tee und Keksen mit @Feuerdraches Fotos :tee: .

    Hi, auch mir ist mal wieder was eingefallen. Ist zwar nicht besonders neu oder originell, aber meiner Meinung nach wäre so ein Wettbewerb auch mal ganz cool:


    Rätselgedicht


    Ich bin nicht, ich war nicht, ich werde nicht sein.
    Du meinst, ich scherze?
    Ich sage Dir: nein!
    Ich stehe ja sichtlich vor Deinem Gesicht, und kannst Du mich raten, so nennst Du mich nicht.
    (Das Rätsel stammt von Clemens Brentano.)


    Wir hatten mit dem Wettbewerb 07: Wer bin ich? ja schon eine Art Rätsel, das man in Textform packen sollte (mit der Themenvorgabe Pokémon). Ich fände es aber sehr interessant und herausfordernd, sich nicht nur selbst ein eigenes Rätsel auszudenken, sondern das auch in Versform zu packen und vielleicht auch ein bisschen damit zu spielen. ^^
    Tja, viel mehr hab ich dazu auch gar nicht zu sagen und gehe gleich mal über zum nächsten:


    Zu bisherigen Vorschlägen:


    immer noch:


    Alice - Der letzte Satz (Begründung)



    Außerdem finde ich folgende Vorschläge ebenfalls sehr interessant und möchte sie mal bisschen ins Rampenlicht rücken:



    Snow - Inspiration Musik
    Dunames - Inspiration Zitat


    Nach "Inspiration Bilder" (was in diesem Wettbewerb ja meines Wissens bereits umgesetzt wurde) fände ich auch diese beiden Inspirationsquellen interessant. Musik hat eine unglaubliche Kraft und reißt doch gleichzeitig zu verschiedensten Emotionen und Gedanken hin. Ein aktuelles Beispiel wäre wohl @Shiralyas "Kiss the rain and never forget" aus den Fanfiction Awards 2016 ;) .
    Ein Zitat ist natürlich meist recht kurz. Ich finde, das schmälert sein Inspirationspotenzial aber keineswegs. Und generell gibt es jede Menge Musik oder Zitate, was die Wettbewerbe wohl sehr vielfältig machen würde.


    Jefi - Apokalypse


    Natürlich hatten wir schon den Blick in die Zukunft (hier und hier). Aber die Apokalypse ist ja nochmal ein anderer Blickwinkel und wirft interessante Fragen auf.
    Wie stellen sich verschiedene Autoren Apokalypse vor? Gibt es noch Menschen oder ist gar nichts mehr übrig? Wodurch kam es überhaupt zur Apokalypse und wie sieht die Welt danach aus? Was hat sich verändert? Und wie geht es weiter?


    Dreykopff - Glosse


    Ein ganz einfacher Grund, warum ich das vorschlage: Ich finde es toll, wenn man sich mal an einer neuen Textgattung probieren muss.



    Und jetzt noch kurz was zu den letzten Beiträgen/Vorschlägen:


    Musicmelon - Rebellische Revolution


    Kurz und knapp: Finde ich gut, da er in seinem Beitrag selbst gesagt hat:

    denn die Veränderung hat viele Gesichter

    Es ist also ein durchaus ergiebiges Thema mit vielen Möglichkeiten und auch einem interessanten Ansatz. Wo Revolution oder Rebellion stattfindet, braucht es ja schließlich auch erstmal einen Konflikt... ^^



    Obscuritas - Parodie


    Ist eine witzige Idee und Material gibt es genug. Trotzdem muss man die Vorlage ja kreativ umsetzen, der Bezug darf nicht verloren gehen und am Ende soll es ja lustig sein, ohne zu platt zu wirken. Fände ich also ebenfalls geeignet.

    "Mikael und Amber? Die hab ich leider auch aus den Augen verloren", schaltete sich Sarahs blonder Reisegefährte ein. Und sie fügte hinzu:
    "Die sind wahrscheinlich schon los. Genau wie Siggi und Claire. Ich würde sagen dass wir uns auch beeilen, damit wir so rasch wie nur möglich zur Insel kommen." Diesen Gedanken teilte sie dann auch mit den anderen Gruppenmitgliedern und nur wenige Momente später setzte sich die Wailmerschule in Bewegung. Voran schwamm das Lapras mit seinem Trainer. Cora fiel auf, dass er sehr sportlich aussah, was von der sonnengebräunten Haut des Jungen unterstrichen wurde. Wohnte er vielleicht auf der Insel? Das würde auch erklären, warum er sich so gut auskannte, dass er ihnen nun den Weg zeigen konnte und, warum er Kamillo kannte. Gut, das musste nichts heißen. Aber so viele Menschen lebten ja nun auch wieder nicht in Faustauhaven.
    Coras Kleidung begann mittlerweile schon wieder leicht zu trocknen. Der Seewind tat auch einiges dazu. Die junge Frau wusste nicht, wie lange sie noch unterwegs waren, bis sie die Silhouette des Eilandes erkennen konnte, doch es kam ihr nicht besonders lang vor. Der Anblick der Insel stimmte sie einerseits erleichtert, gleichzeitig regte sich ein gewisses Unbehagen in ihr. Schon bald kam auch die Stadt in Sicht. Das wunderschöne Wetter hatte einige Menschen nach draußen gelockt. Der Strand war vermutlich überfüllt. Während sie sich dem Land immer weiter näherten, machte Cora sich im Kopf schon einmal einen Plan für den restlichen Tag. Eine der ersten Anlaufstellen würde die Dusche sein, so viel stand für sie schonmal fest.
    Schließlich kamen sie an einem großen Holzsteg an. Unter einem erfreuten Seufzer ließ die Rothaarige sich von dem Wailmer gleiten. In ihrem Inneren frohlockte sie. Hätte man die Gedanken der Siebzehnjährigen hören können, dann hätte man sie laut Land! Endlich! jauchzen hören. Aber halt, da war noch was. Sie hatte ja jemandem eine Belohnung versprochen. Also kramte Cora fix eine Portion Pokémonfutter heraus, öffnete sie und hielt sie dem Wasserpokémon hin. Das Wailmer freute sich offensichtlich sehr über das Essen.
    "Lass es dir schmecken, du hast es dir verdient", lobte Cora das blaue Pokémon. Sie strich ihm über die Haut und fügte hinzu: "Vielen vielen Dank nochmal für deine Hilfe. Du warst echt super da draußen." Dann schulterte die junge Frau ihren Rucksack und wandte sich zum Gehen.
    "Also, ich weiß ja nicht, was ihr so vorhabt, aber ich bin dann mal beim Pokémoncenter", richtete sie das Wort an die Gruppenmitglieder.

    Es ist Award-Season, da muss auch ich mal voten :D .
    Vorab: Ich werde in den ersten beiden Kategorien leider keine Punkte vergeben. Einfach weil ich der Meinung bin, das nicht angemessen bewerten zu können. (Dazu war ich im letzten Jahr nicht aktiv genug .. :whistling: )


    Ok, los geht's!



    Kurze Erzählung des Jahres


    3 Punkte an only time
    2 Punkte an Lebensmalerei
    1 Punkt an Kiss the Rain - And never forget



    Gedicht des Jahres


    3 Punkte an Versäumnis
    2 Punkte an Am himmelhohen Zelt die Sterne strahlen
    1 Punkt an Frei




    Kreativwerk des Jahres


    1 Punkt an Rewind



    Tja, was soll ich sagen. Ihr habt es mal wieder nicht einfach gemacht. Aber gerade das macht ja den Reiz und die Herausforderung aus. Ich hoffe doch, ihr hört nicht auf uns zu fordern und uns zu begeistern! :)

    Was dann geschehen war, war Sarah wie in einem Traum vorgekommen. Es war alles so schnell vorbei gewesen dass sie es kaum fassen konnte, dass es überhaupt schon vorbei sein konnte. Sie versuchte für sich die Ergebnisse zusammenzufassen, so gut es eben ging. In was für eine Gruppe war sie da nur hineingeraten? Und sie soll besagte Anführerin sein und die Chaoten unter Kontrolle halten geschweige denn führen? Lächerlich. Das war unmöglich. Sie dachte dass Mic schon verrückt für alle genug war, aber da hatte sie sich geirrt denn wie es schien hatte dieser, Jan und Daniel mit seinem Leichtsinn angesteckt. Wie sonst wäre man sonst auf die irrsinnige Idee gekommen dem wachen Wailord eine Harpune zu ziehen und sie gar vor dessen Auge zu zerbrechen? Eben. Als sie das Geräusch vernommen hatte, als die Harpune zerbrach, hatte sie sich instinktiv hinter dem Rücken von Felix förmlich zusammengerollt und ihre Augen fest aufeinandergepresst. Sie war sich sicher gewesen dass sie alle sterben würden. Todsicher. Doch es kam anders als erwartet.
    Als nach mehreren Minuten keine Flutwelle zu spüren war, wagte sie es, wenn auch widerstrebend die Augen zu öffnen und hörte gleichzeitig wie die Stimme des jüngeren Mannes der schon vorher zu hören war, mit dem Wal zu sprechen schien. Sie konnte es nicht genau verstehen, aber dem Sinn seiner Worte nach, die vom Wind zu ihr herangetragen worden war, wollte er dem Pokémon helfen. Ihr war zunächst schleierhaft wie er das anstellen will, aber auch das wurde geklärt, denn das gleiche mysteriöse Pokémon wie vorhin erschien wieder auf der Meeroberfläche, zog mithilfe irgendeiner Psychokraft die letzte Harpune aus dem Wailord, schleuderte diese in Richtung der Gruppe. Aus den Augenwinkeln hatte Sarah noch bemerkt dass Cora diese Harpune aufgefangen hatte. Aber ihre restliche Aufmerksamkeit in Anspruch genommen worden dass dieses mysteriöse Pokémon das Wailord besiegt und der Fremde ihren Gegner einfach so mit einem Pokéball eingefangen hatte. Dann murmelte er noch was, dass jemand kommen würde um sie nach Faustauhaven zu geleiten und dass er schon mal voraus gehen würde. Von einer Sekunde auf die andere war er dann plötzlich verschwunden.
    Sie strich mit der Hand die feuchten Haarsträhnen aus der Stirn und fragte sich verwundert ob das wirklich geschehen war. Oder träumte sie das nur? Dass dieser Albtraum so schnell vorbei sein würde hätte sie nie gedacht. Dann wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, als sie bemerkte wie ein an anderes Wailmer auf dem sich Cora und ein anderer Junge befand, auf sie zusteuerte. Dem Mädchen wurde in dem Moment peinlich bewusst dass sie deren Namen nicht kannte oder bzw vielmehr vergessen hatte. Das musste schleunigst korrigiert werden. Sie richtete sich auf, lächelte die anderen hilflos aber zugleich auch freundlich an und antwortete ihrerseits mit einem:“ Euch auch ein Hallo.“ Auf die Frage ob sie nun an Land gehen würden, entgegnete sie:“ Oh ja und das schleunigst. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich will so rasch wie nur möglich weg von hier und diesem Albtraum. Wenn wir zudem noch länger hier in diesem Zustand hier bleiben, könnten wir uns womöglich noch eine Erkältung einfangen .“ Letzteres fügte sie leiser hinzu. Sie konnte das Zittern in ihrer Stimme noch nicht unter Kontrolle bringen, dazu war zu viel in den letzten Stunden passiert.


    Während Jack die anderen beiden begrüßte, warf er Cora einen nervöse Blicke zu, als ob er nicht lieber sie hätte sprechen lassen. Aber je nachdem wie die Situation sich entwickelte, konnte sie sich ja einfach in die Konversation einklinken. Sarah griff allerdings Jacks etwas wackeligen Gesprächsanfang sofort auf. Mit dem Albtraum konnte Cora der Gruppenleiterin nur recht geben.
    Obwohl es ja leider haarsträubende Realität war, fügte sie in Gedanken hinzu. Aber das war jetzt zum Glück Geschichte und die junge Trainerin war froh, dass es den anderen genauso ging, wie ihr. Sarah sah ebenfalls sehr mitgenommen aus. Na bitte, es war Zeit, sich einzuschalten. Also sprach Cora gleich den Vorschlag aus, den sie ganz plausibel fand.
    Also, mir geht's da genauso wie dir." Sie sah die Braunhaarige an und ergänzte: Was haltet ihr davon, wenn wir versuchen, die Wailmer samt Mannschaften wieder zusammenzubringen? Die Gruppe ist ja gerade ziemlich verstreut." Vielleicht war das umständlich und vielleicht würden die Wasserpokémon da nicht einfach so mitmachen. Aber Coras Ansicht nach war ein "Sammeln" der Truppe jetzt wichtig. Nun, sie würde sehen, was die anderen davon hielten.


    Da Jack sich recht unsicher bei der Wortwahl war, bemerkte er gar nicht, dass er Sarah aus den Gedanken gerissen hatte, aber scheinbar waren seine Wörter noch verständlich. Es erstaunte Jack ebenfalls leicht, dass Sarah trotz den kürzlichen Ereignissen ein freundliches Lächeln aufgesetzt bekam. In Jacks Augen sprach es für sie, dazu fähig zu sein.
    Ihre Antwort hatte einen erleichternden Effekt auf Jack. Puh, es geht also scheinbar den Meisten so.
    Cora schloss sich dem Gespräch dann auch an. Was haltet ihr davon, wenn wir versuchen, die Wailmer samt Mannschaften wieder zusammenzubringen? Die Gruppe ist ja gerade ziemlich verstreut." Die Gruppe wieder vereinen? Leichter gesagt als getan.
    Staralili kam Jack recht schnell in den Kopf, aber dieses sollte zu sehr erschöpft sein um die anderen herbeizurufen und sogar wenn es noch ein Fünkchen Kraft hätte, war diese Idee für Jack bei weitem zu riskant. Evoli war des Fliegens und Schwimmen nicht mächtig, gleiches traf auf Geckarbor zu. An Land hätte Geckarbor viele Vorzüge, aber auf dem Meer sind diese allesamt ungültig. Weitere Pokémon besaß Jack nichts und ihm fiel nichts ein, er setzte einen denkenden Blick auf und stütze seinen Kopf auf der rechten Hand ab, sodass das Wailmer von Sarah und ihrem Gefährten direkt in seinem Blickfeld war. "Ich habs!", fuhr es aus Jack unbewusst heraus.
    Um aber keine Zeit zu verlieren versuchte Jack seine Idee zu erläutern und hebte seinen Blick wieder gerade nach oben und versuchte seinen Gruppen-Gefährten die Idee zu erläutern. "Tut mir leid, falls ich dich jetzt doof angestarrt habe Sarah, mir fiel gerade euer Wailmer auf. Mein Staralili ist schon zu stark erschöpft durch den Ritt mit den Wingulls vorhin und unserem großen Kollegen von eben. Somit könnte es die anderen nicht herführen. Zurück zu Wailmer, möglicherweise können die 2 auf denen wir sitzen, wenn wir sie nett bitten, ihre Kameraden herbeirufen. Mit einem Schrei, beziehungsweise Ruf oder Zeichen über die Wasseroberfläche sollte dies vielleicht möglich. Was haltet ihr von der Idee?"


    OT: Von uns hört man auch mal wieder was. :) Hier kommt der erste Teil des Partnerpostes mit @Bluestar, @Destiny Moon, und @Marc27. Weitere Teile folgen hoffentlich bald ^-^.