Neue Nova
Ich drehte die Box in meinen Händen, aber sie war weder beschriftet noch gab es einen Hinweis wie man sie öffnen konnte. „Was ist das für ein Ding?“ fragte ich die zwei. „Bestimmt etwas zum essen.“ meinte Maw. Sie sah mich fragend an und wollte anscheinen, dass ich die Box in den Mund stecke. „Wohl eher kaum.“ sagte Blink und zeigte nun auf einen Waffenladen in der Lobby. „Alles was es hier gibt ist auch von hier. Wenn einer weiß was das ist, dann die Händler oder Bee.“ sprach er weiter. „Informationen über Waffen oder Waffengebrauch sind nicht in meinem Modul vorhanden.“ schaltete sich Bee ein. „Also ist es eine Waffe?“ fragte Maw. „Sieht nicht wie eine aus. Ich meine ich kenne von hier nur Messer und Schwerter.“ sagte Blink. Wir gingen zu dem Laden und fragten den Besitzer was es mit dieser Waffe auf sich hatte. „Waffe? Das ist nur eine Personenbox. Du musst sie einfach nur in den Boden drücken.“ antwortete uns der Händler. „In den Boden?“ fragte ich verwundert. „Ja. Mach einfach.“ sagte der Händler.
Ich stellte die Box auf den Boden und drückte mit meiner Hand auf die obere Seite. Die Box gab nach und versank im Boden. Völlig erstaunt zog ich meine Hand weg und aus dem Boden erhob sich ein kleiner Schrank in Hüfthöhe. Der Schrank hatte eine Tür mit einem Griff. Ich öffnete den Schrank aber es war weniger drinnen als erwartet. Ich hielt jetzt einen kleinen Stab oder einen Griff und einen Brief in der Hand. „Bitte mach mir mal den Brief auf.“ sagte ich zu Blink und reichte ihn den Brief. Während Blink den Brief öffnete betrachtete ich den Stab. Er passte genau in meine Hand und hatte eine grifffeste Oberfläche. Er hatte weder Knöpfe oder versteckte Schalter noch etwas wie eine ausfahrbare Klinge. „Nova das ist eine Einladung.“ sagte Blink. „Einladung für was?“ fragte ich und sah auf den Brief.
„Einladung zu einem Duell um den beigelegten Elementarpuffer.„
„Das ist alles? Mehr steht da nicht“ fragte ich und drehte den Brief in meiner Hand, doch außer dem kleinen Text und einem Kästchen zum ankreuzen, war nichts zu erkennen. „Nova. Das ist eine Einladung zu einem Kampf gegen den Namenlosen. Verstehst du das? Wenn du annimmst wird der Kampf direkt eingeleitet, wenn beide Teilnehmer kampffähig sind. Diesen Elementarpuffer darfst du nur solange behalten bis die Frist für den Kampf abgelaufen ist oder du gewonnen hast.“ erklärte mir Blink. „Ist das dann ein normaler Kampf oder nur ein Kampf um einen Gegenstand?“ fragte ich. „Keine Ahnung. Ich habe noch nie ein Duell gemacht aber gegen diesen Gegner glaube ich nicht, dass es nur um den Puffer geht.“ antwortete Blink. „Wie fit bist du? Kannst du kämpfen?“ fragte er mich. „Mit dem Arm? Das kannst du vergessen. Ich kann den ja nicht mal bewegen.“ sagte ich und schwenkte meinen tauben Arm hin und her. „Du warst im Pool oder? Dann solltest du ihn eigentlich wieder bewegen können.“ sagte Maw. „Pool?“ fragte ich. „Ja. Das rote Heilbecken. Maw hat eine Hand verloren im ersten Kampf. Danach war Maw im Pool und dann hatte Maw wieder eine Hand.“ erzählte Maw. „Warum war ich dort nicht? Du hast mich fast in zwei Teile gebissen!“ fing Blink an zu meckern. „Awww.“ bemitleidete ihn Maw und tätschelte seinen Kopf. „Nova. Ich gehe mit dir Trainieren. Komm nachher um 1500 zum Trainingsraum. Testen wir mal diesen Elementarpuffer. Ich muss noch etwas mit Maw bereden, wir treffen uns dann dort. Sei pünktlich!“ sagte Blink zu mir. „Hey! Aber mein Arm...“ „Das macht nichts. Der wird schon wider.“ unterbrach mich Blink und ging mit Maw davon. Ich packte meine Box wieder zusammen und ging noch etwas essen. Danach machte ich mich auf den Weg zum Trainingsraum.
„Du bist spät dran.“ sagte Blink als ich in der Trainingshalle ankam. Wir gingen zusammen in einen Trainingsraum und als Blink den Raum betrat sah ich, dass er mehrere Messer bei sich hatte. „Versuch jetzt mal den Puffer zu aktivieren.“ sagte Blink und drehte sich zu mir um. Ich sah auf den kleinen Griff in meiner Hand. „Und wie?“ fragte ich planlos. „Zünde das Ding einfach mal an. Es wird nicht ohne Grund Elementarpuffer heißen.“ antwortete Blink. Ich tat was er sagte und der Puffer übernahm meine Flammen und stieß sie an beiden Enden wieder aus. „Wau!“ sagte ich erstaunt und hielt den Puffer mit ausgestreckter Hand von mir weg. „Das sieht doch gut aus, oder? Und jetzt greif mich mal damit an.“ sagte Blink. „Eh... Bist du dir da sicher? Ich meine ich weiß nicht wie stark das Ding ist.“ warnte ich Blink. „Ja ja mach schon. Versuch mich zu treffen, ich halte das schon aus.“ sagte Blink selbst überzeugt. Ich richtete ein Ende des Puffers auf Blink und konzentrierte mich darauf einen einfachen Feuerball zu schießen. Der Feuerball kam aus dem Puffer geschossen und flog in Richtung Blink. Mein Bauch kribbelte aufgeregt einerseits weil der Gebrauch des Puffers spannend war und andererseits weil ich Blink nicht verletzen wollte. Blink zögerte recht lange und wich im letzten Moment dem Feuerball mit einer kleinen Bewegung aus. „Das kannst du doch auch ohne dem Elementarpuffer. Versuch mal was Neues.“ sagte Blink. Ich hatte sogar schon eine Idee die mit meinen Flammen nie richtig funktioniert hat. Ich konzentrierte mich wieder aber jetzt auf eine Peitschenbewegung. Die Flammen die aus dem Puffer kamen wurden dünner und länger und nahmen die Form einer Peitsche an. Ich holte zu einem Peitschenhieb aus und die Flammen folgten dem Puffer. Es sah so aus als würde ich ein brennendes Seil schwingen doch es war nur Feuer das durch den Puffer in Form gehalten wurde. Ich richtete den Angriff auf Blink der jedoch wieder gekonnt auswich. Doch dieses Mal blieb an der Stelle an der mein Angriff nieder ging ein zweiter Blink stehen der sich allerdings nicht bewegte und auch nicht von meiner Attacke getroffen wurde. Bevor ich verstand was das eigentlich war, verblasste sein Abbild und verschwand einfach.
„Was war das?“ fragte ich. „Nennen wir es meine zweite Ausweichmöglichkeit.“ antwortet er. Ohne weiter Fragen zu stellen startete ich eine Welle aus leichten Angriffen mit dem Puffer aber ich konnte Blink nicht treffen. Er bewegte sich so präzise und schnell und lies bei seinen Bewegungen immer mehr von seinen Abbildern stehen die kurz darauf wieder verschwanden. Frustriert darüber, dass ich ihn nicht treffen konnte ging ich in den Nahkampf und versuchte da mein Glück. Der Puffer mit zwei Feuerklingen bestückt, mein Körper brennend merkte ich, dass mein neuer Arm nicht brannte. Ich ignorierte es und fokussierte mich auf meine und Blinks Bewegungen. Ich schickte eine kleine Flammenwelle mit meinem Fuß in seine Laufrichtung und zwang ihn damit zu einem Sprung. Nun hatte ich eine freie Bahn für meine Klinge. Doch in dem Moment in dem ich Blink hätte treffen sollen verschwand er plötzlich einfach so. Ich bemerkte ihn erst wieder als er mir eines seiner Schwerter an die Kehle hielt. „Nicht schlecht.“ sagte er. „Ohne meine Fähigkeit hättest du mich eben getroffen.“ sprach er weiter. Nun verstand ich endlich seine Fähigkeit. „Du kannst dich also zu diesen Standbildern Teleportieren?“ fragte ich. „Du hast es erfasst.“ antwortete er. „Der einzige Nachteil ist, dass ich meine gesamte Bewegungsenergie verliere und, dass die anderen Kopien beim „shiften“ verschwinden. Oh. Sind dann doch wohl zwei Nachteile.“ sagte er und grinste mich an. Blink ging ein paar Schritte zurück und fing an in eine Richtung zu laufen. Er schlug einen plötzlichen Haken und teleportierte sich wieder direkt vor meine Nase wo er gestartet war. Er machte das noch ein paar Mal und bewegte sich dabei so schnell, dass ich seinen momentanen Aufenthalt immer wieder aus den Augen verlor und einige Zeit brauchte ihn wieder zu finden. „Ich war der schnellste Scout in meiner Truppe. In Einsätzen wurde ich nie besiegt oder auch nur getroffen. Diese Erfahrung ist hier sehr nützlich da mein Fähigkeit meine schnellen Bewegungen noch schneller macht.“ sagte er und blieb vor mir stehen.
„Schnelligkeit kann auch dir weiterhelfen.“ sagte Blink. Er griff nach meinem nicht brennenden und tauben Arm und sagte „Jetzt ist es für dich aber wichtig, dass du deinen Arm wieder unter Kontrolle bringst.“
Blink verschwand wieder weil er mir mit meinem Arm nicht helfen konnte. Ich übte noch einige Stunden meinen Arm in Gang zu bringen. Ich schaffte es auch ihn in Brand zu setzten allerdings konnte ich das Feuer auf Befehl erst nicht ausmachen. Ich brachte meinen Arm dazu sich schlaksig zu bewegen aber ich konnte nicht greifen oder eine Faust machen und meine Flammen konnte ich auch nicht kontrollieren.
Müde vom Training verließ ich den Trainingsraum und machte mich wieder auf den Weg zu meinem Zimmer. Da bemerkte ich einen Spiegel an der Wand. Vor mir stand eine kleine magere Nova. Mein rotes Haar war hüft- lang und völlig zerzaust. Mein Körper hatte noch immer die Größe eines Kleinkindes weshalb meine Haare auch im Vergleich zu lang waren. Ein bleicher Arm, der nicht vom dunkelgrauen Anzug verdeckt war hing an meiner Schulter. „Es sah so falsch aus.“ dachte ich mir. Auch meine Öltanks waren so gut wie aufgebraucht. „Bee? Gibt es hier so etwas wie einen Pflege- oder Erholungsbereich?“ fragte ich. Bee blendete mir im inneren Auge eine Karte ein. „Ja. Du kannst die Wellnes-Einrichtung für ein paar wenige Punkte besuchen und dich dort anmelden.“ antwortete Bee. „So bekomme ich doch nie nur ansatzweise 333 Punkte zusammen.“ seufzte ich und trottete den Weg zur Wellness-Einrichtung entlang.
Ich kaufte mir eine Mitgliedskarte und folgte dem Wellness-Droiden. Diese Erholung war dringend nötig. Ich wurde von oben bis unten behandelt. Meine Haare wurden gebändigt, die Farbe meines Armes wurde an meine Hautfarbe angepasst und die Narbe wurde behandelt und war nun nur noch leicht sichtbar. Ich durfte mir meinen eigenen Anzug designen und es wurde mir sogar ein Sandbad vorbereitet. Der Sand war schön heiß und klein gemahlen. Das war perfekt für meine Haut und ich konnte endlich einmal abschalten. Als ich eingebettet in meinem Sand lag gingen mir tausend Dinge durch den Kopf. Eltern, Punkte, Ränge, Kuro, Blink, der Elementarpuffer, mein Arm. Doch da öffnete sich plötzlich die Tür zu meinem Wellness Raum. Mein Kopf steckte im Sand deshalb konnte ich nur aus den Augenwinkeln erkennen, dass es keine Drohen war. Mein Herz pochte wie verrückt in meinem Körper da ich dachte der Raum wäre für mich alleine. Die Gestalt hatte einen langen Mantel an und trug eine Waffe bei sich. Die Person ging hinter mir vorbei und an meinem Becken entlang zu einem Tisch. Als sie ihren Mantel ablegte, erkannte ich, dass es ein Frauenkörper war der vollkommen in ihren normalen Anzug gehüllt war. Nur bei den Augen waren türkise ovale Steine angebracht. Sie legte sich auf den Tisch und blieb regungslos liegen. Einige stille Minuten vergingen als endlich eine Drohne erschien und nun unzählige Nadeln in den Körper der vermummten Frau steckte. Ich sah mit weit geöffneten Augen zu wie ihre gesamte Rückseite mit Nadeln besteckt wurde. Als die Drohen fertig war verließ sie wieder den Raum und es herrschte erneut Totenstille im Raum. Ich wusste nicht ob ich etwas sagen sollte und was ich sagen sollte, also sagte ich nichts und entspannte mich weiter.
Nach einer langen stillen Zeit kam eine Drohne und befreite mich aus dem Sandbad. Mein Arm kribbelte und juckte stark und ich fühlte mich so erholt wie schon lange nicht mehr. Ich zog mich wieder an und ging aus dem Raum. Die Frau mit den Nadeln im Rücken hatte die ganze Zeit nichts gesagt und sagte auch jetzt nichts. Ich stellte mich vor einen Spiegel und betrachtete mein Spiegelbild. Endlich, ich sah wieder schön aus und fühlte mich auch so. Meine Haare waren wieder glatt und strahlten förmlich vor Glanz. Ich band sie mir zu einem hohen Zopf und fixierte sie mit einem feuerfesten Haarband. Mein Arm sah endlich so aus als ob er zu meinem Körper gehörte. Die Narbe war kaum noch sichtbar und ich konnte ihn auch schon recht gut bewegen, allerdings fühlte er sich noch immer wie eingeschlafen an. Mein Körper ist in der kurzen Zeit um einige Zentimeter gewachsen und hatte fast meine Originalgröße erreicht. Mein Neuer Anzug war nun nicht mehr ein Anzug sondern bestand aus einer kurzen Hose, einem T-Shirt und einem gestreiften Rollkragen Pullover in denen ich mich wohl fühlte. Ich ging zurück auf mein Zimmer und machte mir etwas zu essen als es gerade an der Tür klopfte.
„Wer ist da?“ fragte ich und ging zur Tür. „Dein Arm“ bekam ich als Antwort. Ich wunderte mich und öffnete die Tür. Vor mir stand eine Echse mit schwarzen, abstehenden, zerfetzten Schuppen und einer Box unter dem Arm. „Kaltblut? Bei der Sonne. Ich hätte dich jetzt fast gar nicht mehr erkannt.“ sagte ich erstaunt. „Ja. Der Kampf mit dir hat erheblichen Schaden angerichtet. Darf ich herein kommen?“ fragte Kaltblut. „Ja. Komm nur. Ich habe mir gerade etwas zu essen gemacht. Möchtest du auch etwas?“ fragte ich. „Danke aber ich schätze, dass was ich esse und das was du isst unterscheidet sich etwas. Hier. Ich habe dir etwas mitgebracht.“ sagte Kaltblut und reichte mir den verpackten Behälter. „Du siehst auch etwas anders aus als wie ich dich das letzte Mal gesehen habe, irgendwie schöner. Und mit Arm.“ sprach er weiter. „Danke. Ja ich war in diesem Heil-Pool. Langsam komm ich mit dem neuem Arm zurecht.“ sagte ich. Ich entfernte die Verpackung von dem Behälter und darunter wurde eine durchsichtige Vitrine sichtbar in der auf Sockeln ein abgerissener Arm platziert war.
„Was soll das?“ fragte ich verstört. „Das ist eine Trophäe. Nimm sie einfach an. Mein Brauch verlangt es so.“ antwortete Kaltblut. „Ehhh. Ich weiß nicht was ich davon halten soll.“ sagte ich und wusste wirklich nicht ob ich mich ärgern oder freuen sollte. „Das ist ein sehr eigenartiger Brauch.“ murmelte ich. Nun saßen wir beide an meinem kleinen Tisch. „Du weißt, dass ich jetzt nicht mehr von deiner Seite weiche?“ fragte mich Kaltblut. „So etwas in der Art ja. Ich habe das mit dem Team schon gesehen.“ sagte ich und dachte dabei an Blink.
Kaltblut und ich unterhielten uns über unsere Heimatplaneten. Ich erzählte ihm von meinem Volk und unserem Glauben und er erzählte von seinem Planeten auf dem jeder auf sich selbst gestellt war. Er erzählte von kannibalischen Eltern und wie sich alles nur ums fressen und gefressen werden drehte. Dank seiner Fähigkeit kam er recht einfach zurecht da er seine Blutreserven mit dem Blut anderer seines eigenen Volkes wieder auffüllen konnte und so, nicht wie hier auf das in seinem Körper begrenzt wahr. Kaltblut lebte anscheinend in freier Wildbahn, ohne ein Haus oder ähnliches und streifte ohne Ziel durch die Lande. Er sagte, dass sich hier nicht viel für ihn verändert hätte bis auf das, dass er nicht von hier weg konnte. Ich erzählte ihm von meinem bevorstehenden Kampf gegen den Namenlosen den er nicht kannte, als eine Übertragung eines Kampfes angekündigt wurde. Wir gingen in die Lobby und trafen dort auf Maw und Blink die auch wegen des Kampfes gekommen waren.
„Wau! Nova! Du siehst hübsch aus.“ sprach Maw mich direkt an. „Ja. Du siehst wirklich erholt aus.“ fügte Blink bei. „Danke. Ich fühle mich auch so.“ antwortete ich mit einem Lächeln. „Das ist übrigens mein Partner Kaltblut.“ sagte ich und deutete auf ihn. „Sehr erfreut. Mein Name ist Blink.“ sagte Blink. „Die Freude ist ganz meinerseits.“ antwortete Kaltblut und machte eine Geste mit der Hand. „Du siehst knusprig aus. Darf Maw kosten?“ fragte Maw. „Das ist Maws Art „Hallo“ zu sagen.“ fügte Blink hinzu als Kaltblut Maw fragend anstarrte. „Wenn ich mich häute, kannst du meine Haut gerne haben.“ antwortete Kaltblut unerwartet und Maw setzte ein zufriedenes Grinsen auf. Wir vier setzten uns auf die Bänke vor der Wand an der man die Kämpfe ansehen konnten und ich merkte, dass wir nicht allein waren. Auf den Bänken saßen noch ein paar andere Gestalten die ich noch nie gesehen hatte. Als der Kampf startete saßen neun Leute im Raum.
„Willkommen verehrte Zuseher!“ hallte die Stimme des Sprechers aus der Wand. „Ich bin geschockt ihnen mitteilen zu müssen, dass dieser Kampf nur in eine Richtung gehen wird. Denn unsere heutigen Kandidaten wissen genau was auf sie zukommt. Begrüßen wir gemeinsam unseren pfeilschnellen und zielsicheren Wegweiser VECTOR! Aber wer wird nun der Gegner eines Mannes sein dessen Weg geradewegs zur Ziellinie führt, fragen sie sich vielleicht. Nun ja. Eines kann ich ihnen verraten. Es wird mit Sicherheit kein leichter Gegner.“ beendete der Sprecher seine Ansprache und das Bild zeigte nun die Arena.
Man sah einen jungen farblosen Mann. Seine Haut war grau und er hatte einen dunkelgrauen Ponny und einen hohen kurzen Zopf. Sein gesamtes Auftreten wirkte irgendwie traurig. Nun schwenkte das Bild auf die andere Seite des Raumes. Gerade in die Arena gekommen sah man nun Vectors Gegner. Ein Teenager mit weißen Haaren die in alle Richtungen abstanden und weißem Anzug, kaum älter als 15 war nun zu erkennen. Er hatte ein schiefes Grinsen im Gesicht und seine Augen waren weit aufgerissen. Er bewegte sich sehr merkwürdig und nicht flüssig. Das Erste was aus seinem Mund kam war „Ist dein Blut auch so grau wie du? Wenn ja, blute für mich!“. „Zucker… Du… Ich kenne dich.“ sagte Vector mit einer weinerlichen Stimme. „Was?! Aber ich hasse Leute die mich kennen!“ schrie Zucker herum. Er machte einen Geisteskranken Eindruck und zuckte andauern. Ihm bei seinen Bewegungen zuzusehen reichte, damit ich mich unwohl fühlte. „Komm her und probiere meine Faust! Sie schmeckt nach Blut und Zähnen!“ schrie Zucker weiter und stürmte auf Vector zu. „Nur zu. Du wirst schon sehen wo du landest.“ erwiderte Vector und stellte sich in eine Kampfpose. Man sah wie vor Vector auf dem Boden ein schwarzer großer Pfeil entstand der weg von ihm zeigte. Zucker setzte nun zu einem Schlag an, doch als er die Pfeilplatte sah, brach er mitten in der Bewegung ab. Seine Bewegungen waren völlig zufällig. Es sah nicht so aus als ob er wüsste was er gerade macht, sondern eher wie ein Fisch auf dem Trockenen, der wild um sich zappelte. Mit einer ruckartigen Bewegung manövrierte sich Zucker um die Platte vor seinen Füßen herum und griff Vector von der Seite an. Vector blockte den Angriff ab indem er eine Pfeilplatte auf seinem Arm erschienen lies. Als der Arm von Zucker auf die Platte aufschlug, gab es einige elektrische Funken. Zuckers Arm wurde nach oben geschleudert und er machte einen Salto rückwärts. Vector wurden vom Aufprall auf den Boden geworfen, stand aber gleich wieder auf. Er wartete erst nicht bis sich Zucker wieder aufgerichtet hatte und schoss nun mit einer hohen Geschwindigkeit über die Pfeilplatten die vor ihm am Boden auftauchten auf Zucker zu. Er machte eine flache Hand und auf beiden Seiten seiner Hand wurden Pfeilplatten die zu den Fingerspitzen hin zeigten sichtbar. Vector zielte genau auf die Brust von Zucker, welcher reflexartig zur Seite wich. Der Schlag streifte nur leicht aber Zucker hatte dennoch einen Schnitt quer über seine Brust. Der Schnitt fing leicht zu bluten an und Zucker schrie nun nur noch mehr herum . „Ich werde meinen Kanarienvogel mit deinen Lungen schminken!“.
Zuckers Bewegungen wurden noch schneller, noch geladener, noch unberechenbarer, er bewegte sich wie betrunken und doch präzise. Sein ganzer Körper knisterte und es schlugen immer wieder Funken in den Boden ein die von seinem Körper kamen. Vector studierte jeden Schritt von Zucker, doch es ließ sich kein Muster erschließen. Er versuchte immer wieder Pfeilplatten unter die Füße von Zucker zu legen und ihn damit zum Fall zu bringen aber Zucker stoppte einfach mitten in der Bewegung und schlug eine andere Richtung ein oder wich einfach über die Platte hinweg ohne auf sie zu treten. Plötzlich startete Vector eine Kette von Angriffen. Er rutschte über mehrere Pfeillatten in verschiedene Richtungen und wich so gleichzeitig den Hieben und Tritten von Zucker aus. Da erwischte es Zucker, Vector schob eine Platte unter Zucker. Seine Beine bewegten sich sofort in die Richtung des Pfeils. In dem Moment in dem Zucker aufschlug, änderte Vector die Richtung des Pfeils und Zucker wurde nun genau in die Hand von seinem Gegner geschleudert. Doch Zucker war schneller. Er packte mit seinen Beinen den Kopf von Vector und umklammerte ihn. Gleichzeitig griff er nach Vectors Arm welcher allerdings mit Pfeilen versehen waren. Er rutschte den Pfeil entlang und als er die Spitze erreichte, fuhr die Schneide tief in seine Hand ein und schnitt ihm den Daumen ab.
Zucker schrie auf und stieß sich wieder von Vector ab. Als seine Beine den Kontakt verloren schlug ein großer Blitz in Vector ein. Es gab einen Knall und Vector wurde von den Füßen gerissen. Er schlug auf den Boden auf und blieb liegen. Er zuckte und stöhnte und schaffte es nicht aufzustehen. Währenddessen hielt Zucker seinen Hand und schreite wild herum „Ich werde dich zu Hackfleisch verarbeiten du elendiger Kartoffelschäler! Akt Drei handelt davon wie ich dir diene Knochen alle einzeln aus dem Laib ziehe! Und in Akt Vier werden dann in einer Rückblende deine traurigsten und schmerzhaftesten Erinnerungen eingeblendet!“. Die Sätze von Zucker ergaben nun noch weniger Sinn. Langsam rappelte sich Vector wieder auf und ging zu Zucker hinüber. Er holte zu einem letzten Schlag aus und sagte zu Zucker „Tut mir Leid aber… Du gehst mir auf die Nerven!“.
Stille kehrte in der Arena ein als Zucker aufhörte zu schreien. „Nun, das war wohl ein sehr unerwartetes Ende. Wer hätte gedacht, dass der Kampf so ausgehen würde? Ich glaube keiner.“ hörte man den Sprecher wieder reden. „Warum ist er nicht ausgewichen?“ fragte ich. „Vielleicht hatte er keine Kraft mehr und war zu geschwächt.“ meine Kaltblut. „Ach komm schon! Ich habe dich doch auch noch besiegt nachdem du mir den ganzen Arm abgerissen hast, ja!“ gab ich zurück. „Ich glaube, dass er mit seinem letzten Blitz seine Energie verbraucht hat. Denn umso mehr er sich bewegt hat umso mehr Funken kamen aus ihm raus und umso schneller war er auch.“ sagte Blink. „Sag ich doch!“ meinte Kaltblut.
Unsere Gruppe trennte sich wieder. Ich ging alleine auf mein Zimmer zurück und holte die Einladung zum Kampf gegen Kuro und den Elementarpuffer und begab mich zu der Trainingshalle.