Beiträge von Thrawn

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    Hallo Shira. :)


    Also, ich wollte dir eigentlich schon die ganze Zeit einen Kommentar zu deinem Drabbleprojekt dalassen - irgendwann habe ich es leider vergessen, muss ich zugeben, aber es ist mir jetzt wieder eingefallen (wieso wohl?) und da wollte ich dann jetzt auch nicht zulassen, dass das wieder meinem Gedächtnis entgleitet.
    Zunächst einmal muss ich sagen, ich finde die den Drabbles zugrundeliegende Idee echt toll. Dieses Phänomen mit den Wörtern, die sich nicht übersetzen lassen, ist echt interessant - tatsächlich kannte ich sogar ein paar der Wörter aus einem Buch, das heißt: Dort werden ein paar davon leicht abgewandelt verwendet und machen sogar einen zentralen Bestandteil der Geschichte aus (das Buch heißt Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr - falls du es noch nicht kennst, ich glaube, es könnte dir gefallen).
    Jedenfalls, wenn man hier dann auch noch sieht, was du aus dieser Idee gemacht hast, kann man sich eigentlich schon richtig für dich freuen, dass du offenbar so eine gute Inspirationsquelle gefunden hast. Du bringst hier in den wenigen Worten, die ein Drabble naturgemäß haben kann, enorm viel rüber - es hat mich doch echt positiv überrascht, dass da immer so viel mitschwingt. Die Bedeutung der titelgebenden Worte kann ich mir vielleicht nicht immer zweifellos erschließen, aber das ist gar nicht notwendig, um sich von den Drabbles verzaubern zu lassen. Ich weiß ehrlich gesagt auch gar nicht, wie ich diese Wirkung genauer beschreiben soll. Alles ist irgendwie so vielfältig und doch scheint es mir fast, als würde es eine Art von gemeinsamem Grundton geben - was merkwürdig ist, weil manche Drabbles ein wenig lockerer anmuten und andere ein bisschen ernster. Vielleicht ist diese Gemeinsamkeit einfach dein schöner Schreibstil, ich weiß es nicht. Es ist ... seltsam, aber auf eine positive Art.
    Ein wenig unübersichtlich erscheint vielleicht die Anzahl der Personen, aber letztlich ist auch das hier nicht schlimm, da jedes Drabble für sich allein stehen kann und man auch hier nicht zwangsläufig alle Verbindungen aufdecken muss, um die kleinen Ausschnitte genießen zu können - auch wenn es hier und da natürlich Verbindungen gibt, die man entdecken kann, was sich schlussendlich ja auch lohnt. Ich mag es nämlich auch immer ganz gerne, wenn man sich aus mehreren kleinen Dingen ein größeres Gesamtbild zusammensetzen kann, was hier ja der Fall ist.
    Übrigens habe ich hierdurch wohl auch ein Wort meiner eigenen Sprache gelernt, oder vielmehr eine neue Bedeutung eines Wortes, weil ich Drachenfutter mit dem hier anscheinend verwendeten Sinn ehrlich gesagt gar nicht kannte. Nun, man lernt wohl in der Tat nie aus, haha.
    Und damit will ich dann elegant überleiten zu einzelnen Drabbles, auch wenn ich wohl nicht auf allzu viele einzeln eingehen werde. Ich finde irgendwie Kummerspeck und Kabelsalat gerade besonders interessant, weil mich bei beiden der letzte Satz sehr anspricht. Während das erste von diesen beiden natürlich generell etwas ernster ist, hat der letzte Satz auch dort für mich etwas Lustiges - nicht in dem Sinne, dass man laut lacht, sondern eher auf eine tragikomische Art. Das Drabble mit dem Kabelsalat geht da im Vergleich wohl schon eher in eine "lockerere" Richtung. Wobei hier wiederum wohl auch mit der humoristischen Dimension nur ein Teil des größeren und irgendwie niedlichen Moments zwischen den beiden Charakteren aufgezeigt ist. Andere Drabbles haben mir gefallen, weil ich da die Beschreibung von Mayas Eindrücken besonders stark fand - da wären wohl besonders Commouvere und Waldeinsamkeit zu nennen, wobei Letzteres eigentlich auch schon wieder ein Wort ist, das ich nicht kannte, jedenfalls nicht wirklich.
    Insgesamt - es war echt schön, all diese Drabbles zu lesen und man hat dabei auch deutlich gemerkt, dass es dir offenbar auch sehr viel Spaß gemacht hat, diese zu schreiben. Das schimmert einfach irgendwie durch, würde ich meinen.


    Bis demnächst!

    Hallo. Also, ich wollte auch noch mal kurz etwas dazu schreiben - tut mir leid, dass es jetzt schon wieder länger als eine Woche gedauert hat, aber ... Ja. Jedenfalls, Glückwunsch auch an dieser Stelle noch einmal von mir, das ist echt schön zu hören.

    Um genau zu sein als Testleser. Wenn ihr daran Interesse hättet. Hättet ihr das?

    Ich hätte da auf jeden Fall Interesse dran.

    Was würdet ihr ändern?

    Je nun, das ist ein bisschen schwierig für mich zu beurteilen, muss ich zugeben. Also, da du ja schon den Graham-Fall ansprichst: Das ist vielleicht schon etwas problematisch, weil es ja so ist, dass Kyra diesen Fall bekommt, sie dann davon abgezogen wird und dann einen neuen Fall bekommt, von dem man aber (zumindest hier) so viel leider auch nicht erfährt. Also sind es ja zwei angedeutete Fälle unmittelbar hintereinander und das ist für den Leser vielleicht nicht so toll - auch wenn der eine davon ja im folgenden Band wiederaufgegriffen wird. Daher würde ich jetzt vielleicht sogar eher sagen, dass man den Graham-Fall vielleicht besser aus Band 1 rausstreicht oder auch nur kurz als Erinnerung umreißt (und dann, als sie sich in dem einen Kapitel eben auch an den zweiten Fall zurückerinnert, erwähnt, dass es eigentlich zwei Fälle waren, aber ihr einer davon entzogen wurde) oder so ähnlich ... Nun, es käme wohl auch darauf an, wie du das alles mit Band 2 geplant hast.
    Eine andere Sache, die vielleicht in eine ähnliche Richtung geht, ist dieser blasse Typ mit Hut und Sonnenbrille, das heißt: So, wie diese Begegnung mit ihm in Kapitel III geschildert ist, fehlen dem Leser ohne die separate Geschichte mit dem verschwundenen Jungen da halt die Informationen und es ist nicht ganz nachvollziehbar, wie Kyra da direkt auf "Kindermörder" und "Perverser" kommt. Man müsste diese Begegnung nicht zwangsläufig streichen, aber es wäre vielleicht gut, wenn da mehr auf die Hintergrundgeschichte eingegangen würde - andererseits, wenn Dinge gekürzt werden sollen, wäre das hier vielleicht sogar eine Option. Wobei ich das auch hier wieder mit Vorbehalt sage, da ich nicht genau weiß, wie relevant er ja schlussendlich noch wird (und er hat da zu Beginn auch schon ein wenig Spannung reingebracht, insofern ...).


    Naja, das wäre jetzt erst einmal das, was ich so dazu zu sagen hätte ... Wenn mir noch was einfällt, schreibe ich's.

    Ja, ich weiß. Mewtu hatte heute Geburtstag. Trotzdem wird hier jetzt nichts über es veröffentlicht, denn die vielen Gedichte und Geschichten sind sowieso nur für seine Augen bestimmt und gehen euch nichts an.


    Der Kleinkünstler - Ausgabe Nr. 27


    Ich komme mit diesem Punktesystem überhaupt nicht klar. Gerade hatte ich mich an die maximal fünf Punkte im Saisonfinale gewöhnt, doch dann kommen natürlich irgendwelche Besserwisser daher und legen fest, dass es jetzt halt zehn sind. Aber egal, habe einfach nach fünf Punkten gevotet und dann jeweils verdoppelt. Clever!



    Pff, Deadlineverlängerungen. Habe ich doch gar nicht nötig. Es sei denn natürlich, der Text ist scheiße. Dann hätte ich die Zeit vielleicht doch nutzen sollen.



    Mehrere Leute kopfüber, aber keine Karte steht Kopf. Wie langweilig. Jedenfalls sind's der Turm, der Wagen und der Gehängte. Aber bevor ich noch mehr den Eindruck erwecke, als würde ich total lustlos klingen, folgt dann hier einfach mal der Text.




    Abschließend ... Keine Ahnung. Hat Spaß gemacht und wenn meine Schwester irgendwo noch ihre Karten rumliegen hat, benutze ich die vielleicht in Zukunft auch mal gelegentlich für meinen Schreibkram. In dem Sinne auch danke für die Anregung.

    Hallo. Puh, ich komme hier im Forum irgendwie in letzter Zeit zu nichts. Ich schieb's auf die Arbeit.


    Okay, das war dann also Lektion Eins ... Nun, viel gibt es für mich nicht dazu zu sagen, muss ich zugeben, aber es war interessant, schon einmal einen kleinen Einblick zu bekommen, wie denn nun Magie funktioniert. Interessant ist es auch, dass die Tests auf den Elementen (nicht im chemischen Sinne, versteht sich; wobei die Philosophie ja ursprünglich genau aus der Ecke kam, haha) basieren zu scheinen, wobei mir da die Pflanzen irgendwie ein wenig rauszufallen und fortgeschrittener erscheinen - vielleicht ist dieser Test der Tatsache geschuldet, dass bei Kyra ein gewisses Talent hierzu vermutet wird (also wegen der Flucht). Ansonsten ... Ich muss sagen, ich befürchte irgendwie, dass nochmal irgendwas in puncto Feuer passiert. Warum, weiß ich nicht; vielleicht weil es die Art von Sache ist, die man vielleicht doch irgendwann mal ausprobieren möchte, weil es halt cool ist oder vielleicht, weil es die Art letzter verzweifelter Ausweg ist, den man in einer gefährlichen Situation gehen könnte. Wobei es noch interessant ist, dass mit dem Stein halt so gar nichts war. Man könnte ein wenig bösartig meinen, dass das vielleicht bezeichnend ist, denn wenn ich mich nicht irre, steht Stein bzw. Erde mitunter auch für Verlässlichkeit und, naja, ehehe ... Ich sag ja gar nichts.
    War jedenfalls interessant zu lesen und ich bin schon gespannt, wie die nächsten Lektionen aussehen.

    Mein Name ist Thrawn und ich unterstütze dieses Votesystem.


    Der Kleinkünstler - Ausgabe Nr. 26


    Hallo. Die bisherigen Posts des Aktionsleiters zeugen von einer enormen Überlastung aufgrund der vielen Teilnehmer, die wahrscheinlich auch noch zu Dingen wie Arbeit etc. dazukommt. Wer möchte da denn der Mistkerl sein, der noch ein bisschen mehr Arbeit aufhalst?


    Hier, ich.

    Ich weiß nicht, ob ich dich ja jetzt richtig verstehe, aber jede gesellschaftliche Konstellation hat ja Auswirkungen auf die Charaktere und reicht es dir nicht, die Auswirkungen und Konsequenzen einfach zu zeigen und zu beschreiben, wie sie darin leben? ^^"

    Nun, es ging mir darum, wie ich das "Kommt drauf an" zu verstehen hatte. Du sprachst ja davon, dass unter bestimmten Rahmenbedingungen von beispielsweise einer fiktiven Gesellschaft sich Charaktere auch nur in einem bestimmten Rahmen bewegen könnten. Wobei das ja eine Reaktion auf mein Beispiel war, wenn zum Beispiel alle weiblichen Charaktere Damsels in Distress sind. Dein Einwand schien mir ja letztlich zu sein, dass das in bestimmten Kontexten Sinn ergeben könnte bzw. es in bestimmten Kontexten anders weniger Sinn ergeben würde.
    Der Punkt ist nun, dass ich - sofern das dein Argument war - bereits hier eigentlich meinen würde, dass das vielleicht sogar richtig sein kann, dass aber aus einer derartigen Stimmigkeit eben nicht folgt, dass der Inhalt dann moralisch unproblematisch ist. Es kann sein, dass du anders denkst und der Ansicht bist, wenn es dahingehend passt, dann ist es auch moralisch erlaubt, das so zu schreiben. Wenn ja, würde ich hier noch nach einer Begründung fragen, auch wenn es sein kann, dass wir da auf keine gemeinsame Grundlage kommen - ich sehe halt zwischen beiden Punkten keine notwendige logische Verknüpfung.
    Und basierend darauf, dass ich nicht weiß, ob man sich hier einig wird - einmal vorausgesetzt, dass ich deine Ansicht korrekt rekonstruiere - war meine Frage zu dem Zeitpunkt mehr, was denn eben wäre, wenn ein derartiges "passendes" Setting denn fehlt. Also zum Beispiel, wenn alle weiblichen Charaktere Damsels sind und die Gesellschaft, in der sie sich befinden, eben nicht stark patriarchalisch aufgebaut ist. Ist das dann für dich "nur" schlecht geschrieben (weil es unplausibel ist) oder auch moralisch bedenklich, zumal der Aspekt der Rechtfertigung, dass es in der Gesellschaft Sinn ergibt, dann ja nicht gegeben ist?

    Und auch hier: kommt drauf an, worum es geht. ^^" Manche Kritik ist sehr berechtigt und andere komplett übertrieben.

    Das will ich nicht bestreiten. Natürlich wird es wie gesagt in der Praxis so aussehen, dass man die Kritik auf ihre Berechtigung prüfen muss. Es wird dann Fälle geben, wo sich herausstellt, dass sie nicht angemessen ist und sicher auch viele, wo man das (noch) nicht so genau sagen kann. Eine Grundvoraussetzung für valide Kritik ist ja auch, das Werk komplett verstanden zu haben. Aber damit so eine Diskussion ja überhaupt erst stattfinden kann, muss zumindest zugestanden werden, dass man eine gewisse Verantwortung hätte, problematische Dinge nicht als unproblematisch zu charakterisieren, denn sonst wäre ja eben jede Kritik ungerechtfertigt.

    Das hab ich selbst auch gesagt. Selbst wenn die Szene aus der Sicht des Jungen gedreht wurden, darf man halt nicht alles mit Child Actors machen.
    Es ist etwas anderes, wenn du einfach in kurzen Worten (und möglichst ohne den Leser cringen zu lassen XD) beschreiben würdest, wie ein Prota seinen Crush ansieht.
    Sobald Child Actors im Spiel sind, muss man darauf achten diese nicht bloßzustellen oder Szenen zu drehen, die unangenehm sein könnten.
    Außerdem war es zum Fremdschämen. ^^"

    Nun, es geht mir ja hier nicht nur um die Behandlung der Schauspielerin, auch wenn ich in dem Punkt dir erst einmal zustimmen würde. Die Frage ist ja auch, wie eine derartige Darstellung generell problematisch ist - in Bezug darauf, wie sie vielleicht den Zuschauer prägt, aber auch, weil sie vielleicht in sich unmoralisch ist.
    Und wenn es darum geht, wie ein Prota seinen Crush ansieht, so mag das natürlich in vielen Fällen auch unproblematisch sein. Es gibt ja aber eben Beispiele, wo die Betrachtungsweise anderer Charaktere dann eben nicht unproblematisch ist.

    Das ist mir klar, aber wer Faust lesen kann, ist an sich auch alt genug, um zu verstehen, dass man literarische Werke als Kind ihrer Zeit sehen muss. Mal davon abgesehen lernt man sowas im Unterricht, weshalb ... nun ja. Man muss halt sehen, dass sowas heute ganz anders wirkt, als es zur Entstehungszeit der Fall war.
    Den Inhalt finde ich selbst stellenweise ekelhaft, aber trotzdem kann man das im Großen und Ganzen distanzierter sehen. Eben aus dem oben erwähnten Grund heraus.

    Es stimmt, dass man solche Werke im Kontext ihrer Zeit sehen kann und muss, aber auch wenn man das so erklärt, bleibt ja immer noch die Tatsache, dass der Inhalt als problematisch aufgefasst werden kann - und eine Erklärung ist ja keine Rechtfertigung. Und da ja gerade die Werke der früheren Zeit heute nicht selten immer noch einen relativ großen Einfluss haben, muss man sich vielleicht gerade mit denen in dieser kritischen Art auseinandersetzen.

    Was meinst du eigentlich zu den anderen Sachen, die ich aufgebracht habe. Also speziell dem Beispiele der genannte Film und das "Kill your gays" Problem, Harry Potter und die Sache von wegen Schwangerschaften von Hauptcharaktern, Abtreibung und dergleichen.


    Würde mich durchaus deine Meinung zu interessieren

    Ich bin mir eigentlich nicht sicher, ob ich da groß etwas an Meinung beisteuern kann (oder ob ich jetzt in die Richtung gehe, die dir vorschwebt), das heißt: Den Film und die Harry-Dresden-Reihe kenne ich nicht und auch wenn ich deinem Urteil ja eigentlich vertraue, so bin ich einfach aus Prinzip vorsichtig damit, etwas darüber zu sagen, was mich erst einmal ein wenig einschränkt.
    Davon ab sind natürlich derartige Dinge wie das "Kill your gays"-Problem etwas, worum es ja hier geht. Hier stellt sich dann wieder ein kleines Problem, weil ich da zugegebenermaßen eher selten drauf geachtet habe und hinzu kommt noch, dass die meisten Werke, die ich in letzter Zeit konsumiert habe und die mir noch frisch in Erinnerung sind, Krimis von Agatha Christie sind - wo es halt so ist, dass gleichgeschlechtliche Paare generell nie vorzukommen scheinen (hingegen habe ich bei einem Roman aus einem anderen Grund ein wenig die Stirn gerunzelt, weil ich in der Darstellung einer jüdischen Schauspielerin dann doch ein paar antisemitische Tendenzen zu erkennen glaubte). Nun ja - der Punkt ist aber wie gesagt, gerade wenn das häufig vorkommt bzw. der Anteil der Werke mit "Kill your gays" an den Werken, wo man überhaupt gleichgeschlechtliche Beziehungen hat, sehr hoch ist, dann steckt darin eben einerseits das Problem einer potentiell negativen Beeinflussung der Leute, die das lesen sowie das Problem, dass natürlich entsprechende Gruppen wohl gerechtfertigt darin sind, sich insgesamt nicht gut repräsentiert zu fühlen.
    Wenn man dann auf den einzelnen Film bzw das einzelne Werk geht, dann stellt sich natürlich hier noch eine gewisse Problematik, weil - wie eben schon angedeutet - das Schlimme an der Sache ja nicht zwangsläufig ist, dass eine gleichgeschlechtliche Beziehung mal unglücklich ausgeht - ich denke, daran ist an sich erst einmal noch nicht zwangsläufig etwas schlimm - sondern dass es eben mitunter häufiger gemacht wird, als es eigentlich sollte (hier könnte man da ja als Maßstab den unglücklich ausgehender ungleichgeschlechtlicher Beziehungen an der Gesamtzahl der dargestellten gleichgeschlechtlichen Beziehungen nehmen), oder?
    Wenn das eine korrekte Darstellung des Problems ist, dann ergibt sich in Bezug auf Verantwortung die Schwierigkeit, dass es ein weit verbreitetes Problem ist, zu dem viele einzelne Akteure beitragen (und das sicher in vielen Fällen auch ohne Organisation, ohne Plan, ohne eine bewusste Systematik). Mit dem starken Begriff "Schuld" lässt sich hier dann möglicherweise gar nicht mehr operieren, mit Verantwortung aber wahrscheinlich schon (ich frage mich gerade, ob die Situation nicht vergleichbar mit der Problematik der Weltarmut ist, die ich dieses Semester aus einer ethischen Perspektive kennen gelernt habe; denn da ist die Frage, wer verantwortlich ist, auch von besonderer Relevanz, aber ich will jetzt nicht zu weit abschweifen, während mir auch schon wieder Grenzen der Analogie einfallen).
    Dann ist halt auch die Frage: Hat eine bestimmte Gruppe von Menschen, die in keiner Weise irgendwie gefährlich, böse etc. ist, ein Recht darauf, nicht in Bezug auf die Gesamtzahl aller Werke in einem unverhältnismäßigen Ausmaß als in irgendeiner Form problematisch und/oder negativ dargestellt zu werden (was ja in dem Beispiel der Fall zu sein scheint)?
    Spontan würde meine Antwort hier wohl positiv ausfallen, daraus wiederum würde dann folgen, dass sich daraus eben Pflichten für die Autoren generieren, allerdings, da es hier darum geht, wie die Repräsentation in der Gesamtzahl der Werke erfolgt, wäre es schwer, diese Pflichten gegenüber einem einzelnen Autor sozusagen "einzufordern" (im moralischen Sinne), etwas, was einerseits als Vorteil gesehen werden könnte - weil sich Autoren so eine gewisse Unabhängigkeit bewahren - aber andererseits den Nachteil hat, dass nun einzelne Werke lediglich als Teil eines größeren Problems gesehen werden können - und ob das dann als Basis für berechtigte Kritik an einzelnen Werken ausreicht, ist fraglich. Da müsste man vielleicht noch eine andere, sprich bessere Begründung entwickeln. Man könnte natürlich das Ganze dann vielleicht runterbrechen auf den einzelnen Urheber und gucken, wie es da jeweils aussieht; es könnte dann durchaus gesagt werden, dass eine Gruppe in der Gesamtheit der Werke dieses spezifischen Autors nicht gut repräsentiert ist; hier muss ich aber sagen, dass ich nicht sicher bin, ob ich das oben formulierte Recht dann in analoger Form nicht nur auf die Gesamtheit aller Werke aller Autoren, sondern auch auf die Gesamtheit aller Werke eines einzelnen Autors zugestehen würde - ich will es nicht komplett ausschließen, aber hier würde dann eben viel stärker ein Problem dahingehend auftreten, dass das Recht auf eine zumindest nicht überwiegend schlechte Repräsentation hier dann tatsächlich gegen das Recht auf eine freie Entfaltung des Autors zu stehen scheint. Und das ist ein Problem, das gelöst werden muss, bei dem ich jetzt aber nicht weiß, wie das möglich ist.
    Der Punkt ist hier halt generell - wiederum, einer der Gründe, warum ich das Thema aufgemacht habe - dass es mir schwerfällt, die ganze Thematik eben ohne die Begriffe von moralischer Verantwortung sowie moralischen Rechten und sich daraus generierender Pflichten zu behandeln; dabei scheint man aber immer mit der Freiheit des Autors zu kollidieren und diese einschränken will ich nicht (mir wäre kaum etwas unbequemer, was ich hier besonders betonen möchte) - das macht es einfach so schwierig ... Außerdem sind die Urheber selbst ja eigentlich auch noch zu berücksichtigen, also welche Einstellung und Motivation sie haben.
    Der an sich eleganteste Weg - für den all das nicht nötig zu sein scheint - ist ja nach wie vor eigentlich die freiwillige Selbstkontrolle und -kritik. Die aber natürlich dann auch gegeben sein muss (ansonsten muss dann hier wohl vielleicht Kritik von außen treten, quasi als Ersatz) - ich denke halt wie in einigen Posts vorher gesagt, dass zumindest hier eine Pflicht zur Auseinandersetzung besteht. Aber dann wieder: Wie stark formuliert man diese? Ist das etwas, was gut ist, wenn man es macht, bei dem es aber nicht schlecht ist, wenn man es unterlässt oder ist es etwas, bei dem es auch tatsächlich schlecht ist, wenn man es unterlässt? Man sollte ja meinen, es sei letzteres - sonst ließe sich auch hier keine Kritik formulieren.
    Okay, bin doch etwas abgeschweift und habe mich wahrscheinlich von dem entfernt, was du jetzt von mir wissen wolltest - ist vielleicht auch der Einfluss meines Studiums, sorry (wollte mal eine Begründung durchspielen).
    Ansonsten, um mal weiterzugehen zu Harry Potter: Da ließe sich jetzt natürlich einiges über problematische Aspekte schreiben. Wo du die Hauselfen und die Begründung der Sklaverei erwähnst, fällt mir eigentlich wieder etwas aus der Philosophie ein, nämlich ein Gedankenexperiment von Ronald Dworkin. Der hat nämlich (in einem anderen Kontext freilich; das war in seinem Buch Life's Dominion) im Prinzip genau so etwas wie die Zaubererwelt mit ihren Hauselfen beschrieben - eine Gesellschaft mit einer Klasse von Sklaven, die ihren Status schon so vollkommen akzeptiert haben, dass sie ihn nicht einmal mehr als Demütigung empfinden, sondern sogar schon als gut wahrnehmen. Der Witz ist nun: Dworkins Argument ist, dass jemand, der diese Gesellschaft von außen betrachtet, sicher nicht meinen würde, es läge keine Verletzung der Menschenwürde vor, nur weil die Sklaven ihre eigene Unterdrückung so akzeptiert haben. Und ... Es ist halt schon problematisch, dass es bei Rowling da anders auszusehen scheint. Und die anderen von dir genannten Dinge kommen ja eben auch noch dazu - und was sich nicht alles zum "größeren Wohl" sagen ließe ... Und das alles wird natürlich auch bei ihr aufgrund der ungeheuren Reichweite der Bücher verstärkt; zudem scheint es ihr eben in der Tat ein wenig an Selbstkritik zu mangeln, während es zusätzlich ja auch keine künstlerische Rechtfertigung für bestimmte Darstellungen zu geben scheint (einmal angenommen, man könne eine solche überhaupt gegen derartige Problematiken anführen - was vielleicht in manchen Fällen möglich ist, hier aber anscheinend nicht).
    Dann Abtreibungen - nun, hier ist dann eben der Punkt, dass du dir ja selbst über die Implikationen und auch die damit verbundene Problematik bewusst ist. Dementsprechend hast du eine kritische Selbsteinschätzung und das ist ja schon einmal gut, würde ich meinen. Hier will ich dir aber halt auch nicht irgendwie reinreden (ob das gerechtfertigt wäre, ist ja auch sehr fraglich, siehe oben) und fürchte, ich kann da nicht so weiterhelfen, wenn du dir da unsicher bist - ich weiß halt auch nicht, ob ich eine Lösung für dieses Dilemma habe; naja, einen Vorschlag vielleicht, aber ob der eine Lösung ist ... Keine Ahnung.


    Ja, wie gesagt, ich denke, es ist immer eine Sache, ob es etwas kleines oder etwas größeres ist. Also ob an irgendeiner Geschichte irgendwo etwas vorkommt, dass man kritisch betrachten kann/sollte. Aber eben was anderes, wenn es sich wirklich permanent durch eine Geschichte durchzieht. Ich meine, wenn eine Geschichte komplett white washed ist, dann sehe ich es zum Beispiel durchaus auch als ein intrinsisches Problem.

    Ja, bei größeren Sachen ist es wohl klar - ich frage mich halt nur manchmal, ob man jemanden mit kleineren Dingen, nun, "nerven" sollte, wenn man weiß, dass die Person da ja nicht wirklich hintersteht oder sogar sehr eindeutig ins Gegenteil geht. Ich meine, von einem sehr kritischen Standpunkt aus sollte man ja alles anmerken, andererseits aber ... Wenn da wirklich keine Hinweise auf ein intrinsisches Problem vorliegen, könnte man ja zum Beispiel meinen, dass es nicht so wichtig ist, das anzumerken.
    Das wäre halt im Vergleich so: Nehmen wir mal an, ein Autor macht halt keinen Rechtschreibfehler und einmal dann ist irgendwo ein winzig kleiner. Kann man natürlich anmerken, aber im Prinzip weiß man, dass der Autor kein Problem mit Rechtschreibung hat und es auch selbst entdecken würde etc.; zumindest würde man meinen, dass man ihn nicht einmal belehren müsste (was ich mir ohnehin meistens denke, wenn ich Rechtschreibfehler anmerke, es aber halt trotzdem für alle Fälle mache). Und wenn man sich nun analog denkt, dass bei einem überwiegend unproblematisch schreibenden Autor einmal eine kleine Sache drin ist, die man vielleicht problematisch sehen kann - ist es wichtig, das anzumerken? Bzw. muss man es immer? Der Analogie zufolge müsste man es vielleicht nicht bzw. wäre es dann vielleicht nicht so wichtig oder zumindest unwichtiger als andere Dinge.

    Nun, einmal noch dieses Jahr kommt etwas. Gestern fertig geworden - und dann habe ich geguckt, ob mir noch was für den Kleinkünstler einfällt und das war zwar der Fall, aber ich mochte es nicht wirklich. Also kommt nur das hier.

    Im Spiegel der Möglichkeiten

    Und mir wird nicht geantwortet. Schniff. Soll ich jetzt beleidigt sein? ;)

    Bitte nicht, das war eine Verkettung komplizierter Umstände. Ich fand es ja eigentlich sehr interessant, dass du Moffat erwähnst, weil mir das bei ihm ja auch seit einiger Zeit aufgefallen ist - wobei man da halt in der Tat fragen kann, ob das letzten Endes ein Teil des größeren Problems ist, dass in den beiden Serien beide Figuren halt sehr stark ins Zentrum von allem gerückt wurden.

    Das ist halt die Sache: Selbst diverse Leute, die extrem Rechts wählen und sich extremst sexistisch und rassistisch verhalten, sehen sich selbst nicht als Sexisten oder Rassisten. Sie sind davon überzeugt, dass sie absolut recht mit ihrer Weltsicht haben und dass es nur gut und richtig ist, dass Mann Frau dominiert und Frau zuhause bleiben soll, um Kinder zu hüten. *hust* Oder dass es absolut gut und richtig und von der Natur gewollt ist, dass Mann einfach über Frau herfällt, weil eigentlich will sie es ja auch! So etwas sind Ansichten, die Leute wirklich haben.

    Nun, ich dachte bei der Frage zu dem Zeitpunkt mehr an Leute, bei denen sich diese Haltung eben nicht so abzeichnen würde bzw. bei denen es Anzeichen gibt, dass sie eigentlich anders denken (ich meine, bei anderen kann man sich ja vielleicht doch das entsprechende Urteil erlauben, auch wenn die das abstreiten). Nur als Anmerkung, du hast dazu aber natürlich auch etwas geschrieben:

    Was allerdings der Unterschied zwischen ihm und den beiden vorher genannten ist (und ja, ich nehme Whedon genau deswegen als Beispiel), dass er die Kritik annimmt und nicht mit blöden Ausreden kommt, warum das denn so ist/sein muss, und versucht diese Tropes zu meiden. Das macht in meinen Augen den Unterschied.


    Die Sache ist: Man muss Sexismus und Rassismus, Homophobie usw. aufbringen. Und nun, dann zeigt sich halt relativ schnell, aus welchem Holz die Autoren geschnitzt sind.

    Finde ich eigentlich einen guten Ansatz. Da es ja für Autoren mitunter unmöglich ist, überhaupt nicht problematisch-implikativ zu sein, muss man wohl zur Bewertung der Person selbst gucken, wie sie auf die Kritik reagieren. Anmerken müsste man aber natürlich die Kritik an dem Werk wohl so oder so, oder? Ich meine jetzt, wenn bei Whedon etwas Problematisches vorkommt (und man einen sehr kritischen Standpunkt einnimmt), würde man es nicht nicht erwähnen, nur weil man davon ausgehen kann, dass er es im Grunde weiß, oder?

    Ähm, ja, der Autor ist relativ eindeutig ziemlich alles-istisch. Ne, wirklich. Der gehört zu denen, die gar nicht sehen, was damit falsch ist. Und wenn ich nicht gänzlich irre, sieht der auch die AfD als große Hoffnung für Deutschland und alles.


    TKKG sollte man eigentlich vom Markt nehmen. Vor allem sollte man den Schwachsinn nicht Kindern vorsetzen. >.<

    Nun, ich habe mich über den Autor nie informiert. Aber die Reihe ist halt seit einiger Zeit da so ein bisschen mein Lieblingsbeispiel für problematische Werke mit einer großen Reichweite und enormem Potential zur Beeinflussung. Ich meine, ich habe als Kind ja oft Kassetten gehört und darunter halt diese Reihe und als Kind auch nie wirklich darüber nachgedacht. Aber als ich später mal darüber reflektiert habe ... Meine Kinder würde ich das jedenfalls nicht hören lassen, aber hat ja leider so eine große Reichweite und ist außerdem relativ etabliert ("Kult"), seufz.


    Ich denke, du verstehst nicht, was ich sagen möchte. ^^"
    Wenn du zB. durchgehend aus der Sicht eines Nazis schreiben würdest, hättest du keinen Raum, um ihn nicht als unproblematisch darzustellen. Du musst in seinem Kopf bleiben und ich finde, dass es ziemlich schlecht geschrieben wirken könnte / sein wird, wenn du damit plötzlich brichst, um ihn unbedingt als problematisch darzustellen.
    Aus der Sicht dieses Charakters gäbe es nunmal nichts Problematisches an seinem Tun und er selbst würde sich wohl kaum regelmäßig kritisieren.
    Das ist ein extremes Beispiel, aber das kann man auf viele Weltansichten und Charaktertypen auslegen.

    Doch, ich verstehe, was du sagen willst. Aber ich sage es mal so: Wenn ausschließlich aus der Perspektive des Charakters geschrieben wird und es absolut keine anderen Charaktere gibt, die den problematischen Charakter oder seine Ansichten hinterfragen, dann kann vielleicht der Fall eintreten, dass man sich ausschließlich darauf verlassen muss, dass der Leser das unsympathisch findet bzw. hinterfragen kann. Aber da man ja eben nicht so schreiben muss - und dass da etwas wirklich Gutes draus werden kann, wird hier anscheinend ohnehin bezweifelt (was aber eben meiner Ansicht nach nicht die ganze Geschichte ist) - denke ich doch, dass man elegante Wege finden kann, um klarzumachen, dass diese Person kein Vorbild ist - eben andere Charaktere zum Beispiel, die entsprechend reagieren und alles.

    Aber darum ging es mir: Man sollte als Autor die Moral seines Charakters nicht in irgendeiner Form kommentieren.
    Dazu ist man nicht da, blöd gesagt. ^^"

    Da müsstest du mir jetzt genau erklären, ob du eine Darstellung, die das als problematisch darstellt, was auch tatsächlich problematisch ist, schon als Kommentar werten würdest. Ich finde nämlich nicht, dass das unter einen Kommentar fällt. Es geht mir nur darum, dass man schlicht eine gewisse Verantwortung hat, kein Werk zu schaffen, in dem Rassismus und Sexismus als unproblematisch gelten. Was übrigens auch erst einmal nur eine noch recht unbestimmte Forderung ist, bei dem sich dann ja eben zeigen muss, wie sie praktisch umgesetzt wird - hier würde es dann sicher irgendwo Grenzfälle geben,

    Aber das ist imo oft der Fall. Davon hab ich geredet.

    Ob es oft der Fall ist, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Aber das besitzt halt in der Diskussion wenig Relevanz, weil die angeführten Begründungen für eine Verantwortung des Autors sich nicht darauf stützen.

    Es kommt halt auf dein Setting an.
    Wenn die Rahmenbedingungen der Gesellschaft, die du erschaffst, nunmal stark patriarchalisch geprägt sind, können weibliche Charaktere nur innerhalb dieser handeln. Allerdings hat sowas auch Schattenseiten für männliche Charaktere. Da kann in einer solchen Gesellschaft großer Druck auf den Jungs lasten.
    Wenn ein Mädel nunmal die gesellschaftlichen Regeln komplett ignoriert und sich über alles hinwegsetzt, nur um badass zu sein, kann sie leicht eine schlimme Mary Sue werden. ^^"
    Da kann sie nur ihrer gegebenen Möglichkeiten nach handeln und vll. ein Stückchen darüber hinaus. Aber innerhalb dieser Möglichkeiten gibt es noch viele Chancen einen gut geschriebenen, weiblichen Charakter zu haben.

    Ich denke, es gäbe auch hier Möglichkeiten dafür, die entsprechenden Probleme auch als solche zu kennzeichnen. Aber davon abgesehen, wo es jetzt um "Kommt drauf an" geht: Während ich nicht sicher sagen kann, dass es nicht vielleicht Dinge gibt, die in jedem Setting problematisch sein können und daher zu vermeiden wären und während ich zudem meinen würde, dass man dann vielleicht nur das Problem verschieben würde und dann halt fragen müsste, ob jetzt klar wird, dass eine entsprechende Gesellschaft in Mancher Hinsicht problematisch sind, so würde ich an der Stelle aus aufrichtiger Neugierde mal nachfragen: Wenn es eben kein zu der entsprechenden problematischen Vorstellung "passendes" Setting ist, würdest du dann schlicht sagen, dass es einfach nur schlecht geschrieben ist oder würdest du eben (auch) eine gewisse moralische Problematik unterstellen (die ich vielleicht auch ungeachtet des Settings unterstellen würde, aber egal)?


    Es ist auch eben so, dass ich einerseits meine, dass eine gewisse Verantwortung de facto einfach existiert und auch begründbar ist, aber andererseits geht es mir ja auch darum, dass dadurch erst Werke, die vielleicht gut geschrieben, aber aus dieser moralischen Sicht problematisch sind, kritisierbar werden. Wenn ich ja sage, dass keine wirkliche Verantwortung dahingehend besteht, dann führt das zu für mich unbequemen Konsequenzen. Zum Beispiel hätte ich dann den Film Es zwar für einige Fehler kritisieren können, aber ich hätte dann eben vielleicht nicht sagen können, dass die sexualisierte Darstellung eines Mädchens auch aus moralischer Sicht problematisch ist (da dann ja niemand auf so etwas hätte achten müssen), was ich eigentlich schon gerne sagen würde. Und das ist ja auch auf andere Werke ausdehnbar. Keine Ahnung, Goethes Faust ist vielleicht gut geschrieben und alles, aber den Inhalt würde man dann unter Umständen doch als in mancherlei Hinsicht problematisch kennzeichnen. Und so weiter und so fort - wenn ich zum Beispiel wieder TKKG aufgreife und mir mal vorstelle, dass die Reihe nicht nur schlecht geschrieben ist (denn das würde ich eigentlich auch sagen), dann würde ich sie immer noch dafür kritisieren wollen, dass sie diese problematischen Aussagen verkörpert. Das heißt also auch, diese Verantwortung als notwendige Grundlage für die Kritik zu verstehen. Oder man stelle sich vor, The Turner Diaries sei nicht schwach geschrieben - ihr Inhalt wäre ja nicht weniger problematisch.

    Nein, eigentlich nicht? ^^" Nur weil nicht besonders viele Menschen im Vergleich zu anderen, auf solche Wildtiere wie Haie und Löwen treffen, heißt es wirklich nicht, dass du sie gerne treffen möchtest und das höchstwahrscheinlich überleben würdest. Verstehe nicht, wieso man Wildtiere und vor allem Raubtiere immer "verniedlichen" muss und das nichtmal so sehen kann, wie es ist, ohne sie weder aufzubauschen noch diese Tiere zu romantisieren? Dann sagen die Leute darauf "aber Eseln bringen mehr Leute pro Jahr um", ja, weil keiner Haie als Nutz- und Transporttiere hält.

    Nun, hier sollten wohl erst zwei Arten von Gefahr unterschieden werden, nämlich einmal die Gefahr, tatsächlich von einem Hai angegriffen zu werden und andererseits die Gefahr, die von einem Hai tatsächlich ausgeht, wenn man sich in seiner Gegenwart befindet. Und während man bei Ersterer, wenn die als geringer als zum Beispiel bei Eseln bewertet wird, kritisch anmerkt, dass sich der Mensch ja nicht so oft in der Nähe von Haien aufhält, dann hat das natürlich seine Berechtigung. Aber in Bezug auf Letzteres ist es eben schon so, dass Haie in einigen Medien dann doch nicht selten als aggressiver dargestellt werden, als sie tatsächlich sind (natürlich gibt es hier je nach Art auch Unterschiede, aber das sei mal dahingestellt). Ob ich die treffen möchte, ist dabei übrigens vollkommen irrelevant, da mein Gespür für Gefahr ohnehin kein Gradmesser dafür ist, wie groß die Gefahr tatsächlich ist.
    Und ... Ich weiß ja, dass du das nicht böse meinst und vielleicht gar nicht auf mich beziehst, aber wenn ich anmerke, dass die Gefahr durch Haie (Gefahr im zweiteren Sinne) oft mal überschätzt wird, dann habe ich damit keineswegs gesagt, dass ich sie für Schmusetiere halte oder sie romantisiert oder verniedlicht. Ich kann ja verstehen, wenn einen Leute aufregen, die das in krasser Hinsicht tun, sicher, aber wenn du das hier so erwähnst, dann wirkt es im ersten Moment nun einmal schon ein wenig, als würdest du einen Strohmann basteln, da du gegen etwas argumentierst, was ich nie behauptet habe. Wenn das natürlich jetzt einfach nur ein kleiner Einwurf gegen die Leute war, die eben in das andere Extrem einer Verniedlichung fallen - wovon ich hier mal wohlwollend ausgehen würde - dann gibt es natürlich kein Problem.

    Gut, dann will ich auch mal. Ich möchte noch einmal vorausschicken, dass ich mir bei dem Thema bei vielem nicht sicher bin - wie gesagt, ein Grund, um das hier aufzumachen. Aber es ist schon hilfreich, die Ansichten darüber zu lesen. :)

    Ich bin mir zwar nicht sicher, ob ich dir in allen Belangen richtig folgen konnte

    Wenn du dazu noch konkrete Fragen hast, dann schreib das ruhig. :)

    In erster Linie ist es für mich schwierig eine wirkliche Trennlinie zwischen »Was habe ich bewusst in mein Werk eingebracht?« und »Was könnten andere darin sehen?« zu ziehen. Zwar mag eine kritische Selbstreflexion durchaus dafür sorgen, dass man sich Gedanken darüber macht, wie man selbst zu bestimmten Sachen steht bzw. was man mit seinen Werken womöglich ausdrücken möchte (beispielsweise rege ich gern zum Nachdenken an - haha, witzig), aber für mich erschließt sich dann ja nicht automatisch, was Leser (aus dem BisaBoard) für sich rausfiltern. Wer weiß, was ein anderer als moralisch verwerflich betrachtet und was sich noch im Rahmen befindet? An und für sich würde man das ja ebenfalls mit gesellschaftlichen Rahmenbedingungen (oder Klischees) festlegen, aus welchen man ja - laut deiner Aussage? - ausbrechen sollte, um möglichst selbstkritisch als Leser und Autor unterwegs zu sein.

    Nun, genau das ist einer der Problempunkte, die ich ja auch sehe, wenn ich die Frage stelle, wie weit genau die Verantwortung eines Autors reicht. Ich denke nicht, dass man vollkommen sicherstellen kann, dass jeder das entsprechende Werk so versteht, dass es unproblematisch ist (Ich hatte mal eine Diskussion im News-Topic über eine missverständliche Überschrift eines Artikels, in der ich den Standpunkt vertrat, dass man den Urhebern derselben jetzt nicht unbedingt einen Vorwurf machen kann, wenn der Artikel insgesamt unproblematisch erscheint). Die Sache ist nun, dass es dann auch im nächsten Schritt unvernünftig ist, von Autoren etwas zu verlangen, was sie nicht einhalten können, insofern kann es nicht in ihrer Verantwortung liegen, dass überspitzt gesagt auch der letzte Depp ihr Werk so versteht, wie sie es wollen und wie es vielleicht auch unproblematisch ist. Möglicherweise kann man sogar gewissermaßen in das andere Extrem gehen und sagen, dass der Autor selbst mit dem eigentlichen Verstehensprozess des Lesers überhaupt nichts zu tun hat, sprich: Er muss sein Werk nicht auch noch zwangsläufig erklären. Nun gibt aber der Autor trotzdem ein gewisses Material vor, und die Fragen, die mich hier eben beschäftigen sind, ob man nicht eben doch darauf achten sollte, dass dieses nicht in mancher Hinsicht problematisch ist. Ich kann ja nicht alle meine weiblichen Charaktere als Damsels in Distress schreiben und dann behaupten, das sei vollkommen unproblematisch. Solche Sachen eben. Und ich weiß jetzt natürlich nicht, wie viele Leute - auch hier im Forum - auf so etwas achten (vielleicht renne ich hier ja auch nur offene Türen ein), aber ich denke halt, man sollte da ein gewisses Bewusstsein haben, was man alles so implizieren könnte. Und dann vielleicht auch nicht angefressen sein, wenn ein Leser dahingehend vielleicht mal etwas anmerkt - man muss damit natürlich als Autor auch nicht zwangsläufig konform gehen.
    Der Punkt ist dabei auch ... Nun, mir persönlich ist es halt irgendwie schon wichtig, dass ich nicht etwas schreibe, was total problematisch in dem Sinne ist, über den ich hier spreche. Aber ... Man kriegt so selten Feedback, das sich damit befasst und meinem eigenen Urteil vertraue ich da nicht immer seufz. Ich will damit natürlich nicht die Kommentare abwerten, die ich erhalten habe und noch erhalten werde, ich freue mich über jede Form von Feedback und sei es auch nur ein einziger Satz. Nur ... Ja. Die Zweifel nagen halt manchmal.

    Allerdings ist hier wieder Frage: Wie schreibe ich das, sodass es nicht falsch verstanden wird? Wenn ich beispielsweise über den Nationalsozialismus schreibe, dann kann ich das einerseits tun, indem ich aus der Sicht eines Juden schreibe, aber ich kann ebenso gut aus der Sicht eines Nazis schreiben. Wie würde wohl Letzteres ankommen? Fraglich, natürlich. Wenn ich allerdings davon ausgehe, dass meine Leser nachdenken, dann kann es auch eine stärkere - positive - Wirkung haben. Wenn sie das nicht tun ... nun. Dazu brauche ich wohl kaum etwas sagen, lol.

    Nun, ich denke, man kann ja über rassistische oder sexistische Leute schreiben. Gut ankommen würde das wahrscheinlich nicht (denn wer will sich damit identifizieren?), aber der Punkt ist ja: Wie stelle ich diese Person selbst dar? Stelle ich sie so dar, dass es scheint, als seien ihre Vorstellungen unproblematisch oder ist schon deutlich erkennbar, dass man diese eher nicht haben sollte? Und ich denke, man sollte schon darauf achten, dass man eher in letztere Richtung geht.

    Ich glaube allerdings, dass zu viele Menschen, das als Einschränkung betrachten würden (wie du es auch angesprochen hast) und das empfinde ich als ... schade und fraglich. Man entwickelt sich beim Schreiben weiter und sollte in der Lage sein, abschätzen zu können, was die eigenen Worte auslösen können (und werden). Wenn man es so weit gebracht hat, sollte das eigentlich kein allzu großes (interlektuelles) Problem sein. Zumindest sehe ich das so.

    Ich fände es auch schade, wenn das als Einschränkung empfunden werden würde. Mein Ziel ist halt auch ein bisschen, ein Bewusstsein über die Verantwortung zu schaffen, die man hat und zu gucken. Vielleicht ist das wie gesagt vielen schon klar, ich denke nur halt auch an mich selbst und wie ich eigentlich die ersten Jahre einfach geschrieben habe, ohne groß darüber nachzudenken. Vielleicht finden sich da bei mir auch einige problematische Dinge, über die ich halt nicht nachgedacht habe.

    Allerdings würde ich nicht sagen, dass der Autor automatisch "Schuld" daran trägt, wenn seine Werke falsch interpretiert werden. Überhaupt: Was ist "falsch" und was ist "richtig"? Man kann sich hier nur daran orientieren, was der Autor eventuell zu seinen Werken selbst geäußert hat; sei es in einem Interview oder sonst wo. Aber wie viele machen das? Wie viele sind überhaupt noch am Leben, um sie nach ihren Motiven zu fragen? Ich vertrete ehrlich gesagt die Meinung, dass man nicht lernt, wenn man etwas vorgebetet bekommt (überspitzt formuliert: Ich meine, wie "funktionieren" denn Relgionen/Sekten/whatever und Co.? Die Leute denken nicht selbst nach, ihnen wird einfach nur eine Meinung eingehämmert und diese nehmen sie wahllos an); man muss selbst darauf kommen. Selbst dahinter steigen. Ob das in der Verantwortund des Autorens allein liegt ... ich weiß nicht. Schwierig.

    Okay, hier muss ich vielleicht auch sagen, dass "Schuld" möglicherweise zu stark und daher der falsche Begriff ist. Die Sache ist eben, das wie oben gesagt eine gewisse Verantwortung zu bestehen scheint, nicht zu problematische Darstellungen etc. zu schreiben, sei es wegen der eigenen Reichweite, sei es wegen - das wäre noch einmal ein Punkt - vielleicht auch aus Respekt oder Höflichkeit gegenüber den entsprechenden Gruppen, die man vielleicht darstellt.
    Nun ist hier natürlich der Problemfall: Wie steht man eben zu Autoren, die vielleicht unabsichtlich so etwas machen, aber jetzt halt (bewusst) keine Rassisten oder Sexisten sind? Ich denke, es würde mir schwer fallen, ihnen wirklich böse zu sein, aber die Kritik an dem Werk selbst würde möglicherweise bleiben. Das wäre dann eben eine Trennung zwischen Urheber und Werk, die hier vielleicht auch gerechtfertigt ist. Und natürlich: Wenn ich etwas sehe, was ich vielleicht problematisch finde, dann trete ich nicht sofort auf den Autor ein, sondern würde mehr vorsichtig fragen: "Meinst du nicht, das ist vielleicht an der Stelle ein bisschen zu sehr so und so?"
    Und das wäre natürlich auch nicht der Versuch, den Autor irgendwie in meine Ideologie zu zwängen, sondern es würde angemerkt werden, wie man etwas am Stil anmerkt oder so, es wäre schlicht ein Teil der generellen Kritik, der der Autor auch nicht zwangsläufig zustimmen müsste, mit der er sich aber nach Möglichkeit schon auseinandersetzen sollte.
    Natürlich kann auch immer der Fall eintreten, dass man als Leser das Werk falsch verstanden hat. Ich denke dabei besonders an Satire - also wirklich "intelligente" Satire, nicht eine, die einem mit der Botschaft ins Gesicht springt - die ja nicht selten falsch verstanden wird. In einem satirischen Kontext, der bestimmte Klischees und Stereotypen eigentlich kritisiert, ist es ja zum Beispiel möglich, genau diese darzustellen und dabei eben aber deutlich zu machen, dass man sich genau darüber lustig macht. Aber in solchen und ähnlichen Fällen kann ja dann auch der Urheber es seinen Lesern ggf. erklären. Hier ergibt sich dann vielleicht ein Problem, dass es möglich ist, seine tatsächlich problematischen Ansichten unter dem Deckmantel der Satire zu verstecken (so etwas wie Erika Steinbachs "freundliche Satire" damals), aber da kann man dann ja wiederum immer gucken, ob das eben nur vorgeschützt ist oder nicht.

    Es kommt auf die Perspektive an. Wenn der Charakter, aus dessen Sicht man schreibt, diese Wahrnehmung und Meinung hat, wird man da nicht herumkommen. Jeder denkt, er tue das Richtige und sei in seiner eigenen Geschichte der Held.

    Nun, hier würde ich halt hinzufügen, dass die Darstellung des Charakters dabei ja auch eine Rolle spielt. Man kann ja einen Nazi darstellen, aber er sollte halt nicht jemand sein, dessen Ansichten unproblematisch wirken.

    Da darf man nicht zu rasch gleich auf den Autor schließen imo und wie ich schon anderswo im Animebereich sagte, finde ich, dass es ziemliche Küchentischpsychologie ist, sofort auf den Charakter und Intentionen des Autors zu schließen, wenn man keine Erfahrung mit diesem hat und daher bisher auch sich keine wiederholenden Muster oder Ähnliches bei ihm beobachten konnte.

    Auf den Autor würde ich ja erst einmal noch nicht schließen. Aber die Implikationen des Werks bleiben und gegenüber dem Autor würde ich das anmerken - vielleicht muss man natürlich vorher auch erst einmal abwarten, ob es wirklich ein systematisches Problem ist, klar. Und selbst wenn ich es als Dauerproblem identifiziere, dann ist natürlich immer noch die Frage, ob der Autor damit wirklich bewusste Absichten zum Ausdruck bringt. Ich meine, du kennst jetzt vielleicht das Beispiel nicht, aber wenn ich an die TKKG-Reihe denke, dann würde ich doch meinen: Ja, ein gewisser als unproblematisch dargestellter Sexismus und auch Rassismus ist bei den Hauptfiguren vorhanden (und eigentlich noch ein paar andere Sachen, so sind Obdachlose dort immer "Penner") - aber ich weiß ja nicht, wie der Autor da genau zu steht. Vielleicht sieht er das einfach als "normal" an - dann würde ich halt sagen: Nein, das ist nicht normal bzw. sollte es nicht sein und genauer erklären, wo die Problematik liegt etc. Ob man dann damit durchkommt - weiß man nicht und jemanden zu Änderungen zwingen geht ja ohnehin nicht bzw. wäre ein Handeln aus Zwang auch nicht wirklich moralisch wertvoll. Natürlich kann man dann aber trotzdem auch weiterhin die Punkte kritisieren, selbst wenn man auf taube Ohren stößt.

    Bei Kinderbüchern, die sich an die sehr Kleinen richten, sieht das natürlich schon etwas anders aus. Ein Hauptcharakter mit sehr fragwürdigen Meinungen und Verhaltensweisen, die auch nicht als negativ dargestellt werden, hat da überhaupt nichts verloren, finde ich. Da ist es bis zu einem Grad okay, wenn man nur moralisch Vertretbares einbringt.
    Bei den etwas Größeren und Jugendbüchern ändert sich das dann immer mehr imo.

    Ich weiß jetzt nicht, ob ich dem letzten Satz zustimmen würde. Man bleibt, denke ich, auch später noch in der Hinsicht ein Stück weit beeinflussbar. Ich persönlich bin jedenfalls auch nicht so zuversichtlich zu glauben, ich sei darüber vollkommen erhaben, wenn ich ehrlich sein soll. Ich bin vielleicht ein wenig vorsichtiger mit solchen Sachen geworden und achte mehr drauf als früher, aber da würde ich auch nicht meinen, dass das ein Effekt des Älterwerdens wäre, sondern weil einige Personen mich mal darauf gestoßen haben, mich mehr mit dieser Dimension zu beschäftigen.

    Protagonisten handeln nunmal so, wie sie eben handeln, aka ihrer Persönlichkeit entsprechend. Man mag das manchmal vielleicht nicht, aber deswegen muss man praktisch nicht gleich "Charakter und Autor ausbuhen", blöd gesagt. Manche sind ja direkt fast beleidigt, wenn ein Charakter, besonders wenn sie ihn mögen, nicht so reagiert, wie sie es sich wünschen würden. Daran ist nicht nur der Autor beteiligt. Auch als Konsument muss man ab und zu wieder eine gewisse "Neutralität" oder "Distanz" mitbringen und sich selbst sagen: "Okay, mir gefällt es nicht, wie es gerade passiert, aber es passt so eigentlich...", aber viele (eigentlich absolut jeder) vermischen oft das, was sie lesen und sehen mit ihren (Fan)Fantasien und auch mit ihren eigenen Wertvorstellungen etc., die sie gerne unbedingt an den Charakteren und in der Story sehen wollen.

    Wie gesagt: Es geht ja darum, ob man die problematischen Seiten des Protagonisten jetzt als "gut" darstellt. Dass heißt ja nicht, dass man sauer ist, weil die eigenen Vorstellungen nicht erfüllt wurden, wie der Charakter handelt. Die Art der Kritik, von der ich hier rede, ist ja nicht Kritik an einem beispielsweise rassistischen Charakter als Spezialfall von "Der Charakter entwickelt sich nicht so, wie ich es gerne hätte", sondern eben Kritik aufgrund der Tatsache, dass dieser Aspekt als unproblematisch dargestellt wird (vorausgesetzt, das ist tatsächlich der Fall).

    Ansonsten: Ich sehe es auch so, dass man nicht für alles was kann, was der Leser hineininterpretiert und daraufhin tut / tun könnte.
    @Sunaki hat ja mal gesagt, dass massenhaft Haie abgeschlachtet wurden, nachdem man diese Hai-Trashfilme im Kino brachte. Kann der Regisseur da was dafür? Sicherlich nicht. Es ist natürlich schade um die Tiere, die da sterben mussten, aber natürlich tragen Filmemacher keine Schuld an der Dummheit anderer Menschen.

    Schuld ist hier wahrscheinlich der falsche Begriff. Aber es besteht - so denke ich - doch ein gewisses Netzwerk der Beeinflussung, in der die Urheber solcher Filme nun einmal auch eine Rolle spielen, ob sie wollen oder nicht. Ich würde jetzt nicht sagen, dass sie für die Abschlachtung von Haien direkt verantwortlich seien. Dennoch hat man, wenn Filme von vielen Personen gesehen werden, doch eine gewisse Form der Verantwortung (Verantwortung und Schuld sind nicht das Gleiche), der man sich bewusst sein sollte.

    Und das ist auch kein Grund, um Haie zB., um bei dem Beispiel zu bleiben, als harmlose Vegetarier darstellen zu müssen oder das als idealere Lösung zu sehen, wie damals vorgeschlagen wurde. Das kann man einfach nur als Witz bringen, aber man sollte damit imo kein Image aufbessern wollen. Das sind halt Raubtiere und, je nach Art, sehr Gefährliche. Das ist einfach so und die Realität muss man nicht verharmlosen oder verniedlichen. Ab einem bestimmten Alter sollte man nunmal verstehen können, wie es in der Natur läuft und diese Dinge eben akzeptieren.

    Ist jetzt vielleicht Offtopic, aber auch wenn Haie Raubtiere sind, so wird ihre Gefährlichkeit oft überschätzt. Und ohne die fraglichen Filme gesehen zu haben, würde ich spontan mal vermuten, dass sie weitab von der Realität sind.

    Ein Problem tritt dann erst imo wirklich auf, wenn Autoren und Regisseure für bestimmte extremistische oder andere bestimmte Wertvorstellungen bekannt sind, die sie in ihren Werken einbauen. Je unterschwelliger dies ihnen gelingt, desto schlimmer ist die Beeinflussung, die bishin zur Propaganda reichen kann. Offensichtliche Propaganda ist da fast noch "besser", als Unterschwellige, weil die meisten Leser und Zuschauer auf die Offensichtliche sofort mit Abneigung reagieren (können), während Subtilere leichter ins Unterbewusstsein aufgenommen werden könnte.

    Nun, das ist natürlich der eindeutigste Fall, wo man sich wohl einig ist, dass die Urheber kritisiert werden müssen - auch wenn ich nicht meinen würde, dass erst hier ein Problem auftritt (ich glaube, ich habe bereits ausgeführt, warum).
    Wobei sich - wenn ich das mal aufgreifen darf - aber auch hier ja auch eine ähnliche Frage stellt wie hier:

    Sollte die Hinterfragung derartiger Implikationen ein Teil der Kritik an einem Werk sein oder sollte sich die Kritik nur darauf beziehen, ob das Werk selbst gut geschrieben ist?

    Wenn wir mal ein Beispiel nehmen wie - gut, ist jetzt keine Autorin (okay, eigentlich doch, Drehbuchautorin), aber nehmen wir mal Leni Riefenstahl, die Propagandafilme für die Nazis gedreht hat. Ich kenne mich mit ihren Filmen nicht aus, aber wenn wir mal for the sake of argument annehmen, dass diese tatsächlich, wie einige behaupten, aus einer rein künstlerischen Sicht durchaus als gut zu bezeichnen sind: Soll man sich dann nur darauf beziehen oder auch den ideologischen Hintergrund kritisieren? Ich denke, dass man Letzteres dann doch zumindest erwähnen und zu einem Teil der Kritik an den Werken machen sollte; zumindest, dass es nicht falsch ist, das zu tun. Und analog würde ich eben auch bei weniger eindeutigen Fällen meinen, dass man durchaus einen Autor für gewisse Implikationen kritisieren bzw. ihn darauf hinweisen kann oder das vielleicht sogar sollte. Und der Autor selbst sollte das dann vielleicht auch nicht als künstliche Aufregung oder so interpretieren.

    Man sollte als Autor so neutral, wie es einem nur gelingt, sein imo und als Leser hat man selbst auch Verantwortung.

    Nun, Neutralität halte ich in manchen Fällen eigentlich auch für schwierig, denn zum Beispiel eine sexistische Person neutral zu schildern kann ja genauso heißen, es eben nicht als problematisch darzustellen, obwohl es das ist. Deshalb bin ich mir da jetzt nicht so sicher, muss ich zugeben. Dass der Leser hingegen auch eine Verantwortung hat, findet meine Zustimmung, würde ich sagen.

    Okay, hierbei handelt es sich um ein Thema, das mich in letzter Zeit mehr und mehr beschäftigt. Und zwar geht es um die moralische Verantwortung, die man als Autor möglicherweise hat, spezifisch um die Verantwortung für gewisse ungute Implikationen, die das eigene Werk möglicherweise haben kann. Wenn ich sage, es geht um moralische Verantwortung, dann heißt das natürlich, dass es mir nicht darum geht, ob ein Werk jetzt gut ist oder nicht. Ebenso geht es nicht – das möchte ich besonders betonen – um die rechtliche Dimension, also ob tatsächliche reale Institutionen jemanden zwingen sollten, auf eine bestimmte Art zu schreiben.


    Der Ausgangspunkt, den ich für diese Diskussion erst einmal vorschlagen würde, ist die Begründung der moralischen Verantwortung eines Autors. Entscheidend scheint mir hier besonders der Aspekt zu sein, dass man in der Regel nicht nur für sich schreibt, sondern auch für andere Menschen, das heißt: Andere Menschen werden die Geschichte lesen. Und auch wenn ich nicht sagen würde, dass eine Geschichte die Menschen direkt radikal beeinflussen wird, so bleibt doch am Ende beim Leser vielleicht ein gewisser Eindruck zurück, der ungesunder Natur sein kann. Um ein extremes Beispiel zu geben: Stellt eine Geschichte einen geldgierigen Juden oder einen unzivilisierten und dummen Afrikaner dar, dann kann sich bei einem Leser, der das vielleicht nicht hinterfragt (zum Beispiel, weil es jetzt auch nicht so offensichtlich ist, wie es hier vielleicht klingt), zumindest unterbewusst ein negativer Eindruck von den jeweiligen Gruppen einstellen. Und das scheint mir ein Problem zu sein, dem ein Autor nach Möglichkeit Rechnung zu tragen haben sollte. Die Verantwortung, seine Geschichte auf gewisse Implikationen zu überprüfen, speist sich damit – so scheint es – letztlich aus der Reichweite des Autors: Ein kleiner BisaBoard-Nutzer wie ich, der nur eine Handvoll Menschen erreicht, muss vielleicht weniger aufpassen als ein Autor mit Millionenpublikum (auch wenn ich immer noch nicht frei von Verantwortung wäre).


    Was nun notwendig erscheint, ist eine kritische Reflexion über das eigene Werk und das nicht nur in der Hinsicht, ob es gut geschrieben ist, sondern auch in der Hinsicht, welche Implikationen es möglicherweise hat, die ungut sind, einmal vorausgesetzt, dass nicht alles, was letztere erzeugt, auch schlechter Stil ist, sodass es beim Nachdenken darüber, ob das eigene Werk gut ist, auch ausgeschlossen werden würde.
    Dem entgegen kann sich natürlich Widerstand regen; man mag vielleicht einwenden, dass so etwas einen Eingriff in die eigene Freiheit darstellt, dass man sich ja insbesondere von äußeren Gegebenheiten anleiten und beeinflussen lässt. Dem gegenüber kann aber wiederum zweierlei entgegnet werden: Erstens, dass man diesen Eingriff natürlich selbst und vollkommen freiwillig aus einer eigenen, selbstkritischen Einstellung heraus vornehmen würde und zweitens, dass man sich dadurch möglicherweise erst wirklich bewusst machen kann, wie man von außen beeinflusst wird – man könnte zum Beispiel hinterfragen, woher denn bestimmte eigene Vorstellungen von bestimmten Gruppen kommen und dann feststellen, dass man da selbst durch gesellschaftlich manifestierte Klischees beeinflusst wurde, von denen man sich erst durch dieses kritische Denken befreit. So gesehen muss es keine Einschränkung der eigenen Freiheit bedeuten, darüber nachzudenken.


    Das wären soweit meine Gedanken zu dem Thema. Aber natürlich würde mich interessieren, was ihr dazu sagen würdet. Seht ihr eine derartige moralische Verantwortung bestehen (wenn ja, warum, wenn nein, warum nicht)?
    Wenn ja, wie weit genau reicht die Verantwortung eines Autors? Darf man gelegentlich sozusagen eine kritische Leserschaft voraussetzen, die sich in keiner Weise beeinflussen lässt?
    Sollte die Hinterfragung derartiger Implikationen ein Teil der Kritik an einem Werk sein oder sollte sich die Kritik nur darauf beziehen, ob das Werk selbst gut geschrieben ist?
    Wie steht ihr zu Werken, die vielleicht hier und da zum Beispiel einen rassistischen oder sexistischen Unterton haben, der aber vielleicht nicht beabsichtigt war? Bzw. kennt ihr Beispiele für solche Fälle? Trägt der Autor dann eine gewisse Schuld oder nicht?
    Sollte man sich vielleicht sogar umgekehrt bemühen, bisher schlecht oder wenig repräsentierte Bevölkerungsgruppen und Minderheiten in seine Geschichten einzubauen?


    Wenn ihr weitere Fragen hinzufügen möchtet oder sonst Anmerkungen zu Dingen habt, die im Startpost stehen sollten, dann könnt ihr das natürlich auch gerne mitteilen.

    Kuckuck. Okay, es wird kürzer, diesmal wirklich.


    Okay, diesmal lernen wir also Seans Perspektive kennen. Sein Temperament kommt hier natürlich gut zur Geltung, aber was ich eigentlich noch mehr mag, ist die Tatsache, dass man hier eine Seite von ihm kennen lernt, die bisher so nicht wirklich zu sehen war. Er wirkt bei dem hier geschilderten Zusammensein mit Sarah deutlich netter und im Vergleich zu seinem sonstigen Verhalten - er würde das wahrscheinlich nicht gerne hören - fast schon ein wenig niedlich. Das ist auch so ein wenig das, was ich eigentlich bei ihm erwartet hätte: Er ist ein wenig aggressiv, aber nicht böse und letzten Endes wohl auch verletzlicher, als man vielleicht auf den ersten Blick meinen würde. Gefällt mir eigentlich ganz gut.
    Sarah dann ist auch ein sympathischer Charakter, auch wenn sich natürlich ein paar Fragen stellen, wie sie genau in die magische Welt hineinpasst. Ihr Wissen darüber scheint zumindest im Vergleich zu Sean ein wenig begrenzt zu sein, weshalb sie vielleicht ein "normaler Mensch" ist? Nun ... Ich hoffe nur echt gerade, dass es zwischen ihr und Sean nicht danach vielleicht doch irgendwann einen, nun, Zwischenfall wegen seines Temperaments gab. Das wäre echt traurig. :( Apropos ... Es wird ja angedeutet, dass da so etwas mit seinem Vater war und dass Sean auch an seiner Situation selbst Schuld ist - man darf wohl annehmen, dass da ein Familienstreit auf Werwolfsart eskaliert ist.
    Eigentlich hat man auch irgendwie Mitleid mit Sean, weil er in einer so schweren Situation ist. Und man muss wohl annehmen, dass die Tatsache, dass er selbst dran Schuld ist, ihn sehr frustriert. Leider hat er anscheinend auch nicht so ein wirkliches Bedürfnis, seine Konflikte zu lösen, also mit seinen Eltern zu sprechen zum Beispiel. Wäre aber vielleicht ja etwas, was noch kommt, hm.
    Da fällt mir noch ein ... Ich frage mich eigentlich - da ja damals berichtet wurde, dass der Bär von etwas besessen war und Amok gelaufen ist - ob das, was auch immer ihn korrumpiert hatte (oder etwas Ähnliches) nicht in Sean ein passendes Opfer finden könnte, weil er aufgrund seines Temperaments vielleicht anfälliger ist. Naja, ich würde ihm das nicht wünschen. Ähem.
    Zuletzt lässt mich die Geschichte natürlich wieder mit einem unguten Gefühl zurück, weil der Kobold ja jetzt wirklich sauer sein und noch irgendwas vorhaben könnte - gut, sie bereiten ja zum Ende hin quasi ein Friedensangebot vor, aber trotzdem. Vielleicht bin ich aber auch immer zu pessimistisch, naja.
    Jedenfalls hat mir die Geschichte sehr gefallen - sie hat so eine schöne romantische Atmosphäre und Sean und Sarah gefallen mir zusammen echt gut. Bitte lass es kein böses Ende nehmen ...
    Äh ja, ich sag schon mal guten Rutsch und so.

    Hallo, liebe Leser. Am Ende des Jahres merkt man halt, was man noch nicht alles abgeschlossen hat und zwingt sich dann ein wenig, es endlich mal fertig zu machen. Oder zumindest leicht fortzusetzen. Viel Spaß also auch heute.


    Vorbereitungen


    Der Kleinkünstler - Ausgabe Nr. 25

    "Zum Arbeiten bin ich ja auch zu schwach, aber ein Pokémon-Kampf ist keine Arbeit!"
    - Spieler von Pokémon GO (demnächst arbeitslos)


    Nun, dann will ich mal noch mit etwas weitermachen. Nicht viel Neues, aber irgendwann müssen die Wettbewerbsabgaben ja mal raus, zumindest die, die ich nicht mehr wirklich zu überarbeiten gedenke.



    Sonnengleich


    Neugeburt


    Der Kleinkünstler - Ausgabe Nr. 24

    Für den folgenden Beitrag musste einer unserer Mitarbeiter wirklich mal raus und Leute begleiten.

    Okay, hier kam jetzt ewig nichts. Eine Liste von Ausreden folgt:


    Nachdem das nun geklärt wäre, stelle ich mal den Rekommi voran.


    Der Kleinkünstler - Ausgabe Nr. 23




    Wach

    So, gestern war ich dann auch mal in diesem Film, über den ich vorher geteilte Meinungen gehört hatte. Letzten Endes war es so, dass für mich mit diesem Film eigentlich meine Meinung über das filmische Star-Wars-Universum stehen und fallen sollte. Episode VII fand ich soweit ganz gut, weil man sich ein wenig auf die die richtigen Dinge konzentriert zu haben schien - von sympathischen Charakteren mit nachvollziehbaren Motivationen bis hin zu emotionaleren Lichtschwertkämpfen. Was nicht heißt, dass es in dem Film keine Schwächen gab, denn es wurden zum Beispiel die Beziehungen zwischen einigen Charakteren zu wenig vertieft (die "Han Solo ist für dich der Vater, den du nie hattest"-Geschichte sei hier mal genannt) und natürlich hatte man sich bei dem Versuch, das Star-Wars-Feeling herzustellen, dann doch ein bisschen zu sehr bei Episode IV bedient.
    Nun, nach Episode VII kam Rogue One und der Film ist für mich eigentlich immer noch ein Problem. Er hat etwas anderes versucht und ja, es kann sein, dass ich den Film deshalb nicht mag, also weil er für mich schlicht ungewohnt war. Aber zeitgleich konnte ich da einfach mit den Charakteren nicht warm werden; auch war ein Baze Malbus, der Jyn Erso "kleine Schwester" zum Ende hin nannte, für mich im Grunde nicht glaubwürdiger als die oben erwähnte Sache mit Rey und Han, denn die hatten zumindest ein bisschen Zeit miteinander. Ansonsten war da noch das Problem, dass mich der Fanservice in Rogue One aufgrund der düstereren Stimmung des Films mehr herausgebracht hat, als es in Episode VII der Fall war. Ich verbinde mit so Wiedererkennungssachen in der Regel ein lockeres, eher positives Gefühl, was sich eben mit der Atmosphäre in Rogue One eher gebissen hatte.
    Nun ja. Damit also stand ich Episode VIII eher skeptisch gegenüber, als ich in den Film ging. Gleichzeitig war ich aber doch gespannt, was man denn nun machen würde. Insofern ...

    Fr., 22.12.: Stichwortmärchen - Schreibe ein Märchen zu dem Titel "Das Schwalbini im Schnee". (Vorschlag von Thrawn).

    Ich habe mal einfach drauflos geschrieben und dann hat es sich irgendwie fast von selbst entwickelt, haha. Dummerweise war Kiri mal wieder schneller. :(