Beiträge von Thrawn

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“

    Ich finde es, bei egal welcher Persongruppe, immer schwierig, von den persönlichen Vorlieben auf eine bestimmte Feindlichkeit zu schließen. Wenn man jetzt sagt "Ich fühle mich nur zu Frauen hingezogen, aber schwarze Frauen sprechen mich persönlich nicht an" (ist nur ein Beispiel), dann kann man daraus noch lange nicht schließen, dass diese Person rassistisch ist, sondern man fühlt sich von dem Aussehen einfach nicht angezogen und das ist auch vollkommen legitim, weil das eben ein subjektives Empfinden ist.

    Ich glaube auch, die hier angesprochene Problematik ist grundsätzlich analog wie wenn jemand sagt, er würde schwarze Frauen nicht so hübsch finden oder aber asiatische Frauen unglaublich anziehend, aber ich würde daraus zugleich eine andere Schlussfolgerung ziehen. Grundsätzlich kann es sein, dass in der Tat rein persönlich-ästhetische Gesichtspunkte bei der Beurteilung eine Rolle spielen. Zugleich aber, und das ist dabei durchaus eine rassistische Dimension, spielen hier gesellschaftliche Vorstellungen eine Rolle, die eben die jeweilige individuelle Ästhetik prägen und eben rassistischen Ursprungs sind. (Und als jemand, der im letzten Semester ein bisschen Foucault lesen durfte: Davor ist man sicher nicht immun. Die von der Gesellschaft komplett abgetrennte Individualität ist ein Mythos.)

    Wenn man das auf diese Debatte hier überträgt, dann wäre durchaus zu hinterfragen, inwiefern eben nicht auch transfeindliche Aspekte mit hineinspielen, wenn man etwa vielleicht mal überlegt, weshalb man jetzt Personen als romantische Partner ablehnt, die nicht das Geschlechtsteil haben, dass man selbst gerne an ihnen sehen möchte. Muss wie gesagt nicht heißen, dass notwendigerweise Transfeindlichkeit vorliegt. Aber ich glaube, es wäre ebenso voreilig, hier jeglichen Einfluss transfeindlicher Vorstellungen zu verneinen. Insbesondere würde ich meinen, dass man hier seine erste Intuition schon hinterfragen sollte.

    Ich stimme dir zu, dass das eine Frage ist, die man selbst stellen sollte, was aber ebenso irgendwie komisch ist. Also ich würde mir vorstellen, dass die meisten CIS extrem offended wären, wenn man sie fragen würde, ob sie trans sind. Es ist definitiv kompliziert, aber es ist in dieser Position leichter für jemanden der trans ist vorher zu sagen, dass es nicht unbedingt das Geschlechsteil ist, welches man vielleicht zuerst erwartet.

    Ist eben die Frage, ob das so leicht ist. Ich stimme darin überein, dass eine Frage von der anderen Person in der Tat auch komisch, oder, wie Alaiya sagte, creepy ist. Aber diese Alternative halte ich nicht für besser bzw. scheint sie mir (ggf. nach gesellschaftlichen Standards beurteilt) genauso komisch zu sein. Und nehmen wir etwa auch mal an, mir würde eine Frau beim ersten Date spontan sagen, sie hätte einen Penis, dann könnte ich mich auch rein theoretisch offended fühlen, weil dadurch impliziert wird, dass mir das wichtig wäre und ich eben Frauen mit Penissen ja vielleicht ausschließen würde. (Ich meine, real sauer wäre ich deswegen nicht, aber wie gesagt: theoretisch).

    Und noch einmal, weil du es wieder so formuliert hast: Es geht hier nicht um die Akzeptanz der Frage, ob das Gegenüber trans ist. Es geht um die Frage nach Geschlechtsteilen und ob es akzeptabel wäre, diese zu stellen (anscheinend nicht). Das ist nicht synonym.

    Also, ich bin jetzt natürlich nicht in der Situation der Betroffenen, aber ich finde ehrlich gesagt gerade die Formulierung "nicht das besitzen, was sie mir gesagt haben" in Verbindung damit, dass gefordert wird, dass man Leute darüber aufklären soll, dass man trans ist, ein wenig problematisch. Denn "trans" heißt ja erst einmal nur, dass man nicht das Geschlecht hat, dass einem bei der Geburt zugeordnet wurde (soweit ich weiß; man korrigiere mich, wenn ich falsch liege) und macht insofern keine Aussage über das Vorhandensein irgendwelcher Geschlechtsorgane. Wenn eine Person also sagt, sie sei ein trans Mann, dann ist damit eigentlich genauso wenig impliziert, dass sie einen Penis hat, wie wenn sie einfach sagen würde, sie sei ein Mann. Wenn jemand dann fälschlicherweise auf Basis der Aussage, dass man ein Mann ist, annimmt, dass die Person einen Penis habe, dann kann der trans Mann da ja nichts für und hat auch nicht "gelogen", sondern einfach gar nichts zu dem Thema gesagt, weil danach nie gefragt wurde - also sollte man dann, wenn es einem wichtig ist, spezifisch danach fragen (und nicht von der Wahrheit dieser Implikation ausgehen) - glaube diesbezüglich übrigens auch nicht, dass man als trans Person von sich aus moralisch dazu verpflichtet wäre, das ungefragt zu sagen, als cis Person aber nicht (woher soll man auch wissen, dass das der anderen Person wichtig ist, wenn die das nicht sagt?). Sofern man halt auf Nachfrage nicht bewusst lügt, sehe ich da kein moralisches Fehlverhalten.

    Müsste man nicht eigentlich, wenn man den öffentlichen Personennahverkehr schon im Normalbetrieb als Risiko einstuft und deswegen jedem rät, dem fernzubleiben, auch schon allein deswegen die Wiederaufnahme von Fußballspielen mit Besucher*innen kritisieren, weil Letzteres zwangsläufig zu einem Anstieg der Benutzung der Öffis führen wird? Ich meine, wenn jetzt nicht irgendwie kontrolliert wird, dass alle bitte mit mit ihrem eigenen Auto anreisen, wozu die Veranstalter gar nicht in der Lage sind (und wie sieht es dann mit Parkplätzen und allgemeiner Verkehrslage aus und wo bliebe nur der traditionelle Alkoholkonsum, wenn man fahren muss?), dann würden doch überfüllte Busse und Bahnen bei der Anreise der Fans zu den Spielen zwangsläufig als ein Riesenproblem eingestuft werden müssen.


    Davon ab bin ich mir nicht sicher, inwiefern öffentliche Verkehrsmittel wirklich als "vollkommen okay" gelten. Ich glaube, das ist eher ein Strohmann und die verbreitete Einschätzung geht eher in Richtung "notwendiges Übel". Ich meine, ich meide die auch nach Möglichkeit - ich meide generell Orte mit potenziell großen Menschenansammlungen auf kleinem Raum -, aber für Leute, die darauf angewiesen sind, kann man durchaus argumentieren, dass durch diese Notwendigkeit das Infektionsrisiko aufgewogen wird - zumal sich das wie gesagt durch Einhaltung der Maßnahmen minimieren lässt.

    Muss mal kurz doppelposten, aus zweierlei Gründen. Zunächst möchte ich euch kurz die neue Anregung vorstellen, der ihr euch gerne ebenfalls bis Ende der Aktion widmen könnt (natürlich könnt ihr auch weiterhin Satiren schreiben, wenn ihr lieber möchtet, ihr seid darin vollkommen frei):


    KopplosioHumor- und Unsinnspoesie Kopplosio

    Natürlich soll auch die Lyrik in dieser Aktion nicht fehlen. Anders als beim NPM besteht die Anregung hier aber eher in einer allgemeineren und inhaltlichen Form: Falls ihr euch dieser kleinen Challenge stellen möchtet, wird es eure Aufgabe sein, ein humoristisches und/oder unsinniges Gedicht zu verfassen. Das kann etwa die lyrische Verarbeitung eines Witzes sein, die Parodie eines bekannten Gedichts oder aber die gedichtliche Darstellung einer absurden und paradoxen Situation oder Geschichte. Eure Gedichte müssen dabei keine feste Form aufweisen, aber natürlich könnt ihr auch gerne auf die bereits aus dem NPM bekannten lyrischen Formen zurückgreifen, falls es euch lieber ist, ein festes Schema vor Augen zu haben. Zu nennen wären hier etwa die Fatrasie oder der Limerick, aber auch das oft als Scherzgedicht verfasste und im NPM-Startpost beschriebene Haiku. Einige weitere Anregungen in formaler Hinsicht könnt ihr auch hier finden.




    Darüber hinaus möchte ich als kleine Motivation ankündigen, dass diejenige Person, die im Rahmen dieser Aktion die meisten Wörter schreibt, eine Siegermedaille vom Typ Fee erhalten wird! Ich werde hierfür eure Werke jeweils sammeln und mit woerter-zaehlen.de auswerten, um dann am Ende das Ergebnis bekannt geben zu können. Hierbei wird alles mitgezählt, das von Start dieser Aktion bis zum Ende des 20.9. verfasst und hier gepostet wird - beachtet also bitte, dass selbst wenn das Thema dann nicht um Punkt Mitternacht geschlossen wird, nachträglich eingereichte Texte nicht mehr dazugezählt werden.


    Und jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Dichten von Unsinn!

    Zahreiche User*innen plötzlich und unerklärlich nass geworden


    BisaBoard (dkl) - Seit Anbruch des heutigen Tages sind mehrere Fälle bekannt geworden, in denen User*innen des BisaBoards nass geworden sind. Bisher ist unklar, wie das passieren konnte und wer dahinter steckt. "Ich ging einfach normal durch das Forum, als zack! mich eine große Wassermasse traf", berichtet ein Mewtu. "Ich weiß nicht, woher sie kam und wer sie abgefeuert hat." Besonders kritisch: Diverse User*innen haben eine Schwäche gegenüber Wasser, die sie anfällig für die Angriffe macht. Verletzte gibt es bisher aber dennoch keine - der Angreifer scheint sich an Leute mit Typennachteil so anzupassen, dass sie nur von wenig Wasser getroffen werden.

    "Dass bisher niemand verletzt worden ist, lässt darauf schließen, dass es dem Angreifer nicht darum geht, jemandem Schaden zuzufügen", gab ein Detektivmod bekannt. "Es scheint sich mehr um einen Streich zu handeln." Konkrete Hinweise auf den Täter gebe es jedoch noch nicht; es stünde lediglich fest, dass er offenbar von einer sehr erhöhten Position aus sein Wasser abfeuere. "Da er erst jetzt damit angefangen hat, muss er diese hohe Position auch erst kürzlich erlangt haben", so die weiteren Vermutungen des Detektivmods. Derartige Überlegungen haben jedoch noch nicht zur Ergreifung eines Tatverdächtigen geführt. Bis es so weit ist, werden die User*innen des BisaBoards dazu angehalten, sehr vorsichtig zu sein und möglichst ein Handtuch bei sich zu tragen.

    Genau genommen sagte ich "sehr viele (vorallem auch Prominente)".

    Okay, zugestanden. Habe mich dabei wohl ein bisschen davon ablenken lassen, dass im Anschluss nur noch von Prominenten die Rede war. Nichtsdestoweniger dann eben immer noch der Verweis darauf, dass es nach Beginn von Trumps Präsidentschaft durchaus einen Anstieg in Emigrationen gab. und ich die Bemerkung, dass alle nur groß getönt hätten, sehr zynisch finde, zumal du absolut nicht die berücksichtigst, inwiefern eine dauerhafte Auswanderung in anderer Hinsicht eine Option darstellt. Im Übrigen kannst du die Situation von damals nicht mit der heutigen vergleichen, weil mittlerweile eine Pandemie und die Entsendung von faktisch anonymen "Sicherheits"kräften in diverse Gegenden der USA dazugekommen sind - insofern kann die Einschätzung, dass damals "alles nur heiße Luft" war, sicher nicht einfach so auch auf heute übertragen werden, selbst wenn sie zuträfe. Davon ab:

    Ob es für die schwer ist Amerika Richtung Europa zu verlassen, ist mir an der Stelle relativ egal. Wenn das Wichtigste in ihrem Leben ist, einfach nur vor Trump zu fliehen, dann werden sie Möglichkeiten finden.

    Sollte halt nur jedem mit einem Funken Empathie eigentlich nicht egal sein. Die Leute haben effektiv die Optionen, unter einem antidemokratischen Präsidenten zu leben, der sich einen Dreck um ihre Gesundheit und Sicherheit schert und beidem durch sein Handeln abträglich ist, oder aber einen sehr ungewissen Neustart irgendwo anders zu wagen, verbunden mit sämtlichen psychischen wie materiellen Belastungen, die damit einhergehen. In dem Kontext darauf zu verweisen, dass die schon alle Möglichkeiten finden werden, halte ich für ziemlich unfair.


    Und dann würde ich noch darauf verweisen, dass die Aussage, dass man am liebsten nur noch weg will, rein theoretisch nicht als Ausdruck eines tatsächlichen Emigrationswunsches verstanden werden muss, sondern auch einfach als Statement verstanden werden kann, das schlicht angibt, wie scheiße es mittlerweile geworden ist - denn das ist ja überhaupt erst die Bedingung, unter der man weg will, und wie im vorherigen Beitrag angedeutet besteht auch noch die Option, an exakt dieser Bedingung noch etwas zu ändern.

    Gucky hatte aber deutlich von Prominenten gesprochen und da fühlt man sich schon verarscht, wenn die vor Trumps Sieg groß getönt haben sie würden das Land verlassen und alles und dann passiert nichts. Prominente nutzen Wahlen oft nur aus, um sich schön darzustellen und von sich reden zu machen. Die sitzen auf Geld, weshalb die nicht von den Geldsorgen normaler Leute betroffen sind und es ihnen egal sein könne wer die Wahl gewinnt, und die meisten fühlen sich in Wahrheit wohl so gar nicht betroffen.

    Wenn ich dazu etwas sagen dürfte: Ja, Gucky hatte davon gesprochen. Aber Feliciá hatte vor Gucky deutlich (!) von Leuten allgemein gesprochen, die einfach nur wegwollen, aber es eben nicht können, woraufhin dann die Prominenten hervorgekramt wurden, um die es eigentlich nicht einmal ging. Dass also auf diesen Aspekt nicht eingegangen wird, ist dahingehend eigentlich nur folgerichtig und die Bemerkung mit den Prominenten erscheint mir persönlich eher sophistisch bzw. am Punkt vorbei. Und wenn wir von "normalen" Leuten sprechen, dann sehen wir durchaus bereits einige Emigrationen in Zusammenhang mit Trumps Präsidentschaft.


    Ansonsten, weil das Thema aufkam: Ich finde Biden auch nicht so super, aber vor dem Hintergrund der real zu erwartenden Folgen im Falle einer weiteren Amtsperiode Trumps scheint es mir aus konsequentialistischer Sicht zumindest sinnvoller, den zu wählen. Solange Trump Präsident ist, ist ein vernünftiger Umgang mit der Corona-Pandemie nicht gegeben und er hätte nur weiter Gelegenheit, die ohnehin wackelnden demokratischen Eckpfeiler des Systems komplett abzusägen. Darunter hätten nebenbei mal wieder vorrangig die marginalisierten Gruppen zu leiden. Das wären mir ein paar mehr frustrierte Trump-Supporter nicht wert, zumal seine Umfragewerte ohnehin schon am Sinken sind. Insofern würde ich es schon verstehen, wenn man aufgrund eigener Prinzipien auch nicht für Biden stimmen wollen würde, weil man halt nicht für jemanden stimmen will, hinter dem man nicht steht, aber aus rein konsequentialistischer Sicht erscheint mir Biden zu wählen als sinnvoller.

    Ich wollte mich hier dann etwas verspätet auch noch mal kurz für die Glückwünsche bedanken und insbesondere bei @Südi für das Thema.


    Mit Feiern war's übrigens nicht viel, weil meine Schwester/Mitbewohnerin sowie ihr Freund beide in einem Krankenhaus arbeiten, wo es einen Corona-Ausbruch gegeben hat und es deswegen jetzt nicht so sozial gewesen wäre zu feiern.

    Anlässlich des neu eröffneten Sammelthemas für Gesellschaftsspiele möchten wir euch in dieser Woche gerne fragen, wie oft ihr Gesellschaftsspiele spielt. Darunter fallen sowohl Karten- als auch Brettspiele, Quizze sowie auch diverse Buchstabenspiele wie etwa Stadt, Land, Fluss. Wenn ihr möchtet, könnt ihr eure Lieblingsspiele gerne im oben verlinkten Sammelthema vorstellen!

    Dieser Superheldenagentenchsenjournalist scheint ja ein cooler Typ zu sein. Mjutu aber auch.



    (Bildquelle)


    Huhu, liebe Schreiberlinge! Dedenne


    Nachdem das letzte Schreib-Café Mitte Mai zu Ende gegangen ist, ist es nun endlich soweit: Wir schreiben wieder! Alles Notwendige über das Konzept des Schreib-Cafés sowie über das diesmalige Thema findet ihr in diesem Startpost.


    Was ist das Schreib-Café?

    Das Schreib-Café ist unsere von Zeit zu Zeit erfolgende Einladung an die User*innen des Forums, sich einfach mal dem Schreiben zu widmen. Dabei sind Einsteiger natürlich genau so gerne gesehen wie Fortgeschrittene, denn vorrangig geht es darum, einfach mal relativ zwanglos drauflos zu schreiben. Die einzige Vorgabe, die dabei gemacht wird, besteht in der Nennung eines übergreifenden Themas, das aber selbst nach Belieben interpretiert und umgesetzt werden kann. Wir werden zusätzlich zu diesem Thema auch von Zeit zu Zeit weitere, konkretere Anregungen geben, die gerne für die Umsetzung des Themas genutzt werden können - aber nicht müssen. Eure entstehenden Werke könnt ihr einfach in dieses Thema posten. Im Rahmen der Aktion sind natürlich auch Feedback und Kommentare zu den Texten gerne gesehen; hierfür steht euch ein separates Diskussionsthema zur Verfügung.


    Was ist diesmal das Thema?

    Habt ihr manchmal auch das Gefühl, dass die Welt immer düsterer wird? Verliert ihr langsam euren Humor und eure optimistische Sicht auf die Dinge? Drängt sich euch der Gedanke auf, das das Ende unausweichlich ist? Nun - hier soll es um all das genau nicht gehen. Denn wir möchten das diesmalige Schreibcafé ganz im Zeichen eines


    Schreibens der guten Laune


    setzen. Das heißt, dass ihr hier im Thema gerne alle möglichen Texte posten könnt, mit denen ihr für Aufmunterung und Freude sorgen wollt. Die genaue Umsetzung des Themas sowie die Gattung sind euch dabei natürlich vollkommen freigestellt. Vielleicht schreibt ihr für eine andere Person ein tolles Gedicht, vielleicht möchtet ihr aber auch lieber eine utopische Geschichte schreiben oder einfach nur ein lustiges Drama, in dem schlagfertige Charaktere eure Leser*innen zum Lachen bringen. Ihr müsst dabei auch nicht komplett positiv sein - schließlich braucht Licht auch Schatten -, aber ein hoffnungsvoller und optimistischer Grundtenor oder aber eine humoristische Verarbeitung von etwas Ernsterem wären wünschenswert.


    Die Aktion läuft bis zum 20.9.


    Startaufgabe

    Die erste Aufgabe, die wir euch gerne stellen möchten, ist das Verfassen satirischer Zeitungstextsorten. Der Gedanke ist hierbei, eine Zeitungstextsorte - Bericht, Reportage, Kommentar o.ä. - zu verfassen und dabei aber natürlich einen in mancherlei Hinsicht seriösen Grundtenor mit einem kleinen Augenzwinkern und einem lustigen Einschlag zu verbinden. Das oftmals verwendetet Stilmittel derartiger Satiren ist natürlich die Übertreibung, durch die vermeintliche Verbindungen als Scheinverbindungen und Absurditäten als solche entlarvt werden. Es wird dabei dem Anspruch nach "von unten nach oben" getreten: Die Opfer des satirischen Spotts sind mithin oft gesellschaftliche Eliten oder Machthaber, also etwa Politiker.1 Manchmal ist klar ersichtlich, worauf die unterschwellige Kritik abzielt, manchmal ist sie aber auch sehr subtil verpackt und entsprechend nicht jedem zugänglich.

    Es gibt natürlich mehrere Beispiele, wie solche satirischen Zeitungstextsorten aussehen können - viele von euch kennen sicher die Nachrichtensatirewebsite Der Postillon oder aber (wenn ihr Stil habt) einschlägige Satiremagazine mit ihren jeweiligen Onlinepräsenzen wie die Titanic oder den Eulenspiegel.


    Was ist mit Medaillen?

    Wer bei dieser Aktion postet, hat die Möglichkeit, im Medaillenthema eine Pokémon-Medaille zu beantragen, sofern das in der gleichen Woche wie euer Post hier geschieht. Außerdem wird die Person, die im Rahmen dieser Aktion die meisten Wörter schreibt, eine Siegermedaille vom Typ Fee erhalten.


    Weitere Themenvorschläge im Laufe der Aktion


    In diesem Sinne wünsche ich euch viel Spaß und Erfolg beim Schreiben! Dedenne



    1Ihr dürft allerdings nicht die Polizei als Abfall bezeichnen. Anweisung von oben.

    (Bildquelle)


    Liebe User*innen,


    auch im Zuge unseres diesmaligen Schreib-Cafés gibt es wieder ein Diskussionsthema, in dem ihr euch über all die tollen Werke austauschen könnt, die ihr oder andere fleißige Schreiberlinge während der Aktion vollendet und im Aktionsthema gepostet haben. Kommentare und Feedback sind gerne gesehen und müssen auch überhaupt nicht lang sein! Natürlich dürft ihr euch auch gegenseitig Inspiration geben oder aber um Rat fragen, wenn ihr beim Schreiben eines eurer Werke irgendwie auf Probleme stoßt.


    Ihr könnt in diesem Topic außerdem über eure Beiträge Medaillen verdienen - Kommentare und Diskussionsbeiträge in diesem Thema zählen ebenfalls zu den im Medaillentopic formulierten Diskussions- und Kommentaraktivitäten hinzu.


    Wir freuen uns auf eure Beiträge! Dedenne

    Äh ... Hi. Ich fürchte, ich kann mangels Expertise nicht so viel hilfreiche Kritik geben, leider, aber nachdem ich das hier vor ein paar Tagen gesehen hatte, wollte ich hier gerne auch einen Vote schreiben.


    Abgabe 1

    Finde ich schön soweit - wenn ich jetzt vielleicht etwas bemängeln müsste, dann wäre es vielleicht, dass das Gelb am Rand irgendwie ein bisschen zu hell auf mich wirkt. Die gelbe Blume leuchtet eigentlich schon im Originalbild irgendwie schon so schön und im Endbild ist es dann vielleicht ein wenig zu grell. Das ist jetzt aber vielleicht auch Jammern auf hohem Niveau, denn davon ab finde ich, dass hier ohne im negativen Sinne allzu großes Drumherum sehr schön das Motiv genommen und weiterentwickelt wurde - es hat dann im Endergebnis irgendwie etwas Traumhaftes und Geheimnisvolles für mich.


    Abgabe 2

    Um ehrlich zu sein hat das Pferd mit den Schmetterlingsflügeln fast schon ein bisschen was Komisches bzw. Humoristisches für mich. Nicht falsch verstehen - ich meine das nicht in einem "so bad it's good"-Sinne und ich will mich auch nicht darüber lustig machen, sondern ich finde die Idee einfach so unerwartet und darin kreativ, dass es mich einfach überrascht hat, wie bei einer guten Pointe. Vielleicht liegt es daran, keine Ahnung. Davon ab mag ich hier auch die schön-mysteriöse Atmosphäre, die hier durch die Dunkelheit in Verbindung mit den farbenfrohen Blumen und Lichtern erzeugt wird. Dass das Pferd einen gewissermaßen anguckt, trägt aus meiner Sicht auch irgendwie dazu bei.


    Abgabe 3

    Hier habe ich gemerkt, dass ich von visuellen Medien keine Ahnung habe, denn ich hätte wohl nicht den Zusammenhang zwischen beiden Bildern herstellen können, wenn ich's nicht gewusst hätte, ähem. Ist hier aber natürlich kein Kritikpunkt. Ich denke, dass das surreale Thema in dieser kaleidoskopartigen Struktur wirklich gut eingefangen worden ist; die etwas dunkleren Farben tragen da imo auch ganz gut bei. Irgendwie erinnert mich dieses bläuliche Lila mit dem Rot in der Mitte an ein Computerspiel., eigentlich fehlt da nur ein phosphoreszierendes Grün zwischen. Frage mich hier tatsächlich ein bisschen, wie der Titel zustande kam bzw. was er zu bedeuten hat - bezieht er sich auf die seltsame Unfasslichkeit des Kaleidoskops durch den menschlichen Verstand, wie es auch Merkmal einer göttlichen Sphäre wäre? Oder ist es eher eine ironisch-satirische Anspielung auf das büroartige Hochhaus als Symbol und Herschaftsbereich einer gesellschaftlichen Elite, mithin: Eines weltlichen Gotts? Ich weiß es nicht, aber dessen ungeachtet gefällt mir das Bild jedenfalls ganz gut.


    Abgabe 4

    Finde hier ganz gut gemacht, wie das Motiv - die Qualle - in der Bearbeitung deutlicher hervorgehoben und in Beziehung zu den neu hinzugefügten farblichen Elementen gesetzt wurde. Finde generell so leuchtende Quallen immer ganz schön und obwohl die in Dokumentationen ohnehin schon immer sehr surreal aussehen, schafft diese Abgabe es dennoch, dem Bild noch einmal einen zusätzlichen surrealistischen Dreh zu geben, der darüber hinausgeht. Das mag ich sehr gerne; unter anderem kommen hier dann auch die Tentakel etwas stärker zur Geltung.


    Abgabe (1) - 8.5/10.0
    Abgabe (2) - 9.0/10.0
    Abgabe (3) - 9.0/10.0
    Abgabe (4) - 8.5/10.0

    Nun, beides ist schon deshalb unmöglich, weil Menschen so nicht gestrickt sind. Du kannst versuchen eine Dystopie voller antisozialer Personen zu erschaffen, die social distancing auf die nächste Stufe heben lol, aber die Menschen werden nicht lange mitspielen und immer wieder nach gegenseitiger Nähe suchen. Solch eine Gesellschaft wäre am Ende nicht nur sozial kalt, sondern auch schlicht und ergreifend nicht funktionsfähig. Man müsste Menschen schon als Babys auf diese soziale Kälte einstellen und viele werden ja wissen, wie das Harlow-Experiment verlief.

    Tbh "leide" ich ja jetzt schon darunter (nicht leiden, lustig find ich es echt nicht), dass man Leute nicht mehr umarmen und knuddeln soll. Ratet mal wie lang ich das am Ende durchgehalten habe. :')


    Genauso wahnwitzig ist die Idee, dass die meisten Menschen damit aufhören würden ihrem Kinderwunsch nachzugehen.

    Nun, ich beziehe mich da ja nur auf die Perspektive der Antinatalist*innen, die halt, sofern sie ihre Schlussfolgerungen logisch gültig machen wollen, zwangsläufig diese Alternativen diskutieren und irgendwie ausschließen müssten. Die Umsetzbarkeit wäre natürlich grundsätzlich ein Argument, um diese letztere Alternative auszuschließen und deswegen lehne ich sie auch ab; die Antinatalist*innen werden sich aber ja nicht auf dieses Argument berufen können, weil sie damit auch ihre eigene Idee der Auslöschung der Menschheit abzulehnen hätten, da das, wie du ja auch geschrieben hast, sicherlich in gleicher Weise ein Ding der Unmöglichkeit darstellen wird.

    Inhaltswarnung: Suizid

    Auf alle anderen Argumente von dir, bin ich denke ich oben schon weitestgehend eingegangen.

    Sehe ich ehrlich gesagt überhaupt nicht, aber okay.

    Also denkst du, dass Suizid eine legitime Sache ist, welche jeder praktizieren können sollte, ohne Moralkeule? Ich finde dieses Thema mit Suizid und Sterbehilfe allgemein recht interessant, weil ich mich immer frage warum Menschen nicht das Recht haben zu entscheiden, ob jemand leben darf, aber das Recht haben zu entscheiden, ob jemand sterben darf. Was ist mit einem Menschen, welcher seit Jahren, Jahrzehnten sterben möchte, aber alle Welt sagt, dass du sowas nicht machen darfst, es wird besser. Ist das nicht der selbe Fall von Manipulation und Einschnitt in das Leben eines Menschen? Es ruft ebenfalls ein Gefühl von Schuld in einem auf, welche das Leben vermutlich noch schwerer für solch eine Person macht.

    Ja, im Grunde denke ich, dass Suizid eine legitime Sache ist und man die Option haben sollte, sein Leben zu beenden. Das heißt aber nicht, dass alle Leute ihr Leben grundsätzlich beenden sollten, was der Anti-Natalismus so oder so aufgrund seiner Prämissen fordert. Es sollten nebenbei bemerkt auch nicht alle Menschen, die ihr Leben beenden wollen, die Möglichkeit dazu direkt bekommen. Der Grund dafür ist nämlich, dass manche Suizidwünsche letztlich das Ergebnis psychischer Belastungen o.ä. sind und dementsprechend eine freie, selbstbestimmte Entscheidung nicht gegeben ist. Insofern: Suizid sollte erlaubt sein, wenn Selbstbestimmungsfähigkeit vorliegt und der Wunsch geäußert wird. Zu einer selbstbestimmten Entscheidung gehört sowohl die Abwesenheit des Drucks, sich töten zu müssen (diesen Druck wird die Philosophie des Anti-Natalismus zwangsläufig erzeugen und somit die Selbstbestimmugsfähigkeit einschränken -> Problem!) als auch die Abwesenheit des Drucks, am Leben bleiben zu müssen. Als Konsequenz daraus - und darauf werde ich hier noch öfter zurückkommen - verpflichtet diese Option auch zur Verminderung sozialer Ungerechtigkeiten wie etwa Armut, da diese besagten Druck auslösen können. Auch aus diesem Grund vertrete ich eine "antiantinatalistische" Position: Würde ich den Thesen des Antinatalismus zustimmen, würde ja die Antwort auf Probleme wie Armut lauten: "Ja, bringt euch doch einfach um, wenn ihr arm seid und leidet lol". Antinatalismus macht es unmöglich, diese Probleme ernsthaft anzugehen, und trägt dadurch erst zu dem Leid bei, auf das er sich dann bezieht. Es ist eine selbsterfüllende Prophezeiung. Warum irgendjemand das in Ordnung findet, ist mir ehrlich gesagt immer noch schleierhaft. Es erinnert mich an die Positionen jener Leute, die sagen, der Klimawandel ließe sich ja doch nicht mehr aufhalten und das dann als Begründung nehmen, um nichts an ihrem Verhalten ändern zu müssen. Die Ironie daran: Einige ernsthafte Kommentator*innen, die meinen, der Klimawandel sei nicht mehr aufzuhalten - die Richtigkeit dieser These dahingestellt - nehmen das eigentlich nicht zum Anlass, einfach rumzusitzen, sondern zum Anlass, die Welt bis zu den irgendwann eintretenden Konsequenzen zu einem besseren Ort zu machen, was dann aber einige Leute der vorhin erwähnten Sorte immer übersehen und die Hände in den Schoß legen - ein Schelm, der Böses dabei denkt. Analog dazu sollte man also, wenn man meint, das Leben sei nicht lebenswert - die Richtigkeit dieser These ebenfalls nicht vorausgesetzt; ich lehne sie wie gesagt ab -, vielleicht einfach mal den eigenen Hintern hochkriegen und genau das ändern, anstatt in nichtstuerischem Pessismismus zu verharren.

    Allerdings ist hier wieder der Knackpunkt, es ist eigentlich unmöglich ein Leben 'perfekt' oder lebenswert zu machen. Demnach würde zumindest ich auch kein Leben als wirklich lebenswert bezeichnen.

    Und genau das ist der Punkt, für den ich nirgendwo wirklich eine stichhaltige Begründung sehe; es ist darüber hinaus eine Allaussage negativer Natur, die schon dadurch widerlegt wird, wenn dir auch nur ein Mensch sagt, dass sein Leben lebenswert ist. Es ist ehrlich gesagt ziemlich anmaßend, auf die Art über das Leben aller Menschen zu urteilen, ohne auch nur wirklich eine Ahnung davon zu haben, wie das Leben dieser Menschen aussieht. Ich sage: Mein Leben ist lebenswert, und du wirst mir da jetzt hoffentlich nicht widersprechen, denn ich werde das ja wohl besser wissen als du. Der Freund meiner Schwester denkt nebenbei genauso über sein Leben, wir sind also schon zu zweit!

    Wobei ich zumindest eine Form von Begründung noch hier erkennen kann

    Du selbst willst einfach nicht, dass eine Person stirbt, in welche du Zeit investiert hast, welche du liebst, aber du weißt, dass es irgendwann passieren wird. Wenn du selber allerdings niemanden mehr um dich hast, zum Beispiel weil du langsam alt wirst und deine Freunde um dich herum sterben, sinkt dein Lebenserhaltungstrieb eben enorm. Deswegen sind einzelne Leben für mich nicht lebenswert. Deine Auswirkung auf alle anderen, macht das Leben erst irgendwie lebenswert, wenn du aber nie geboren wirst, hast du logischerweise auch keinen Einfluss auf irgendetwas. Es gibt nie weniger als nichts. Und wenn du irgendwann deine Eindrücke bei Menschen hinterlassen hast und dann stirbst, was eben unvermeidbar ist, lässt du die Menschen traurig zurück, einige mehr als andere. Du hast also im Endeffekt immer einen schlechten Einfluss auf Menschen, egal was du tust, selbst wenn du im Bauch stirbst, dieser Druck verlässt einen nie, auch wenn man nichts davon weiß. Klar einige erholen sich von solchen Schicksalsschlägen und leben weiter, andere aber nicht. Wenn du aber das einzige Lebewesen auf der Welt wärst, wo wäre dann dein Lebenserhaltungstrieb hin? Wenn man nie mit irgendwelchen Lebewesen eine Bindung aufbaut, dann hat man auch niemanden den man zurücklässt und diese Schuldgefühle eben nicht.

    und dementsprechend darauf eingehen werde. Wenn ich das recht verstehe, ist dein Argument, dass man durch seine Existenz zwangsläufig das Leid anderer Menschen vergrößert, weil die am Ende traurig sind, dass man tot ist.

    Was diesen Punkt betrifft, sei erst einmal darauf hingewiesen, dass aus ihm nicht mit Notwendigkeit der Antinatalismus folgt. Denn: Man könnte diesen Punkt auch zum Anlass nehmen, einfach eine Gesellschaft zu schaffen, in der so etwas eben nicht vorkommt. Dies ließe sich auf verschiedenen Wegen erreichen: Kulturelle Umänderung, sodass Tote nicht betrauert werden etwa oder aber eine Gesellschaft ohne tiefergehende soziale Bindungen zwischen Individuen. Mag man absurd finden und ich würde zumindest die letzte Variante ablehnen, aber Antinatalist*innen werden sich zwangsläufig mit der Frage auseinandersetzen müssen, warum sie derartige Alternativen nicht berücksichtigen. Dass das schwer umsetzbar ist, ist sicher kein Grund - die ganze Menschheit vom Ziel der eigenen Auslöschung überzeugen zu wollen, ist sicher kein weniger ambitioniertes Ziel. Erneut zeigt sich, wie gerade auch schon: Die Logik der Antinatalistinnen ist fehlerhaft. Nicht nur sind ihre Prämissen falsch oder nicht weiter belegt, die Schlussfolgerungen daraus sind auch noch logisch nicht gültig.

    Und um wieder mein eigenes Beispiel zu nehmen: Ich habe schon einige Menschen in meinem Leben verloren. Und ja, nach dem Tod war ich traurig. Aber wenn ich an diese Personen zurückdenke, denke ich nicht, wie scheiße der Tod oder die Beerdigung war (nebenbei bemerkt hatte mein Onkel wohl die coolste und optimistischste Beerdigung, bei der ich dabei war), sondern ich erinnere mich an die guten Zeiten mit der Person. Niemals würde ich mir wünschen, dass die Person nicht existiert hätte, nur damit ich nicht nach deren Tod auch mal trauern muss. Den Leuten in meinem Umfeld wird es sicher nicht anders gehen, wenn ich mal den Löffel abgebe: Sie werden traurig sein, aber sie werden sich an die guten Momente mit mir erinnern, werden meine bescheuerten Kurzgeschichten lesen oder sonst was. Und ich werde es auch hier als persönliche Beleidigung empfinden, wenn man mir was anderes erzählt, denn ich werde auch das besser wissen, denn schließlich kenne ich mich selbst und die Personen in meinem Umfeld besser als jeder hier in diesem Forum. Allgemein: Zu behaupten, die Trauer nach dem Tod eines Menschen würde all das Glück, das man mit diesem Menschen empfunden hat, überwiegen, ist ebenfalls nicht haltbar bzw. ist das wirklich eine sehr gewagte Behauptung. Selbstevident ist sie jedenfalls absolut nicht.

    Darüber hinaus: Es ist ebenfalls anmaßend, den Wunsch, Freund*innen nicht zu verlieren, auf den Verlust an "investierter Zeit" zu reduzieren. Das wird sicherlich nicht im Ansatz meinem Verhältnis zu meinen Freund*innen gerecht, die ich nicht einfach als Investition, sondern als Menschen, mit Kant gesprochen, als Zweck an sich betrachte.

    Ach ja, und zu dem im obigen Zitat und auch in dem hier angedeuteten Punkt noch:

    Versteh mich hier nicht falsch, ich finde einfach nur, dass kein Leben wirklich lebenswert ist. Erst eine Gemeinschaft macht das Leben wirklich lebenswert, einzeln auf dem Papier braucht man aber niemanden wirklich. Als Beispiel, würde ich jetzt sterben, wären viele Menschen darüber zumindest traurig (einige natürlich mehr als andere), indem Sinne, dass ich einen Eindruck auf bestimmte Menschen hinterlassen habe. Mit dem Tag deiner Entstehung als Zelle hast du eine Auswirkung auf bestimmte Menschen und diese Auswirkung ist gleichzeitig auch der Druck, dass du am Leben bleibst. Ich weiß nicht, ob du schon einmal an Suizid gedacht hast, für mich ist bei Suizid immer der Schlüsselgrund, dass ich Menschen besonders traurig zurücklassen würde, wenn ich sowas tun würde, immerhin fragen sie sich dann umso mehr, was haben sie falsch gemacht, dass ich sowas tun würde.

    Auch die Behauptung, ein Leben bekomme seine Bedeutung allein durch soziale Bindungen verliehen, ist bei näherer Betrachtung nicht haltbar. Mein Leben wird durch viele Dinge lebenswert, die andere Menschen nicht begreifen, die sie nicht mitbekommen und die nur mir gehören. So einfach ist das. Am Leben zu bleiben allein als Resultat sozialen Drucks zu begreifen, wird der Komplexität der Angelegenheit nicht gerecht, was eigentlich erkannt werden sollte, wenn man schon über Sterbehilfe redet: Denn wie wäre es zu erklären, dass Leute sterben wollen, obwohl ihr Umfeld sie anfleht, nicht zu sterben, wenn doch gerade dieser soziale Druck für den Lebenswunsch verantwortlich wäre und in solchen Fällen ja nach wie vor vorhanden ist? Die Leute sollten dann doch gar nicht sterben wollen. Der Grund dafür ist einfach: Andere, individuelle Freuden des Lebens können in solchen Fällen meistens nicht mehr genossen werden und fallen dementsprechend als Motivation weg. Die Reduktion aufs Soziale ist entsprechend viel zu kurz gedacht.

    Wie man merkt, verneine ich durchaus nicht, dass man irgendwann keinen Lebenswunsch mehr hat. Aber der Anti-Natalismus ist ungleich radikaler als das: Er behauptet, dass man generell keinen hat oder haben sollte. Mein Ansatz lässt den Menschen noch Freiheit zu eigenen Projekten, zur eigenen Meinungsbildung und zur Verfolgung der eigenen Wertvorstellungen. Der Antinatalismus hingegen lässt diese Freiheit nicht, sondern geht einfach davon aus, dass alle falsch liegen, wenn sie leben wollen. Ich kann es immer wieder nur betonen: Diese "Philosophie" - ich würde es eher eine Weltanschauung bzw. eine Ideologie nennen, durchaus im negativen Sinne - ist schlicht und ergreifend anmaßend, antipluralistisch und menschenverachtend - letzteres wahrscheinlich im wahrsten möglichen Sinne des Wortes.

    Aber gäbe es den Druck der Gesellschaft nicht, dass man arbeiten muss und sie würde nicht arbeiten gehen, wäre sie vermutlich glücklicher.

    Das kann sehr gut sein. Aber gerade das ist wieder der Punkt, den ich ganz oben schon angesprochen habe: Wenn man Probleme in der Gesellschaft erkennt, dann ist es auf jeden Fall sinnvoller, diese anzugehen, und nicht zu sagen "Joa, dann sterben wir halt". Denn die Sache ist: Wenn du mir erzählst, dass es viele Probleme auf der Welt gibt, würde ich dir absolut zustimmen. Ich würde ebenfalls spezifisch darin zustimmen, dass der Druck, arbeiten zu müssen, abgebaut werden sollte und bin sicher nicht der Erste, der das denkt. Ideal wäre es für mich, wenn man nicht von der Angst zu verhungern zur Verwirklichung seiner selbst, wie auch immer diese aussehen mag, angetrieben zu werden, sondern eben sich einfach selbst und frei verwirklichen könnte. Ich sehe die Problem, die dem im Weg stehen, aber es ist doch absurd, wegen dieser mal eben die Menschheit aussterben lassen zu wollen. Wenn man in einem Haus leben will und aber nur eine Bruchbude hat, was tut man dann? Reißt man sie einfach - was nebenbei bemerkt auch Mühe kostet - ab und belässt es dabei? Oder investiert man seine Zeit, Ressourcen und Mühen lieber darin, sie zu reparieren? Ich würde mal behaupten, man tut Letzteres. Genau wie mit der Menschheit: Wenn man meint, es gibt Probleme, dann ver(sch)wendet man seine Ressourcen doch nicht auf deren Auslöschung, sondern versucht, die Probleme zu lösen.

    Und wenn man mir jetzt sagt, das würde aber doch nicht funktionieren, dann möchte ich erstens noch einmal darauf verweisen, dass es sicher nicht schwieriger ist als die Menschheit von der Notwendigkeit der eigenen Auslöschung zu überzeugen und zweitens einfach mal vor dem Hintergrund, dass hier schon das Argument in die Runde geworfen wurde, dass einem ja nur eingeredet werde, dass man lebenswert leben könne, damit man gehorsam weiterarbeite, folgendes anmerken: Die Behauptung, diese Probleme seien unlösbar und man solle nicht versuchen, sich an sie zu setzen, ist doch sicher ebenfalls ein Projekt exakt der Eliten, deren hochgestochene soziale Position dann wackeln würde. Entsprechend würde ich eher dazu raten, mal zu hinterfragen, ob man da nicht exakt auf jene - man entschuldige die politisch-aufgeladene Wortwahl - konservativ-kapitalistische Propaganda reinfällt, von der man doch eigentlich meinte, sie durchschaut zu haben, und sich dementsprechend zum willfährigen Erfüllungsgehilfen der bereits erwähnten Eliten macht; denn wer einfach nur resigniert und sterben will, rebelliert ja nicht, und entsprechend haben die oberen Zehntausend nichts zu fürchten.

    Ich bin auch definitiv nicht konform mit extremen Antinatalisten, weil solche Methode halt wie ihr alle schon geschrieben habt Rassistisch sind, oder aber noch viel schlimmer.

    Da muss ich widersprechen. Du bist angesichts deiner nun mehrfach geäußerten These, dass kein Leben lebenswert sei, absolut konform mit diesen Leuten - zwar nur in Wort und Gedanken und nicht in Tat, aber das ändert nichts daran, dass du die Philosophie des extremen Antinatalist*innen in ihren Grundsätzen de facto teilst. Und das macht nun einmal deine Ansichten genauso problematisch wie die der Extremen. Verstehe mich nicht falsch: Natürlich finde ich es gut, dass du nicht durch die Straßen rennst und Leute abknallst oder sie permanent von deinen Ansichten überzeugen willst. Aber so wie ich es sehe, liegt das einzig und allein daran, dass du die Konsequenzen der Ansicht, die du hast, nicht ernst nimmst (Gott sei's gedankt), obwohl du dafür eigentlich keinen triftigen Grund hast. Insgesamt rate ich dazu, sich von der unhaltbaren Grundphilosophie komplett zu befreien.


    Ansonsten: Ich argumentiere hier erst einmal lediglich gegen einen globalen Antinatalismus, der hier offenbar vorzuliegen scheint. Man kann sicherlich einen lokalen, auf Einzelfälle begrenzten Antinatalismus vertreten, wenn man etwa zufällig ein gewalttätiges Pärchen mit heftigen Alkoholproblemen kennt, das Kinder nur des Kindergelds wegen haben will, weil sie auch noch zu dumm sind zu erkennen, dass sich das finanziell nicht einmal rechnet. Hier zu sagen, die sollten keine Kinder bekommen, ist sicher in Ordnung. Das liegt aber ganz einfach daran, dass sie gar nicht in der Lage sind, die mit einem Kind einhergehende Verantwortung zu übernehmen. Sich aber gleich auf die These zu verlagern, dass kein Leben lebenswert sei, schießt hier ja wohl deutlich über das Ziel hinaus und bringt die nun wohl schon erschöpfend behandelten Probleme mit sich - es ist zudem, um die pragmatische Ebene mit hineinzubringen, sicher die weniger gut belegbare Argumentation. Kann insofern nach wie vor nur von dieser Ideologie abraten.


    Andererseits kann man als Nicht-Antinatalist - ich nenne da als Gewährsmann einfach mal oberschlau Nietzsche mit seinem Zarathustra - vielleicht auch eine andere Perspektive auf diese Philosophie werfen, mithilfe derer man sich nicht davor zu fürchten braucht: Da der Antinatalismus auf Selbstauslöschung abzielt, können sich eigentlich alle seine Gegner*innen entspannt in ihrem Schaukelstuhl zurücklehnen und abwarten, bis sich das Problem dann von alleine löst - der Antinatalismus wird sich irgendwann wohl einfach selbst abschaffen.


    Immerhin etwas; der Rassismus hatte nie so viel Anstand.