„Steh endlich auf Joe es ist schon nach Mittag. Hast du etwa vor den ganzen Tag zu verschlafen?“ Genervt zog sich der Teenager seine Decke über den Kopf, nur um sie wenige Sekunden später zurück zu werfen. „Ich steh ja schon auf.“ Als seine große Schwester sein Zimmer endlich wieder verlassen hatte schwang der Junge Namens Joe seine Beine über die Bettkante und sagte erst einmal seinen Pokemon Guten Morgen. „Na wie geht es dir heute Trasla? Ich hoffe du hast besser geschlafen als ich.“ Trasla antwortete mit einem niedlichen Fiepsen und streckte seine kleinen Ärmchen nach seinem Trainer aus. Dieser streichelte seinem Pokemon kurz über den Kopf, und ging dann ins Bad um zu Duschen.
Nass sahen Joes sonst zart rosanen Haare fast schon genauso pink aus wie die seiner vielen Schwestern. Viele der tropfenden Strähnen fielen ihm ins Gesicht. Seine Schwester, mit welcher er hier in Illumina City lebte, hatte ihm schon etwa tausend mal gesagt er solle endlich mal wieder zum Friseur gehen aber Joe gefielen seine Haare so. Er hatte es satt, dass seine Schwester über sein Leben bestimmte, immerhin war er jetzt schon 15 Jahre alt, da konnte er doch gut selbst entscheiden. Doch leider konnte er das nicht. Als jüngstes Mitglied und als einziger Sohn der Joy Familie war sein Schicksal schnell besiegelt. Er sollte genauso wie seine Schwestern alles über die Pokemonpflege lernen, um später einmal in einem Pokemoncenter arbeiten zu können.
Doch das war das letzte was Joe wollte. Er wollte lieber mit seinem Pokemon Trasla die Welt sehen, viele andere Pokemon fangen und trainieren und am liebsten wollte er sich den Arenaleitern von Kalos stellen. Allerdings stellte er sich damit gegen seine gesamte Familie. Er hatte noch nie mit seiner Schwester darüber gesprochen, doch Joe war sich sicher, dass sie fürchterlich enttäuscht sein würde. Der Teenager seufzte und machte sich fertig um seiner Schwester wie jeden anderen Tag im Pokemoncenter aus zu helfen.
Genauer gesagt kümmerte er sich um die Notfälle die in der Umgebung eingingen. Falls ein Pokemon zu schwach ist um vom eigenen Trainer zum Pokemon Krankenhaus gebracht zu werden schwingt sich Joe auf sein Fahrrad, um Trainer und verletztes Pokemon anschließen, mithilfe von Traslas Attacke Teleport, zum Pokemoncenter zu bringen. Er half den Menschen sehr gerne aber lieber wäre er selbst einer der Trainer da draußen. „Komm Trasla machen wir uns an die Arbeit.“ Trasla Fiebte zustimmend und verschwand in ihrem Pokeball.
Gerade als Joe nach einem langem Arbeitstag durch die Eingangstüre des Apartmenthauses betrat stoß er mit einem Mädchen zusammen und landete auf seinem Hintern. „Tut mir leid ich hab nicht aufgepasst wo ich hinlaufe. Das ist alles noch so neu für mich. Mein Name ist Ann und wer bist du?“ Vor ihm stand ein dunkelhaariges Mädchen und streckte ihm die Hand entgegen. Ihre langen Haare waren zu zwei losen Zöpfen geflochten. Joe war sich nicht ganz sicher ob sie ihm nun aufhelfen oder einfach nur seine Hand schütteln wollte.
Er überging das einfach indem er die angebotene Hand einfach ergriff und sich an ihr hinauf zog. „Ich bin Joe, bist du hier neu eingezogen? Ich hab dich hier noch nie gesehen.“ Der Junge klopfte sich den Staub von den Klamotten während er mit Ann sprach. „Ja ich bin gestern erst in Illumina City angekommen ich bin aus Kanto hier her gezogen um beim Illumina Verlag als Fotografin zu arbeiten.“ Joe hatte natürlich keine Ahnung wo Kanto lag trozdem nickte er nur. Plötzlich fiel sein Blick auf das Pokemon hinter Ann. Dank seiner Arbeit im Pokemoncenter sah er sehr oft ungewöhnliche Pokemon doch ein schneeweißes Evoli hatte er noch nie gesehen.
Er ging vor dem kleinem in die hocke und bot ihm seine hand zum schnüffeln an. „Na was bist du denn für ein hübsches Kerlchen. So was sieht man hier in Kalos nicht sehr häufig, du solltest gut Acht auf ihn geben.“ Inzwischen lief Evoli schnurrend um Joe her rum. Dieser griff in seine Tasche und brachte ein Paar bunte Kekse zum Vorschein. „Ich nehme an du hast die hier gerochen.“ Gespannt sah Ann zu wie dieser fremde Junge ihr Evoli abwechselnd kraulte und mit den Leckereien für Pokemon fütterte. „Das sind Leckerlis die wir im Pokemoncenter als Belohnung für brave Pokemon benutzen. Kein Pokemon kann da wieder stehen.“
Die beiden setzten sich auf eines der beiden Sofas, welche im Eingangsbereich des Hauses standen, zwischen ihnen lag Evoli und lies sich von beiden verwöhnen. Sie unterhielten sich lange. Sie stellten fest, dass sie knapp 2 Jahre älter war als Joe. Ann erzählte von ihrem Traum eine berühmte Fotografin zu werden und schwärmte von ihrer Heimat Kanto. Joe wurde dabei ein wenig traurig. Wie gerne würde er genauso wie Ann seinem Traum nachgehen. Dem Mädchen entging natürlich nicht wie Joes Stimmung mit einem Mal absank. „Und was ist mit dir? Was für einen Traum hast du?“ Nach kurzem Überlegen erzählte Joe von seinem Traum und warum er ihn sich nicht erfüllen konnte.