Beiträge von Unova-Champion Iris

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

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    Dieser Folge konnte ich vergleichsweise wenig(er) abgewinnen. Es liegt nicht daran dass die Folge schlecht inszeniert ist, ich finde sie sogar relativ gut. Der ramponierte Stil des Hotels ist einzigartig, die Kämpfe sind wuchtig und außerdem quetscht man die obligatorische Rotom-Folge in eine sonst sehr gelungene Handlung hinein. Das Rotom ist zu knuffig um es nicht lieb zu gewinnen!


    Mir missfällt hier lediglich die Botschaft (oder auch Intention) der Macher: eine Zeitreise um vergangene Fehler gänzlich wettzumachen klingt pädagogisch nicht so wertvoll, speziell für das jüngere Publikum. Ich mein klar, Pokemon & eine pädagogisch wertvolle Botschaft (muhaha) gehen nicht immer Hand in Hand, jedoch bemüht sich der Anime (oft erfolgreich) eine leicht verständliche Botschaft so zu verpacken dass man am Ende etwas positives mitnimmt. Hier bleibt am Ende nicht viel davon übrig. "Lass dich nicht unterdrücken und stehe denjenigen bei die unterdrückt werden" ist ein zeitloses Kredo, aber dem gegenüber steht in dieser Folge ein fragwürdiger Erwachsener (hier der gutmütige Hotelbesitzer) der in seinem, wie er selbst sagt, Stolz und Ärger an einer zwielichtigen Wette teilnimmt, diese verliert und als Folge alles was ihm Lieb ist (sein Pokemon sowie Hotel), verliert. 10 Jahre fristet er sein Leben als Rezeptionist im selben, mittlerweile desolat heruntergekommenen, Hotel obwohl ihm dieses einst gehörte. Ein paar 10 jährige Kinder müssen durch die Zeit reisen um ihn aus dieser Lage zu helfen.

    Es klingt alles sogar für Pokemon Verhältnisse zu viel des Guten zumal nicht erklärt wird wie es zu dieser Zeitreise kommt. Ist es der Aufzug, oder etwa Rotom? Oder Ashs ewige Jugend?


    Im übrigen tun mir an diesem Punkt Unlicht Pokemon extrem leid: ein ganzer Pokemon Typ steht wie kein anderer (vielleicht Gift?) sinnbildlich für das Böse.

    Ich frage mich echt ob ich den XY(Z)-Anime dieses Mal komplett zu Ende bringen werde, denn zu meiner Verwunderung habe ich es anscheinend in den letzten fast 9 Jahren nicht hinbekommen. Meine alte Rezension von 2015 lässt grüßen. GG an mich.


    Beim erneuten Schauen musste ich mir eingestehen dass ich Lino eigentlich als sehr gelungenen Charakter ansehe obwohl ich eingangs weiter oben nicht so begeistert war. Er geht in seiner Mentorenrolle relativ glaubwürdig auf, fast wirkt er wie ein Personaltrainer oder Motivator, den man jedesmal anschalten kann wenn man schlecht drauf ist. Charakterliche Defizite zeigt er kurioserweiser im Pokemonkampf, in dem er mit einer fast schon eiskalten Gleichgültigkeit der Niederlage entgegentritt. Man bekommt das Gefühl, dass es ihm schlichtweg am Enton vorbei geht ob er hier gewinnt oder nicht, was ich irgendwie nicht so recht verstehen kann da er ein paar Folgen zuvor relativ motiviert zu sein schien Viola im Kampfschloss zu besiegen. Dieser Widerspruch schadet dem Charakter doch merklich.


    Der Pokemonkampf zwischen Ash und Lino hat ein kurioses, leider unangenehm wechselhaftes, Tempo. Sein Onix wird vergleichsweise schnell weggehauen, das Balgoras wiederum haut alles und jeden mit einem Schlag um, muss sich am Ende jedoch einer einzigen Attacke von Pikachu geschlagen geben. Hier wird nichts erklärt oder etabliert, die Stärke der Pokemon wirkt willkürlich, Kämpfe enden abrupt oder um es im modernen Denglisch auszudrücken: "Das Pacing ist off".


    Die Folge wirkt irgendwie unfertig: auf der einen Seite fungiert Lino als ein toller Mentor, der dem Herausforderer ähnlich wie ein Lehrer oder (in der japanischen Kultur) wie ein älterer Bruder (お-兄さん) zur Seite steht, dann jedoch im Kampf eine merkwürdige Passivität vorweist, die befremdlich anmutet.



    Vielleicht hätte Lino als weiterer Begleiter in die ohnehin überladene Gruppe um Ash, Serena, Citro & Heureka gut hineingepasst: scheinbar haben alle Gesteins-Arenaleiter die Rolle des Mentors gut drauf.😅

    Das ist die allseits bekannte "Champ-Episode", in welcher der aktive Champion der Region sowie (in diesem Fall) ihr Signatur-Pokemon vorgestellt werden. In jeder Generation gibt es eine ähnlich strukturierte Folge mit der immergleichen Formel.


    Als ungewöhnlich empfand ich dass Diantha hauptberuflich eine sehr berühmte Schauspielerin ist und nebenbei der Champ von Kalos. Sie kann mit ihrem Guardevoir auf einer höheren Ebene kommunizieren und hat ein sehr besonderes Vertrauensverhältnis zu ihr ("Ihr Band ist stark"), eine der Voraussetzungen für die erfolgreiche Mega-Entwicklung wie Professor Platan anmerkt. Diese Aussage wird eine nicht unwesentliche Rolle im weiteren Verlauf der Mega-Entwicklung spielen. Wenn ich mich nicht täusche ist diese Folge die Erste in welcher wir eine Mega-Entwicklung hautnah miterleben und mit den grellen Lichtern und kontrastreichen Farbakzenten sieht es sehr schön aus. Nebenbei darf Guardevoir mit ihrem neu hinzugewonnen Zweittypen Fee die Werbetrommel rühren.


    Die Handlung ist dennoch etwas vorhersehbar, Team Rockets Auftritt in der Kalos Region ist eine Reminiszenz an die Kanto-Ära, daher sehen wir viele sinnlose & zum Teil widersprüchliche Aktionen: mal zerstört man eine halbe Stadt und in der nächsten Folge wird ein Wald in Mitleidenschaft gezogen in der alle Beeren gepflückt werden und ein paar Folgen weiter versucht man wieder Pokemon zu klauen. Einen roten Faden sucht man genauso verzweifelt wie Sinn und Verstand aber das Verbrecher-Trio um Jessi, James & Mauzi war nie bekannt für Letzteres.


    Schade ist dass Ashs Kampf gegen Diantha vorzeitig unterbrochen wird, ein stilistisches Mittel mit dem ich nie warm wurde: sobald Ash gegen zu starke Trainer antritt und hochkant verlieren (muss) werden diese kurzerhand unterbrochen.


    Sehr lustig fand ich dass Professor Platan die Assistentin von Diantha anmacht und von ihr einen Korb kriegt. Typisch Frankreich Kalos halt.


    Diantha hat durch ihren Beruf eine Aura der Unnahbarkeit. Da aber ihr Charakter keine Starallüren vorweist, ist sie relativ geerdet. Sie hat charakterlich überraschend viel mit Cynthia gemeinsam.

    Ich habe grad mal meinen Nintendo 3DS rausgekramt und meine Pokemon X Edition getestet um zu sehen wie viele Stunden ich in das Spiel versenkt habe. Es sind tatsächlich über 500 Stunden gewesen und der Spielstand ist vom Oktober 2013 (still rockin', eh?).

    Einen nicht unwesentlichen Teil dieser Stunden opferte ich eben jenem Kampfschloss, sei es nun für die EP (*auf Ohrdoch Schiel*) oder wegen des Geldes Willen.


    Die Folge ist generell sehr gelungen, ob nun die wuchtigen Animationen der Kämpfe, die sogar in der heutigen Zeit sehenswert sind oder aber die Darstellug der Etiquette der Adelskultur. Wir erhalten einen kurzen Einblick in den zweiten Arenaleiter Lino und durch seinen Sieg über Viola wird dem Zuschauer klar gemacht was auf Ash zukommt. Nebenbei darf auch Ash antreten und ergattert einen Adelstitel, welcher im Grunde wertlos ist da er nie wieder zum Schloss zurückkehren wird.


    Das Hip Hop Getue der Brüder Cedric & Niko fand ich persönlich interessant: das Verhalten hat einen angenehmen Kontrast zum schnöseligen Verhaltenscodex des Kampfschlosses gebildet.


    Die Route 7 westlich von Vanitéa war in Pokemon X mein Zuhause: nirgendwo sonst habe ich so viel Zeit verbracht. Die Pension mit den Züchtern sowie das Kampfschloss befinden sich allesamt auf der selben Route, das weitläufige Areal der Route 7 war perfekt zum Brüten der Eier. Die Folge hat den Charme der Spiele aber auch der Region mit den Chevaliers (mit der penibel genauen Befolgung der Etiquette) sehr gut eingefangen.

    Als ein Pokemon-Fan der ersten Stunde konnte ich mit Fossil-Pokemon nie viel anfangen, oftmals waren diese zu hässlich, grotesk oder abstrakt. Als Kind hatte ich damals eine kurze Kabutops-Phase: es hatte mir mal in einem Link-Kampf den Sieg gegen einen Klassenkameraden beschert. Lange hielt diese Zuneigung zu Kabutops jedoch nicht an. Nebenbei, ja ihr habt richtig gehört Gen-Z/α-Kiddos: auf dem Game Boy Color gab es kein WLAN, nur diesen buckligen Link-Kabel.


    Kalos war seinerzeit die erste Generation in der ich mich in die Fossil-Pokemon Amarino/Amagarga bzw. Balgoras/Monargoras verschossen habe. Dinosaurier sind halt cooler als Ammoniten, jedenfalls für mich. Ich finde besonders die Amarino/Amagarga Reihe so ungemein knuffig.


    Diese Folge war grundsätzlich sehr gelungen, ob nun die Pokemon-Journalistin Alba die einen Artikel über die Fossil-Pokemon schreiben will oder der süße Auftritt von Amarino & Amagarga und ihr eisiges Habitat. Nebenbei erhalten wir auch Einblicke in den Alltag eines Wissenschaftlers mit Schwerpunkt Fossilien.


    Im Gegensatz zu den Vorpostern finde ich diesmal sogar Team Rockets Auftritt und die versuchte Entführung von Amarino sehr gut durchdacht: dadurch wird dem Zuschauer auf schmerzliche Weise bewusst gemacht wie schlecht angepasst diese Fossil-Pokemon an die Gegenwart sind. Faktisch sind diese Pokemon alleine kaum überlebensfähig und nur unter Laborbedingungen erhaltbar. Wie es in den eisigen Gebirgen Frescoras auskommen würde, sei mal dahingestellt.


    Ein sehr schöne Folge mit einem der wohl knuffigsten Pokemon der Kalos Region.

    Das Alleinstellungsmerkmal dieses Abenteuerbeginns, soweit man das aus den paar Folgen die ich mir angesehen habe, beurteilen kann, ist für mich die Experimentierfreudigkeit der Macher The Pokemon Company/OLM. Was für ein Zungenbrecher. höhö


    Aber ja, seit nunmehr 3 Generationen ist der Anime stetig in Bewegung. Es implementiert Dinge, wirft sie manchmal rasch wieder raus und fügt wieder anderes Neues hinzu. So dynamisch war der Pokemon Anime noch nie zuvor. Generationen 1 bis 6, oder um es in der Regionen Sprache auszudrücken: Von Kanto bis Kalos war der Pokemon Anime ein statisches, unbewegliches & (relativ) uninspiriertes Konstrukt nach einem ähnlichen Schema, welches mit der 7. Generation eine erste frische Brise der Erneuerung erhielt und mit der 9. Generation den bisher verdienten Höhepunkt erreicht. Seit 2016 kann man beobachten wie sehr die Macher (hinsichtlich des Animes) bemüht sind einen Wandel einzuleiten und genau das gibt dem Ganzen einen sehr angenehmen Geschmack der Unvorhersehbarkeit. "Pokemon ist immer das Gleiche" gilt nicht mehr, jedenfalls nicht für den Anime.


    Im Mittelpunkt dieses neuen Abenteuers steht Liko, die charakterlich sehr im Kontrast zum vorherigen Protagonisten Ash steht: schüchtern mit einem Hang zur Introversion. Ihr Felori ist da um ein vielfaches abenteuerlustiger, impulsiver und (in klassischer Katzen-Manier) chaotischer. Wie auch in der Alola Region, steht die Schule zunächst im Vordergrund und wir erkennen einige Parallelen zu den Spiele-Editionen, obwohl die Schule überraschenderweise nicht in Paldea- sondern in Kanto angesiedelt ist.


    All zu sehr will ich diese doch sehr positiven Aspekte des Animes nicht nochmal durchkauen, da Rusalka & Webu Johnson hier aber auch anderswo in den Kommentarbereichen zur ersten Folge alles toll zusammengefasst haben, Rezensionen denen ich vollumfänglich zustimme. Im Großen und Ganzen ist der Zweiteiler (eigentlich Dreiteiler) ein sehr gelungener Einstieg in ein neues Abenteuer mit sehr vielen Neuerungen, welche sinnbildlich für den Wandel des Pokemon-Animes stehen, etwas dass diesmal sogar für Pokemon-Verhältnisse mutig anmutet.


    Ich wage mich aber mal dezent an einer Kritik der ersten Folge(n). Ohne die deutsche Synchronsprecherin von Liko zu sehr kritisieren zu wollen: deutsche Synchronsprecher:Innen kriegen innere Monologe von japanischen Animes nicht so gut hin. Das ist nebenbei kein ausschließlich im Pokemon Anime auftretendes Phänomen, auch andere Animes leiden oftmals (jedoch nicht immer!) darunter. Die japanischen Seiyūs (声優) bringen ein lebendiges Innen-/Gefühlsleben zu Tage, während die deutschen Pendants im Vergleich etwas hölzern und steif wirken. Die Dialoge sind aber in der deutschen wie auch japanischen Fassung durchweg gelungen. Die erste Überraschung war für mich jedoch der Zustand der englischen Synchronisation: diese erreicht eine ungewöhnlich hohe Qualität mit einer vergleichsweise lebhaften Hauptfigur, etwas mit der die englische Fassung in der Vergangenheit Schwierigkeiten hatte.

    Obwohl ich jetzt auf ein paar zukünftige Folgen Bezug nehme, muss ich zugeben dass mir die Einbettung des ersten (Schein-)Schauplatzes nicht gefällt, diese bleibt durchweg blass und irrelevant: irgendwo in der Nähe von Vertania City gibt es eine Schule auf die eine Paldeanerin kommt, leider war es das auch schon, denn sie verlässt diese Schule relativ schnell wieder. Dieser Ersteindruck zieht sich weiter bis zum Erstauftritt des zweiten Protagonisten Rory nur ein paar Folgen weiter, der irgendwo auf einer namenlosen Insel in Kanto aufwächst und diese (forciert durch die Handlung) zügig verlässt. Eine eigentlich interessante Insel, die an Okinawa angelehnt zu sein scheint und ein Geheimnis birgt, verkommt zu einem namenlosen Statistenschauplatz. Es ist kurios dass man dieses Steampunk-esque Luftschiff so abrupt als Heimatbasis in den Vordergrund rückt, sehr zum Leidwesen der umliegenden Gebiete/Areale/Inseln. Kein noch so neuer Ort scheint wichtig zu sein. Wir sind irgendwo im Nirgendwo, da werden die furchtbaren Erinnerungen an den Decolor-Arc der Black & White Staffeln wach.


    Positiv vermerke ich Flugkapitän Pikachu, dessen Synchronisation erneut von Ikue Otani übernommen wird (Yaaaay!). Sie spricht Kapitän Pikachu in einem etwas kühleren bzw. aggressiveren Unterton als den Ketchup-Junkie alias Ashs Pikachu. Außerdem finde ich die Idee eines Pokemon Kapitäns auf einem Steampunk inspirierten Luftschiff richtig cool, gerade weil Kapitän Pikachu seine Rolle auf der Tapferen Oliviana sehr ernst nimmt. Der Art-Stil der Besatzung des Luftschiffes ist entfernt angelehnt an Piraten (ähem das heißt Freibeuter wenn ich bitten darf!), wie Liko relativ trocken bemerkt ("Ihr seid nicht gekleidet wie die Guten"). Die Idee eines Pokemon Piraten-Kapitän finde ich zu witzig um es hier nicht zu erwähnen: Der Korsare Khair-ad Din Barbarossa Kapitän Pikachu auf seinen all monatlichen Beutezügen auf der Tapferen Oliviana. Generell verbuche ich die Crew des Luftschiffes als eine gelungene Dreingabe: jede Figur wirkt wie ein natürlicher Bestandteil-, ein elementares Mitglied des Schiffes. Professor Friedel sticht da besonders heraus, der mit seiner lockeren Art die Handlung oft genug "erdet".


    Die Bösewichte, von denen wir glücklicherweise bis auf den Namen wenig wissen, wirken professionell und stets bedrohlich, definitiv kein Vergleich zum allseits bekannten Verbrecher-Trio Jessie, James & Mauzi und ihren durchgeknallten, oft sinnlosen Eskapaden. Die Tatsache dass das Luftschiff Tapfere Oliviana konsequent offenen Kämpfen mit Amethio auszuweichen versucht, soll suggerieren dass wir es hier mit einer sehr kompetenten Crew zutun haben und dieses stilistische Mittel geht gekonnt auf.


    Ich finde im Endeffekt ist der Einstieg extrem gut geglückt. Dass das kein Erfolgsgarant für den Rest der Staffeln ist, dürfte jedem aber klar sein. Ich hoffe weiterhin, dass man auf einem ähnlich hohen Niveau abliefert.


    Edit#1 Oh man, ich habe allen Ernstes einen ganzen Roman verfasst. Was soll's. Eine Ode an Captain Blackbeard Pikachu! Yohoho!

    Ich finde bisher hat keine andere Generation die Ankunft der Hauptfigur in einer neuen Region, also die Immersion des Neuanfangs so gut eingefangen wie dieser Zweiteiler. Ich ertappe mich nach all den Jahren wie ich zu eben jenen Folgen zurückkehre und mir vor Augen führe wie stimmig der Einstieg in Kalos seinerzeit war und nach über 10 Jahren noch immer ist. Die beiden Folgen sind ein Achtungserfolg und zeitlos schön. Schade dass die restlichen Kalos Staffeln diesem Ersteindruck nie gerecht wurden. Ganz besonders die schlimmste Team Rocket Iteration wie wir sie seit Johto nicht gesehen haben, hinterließ in den folgenden Staffeln bei mir einen faden Beigeschmack.


    Eine Veränderung ist meines Erachtens nach relativ offensichtlich: Ash startet seine Reise nicht in der Nähe einer ländlich geprägten, kleinen Stadt wie es in den 4 Generationen zuvor der Fall war, er kommt mit einem Flugzeug in der Hauptstadt Illumina City an und um genau diesen Umstand dem Zuschauer leichter zu verklickern gibt es massiven Gebrauch von Panorama-Ansichten. Obwohl ich das anderswo mal angeschnitten habe, finde ich diesen vermeintlich unwichtigen Aspekt sehr prägend. Oft genug gibt es Ansichten im Weitwinkel(objektiv) mit wundervollem Blick auf die Gebäude, die eng angewinkelten Gassen und den Mofas, die die Pariser Illuminesen(?)... Illuminaten (lol) so sehr mögen. Das hektische Treiben der Stadt in den Boutiquen & Einkaufsmeilen trifft auf die Ruhe der Anwohner in den Cafés. Die Einzigartigkeit der Stadt wird gekonnt eingefangen. Oh lala, ici c'est Illumina City, non?

    Auch wenn man mit dem Abkupfern von Paris nichts anfangen kann, zeichnen die beiden Folgen eine extrem "lebendige" Stadt.


    Inhaltlich sind die beiden Folgen, trotz der Zerstörungsorgien im Prismaturm, relativ gemächlich aufgebaut was ich sehr positiv finde. Charaktere werden später als sonst eingeführt. Außerdem findet sich die Gruppe um Ash mehrere Folgen nach Abenteuerbeginn zusammen. Was wie eine Kritik anmutet, ist tatsächlich ein Lob.

    Ich finde ja die Folge gibt einen ungewöhnlichen Einblick in den Beruf des Arenaleiters: Man kann als Arenaleiter eine Vertretung ernennen und für eine ganze Weile abwesend sein ohne dass man seinen Posten verliert. Dabei muss die Vertretung nicht einmal ein Mensch sein, es reicht eine künstliche Intelligenz mit Dachschaden.


    Ich muss aber festhalten, dass Citro wirklich (WIRKLICH) unsichere Charakterzüge hat, diese färben sich stark auf seine Rolle als "Arenaleiter" ab. Da kommt zu keiner Zeit eine Mentorenrolle auf wie es bei nahezu allen anderen Arenaleitern die Norm ist. Er zweifelt an sich, seinen Fähigkeiten und Pokemon, dabei ist er der 5. Arenaleiter der Kalos-Region und führt seinen Beruf in der Hauptstadt Illumina City aus. Es wirkt etwas... man möchte fast schon deplatziert sagen, so einen jungen, unerfahrenen Menschen zum Arenaleiter zu ernennen. In Kalos erinnere ich mich bis auf weiteres nur an Connie, die Arenaleiterin von Yantara City mit ihrem (Mega-)Lucario, die ebenfalls sehr jung anmutet und stellenweise impulsive Charakterzüge vorweist. Im Gegensatz zu Connie ist Citro zusätzlich vergleichsweise unerfahren wenn es um Pokemonkämpfe geht. Alles in allem ein sehr kurioser Elektro-Arenaleiter. Da ist mir der 2 Meter Koloss, der den Herausforderer permanent fertig macht, auch bekannt unter dem Namen Major Bob viel lieber.


    Abseits seiner ambivalenten Rolle als Arenaleiter ist Citro ein relativ gelungener Nebencharakter mit einem Faible für Technik. Man erkennt auch einige Running-Gags, die sich durch die restlichen Staffeln ziehen werden (Erfindungen die in die Luft gehen oder der drollige Spruch "Die Wissenschaft katapultiert uns nach vorne").


    Ein Aspekt ist mir aber jetzt schon extrem positiv aufgefallen: Kalos (eigentlich Illumina City) wirkt sehr viel lebendiger als manch andere Region weil die Macher sehr freizügigen Gebrauch von Panoramabildern machen. Immer wieder schwenkt die Sicht auf die Menschenmassen, die charmanten Gassen, die Cafés, das Treiben im Großstadtjungle der Paris nachempfundenen Stadt Illumina City. Man kann die Stadt wie man es umgangssprachlich sagt "atmen sehen", etwas dass The Pokemon Company/OLM weder zuvor noch danach hinbekommen hat.

    Eine sehr gelungene Folge mit einem verletzlichen aber nicht minder starken Charakter. Ich weiß nicht ob ich nach nur etwas mehr als 30 Folgen Maike charakterisieren kann, aber bereits jetzt wirkt sie ungemein authentisch geschrieben, etwas dass Pokemon auf Biegen und Brechen in all den Jahren nicht hinbekommen hat.


    Ob nun das Lampenfieber vor dem Auftritt- oder die kleinen Patzer im Wettbewerb die unerwartet kommen aber am meisten das von einem tiefen Schluchzen begleitete Weinen nach dem sehr schonungslosen Ausscheiden: man fühlt mit Maike mit auch wenn man, wie in meinem Fall, mit den Wettbewerben nichts anfangen kann.

    Der Charakter ist dahingehend sehr realistisch geschrieben und fängt den Charme eines "Anfängers" gut ein. Ein riesen Lob gebührt auch der deutschen Synchronstimme von Maike, Nicola Grupe-Arnoldi.


    Auch Team Rockets quasi-Abwesenheit ist ungemein hilfreich weil dadurch mehr Zeit für den Wettbewerb und das Gefühlsleben von Maike übrig bleibt, mehr noch: ohne Team Rocket muss ein, vom Verbrecher-Trio, unabhängiger Höhepunkt geschaffen werden und ich finde das gelingt sehr gut mit Maikes Rivalen Drew. Obwohl dieser Charakter auf eine fast schon satirische Art überzogen schnöselig geschrieben ist, muss man den Machern ein Kompliment machen da man es schafft einen derart unangenehmen Charakter so erfolgreich einzuführen. Ich finde wenn man als Zuschauer permanent gegen den Drang kämpft den Antagonisten an ein Garados zu verfüttern, dann haben die Autoren ihren Job gut gemacht.

    Ich bin der Meinung dass Team Rocket (besonders James & Mauzi) im Kern liebenswürdige Menschen sind und bewusst vonseiten der Autoren so zweideutig geschrieben wurden, quasi 2 tragische Antihelden die aufgrund individueller Lebenserfahrungen schlimme Dinge tun obwohl ihr Herz am rechten Fleck ist. Jessie fällt (unter Vorbehalt) ebenfalls in diese Riege. Unter Vorbehalt weil Jessies Charakter auch mit "gefühlskalt" beschrieben werden könnte, da sie manchmal (jedoch nicht immer!) ein Unvermögen zur Empathie an den Tag legt.

    Besonders in dieser Folge wo sie willentlich ernsthaften Schaden an unschuldigen Kindern in Kauf nimmt um ihre Ziele zu erreichen, etwas womit James & Mauzi durchgehend nicht einverstanden zu sein scheinen und sehr vehement dagegen protestieren, kommt Jessies Boshaftigkeit sehr zum Vorschein.

    In vielerlei Hinsicht fand ich diese Folge so interessant: hier wird ein Kontrast innerhalb von Team Rocket aufgezeigt wie wir es in den späteren Staffeln nicht mehr so deutlich zu sehen bekommen; ein interner Konflikt... wenn man so will ein Ungleichgewicht im Machtgefüge zwischen Jessie auf der einen- & James/Mauzi auf der anderen Seite. Dabei gewinnt Jessies Boshaftigkeit die Oberhand.


    Die Rahmenhandlung mit Ashs Krebscorps wirkt etwas deplatziert, sogar für Pokemon-Verhältnisse. Es wird nicht ersichtlich was genau Ash bezweckt: will er (wie er angibt) trainieren oder Krebscorps "disziplinieren" in dem er das arme Pokemon in einer Mine erschreckt? Die Motivation wirkt sehr untypisch für Ashs Charakter. Generell geht die Prämisse mit dem "Training" nicht auf: die Gruppe um Ash, Max, Maike & Rocko irrt auf der Insel Faustauhaven umher ohne Ashs Ziel, dem Rematch gegen Kamillo, spürbar näher zu kommen. Dafür tut Ash sprichwörtlich kaum etwas.


    Abseits dessen finde ich Zobiris' Auftritt sehr gelungen, ich muss aber einwerfen dieses Pokemon ist, wenn ich meine Drachenpokemon kurz außen vor lasse, einer meiner Lieblinge: im kompetitiven Pokemon (auch VGC genannt) hat mein knuffiges Diamantauge viele Male verloren geglaubte Kämpfe gedreht und mich vor Niederlagen bewahrt.


    Es ist kurios, dass ich mir Zobiris' Charakter genau so vorgestellt habe wie es hier in dieser Folge gezeigt wurde: ein introvertierter & naiver Sonderling, der verzweifelt Nähe & Zuneigung sucht.

    In jeder Pokemon-Staffel gibt es mindestens eine Folge, in der sich die Pokemon durch ein unvorhergesehenes Ereignis kurzzeitig von ihren Trainern trennen und durch Teamwork wieder zueinander finden. Diese Folge ordnet sich genau da ein.


    Als Kind war ich stets vernarrt in diese Folgen da Pokemon noch mehr als sonst im Mittelpunkt standen. Natürlich folgte darauf (fast schon obligatorisch) das "Nachspielen" der Szenen aus dem Pokemon-Anime: man lief als Kind durch das Haus und schrie "Bisa! Bisa! Bisasam!" und kämpfte gegen Familienmitglieder, Tische, Stühle oder setzte Tackle gegen Schränke ein. Dabei zerstörte man das halbe Zimmer und es setzte auch relativ schnell Hausarrest vonseiten Bisaflors meiner Mutter.

    Auf ein "Aber Mama, ich bin ein Bisasam und Bisasams sind nunmal so!" folgte schnippisch "Bisasam hat jetzt Hausarrest. Räum das sofort auf!!!".


    Trotz der sehr schönen und wertvollen Erinnerungen habe ich im Verlauf des Älterwerdens eine leichte Abneigung gegenüber diese Art der Folgen entwickelt, wohlgemerkt nicht wegen dem Hausarrest, der nie enden wollte, sondern eher weil diese und ähnliche Folgen im Kern sehr inhaltsarm sind: man lernt nichts über die Pokemon, was man nicht schon vorher wusste: Pikachu ist ein Anführer, Geckarbor ist ein Einzelgänger, Flemmli ist ein unerfahrener/ängstlicher Neuling, Hydropi ist ein engagierter Teamplayer, Krebscorps ist ein dümmlicher Draufgänger und so weiter und so fort. Das sind alles Charakterzüge die wir in den vorherigen Folgen kennengelernt haben, in Pikachus Fall reden wir von mehreren Staffeln an Charakterisierung.


    Mein größter Kritikpunkt richtet sich auch an die Unterbrechung von Ashs Arenakampf gegen Kamillo: nach seiner Niederlage entscheidet Ash zu trainieren und reist im Umland von Faustauhaven umher, tut aber so ziemlich alles außer zu trainieren. Ich finds irgendwie kurios dass man nach Ashs Niederlage gegen Kamillo ganze 10 Folgen lang Ash auf einer Insel reisen lässt ohne viel Substanz (die Troy Trumm/Stollunior Folge ausgenommen).


    Die Folgen ziehen an diesem Punkt alles unnötig in die Länge, ganz im Sinne des Mottos "Masse statt Klasse".


    Edit: Ich merke grad die vorherigen Einträge sind über 15 Jahre her. Wie die Zeit manchmal vergeht.



    Ich bereue nichts. "Bisa- Bisa- Bisasam!!!"

    Womöglich dürfte dieser Pokemonfilm der einzige gewesen sein den ich bis dato nie gesehen habe. Da dieser bis zum 1. Dezember (2023) auf der offiziellen Pokemon-App frei zugänglich ist, wollte ich diesen Umstand ändern.


    Der Film ist sehr ungewöhnlich und wirkt stellenweise experimentell, besonders wenn es um den finalen Handlungsort geht, da dieser bis zur zweiten Hälfte der Handlung nicht präsent ist weil Ash und seine Freunde mehrere Tage (wahrscheinlich sogar wenige Wochen) zunächst in einem Pokemon-Zirkus von Stadt zu Stadt reisen, anschließend längere Zeit an Bord eines Schiffes verbringen ehe sie an ihrem Reiseziel ankommen.


    Sofern mich meine Erinnerung nicht täuscht, gab es beides in dieser Form in keinem anderen Pokemon-Film zuvor oder danach: Pokemon-Filme haben stets begrenzte Areale als Ausgangspunkt gesetzt (Stadt, Schloss, Anwesen) und in relativ kurzer Zeit (üblicherweise in 1-2 Film-Tagen) hat sich die Handlung aufgelöst. In diesem Film spielt die erste Hälfte der Handlung im offenen Ozean ab und es vergehen (minimum) mehrere Tage zwischen Reisebeginn und Reiseziel.


    Leider ist die erste Hälfte des Films in vielerlei Hinsicht unagenehm, besonders die aufdringliche "Werbung" für das Spiel Pokemon Ranger in Form des Charakters Jack Walker, wirkt unnötig und penetrant. Obwohl der Beruf des Pokemon-Rangers interessant wirkt, ist die Präsentation nicht gelungen, der Charakter spielt eine zu geringfügige Rolle im Film als dass er so viel Bildschirmzeit in Anspruch nimmt. Kurios ist außerdem, dass die erste Hälfte des Films relativ krankhaft versucht Maike als Hauptfigur zu implementieren nur um sie in der zweiten Hälfte zu einer Statistin zu degradieren. Umgekehrt wirkt Ash anfänglich wie eine Nebenfigur nur um am Ende unerklärlicherweise zur Hauptfigur & zum Retter in Not hochstilisiert zu werden. Dieser Tausch der Rollen wirkt leider nicht nachvollziehbar.


    Der Bösewicht in Form des Piraten ist visuell sehr gelungen, leider ist hier der Charakter sogar für Pokemon-Verhältnisse absurd dämlich geschrieben. Die Verfolgungsjagden muten repetitiv an, generell ist das Motiv des Bösewichts abstrus: er will ein legendäres Item klauen das ihn zu unvorstellbarer Macht und zum Herrscher der Ozeane machen soll...wie genau das funktioniert bleibt genauso abstrakt wie seine Unternehmungen das Item zu stehlen. Denn kurioserweise ist er nicht in der Lage ordentlich zu schwimmen obwohl er kurzfristig in Besitz des Items ist, das ihn zum Herrscher des Ozeans machen soll. Der Herrscher des Ozeans hat sein Seepferdchen Seeper-Abzeichen nicht gemacht und kann daher nicht schwimmen. Interessant.


    Es gibt wirklich wenige Pokemon-Filme denen ich so wenig abgewinnen konnte wie diesem. Vieles hier wirkt so deplatziert und wild hineingeworfen: die Zirkus-Menschen, die eine spirituelle Verbindung zu den legendären Wassermenschen haben sollen, deren Geschichte mit der Legende verknüpft wird nur um im Verlauf des Films als nichtssagende Statisten im Sande zu verlaufen.

    Auch das Ende wirkt sehr befremdlich, kontextlos bekommt die nunmehr neue Hauptfigur Ash eine neue Kraft verliehen und düst wie Son-Goku in einem goldenen Schweif durch die Gegend; am Ende können plözlich alle Haupt- & Nebenfiguren in der Luft rumdüsen.


    Etwas Positives kann ich dem Film aber dennoch abgewinnen: die Beziehung zwischen Maike und Manaphy ist sehr liebevoll geschrieben, eine Mutter-Tochter Beziehung mit einem sehr bittersüßen Ende für Maike. Generell ist das Design von Manaphy sehr gelungen, es fängt den Charm eines legendären, dennoch kindlichen Pokemon gut auf und es ist sehr süß. Ich denke Maike hätte als vollständige Hauptfigur von Anfang bis Ende sehr viel besser gepasst als dieses wechselhafte Experiment, das wir am Ende bekommen haben.

    Ein sehr gelungener Dreiteiler, welches gekonnt Pokemon mit Slice-of-Life Elementen des Anime Genres vereint und so etwas (pokemon-untypisch) erfrischend neues kreiert.


    Am meisten herausstechend dürfte dabei die sehr zeitgemäße Animation mit den sehr flüssigen Bewegungen und knalligen Farben sein. Auch sind repetitive Animationen besonders in Pokemonkämpfen passé, es gibt zudem weniger Einschnitte zwischen Actionszenen, sodass alles sehr viel runder und kohärenter wirkt im Gegensatz zur Pokemon-Hauptserie.

    Ich vermute eine vollständige Pokemonserie in dieser Qualität erübrigt sich auch gerade deswegen: diese Art der Animation müsste auf Dauer finanziell nicht haltbar sein für eine Serie, die langfristig und ohne Unterbrechungen über Jahre laufen soll.


    Thematisch treffen wir auf 3 grundverschiedene Charaktere die jeweils mit ihren eigenen Problemen an sich selbst zweifeln, Fehler begehen und am Ende daraus lernen & neuen Mut finden. Sonderlich experimentell sind die Geschichten an und für sich nicht zumal die Folgen mit 10 Minuten absurd kurz sind, jedoch schafft es die sehr angenehme Animation, dass man mit den Charakteren mitfühlt. Es gibt kleinere Einblicke in die Welt, Paldea wird hier und da auch sehr gekonnt präsentiert (besonders Oharas Geschichte wirkt interessant), im Endeffekt ist die kurze Laufzeit, wie man es auch dreht oder wendet, ein Negativum: 10 Minuten reichen schlichtweg nicht aus für eine zusammenhängende Geschichte.


    Die Präsentation wirkt erzählerisch "reifer" obwohl nach wie vor 10-13 jährige Kinder im Rampenlicht stehen. Die sehr kindlichen Verhaltenszüge wie wir es in der Hauptserie von Ash und seinen Begleitern kennen, sind genauso abwesend wie unnötige Wiederholungen über triviale Pokemon-Informationen. Ein gewisses Vorwissen setzt die Mini-Serie, wie mir scheint, voraus was ich sehr positiv finde.


    Ich musste leider permanent daran denken wie toll eine vollständige Hauptserie in diesem Stil Pokemon gut tun würde, ein Wunsch, der wahrscheinlich nicht wahr werden wird.


    Im Großen und Ganzen extrem gelungene 3 Folgen, die Laufzeit von 10 Minuten pro Folge schmälert den Achtungserfolg etwas.

    Der M.S. Anne Zweiteiler war im Kern spannend aufgebaut, ich war aufgrund des sehr ernsten Untertons am Anfang der Episode überrascht, dieser wirkte tatsächlich ungewöhnlich beklemmend. Evo Lee hat das wie ich finde sehr treffend mit düster umschrieben. Ich muss sagen, obwohl die Szene sehr kurz- und kaum der Rede Wert ist, war ich ob der Wortwahl von Officer Rocky überrascht: es wirkt tieftraurig, fast schon nicht mehr kindgerecht. Ich weiß nicht wieso, aber ich musste sofort an Delia Ketchum denken als Rocky die kleine Zeremonie in Gedenken an die vermeintlichen Opfer abhielt.


    Glücklicherweise ändert sich der Grundton der Episode denn zunehmend wird diese eher zu einer pokemon-untypischen Action Folge mit vielen komischen Szenen, in der unsere Helden inklusive Team Rocket sich selbst retten müssen. Die eigentlichen Gewinner dieser Folge sind das Gauner-Trio um Jessie, James & Mauzi, die durch ihre schrullige Art und ihrem pechschwarzen (Galgen-)Humor beweisen wie essentiell sie für den Comic-Relief sind.


    Als Randnotiz sei zu erwähnen, ich habe als Kind aufgrund dieser zwei Folgen nie ein Karpador beim Karpadorhändler in den Spiele-Edition Rot/Blau gekauft. Ich dachte als Kind, es sei kein gutes Geschäft weil die Serie mir sagt dass es kein gutes Geschäft ist. 😅


    Es hat Jahre gedauert bis ich gepeilt habe wie sinnvoll der frühe Kauf von Karpador für 500 Pokedollar eigentlich ist. Man kommt dadurch sehr früh an ein Garados und das obwohl der Spieler fast das doppelte zahlt wie James von Team Rocket.

    In den Rangkämpfen war Mewtu X wie eine Lawine, die ich einfach nicht stoppen konnte. Normalerweise kann mein Viscogon mit der Drachenpuls + Focus Band Kombination (plus full-KP Build) wenigstens etwas reißen aber gegen Mewtu schmolz die KP weg als hätte ich keine Verteidigung.

    Jeder halbwegs gescheite Spieler hat mit Mewtu Löscher in mein Team geschlagen, das war echt nicht feierlich.


    Bleibt eigentlich nur zu hoffen, dass Mewtu Y etwas ausgeglichener sein wird und nicht so stark wie Mewtu X zu Beginn.

    Auf den öffentlichen Testservern wurde Mewtu Y wohl generft und das schon vor Release.

    Karmesin und Purpur sind überhaupt nicht meine Welt daher sollen diese DLCs bitte zügig angekündigt werden damit wir das so schnell es geht hinter uns haben.


    Meine Hoffnung für das Pokemon Franchise tendiert eher Richtung Remakes. Auch halbgare Remakes sind mir lieber als diese furchtbaren Hauptspiele, die Gamefreak in letzter Zeit so raushaut. Ich hoffe auch auf einen Legends Ableger aber bitte nicht Einall: meine Lieblingsregion sollte auf der Switch 2 erscheinen mit besserer Grafik.

    Leider vermute ich, dass nichts davon angekündigt werden wird.

    Ich finde es so ironisch und lustig zugleich dass das Gauner-Trio um Jessie, James & Mauzi der Team Rocket-Organisation insgeheim (und ohne bewusste Handlung) mehr Schaden anrichtet als gefühlt sonst wer.

    In dieser Folge haben die Drei (mit Hilfe von Ash & Co.) einen Freizeitpark zerstört in das Giovanni, nebenbei der Team Rocket Boss, nach eigenen Angaben Millionen investiert hat. Die Zerstörung hat einen nicht unwesentlichen, finanziellen Schaden verursacht (Zitat von Giovanni: "Ich bin ruiniert"). Es wird, sofern mich meine Erinnerung nicht täuscht, nicht das einzige Mal bleiben.


    Abseits davon haben wir mit dieser Folge eine klassische "Pokemon unter sich"-Folge, in der die Pokemon gestrandet sind und ohne ihre Trainer klarkommen müssen. Die Untertitel verleihen den Pokemon einen ungewöhnlichen Charme: Pikachu ist der inoffizielle, stets optimistische Anführer. Glumanda wirkt auf den ersten Blick relativ verunsichert während Bisasam und Schiggy sehr draufgängerisch zu sein scheinen. All zu gelungen empfinde ich diesen Part jedoch nicht, da die Pokemon zu menschlich rüberkommen. In den späteren Generationen wurde wahrscheinlich deswegen auf die Untertitel verzichtet.


    Im Großen und Ganzen ist die Folge in Ordnung. Mit interessanten Einblicken in das Gefühlsleben der Pokemon ist diese definitiv kein bedeutungsloser Filler.