Beiträge von Unova-Champion Iris

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    Ich muss zugeben dass ich mir echt keinen Gefallen tue in dem ich verschiedene Folgen aus diversen Staffel kreuz und quer schaue.

    Nicht dass der Pokemon-Anime eine gewisse Kohärenz voraussetzt, man muss lediglich wissen dass Ash Orden sammelt, der Rest ist im Endeffekt bis zur 6. Generation gleichbleibend monoton.


    Dennoch gibt es in dieser Folge einige sehr markante Merkmale, die es so in den darauffolgenden Generationen nicht mehr gegeben hat. Zum einen sehen wir einen verknallten Ash, der sichtlich vom anderen Geschlecht begeistert zu sein scheint. Zum anderen erkennen wir die (traurigerweise) sehr realistisch gezeichnete Hackordnung an einer Eliteschule, in der einzelne Schüler massiv gemobbt- bzw. unter Druck gesetzt werden.

    Außerdem wird hier eine Alternative zum klassischen Ordensammeln präsentiert wodurch (bereits) in der 9. Episode das Pokemon-Universum an Tiefe gewinnt: nicht jedes 10-jährige Kind ist automatisch ein Ausreißer wie Ash.


    Eine kleine Hommage an die Pokemon Editionen schleicht sich auch in die Folge; der Simulator ist zwar grafisch eine wesentlich besser ausgearbeitete Version der Spiele-Editionen auf dem Game Boy, jedoch sind die Ähnlichkeiten zu frappierend als dass sie Zufall sein könnten.


    Wie erwarten kommt die Folge zu einem vergleichsweise schnellen Ende inklusive einer forcierten Team Rocket-Szene, was zwar sehr überflüssig anmutet aber lediglich die Spitze des Eisbergs sein dürfte.

    Die Hackordnung der Schüler, initiiert von der inoffiziellen Anführerin Giselle, die anfänglich keinen Sympathie-Wettbewerb gewinnen würde, sieht ihr Fehlverhalten ein und eine charakterliche 180°-Wende binnen weniger Minuten ist die Folge.

    Zu erwähnen ist außerdem, dass zum ersten- und bisher einzigen Mal so stark auf das Level-System der Pokemon eingegangen wurde. Dies dürfte auch eine akzeptable (In-Universe)Erklärung für all die zukünftigen Kämpfe liefern, in der Pokemon mit massivem Typennachteil Kämpfe mit leichtigkeit gewinnen: die Erfahrung des Pokemon macht Typennachteile wieder wett.


    Ich würde diese Folge als essentiell einstufen, persönlich finde ich diese Folge sogar weitaus wichtiger als manch andere Arenakampf-Episoden, da in dieser Folge das Fundament des Pokemonkampfes relativ klar definiert wird. Außerdem bietet diese Episode ungemein viel Worldbuilding, welches im Pokemon-Anime sehr rar gesät ist.

    Hallihallo! :grin:


    Wie im Titel ersichtlich, suche ich (nun zum zweiten Mal) die Pokemon Editionen Heartgold/Soulsilver sowie die Pokemon Platin Edition. Eventuell vorhandene Speicherstände oder der Pokewalker sind gänzlich irrelevant. Es wäre schön wenn die Cartridges der Editionen äußerlich sauber sind. Außerdem wäre es ungemein entgegenkommend wenn man offen kommunizieren könnte, ob zuvor auf den Editionen Cheat-Software genutzt wurde oder nicht. Letzteres wäre deswegen so wichtig weil dadurch laut Internet (Software-)Schäden am Spiel entstehen können und ich würde das gerne von vorneherein wissen- bzw. einschätzen wollen. Selbstredend sollten die Spiele-Editionen voll funktionsfähig sein.


    Nun zu meiner unnötig langen- aber mit Wendungen gespickten Geschichte. Diese Editionen sind als Geburtstagsgeschenk für meine Nichte gedacht. In meiner Familie sowie im Freundeskreis bin ich quasi das Professor Eich-Äquivalent der realen Welt: wenn ein Kind das siebte Lebensjahr erreicht, überreiche ich den Kleinen eine Pokemon-Edition samt einer Konsole.

    Die Vorstellung dass ich eine Armee an pokemon-süchtigen Kids vom Zaun reiße, finde ich urkomisch, bei den Eltern sorgt das manchmal für "Augenrollen" (haha). Zu Familienfeiern gibt es kleinere Pokemon-Turnierchen die für Kind wie Eltern super spaßig sind.

    Nun wurde mit dieser Etikette kürzlich auf schmerzliche Art gebrochen: ein anderes Familienmitglied hat meiner Nichte die Pokemon Leuchtende Perle Edition für ihre Switch Lite geschenkt (und das vor ihrem siebten Geburtstag!).

    Prinzipiell kein nachtragender Mensch (nein definitiv nicht :angry:), habe ich dies als persönlichen Angriff auf mein Professor Eich-Alter Ego angesehen, denn ganz im Sinne der Highlander kann es nur einen geben. Um es in den weisen Worten Spongebob Schwammkopfs auszudrücken: "Sie hat mir aufgelauert, in meinem eigenen Dojo!".


    Daraufhin folgte eine kleine aber sehr fein durchdachte Überzeugungsstrategie: ganz beiläufig spielte ich vor meiner Nichte an meiner Soulsilver Edition und wir fingen zufällig an über die Orden zu reden. Nebenher (und natürlich ganz ohne Hintergedanken) fragte ich sie wie viele Orden sie denn schon gesammelt habe, woraufhin sie stolz "Acht!" sagte. Ich entgegnete mit einem fragenden Blick "Nur acht? Also in meinem Spiel kann man 16 Orden sammeln" (ich bin manchmal so fies :haha:). Just in dem Moment wo ich meiner Nichte meine Orden zeigte, sprang sie auf und rannte schreiend zu ihrer Mutter "Mama, Mama ich will auch 16 Orden sammeln!" und ich durfte wieder als Professor Eich übernehmen. Wie gesagt, mein Dojo.


    Ich habe ihr ein Nintendo 2DS gekauft und wollte ihr entweder die Heartgold oder die Soulsilver Edition kaufen. Der Pokewalker ist absolut irrelevant weil meine Nichte keine Anstalten macht sich zu bewegen wenn sie Videospiele spielt (mein ganzer Stolz, sie kommt nach mir :heart: ).


    Die Platin Edition möchte ich ihr schenken weil sie komplett vernarrt in den Charakter Lucia ist, obwohl sie noch nicht einmal auf der Welt war als die 4. Generation losging.

    Edit: OVP/Pokewalker sind irrelevant.



    Also in diesem Sinne bedanke ich mich schonmal im voraus für jedwede Anfragen.



    Liebe Grüße


    post scriptum: Sorry für den langen Text.

    Ich könnte meiner Nichte zwar meine eigene Soulsilver Edition schenken aber der Speicherstand hat einen gewissen sentimentalen Wert für mich, vielleicht werden das einige verstehen können.

    Ich habe vor kurzem wieder angefangen Unite regelmäßiger zu spielen. Obwohl öfter mal ein Hauch von Frust aufkommt weil die Belohnungen so mickrig ausfallen und man gefühlt ewig spielen muss (Stichwort "Grinden") um Lizenzen zu bekommen (um verschiedene Pokemon zu spielen) oder diese unsagbar teuren Items zu verbessern (keine Item-Verbesserung bedeutet spielerischer Nachteil), spricht mich das Spielprinzip einfach an: ein MOBA, nicht zu kompetitiv & nicht zu kompliziert in einem Pokemon-Gewand.


    Gegenwärtig dümple ich mit meinem Viscogon in der Elite Klasse 4 rum. Obwohl ich in der letzten Saison die 1. Elite-Klasse (relativ leicht) erreicht hatte, fühlt sich diese Saison etwas schwerer an. Die Gründe sind mehr oder weniger offensichtlich *AufMewtuSchau*


    Mal sehen wie lange ich dranbleiben werde. Ein großer Fan von den Machern des Spiels (TiMi Studios) bin ich jedoch nicht. Der durchschnittliche Spieler wird hier (ironischerweise) für das regelmäßige Spielen bestraft: in der Woche darf man nur eine gewisse Anzahl an den achso wichtigen Münzen (etwa 2000 Münzen) sammeln, danach gibt es einen künstlich implementierten Einschnitt und man bekommt quasi keine Belohnungen mehr. Wenn man dann eine längere Pause einlegt (2-3 Wochen) und zurückkehrt bekommt man ein nicht unbeträchtliches "Willkommen-Zurück" Geschenk, was ich sehr lustig finde.

    Achja, eine Pokemon-Lizenz kostet zwischen 6000-14.000 Münzen was die ganze Sache arg unausgewogen gestaltet.


    Für mich wiegt der Spaß am Spiel diesen (doch massiven) Nachteil auf, jedenfalls gegenwärtig.

    Prinzipiell ist das Spiel jedoch sehr "grind-lastig". Der einzige Wermutstropfen für Anfänger: man bekommt anfänglich sehr viel geschenkt, u.a. auch Pokemon-Lizenzen.


    Nach dem Überfliegen meines Beitrags habe ich bemerkt, dass das alles sehr viel kritischer klingt als ich es ursprünglich beabsichtigt hatte. Die Spielmechanik sowie die liebevolle Grafik ist auf der Switch sehr gelungen, auch die Steuerung kann sich sehen lassen.

    Problematisch sind halt die Gacha-esquen Aspekte, die im besten Fall überflüssig anmuten und im schlimmsten Fall gefährlich für das jüngere Publikum sein könnten (Stichwort mit Geld Sachen erkaufen & die Energy Rewards/Aeos Juwelen etc.)

    Ich dürfte mit meiner Ansicht etwas durchs Raster fallen weil ich tatsächlich hohe Erwartungen an den kommenden Pokemon-Anime stelle und dass nicht grundlos.


    Zum einen empfinde ich den gegenwärtigen Pokemon-Anime, welcher theoretisch in der Galar Region spielen sollte aber in der Praxis eher Orania City/Kanto als Ausgangpunkt hat, ungemein erfrischend. In jeder Folge ziehen unsere Helden los und bereisen verschiedenste Regionen, treffen auf eine schier unfassbare Menge an unterschiedlichsten Pokemon und ganz besonders Ashs Mitstreiter Goh ist sich nicht zu schade eine beträchtliche Menge dieser Pokemon zu fangen. Dieser eiskalte Umweltsünder hat allen Ernstes einen ganzen(!) Koffer mit Pokebällen gekauft und den Ozean mit Pokebällen verschmutzt nur um ein Jugong zu fangen. Man glaube es kaum aber Goh bringt sehr viel Charm in den Anime und es ist sehr spannend anzusehen wenn Goh seinen Pokeball auf ein Zapdos wirft und man schaut dann als Zuschauer fassungslos auf den zuckenden Pokeball. *Wird er etwa oder wird er nicht!?*

    Hinzu kommt dass Ashs Charakter in diesen 3 Staffeln bereits von Anfang an klar gesetzt ist und keine bizarre Amnesie durchläuft. Er ist kampferfahren und wirkt dadurch wie ein Mentor von Goh. Auch der hyperaktive Ash von Alola ist passé.

    Am meisten dürfte mich die Pokemon-Krönungsweltmeisterschaft beeindruckt haben: wer Nostalgie mit brachialen Pokemonkämpfen sucht (inklusive Mega-Entwicklungen sowie das Dynamax-Phänomen), der dürfte hier etwas gefunden haben, dass man so nicht nochmal replizieren wird. Nahezu alle nennenswerten Personen des Animes, ob aus der Vergangenheit oder Gegenwart, genießen einen super Auftritt.


    Dieser viel zu lange Text wirkt zwar eher wie eine Rezension des Galar-Animes, zeigt aber für mich dass die Pokemon Company/OLM durch diesen Anime meine Erwartungen steil nach oben getrieben hat.


    Generell wirken die Macher des Animes seit 2016 sehr viel experimentierfreudiger als in den Jahren zuvor: ob nun der Slice of Life/School-Anime in der Alola-Region oder Ashs Abenteuer mit Goh, beides wirkt sehr ungewöhnlich & einzigartig obwohl der Alola-Anime weniger gelungen ist.


    Daher gilt für mich: ich will sehen wohin dieses Experiment uns Zuschauer führen wird.


    Edit: Ah, hab erst jetzt gesehen, dass auch Mipha mit hoch abgestimmt hat und auch den Bruch der bekannten Formel sowie die Experimentierfreudigkeit der Macher lobt. So in etwa sieht es bei mir auch aus, mit der Dreingabe dass ich den gegenwärtigen Pokemon-Anime tatsächlich als sehr gelungen empfinde.

    Mich wundert allen ernstes warum gähnende Leere im Animebereich der Sonne/Mond Staffeln herrscht. So schlecht sind die Folgen eigentlich nicht. Ich bin der Erste der nach Jahren hier kommentiert.


    Dramaturgisch bietet diese Folge einpaar interessante Ansätze, angefangen mit der Wahl des Kampfformats: Doppelkampf. VGC Baby!


    Auf die Vorfreude, dass die Autoren dieser Episode wenigstens im Ansatz korrekte Strategien aus dem offiziellen Doppelkampfformat der Spiele-Editionen verwenden, folgt leider Ernüchterung; man fokussiert sich hier weniger bis kaum auf eine spielgetreue Darstellung, im Gegenteil, hier opfert man das grundlegende Strategieverständnis der Spiele für die Inszenierung.


    Hervorzuheben wäre da sinnbildlich die Darstellung der Attacke Tarnsteine in diesem eigentlich passablen Kampf zwischen Ash und Mayla.

    Denn konträr zum Namen sind die Tarnsteine dieser Folge nicht getarnt und bilden, ganz in Stonehenge-Manier, eine Art Barrikade, die Ash nur schwerlich überwinden kann und verlieren dadurch ihre eigentliche Funktion. Dass die selbe Attacke keine 10 Jahre zuvor in den Diamant & Perl-Staffeln der Folge 483: Außen Hui, Innen Pfui korrekt dargestellt- sowie erklärt wurde, interessiert die Macher dieser Folge herzlich wenig. Auch scheint man nicht besorgt darüber zu sein dass diese Tarnsteine eine gänzlich andere Funktion haben als Veits Tarnsteine in Sinnoh.


    Außerdem entpuppe ich mich zunehmend als Bauz-Fan, nicht nur weil er eine knuffige Schlafmütze ist, sondern weil er der eigentliche MVP dieser Folge sein dürfte. Seine Anpassungsfähigkeit und Widerstandskraft wenden den eigentlich unmöglichen Kampf zum Positiven.


    Im Endeffekt wirkte der Doppelkampf etwas enttäuschend gerade weil die Pokemon Company auf Biegen und Brechen dieses Format in den Spiele-Editionen so forciert aber dabei so viel vermissen lässt und falsch darstellt. Da die Inszenierung relativ ansehnlich war und Pokemonkämpfe in Alola rar gesät sind, ist diese Folge ein Must-Watch weil mehrere elementare Dinge wie die Prüfung sowie eine mögliche Entwicklung im Vordergrund stehen.

    Ich bin sehr zwiegespalten wegen der Kanto-Doppelfolge. Im Grunde weil die vorherige Folge 983: Alola Kanto so aufgesetzt und hektisch inszeniert wurde. Alles wird gefühlt wie bei einer Checkliste lieblos und zügig abgearbeitet. Man versucht zu viel Inhalt in eine 20-minuten Episode zu pressen und reserviert am Ende allen ernstes auch noch 5 Minuten für Team Rockets belanglose Aktion. Auch für eine Jubiläumsfolge inklusive massig Nostalgieszenen mit aufgesetzter Retrobrille wirkte die erste Episode des Zweiteilers etwas zu viel des Guten weil sie inhaltlich komplett überladen war.


    Im Kontrast dazu scheint diese zweite Folge um ein vielfaches durchdachter weil die Handlung sich primär auf den Demonstrationskampf fokussiert.

    Die Pokemonkämpfe, speziell zwischen Ash und Misty, sind im Grunde ganz gut inszeniert, die Kritik an der Animation kann ich nicht teilen; ich empfinde den Zeichenstil als sehr gelungen.

    Stilistisch orientiert man sich weg von den vorherigen Staffeln und verlagert den Art-Style eher in Richtung Mega-Entwicklung - Sonderfolgen (der Pokemon Specials-Serie). Dadurch wirkt alles viel bedrohlicher und brachialer, die Farbgebung viel dunkler und realistischer. Die Attackenanimationen sind wuchtig und tatsächlich erkennt man als Zuschauer in den Pokemonkämpfen eine gewisse Gefahr wenn beispielsweise die blaue, Garnelen-ähnliche Schlange eine kleine, gelbe Maus fressen will.

    Leider ist keine nennenswerte Strategie in den Pokemonkämpfen vorhanden. Auf die klassische Ash-Manier werden Situation durch pure Willenskraft oder absurde Pseudostrategien entschieden die einen bar jedwede Logik zum Schmunzeln bringen.

    Das schmälert aber nicht die Dramaturgie des Kampfes. Man fiebert tatsächlich mit und die Tatsache dass Kanto Arenaleiter Mega-Entwicklungen einsetzen, zementiert die Mega-Entwicklung als globales & elementares Bestandteil im Repertoire eines Trainers.



    Im Großen und Ganzen kann man die Doppelfolge als gelungen betrachten wenn man gewillt ist über die Unzulänglichkeiten der ersten Folge hinwegzusehen. Allein für den fulminanten Kampf zwischen Ash und Misty lohnt sich diese Episode.


    Und bringt bitte Mega-Entwicklungen zurück!

    Allerdings hätte ich mir gewünscht das sie gewinnt

    Haha! Das habe ich mir tatsächlich auch gewünscht obwohl ich ein Stück weit geahnt habe dass Lilia hier verlieren muss, besonders nach dem sie allein dafür verantwortlich war dass Ashs Dragoran mitten im Kampf eine der stärksten Drachenattacken erlernt.


    Die deutsche Synchronstimme ist tatsächlich eine Andere als in den Black/White Staffeln vor 10 Jahren. Ich stimme dir zu, dass ihre neue Synchronsprecherin einen guten Job gemacht hat, obwohl es immer ein Stück weit schade ist wenn Synchronsprecher ausgetauscht werden. Da sie aber keinen längeren Auftritt im jüngsten Anime hat, ist das vertretbar.

    Mit dieser Folge nimmt die Wuffels- bzw. Wolverock-Saga ihr vorläufiges- aber dennoch angenehm-abgerundetes "Ende". Ashs Wuffels vollzieht nach einer ordentlichen Anzahl an teilweise repetitiven Episoden die Entwicklung in die Wolverock Zwielichtform; nunmehr dürften die unkontrollierten Beißtiraden des einstigen Welpen aufhören, jedenfalls theoretisch.


    Positiv zu vermerken ist, dass man mit Wuffels bewusst in eine Richtung einschlägt die sehr konträr zur jüngsten Firmenphilosophie der Pokemon Company verläuft: obwohl seit der 6. Generation, speziell mit der Einführung des Feen Typs, die Pokemon auf Biegen und Brechen einem Verniedlichungs-Prozess (jap. Kawaii かわいい ) unterworfen werden, geht man hier mit Wuffels wieder zurück zu den Wurzeln von Pokemon als (wilde) Tiere.

    Wuffels wird in all diesen Episoden durchweg als rauflustiges, launenhaftes (sowie teilweise schwer kontrollierbares) Tier mit einem ausgeprägten Territorialverhalten dargestellt, quasi so wie wir uns Hunde (respektive Wölfe) vorstellen die langsam aus dem Welpen-Alter hinauswachsen. Die Autoren verzichten bewusst auf eine Anthropomorphisierung, also eine Vermenschlichung von Wuffels und unterlassen folgerichtig auch jedwede unnötige Verniedlichung: es reißt aus, beißt in Ashs Arm oder ist auch gewaltbereit gegenüber Freunden.


    Ebenfalls angenehm empfinde ich die gegensätzliche Darstellung Kapu-Falas: auf der einen Seite ein mächtiges Schutzpatron-Pokemon, welches jedoch aufgrund des geistigen Alters eines Kindes quasi unmündig ist und dadurch Mensch wie Pokemon schwer verletzen kann ohne sich dieser Tatsache je bewusst zu werden. Ein Kleinkind im Körper von Mike Tyson. Ein sehr ungewöhnliches- sowie auf groteske Art erfrischendes Konzept.


    Außerdem gibt es rudimentäre Einblicke in die Religion auf Alola, dabei wirkt es wie eine leicht verzerrte Form des hawaiianischen Tapu mit sehr viel animistischen Elementen. Im Vergleich zur Darstellung des Shintoismus bzw. Buddhismus der Kanto- & Johto Regionen ist das thematisch zwar (noch) wenig aber in den kommenden Staffeln dürfte sich das ändern (oder geändert haben). Die Darstellung der Kultur Alolas ist aber jetzt schon sehr viel kohärenter als manch andere Region.


    Als Kritik muss ich leider die eingangs beschriebenen repetitiven Handlungsstränge anmerken. Unzählige Male reißt Wuffels aus und kämpft bis zur völligen Erschöpfung um dann von Ash gefunden und gepflegt zu werden, immer und immer wieder.


    Am meisten tut mir Bauz leid. Seitdem es eiskalt von seinem eigenen Partner Wuffels in einem Doppelkampf K.O geschlagen wurde, hat man sich kaum um die Schlafmütze gekümmert. Keine Entschuldigung vonseiten Wuffels und auch Ash scheint Bauz vergessen zu haben. Da wundert es einem nicht dass Bauz selten Lust auf Kämpfe hat.

    Bis zum heutigen Abend gibt es diesen Film in der kostenlosen Pokemon TV App zu sehen, danach fliegt es (wahrscheinlich) für eine ganze Weile aus der Rotation. Ich dachte mir, diesen Umstand muss ich ausnutzen um mir die Erinnerung aufzufrischen; ist der Film wirklich so schlecht wie ich es in Erinnerung- und einige Beiträge zuvor feierlich zerissen habe oder hat sich dahingehend nach erneutem Schauen etwas geändert?


    Im Großen und Ganzen überwiegen die Kritikpunkte im 15. Film: Kyurem gegen den Ritter der Redlichkeit jedwede positive Aspekte. Man glaube es kaum aber der "Film" geht tatsächlich nur etwas über eine Stunde, um penibel zu sein sprechen wir von nur 66 Minuten an Filmmaterial bis der Abspann ansetzt. Das ist für Pokemonverhältnisse sehr dürftig, ganz besonders in Anbetracht der Tatsache, dass die Einführung in Form eines teilweise geglückten Vorspanns 15 Minuten in Anspruch nimmt. Effektiv reden wir hier von etwa 50 Minuten an Haupthandlung für den gesamten Film(!).


    Da ich hier nicht ewig die selben Kritikpunkte wiederholen will, fasse ich mich kurz: es gibt wirklich viele Ungereimtheiten in der Handlung, die auch für einen Pokemonfilm (zu) markant & negativ herausstechen wie die quasi-Abwesenheit von anderen Menschen in der Großstadt obwohl ringsherum Feuer und Explosionen die City in Schutt & Asche legen oder 10-jährige Kinder, die in ein Museum einbrechen und einen Zeppelin kapern. Yada Yada Yada. Wenn man gewillt ist über diese defizitären Aspekte hinwegzusehen (Stichwort "Hey, das ist halt Pokemon"), kann man, wie ich finde, den Film sehr viel mehr genießen...


    ...Denn, der Auftritt Kyurems ist wirklich grandios und erinnert mit der immer noch zeitgemäßen Animation an Blockbuster-Zeichentrickfilme aus den frühen 2010er Jahren. Eisiger Nebel, das wie ein Virus den gesamten Boden infiziert, Eisschwaden die sich klirrend ihren Weg in die Erde hineinfressen, das unheilvolle Klimpern und Zusammenprallen von Eissplittern die ihren Meister Kyurem ankündigen.

    Der Film weiß wie man grandiose Auftritte in Szene setzt, speziell die Bedrohlichkeit Kyurems ist eine überzeugende Konstante des Films.


    Wenn ein Film sprechende Pokemon so dringend nötig hatte, dann dürfte es genau dieser Film sein. Kyurems markant tief-bedrohliche Stimme im krassen Kontrast zu Keldeos jugendlich-hoher Stimme schafft hier wohl eines der furchterregendsten Pokemon, das man in der jüngeren Geschichte des Pokemon-Animes gesehen hat.

    Auch die Einbettung von Ashs Begleiterin Lilia in die Haupthandlung ist in diesem Zusammenhang nennenswert: durch den Rückblick zu Lilia und ihrer Großmutter aus dem Dorf der Drachen erhält der Zuschauer Information über Kyurems unheimliche Stärke als mächtigstes Drachenpokemon der Welt und das gibt dem ohnehin gefährlichen (de facto-)Antagonisten einen mysteriösen Anstrich. "De Facto" in Klammern weil sich Kyurem im Verlauf der Handlung als kein klassischer Antagonist entpuppen will, sondern viel eher eine fleischgewordene Prüfung (oder ein Hindernis) darstellt, die es zu meistern gilt. Das gibt dem Film einen überraschenden Oha-Moment.


    Obwohl all das positiv klingt, tröstet leider nichts über die Tatsache hinweg, dass der Film zu kurz ist weshalb der Spannungsbogen von Anfang an nicht recht funktionieren kann & will. Der größte Leidtragende ist wohl der Schauplatz des Films: Roshan City. Ja, tatsächlich hat die Stadt, die von Kyurem auseinander genommen wird einen Namen. Man erfährt leider nichts über die Stadt oder die Region, effektiv ist diese absolut irrelevant für die Handlung, man könnte sie austauschen ohne Gefahr zu laufen die Haupthandlung in Mitleidenschaft zu ziehen.

    Letzten Endes ist die eklatante Schwäche des Films, dass man das Paradigma der 3-Akte-Struktur mit nachvollziehbarer Einführung, Höhepunkt & Auflösung auf Biegen und Brechen in unter 60 Minuten hineingepresst hat wodurch eine unfertige Hauptstory mit teilweise forciertem Ende übrig blieb.


    Wenn man sich am Darth Vader-esquen Auftritt von Kyurem und seiner beiden Formen Weißes Kyurem & Schwarzes Kyurem nicht satt sehen kann, dann muss man diesen Film schauen. Hat man weder eine Affinität zu Drachenpokemon noch zur Einall-Region, kann man diesen getrost ignorieren. Für all diejenigen, die in Drachenpokemon vernarrt sind und eine unerklärlich-seltsame Liebe zu Einall entwickelt haben (wie meine Wenigkeit), ist dieser Film ein Must-Watch.

    Manchmal gehen die Geschmäcker wohl sehr auseinander, aber ich finde genau das macht den Pokemon-Anime so interessant, denn im Gegensatz zu meiner Vorposterin Wolfsdrache empfand ich diese Filler-Episode als sehr gelungen und ich bin beileibe nicht jemand der diesen Satz achtlos benutzt.


    Im Kern liegt das an Rotom-Dex, oder korrekterweise am bizarren Charakter von besagtem Pokemon. Es vereint sehr widersprüchliche Charakterzüge, wie den Drang wohlüberlegte, rationale Lösungen für alltägliche Probleme zu finden dabei aber in einen Tunnelblick zu verfallen und durch wilde Spekulationen alles ins Chaos zu stürzen.

    Die Idee, dass sich ein Pokemon eine blonde Perücke aufsetzt um seinen Lieblingsdetektiv aus einer Serie nachzuahmen ist amüsant, zumal Rotom echt absolut witzig ist weil es keine Gesetze oder Regeln befolgt, in irgendwelche abgesicherte Gebäude reinfliegt und sich seines gesetzeswidrigen Verhaltens zu keiner Zeit bewusst wird. Mit jeder Faser wirkt Rotom wie ein durchgeknallter Anarchist.

    Abgerundet wird die detektivische Suche nach Ashs Voltium Z mit dem unerwarteten Ende; der Kristall hatte sich in Rotoms Perücke verhakt und all das Chaos war quasi für Nichts und wieder Nichts.


    Ich denke ich spreche für alle wenn ich behaupte #Rotom-Dex for President

    Nachdem wir einen Großteil der Klassenkameraden von Ash durch haben, bekommt Maho mit dieser Episode ihre ausführliche, wenn man so will "offizielle", Einführung.

    Charakterlich deutete vieles bereits vorher darauf hin, dass sie zum höflichen- bzw. immer-super-gelaunten Typus angehört, quasi das menschliche Equivalent zur Metapher das Glas ist halb voll.

    Im Checkbuch der Charakter-Archetypen erfüllt Maho so ziemlich alle Eigenschaften das man in Animes mit "Deredere" beschreibt, also Charaktere in denen einige Eigenschaften besonders stark herausstechen, wie z.B. extreme Freundlichkeit/Höflichkeit, stetiger Optimismus, Heiterkeit, Kreativität und auch ein bisschen Unbeschwertheit, also ein durch und durch easy-going Charakter, der die Hoffnung nie aufgibt und stets das Positive sieht.


    Maho ist Pflanzenpokemon-Trainerin, die sich (nicht überraschend) mit der Natur gut auskennt. Sie hat passend grüne Haare, trägt einen kurz geschnittenen Overall mit sportlichem Touch und hilft im Familienrestaurant aus wo sie unter anderem auch kocht.

    Ich muss leider zugeben, dass ich kein sonderlich großer Fan dieser grotesk bunten Haarfarben bin.

    Besonders wenn man den Anime der Journeys-Staffeln schaut, erkennt man, dass oftmals weniger doch mehr ist.

    Die Folge bietet mit der speziellen Formveränderung Choreogels durch den Verzehr von bestimmten Nektarsorten einen interessanten Einblick in die neue Alola-Region. Nebenbei entwickelt sich Mahos Frubberl in Frubaila und rundet die Rettungsaktion gekonnt ab.

    Die berühmte Pokemon-Seite Smogon.com, welche für Strategien im kompetitiven Pokemon-Meta bekannt ist, beschreibt das Ein- und Auswechseln von Pokemon zur richtigen Zeit als The Art of Switching, also die Kunst der (Pokemon-)Einwechslung. Warum dieser Satz, der eigentlich für die Doppelkämpfe gedacht war, auch in Einzelkämpfen wie hier zwischen Ash und Volkner so wichtig ist, erklärt diese Folge.


    Vorweg: mich wundert dass dieser Thread hier auf dem Bisaboard nicht überrannt wird von all den kompetitiven Pokemonspielern die sich seit Jahren mehr Pokemonkämpfe im Stile der Spiele-Editionen im Anime wünschen.


    In vielerlei Hinsicht dürfte diese Folge ganz besonders die unten beschriebene Szene ein Meilenstein in der Präsentation von Pokemonkämpfen sein, denn, sofern ich mich richtig erinnere, wurde noch nie zuvor ein Pokemon mitten im Angriff aus- bzw. eingewechselt um den folgenden, so wichtigen "switching"-Aspekt aus dem Meta der Pokemon-Editionen darzustellen (Jup, ich geh jetzt die ganze Szene einmal durch): Pikachu setzt Donnerblitz gegen Rotom ein, noch bevor der Donnerblitz Rotom treffen kann, wird Rotom durch Elevoltek ausgetauscht, wodurch Pikachus Donnerblitz nunmehr Elevoltek trifft. Der Grund für diesen Tausch vonseiten Volkners kommt nicht von ungefähr: er will dass sein Elevoltek von einer Elektroattacke getroffen wird, denn dadurch aktiviert sich Elevolteks Fähigkeit Starthilfe, welches die Initiative (also die Schnelligkeit) von ihm um eine Stufe erhöht.

    Diese Strategie, die sich eigentlich so leicht anhört, gehört in die Rubrik "Advanced Switching Guides" also den fortschrittlichen Wechsel Guides da sie davon ausgeht, dass der Wechsel zu (in diesem Fall) Elevoltek nur dann erfolgreich ist, wenn der Trainer vorausahnen kann (eng. to predict, also "predicten kann"), dass der Kontrahent eine Elektroattacke einsetzen wird. Ganz im Sinne der Spiele-Editionen findet all das parallel statt: Volkner tauscht sein Pokemon aus noch bevor bzw. während Ash "Donnerblitz!" ruft. Die Liebe zum Detail dürfte so manchen Pokemon-Fan zum Schmunzeln bringen.


    Zugegeben, ich verschwende grad viele Worte und einen Riesentext nur für eine 5-sekunden lange Szene und ja das mutet etwas deplatziert oder gar übertrieben an, jedoch sind eben jene Momente für Fans die Pokemon-Editionen kompetitiv spielen und nebenbei den Anime schauen Gold wert.


    Ich hoffe auf sehr viel mehr Folgen dieser Art, befürchte jedoch dass dies lediglich als ein kleines Experiment gedacht war.

    Man möge mich korrigieren, aber ich erinnere mich an keine andere Pokemon-Generation, in der die Spiele-Editionen so stark in den Anime eingeflochten wurden wie es in der 8. Generation der Fall ist.

    Ursprünglich wollte ich zu dieser Folge nichts schreiben weil ich vollends mit Rusalka übereinstimme: ob nun das knuffige Phandra oder die Charakterisierung Nios als introvertierte Person mit eventuell vorhandener Sozialphobie. Es ist eine rundum gelungene-, gemächlich-ruhige Folge und bietet für all diejenigen etwas, die eine sehr liebevolle & stimmige Folge- einer actiongeladenen vorziehen.


    Um aber auf meine ursprüngliche Aussage mit der Spiele-Edition zurückzukommen: konkret geht es mir hier um das Sammeln der 3 Dynapilze sowie das Kochen der Dyna-Suppe um Ashs Gengar das Gigadynamaximieren zu ermöglichen (an diese Zungenbrecher werde ich mich nebenbei nie gewöhnen können).

    Das Aussehen der Dynapilze, der einzigartige goldene Kochtopf sowie die 3 rötlichen Dampfschwaden über dem Kochtopf...das alles ist, sofern ich mich nicht irre, äußerlich nahezu identisch mit denen aus den Spiele-Editionen.

    Ein Stück weit dürften The Pokemon Company & Gamefreak die Werbetrommel für den Erweiterungspass gerührt haben, nichtsdestotrotz ist das für mich immer gern gesehen wenn Aspekte von Spielen eins-zu-eins in den Anime übernommen werden.


    In Vergessenheit geraten oftmals Ashs Pokemon da sie für den Zuschauer immer selbstverständlich sind aber ich möchte hier Gengars Charakterentwicklung loben. Von einem anfänglich innerlich verletzten und distanzierten Pokemon, das ein Trauma durchlebt hat ähnlich wie seinerzeit Ashs Glumanda, kämpft sich Gengar zu einem durch und durch zufriedenen (ja sogar glücklichen) Pokemon und findet in Ash seinen besten Freund.


    Man kann wohl über Ash sagen was man will aber er liebt seine Pokemon sehr und repariert so manch tiefgreifendes Trauma seiner Pokemon und das mittels seines eigenartigen Einfühlungsvermögens.

    Die 25. Staffel, die auf den komischen Namen "Pokemon Ultimative-Reisen" getauft ist, startet wie erwartet relativ ernüchternd...jedenfalls für mich.


    Man kommt an diesem Punkt wohl oder übel nicht über die Tatsache hinweg, dass die ersten etwa 10 Folgen der jeweiligen Staffel sehr träge- und/oder voll gespickt mit Filler-Episoden sein dürften, quasi genauso wie wir es in der vorherigen Staffel gesehen bzw. erlebt haben. Ob nun die leicht bizarr-anmutende Episode um die (Galar-)Flegmon bzw. (Galar-)Laschoking oder eben diese Folge in dem zwei Zirkusperformer durch einen unglücklichen Unfall ihre beiden Evolis zu den jeweils "falschen" Pokemon weiterentwickeln.

    "Falsch" in Anführungszeichen denn tatsächlich gewinnt am Ende die Erkenntnis dass man sein Pokemon ungeachtet des Typen aus tiefstem Herzen lieb hat.

    Obwohl die Botschaft sehr leicht verständlich und auch moralisch sehr wertvoll sein dürfte, besonders für das jüngere Publikum, ist die Präsentation relativ durchschaubarer Pokemon-Einheitsbrei. Einzig Chloes Anwesenheit mit ihrem Evoli ist erwähnenswert, da sie sich zunehmend als weitere Begleitperson um Ash & Goh zu etablieren versucht. Außerdem wird ihr je ein Feuer- und Donnerstein überreicht, was gegebenenfalls Auswirkungen für später haben dürfte, obwohl mittlerweile vieles dafür spricht dass Chloes Evoli sich fürs Erste nicht entwickeln wird.


    Bis zu den ersten Kämpfen in den Krönungs-Weltmeisterschaften dürfte dieses gemächliche Tempo anhalten, ab- und an durchbrochen von interessanteren Folgen wie die um Ashs Gengar & das Gigadynamaximieren.

    Kennt ihr das, in eurer Erinnerung habt ihr ein schlechtes Bild von einem bestimmten Film oder einer Folge, welche ihr irgendwann Mal in der Vergangenheit gesehen habt und (um auf eine verstörende Art spezifisch zu werden) ihr schreibt Jahre zuvor eine kleine Rezension über besagte Folge eures Kindheitsanimes in dem ihr quasi fast die gesamte Folge zerreißt aber dann beim erneuten Schauen feststellt dass die Episode im Grunde sehr gelungen ist?


    Um die Privatsphäre dieser Person zu schützen, benutze ich mal bewusst agnostische Andeutungen: besagte Person könnte ich sein oder auch nicht, die Rezension könnte irgendwo hier in diesem Thread sein oder auch nicht.


    Vorweg, die Folge bildet einen Zwei- bzw. Dreiteiler als Einführung in die (damals) neue Sinnoh-Region. Ähnliche Ansätze kennen wir von anderen Staffeln, sei es davor- oder aber in den Generationen danach: Ash landet in einer neuen Region, aus einer Verkettung von Ereignissen passiert etwas mit Pikachu, es verletzt sich oder geht verloren. Yada yada yada.


    Der eigentlich interessante Teil dürfte eher die Darstellung von Lucias Abenteuerbeginn sein. Denn wie Shiralya treffend bemerkt, zieht man hier klare Parallelen zu Ashs missglücktem Reisebeginn.

    Im Gegensatz zu Ash haben wir aber mit Lucia eine weitaus besser organisierte Person, die anstatt Ashs Impulsivität, blanke Naivität mit hineinbringt. Ihre Selbstüberschätzung ist zum Teil urkomisch und ich finde es gibt dem Anime etwas erfrischendes einen Charakter mit so viel Selbstbewusstsein und einem klaren Ziel zu sehen. Gerade Letzteres sticht wahrscheinlich sogar Jahre nach dem Ende der Sinnoh Staffeln immernoch stark hervor, denn keine andere Begleiterin von Ash hatte vor ihrer Reise ein so klares Ziel...Misty!


    Kritik gibt es am forcierten Cliffhanger am Ende der Folge. Man presst eine Team Rocket Aktion in die übrigen 2 Minuten hinein so dass Pikachu irgendwie verloren geht, damit man dem Zuschauer das to be continued-Schild entgegenschleudern kann.


    Ich finde im Kern ist diese Einführungsfolge ein Paradebeispiel dafür dass man mit sehr wenig sehr viel erreichen kann. Denn oft genug braucht man für die Immersion eines Neustarts keine unnötig komplizierten Handlungsstränge mit gigantomanischen Zerstörungsorgien. Ein vergleichsweise gemächlicher Start ins neue Abenteuer mit interessantem Einblick in die neue Region tut es genauso.

    Ich weiß nicht ob ich hier mit meinem Anliegen richtig bin, nach den älteren Beiträgen zu urteilen, müsste das der richtige Thread sein da hier in der Vergangenheit ähnliche Anfragen gestellt wurden.


    Also, ich möchte mir gerne einzelne Staffeln des Pokemon Animes anschauen, gegenwärtig habe ich keine strikte Chronologie, vielleicht wird auch Kreuz und Quer durchgezappt.

    In diesem Sinne habe ich mir die Pokemon TV App runtergeladen um mir so eine kleine Liste zu erstellen welche (der älteren) Staffeln überhaupt "for free" verfügbar sind. Jetzt habe ich per Zufall Toggo.de entdeckt, also den Online-Ableger von Super RTL und zu meiner Überraschung besitzt die Mediathek von Toggo fast alle Staffeln des Pokemon Animes und das (so wirkt es) umsonst. An diesem Punkt weiß ich nicht so recht ob wirklich alle Staffeln komplett sind oder einige Episoden fehlen aber allein die Tatsache dass so eine Masse an Pokemon Folgen (& Filmen!) frei zugänglich ist, hat mich aufhorchen lassen: Obwohl die offizielle Pokemonseite Pokemon.com Toggo als Partner bewirbt, wirkt das alles irgendwie zu schön um wahr zu sein.


    Daher meine Frage: Ist die Nutzung der Toggo.de Mediathek um sich Pokemon Folgen/Filme anzuschauen legal oder stehe ich hier irgendwie auf dem Schlauch?


    Ich bedanke mich schonmal im voraus. Falls das der falsche Thread ist, schicke ich auch gleich ein Sorry raus.

    Ich werde wohl nie in der Lage sein auch nur ansatzweise Lilia objektiv analysieren zu können, dafür ist sie schlichtweg mein absoluter Lieblingscharakter im gesamten Pokemon-Anime. Deswegen werde ich nicht mal den Anschein erwecken: eine Ode auf Einall's Drachenmeisterin.


    Es ist wohl die ewig gleichbleibende Leier, die man seit je her bezüglich des Black & White Animes liest bzw lesen muss und auch ich habe mich unzählige Male dahingehend wiederholt und tue es witzigerweise noch immer: Lilias Potential wurde in den Einall-Staffeln auf groteske Art verschwendet, speziell hervorzuheben ist wohl die zweite Hälfte der 16. Staffel auch bekannt als der Decolor-Arc: eine sinnlose Aneinanderreihung von Filler-Episoden ohne Substanz in der jedwede Charakterentwicklung faktisch inexistent war und die Handlung keinen Mehrwert für den Anime hatte.

    In diesem Zeitgeist hatte Lilias Abgang mit dem Untergang der Black & White Serie im Jahre 2013 fast schon einen shakespearischen Charakter: sie verkam bei den meisten Fans zum Inbegriff eines Klischees und seither wird sie vermehrt als Maßstab für schlecht geschriebene Pokegirls genutzt.

    Obwohl die Spiele-Editionen aber auch der Manga eine dynamische Lilia mit Ecken und Kanten, mit Ängsten und Hoffnungen zeichnete, war sie im Anime das Sinnbild für das Scheitern einer gesamten Generation.


    Diese Folge gibt ihr aber dahingehend ein Stück weit eine Genugtuung, die sie im Anime über mehrere Staffeln hinweg hat missen lassen... denn eben jene Genugtuung bekam sie, wie oben erwähnt, in den Spiele-Editionen Pokemon Schwarz/Weiß und deren Nachfolgern Schwarz/Weiß 2 sowie im Manga: eine junge Trainerin, die vom Erwartungsdruck Anderer getrieben, erst sich selbst- und dann ihre wahre Stärke mittels ihrer Pokemon entdeckt. Erst nach dieser Selbsterkenntnis folgt der Aufstieg an die Spitze Einalls, quasi symbolträchtig; eine Drachenpokemon-Meisterin, die in der Region Einall, dessen Gründung auf die Drachen-Pokemon Reshiram und Zekrom zurückgeht, zum Champ avanciert.

    Im Headcanon des Animes dürfte ihr Aufstieg zum Liga Champ möglicherweise so oder so ähnlich erfolgt sein.


    Nicht überraschend trägt Lilia während des Kampfes gegen Ash ihr Einall-Champ Kleid (bekannt aus den Spiele-Editionen sowie dem Manga), welches ihr eine gewisse Reife verleit. Ihr sprunghafter, leicht provozierbarer Charakter wirkt hierbei als niedlicher Kontrast zur Persona der erfahrenen Drachenmeisterin Lilia. Sie versprüht dadurch einen eigenen, "wilden" Charme mit scheinbar sehr gegensätzlichen Charakterzügen.

    Ganz außergewöhnlich ist ihre Fähigkeit mit den Drachenpokemon auf einer anderen, viel intimeren Ebene zu kommunizieren: eine sinnvolle Weiterentwicklung ihrer Fähigkeiten aus den Einall Staffeln. Das alles verleit ihr nebenbei enorm viel Glaubwürdigkeit als Champ Einalls, so dass Lilia einen prinzipiell sehr selbstbewussten Auftritt aufweist jedoch mit merkwürdigen Ausreißern in Form von kindlichen Beleidigungen wenn sie ihre Emotionen nicht in den Griff bekommt, ähnlich wie Ash.

    Obwohl während des Kampfes in der Folge viele Begrifflichkeiten aus dem Meta der Spiele-Editionen übernommen werden, sollte man sich keine allzu strikte Einhaltung der Prozesse aus den Spielen erhoffen. Das mindert nichts am fulminanten Kampf: ob nun die großartigen Animationen oder überraschende Wendepunkte, der Kampf lässt nichts missen.


    Ein vermeintlich kleines Detail hat mir gezeigt wie sehr die Macher dieser Folge um Lilia bemüht waren: während des Kampfes erlernt Ashs Dragoran durch Lilias Unterstützung die Attacke Draco Meteor. Dabei erklärt sie Ashs Dragoran, dass die Beziehung zwischen Pokemon und Trainer stets im Vordergrund steht. Für die meisten Pokemon-Fans wird diese Information nicht viel aussagen, einige werden geschmunzelt haben denn Lilia ist in der Pokemon Schwarzen Edition die Attacken-Lehrerin für Draco Meteor... unter der Bedingung, dass das Pokemon eine sehr enge Bindung zum Trainer besitzt.


    Letzten Endes dürfte diese Episode die wahrscheinlich Beste der gesamten achten Generation sein. Lilia trägt meiner Ansicht nach den Hauptanteil für diesen Achtungserfolg.

    Vom einst selbstzerstörerischen Klischee avanciert die Drachenpokemon-Meisterin zum selbstbewussten- mehr noch glaubwürdigen Einall-Champ.

    Goh dürfte mit dieser Folge endgültig bewiesen haben dass er unter all den Begleitern von Ash im Verlauf all der Staffeln derjenige ist, der ein unvergleichbar lebendiges- & realistisch-gezeichnetes Gefühlsleben besitzt und das kann ich als großer Lilia-Fan zugeben.


    Ich finde es bemerkenswert von den Machern, dass man hier ein (für Pokemonverhältnisse) doch kontroverses Thema anspricht und es mehr oder weniger kindgerecht einpackt respektive präsentiert.

    Generell werden Themen wie soziale Ausgrenzung oder Kinder die ohne Anwesenheit von Eltern aufwachsen in der Serie sehr selten angesprochen und wenn doch bleibt es oftmals abstrakt mit wenig Tiefe um den (oftmals) jungen Zuschauer nicht zu zusätzlich zu verwirren. Hier hat man mit Goh eben jenes Kind, das all dies erlebt hat und es steht mit seiner quälenden Vergangenheit und seinem Pokemon Phlegleon, welches ein ähnlich chaotisches Gefühlsleben zu entwickeln scheint, im Mittelpunkt.


    Ich finde die Umsetzung mit Gohs Rückblicken und seinem emotionalen Zusammenbruch ungemein gelungen. Es wirkt überhaupt nicht theatralisch oder künstlich aufgesetzt.

    Wie Willi00 treffend schreibt, sind eben jene Episoden mit Charakterentwicklung, sei es für die menschlichen Protagonisten oder der Pokemon, immer am Besten. Sie geben so viel Tiefe und Vielschichtigkeit im sonst so eindimensionalen Pokemon-Anime.


    Dabei ist die Intention der Macher rührend und bewundernswert: Anders sein bedeutet nicht schlecht sein.

    Die Folge ist relativ liebevoll-gestaltet und gehört in die Rubrik "Filler". Inhaltlich weist sie im Grunde keine Verbindung zur primären Handlung auf.

    In der Praxis bedeutet das, wenn man auf die Haupthandlung der Galar-Staffeln Wert legt, also Ashs Ziel in den Krönungsweltmeisterschaften aufzusteigen oder Gohs Wunsch alle Pokemon zu fangen, dann kann man (wenn man will) diese Folge überspringen ohne dabei Gefahr zu laufen etwas Relevantes zu verpassen.


    Das bedeutet im Umkehrschluss nicht, dass diese Folge schlecht ist, denn sie weist, obwohl einige Unzulänglichkeiten vorhanden sind, ein paar interessante Entwicklungen in der Handlung auf.


    Eine unsichere Person, die im Verlauf der Handlung über sich selbst hinauswächst und dabei zu neuem Selbstvertrauen kommt, ein paar knuffige Pokemon mit sehr gegensätzlichem Charme sowie eine, von Team Rocket verschuldete abstruse Aktion die am Ende glimpflich ausgeht.


    Für mich ist jedoch Team Rocket der eigentliche Gewinner dieser Episode, generell aller Filler-Episoden der der Galar-Staffeln weil das Gauner-Trio um Jessie, James & Mauzi trockenen Humor beweist und sich von der Rolle des comichaften Bösewichts entfernt, hin zu einem pragmatischen Kriminellen mit schwarzem Humor.


    Kämpfe gegen Team Rocket werden nicht mehr in die Länge gezogen, sie finden stellenweise gar nicht erst statt, wie in diesem Fall: Das Trio beschließt einseitig dass ein Kampf es nicht Wert ist und man verabschiedet sich mit einem flapsig-bissigen Spruch sowie einem Tritt in den Allerwertesten.

    Dass man für eine überaus liebevolle Geschichte nicht zwingend Antagonisten benötigt, beweist dieser Film mit Leichtigkeit. Daher ist für mich genau dieser Aspekt eine der herausstechendsten Merkmale des Films: es gibt tatsächlich keine klassischen Bösewichte und dennoch fasziniert der Film mit seiner Story, ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen und behaupten gerade das macht es so einzigartig.


    Neben dem Fehlen von Bösewichten gefällt mir am meisten die Direktheit des Films: schon zu Beginn sehen wir zwei gigantische Armeen mit Menschen wie Pokemon, bis zu den Zähnen bewaffnet und in Panzerrüstungen, die zu Felde ziehen um den Gegner zu vernichten. Die Bilder sind sehr brachial und bedrückend realistisch. Der Film bemüht sich nicht einmal hier eine kindgerechte Variante des Krieges abzubilden oder Aspekte des Krieges zu beschönigen und das ist gut so. Man deutet hier unverblümt an, dass Krieg und Tod Hand in Hand gehen.


    Im Kontrast dazu stellt der märchenhafte, vom Schloss Neuschwanstein inspirierte, Handlungsort einen angenehmen Gegensatz zum Krieg dar. Der Palast ist wundervoll animiert, die Architektur ist bis aufs kleinste Detail durchdacht, darunter beispielsweise der Königswappen von Rota welches zwei Mews zeigt, ganz im Sinne der europäischen Königswappen diverser Adelsfamilien.

    Die primäre Handlung ist mit Pikachus Rettung ein altbekannter Narrativ. Ash und seine Hoenn-Crew sind hier in einer Rettungsmission unterwegs, die in all den Pokemonfolgen zuvor aberhunderte Male durchgekaut wurde. Jedoch hat der Film einen ungewöhnlichen Ansatz da es mit einer Doppelhandlung punktet. Obwohl die Rettung Pikachus im Fokus zu stehen scheint, rückt Lucarios trauriges Schicksal mit dem furchtbaren Krieg aus der Vergangenheit sowie seiner Verbannung in das Kristall stetig in den Vordergrund.


    Das was mich an den alten Pokemonfilmen (diesen eingeschlossen) am meisten ergreift ist die Aktualität der Rahmenhandlung. Ob es nun um die ethischen Fragen des Klonens geht oder um unser, aus dem Gleichgewicht geratenes, Klima: Pokemonfilme aus der Vergangenheit scheuten sich nie davor ungefilterte Botschaften auszusenden um den Zuschauer zum Nachdenken zu animieren. Dieser Film reiht sich in eben jene Riege ein, denn hier geht es um die fragile Natur, speziell um unsere Wälder, die durch Menschenhand in Mitleidenschaft gezogen werden. Auf schmerzliche Weise wird dem Zuschauer im Film quasi verdeutlicht, dass von Anfang an die Anwesenheit von Ash und seinen Freunden im Baum des Anfangs zur Zerstörung eben jenes Baumes führt womit der eigentliche "Antagonist" der Mensch selbst ist.


    Vergleicht man diese starke Botschaft hinter dem Film Lucario und das Geheimnis von Mew mit dem thematisch ähnlich aufgebauten 23. Pokemonfilm Geheimnisse des Dschungels, so merkt man wie zurückhaltend, fast schon in Watte gepackt, Letzterer wirkt.


    Für all diejenigen, die Ashs ungewöhnliche Aura-Fähigkeit aus dem Film in der aktuellen Anime-Serie in Aktion sehen möchten, empfehle ich die Folge Das rätselhafte Ei.