Beiträge von Proto-Groudon

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“

    Du willst jetzt doch nicht ernsthaft einen Mord als RICHTIG bezeichnen, oder?

    Rein vom rechtlichen Standpunkt her ist das natürlich absolut nicht vertretbar, aber das hat TheTic ja schon ausführlich dargelegt.

    Aber auch vom moralischen Standpunkt aus ist diese Tat meiner Meinung nach nicht zu rechtfertigen. Dass die Frau wahrscheinlich aus Verzweiflung heraus gehandelt hat kann man wohl nicht abstreiten (und ein gewisses Maß an Empathie kann ich dafür auch aufbringen). Aber einen Mann, dessen Schuld nicht einmal bewiesen war vorsätzlich zu erschießen (von Vorsatz ist hier wahrscheinlich auszugehen, denn sonst hätte sie die Waffe ja nicht in den Gerichtssaal geschmuggelt) ist ethisch nicht vertretbar.


    Lass uns einfach mal etwa nach Kant urteilen (ich bin hier kein Philosoph, ich kratz hier nur etwas Wissen aus meinem Ethikunterricht zusammen): der kategorische Imperativ besagt grundsätzlich, dass man nur nach derjenigen Maxime handeln soll, nach der man wollen kann, dass sie ein allgemeines Gesetz werde. Ein allgemeines Gesetz "Töte Menschen" oder "Töte Menschen aus Rache" lässt sich ja beim besten Willen nicht formulieren. (selbst wenn man es etwas dreht, Kant selbst hat glaube ich nach allem was ich weiß Tötung aus jeglichem Grund abgelehnt)


    Du könntest hier vielleicht ultilitaristisch urteilen, denn sehr streng gefasster Ultilitatrismus lässt Tötung von Menschen zu, wenn dadurch das "Gesamtglück" der Menschheit stark steigt. Allerdings ist dies sehr umstritten, da man damit z.B. auch die Todesstrafe begründet. Man kann dieses Argument in deinem Fall aber kaum geltend machen - das Rachebedürfnis der Mutter bzw. der Gesellschaft müsste stärker wiegen als die Tötung des mutmaßlichen Täters. Du kannst gerne erklären, warum das Glück in der Gesellschaft durch diese Tötung steigt, aber es kommt ja noch erschwerend hinzu, dass die Schuld des Erschossenen im Mordfall bis heute nicht bewiesen ist. EIn unschuldiges Opfer zu töten würden fast alle Ultilitaristen ablehnen.

    Man sollte auch noch hinzufügen, dass Ultilitarismus in Europa generell sehr umstritten ist und vielfach abgelehnt wird (hier mal ein Link zu einem Urteil des BVerfG zum Abschuss von Flugzeugen durch die Luftwaffe). In den USA ist das was anderes, das merkt man auch gelegentlich in Hollywoodfilmen. Dort wird schneller mal das Leid oder der Tod bestimmter Personen in Kauf genommen.


    Ich weiß ehrlich gesagt nicht, auf welche Moralvorstellung du deine Aussage stützt, außer vielleicht auf das Recht auf Blutrache aus dem Alten Testament.

    Gruppe A

    The Witcher 3: Wild Hunt

    Paper Mario



    Gruppe B

    The Elder Scrolls V: Skyrim

    Diablo 2

    Final Fantasy 6



    Gruppe C

    Xenoblade Chronicles

    Chrono Trigger

    Paper Mario - Die Legende vom Äonentor



    Gruppe D

    Horizon Zero Dawn

    Gothic 2

    Octopath Traveler



    Gruppe E

    Final Fantasy X

    Dragon Age 2

    Dark Souls



    Gruppe F

    Elder Scrolls 4: Oblivion

    Xenoblade Chronicles 2

    Persona 5 Royal

    Wenn man die Landflucht der letzten Jahre und Jahrzehnte umkehren würde (was praktisch kaum mehr möglich ist) würden keine neuen Städte entstehen. Woher sollen denn plötzlich die ganzen Städte kommen? Und warum sollten plötzllich alle Menschen aufs Land ziehen? Als würde das jemand machen.

    Wenn man die Argumente so bedenkt wie Edex, welcher wollte, dass man auch Leute dazu zwingt aufs Land zu ziehen, weil in den Städten zu viele Menschen sind, dann doch. Sein besonderes Argument hierbei war eben besonders China, würde man da versuchen, die Städte auszudüngen, würde es früher oder später genau dazu kommen.


    Im Regelfall stimmt es natürlich, was du sagst. Aber in diesem speziellen Fall, besonders wenn man extrem viele Menschen zwingen müsste, würde die Situation halt auch ganz anders aussehen.

    Das mag sein, soweit hab ich die Diskussion leider nicht zurückverfolgen können (ist halt alles bisschen durcheinander hier)


    Zwangsumsiedlungen lehne ich natürlich ebenfalls ab. Trotzdem halte ich Anreize für ein Leben im ländlichen Raum für sinnvoll. Das sind ja jetzt ohnehin Maßnahmen, die nicht jetzt sofort greifen, sondern eventuell erst in Jahrzehnten, also hoffentlich nicht mehr während dieser Pandemie.

    In China ist die Situation auch eine ganz andere, da dort Millionenstädte innerhalb von wenigen Jahren aus dem Boden gestampft werden. Sowas ist in Bezug auf Infektionszahlen natürlich alles andere als zielführend und würde wahrscheinlich durch die erhöhte Mobilität der Menschen und höhere Kontaktraten durch den Umzug sogar die Infektionszahlen erhöhen.



    Und jetzt zu etwas völlig anderem: Ich hab gestern gehört (war bisher selbst noch nicht vor Ort um mir das anzusehen), dass in einem Copyshop in meiner Nähe den Leuten aktiv davon abgeraten wird, Masken zu tragen. An jedem Drucker hängen woh Zettel, die darauf hinweisen, dass das Tragen einer Maske angeblich extrem gesundheitsschädlich wäre usw. Mal ganz davon abgesehen, dass das an strafbares Verhalten grenzt (Aufruf zu Ordnungswidrigkeiten: §116 OWiG - allerdings gibt es in Sachsen derzeit kein Bußgeld dafür, keine Maske zu tragen) halte ich das natürlich auch moralisch für absolut nicht vertretbar. Ich finde das nur schockierend, weil ich oft selbst in dem Laden war, da dort früher immer unsere Technische Mechanik-Skripte verkauft wurden.

    Auch die Industrie soll aufgewertet werden, damit auch Arbeitsplätze am Land entstehen. Die Städte sind schon voll. Aber noch wichtiger ist, dass die Einwohnerzahl sinkt.

    Wait a minute. Willst du jetzt ländliche Gegenden auch noch kaputt machen durch unsere Industrie? Weißt du, wenn mehr Leute auf das Land ziehen, dann ist es halt bald kein Land mehr, sondern eine weitere Stadt, ähnliches passiert, wenn man dort viele Arbeitsplätze schafft, denn dann ziehen auch mehr Leute dorthin und wieder entstehen dort Städte.

    Ääh... jetzt mal abgesehen von der ganzen Diskussion um volle Busse und Bahnen, aber dieses Argument ist faktisch quatsch.


    Wenn man die Landflucht der letzten Jahre und Jahrzehnte umkehren würde (was praktisch kaum mehr möglich ist) würden keine neuen Städte entstehen. Woher sollen denn plötzlich die ganzen Städte kommen? Und warum sollten plötzllich alle Menschen aufs Land ziehen? Als würde das jemand machen.


    Durch mehr Menschen auf dem Land (halt in dem Rahmen, wie es zum Teil vor 30-40 Jahren war) und entsprechende lokale Einkaufsmöglichkeiten wie Arbeitsplätze würden sich die Menschen auf dem Land besser lokal versorgen können. Wer weniger in die Großstadt fährt hat auch eine geringere Chance sich mit Corona zu infizieren. Es ist weder gesund noch irgendwie gut, wenn man um zu arbeiten oder um Klamotten zu kaufen teilweise 50km fahren muss, einfach weil es weder Industrie noch Einzelhandel auf dem Land gibt. Und mit Industrie macht man per se nicht das Land kaputt, man hält es sogar am Leben.


    Viele Firmen auf dem Land haben massive Probleme Fachkräfte zu bekommen, weil keiner aufs Land ziehen will, selbst wenn man wenige Kilometer von einer größeren Stadt entfernt ist. Bevor du hier tönst, dass Industrie das Land kaputtmacht, dann fahr mal nach Sachsen-Anhalt oder ins ländliche Meck-Pom oder Brandenburg. Da siehst du, was fehlende Industrie mit dem Land macht.


    Außerdem betrifft dieses Problem nicht nur Dörfer, auch Städte (ich nenn hier ml Hoyerswerda, das seit 1990 etwa die Hälfte seiner Einwohner verloren hat) sind betroffen, während immer mehr Menschen in wenige große Städte wie Hamburg, Berlin, München oder Leipzig ziehen. Das ist einfach keine gute Entwicklung und ganz abgesehen von Corona müsste man sich darum ohnehin mehr kümmern.

    Er glaubt übrigens auch an die flache Erde. Im Verschwörungstheoretiker-Bingo hat der Mann ja inzwischen nicht mehr nur ein Bingo, sondern alle Kästchen sind angekreuzt xD


    Wer sich das ganze Elend ansehen will kann übrigens mal bei seinem Telegram-Kanal vorbeischauen. Ist allerdings definitiv nicht jugendfrei.


    Derzeit legt er sich mit Rezo an, da sich dieser in seinem Video "Die dümmsten und lustigsten Reaktionen" (zu seinem Pressevideo) über ihn lustig macht. (das ist bis auf das Gebashe der Verschwörungstheoretiker eigentlich ein relativ konstruktives Video. Und er hat sich auch nur darüber lustig gemacht, dass Hildmann ihn als "Mädchen" bezeichnet was einfach nur dumm ist)


    Für Hildmann &Friends brauchts inzwischen eigentlich ein eigenes Thema xD

    TheTic

    Mein erstes Zitat ist vielleicht etwas missverständlich ausgedrückt, aber genau das wollte ich sagen. Natürlich kann man ohne Verantwortung nicht bestraft werden. Danke für die Klarstellung ^^“


    Danke auch dafür, dass du klargestellt hast, dass Totschlag als Urteil hier nicht möglich wäre. Das wusste ich nicht und ich bin auch leider zu wenig in der Materie dafür.

    Danke an der Stelle für die ausführliche Antwort Proto-Groudon, aber das verfehlt etwas meine eigentliche Fragestellung. ^^"

    Meine Frage war eher hypothetisch gemeint und nicht auf die aktuelle Rechtsgrundlage bezogen.


    Also im Sinne von: Warum finden es manche Leute legitim, die beiden Raser als Mörder zu bezeichnen, bezeichnen aber Leute die durch ihre (verpfuschte) Arbeit auch Menschenleben gefährden nicht als Mörder? Das wirkt etwas widersprüchlich in meinen Augen.

    Hm, gut ich habs nicht wirklich geschrieben aber der Gedanke bei meinem vorherigen Post war ähnlich: wer einen Fehler macht und fahrlässig handelt verschuldet die Handlung ja nicht direkt. Das Verschulden lag hier im "nicht nachdenken" oder im Fehler. Und das ist rein menschlich und kann jedem passieren.

    Wer zu schnell fährt bricht vorsätzlich eine Regel und nimmt damit indirekt Tote in Kauf. Ich glaube nicht, dass man dieses Urteil auf alle "zu schnellen" Geschwindigkeiten ausweiten könnte, wer 10km/h zu schnell fährt ist vielleicht einfach ein ungeduldiger Autofahrer und hat ein zu großes Vertrauen in seine Fähigkeiten.

    Der Fall des Rasers hingegen ist ähnlich, als würde der Planer bei einem Gebäude aus Kostengründen eine zu kleine Schraube nutzen, obwohl er weiß, dass diese Schraube mit ihren Toleranzen bereits nah am mimimalen nutzbaren Wert liegt. Damit nimmt er also in Kauf, dass das Gebäude im ungünstigsten Fall einstürzt und Menschen ums Leben kommen. Alternativ kann man sich auch vorstellen, dass ein Planer eine Resonanzfrequenz mit dem Gedanken "ach, da sind wir noch weit genug weg" ignoriert obwohl die auftretenden Frequenzen bereits über die 45°-Frequenzen hinausgehen. Bei der Inbetriebnahme schaltet der zuständige Arbeiter die Maschine an, sie fliegt auseinander und der Arbeiter kommt ums Leben.


    In allen diesen Fällen wird ein möglicher Tod vorsätzlich in Kauf genommen. Ob es sich bei dem Raserurteil wirklich um Mord gehandelt hat bezweifle ich ehrlich gesagt auch, aber ich denke Totschlag wäre ziemlich sicher gerechtfertigt gewesen.

    Eine Frage hätte ich aber dann doch noch an dich Sirius (oder auch gleich mehrere Fragen) bezüglich dieses Beitrages von dir:

    Zum Beispiel Bauarbeiter: Das wäre nicht wie jeder Arbeitsunfall, sondern so als würde man tagsüber auf der Baustelle die kaputte Zementmaschine einfach mal aus dem fünften Stock schmeißen. Da kann nicht hoffen niemanden zu treffen. Einem ist es egal, weil man sein eigenes Ziel sie loszuwerden höher bewertet und Konsequenzen in Kauf nimmt, statt aus Sicherheit die Maschine die Treppen runterzutragen oder an einem Kran zu befestigen.

    Warum gehst du davon aus, dass derartige Unfälle beim Bau nur durch solch abstruse Bedingungen auftreten können? Rein theoretisch könnten ähnliche Dinge auch nur durch Unaufmerksamkeit bei der Arbeit passieren. Oder eben auch, wenn bei der Bauplanung versehentlich Fehler eingebaut werden, die später sich auf das ganze Bauvorhaben auswirken können (ungeachtet jetzt mal davon ob es sich um ein Gebäude, eine Brücke, einen Tunnel oder eine Straße handelt etc.). Meine Frage wäre jetzt an dich: Falls das entsprechende Bauwerk einstürzen würde und dabei Menschen ums Leben kommen würden, würdest du in dem Fall es ebenfalls legitim finden, wenn ein Gericht hierbei ein Mordurteil ausspricht? Falls ja: Wen genau sollte das Urteil hiebei betreffen? Die Bauarbeiter*innen die die Bauarbeiten durchgeführt haben oder die Tragswerkplaner*innen die die entsprechende Bauplanung durchgeführt haben? (oder prinzipiell jede Person, die an dem Bauprojekt beteiligt war?) Und falls du mit nein antwortest: Warum? Immerhin hätten die Baubeteiligten damit rechnen müssen, dass durch Fehler bei der Planung viele Menschen lebensschwer verletzt werden können? Im Übrigen können gerne auch andere Leute (vor allem die Leute, die der Auffassung sind, dass das Gerichtsurteil gerecht gewesen wäre) diese Frage beantworten.


    Für all die, die die zweite Option gewählt haben: Ich hoffe ihr könnt mir als angehender Ingenieur im entsprechenden Notfall einen guten Anwalt empfehlen.

    In der Regel ist der verantwortliche Ingenieur dafür verantwortlich, dass nichts unvorhergesehenes passiert. Ist die Anlage bereits abgenommen geht die Verantwortung teilweise auf den Prüfer über - dieser ist ja dafür verantwortlich, dass alle Normen eingehalten wurden. (Deswegen ist der TÜV ja auch machmal so übergenau - alles was die Vorschriften verbieten könnten wird nicht zugelassen)


    Natürlich geht im realen Fall eines Gebäudebaus dann erst einmal die Suche nach dem Verantwortlichen los: haben die Bauarbeiter Vorschriften missachtet, hat der Planer einen Fehler gemacht etc.

    Wird der Fehler nun z.B. beim Planer gefunden muss auch festgelegt werden, inwiefern er verschuldet war. War der Fehler überhaupt menschlich vorhersehbar oder handelte sich es um fahrlässiges oder gar grob fahrlässiges Handeln? In der Regel wird kein Richter ein Mordurteil für Konstruktionsfehler aussprechen. Wenn der Fehler hätte bemerkt werden müssen kann vielleicht ein Urteil für fahrlässige oder grob fahrlässige Tötung ausgesprochen werden. Ein Urteil für Totschlag oder gar Mord würde nur dann gefällt werden, wenn der Fehler dem Planer bekannt war und er wusste (und damit in Kauf genommen hat) dass Menschen sterben können.


    Da ich auch angehender Ingenieur bin kann ich dir nur empfehlen, bei allen Entscheidungen, die Menschenleben, Umwelt oder die Gesundheit von Menschen betreffen doppelt und dreifach zu überprüfen. Außerdem ist z.B. Umweltschutz keine Kostenfrage, bei der man so viel einsparen kann wie möglich. Bei der Auswahl von Fertigungsmethoden kann man das machen, aber Sicherheit und Menschenleben haben keinen Preis.


    Die Arbeitsschutzanforderungen sind mittlerweile übrigens so hoch, dass nur noch verhältnismäßig selten etwas passiert, wenn man sich an diese hält. (Man muss sich nur daran halten. Übrigens kann das Ignorieren der Misachtung der Arbeitsschutzbedingungen durch andere ebenfalls Strafen nach sich ziehen. Also besser hingehen und etwas sagen, wenn du falsches Verhalten siehst oder gegebenenfalls einem Vorgesetzten melden, wenn sich jemand auch auf mehrfache Anordnung nicht dran hält. Die meisten Arbeistschutzbestimmungen haben iharen Grund, aber viele Arbeiter interessieren sich oft nicht dafür, dass man z.B. an einer Bohrmaschine eben keine Handschuhe tragen darf)

    Sorry aber ich verstehe halt nicht, wie man trotz dieser Umstände so verblendet sein kann, dass man all diese Argumente mit einem "Aber wenn der Bundesgerichthof das Urteil bestätigt hat, dann muss es ja stimmen!" abtun kann.

    Weil sie das nunmal letztlich zu entscheiden haben. Und bei allem Respekt, aber das traue ich dem Bundesgerichtshof eher zu als dir oder anderen Hobbyjuristen hier. Da lasse ich mich sogar gerne verblendet nennen. :wink:

    Nur weil man "Hobbyjurist" ist schließt das noch lange nicht aus, dass man nicht über das Urteil diskutieren darf. Oder dass man anderer Meinung sein kann. Oder nickst du jede politische Entscheidung einfach ab, weil sie von einem Berufspolitiker kommt?

    Man kann bei allem nötigen Respekt vor den Richtern des BGH sagen, dass sie trotzdem nur Menschen sind. Und Menschen machen eben Fehler, auch wenn sie sehr kompetent sind und ein großes Fachwissen besitzen. Ob das Urteil jetzt gerechtfertigt war oder nicht: man sollte SACHLICH darüber diskutieren können und jeder hat das Recht eine Meinung dazuzugeben. Das BGH ist keine unfehlbare Instanz, sondern hat schon viele umstrittene Urteile abgegeben.

    Diskurs ist das, was eine Demokratie ausmacht und man sollte ihn nicht unterbinden, auch wenn ein höchstrichterliches Urteil gefällt wurde, das auf dem Rechtsweg nicht anfechtbar ist. DIeses Urteil kann trotzdem fehlerhaft sein (ich sage nicht falsch - der Raser gehörte definitiv bestraft).

    Dass es sich mindestens um grob fahrlässige Tötung oder sogar Totschlag gehandelt hat will doch hier niemand bestreiten. Aber die derzeitige Definition des Wortes Mord passt eben nur schwer auf diesen Fall.

    Und wenn etwas Auslegungssache ist, kann man doch durchaus darüber diskutieren ob man diese Auslegung für richtig hält, oder nicht?


    (Zusammengefasst: ein Autoritätsargument allein ist keine Garantie für Wahrheit: Argumentum ad verecundiam)

    2. schrecken sie den Täter von einer Wiederholungstat ab

    Im deutschen Strafrecht gelten Gefängnisstrafen nicht primär der Abschreckung der Täter vor neuen Taten, sondern der Rehabilitation des Täters in die Gesellschaft, z.B. indem betreut ein "Sinneswandel" des Täters hervorgerufen wird. Es soll dafür gesorgt werden, dass der Täter FREIWILLIG keine Straftaten mehr begeht, wenn er das Gefängnis verlässt. Strafen, die lediglich der Abschreckung des Täters (und anderer) gelten sind in Deutschland eigentlich nicht üblich oder sollten es nicht sein. Ausnahmen sind eventuell Wiederholungstäter, die bei zu vielen begangenen Straftaten verknackt werden.


    Ob die Gefängnisse dem dann immer gerecht werden ist natürlich eine andere Frage... da gab und gibt es immer noch berechtigte Kritik am derzeitigen System.
    Aber eine Strafe der Abschreckung und Bestrafung wegen ist etwas, was eher in den USA üblich und das funktioniert überhaupt nicht. Studien zeigen, dass eher Häftlinge die einen gewissen Sinn in der Strafe finden können seltener Wiederholungstäter werden. In den USA ist zum Beispiel die Rückfallrate von Straftätern deutlich höher als hierzulande.


    Das soll jetzt natürlich nicht heißen, dass ein Gefängnisaufenthalt keine Strafe sein soll - natürlich soll es das sein. Aber ich finde, dass du hier den Aspekt der "sanften" Rehabilitation vergisst, der Straftäter wieder in die Gesellschaft integrieren soll, anstatt so lange mental auf sie einzuprügeln bis sie sich der gesellschaftlichen Ordnung fügen

    Ich finde die App ebenfalls sehr gelungen und vor allem sehr einfach zu bedienen. Das macht es besonders für ältere Personen einfach die App uz benutzen - ein kompliziertes Design war ehrlich gesagt eine meiner größten Befürchtungen.

    Gerade im digitalen Entwicklungsland Deutschland ist die Bevölkerungsgruppe die keinen Dunst von Technik hat relativ groß und beschränkt sich eben nicht nur auf die älteren Bevölkerungsschichten. Allerdings zählen gerade Personen aus der Risikogruppe zu den Leuten ohne wirkliche Ahnung von moderner Technik (und häufig auch ohne Zugang dazu). Trotzdem ist die App wirklich so barrierefrei wie möglich gelungen, mit wenig Text, großer Schrift und ansprechenden Bildchen und Icons. Selbst die Anzahl der EInstellungen ist relativ gering (das ärgert Leute wie mich, die gerne in den Einstellungen rumspielen zwar etwas, ich kann aber verstehen, warum das hier verhindert wurde)



    Und, um hier mal einen kleinen Aufruf zu starten:

    Wenn ihr von der App überzeugt seid oder die Idee gut findet, ihr aber noch nicht wisst was ihr davon halten sollt: Ladet euch die App (wenn auch nur vorläufig) herunter und vor allem: Spread the word! Informiert eure Freunde, Familie etc. Diese App funktioniert umso besser, je mehr Leute sie nutzen. Vor allem Leute, die sich nur selten mit Politik und Nachrichten auseinandersetzen wissen leider oft viel zu wenig über solche Dinge.

    Ich sage dazu, dass es nicht gut genug ist. Weil eine Senkung der Mehrwertsteuer bringt wenig, viel besser wäre eine Art Coronagrundsicherung, die insbesondere die Menschen stützt, die durch die Coronakrise arbeitslos geworden sind, in Kurzarbeit getreten sind und generell in finanzieller Not sind. Das würde viel mehr bringen als diese popelige Mehrwertsteuer, wobei das Meiste garnicht beim Käufer bemerkbar machen wird. Die meisten Firmen werden ihre Ladenpreise nicht ändern.

    Das mit der Mehrwertsteuer seh ich ehrlich gesagt ähnlich, da es meistens eh nur um Centbeträge gehen wird - zumindest im Lebensmittelbereich - und ich vermute, dass die Supermärkte dann eher die ein, zwei Cent mehr behalten. 20 Milliarden Euro für eine Steuersenkung bei der keiner weiß ob sie wirklich was bringt (das einzige wirkliche Argument basiert ja auf Konjunktiven: wir HOFFEN, dass die Händler das Geld nicht einbehalten werden) Selbst wenn nicht: wer lässt sich denn von zwei Prozent Steuersenkungen zum Kauf von IRGENDETWAS bewegen? ich sicherlich nicht.


    Zur Kindersoforthilfe von 300 Euro pro Kind:

    Ist ein richtiger Ansatz, aber dieses Geld sollte nur für diejenigen gelten, die es wirklich brauchen. Reiche Eltern brauchen dieses Geld nicht. Sie sind schon reich und sind nicht durch Corona in einer finanzieller Schieflage geraten. Also besonders ärmere Haushalte sollte die Kindersoforthilfe nicht einmalig, sondern monatlich ausgezahlt werden bis die Coronakrise vorbei ist.

    Die Kindersoforthilfe ist wahrscheinlich eher ein Tropfen auf dem heißen Stein, dass das Geld in diesem Fall bei allen ankommt hat wahrscheinlich den HIntergrund, dass man mehr Geld ausgeben würde um eine Bedürftigkeit zu prüfen als es kosten würde einfach allen Eltern die 300€ zu geben. Ob das jetzt die entscheidenden 300€ sind die jemandem über die Krise helfen werden wage ich stark zu bezweifeln. Außerdem ist natürlich nicht gesichert, dass das Geld am Ende immer bei den Kindern ankommt. Ich kenne da durchaus auch ein gewisses Klientel an Leuten, dass die Prämie relativ schnell in Alk und ZIgaretten umsetzen wird.


    Die Hilfen für die Kommunen ist richtig und dringend nötig.

    Seh ich genauso, ich hätte eine Altschuldenübernahme durch den Bund zwar besser gefunden, aber zumindest passiert da endlich mal was. Dieses Problem anzupacken ist lange überfällig und war eigentlich schon vor der Krise nötig.


    Die Prämie für Elektroautos ist ein Witz, das ist das Allerschlechteste im Programm. Das hilft null, außer dass viele Reiche bald 2 statt 1 Elektroautos in den Garagen stehen haben. Viel besser wäre eine Fahrrad und ÖPNV Prämie, um die Anreize für alle zu erhöhen sich auch klimafreundlich zu bewegen. Wir haben durch Corona schon einen starken Rückgang der Fahrgäste in Bahnen und Bussen. Die meisten von denen werden wohl auf das Auto umsteigen. Klimawandel sieht aber anders aus. Der Klimawandel darf nicht am Coronavirus scheitern.

    Erstmal bin ich froh, dass es keine Hilfen für Verbrenner gibt (oder wie Markus Söder es formuliert hat: "klimaschondende Verbrenner" was auch immer das sein soll xD jeder Verbrenner schädigt das Klima, außer er fährt mit Biosprit - was Söder nicht gemeint hat. gemeint war wohl eine Prämie für neuere Modelle mit höherem Wirkungsgrad. Wir bewegen uns da ja teilweise im Promillebereich was Verbesserungen angeht.) Man ist ja inzwischen von der GroKo was anderes gewohnt , aber da bin ich der SPD dieses mal wirklich dankbar, dass sie sich durchgesetzt hat.

    Eine ÖPNV-Prämie hätte ich auch nicht schlecht gefunden, scheitert aber meistens an Politikern aus dem ländlichen Raum, da das Angabot nicht da ist. Eine Aufbauprämie wäre sicherlich besser gewesen. Statt der sinnlosen Mehrwertsteuersenkung hätte man die zwanzig Milliarden in den ÖPNV stecken können - verbunden mit Verpflichtungen zur Verbesserung des Angebots besonders im ländlichen Raum. Es kann einfach nicht sein, dass der Schulverkehr das einzige ist, was an ÖPNV auf dem Land überhaupt noch fährt.


    Die Hilfen für Wasserstofftechnik finde ich vielversprechend, obwohl man natürlich zugeben muss, dass die Wasserstofftechnik noch nicht weit fortgeschritten ist und Wasserstoff immer noch häufig aus Erdgas hergestellt wird. Aber immerhin merkt man, dass hier in die Zukunft gesehen wird.


    DIe 2,5 Milliarden für den ÖPNV gleichen übrigens nicht einmal die Verluste bisher aus: die liegen schätzungsweise bei 5 Milliarden.

    https://www.tagesschau.de/inland/kontaktsperre-103.html


    Also jetzt mal zu dem letzten Absatz in diesem Artikel: ich sehe ja ein, dass man die Beschränkungen irgendwann lockern muss.

    Ein komplettes Land über Monate hinweg lahmzulegen geht schlicht und ergreifend nicht.

    Aber warum, WARUM muss man da bitteschön bei den Gottesdiensten anfangen?


    Wie wäre es mit Baumärkten und Schreibwarenläden anzufangen, die (in einigen Bundesländern zumindest) immer noch

    geschlossen sind? Dort wird das Problem ja nur verschlimmert je länger geschlossen ist, denn viele Leute brauchen z.B, Saatgut für ihren Garten.

    Wenn die Baumärkte alle auf einmal öffnen, wird der Ansturm doch umso größer.