Beiträge von Sadgasm

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“

    nur dass ich so eine Überlegung schwierig finde.


    Finde ich aber allgemein wenn es um solch schwerwiegende Fälle geht. Klar sollte man nach einem möglichen Warum suchen. Aber sowas kann sehr schnell in Richtung „ihr habt es halt provoziert dass sie ausflippt“ schwappen und das wäre wiederum kein Zeichen was man setzen sollte. Nicht dass ich dir das hier unterstellen möchte, das sind einfach allgemein meine Gedanken zu dem Thema.

    Was heißt das genau? Was heißt es ist schwierig? Ich distanziere mich doch vorher schon und sage doch offen, dass ich damit kein Zeichen dafür setzen will, dass ihre transphobe Art die Schuld der anderen ist und sie nur reagiert. Wenn ich das alles mache, dann schwappt die Diskussion ja eben nicht in die Richtung, weil sie vorher keinen Millimeter in der Richtung war und ich durch Disclaimer im Vorhinein und durch nochmalige Betonungen im Nachhinein mehrmals betone, dass das nicht meine Intention ist. Und wenn man sieht in welcher Richtung die Diskussion hier ist, ist doch klar, dass es nicht umschwappt.


    Von daher verstehe ich es nicht, was schwierig ist diesen Gedanken anzubringen, wenn ich gleichzeitig betone, dass das nichts entschuldigt und dass ich mich dennoch distanziere. Ist kein rhetorisches Mittel. Ich frage mich wirklich, was daran schwierig ist, das so zu sagen wie ich es gemacht habe. Erklär mir das bitte.

    Wenn sich Leute von dir distanzieren, wenn du öffentlich kritisiert wirst, wenn du immer weniger Rückendeckung bekommst dann gibt es wirklich mehr als genug Momente wo man noch innehalten kann um zu überlegen wieso das passiert. Und um daran zu arbeiten. Gerade mit ihrem Vermögen hätte sie so viel tun können um zu helfen.

    Aber wenn alles was dabei rauskommt eine „jetzt Zeit ich euch es so richtig“- Einstellung ist die mit Hetze einhergeht dann ist das absolut traurig und nicht verständlich.

    Ja es ist traurig und nicht verständlich. Darüber hinaus ist es extrem verwerflich und zu verurteilen. Und daher verurteile ich das auch aufs Schärfste. Ich frage mich aber auch, warum mir das jetzt immer wieder gesagt wird. Jede an dem seit meinem Post beteiligte Person hat das vorher schon gemacht und ich mache es ja auch. Wieso muss man als Reaktion auf meinen Post nochmal betonen, dass das, was sie macht, nur abzulehnen ist. Niemand der beteiligten Personen hat was anderes gesagt. Wieso muss das dann noch so oft richtig gestellt werden.


    Wenn das ne Reaktion auf meinen Post ist, stellt es meinen Post so dar als wäre es überhaupt notwendig es nach dem Post das nochmal zu betonen. Das wiederum wirkt so, als würde ich in dem Post was anderes sagen. Aber das ist doch nicht der Fall.

    Man kann immer die Frage nach dem warum stellen aber in manchen Situationen interessiert mich das einfach nicht mehr so sehr. Weil der Part der Eigenverantwortung einfach so stark war dass es unterm Strich doch ihr Versagen bleibt.

    Ich stimme dir zu, dass ihr Part der Eigenverantwortung so stark war und auch immer noch ist, dass es unterm Strich ihr Versagen bleibt. Aber für mich schließt sich das halt nicht aus, dennoch nach den Gründen zu forschen.


    Wenn jemand mit der Axt seine Frau zerhackt. Dann ist es auch das Versagen der Person. Dennoch ist es legitiem das Warum dahinter zu erfragen und das nicht um die Person zu entschuldigen, sondern einfach, weil man den Werdegang verstehen will. Verstehen heißt in dem Fall ja nicht entschuldigen.

    Sie musste sich über sehr vieles im Leben keine Sorgen mehr machen was zum entscheidenden Teil ihrem Vermögen und ihrem Einfluss geschuldet ist und alles was sie damit anfängt ist, in eine Richtung zu schießen die beides nicht hat. Wenn sie Hater hat die auf sie losgehen dann kann sie sich abschotten und hat mehr als genug Möglichkeiten dem zu entgehen. Eine trans Person auf der offenen Straße vielleicht nicht.

    JA auch dem würde ich zu jeder Zeit zustimmen. Da gilt aber auch schon das was ich oben gesagt habe. Niemals habe ich es so dargestellt, als wäre sie genauso ausgeliefert, wie ein normaler Transperson, also jemand, der nicht durch hunderte Millionen auf dem Konto geschützt ist. Das sind natürlich ganz andere Ligen. Das kann man gar nicht miteinander vergleichen. Weil es bei der einen Person ein Angriff auf die eigene Identität und das eigene Sein ist und auch lebensbedrohend. Bei der anderen Person ist es ein Angriff (der aufgrund der schieren Masse der Reaktionen auch immer noch im hohen tausenfachen Maße zu weit drüber ist) der aufgrund eines selbstverschuldeten Verhaltens passiert ist. Und als Multimillionärin kann sie sich dem Hass auch ganz einfach entziehen. Das sehe ich selbstverständlich alles auch so.


    Aber das ändert ja nichts daran, dass auch der Hass, der ihr entgegenkommt sie sicherlich nicht beruhigt hat und in meinen Augen auch ganz bestimmt nicht kalt gelassen hat. Es wird Öl ins Feuer gegossen haben. Das soll aber natürlich keine Gleichstellung sein, das erhaltenen Hasses sein oder ein Aufruf, dass man ihr das durchgehen lassen soll.


    Und unabhängig von meinem Post möchte ich selbst noch einmal betonen, warum ich verstehe, warum sie gerade J. K. Rowling sowohl den unberechtigten als auch den natürlich viel größeren Teil des berechtigten Backlashes bekommt.


    Harry Potter ist ohnehin schon gigantisch. Und unter diesen giantischen Franchises gibt es erst einmal sehr viele, die entweder im Bezug zu Minderheiten neutral oder gar eher negativ sind. Harry Potter hat da sehr stark herausgestochen. Die Grundstory ist ja, dass Ron, Harry und Hermine drei Misfits sind, die zusammenfinden. Ihre Freundschaft siegt. Und die Diversität siegt über das faschistische Weltbild eines Voldemorts. Das ist der Grund warum sehr viele Menschen aus der diversen Queer- und Trans-commonities Harry Potter vor den Trans-Äußerungen von Rowling ja besonders gefeiert haben. Gerade weil es neben Elementen, die auch problematisch gelesen werden können auch diese Lesart zulässt. Und dass ausgerechnet diese Person mit dieser Community sich so äußert trifft natürlich besonders hart. Im Endeffekt sind die Millionen, die JKR hat auch von Transpersonen gezahlt. Transphobe Äußerungen von JKR treffen daher viel mehr als wenn jemand sowieso schon eher problematisches diese Äußerungen trifft.

    Natürlich ist Rowling hier die schuldige Person. Und natürlich sollte sie als berühmte Person in der ÖFfentlichkeit und mit Millionen auf der Bank mehr abkönnen als irgendeine zufällige Person im Internet. Und auch habe ich nie gesagt,dass die MEhrheit der Reaktionen so negativ war.


    Aber wenn sie Hundertausende oder Millionen Reaktionen hat und auch nur 5% der Reaktionen so problematisch ist, dann sind das immer noch Tausende bis Zehntausende. Und auch wenn JKR-Rowling als solch Mächtige Person mehr Schutz hat und mehr abkönnen soll geht das meines Erachtens eben nicht einfach nur so an einer Person vorbei.


    Und ich kann daher auch viele Reaktionen auf meinen Post nicht verstehen.


    Ich habe mit keinem Wort die ganzen Rowling-Verteidiger und Fans erwähnt. Ich habe ihr Verhalten explizit verurteilt mich davon distanziert und finde auch, dass nichts rechtfertigt was sie nun macht.


    Aber eine Eskalation zu beobachten ist nicht gleichzusetzen dies zu entschuldigen. Und diese Beobachtung sehe ich.


    Thrawn


    Ich werde zeitnah passende Beispiele und Forderungen posten, auf welche ich mich beziehe.


    Find allgemein so ne Überlegung dahinter schwierig. Also klar, man sollte immer auch darauf Bedacht sein die Ursachen für bestimmtes Handeln zu untersuchen. Aber in diesem Falle ist es leider nur schwer zu erklären, wie man eine Person die über so viel Macht verfügt, dazu bringt so etwas schwerwiegendes zu tun. Meiner Meinung nach reichen hetzerische Tweets und Boykott Aufrufe bei weitem nicht aus um so ein Handeln annähernd zu erklären. Und es kann schnell in die Richtung gehen zu sagen: schaut was passiert wenn man zu direkt kritisiert…dann muss man eben mit einem stärkeren Echo rechnen. Was soll das dann für ein Zeichen setzen? Beim nächsten mal lieber ruhig sein bevor man selbst zum Opfer eines „Echos“ wird?


    Schwierig…

    Das finde ich wiederum schwierig.


    Wieso sollte ich die Überlegung nicht stellen. In diesem Thread wird berechtigterweise über 6 Seiten zu 90% dargestellt und verurteilt, wo das Problem bei ihr liegt. Und ich selbst habe als Disclaimer auch noch vorher betont, dass ich alles verurteile und mich davon distanziere.


    Wenn ich untersuche warum ein rechtsradikaler Amokläufer zum Amokläufer wurde, dann entschuldige ich das auch nicht und auch ist es nicht dafür gedacht das Handeln zu Entschuldigen oder zu sagen, dass man nicht mehr so Handeln darf, dass sein "Echo" passiert.


    Und übrigens sind es nicht nur Tweets und Boykottaufrufe. Überall wo Harry Potter erwähnt wieder, wird sich erst einmal von ihr distanziert. So gut wie jeder des Casts distanziert sich von ihr. Alles zu recht. Aber natürlich isoliert das die Person massiv. So gut wie niemand, der nicht in dieser transphoben Ecke ist, in der sie sich nun selbstverschuldet befindet, will was mit ihr zu tun haben. Das macht auch sowas mit solch ner mächtigen Person. Ich halte nichts von monokausalen Erklärungen aber dennoch glaube ich, dass das schon seinen Teil dazu beigetragen hat. Eskalationsspiralen in verschiedenen Arten udn Weisen sind ja auch nichts Neues.

    Bastet


    Ich finde deine Reaktion zu vielen Themen echt problematisch. Weil du, sobald ne Position nicht mit deiner deckungsgleich ist, Dinge darin unterstellst, die nie gesagt wurden und echt persönliche Angriffe verteilst.


    Wenn man nun sagt, man wäre an dem Thema interessiert, dann hört man neurodiversen Menschen zu und verweist nicht drauf, dass man es zu akzeptieren hat, wenn von außen fremdbestimmt wird, dass man als betroffen betitelt werden soll.

    Die Aufregung über dieses Wort ist total künstlich. Ich habe das Wort Betroffene schon verwendet, weil das in meinen und in der regulären Verwendung in dem Kontext keinen negativen Kontext hat. Und ob du neurodivers bist oder nicht, hat in dem Falle nichts damit zu tun, wie das Wort Betroffene konnotiert ist. Von daher hat die Verwendung das Wort Betroffene nicht viel damit zu tun, ob man Betroffene ist oder nicht, weil es kein stigmatisierendes Wort ist und auch kein Wort über eine bestimmte Gruppe, wie sehr viele Substantive, die man berechtigterweise nicht verwendet. Sondern es ist ein allgemeines Substantiv.


    Und ich selbst bin ebenfalls von ADHS betroffen. Ich selbst habe auch kein Problem es eine Krankheit zu nennen und zu sagen, dass ich erkrankt bein. Weil ich meine persönliche Einstellung dazu, aber nicht auf andere projezieren will und meine persönliche Betroffenheit bei meinen Argumenten eigentlich keine Rolle spielen sollte, habe ich das nicht erwähnt und extra die für mich neutrale Bezeichnung Betroffenheit und Neurodiversität verwendet, weil ich weiß, dass andere das anders sehen als ich. Das selbst, das noch mir negativ ausgelegt wird, zeigt vor allem in Kontext mit der falschen Behauptung ich würde ekligerweise ADHS-Betroffene als gewaltätig darstellen, dass es dir auch darum geht irgendwo was zu finden, damit du dich darüber aufregen kannst.

    dann gibt es, unabhängig von einem negativen framing bei Neurodiversität, nicht wirklich viele neutrale Dinge für die Betroffenheit stehen kann. Das Wort selbst ist mehr negativ als positiv zu verstehen. Und daher kann ich schon nachvollziehen wieso man als neurodiverse (ersetz das auch gern mit was anderem was im Grunde nicht negativ ist) Person etwas strenger auf so eine Bezeichnung reagiert.

    Du hast da schlichtweg nur eine Definition genommen. Wie in deinen Screenshots ersichtlich, gilt deine Definition für das Adjektiv betroffen bzw. das Verb betroffen sein und das Substantiv Betroffenheit. Jedoch gibt es aber auch das Verb "betreffen" und auch hat Betroffener ne eigene Definition. Googelst du "betreffen" nach steht bei Duden als erster Definition: "für jemanden, etwas gelten, von Bedeutung sein, sich auf jemanden beziehen; angehen". Ein Betroffener wiederum kann sich von Betroffenheit, betroffen sein und von Betreffen ableiten und daher alle davon gültigen Definitionen ableiten. Und ich habe in dem Fall Betroffener in Sinne von Betreffen verwenden und so wird es auch in der Literatur verwendet. Wenn ich Betroffener von ADHS bin, dann gilt die Diagnose ADHS für mich. So ist das gemeint.


    Generell kann jedes Individuum und jeder Angehörige einer Gruppe selbst bestimmen, wie er auf ein Wort reagiert oder nicht. Das will ich Bastet nicht absprechen. Wenn es aber im alltäglichen Sprachgebrauch und in der Definition neutrale Wörter sind, finde ich es sehr befremdlich wenn auf diese Art und Weise darauf reagiert wird.

    Es war nämlich nicht die Reaktion, dass sie selbst nicht als Betroffene bezeichnet werden will, sondern dass es generell unzulässig ist hier in dem Kontext das Wort Betroffene zu verwenden. Also dass sie sich das Recht herausnimmt generell zu untersagen, dass man in dem Fall Betroffene sagen darf oder eben nicht. Als könnte sie da für Stellvertrent für die Gruppe sprechen ob ein laut Defnition und im Sprachgebrauch neutraler Begriff für alle mit ADHS angebracht ist oder nicht. Und das kann sie so nicht.


    Und wenn dann im Satz danach noch gesagt würde ich würde Menschen mit ADHS so darstellen wie ich es gar nicht getan habe und dass das auch eklig ist, dann ist das in meinen Augen auch kein Hinweis auf meinen Sprachgebrauch, sondern mir wird bewusst negatives unterstellt.


    Könntest du bitte aufhören Menschen mit ADHS als gewalttätig darzustellen, ist bissi eklig.

    Das habe ich so nicht getan. Und entweder bist du nicht in der Lage zu verstehen, was ich schreibe oder du unterstellst mir das wieder besseren Wissens. Ich weiß nicht, was schlimmer ist. Denn wenn du mit solche angreifenden Unterstellungen daher kommst und es dann noch mit Wörtern wie "eklig" betitelst, solltest du im Zweifelsfall genauer lesen, bevor du so schreibst und von daher kann ich das nicht entschuldigen, dass du mich so angehst.


    Und wie gesagt, wollte ich die Karte nicht spielen, weil es für meine Argumentation eigentlich keine Rolle spielt, aber da du das ja selbst dauernd machst, damit deine Position über den anderen steht, mache ich es auch selbst wieder. Ich selbst habe ADHS und würde mich selbst ja dann auch als gewalttätig darstellen ,wenn ich das getan hätte. Habe ich aber nicht. Weil ich es nicht gesagt habe und weil ich nicht der Meinung bin.


    Ich habe das Worlt gewalttätig mit keiner Silbe erwähnt und es gibt auch Gefängnissstrafen ohne Gewalt. Beispielsweise Dialikte mit Bezug zu Drogen, welche ja von Menschen mit ADHS öfters konsumiert werden.

    Und darüber hinaus gibt es auch unter Häftlingen mit Haftstrafen, die auf Gewalt beruhen, ne höhere Prävalenz von ADHS als unter der Gesamtgesellschaft. Das habe ich noch nichtmal gesagt, aber es ist dennoch so. Aber selbst das stellt Menschen mit ADHS als Ganzes nicht als gewaltätig dar.

    Könntest du auch bitte mit diesen Halbwahrheiten aufhören. Ich hab schon davon gehört und das bezieht sich vor allem auf (cis) Männer, wobei diese ohnehin schon den überwiegenden Anteil an Insassen stellen. Andererseits liegt's auch daran, dass cis Frauen und allgemein AFAB Personen so gut wie nie diagnostiziert werden und diese eben auch strafrechtlich öfters unauffällig sind. Daher können die auch gar nicht in der Statistik berücksichtigt werden.

    "Menschen mit ADHS werden öfter straffällig" ist auch nur die Halbwahrheit, weil viele gar nicht diagnostiziert sind, va viele weiblich gelesene Personen nicht und Männer stellen ohnehin den Großteil der Insassen dar) und für einen selbst zum Großteil aus gesellschaftlicher Sicht Leidensdruck bedeuten, als krankhafte Ausprägung darzustellen.

    Auch wenn du es mehrmals als Halbwahrheit bezeichnest, ist es nicht so. Diese Statistiken beruhen meistens auf männliche Gefängnisinsassen und das sind meistens CIS-Männer. Dass es für alle Anderen nicht so gut untersucht ist, spielt in dem Falle absolut keine Rolle. Weder wenn es genauso ist und nur die Zahlen fehlen, als auch wenn es bei allen Menschen mit ADHS, die keine CIS-Männer sind tatsächlich keine höhere Prävalenz von ADHS unter Häftlingen gibt.

    DAs macht die Aussage nicht Halbwahr auch, wenn es nur einen Teil der Gesellschaft behandelt. Denn auch wenn es nur CIS-Männer betrifft, ist es immer noch so, dass unter den CIS-männlichen Gefängnissinsassen eine höhere Prävalenz von ADHS vorhanden ist als unter der cis-männlichen Gesamtgesellschaft. Und da man die Erkrankung an ADHS nicht von außen ansieht und sie bei Strafen entweder keien oder ggf. eher eine mildernde Rolle spielen, ist es nicht so als würden Menschen mit ADHS einfach härter bestraft wie beispielsweise ethnische Minderheiten stärker bestraft sind. Sie haben einfach öfter auftretendes straffälliges Verhalten. In verschiedenen Bereichen aus verschiedenen Gründen. Daher auch verschiedene Straftaten. Die aber alle unter ADHS-BEtroffenen öfters vorkommen als in der Gesamtgesellschaft.. Das ist Fakt und keine Halbwahrheit auch wenn es tendenziell eher für CIS-Männer gilt und wenn natürlich dennoch nur ein Bruchteil der CIS-Männer mit ADHS straffällig ist. Deswegen sage ich nicht Menschen mit ADHS sind straffällig und erst recht nicht sie sidn gewalttätig. Aber es ist im Vergleich zur Gesamtgesellschaft nun einmal gesteigert vorhanden, wegen der ADHS und das zeigt, dass der Leidendsdruck eben außerhalb der Nichtakzeptanz dennoch auftritt. Und das war ja der Grund, warum ich dieses Beispiel und auch das mit den Autounfällen gebracht habe, nämlich dass ADHS seine Auswirkungen auf die Person selbst und auch auf Mitmenschen hat, selbst wenn die Gesellschaft rücksichtsvoll und nicht diskriminierend ist. Das ist einfach die Realität und um vernünftig damit umzugehen und um eine bestmögliche Hilfe zu gewährleisten, sollte man dies meiner Meinung nach auch offen benennen.


    Viele Menschen mit ADHS können aber sehr gut ohne Medikation lernen, weil es nicht die klischeehafte Konzentrationsstörung ist, sondern die Konzentration extrem gut ist, sobald man sich in etwas hineinsteigert.

    Dann muss natürlich gesagt sein, dass nicht jede Person im Bildungssystem bzw. im Erlernen von Theorie absolut glänzen muss (was btw nicht wenige tun, weil sie sich eben in gewisse Themen hineinsteigern). Nach den ersten neun Schuljahren kann man sich auch für eine praktischer angelegte Ausbildung entscheiden, was vielen eben taugt.

    Ja natürlich gibt es auch Menschen mit ADHS, die ohne Medikation gut durch das Bildungssystem kommen. Weil es ihnen teilweise sogar hilft, bei Themen, die sie begeistern oder auch einfach, weil das jeweilige Individuum in seinem Lernen und in seiner Konzentration nicht beeinträchtigt ist. Ist ja nicht jeder Mensch mit ADHS gleich.


    Und natürlich habe ich an keiner Stelle gesagt, dass jeder Person im Bildungssystem glänzen muss.


    Aber in unserem Bildungssystem sollte jede Person das erreichen können, was ihrer Leistungsfähigkeit denn entspricht, wenn sie es will. Und es ist einfach so, dass Schüler mit ADHS in der Schule massenhaft unfreiwillig schlechter abschneiden als sie es möchten und als sie es aufgrund ihrer Intelligenz könnten. Und das liegt oft an dem ADHS und dass das mit unserem Bildungssystem in der Art oft nicht gut kompatibel ist. Und daraus manifestieren sich handfeste Nachteile und zwar massenhaft. Nämlich schlechtere Abschlüsse bis hinzu gar keinen Abschlüssen. Auch ADHSler die keine praktische Ausbildung aushalten. Es gibt da alles. Der ADHSler, der trotz ADHS und ohne Medikation bis hin zur Promotion gelangt, den ADHSler, der genauso weit gelangen könnte und es auch gerne würde, aber wegen des ADHS nichtmal das Abitur schafft aber auch der Jugendliche, der wegen des ADHS nichtmal seinen Hauptschulabschluss bekommt und daher gar keine Ausbildung hat, es aber mit Medikament geschafft hätte. Es wäre schön, wenn unser Bildungssystem so ausgerichtet ist, dass man auch ohne Medikation zurecht kommt und auch wäre das möglich. Es ist aber aktuell nicht so. Und daher leiden Menschen mit ADHS im Bildungssysem und die Medikation hilft vielen Menschen damit klarzukommen.


    Meine Aussage war viele Menschen mit ADHS leiden im aktuellen Bildunggsystem und vielen hilft Medikation dabei. Natürlich betrifft es nicht alle, aber dennoch ist das Leid da und das Medikament eine Hilfe für diese Menschen und das wollte ich aussprechen ohne allgemeingültig für alle ADHSler Probleme im Bildungssystem zu diagnositizieren und Medikation als Lösung für alle darzustellen.

    sowie jemand von mir aus sehr gerne regelmäßig Cannabis nehmen kann

    Da habe ich auch nichts dagegen. Persönlich ist es mir sogar egal, wenn Menschen härtere Drogen nehmen, wenn sie dadurch nicht sich oder andere irgendwie in Mitleidenschaft ziehen.


    Ich finde es okay, wenn man regelmäßig Cannabis als Genussmittel konsumiert. Ich habe auch kein Problem damit, wenn Menschen bewusst lieber Cannabis anstatt ADHS-Medikation als Ersatz-Medikation verwenden. Jedoch ist es so, dass Drogenkonsum durch die Kriminilasierung und härtere Drogen auch durch die sehr schnell auftretenden Schäden mit sehr viel Leid verbunden ist. Und es gibt auch sehr viele Menschen, die Drogen als Ersatz nehmen, weil sie unter dem ADHS leiden und das Leid damit vermindern wollen. Also Menschen die ne reguläre Medikation Cannabis gegenüber bevorziehen. Und viele, die nicht Wissen, dass sie ADHS haben, wäre sehr viel Leid erspart geblieben, würden sie es vorher wissen. Dann könnten sie selbstbesitmmt entscheiden wie sie damit umgehen und hätten eine Alternative, die sie freiwillig wählen können.


    ist nun nicht meine Sache, aber ich hasse es, dass es als selbstverständlich angesehen wird Medikamente unter die Nase gerieben zu bekommen, obwohl die Gehirnchemie und all das absolut gesund ist. Gegen Depressionen, ja hab ich genommen, aber da liegt in der Hinsicht eine gestörte Hirnchemie vor, bei Neurodoversität nicht.

    Ich hasse es halt, wenn andere für mich entscheiden bzw. zu etwas drängen zu wollen, was nicht von mir selbst heraus kommt.

    Wenn dir das Medikament als Erwachsener Mensch von Behandlern aufgedrängt wird, ist das eine persönliche Verfehlung des Behandlers.


    Dass es als Behandlung angeboten wird ist gut so. Es hilft nun einmal sehr vielen Menschen und ist eine Unterstützung für diese. Wenn du es nicht brauchst und nicht willst, ist das doch gut so. Dann sollte jeder Behandler das auch akzeptieren. Wenn es dem Behandler aber sinnvoll erscheint, dass es in deinem Fall helfen würde, dann ist es dessen verdammte Pflicht es anzubieten. Das hat nichts mituUnter die Nase reiben oder für dich entscheiden zu tun. Es ist bewiesen, dass es hilft und wenn es seine Auffassung ist, dass das Mittel was evidenzbasiert am meisten hilft auch bei dir helfen könnte, dann ist es seine Pflicht es dir anzubieten. Alles andere ist höchst unseriös. Du kannst dann von dir selbst aus entscheiden ob du es willst oder nicht.


    Und wie gesagt, wenn der Behandler es dir aufdrängt, dann ist es eine persönliche Verfehlung hat aber nicht mit dem Medikament oder wie damit umgegangen wird zu tun.


    Und außerhalb von Psychiatern also sowohl innerhalb von Medizinern anderer Fächer als auch in der Gesamtgesellschaft ist es doch viel eher so, dass Ritalin extrem negativ verschrien ist. Menschen die sowieso nicht an ADHS glauben, sind auch dem Medikament gegenüber negativ einegstellt. Andere sind der Meinung es ist nur dafür da die Kinder ruhig zu stellen und zu willenlosen Zombies zu machen. Das ist doch die allgemeine Darstellung von Ritalin und co. Viel zu negativ.


    Ich will dir deine persönlichen Erfahrungen mit einem übertriebenen Aufdrängen nicht absprechen. Aber gesamtgesellschaftlich ist meines Erachtens das Gegenteil das größere Problem.

    Ja und wenn ich mir ansehe wie Leute behandelt werden, die diagnostiziert sind, ist das Beste, das Kindern und auch Erwachsenen passieren kann, nicht diagnostiziert zu werden, zumindest nicht offiziell.

    Ja ADHS zu haben ist oft ein Stigma. Ich würde auch nicht wollen, dass meine Kinder mit dem Schild ADHS auf dem Rücken herumlaufen. Wegen der Diskriminierung. Auch wenn ich an sehr vielen Stellen von einer Diagnose in der Kindheit profitiert hätte, hat es den Vorteil, dass ich die Dianose jetzt habe, wo ich selbst entscheiden kann, wem ich das offenbahre und wem nicht.


    Aber dennoch kann ich diesem Satz nur heftigst widersprechen. Denn trotz des negativen Stigmas und der Diskriminierung ist im Regelfall genau das Gegenteil der Fall. Kinder mit ADHS bekommen jetzt bei Abschlussprüfen mehr Zeit, weil ihnen das zusteht. Generell haben sie Rechte und Ansprüche, die man nur mit Diagnose bekommt. Ohne bleiben diese verwehrt. Vor allem aber können Eltern, Behandler und auch Lehrer/Pädagogen besser damit umgehen, wenn sie wissen um was es sich handelt. So gut wie alle Eltern und Behandler werden besser damit umgehen können, wenn sie wissen was der Fall ist. Gerade in der Schule muss man sehr aufpassen, weil es Lehrer gibt, die richtig und gut damit umgehen als auch welche, wo es nur schlimmer wird. Wenn die Diagnose aber da ist, können Eltern zumindest entscheiden wie sie damit umgehen. Oder auch ihrem Kind durch Therapie helfen ohne, dass Eltern es erfahren.


    Unabhängig von meiner eigenen Diagnose ist meine Frau zufälligerweise Kinder- und Jugendpsychiaterin. Und sie berichtet aus erster Hand von Tausenden Fällen. Und die große Mehrheit davon profitiert trotz der negativen Stigmata dennoch von der frühen Diagnose. Von daher kann ich dem hier nur entschieden widersprechen.


    eher mit einem verkorksten Gesundheitssystem welches leider zu häufig nicht die notwendige Hilfe bereitstellen kann. Und das sieht man dann daran dass Personen mit einer Diagnose auch mal alleine gelassen werden oder anders behandelt werden. Oder (hatte ich dieses Jahr) einfach vorschnell diagnostiziert wird ohne richtig zuzuhören was mich fast das Leben gekostet hätte :3

    Ja das Hilfstsystem, egal ob die Medizin oder auch bei Jugendlichen Pädagogen, Lehrer und Co machen extrem viele Fehler. Da meine Frau Ärztin ist, könnte ich ganze Romane mit Fehler im System füllen und mich unendlich lange aufregen. Daher habe ich auch an keiner Stelle irgendwelchen Misständen, Fehlbehandlungen, schlimmen Erfahrungen... widersprochen. Unterm Strich ist das System dennoch eine große Hilfe und das Leben und Leiden ohne dieses viel größer.


    Und die negative Vorverurteilung gegenüber Medizinern, LEhrern, Pädagogen und Medikamenten macht es nicht besser sondern noch schlimmer. Passt an dieser Stelle nur bedingt rein aber das gleiche gilt auch für das Jugendamt. Auch da passiert viel schlimmes aber der Ruf ist noch schlimmer als die Realität und das sorgt für extreme Vorbehalte, was die unterstützende Arbeit erschwert.

    Während Rowlings Kritiker*innen durchaus moderat auftreten

    Disclaimer: Wie auch schon vorher mehrfach betont, stehe ich weder auf der Seite von Rowling noch möchte ich ihre Äußerungen und Positionen irgendwie verteidigen. Auch distanziere ich mich explizit von vielen Äußerungen und Positionen (von vielen, weil ich nicht alle kenne. Es ist nicht so, als würde ich da mit den Standpunkten teilweise sympathisieren, das mache ich explizit nicht!).


    Das stimmt so einfach auch nicht. Von Anfang an war ein erheblicher Teil der Kritik an ihr eben alles andere als moderat. Shitstorms bis hinzu Todesdrohungen waren alltäglich. Genauso die Rufe sie zu canceln als noch gar nicht klar war, welches Ausmaß ihre Transphobie einmal annehmen wird. Auch da kann man meines Erachtens zu Recht von einer Überreaktion sprechen.


    Und auch damit will ich nichts verteidigen, was mit ihr passiert ist. Aber ich glaube, dass die Art und Weise wie die Reaktion auf sie war, auch mit ein Grund ist warum sie so extrem in diese rechte Ecke abgerutscht ist. Gerade die Akteure mit denen sie inzwischen verkehrt, auf welchen Bühnen sie sich sehen lässt und und und. Das sind Dinge, die im Nachhinein passiert sind. Sie hat sich an die Feinde ihrer Feinde gewendet und ist daher in die Ecke gedriftet. Dennoch ist es ihre Schuld, dass sie da ist. Aber meines Erachtens liegt es dennoch eben auch daran. Sie wäre auch nicht die erste Person, bei der das so ist.

    Wie gesagt habe ich beide Posts auch nicht so interpretiert und wollte das beiden nicht unterstellen.


    Es war einfach ein Standpunkt, der finde ich ebenfalls gesagt werden muss. Weil der eben nicht beleuchtet wird.


    Und gerade bei ADHS sehe ich da gefährliche Allianzen. Man hat da auf der einen Seiten das extrem autoritäre Spektrum was sagt, dass es ADHS gar nicht gibt und dies nur eine Ausrede der Eltern sei um ihre schlechte Erziehung zu rechtfertigen oder der Pharmalobby, damit man die Kinder mit Medikamenten vollpumpen kann. Beides zeilt darauf ab, dass die Lösung halt ne streng autoritäte Erziehung, nottfalls auch mit Gewalt ist.


    Die andere Seite der Medallie ist eben, dass die Gesellschaft Schuld. Da in der Extremform, dass man die Existenz gar nicht erst anerkennt und das da gar keine Neurodiversität vorherrscht und nur die Gesellschaft so Stromlinienförmig ist, die alle unangepasste nicht abkam. Die andere Version erkennt es an, meint aber ebenfalls, dass nur die Gesellschaft sich anpassen muss. Jede Behandlung in Form einer Verhaltstherapie oder von Medikamenten ist dann schon das Umbiegen des Menschen an die autoritäte Gesellschaft.


    Und das mündet bei manchen dann sehr schnell in Sachen Esotherik. Manchmal auch braune Esotherik, Alternativmedizin und und und. In dieses Boxhorn fällt auch das Bild, welches hier von Psychiatern und Psychologen (aber auch teilweise Pädagogen) gezeichent wird. Dass es da an vielen Stellen Fehler, Missdiagnose, antiquierte Vorstellungen... gibt, das will ich nicht bestreiten.


    Aber es wird hier ja so ein Bild gezeichnet, als gäbe gar keinen Psychiater und Psychologen, die irgendwie da sind um den Betroffenen zu helfen. Das sind nur Missdiagnosen, Abstempelungen und Fälle von Inkompetenz. Einmal noch mit dem Hinweis, dass jemand, der nicht kassenärztlich zugelassen ist so nicht agiert. Auch wenn es nicht so gemeitn ist wirkt es auch so wie die komplette Ablehnung der wissenschaftlichen Schulmedizin und die Darstellung, dass die Alternativmedizin die besser Hilfe ist.


    Das wird alles so nie gesagt und daher möchte ich da keiner Person was unterstellen, was sie nicht gesagt hat. Ich finde aber, dass für Leser ohne Vorwissen ein sehr einseitiges Bild ensteht, weil manch wichtige Dinge nicht gesagt wurden und daher ein Gesamtbild entsteht was so nicht stimmt.


    Denn unterm Strich hat man die größte Hilfe, durch ne seriöse und möglichst frühe Diagnose von Fachpersonal, was nun einmal Psychologen und Psychiater sind. Und die Hilfe nach der hoffentlich frühzeitigen und korrekten Diagnose sind halt schulmedizinisch und evidenzbasierte Behandlungsmethoden um den Betroffenen zu Helfen mit ihrer Situation umzugehen. Und das sind Dine wie (kognitive) Verhaltenstherapien, Psychoedukation (vor allem bei Erwachsenen, damit sie im Umgang mit Betroffenen Kindern besser informiert sind), systematische Therapien, Medikamente und und und.

    Cassandra


    Ich wollte dir auch nicht unterstellen, dass du das damit meintest. Ursprünglich wollte ich einen ähnlichen Post eher zu dem Post schreiben:


    Was traurig ist, dass selbst neurodiverse Menschen selbst das so lange eingetrichtert bekommen haben, bis sie es selbst glauben. Like... nein, ich nehm keine Medikamente "gegen mein ADHS", weil meine Hirnchemie vollkommen normal und nunmal so gewired ist. Man nimmt solche Medikamente, wenn man sich dazu entscheidet, dann anderen Menschen und dem gesellschaftlichen Rhythmus etc. besser anzupassen.

    Auch dieser Post hätte das nicht gesagt.


    Egal ob dein Post oder der von Bastet. An keinem habe ich generell ein Problem oder möchte ihnen unterstellen, dass sie das aussagen wo ich dann dagegen schreibe. Wie du es genau sagst, habe ich das eher als Aufhänger genommen.


    Denn generell finde ich bei der ganzen Diskussion um Neurodervisität eben, dass da das Pegel sehr schnell in ein andere Richtung schlägt. Nämlich, dass es nur an der falschen Gesellschaft liegt und die sich ändern soll und dann ist alles In Ordnung.


    Und dagegen will ich einmal einwänden, dass das so eben nicht ist. Einerseits muss man als Mensch mit ADHS eben auch jetzt schon damit leben, dass die Gesellschaft eben nun einmal so ist wie ist und andererseits gibt es eben auch andere Probleme, die nicht nur an der tatsächlich oft intoleranten Gesellschaft liegen.

    Wir bauen Barrieren auf für alles, was von der erlernten Norm abweicht. Gesellschaft ist wandelbar und die Natur von Individuen auf Biegen und Brechen auf den jetzigen status quo von "so soll es sein" zu verändern, ist auch irgendwie sehr arrogant.

    Natürlich zwingt die Gesellschaft an vielen Stellen viele Menschen in ein Korsett und zwingt Leute nach festen Regeln zu funktionieren. Wer das nicht kann oder möchte, für den bedeutet das sehr viel Leid, Konflikt oder was auch immer. Das gilt bei vielen Dingen, die von der vermeintlichen Norm abweichen. Nicht nur Neurodiversität. Dem stimme ich natürlich allem zu.


    Dennoch kann ich das so einfach nicht stehen lassen. Gerade im Bezug zu ADHS, wo ich mich auch besser auskenne.


    Erst einmal ist es halt so, dass wir halt noch nicht in dieser Utopie leben. Und unsere Gesellschaft setzt nun einmal darauf, dass man an vielen Stellen funktioniert. Und wenn der ADHSler ohne Medikation im Bildungssystem durchfällt, dann ist es im Interesse der Person da dann mit Hilfe der Medikation zu funktionieren, selbst wenn unser Bildungssystem da ungerecht ist. Denn es ist halt im Status Quo nun einmal nicht anders und wenn man dann durchfällt, ist man es selbst, die Probleme hat.


    Und hinzu kommen auch andere Dinge, die nicht nur gesellschaftlich bedingt gibt. ADHSler ohne Medikation haben statistisch gesehen mehr Autounfälle als Menschen ohne ADHS oder ADHS mit Medikation. Das ist halt einfach so. Damit reißen sie sich selbst und unbeteiligte Dritte mit in den Tod. Die Prävalenz von ADHS in Gefängnissen ist auch extrem hoch und das liegt natürlich an der Impulsivität. Und zu denken, dass all diese Straftaten damit zusammenhängen, weil die Gesellschaft zu wenig auf die Neurodiversität eingeht (was sicherlich dennoch oft genug der Fall sein wird), ist ebenfalls meines Erachtens naiv. Letztlich gibt es unter Betroffenen von ADHS eine gesteigerte Tendenz zu Drogenabhängigkeit, da verschiedene Drogen als Ersatzmedikation gesehen werden. Amphetamine für Leistungs- und Konzentrationssteigerung oder Drogen wie Cannabis gegen die Hyperaktivität.


    Von daher gibt es in unserer Gesellschaft natürlich einen Drang zu funktionieren und die, die abweichen leiden darunter besonders. Das trifft auch Menschen mit einer oder meheren Neuridiversitäten. Und auf der anderen Seite gibt es sehr viele negative Stigmata. Zu sagen, dass es aber nur an der Akzeptanz der Gesellschaft liegt und dann alle Probleme weg sind, die mit ADHS einhergehen können, das ist schlichtweg nicht war und ist für den ADHSler nicht nur keine Hilfe es ist ebenso schädlich.

    Adelige hatten in jeder Epoche der Menschheitsgschichte Angst um ihren Status, sobald es gesellschaftliche Umschwünge gab. Dazu kommt, dass die niemanden außerhalb ihres "erlesenen, feinen Kreises" kennen und deswegen Bullshit über andere Menschen verbreiten ... mal davon abgesehen, dass Adelige oft so viel Dreck am Steck haben, ich sag nur Prinz Andrew in Verbindung mit Eppstein, die sollen alle auf sich selbst schauen lol.


    Auf der einen Seite kann ich dieser Äußerung so sehr zustimmen, dass ich dem ein Herz geben will, weil ich das Konzept des Adels aus vollster Überzeugung ablehne und finde, dass es abgeschafft gehört. Und auch ist mir bewusst, dass die Geschichte vieler Adelsfamilien genauso ist, wie du sie her beschreibst.


    Dennoch muss man sagen, dass auch Adlige Individuen sind, die nicht entscheiden in welche Familien sie geboren werden. Daher haben auch sie nicht schon durch die Geburt in solche Familien eine Kollektivschuld, weil sie durch ihren Titel und Nachnamen diese Gesellschaftsbilder und fast schon inzestuösen Zirkel eben nicht festgelegter Part ihrer DNA sind.


    Man muss immer noch jedes Individuum für sich selbst beschuldigen. Auch wenn sich sowas aufgrund der Macht-Strukturen bei solchen Familien extrem häuft, gibt es auch extrem viele, die du da unbegründet in eine Kollektivhaft nimmst. Immerhin gibt es auch Tausende Adelsfamilien, die bis auf den Namen gar nichts mehr mit solchen Dingen zu tun haben. Auch wenn ich deinem Urteil an vielen Stellen dennoch zustimme, will ich das der Vollständigkeit halber auch mal gesagt haben.


    Man sollte denen trotzdem keine so große Bühne bieten und Queer.de ist halt vor allem eine ziemliche Clickbaitseite imo. Man fragt sich, weshalb die auch um jedem queerfeindlichen Dorfpfarrer, der sonst nie so viel Einfluss gehabt hätte, so viel Wirbel machen und aufgeregte Artikel schreiben.

    Ich kann nicht beurteilen, wie sehr queer.de ne Clickbait-Seite ist und wie sehr sie vernachlässigbare Trottel noch bestärken, in dem denen ne Bühne bieten, die so noch größer gemacht werden.


    Aber gerade in dem Fall trifft das nicht zu. Sowohl Julian Reichelt als auch Gloria von Thurn und Taxis haben ne Reichweite und einen Einfluss, der so groß ist, dass die Bühne durch queer.de ihn nicht vergrößert. Gleichzeitig sind die finanziell stark ausgerüstet und selbst entweder in gesellschaftlich relevanten Positionen oder finanzieren durch ihren Reichtum andere politische Akteure, die es sind. Das heißt, die Macht ist schon da und das Scheinwerferlicht auch. Und da ist es dann schon wichtig, die Kritik an jeder Stelle wo es nur geht zu äußern, damit das das dominante Bild in der sonst auch so vorhandenen Öffentlichkeit für diese Personen ist.

    Bastet


    Wenn man sich da gerade die Vorstöße der FDP ansieht, sieht man aus der Politik da schon mehr Progression, als du der Gesellschaft im Ganzen zugestehst. Passend dazu aus dem Wahlprogramm der FDP (Ich bin absolut kein Freund der FDP, aber wenn sie was Richtiges sagen oder fordern, verleugne ich das eben nicht, nur weil die Partei generell nicht meine ist):


    Wir Freie Demokraten wollen die Verantwortungsgemeinschaft neben der Ehe gesetzlich verankern. Dabei soll die Ausgestaltung der Rechte und Pflichten innerhalb einer Verantwortungsgemeinschaft stufenweise variiert werden können. Zwei oder mehr volljährige Personen, die sich persönlich nahestehen, aber nicht miteinander verheiratet, verpartnert oder in gerader Linie verwandt sind, sollen eine Verantwortungsgemeinschaft möglichst unbürokratisch gründen können. Die Belange der Kinder und das Namensrecht bleiben davon unberührt. Auch sollen keine Aufenthaltsberechtigungen oder eine Arbeitserlaubnis begründet werden. In einer Zeit, in der traditionelle Familienstrukturen gerade im Alter nicht immer tragen, wächst der Bedarf an neuen Formen gegenseitiger Absicherung. Der Grundgedanke einer solchen Verantwortungsgemeinschaft ist größtmögliche Flexibilität bei maximaler Selbstbestimmung.


    Die wichtigsten Entscheidungen sind oft die persönlichsten. Wen wir lieben, wie wir lieben, wie wir leben, wie wir Kinder erziehen und aufziehen – darin müssen alle frei sein. Für uns ist Familie überall dort, wo Menschen dauerhaft und verbindlich füreinander Verantwortung übernehmen. Wir Freie Demokraten wollen eine moderne Familienpolitik für Deutschland, in der jede Familie ihre Entscheidungen selbst treffen kann. Wir setzen uns für ein modernes Sorge-, Adoptions-, Reproduktions- und Abtreibungsrecht ein.

    Und das ist ja auch, was Ehen (Hochzeit ist ja nur der Tag der Eheschließung und nicht das langfristige rechtliche Konstrukt) und eingetragene Lebenspartnerschaften ausmachen. Klar werden diese Lebensmodelle generell gefördert, weil man damit fördern will, dass mehr Kinder geboren werden. Und auch hat man damit Dinge wie gemeinsames Eigentum einfacher. Aber das auf die zwei Themen Förderung von Kindern und Kauf von Eigentum zu reduzieren, ist extremst verkürzt.


    Das ist noch viel viel mehr. Wenn Menschen füreinander einstehen, dann entlasten sie den Staat. Egal ob es ne klassische heterosexuelle CIS-Ehe ist, eine homosexuelle eingetragene Lebenspartnerschaft, eine Polybeziehung, eine Kommune, eine tiefgehende platonische Freundschaft ohne jegliche romantische, sexuelle oder sonstige Bindung, wo man aber dennoch füreinander wie bei ner Ehe einsteht, oder was auch immer.


    Bei all diesen Modellen stehen Leute für sich ein. Diese gegenseitige Fürsorge und Bindung sorgt dafür, dass die Personen auch ne Absicherung haben, die den Staat finanziell und strukturell entlastet.


    Und diese Entlastung des Staates soll der Staat auch würdigen. In dem man einen Teil der wirtschaftlichen Entlastung an die Personen durch finanzielle Erleichterungen zurückgibt und in dem man in Sachen wie Sorgerecht, Adoption etc., Bevollmächtigungen teilweise extrem Hürden abschafft und Steine, die einem im Weg legen beseitigt und es nicht unnötig schwer macht.


    Ja, die Gesellschaft ist in vielen Vorstellungen noch extrem antiquiert und hat wenig Verständnis und diskriminiert extrem. Aber ich finde es falsch, daraus den Schluss zu ziehen, dass man logische und „verdiente“ Erleichterungen, egal ob finanziell oder auch nur strukturell für alle wegnimmt. Also im Endeffekt lieber allen Steine in den Weg zu werfen und Förderungen, die alle „verdienen“ für alle wegzunehmen, anstatt sich dafür einzusetzen, dass alle die Förderung erhalten sollen, die ihnen zustehen sollte.


    Darüber hinaus verstehe ich deinen Pessimismus an dieser Stelle auch nicht. Wir leben in einer Gesellschaft, in der man auch in der Bundesrepublik Deutschland und nicht nur im Dritten Reich vor Jahrzehnten noch Homosexuelle in den Knast gesteckt hat, es extrem verpönt war, wenn Katholiken und Protestanten heiraten, Vergewaltigung in der Ehe noch bis in die 90ern erlaubt war und man diese Liste noch mit dutzenden, wenn nicht gar Hunderten anderen Beispielen hätte erweitern können.


    Das Modell, das neben der traditionellen Ehe nichts Weiteres existieren darf, noch nichtmal ne heterosexuelle Cis-Partnerschaft von zwei unverheirateten Menschen, das ist ein extrem lange existierendes Konstrukt. Einhergehend mit dem Patriarchat, welches die Frau eigentlich zum Eigentum des Mannes gemacht hat, wo die Ehe auch da Moment war, wo die Frau vom Eigentum des Vaters zum Eigentum des Ehemanns wurde.


    Die progressive Veränderung dieses Gesellschaftsbild hat als Massenphänomen erst mit den 68ern angefangen. Dann kamen die Rechte für Homosexuelle. Und mit dem Erstarken von Themen der Transgender-Community wird ja auch so viel anderes progressiver gestaltet, was nicht direkt damit zusammengehört. Wenn man sich einmal anschaut, wie lange traditionelle Konstrukte unveränderbar schienen und wie viel Änderungen innerhalb von gerade etwas mehr als 50 Jahren geschehen sind, verändert sich so vieles praktisch im Raketentempo in Richtung Progressivität.


    Wenn man sich anschaut, wie schnell sich unsere Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten geändert hat und das in Vergleich dazu bringt, wie starr Gesellschaften vorher waren und wie langsam der Wandel dort vonstattenging, halte ich deine pessimistische Betrachtung über die Unveränderlichkeit der Gesellschaft für unberechtigt. Auch wenn immer noch viel zu viele Missstände an der Tagesordnung sind.


    Von daher kann ich auch deine Meinung nicht teilen, dass man deswegen zwangsläufig zu dem Schluss kommen muss, dass man klassischen Ehen kritisch begegnen muss, wenn man etwas gegen diese Ungleichbehandlung hat. Das macht jeden, der in dieser Ehe lebt, ja automatisch mitschuldig daran, dass andere abweichende Modelle des Zusammenlebens nicht ebenfalls die Förderung erhalten, die sie haben sollte.


    EDIT:

    Außerdem finde ich, dass diese Haltung für ne progressive Änderung auch hinderlich sein kann. Man muss doch deutlich machen, dass die Gleichbehandlung von anderen Modellen des Lebens, Liebens, der Sexualität und des Zusammenlebens den Leuten, die klassische Lebensmodelle führen nichts wegnimmt. Es kommt was positives dazu, weil andere Dinge, die vorher nicht akzeptiert wurden auch ihren Platz in der Gesellschaft bekommen können. Die Angst, dass dadurch was weggenommen wird zu nehmen, ist der beste Weg dafür zu sorgen, dass die Gleichbehandlung auch kommen wird. Den klassischen Modellen eben doch was wegzunehmen, wird nur dafür sorgen, dass noch mehr Gegenwind ensteht.


    EDIT 2 Hier noch ein paar ältere Posts auf die ich noch eingehen möchte:

    gestern wurde im Bundestag beschlossen, dass laut Gesetz nun die Ehe für alle erlaubt wurde. Das heißt, ab sofort darf jeder, ob Heterosexuell, Homosexuell oder was auch immer in Deutschland heiraten, ohne davon Nachteile gegenüber den heterosexuellen Paaren zu haben. Während bisher eine Homosexuelle Hochzeit nur als sog. "Eingetragene Lebenspartnerschaft" anerkannt wurde und nicht die selben Vorteile (steuerlich etc.) hatte wie die heterosexuelle, sind ab sofort beide Ehen komplett gleichgestellt.

    Dass homosexuelle Ehen nun auch Ehen heißen dürfen und komplett gleichgestellt sind finde ich sehr gut und auch war das schon längst überfällig, weil der Vorstand vorher ein Unrecht war.


    Genau deswegen habe ich aber mein Problem damit, wie die neue bessere Situation zustande gekommen ist. Das hätte nicht sein dürfen, in dem die Politiker im Parlament entscheiden dürfen, ob man diesen Partnerschaften gleiche Rechte gibt oder nicht. Die Gleichbehandlung vor dem Gesetz sollte ein Grundrecht sein und nichts worüber mehrheitlich in Parlamenten abgestimmt wird.


    Von daher hätte meines Erachtens das Bundesverfassungsgericht entscheiden sollen, dass homosexuelle eingetragene Partnerschaften in Namen und Rechten komplett gleichgestellt werden, weil alles andere gegen die verfassungsmäßig verankerte Gleichbehandlung verstößt. Ich würde es skandalös finden, wenn Politiker über mein Recht zu heiraten abstimmen dürfen, auch wenn sie dafür stimmen. Jeder sollte das Recht haben den zu Heiraten, den er liebt und Politiker nicht das Recht zu entscheiden, wem man es erlaubt und wem nicht.

    Inwiefern sind verheiratete Paare ein Gewinn bzw. als höherwertiger einzustufen als zwei Personen, die sich nur lieben und dabei den Akt der Heirat nicht vollziehen?

    Weil man durch die Ehe jede Menge Rechte und Pflichten bekommt. Mit der Ehe bindet man sich auch vor dem Gesetz. Diese Bindung vor dem Gesetz geht mit Fürsorgepflichten einher, die unseren Staat und unser Sozialsystem entlasten. Und daher ist es verständlich, dass Beziehungen die diese Bindung eingehen und daher diese Entlastungen durchführen, ne Förderung bekommen, die Beziehungen die das nicht machen eben nicht bekommen.


    Das hat nicht mit Religion, Spiritualität oder dem Grad wie sehr man sich liebt. Das hat den Staat alles nicht zu interessieren. Hier gehts darum, Lebensmodelle zu fördern, von denen auch die Gesellschaft profiziert.

    SO läuft's meistens real ab. Glaub kaum, dass so viele sagen: lol, lass mal schnell für Steuervorteile heiraten. Bei vielen steht da wohl ein ehrlicher Gedanke dahinter. Sonst würde man sich den Stress und die Kosten nicht antun.

    Man muss auch sagen, dass diese Arten von Hochzeit auch nur ein Teil der Hochzeiten sind. Ich kenne genügend verheiratete Paare, deren Hochzeit daraus bestand, dass sie sich schick gemacht haben (ohne neue teurer Kleider zu kaufen), auf dem Standesamt unterschreiben haben und danach mit den Trauzeugen und evtl. noch Eltern und Geschwistern was Essen gegangen sind.

    Bastet

    sagen wir der niedrigste Lohn in dem Unternehmen ist 1.500 € netto, was noch gut dasteht, dann wären das 18.000 €, imo niemand sollte 18.000 im Monat verdienen),

    Die Forderung berechnet übrigens Brutto-Gehälter. Wer 1.500€ Netto hat, wird ungefähr und natürlich abhängig von der Steuerklasse zwischen 1.800 und 1.900€ Brutto verdienen. Das zwölffache von 1.900 sind 22800. Das Netto davon sind aber 13.000€. Also weniger als das neunfache. Von daher ist die Rechnung so nicht richtig. Aber das nur am Rande ;)


    Allgemein gehe ich in der grundsätzlcihen Diskussion mit dir mit. Dennoch halte ich eine 1:12 Regelung für viel zu niedrig gegriffen. Egal ob brutto oder Netto.


    Das liegt nicht daran, dass ich der Meinung bin, dass Leute unbedingt mehr als 13.000 €, 18.000 € oder gar 24.000 € (wenn man von Netto ausgeht und den untersten Lohn erhöht, damit man selbst an der Spitze auch mehr kommt) verdienen müssen bzw. durch ihre Arbeit unbedingt mehr verdient haben.


    Nur wird die Umsetzbarkeit je härter man diese Grenze setzt immer schwerer und auch werden die Kollateralschäden immer größer.


    Mehr als eventuell noch 30, 40 Millionen Privatbesitz ist ein Verbrechen am Rest der Bevölkerung, und nein, nichts davon wurde mit "harter Arbeit" oder bloßen "Geschäftssinn" erwirtschaftet, nur durch Erben und Ausbeutung.

    Und deswegen ist die Forderung finde ich die bessere. Denn ich stimme dir zu, dass selbst die Milliarden immer noch zu hoch gegriffen ist. Aber zwischen der Milliarden und dem was die Leute, wirklich verdient haben ist ne Menge Spielraum.


    Es gibt ja keine objektiv ermessbare Größe, was wirklich "verdient" ist und was nicht. Das ist immer willkürlich. Von daher sollte man die Grenze meines Erachtens so setzen, dass man so Umverteilen kann, dass es der Gesellschaft dient und dass man aber dennoch nichts verdientes abschöpft. Und um niemals in das Gefilde rutscht, wo man zu stark eingreift, lässt man einen Puffer. Dieser Puffer sorgt auch für ne größrere Akzeptanz und für ne realistischer Umsetzbarkeit.


    Und bei den 30 bis 40 Millionen Privatbesitz hat man solch einen vernünftigen Puffer. Auch wenn man damit nicht 100% des unrechtmäßigen Reichtum anpackt, kann man aber 90% davon umverteilen und hat es aber leichter es durchzusetzen.


    Bei nem Lohn das Zwölffache oder noch weniger zu nehmen ist daher meines Erachtens aus taktischen Gründen nicht so sinnvoll.


    Oder anders gesagt: Es wird viel einfacher sein es durchzusetzen, dass niemand ein Jahresgehalt hat, welches im Millionenbereich liegt bzw. ein Monatsgehalt. was über 100.000 liegt als ne Akzeptanz dafür zu finden, die Grenze schon bei 18.000€ anzusetzen. Statt mich um 13.000, 18.000, 25.000 oder 50.000€ zu streiten und dann die Leute mit 100.000, 200.000€ oder gar über ne 1.000.000€ pro Monat dann uneberührt zu lassen, nehme ich lieber die großzügige Kompromisslösung. Das was man damit machen könnte wäre schon immens und danach kann man ja immer noch schauen wie man anpasst.

    Danys Charakter ist von Anfang an als labil, grausam und faschistoid angelegt. Die Hints sind subtil, aber vor allem in der Retrospektive offensichtlich.



    Das Ende von GoT hat viele Fehler, aber Danys Ende stimmt mMn mit ihrem Charakter überein

    Nein, das macht es nicht. Ich muss Bastet Recht geben, dass es eben nicht zu ihrem Charakter passt.


    Egal wie man moralisch darüber urteilt, wie Daenerys mit den Sklavenhaltern umgegangen ist, ist das und auch viele andere Dinge eben kein Grund Indiz für das, was sie am Ende gemacht hat.


    Diese Dinge sind ein Indiz dafür, dass Daenerys schon immer ein sehr dichotomes Weltbild hatte. Es gab nur gut und böse bzw. oft auch stark und schwach. Wer böse war wurde von ihr mit vollster Härte und Unmenschlichkeit bestraft, während sie zu den Unschuldigen und Schwachen und ihrer Meinung nach Guten vollste Empathie hatte.


    An vielen Stellen geht es in Game of Thrones aber darum, dass es eben auch diverse Grautöne dazwischen und gibt. Und daher wurde Dany damit immer wieder konfrontiert. Zum Beispiel auch in Daenys Storyarc, als Hizdahr zo Loraq sagt, dass Dany ihren Vater gekreuzigt hat. Sie sagte, dass er ein Sklavenhalter war und deswegen an der Kreuzigung der Kinder beteiligt war. Und Hizdahr begegnet, dass er zwar der Master-Klasse angehört, sich aber explizit gegen die Kreuzigung gestellt hat. Dany beeindruckt das nicht. Sie kennt nur schwarz und weiß. Das war immer so.


    ABER: Ihr Charakter hat sich aber immer gegen das Leid gestellt, die in ihrer sehr dichotomen Sichtweise eben in die Kategorie Weiß bzw. gut fällt. Schon wenn andere dieses Leid verursacht haben, aber vor allem hat sie es nie selbst gemacht.


    Das heißt, andere politische Machthaber haben solches Leid als Kollateralschaden hingenommen, weil es ihnen egal war. Aber aktiv hervorgerufen haben sie das auch nicht, zumindest nicht, wenn sie keinen wirklichen Benefit davon hatten.


    Andere Charaktere hätten die Stadt abgefackelt, wenn sie einen Vorteil gehabt hätten. Dany hätte da jedoch gezögert. Zu Danys Charakter hätte es gepasst, alle zu töten, wenn es in ihrem Gut-Böse-Schema passt.


    Aber das was sie getan hat, gibt ihr wieder einen Vorteil noch passt es in das Gut-Böse-Schema. Das passt nicht zu ihrem Charakter und nicht zu irgendwelchen Hints, die vorher subtil oder weniger subtil gezeigt wurden.


    Und wenn man erahnt in welche Richtung es geht, warum Kings Landing in den Büchern in Flammen aufgeht, so wird das anders differenzierter und subtiler sein und auch unter Vorzeichen, die so in der Serie nicht mehr stattfinden konnten, weil die Konstellationen oft anders waren. Das Problem ist, dass die früheren Hins der Serie eben auch die früheren Hints der Bücher waren, die aber auf ne andere Umsetzung hindeuten, die nicht die der Serie ist und deswegen ist es eben doch unpassend.


    _____


    Die letzten 4 Staffeln haben alle schon an vielen Stellen schlechteres Writing, vor allem da, wo die Buchvorlage komplett fehlt. Ab Staffel 7 ist der Qualitätsabfall aber extrem. Neben den schlechteren Dialogen sind ein Punkt einfach unlogische Entscheidungen und Darstellungen, die innerhalb der Logik der Serie nicht passen.


    Das größte Problem sind aber die Zeitsprünge. Wenn man von Winterfell nach Kings Landing will, ist das ne Reise von mehreren Monaten. Die Serie bestand nicht nur aus großen Events und Konflikten. Sehr viel Characterbuilding entstand halt aus dem, was den Charakteren auf ihren Reisen passiert ist. Danys Weg bis nach Slavers Bay. Arya und der Hound waren auch zwei Staffeln nur unterwegs. Jon Snow war sehr lange hinter der Mauer. Rob Starks Krieg hat sich auch innerhalb des Herzens von Westeros abgespielt. Es gab Zwischenstationen, auch mal Alltag.... Und das hat die Charaktere und die Ereignisse geprägt. Diese Dinge waren dafür da, die Charaktere aufzubauen, Konstellationen zu vertiefen und und und. Weil es zeigt, wie sich Charaktere über Monate hinweg entwickelt haben.

    In Staffel 7 und 8 gab es auf einmal eine Teleportationsmöglichkeit. Das resultiert einerseits dazu, dass Charaktere unrealistische Strecken zurücklegen. Und sachen zeitlich nicht miteinander aufgehen. Am meisten hat man das gesehen, als Dany Jon Snow und die anderen hinter der Well gerettet hat. Dass Gendry da zurückrennt, Dany per Rabe benachtichtigt wird und sie rechtzeigt mit Drache dahinfliegt, das passt nicht.

    Es ist aber unpassend, dass nicht erwähnt wird, dass Zeit vergeht und die Charakter beeinflusst. Wenn Dany mit Jon Snow nach Kings Landing reist um sie über die Existenz der White Walker zu überzeugen ist das ne Reise von Wochen oder Monaten. Diese Wochen oder Monate haben die Charakter täglich zusammengesessen und das hat ihre Beziehung zueinander nachträglich beeinflusst. Nicht nur wird es nicht erwähnt, es ist auch nicht passiert, weil die Charaktere sich immer noch zu wenig kennen. In der neuen Serie gibt es da ja auch nicht nur die großen Zeitsprünge. Auch so merkt man, dass Zeit die Charakter verändert hat und die Beziehung zueinander anders ist. Diese Lücke wurde leider nicht mit alternativem Writing gefüllt, was die Charaktere stattdessen aufbaut. Es nur ein Hoping von großem Event zu großem Event.

    Ich hätte auch nichts gegen eine Wahl ab 14.


    Wir haben in der westlichen Welt und besonders in Deutschland eine extrem überalterte Gesellschaft. Das heißt selbst, wenn wir ein Wahlalter ab 0 hätten, ist es aufgrund der Demografie so, dass die Älteren in Deutschland an der Wahlurne das meiste Gewicht haben. Viele politische Entscheidungen wirken sich über Jahre oder Jahrzehnte aus. Bzw. viele Änderungen, die notwendig wären, werden nicht gemacht. Zulasten der nachkommenden Generationen.


    Das heißt, die Leute, die die Folgen der Politik nicht mehr mitbekommen, bestimmen über die Zukunft der Leute, die noch nichtmal darüber abstimmen darf. Das finde ich aus Gerechtigkeitsgründen schon sehr problematisch.


    Wenn man bedenkt, dass die 14 - 17 Jährigen gerade einmal 3% der Bevölkerung ausmachen, würde es aber wenig ändern, wenn man das Wahlrecht absenken würde. Das heißt aber auch, dass der Schaden, der gemacht werden kann, auch eher marginal ist. In der Realität würden ja viele sowieso nicht wählen gehen und von denen die Wählen, teilen sich die Stimmen ja auch noch auf. Und von daher frage ich, wo das Problem ist, denen das Wahlrecht zu geben.


    Und wenn man sich einmal damit beschäftigt, wie politisch informiert und rational Menschen ihre Wahlentscheidung treffen, so müsste man extrem großen Bevölkerungsschichten über 18 ebenfalls das Wahlrecht absprechen. Wer sich einmal anschaut, wie die durchschnittliche politische Kompetenz und wie rational die Wahlentscheidungen sind, da müsste einer zweistelligen Millionenzahl von Bürgern das Wahlrecht absprechen, wenn Reife, Rationalität und Kompetenz ein Kriterium für das Wahlrecht sind.


    Und deswegen sehe ich nichts, was es rechtfertigt, einem informierten 16-Jährigen die Teilnahme an Wahlen zu verbieten.

    GTA probiert und versteh persönlich nicht ganz, was Leute dran finden

    Der ursprüngliche Erfolgsgrund von GTA war es, dass es sowohl im 2D-Bereich als auch im 3D-Bereich ein ganz großer Faktor war, dass es vergleichweise wenig andere Spiele gab, wo man sich in einer Welt, die an die unsere angelegt ist, einfach frei bewegen kann. Es war sozusagen ein großer Spielplatz.


    Vor allem seit GTA Vice City kommt noch ein weierer Faktor hinzu, der vorher nur in Grundzügen vorhanden war. Und zwar die Satire und die Anspielungen auf Popkultur. GTA ist randvoll mit Referenzen auf Filme und Musik. Vice City spielt sich wie ne Mischung aus Scarface und Miami Vice. GTA San Andreas hat sehr viel Anleihen an HipHop in den 90ern. Referenzen und Vibes an Menace2Society, Training Day, Boyz in the Hood... hinzu kommt die Musik. Ist wie ne Zeitreise. GTA V ist ne Persiflage an das moderne Amerika.


    Das ist randvoll mit Anspielungen und Zitaten und Gags. Da ist sehr viel Satire dabei und das mit exteremer Liebe zum Detail, was in der Videospielwelt ungesehen ist. Es gibt so extrem viel zu entdecken.


    Und das ist der Reinz an GTA. Es gibt nicht einen Reiz. Es gibt halt ganz viel. Man kann einfach rumfahren und rumballern und rasen. Man kann aber ne Story miterleben, die richtig spaßig und voller Satire ist. Man kann aber auch einfach die in die Vielfalt der Welt fallen. Man kann durch Zufall bei GTA V auf dem Smartphone ne Webseite einer Scientology-artigen Sekte finden und hat dann ne richtige Quest-Reihe darüber.


    Die Liste wäre ewig lang.


    Ich kann vollkommen verstehen, dass man an alle dem kein Gefallen findet und GTA nicht für einen ist. Wenn man heutzutage nicht versteht, warum ein Spiel wie GTA III für andere reizvoll war, dann fehlt es daran, dass Spiel und den Stellenwert im damaligen Kontext zu sehen. Wenn man aber nach 1 - 2 Stunden Spielen von GTA V noch nichtmal verstehen kann, warum andere daran was finden, dann liegt es eher an mangelnder Menschenkenntnis.



    und auch wenn diese Meinung nicht bei allen auf Liebe stößt, denke ich, aber man sollte in einem Game nicht einfach so Gewalt an Unbeteiligte in Spielen ausüben können, oder weil man's grad cool findet. Gewalt, die realer dargestellt ist, sollte halt auch immer eine Message dahinter haben.

    Ich bin dabei, dass Videospiele generell sehr Gewalt ausüben, weil es ein billiger Effekthascher ist und auch begrüße ich, wenn es nicht einfach nur so ist und noch besser auch eine Message hat. Deswegen bin ich extrem vielen Videospielen dieser Art auch überdrüssig, weil ich keine 18 mehr bin und ich alles schon oft genug gesehen habe.


    Aber dennoch bin ich nicht dagegen, dass das nicht möglich sein sollte. Am Ende des Tages bin ich immer noch für ne Kunstfreiheit. Ich bin sehr dafür, dass Medien auch analysiert und harsch kritsiert werden. Daher halte ich die ganzen Reaktionen von "Es ist nur ein Spiel, Es ist nur ein Film...", "keep politics out of my games", für dämlich. Volle Kritik voraus. Kann man gerne außeinandernehmen. Das gehört zur freien Gesellschaft dazu. Und wenn man sich den Spaß durch die Kritik anderer nehmen lässt, ist es das eigene Defizit und nicht die Kritik der anderen, die daran Schuld ist. Aber verbieten würde ich solche Medien nicht.

    wanted


    Ich stimme dir zu, dass Religionsfreiheit ein wichtiges Grundrecht ist und dass Einschnitte darin somit automatisch ein herber Einschnitt in die Grundrechte sind, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte.

    Auch sehe ich es so, dass dieses Verbot, auch wenn es das Zeigen aller religiösen Zeichen betrifft, natürlich Muslima mit religiöser Kopfbedeckung/sonstiger Verschleierung am härtesten treffen wird. Somit würde das Verbot automatisch eine gesellschaftliche Minderheit am meisten betreffen und das öffnet ein Tor für Diskriminierung.


    Habe ich beides nie abgestritten und das sind beides valide und wichtige Argumente, denen ich zustimme. Das ist auch der Grund, weswegen ich da unschlüssig bin, wie ich mich bei dem Thema letztendlich positioniere. Ich bin daher auch nicht in die Diskussion hier eingestiegen um mich für das Verbot auszusprechen.

    Ich bin in die Diskussion eingestiegen, weil ich gewisse Punkte und Argumente auf beiden Seite für nicht legitim und höchst kritikwürdig halte. Die von rechts-konservativ wurden hier auf der Seite nicht genannt und dennoch habe ich mich mehrfach davon distanziert. Gleichzeitig gab es aber andere Argumente, gegen das Verbot, welche ich so für falsch erachtet habe und weswegen ich mich positioniert habe. Das sind Aussagen wie:

    - Die Gerichtsentscheidung ist eindeutig gegen Muslima gerichtet

    - Es geht keinen etwas an, weil es nur Privatsache ist

    - Es bringt nichts

    - Es ist nur Symbolpolitik

    -...


    Denn das sind in meinen Augen Totschlagargumente, die auch wenn sehr viel Rassismus und Islamophobie bei Akteuren auf der Verbotsseite der wahre Motivator sind, die in meinen Augen notwendige Diskussion an sich delegitimieren. Dagegen habe ich mich ausgesprochen.


    Aber auch hier will ich teilweise nochmal was zu deinen Einzelaussagen sagen,:

    Es hat - auch historisch bedingt - durchaus Gründe, warum Religionsfreiheit ein Grund- und Menschenrecht ist. Demnach müsste der Arbeitgeber wirklich triftige Gründe haben, die sichtbare Identifikation mit einer bestimmten Religion zu untersagen.

    Ja das stimmt. Habe ich auch nie abgesprochen. Im Gegenteil. Ich habe es auch betont, dass ich das wichtig finde. Genau sagt ja auch das Gerichtsurteil genau so. Es muss triftige Gründe geben und der reine Wille nach Wertneutralität an sich reicht nicht aus.

    Und in gewissen Organisationen wiederum wie Schule oder im Gerichtssaal ist es wiederum genauso. Auch da hat eine solche Neutralität seine triftigen Gründe. Während es man einer Lokführerin nicht verbieten können sollte, nur weil diese auch verbeamtet ist.


    Religiöse Zugehörigkeit unterscheidet sich da finde ich auch von der bloßen politischen Weltanschauung, weil Religion einerseits einen wesentlichen Teil der Identität religiöser Menschen ausmacht

    Ja, religiöse Zugehörigkeit mag einen wesentlicheren Teil in der Identität tief religiöser Menschen ausmachen. Wir sind aber hier in einem sekularen Staat. Und dieser sollte nicht anerkennen, dass dieser Unterschied irgendwie mit der tatsächlichen Existenz einer überirdischen Allmacht oder einem außermenschlichen unumstößlichen Glaubenssystem zusammenhängt. Es hängt damit zusammen, weil die religiöse Weltanschauung bei tief religiösen Menschen eben durch die Sozialisierung so wichtig geworden ist.

    Und nur weil es aufgrund der Sozialisierung für Menschen wichtig ist, sehe ich daraus noch keinen Grund, warum der Staat diese Anschauung irgendwie anders behandeln sollte. Du wirst gerade bei zutiefst politischen Menschen, die auch an feste politische Ideologien glauben eine ähnliche Verankerung ihre politischen Weltanschauung finden, wie bei religiösen Menschen und ihren Weltanschauungen. Das wird bei einem Nazi sein, der von klein an in diesem Weltbild erzogen wurde und für sich verinnerlicht hat. Das wirst du aber auch bei sehr tief politischen und überzeugen Menschen finden, die keine menschenfeindliche Ideologie vertreten und das als Dogma annehmen. Und auch da entsteht nicht allein aufgrund der Bedeutung ein höherer Stellenwert gegenüber anderen Arten von Weltanschauung.

    zum anderen auch viel Interpretationsspielraum bietet, weil es ganz unterschiedliche, spirituelle Werdegänge gibt

    Ja dem würde ich auch zu 100% zustimmen. Das spielt in meinen Augen aber überhaupt keine Rolle. Das kannst du als Argument bringen, wenn jemand alle Menschen muslimischen Glaubens und muslimischen Glaubens über einen Kamm schert und meint da Pauschalurteile über Religion äußern zu können. Mir geht es aber darum, dass ich es nachvollziehbar finde, wenn man in vertretbaren Sonderfällen die Freiheit religiöse Insignien zu tragen einschränkt, weil es legitime Gründe geben kann, die offene Religiosität als Ganzes einzuschränken. Das heißt ich bewerte nicht die Religiosität, sondern ich sage, es ist legitim sie unabhängig von der Art und Weise in gewissen Orten einzuschränken.

    und man dem Individuum folglich nicht einfach die Mündigkeit absprechen und stellvertretend bestimmen kann, welche Weltanschauung es denn jetzt genau verkörpert.

    Das Verbot Religiosität als Ganzes (in gewissen Situationen, wo die Notwendigkeit des Verbots im Einzelfall belegt werden muss) zu zeigen, daraus folgert sich nicht, dass man dem Individuum die Mündigkeit abspricht, dazu in der Lage zu sein, selbst darzustellen, welche Anschauung es denn jetzt verkörpert.

    Ich glaube natürlich, dass Individuen mit Kopftuch natürlich verschiedene ganz individuelle Weltanschauungen haben können und dass sie auch in der Lage sind, mit Kopf darzustellen, was sie denn verkörpern und was nicht. Das Verbot ist ja dafür da zu sagen, dass es legitim sein kann, dass Menschen ihre Weltanschauung nicht zur Schau stellen und dies Privatsache sein lassen, die an gewissen Orten nichts zu tun hat. Und in dem Moment wo ich ein Symbol meine Anschauung an mir trage, behalte ich es durch das Symbol nicht mehr für mich.

    Und ob es ein triftiger Grund ist und unserem Verständnis von Menschenrechten entspricht, Chancengleichheit vom gesellschaftlichen Trend abhängig zu machen, darüber sollte man sich Gedanken machen.

    Ich würde natürlich zustimmen, dass man unser Verständnis von Menschenrechten und Chancengleichheit nicht von gesellschaftlichen Trends abhängig zu machen. Aber ich würde halt explizit widersprechen, dass ein Verbot von Kopftüchern in gewissen begründeten Situationen ein Fall davon ist, dass man unser Verständnis von diesen Rechten von einem Trend abhängig macht. Das ist wieder so ein Totschlagargument. Das mag gegen irgendwelche Rechten Islamfeinde angebracht sein, ist aber nicht dazu geeignet gegen begründete Argumente angebracht zu werden und daher frage ich mich, warum du das jetzt anbringst.

    Und das zeigt ja gerade, dass es Unternehmen nie um sowas wie "Wertneutralität" ging. Dieselben Unternehmen, die sich heute Diversität auf die Fahne schreiben, waren damals Nazikollaborateure.

    Ja Unternehmen sind Fähnchen im Wind. Und deswegen waren viele damals Nazikollaborateure. Deswegen hat BMW Deutschland bei Twitter ne Regenbogenfahne im Avatar und der Saudi-Arabische Twitter-Account von BMW hat das nicht. Daher halte ich Unternehmen zu keinem Zeitpunkt dafür geeignet sich als Gradmesser für Werte auszusprechen.


    Aber dass das auf der einen Seite der Fall ist, ändert es nichts daran, dass es auf der anderen Seite Fakt ist, dass es einem Unternehmen Schaden kann, wenn Mitarbeiter ihre Anschauung offen darstellen. Wenn das so ist, sehe ich es wiederum als nachvollziehbar an, dass Unternehmen das Interesse haben, diesen Schaden von sich abzuwenden.

    Geht Profitmaximierung wirklich vor Menschenrechte und dem Schutz marginalisierter Gruppen?

    Ich selbst bin sehr links und kein Verteidiger irgendwelcher Profitinteressen von Großkonzernen. Aber selbst mir ist diese Argumentation zu billig. Natürlich stehen Menschenrechte ganz vorne und auch sollte nicht alles Interessen der Profitmaximierung unterworfen werden. Ich habe auch das Recht zur freien Meinungsäußerung und dennoch habe ich als Arbeitnehmer die Pflicht, kein bewusst geschäftsschädigendes Verhalten an den Tag zu legen. Da muss man halt abwägen.


    Und wenn das zur Schau stellen der privaten Ansichten meiner Mitarbeiter mir schadet, ist das sehr reißerische, damit zu kommen, dass Profitmaximierung über Menschenrechte geht. Abwendung von geschäftsschädigem Verhalten mit Profitmaximierung gleichzusetzen ist gelinde gesagt äußerst verkürzt.

    nur wäre dies ja die logische Konsequenz, wenn bestimmten Gruppen der Zugang zum Arbeitsmarkt (und folglich zu Ressourcen und sozialer Teilhabe) erschwert oder verwehrt wird

    Einerseits kann man mit dem Argument in meinen Augen auch dafür argumentieren, dass Arbeitgeber das offene zeigen von religiösen Symbolen verbieten können. Denn wenn man das nicht verbieten darf, werden die Mitarbeiter ja nicht dennoch eingestellt. Im Gegenteil. Sie werden dennoch nicht genommen, unter der Darstellung falscher Tatsachen. Die Leute, die aus Prinzip keine Lust aus Menschen mit Kopftüchern haben, werden es so oder so nicht machen.

    Wenn es die Möglichkeit des Verbots nicht gibt, kann ich als Mitarbeiter aber nicht zu einem Menschen sagen: "Ich möchte dich Einstellen, jedoch schädigt das Tragen deines Kopftuches mein Geschäft, weswegen ich es leider nicht kann. Wenn du in der Lage bist während deiner Arbeitszeit eine Neutralität auch nach außen darzustellen in dem du das Kopftuch abziehst, stelle ich dich ein". Das geht nicht, weil man sich dann eine Klage einhandelt. Auch Muslima, die das Kopftuch nicht dogmatisch tragen und das Kopftuch gerne abnehmen würden, wenn sie die Information hätten, dass das in dem Falle ein Problem ist, werden so ausgeschlossen. Weil man das gar nicht ansprechen darf. Man diskriminiert einfach hinten herum. Wenn man das Verbot offen macht. Können sich Menschen aber viel besser damit arrangieren und offen damit umgehen.


    Mir ist klar, dass es auch Arbeitgeber geben wird, die genau das Gegenteil versuchen und ihre vorher illegale Diskriminierung damit gesetzlich zu legitimieren. Dennoch finde ich das ein valides Argument. Von daher kann ich das Argument hier dennoch prinzipiell verstehen und finde es auch legitim das anzubringen. Dennoch finde ich es so wie du es darstellst zu undifferenziert. Denn:

    1. Eine Muslima ist nicht ihr Kopftuch. Den Menschen darf man nicht diskriminieren. Aber es liegt an der Entscheidung des Menschen, zu entscheiden, dass dieses Symbol so wichtig mit der eigenen Identität verbunden ist, dass ein Problem mit dem Symbol dafür sorgt, dass der Mensch da nicht arbeiten kann. Er könnte es auch ablegen. Es ist legitim, dass das Kopftuch so sehr zur Identität gehört, dass man dazu nicht bereit ist. Aber dann muss man auch akzeptieren, dass es einzelne Orte in der Gesellschaft gibt, mit denen das dann aus legitimen Gründen nicht vereinbar ist. Es wird keinen Muslimas die Möglcihkeit verwehrt Jobs auszuüben, weil sie der Gruppe der Muslima angehören, sondern weil sie sich aktiv entscheiden dafür ihr Kopftuch nicht abzulegen. Das ist ein Unterschied.


    2. Wie schon gesagt, ist es keine Verwehrung zum Zugang des Arbeitsmarktes. Weil der berechtigte begründete Ausschluss in Sonderfällen ist nicht mit dem Arbeitsmarkt an sich gleichzusetzen. Es gibt einen Unterschied von berechtigten und begründeten Ausnahmen und dem strukturellen unbegründeten Einschnitt.

    Kommt ganz drauf an, welches Narrativ man für sich übernehmen möchte, ferner, warum man denn unbedingt das Narrativ der Konservativen übernehmen möchte und nicht etwa den Individuen die Entscheidung überlässt, wo sie das Kopftuch faktisch aus ganz unterschiedlichen Gründen tragen können.

    Dem Satz stimme ich zu 100% zu. Man kann sich als einzelnes Subjekt natürlich entscheiden, welches Narrativ man annimmt. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass das rechtskonservative Narrativ dennoch in der Gesellschaft vorhanden ist, und zwar nicht, weil es ein aus der Luft gegriffenes Narrativ ist, welches irgendwelche Spinner vereinzelt aufgreifen. Sondern es ist ein intersubjektives Narrativ und somit so oft vorhanden, dass man das nicht einfach als ne gefärbte Meinung von konservativ bis rechts-außen abtun kann. Rein quantitativ ist es allein deswegen relevant. Hinzu kommt dass das Narrativ ja auf begründeten Annahmen fußt. Natürlich nicht, dass jeder Frau, die das Kopftuch trägt, unterdrückt ist oder so. Aber dennoch gibt es das auf einem systemischen Niveau. Und genau deswegen, kann man dieses Narrativ als Gesellschaft nicht einfach verdrängen und sollte das auch in der Debatte und dem Umgang mit dem Thema berücksichtigen.


    Damit sage ich nicht, dass die Existenz dieses Narratives eine Legitimation sein kann, das Kopftuch irgendwo zu verbieten. Das habe ich auch vorher nicht gesagt (und es ist auch nicht meine Meinung). Ich sage damit lediglich, dass dieses Narrativ faktisch aus nachvollziehbaren Gründen auf einem intersubjektiven Maß in der Gesellschaft vorhanden ist und dass man das nicht wegignorieren kann, sondern irgendwie damit umgehen muss.


    Auch gegen dieses Narrativ zu arbeiten und Aufklärungsarbeit zu setzen und differenziert aufzuklären, warum das Kopftuch und andere Bedeckungen alles getragen werden können, ist etwas, was ich persönlich beispielsweise für die Gesamtgesellschaft viel wichtiger fände, als ein Verbot. Gerade weil, ich dieses Narrativ als vorhanden anerkenne und finde, dass das Thema somit nicht einfach nur Privatsache sein kann.

    Abgesehen davon kann man dieses Argument für jede Form der Diskriminierung marginalisierter Gruppen nehmen, bei der sich negativ behafteter Stereotype bedient wird.

    Wenn es so wäre, ändert das immer noch nichts an der Aussage. Das macht es weder richtig noch falsch. Darüber hinaus bin ich nicht der Meinung, dass dem der Fall ist.


    Ich stimme dir zu, dass es bei marginalisierten Gruppen sehr oft negativ behaftete Stereotype gibt und dass diese gegen diese Gruppen verwendet werden. Aber selbst, wenn das mit dem Kopftuch zu 100% falsch wäre, ist diese Art der Argumentation eben nicht universell anwendbar. Denn das Narrativ funktioniert nur dann, wenn es nicht nur um marginalisierte Gruppen geht, sondern auch noch in Kombination, wenn diese Gruppe Symbole hat, bei denen das Symbol selbst ebenfalls noch zusätzlich negative behaftete Stereotype hat. Allein weil diese Konstellation nicht universell ist, kann auch dieses Argument es nicht sein.


    Darüber hinaus gibt es viel Diskussion um die Unterdrückung der Frau in muslimisch geprägten Minderheiten. Das auf die Religion insgesamt zu schieben oder auf gewisse Nationalitäten, Kulturhintergründe... ist alles halt zu verkürzt, weil das vorhandene Problem ja zu komplex ist, um es so monokausal auf solche Einzelzeiten zu reduzieren. Das Kopftuch ist aber kein monokausales Erklärungsmuster, auf das man die Unterdrückung verkürzt reduziert. Sondern es wird als Mittel beschrieben, gesehen, mit dem diese Unterdrückung umgesetzt wird.

    Und natürlich wird das Kopftuch nicht nur als das Mittel verwendet und auch kann man mit dem Kopftuch weder die Unterdrückung erklären, noch sie mit einem Verbot abschaffen. Aber es ist dennoch faktisch korrekt, dass das Kopftuch auch als dieses Mittel verwendet wird. Das kann man halt nicht wegdiskutieren.


    ebenso, wie eine Muslimin nichts an ihrer Geisteshaltung ändern würde, nur weil man ihr das Tragen des Kopftuchs verwehrt - aus den Augen aus dem Sinn ist keine sinnvolle Strategie.

    Dem Satz stimme ich auch zu 100% zu. Daher ist jeder, der meint, dass man mit einem Kopftuchverbot in öffentlichen Institutionen oder in gewissen Betrieben irgendwas gegen diese Unterdrückung macht, schlichtweg auf dem Holzweg. Wer das meint, irrt sich. Wer damit seine Forderung nach dem Verbot begründet, hat entweder keine Ahnung oder ist ein lügender Hetzer.


    Das heißt aber nicht, dass es aus anderen Gründen legitim sein kann, dennoch einem Verbot in öffentlichen Institutionen oder in Betrieben unter Auflagen dennoch stattzugeben. Wenn man das Verbot aus anderen Gründen macht und diese Gründe auch wirklich so stattfinden, ist es dennoch legitim.

    denn das ist ja auch kein Ausschlusskriterium für all diejenigen Männer, ob rechts oder muslimisch, die tendenziell noch konservativer sind aber dennoch sowohl in der freien Wirtschaft, als auch beim Staat angestellt sind, bloß weil sie kein Erkennungsmerkmal tragen

    Auch hier stimme ich dir wieder zu 100% zu. Aber auch das spricht nicht gegen das Verbot. Das Verbot ist nicht dafür gedacht, dass solche Menschen nicht im Staatsdienst und in der freien Wirtschaft arbeiten können.


    Das Verbot in öffentlichen Institutionen ist dafür gedacht, weil Beamte sich verpflichten, im Interesse des Staates zu agieren. Daher kommt das Beamtenprivileg. Hinzu kommt, dass sie auch darüber hinaus in vielen Beamtenstellen ansonsten wertneutral sein müssen und keine Weltanschauung nach außen tragen sollen, was in Situationen wie bei einem Lehrer oder dem Richteramt sinnvoll ist. Das heißt, sie müssen ihre privaten Anschauungen und Überzeugungen Zuhause lassen. Und teilweise nicht nur die Handlungen, sondern auch das zur Schau tragen davon.

    Natürlich kann eine Muslima, ein muslimischer Mann, ein deutscher Rechtsextremist, eine Rechtsextremistin... auch dagegen verstoßen, ohne ein Kopftuch zu tragen.


    Aber wenn ich eine Wertneutralität repräsentieren soll, ist es de facto schon direkt nicht mehr möglich, wenn ich ein Symbol trage, welches eine komplett eigene Werteordnung repräsentiert und dann noch eine, die partiell mit den Werten, für die man sich als Beamter verpflichtet hat, nicht vereinbar ist.


    Und wenn mir dieses Symbol und somit meine Religion so wichtig ist, dass ich nicht dazu bereit bin, es für meinen Arbeitsdienst auszuziehen, zeigt es ja, dass mir meine Religion wichtiger ist als mein Status als Beamter. Das ist auch vollkommen in Ordnung. Das heißt aber auch, dass es legitim ist als Staats davon auszugehen, dass dieser Mensch nicht dazu in der Lage ist, seine Religion im Zweifelsfall bei seinen Urteilen und seiner Repräsentation an zweite Stelle zu setzen, was manche Jobs aber erfordern. Von demnach finde ich es verständlich, wenn Menschen argumentieren, dass man allein deswegen schon offensichtlich ja wirklich nicht in der Lage ist gewisse Ämter auszuführen.


    Natürlich wird es auch Menschen mit problematischen Einstellungen im Staatsapparat geben, die kein Kopftuch tragen. Aber es geht ja bei dem Verbot nicht darum, dass man der Meinung ist, man hätte sich solchen Einstellungen dann komplett entledigt. Es geht darum, dass man davon ausgehen kann, dass das Tragen des Symbols unter allen Umständen direkt schon ein Indiz ist, dass man keine Neutralität darstellen kann. Und das ist nachvollziehbar.


    Ich selbst bin übrigens beim Verbot von Kopftüchern, sowie von anderen Symbolen am Körper unschlüssig, während ich Kreuze an der Wand, Religionsunterricht in der Schule und Verfassung... alles direkt verbieten würde. Weil das eine Religion im System ist, die ersatzlos gestrichen gehört und das andere immer noch am Individuum. Aber eben gleichzeitig ein Individuum, welches das System repräsentiert. Daher bin ich da unentschlossen. Aber meine eigene Unentschlossenheit diesbezüglich ändert nichts daran, dass ich es logisch und nachvollziehbar finde, wenn andere entschlossen für diese Position eintreten.


    Und bei dem Verbot von Kopftüchern in Firmen geht es auch nicht darum, diese Einstellungen und Meinungen zu verbieten. Ein Arbeitgeber hat, solange es die Arbeit des Menschen nicht beeinflusst, die Menschen nach einer Weltanschauung einzustellen. Das ist nicht die Aufgabe einer Firma zu kontrollieren, welche Einstellungen seine Angestellten haben. Das geht die Person nichts an. Beim Verbot in Betrieben geht es darum, dass es im Einzelfall berechtigt ist, wenn eine Firma das verbietet, wenn der Firma durch das Tragen weltanschaulicher Symbole ein Schaden entsteht. Dann muss der Arbeitgeber nicht gehen. Er darf lediglich seine Weltanschauung nicht zur Schau stellen.

    Und gerade für Musliminnen aus konservativeren Familien, die das Kopftuch vielleicht voraussetzen, ist der Einstieg ins Berufsleben eine Möglichkeit, sich von der Familie zu emanzipieren, was eben nicht der Fall sein wird, wenn man ihnen dies verwehrt.

    Ja, dem stimme ich auch zu. Daher bin ich ja auch nicht für ein allgemeines Verbot von Kopftüchern und nicht dagegen, dass Menschen mit solchen Einstellungen die Möglichkeit haben irgendwo zu arbeiten. Wenn es aber Berufe gibt, bei denen es erforderlich ist, dass man seine Weltanschauung nicht zur Schau stellt, muss man sich eben entscheiden, ob man lieber die Weltanschauung zur Schau stellt oder den Beruf wählt. Wenn man sich für die Weltanschauung entscheidet, muss man sich dann halt einen Beruf suchen, wo es kein Problem ist.


    Und genau deswegen finde ich dieses obige Urteil auch gut. Weil es dem Arbeitgeber verbietet einfach so zu entscheiden, dass es ein Problem ist, weil das seine Privatmeinung ist. Er muss es belegen können, dass ihm wirklich ein Schaden entsteht, wenn Mitarbeiter dies zur Schau stellen würden udn ansonsten dürfen sie es nicht verbieten.

    Diese Debatte rund um's Kopftuch ist im Endeffekt wirklich nur Symbolpolitik, mit der absolut niemandem geholfen ist.

    Ja und Nein. Ja es geht viel um Symbolpolitik. Und auch führen sehr oft die falschen Leute aus den falschen Gründe diese Diskussion.


    Wenn ich aber das Kopftuch als Arbeitgeber in meinem Betrieb verbieten darf, wenn ich nachweislich einen Schaden hätte, wenn meine Mitarbeiter weltanschauliche Symbole offen tragen, dann ist mir geholfen, weil ich durch das Verbot wirtschaftlichen Schaden abwenden konnte.


    Wenn ich in öffentlichen Instituionen keine Weltanschauungen offen zeigen will um ne Neutralität zu gewährleisten, ist es auch notwendig, dass Mitarbeiter keine Symbole tragen, die weltanschaulisch nicht neutral sind. Auch da ist ein Verbot zielführend.

    Bastet


    Du hast ja im Endeffekt gesagt, dass es einen nichts angeht, was andere tun, außer X, Y, Z. Diese X, Y, Z sind halt Beispiele, wo das was andere tun (negative) Auswirkungen auf unbeteiligte Dritte bzw. die Gesellschaft/Öffentlichkeit hat.


    Nur ist es halt schwer die Grenze zu ziehen, wo es das macht und nicht. Wie du in einem anderen Post in diesem Thread schon richtig angemerkt hast, gibt es auch indirekt negative Folge für Andere, wenn sich ein Erwachsener freiwillig den Darm verletzt. Nämlich durch Kosten, die für das Gesundheitssystem entstehen oder auch die Belegung eines Krankenhausbettes. Gleiches gilt ja auch, bei der Beeinflussung anderer mit unwissenschaftlichen Themen. Auch da hast du richtig gezeigt, wo es eben doch Auswirkungen hat. Bei beidem hast du damit auch gezeigt, mit welchem Maßstab, der Impact auf Andere für dich so groß ist, dass es eben doch andere was angeht.


    Und zu sagen, dass ein Kopftuch oder eine Hijab nur ein Kleidungsstück ist, ist eine Verkürzung der Tatsachen. Eine kugelsichere Weste, ein T-Shirt mit Hakenkreuz, ein Sado-Maso-Outfit... sind auch Kleidungsstücke. Aber nicht nur Kleidungsstücke, aus verschiedenen Gründen. Ein Kopftuch ist wie ein Kreuz, oder ein T-Shirt mit politischen Motiven ein Kleidungsstück, welches für eine Weltanschauung steht. Selbst, wenn die Person die Weltanschauung nicht hat (ein Punk mit einem Hakenkreuz-Shirt, der das aus Protest trägt, ist auch kein Nazi). Das ist somit kein neutrales Kleidungsstück. Und schon da kann man diskutieren, inwiefern das öffentliche Tragen von Weltanschauungen an gewissen Orten problematisch ist bzw. ob es legitim ist, wenn verschiedene Akteure das in gewissen Kontexten einschränken möchten, weil es einen Impact auf sie hat.


    Darüber hinaus ist das Kopftuch eben nicht nur ein Symbol, welches mit dem Islam in Verbindung gebracht wird, wie auch ein Kreuz mit dem Christentum in Verbindung gebracht wird. Das Kopftuch ist auch ein Symbol für negative und unterdrückende und gewalttätige Tendenzen im Islam und auch in islamischen Communities außerhalb der konkreten Religionsausübung. Die Aufladung der Symbolik ist nun einmal da. Das heißt natürlich nicht, dass ein Kopftuch immer aus Unterdrückung getragen wird oder dass alle Formen der Auslebung des islamischen Glaubens problematisch sind. Die sind dem Kopftuch nicht inhärent, weswegen man natürlich nicht von einem Generalverdacht ausgehen kann, wie du es richtig gesagt hast. Aber dennoch ist diese Symbolik da. Eine Symbolik ist aber nicht rein objektiv. Natürlich kann man sich nicht um die subjektive Interpretation eines jeden einzelnen kümmern. Wenn eine Interpretation aber intersubjektiv ist, ist es schon gesellschaftlich relevant, weil es über die Privatinterpretation hinaus geht. Und so ist es hier auch. Diese Symbolik ist so prägnant in der Öffentlichkeit, dass man das nicht einfach wegignorieren kann.

    Das heißt nicht, dass man zwangsläufig zum Ergebnis des Verbots kommen muss und dass jeder, der gegen ein Verbot für die Unterdrückung der Frau o. ä. ist. Ganz und gar nicht. Das zu behaupten ist auch einseitig, verkürzt und meines Erachtens mehr von fremdenfeindlichen und islamophoben als von feministischen Positionen geprägt, vor allem wenn es von politischen Vertretern kommt, die sich sonst nicht durch progressive und feministische Positionen stark machen.


    All das gilt unabhängig von religiöser Verschleierung übrigens auch für andere Kleidungsstücke und natürlich nicht nur für Frauen. Allgemein sollte es niemanden was angehen, was irgendein Mensch trägt. Und am wichtigsten ist dieser Grundsatz bei Frauen, denn da wird sich am meisten eingemischt, wo es die Leute wirklich nichts angehen sollte. Gleichzeitig gibt es aber Situationen, in denen es legitim ist, dass dieser Grundsatz nicht uneingeschränkt Geltung findet, weil es aufgrund von besonderen Kleidungsstücken und/oder Situationen ein Fall ist, bei man eben doch von einem allgemeinen Interesse sprechen kann.


    Es wird Leute geben, bei denen ist die Auswirkung auf das Gesundheitssystem nicht explizit stark genug, als zu sagen, dass das Trinken von Bleichmittel etwas ist, was alle angeht. Die sagen, die persönliche Freiheit geht so weit, dass diese Sache auch ein Ding ist, wo es außer Frage steht, dass das jeder für sich alleine machen kann und es niemanden was angeht, ob man es macht oder nicht. Es ist nicht unser Kaffee überhaupt darüber zu reden, ob man sich freiwillig den Darm verletzt. Diese Position ist nicht meine, ich würde sie aber nachvollziehbar finden.


    Bei deiner Argumentation finde ich, dass der Maßstab, mit welchem du reine Privatangelegenheit oder berechtigtes öffentliches Interesse bemisst, schon sehr unterschiedlich ist. Für jemanden, der auch das Darm-Thema als 100% Privatsache interpretiert, da kann ich verstehen, wenn jemand zu dem Schluss kommt, dass auch das Kopftuch für die Person privat ist.


    Dass du bei religiöser Kopfbedeckung sagst, du siehst nicht, dass es von öffentlichem Interesse sein kann, kann ja rein logisch nur an zwei Dingen liegen:

    1. Es gibt tatsächlich keine Gründe, die innerhalb deines Maßstabs dafür sorgen, dass es berechtigt ist.

    2. Es gibt Gründe, die innerhalb deines Maßstabs dafür sorgen, aber du kennst sie nicht.


    Nun bin ich davon überzeugt, dass die Gründe selbst zu offensichtlich sind, als dass sie dir nicht bewusst sind. Auch wurden hier schon Gründe genannt. Von daher fällt die zweite Begründung aus. An anderen Stellen und Argumentation sehe ich wiederum einen Maßstab, der zeigt, dass auch dieses Thema mit diesen Aspekten und dem Maßstab eben nicht mehr nur reine Privatangelegenheit ist. Und deswegen komme ich zu dem Schluss, mit zweierlei Maß zu messen.

    die wenn es um die christlichen Kirchen geht gerne groß geschrieben wird.

    Ob das wirklich überall so ist, wage ich zu bezweifeln. Klar haben die Kirchen oft noch eine Vormachtstellung und gerade Politiker gehen da sehr ungerne dagegen vor, weil sie da nur verlieren können. Aber außerhalb christlich-konservativer Parteien (und natürlich noch rechter davon) sehe ich nicht, dass sehr viel Wert darauf gelegt wird, die Rechte und Freiheiten der christlichen Kirchen zu stärken. Ja man kann kritisieren, dass sie nicht mit gleicher Härte angegriffen werden, aber sie zu ignorieren ist nicht ihre Rechte großschreiben.

    In der Bevölkerung sind zum ersten Mal überhaupt mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland keiner Konfession zugeordnet. Das beinhaltet noch nicht einmal die Millionen Menschen, die zwar noch auf dem Papier eine Konfession angehören, aber dennoch nicht gläubig sind. Auch da sehe ich keine große Front der christlichen Kirchen. Auch da sind sie auf dem absteigenden Ast. Auch hier können sie ihre Privilegien nur aufgrund der Gleichgültigkeit der Masse verteidigen und nicht, weil sich so aktiv für sie eingesetzt wird.


    Sowohl in der Politik sehe ich das Verteidigen des Christentums viel eher als eine Abwehr von alle dem was als fremd wahrgenommen wird, als das man sich wirklich um das Christentum kümmert.

    Es wird auch nicht verhindern, dass Frauen vom sozialen Umfeld dazu gezwungen werden sich zu verschleiern

    Nein, natürlich wird man Zwangsverschleierung mit solchen Maßnahmen nicht beenden können. Aber das Verbot im öffentlichen Raum ist damit nicht wirkungslos.


    Bei Lehrerinnen finde ich es auch dämlich zu glauben und zu argumentieren, dass das Verbot irgendwas gegen Zwangsverschleierung tun würde. Wer das sagt, hat entweder keine Ahnung oder gibt seine waren Motive nicht frei. Das heißt jedoch nicht, dass man das Verbot nicht dennoch einführen kann, um aus der Schule ein Ort zu machen, an dem die Lehrer keine Weltanschauungen so frei propagieren können, vor allem keine, die teilweise nur schwer mit Bildungsidealen und Rechtsstaatlichkeit vereinbar sind. Ich würde das natürlich jeder Religion unterstellen und daher auch chrisltiche Religion in den Schulen verbieten. Das heißt das Abhängen aller Kreuze in den Schulen, das Verbot für Lehrer chrisltiche Insignien zu tragen, die Abschaffung des konfessionellen Religionsunterricht und die Entfernung von diesem in der Verfassung und die Abschaffung größtenteils staatlich finanzierter Schulen, die dennoch unter chrislticher Trägerschaft sind. Anders gesagt, wenn es um religiöse Neutralität gibt, ist der chrisltiche Glaube das mit Abstand größer Problem und Kopftuch o. ä. eigentlich Nebensache. Wenn man aber alles entfernt, gehört das Kopftuch eben auch dazu.


    Weiterhin ist das Kopftuch in Schulen eher ein Problem für Schülerinnen, die aus muslimischen Kontexten stammen und keines tragen. Diskriminierung eben dieser Schülerinnen, vor allem von Kopftuch tragenden Mitschülerinnen, ist ein immer häufiger auftretendes Problem. Das lässt sich nicht durch ein Kopftuchverbot in Schulen lösen, es würde aber dafür sorgen, dass das Problem zumindest nicht dort auftaucht und die Schülerinnen dem nicht zwangsausgesetzt sind.


    Effektiv ist es ein Freifahrtsschein um gegen Frauen, die freiwillig aus religiöser Überzeugung ein Hijab tragen zu diskriminieren und ein Sieg der Rechten, die gerade in Frankreich & Niederlande seit Jahren eine Kampagne gegen jegliche Verschleierung führen,

    Dem würde ich wiederum zustimmen. Ich bin sehr religionskritisch und kann dem viel abgewinnen, Religiösität zur Privatsache zu machen. Das heißt auch, sie aus dem öffentlichen Raum innerhalb von Institutionen zu entfernen und religöse Insignien auf dem Arbeitsplatz nicht mehr zu schützen, als andere Dinge der Weltanschauung.


    Es wäre aber gelogen, wenn Kopftuch/Hijab... nicht oft ein Politikum sind, wo es vielen eben nicht darum geht. Diese Dinge sind ein Symbol für den Islam. Viele Menschen sind Islam und generell Leute, die in ihren Augen fremd sind, ein Dorn im Auge. Sie wollen das verbannen. Daher schießen sie gegen Kopftuch/Hijab und Co. um gegen die Religion und diese Menschen zu schießen. Kampf gegen Unterdrückung und Neutralität in öffentlichen Gebäuden etc. ist nur ein Feigenblatt hinter dem sie sich verstecken, um ihre waren Motive zu verschleiern.


    Das macht es aber im Umkehrschluss nicht zu einem Gebot nicht dennoch sachlich und ohne solche Hintergründe über solche Themen zu diskutieren und entsprechende Entscheidungen zu treffen.

    Kannst du zumindest hier in Deutschland vergessen, wo christliche Kirchen ein Großteil der sozialen Einrichtungen kontrollieren (vor allem Katholische Kirche) oder zumindest mitfinanzieren, hofiert werden, den Schulplan mitgestalten etc.

    Dem würde ich komplett zustimmen. Jedoch würde ich es um den Hinweis versehen, dass sie mitbestimmen und mit kontrollieren ohne wirklich zu finanzieren. Caritas und Diakonie werden zu 98% vom Staat finanziert. Gleichzeitig bekommen Kirche und kirchliche Träger, steuerliche Erleichterungen und Zahlungen aus Steuergeldern (nicht Kirchensteuer), wie beispielsweise Gehälter von Bischöfen und Kardinälen, Heizkosten von Kirchen... Damit könnte man die restlichen 2% auch noch finanzieren und die Kirche überall rausschmeißen.

    Die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs ist eindeutig gegen Muslime und vor allem Muslima gerichtet

    Dem würde ich entschieden widersprechen. Die Klage war vor Gericht, weil eine Bewerbung aufgrund ihres Kopftuchs einen Praktikumsplatz nicht bekommen hat. Das Unternehmen sagte dies offen und sagte auch, dass sie den Platz bekommt, wenn sie die Kopfbedeckung ablegt. Die Firma wieß daraufhin, dass es eine firmeninterne Neutralitätsregel gibt, bei der gar keine religiösem, philosophischen oder politischen Weltanschauungen zum Ausdruck gebracht werden dürfen.


    Das Gericht hat die Klage abgewiesen und geurteilt, dass hier kein Fall von religiöser Diskriminierung vorlag. Bezüglich der Neutralitätsregel hat das EuGH jedoch diese Dinge betont:

    - Es muss allgemein und unterschiedslos auf alle Mitarbeiter angewendet werden. Also wenn, dann müssen alle religiösen Zeichen von allen Religionen verboten werden und auch gilt es für alle Mitarbeiter.

    - Es muss angemessen und erforderlich sein bzw. ein rechtmäßiges Ziel verfolgen. Das heißt also, das Unternehmen muss im Zweifelsfall nachweisen, dass solch ein Neutralitätsgebot in dem konkreten Fall notwendig für den Geschäftsbetrieb ist, ein wirtschaftlicher Schaden entsteht... Der bloße Wille für weltanschauliche Neutralität reicht demnach nicht.

    - Es darf in der Praxis nicht dafür sorgen, dass Personen mit einer bestimmten Weltanschauung benachteiligt werden.


    Ich lese da eben nicht, dass die Entscheidung eindeutig gegen Muslime und vor allem Muslima gerichtet ist. Ich lese da eindeutig heraus, dass man einen rechtlichen Fall ermöglichen will, wo der Arbeitgeber bei nachvollziehbarem Interesse religiöse Neutralität vorschreiben kann und dass man aber gleichzeitig so viele Auflagen wie möglich eingebaut hat, damit die Entscheidung nicht so einfach missbraucht werden kann (was in der Realität natürlich dennoch passieren wird).


    Gerade der Absatz, dass der bloße Will für Neutralität nicht reicht, ist genau dafür da, der Diskriminierung was entgegen zu stellen. Denn seien wir ehrlich. Es gibt viele Arbeitgeber, die haben kein Problem, wenn menschen offen ein Kreuz tragen. Kommt die erste Arbeitnehmerin mit Kopftuch, wird man alle religiösen Zeichen und auch das Kreuz verbieten. Ob das Kreuz nun auch weg ist, ist egal, Hauptsache kein Kopftuch. Und genau deswegen gibt es den Satz mit der Notwendigkeit.

    wird zumindest hierzulande nicht zu einer gleichen Unsichtbarkeit aller Religionen in öffentlichen Einrichtungen führen.

    Das ist auch nicht das Ziel des Urteils. Es ist keine Vorschrift, die Religion in öffentlichen Einrichtungen sichtbar oder unsichtbar machen soll. Es ist dafür da, eine Rechtsgrundlage zu geben, die Klarheit für bestehende Konflikte zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber schaffen soll.

    Das Ding ist, dass es einen nichts angeht was andere tun, solange es keine Dritten gefährdet oder eben Hetze oder sowas wie wissenschaftliche Unwahrheiten nach außen hin verbreitet.

    Naja wenn wissenschaftliche Unwahrheiten verbreiten mich was angeht, dann ist das alleine ja schon ein Grund sich gegen Religion zu richten. :tongue:


    Darüber hinaus finde ich zwar die Grundaussage richtig, aber ich finde das du hier mit zweierlei Maß misst. Klar wir haben durch Schwurbler und Verschwörungstheorien, aktuell ein sehr großes Problem. Aber die Aufzählung von nichts außer Gefährdung Dritter Hetze und wissenschaftliche Unwahrheit wirkt schon sehr stark gebiased.

    Wenn du wissenschaftliche Unwahrheit generell als Problem erachtest, was einen was angeht und was das man nicht in der freien Gesellschaft aushalten soll, dann gibt es viele Dinge, die dann aufgrund ihres negativen Impacts dann ebenfalls mit aufgezählt werden könnten. Mit dem Maßstab eigentlich die öffentliche Ausübung von Religion generell und auf jeden Fall so etwas wie das Tragen von Kopftüchern etc.


    Das Ganze ist halt, blöd gesagt, nicht mein Kaffee, und auch nicht deiner.

    Und hier sieht man ganz eindeutig, dass es eben nicht so einfach ist. Denn die Öffentlichkeit formt eben unsere Wirklichkeit, unsere Wertvorstellungen und unsere Gesellschaft.


    Daher ist es eben wichtig das ganze auszuhandeln. Das heißt man gibt jedem Individuum das Recht sich selbst frei auszuleben, solange sie andere nicht gefährdet und es im privaten Raum bleibt.


    Alles außerhalb des privaten Raums sieht da aber schon ganz anders aus. Denn wenn unterschiedliche Meinungen aufeinandertreffen, muss das ja geregelt sein. Die Arbeitnehmerin möchte ihr Kopftuch auf der Arbeit tragen, dass ist ihre Vorstellung von freier Entfaltung und ihrer Privatsache. Der Arbeitgeber möchte, dass sein Unternehmen ein religionsfreier Raum bleibt und somit auch nicht, dass seine Arbeitnehmer ein Kopftuch tragen.

    Das Interesse der Arbeitnehmerin und die des Arbeitgebers sind im Konflikt. Zu sagen es ist nicht unser Kaffee und die Gesellschaft soll sich raushalten, würde bedeuten, dass der Arbeitgeber frei entscheiden kann und die Arbeitnehmerin entweder wie er will feuern bzw. gar nicht erst einstellen kann. Ist seine unternehmerische Freiheit. Wenn die Arbeitnehmerin, ihre religöse Freiheit ausleben will, dann eben nicht mit dem Arbeitgeber. Das wäre das Ergebnis, wenn wir sagen, es wäre nicht unser Kaffee. Da kann ich schon wieder, dass Rousseau-Zitat anbringen: "Zwischen dem Schwachen und dem Starken ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit." - Um den in dieser Position Schwachen zu schützen, brauchen wir das Gesetz und dann ist es eben doch unser Kaffee, weil wir in einem Staat leben, wo sich Legislative, Exekutive und Judikative vom Volkswissen legitimieren (und dass das defizität ist, also es zu wenig unser Kaffee ist, ist ja eher ein Problem als was Gutes). Und das resultiert daraus, dass es eben Gesetze gibt, die es dem Arbeitgeber nicht einfach erlauben frei nach belieben Leute herauszuschmeißen oder beim Einstellungsprozess zu diskriminieren. Und das ist gut so.

    Bastet


    Jetzt, wo ich deine Formulierung mit Problem gelesen habe, würde ich meine Aussage von vorher revidieren. Und zwar habe ich generell kein Problem, wenn Kunst (und damit ist auch eine wirtschaftlich orientiertes Kunstprodukt wie ein Hollywood-Film gemeint), Themen nicht nach meinen politischen Vorstellungen behandelt. Nicht alles muss immer die ideologiekritische Brille bei mir anziehen oder gar meinen Vorstellungen entsprechen. Ich habe da nicht direkt ein Problem.


    Wenn jedoch etwas so omnipräsent ist, wie das Thema Superhelden-Filme und darin gewisse Themen, Muster, Vorstellungen, Bilder... unkommentiert und undurchdacht beleuchtet werden, dann sorgt dies dafür, dass ich es für zu wenig durchdacht und daher auch belanglos finde. Dinge, die sich den eigenen Messages, Motiven... irgendwie bewusst sind und das auch nur irgendwie durchleuchten und selbst reflektieren sind daher dann direkt interessanter. Beim Thema Superhelden/Comic-Verfilmungen trifft das dann auf Produkte wie The Boys und Watchmen auch Joker zu. Im geringeren Maße auch auf Dinge wie Kick-Ass.


    Aber nun zu dem Thema Selbstjustiz/Vigilante-Tum. Vielen Einzelstatements, die du geäußert hast, kann ich vollkommen zustimmen. Jedoch sehe die Konklusion dennoch komplett anders.


    Ich halte nicht viel, aka gar nichts, von (blinder) Autoritätshörigkeit und einem Gesetz bloß zu folgen, nur weil es existiert.

    Davon halte ich natürlich auch nichts. Gerade die Deutsche Geschichte zeigt uns ja nur zu deutlich, dass es viele Gesetze gibt, die man nicht nur nicht befolgen sollte, nur weil sie Gesetz sind, man sollte sogar dagegen kämpfen. Oder wie es laut Brecht heißt "Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht".


    Aber auch im weniger drastischen Bereich sehe ich das genauso. Es gibt im Alltag wahrscheinlich täglich Gesetze, wie man bricht, ohne sie zu kennen und die man, aber wenn man sie kennt, dennoch brechen würde, weil sie einem nicht passen. Und gerade in Bereichen von Betäubungsmittelgesetzen, Urheberrecht/Fair Use... und sonstigen solchen Fällen gibt es viele meiner Meinung nach sinnlose Gesetze, die ich schon gebrochen habe und die ich auch weiter brechen würde, weil ich sie als nicht legitim ablehne.

    Das Befolgen von Gesetzen und das Respektieren des Rechtssystems, ist nicht dasselbe wie moralisches Handeln.

    Auch dem würde ich vollkommen zustimmen.

    dass alle davon in den USA spielen lol.

    Auch dem stimme ich zu, dass ich die USA in vielen Aspekten da auch noch einmal besonders schlimm finde. Wobei ich da schon anmerken würde, die schlechte Lage eher ein Grund dafür ist, warum das so schlimm ist.

    Das Rechtssystem selbst ist willkürlicher als es jeder Superheld je sein könnte

    Und dieser Vergleich ist es, dem ich so entschieden widerspreche, dass ich ihn nicht mal als bewusste Überspitzung stehen lassen könnte. Weil ich es diametral anders sehe.


    Auch hier möchte ein passendes Zitat bringen: "Zwischen dem Schwachen und dem Starken ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit."


    Und natürlich weiß ich selbst über die endlos lange Liste von Fällen, wo der Staat und somit das Rechtssystem und die Gesetze nicht nur nicht geschützt haben, soe haben es sogar schlimmer gemacht und die Verschlimmerung institutionalisiert. Sei es der Rassismus in den USA, der anfing bei Sklaverei, der nach deren Abschaffung die Rassentrennung verankert hat bis hinzu immer noch bestehenden rassistischen Dingen wie Festsetzungen von Wahlkreisen zur strukturellen Benachteilgung von POC etc. an der Wahlurne. Natürlich die komplette Gesetzgebung während des dritten Reichs. So ziemlich alle diskriminierenden und unterdrückenden Gesetzen von Homosexuellen, selbst in Deutschland noch teilweise bis heute und weltweit bis hin zu Todesstrafen. Generell viele Unrechtsregime. Die Liste ist endlos lang.


    Aber trotzdem ist die Einführung eines Rechtssystems der größte humanitäre Fortschritt der Menschheit jemals. Selbst inhumane Akte wie Krieg wurden durch Kriegsrechte und Regelungen unendlich viel humaner als vorher.

    Vor allem aber sind so gut wie alle humanitären Verbesserungen dadurch erkämpft worden, dass Aktivisten diese rechtlich verankern konnten. Das ist eben nicht nur die Abschaffung von vorher schlechten Gesetzen. Viel öfters wurden positive Freiheitsrechte erst dadurch realisiert, dass sie in Rechtssystem verankert werden.


    Und darüber hinaus ist es rein logisch, selbst in einem Unrechtsregime wie dem Iran oder Nazi-Deutschland immer noch besser, die schlechten Regelungen als Gesetz zu kennen, als dass diese einfach so angewendet werden. Denn auch Flucht, Untertauchen, Widerstand... geht nur, wenn ich weiß, was der Feind ist. Man sieht es ja gerade im Iran mit der Frau, die da getötet wurde. Klar das Gesetz schlimm und zu missachten. Aber dass es in Zukunft mal so sein wird, dass es einen Iran geben kann, wo Frauen keine Kopfbedeckung haben und dafür nicht getötet werden, das wird es auch nur geben können, wenn man ein besseres Rechtssystem etabliert, welches das zulässt. Wenn man gar kein Rechtssystem hat und jeder nach seinen eigenen Vorstellungen agiert und richtet, dann gibt es zwar kein Gesetz, was Menschen bei gewissen Verstößen tötet. Es verbietet aber auch keinem Individuum dich einfach so zu töten, wenn es die Privatmeinung der Person ist, dass du zu töten bist, wenn du die Kopfbedeckung falsch trägst. Und wenn es das nicht gibt, bist du der Willkür der anderen ausgeliefert, dass diese dich nicht auch ohne das Gesetz töten wollen. Und wenn solch ein Unrecht wie im Iran immer noch im Gesetz ist, dann ist das nur noch im Gesetz, weil genügend Leute auch ohne das Gesetz die gleiche Mentalität haben.

    Es kann keine Gesellschaft geben, in der alle Menschen in ihren eigenen Vorstellungen gegebn, die Unterdrückung wären, es aber nur aufgrund des Gesetzes tun. Dann würden sie das Gesetz abschaffen. In einer Gesellschaft, wo es das Gesetz gibt und die Menschen dich auch alle oder teilweise ohne Gesetz töten würden, ist das Gesetz schlimm und abzulehnen. Aber ohne das Gesetz würde es dir genauso gehen. In einer Gesellschaft, wo es aber teilweise Menschen gibt, die dich auch so töten würden und teilweise welche, die es nicht tun, ist das Gesetz, was dir die Freiheit gibt, ohne Kopftuch herumzulaufen, der Schutzanker vor den Leuten, die es nicht so sehen.


    Und da kommen wir auch zu den USA. Die USA sind ein staatsfeindliches Land. Gerade deren Sozialsystem ist desaströs. Stattdessen wird auf Charity gesetzt. Das heißt, man hat kein Recht auf ein Existenzminimum, was soziale Teilhabe garantiert oder auch nur eine Grundversorgung mit Wohnraum, Essen und Medizin bereitstellt. Stattdessen muss man auf Charity von Reichen hoffen. Man ist der Willkür der Reichen ausgeliefert, ob sie einem Charity gewähren oder nicht. Schützend vor dieser Willkür ist der verrechtliche Sozialstaat. Genau das Gleiche sind eben auch Superhelden. Natürlich kann ein Superheld ethisch handeln in dem er Gesetze bricht, wie auch ein Individuum Gesetze brechen kann und dadurch in Extremfällen ethischer handelt und in anderen Fällen zumindest keinen wirklichen Schaden verursacht, der das Gesetz überaus legitimiert.


    Würden wir alle die gleichen Vorstellungen von Leben haben, dann bräuchte man gar kein System. Da es aber Vorstellungen, Ziele, Werte ... gibt, die sich widersprechen und nicht kompatibel sind, muss das ausgehandelt werden. Das heißt gemeinsame Spielregeln, auf die man sich einigt. Lässt man die Widersprüche zu ohne zu Regeln gibt es gegenseitiges Kopf-Einschlagen.

    Natürlich gibt es innerhalb der Aushandlung der Regeln unendliche viele Kollateralschäden. Die Missachtung davon sind Maßnahmen, damit umzugehen.


    Superhelden sind aber kein moralisches Bekämpfen des Unrechts. Genauso wie Charity von Reichen in den USA kein Bekämpfen des schlechten Sozialstaats sind. Im Gegenteil, diese Sachen in der willkürlichen Hand Übermächtiger zu geben und das nicht zu kritisieren verfestigt dies.


    Daher will ich in der Realität nicht, dass einzelne Milliardäre und Großkonzerne über den Gesetzen stehen. Es gibt Antifa, die einen Raum mit linken Veranstaltungen für rechter Gewalt schützt, weil der Staat es nicht macht. Da agiert man anstelle des Rechtssystems, weil man die Lücke das Rechtssystem schlecht findet und es füllen will.

    Superhelden wie Charity wollen die Lücke und sie dann selbst füllen, um selbst entscheiden zu dürfen, was man füllt oder nicht.


    Natürlich würde es Fälle von Selbstjustiz sehen, die ich moralischer finde als die staatliche Justiz. Aber an den Stellen muss das Rechtssystem angepasst werden, dass es die Missstände nicht aufweist. Es ist nicht die Aufgabe, die Lückenfüller zu begrüßen. Daher ist die Selbstjustiz von Superhelden besser als ein Rechtssystem zu finden, für mich genauso als würde man sagen ich will keinen Sozialstaat, wo es die Tafeln gar nicht erst geben muss, weil die Tafeln selbst viel besser sind.


    Alleine die Bekämpfung des Klimawandels zeigt, dass man es weder in die Hand der einzelnen Verbraucher legen kann, dass sie ihr Konsumverhalten freiwillig ändern noch in die Steuerung der Wirtschaft durch Superreiche Milliardäre. Es brauch die Gesetze, die jetzt aber auch leider versagen.

    Ich habe an dem wie Pokémon sich entwickelt hat sehr viel zu kritisieren. Aber wenn ich mir ansehe, wenn Leute Spiele wie TemTem, Nexomon und wie sie alle heißen als bessere Alternativen erachten und ab wann ihre Kritik beginnt, so kann ich mit vielen Kritikpunkte nicht mitgehen, sehe die Probleme woanders begründet und habe auch ein anderes Ideal in welches Pokémon sich entwickeln sollte.


    Spin-Offs:

    Sehr oft liest man, dass Pokémon sehr viele minderwertige Spin-Offs herausbringt, Cash-Grabs macht und gerade bei den Spin-Offs sich jeden Murks erlaubt.

    Da muss ich sagen, dass ich auch früher schon sehr viel Mist gesehen habe. Man denke an Poképark Wii oder vor allem Pokémon Channel. Das war eigentlich damals schon ne Frechheit. Ich bin schon immer ein Kritiker von Stadium gewesen (mehr dazu im nächsten Abschnitt), finde es aber auch schon ne Frechheit, dass man im Wii-Zeitalter immer noch einen Kampf-Simulator für die Konsolen bringt. Das ist wirklich extrem wenig Aufwand. Die Liste an solchen Spielen ist echt extrem lang und beginnt nicht erst seit den letzten Jahren. Schon immer fand man bei den Spin-Offs gut und schlechte Spiele.


    Der geringe Aufwand der Hauptserie:

    Hier lese ich oft, die einhellige Meinung, dass der Qualitätsabfall frühsten seit der 3DS-Ära und spätestens seit der Switch-Ära begonnen hat. Ab dann hat GameFreak nicht viel Aufwand in die Spieleentwicklung gesteckt.

    Da muss ich sagen, dass ich das schon immer so fand. Ich finde die ersten drei Generationen wirklich grandios und liebe die sehr. Jedoch muss man auch sagen, dass Nintendo-Handhelds zur zwischen Ende der 90er und Mitte der 00er Jahre technisch mehrere Generationen hinter dem Niveau auf Konsolen waren. Schon damals hätte man mit dem erfolgreichsten Franchise der Welt auf N64, Gamecube, Wii und Wii U jeweils ein vollwertiges JRPG bringen können, was das meiste aus der jeweiligen Generation herausholt. Stattdessen hat man fast nur Spin-Offs gebracht oder ein Spiel wie Pokémon XD was im Vergleich zu AAA JRPGs auf der PS2 echt lächerlich ist. Spiele-Reihen wie Dragon Quest und Final Fantasy sind von 8Bit 2D JRPGs auf dem NES zu Mega-Franchises mit großem Production-Value gewachsen. Bei Pokémon hat man sich dem verweigert in dem man sich der Konsoel verweigert hat.

    Ab dem DS schon wäre selbst auf dem Handheld dann technisch mehr drin gewesen als man abgeliefert hat. Als dann die Kritik bei 3DS und Switch kam wurde nur in meinen Augen nur offensichtlich, was die ganze Zeit schon der Fall war, nämlich dass man sich verweigert die Reihe so weiterzuentwickeln wie andere JRPG-Reihen wie Dragon Quest oder Final Fantasy es schon viel früher getan haben.


    Story:

    Ich fand die Story von Pokémon schon immer nie besonders gut. Je mehr Basic sie ist umso besser. Daher liebe ich Gen 1. Hauptstory ist 8 Orden und Liga + Team Rocket. Die Story mit Mew, dem Labor auf der Zinnoberinsel ist in der Hintergrundlore durch erforschen. Ab dann ging es meiner Meinung nach bergab. Es gibt inzwischen dutzende Pokémon, die die Welt zerstören wollen und mehr böse Organisationen als Mafias in der Realwelt. Das wäre niemals nötig gewesen und hätte ich schon immer nicht gewollt. Von daher verstehe ich auch nicht, wenn Leute die Story ab Gen 5, 6, 7... kritisieren.


    Wie ich mir Pokémon vorstelle:

    Wenn ich mir ausdenke wie Pokémon sein soll, dann denke ich nicht an TemTem, Nexomon und co. Sondern an Final Fantasy, Dragon Quest, Ni No Kuni oder auch GTA, Fallout, Skyrim, Breath of the Wild... Sprich Pokémon muss einfach mehr der Dinge aufnehmen, die sich zu Recht in den Genres RPG und Open World etabliert haben. Ein Legenden Arceus mit dem Production Value von Breath of the Wild, GTA V mit so viel zu tun wie in einem Skyrim oder so. Da könnte man so viel machen.

    Parallel könnte man Retro-Pokémon machen. So ähnlich wie die Let's Go-Spiele oder die aktuellen Gen 4 Remakes. Diese Spiele sind dann die klassische Formel wie 2D-Zelda oder New Super Mario Bros. während Breath of the Wild und Odyssey die neuen großen Zeldas und Marios sind. DAs will ich für Pokémon auch.


    Mein ideales modernes Pokémon:

    -Das grundlegende Gameplay von Legenden Arceus außerhalb der Stadt. Also das man frei in der Welt herumläuft und frei Pokébälle werfen kann um Pokémon zu fangen oder Kämpfe zu beginnen (trotz all der Schwächen von Legenden Arceus finde ich alleine den Aspekt so toll, dass das Spiel einen gewissen Faible hat).

    - Ein technisches Gerüst, was erstmal sauber und flüssig ist und aus der aktuellen Hardware auf der sie stattfindet, das meiste rausholt was geht. Dazu gehört ein Grafiklook, der irgendwie eigen ist. Dragon Quest hat es, weil es den Akira Toriyama-Style hat. Auch Zelda hat bei Skyward Sword und Breath of the Wild immer was eigenes gemacht um die geringe Power der Konsole besser zu kaschieren. Aber auch ein Ni No Kuni oder Persona haben einen tollen eigenen Look. Pokémon sieht da finde ich sehr generisch aus. Da sollte man was besseres finden.

    - Eine Welt die so groß und frei begehbar ist wie Breath of the Wild. Auch so unterschiedlich. Aber eben zu Pokémon passend. Das heißt verschieden große Städte aber auch andere Areale wie allgemein Wüste, Schnelle, Höhle, Wald, Steppe, Strand, Inseln, Unterwasser aber auch besondere Mini-Areale wie den roten Garados-See aus Gold/Silber/Kristall, Das Schiffswrack aus Rubin-Saphir, eine Safari-Zone, die Alph-Ruinen in Gold-Silber...

    - Alle Pokemon fangbar. Das ganze aber viel spaßiger. Genauso auch wie das entwickeln. Das heißt Pokémon wie Taubsi, Raupy, Rattfratz... und so gibt es alle ganz einfach und überall. Aber ansonsten viele coole Eigenheiten und einzelne Pokémon und Pokémon-Arten und Entwickeln an besondere Orte und Events:

    - Die diversen Fisch-Pokémon packt man in ein Angel-Minispiel. Wo man mit verschiedenen Orten, Ködern, Routen... ne Menge machen kann.

    - So etwas wie der See mit dem roten Garados.

    - Rätsel wie die Alph Ruinen für gewisse Pokémon

    - Man versteckt die Fossilien hinter Quests und Mini-Games sodass man diese Pokémon nur so bekommen kann

    - Ein Pokémon wie Relaxo gibt es wie in Gen 1 nur ein paar Mal und da auch in so ner Mini-Quest wie da

    - Man steckt die ganzen Legendären in Mini-Höhlen mit Rätseln wie bei Breath of the Wild die Schreine

    - ...

    Durch diese Art und Weise erzählt das Fangen von Pokémon ne zusätzlich Hintergrund Lore und macht viel mehr Spaß. Bei ner Welt in der Größe von Breath of the Wild und über 800 Pokémon könnte man da extrem viele tolle Dinge machen, die das Fangen und Entwickeln abwechslungsreicher macht und komplett optional.

    - Man hat sonstige Nebenquests und Nebenaufgaben. Man könnte zum Beispiel einer Gilde beitreten, die für ein Element ist was bedeutet, dass man beispielsweise einen Attacken-Boost bekommt. Auch könnte man gewisse Pokémon und Entwicklungen daran koppeln.

    - Die Hauptstory sollte so Basic sein wie Pokémon Gen 1 und auch so gering wie Breath of the Wild. Sodass man auch da die Story und Lore nebenbei mitbekommt.

    - Mehr Einstellungmöglichkeiten bei Schwierigkeit etc.

    - Man könnte in so einer offenen Welt auch viel mehr Easter Eggs einbauen. So wie in Gold Silber, wenn man nach der Pokémon Liga gegen Rot kämpfen konnte.

    Inzwischen hat sich da vieles noch einmal geändert. Auf der einen Seite ist der reine Online-Multiplayer auch nicht mehr so attraktiv für Entwickler. Jetzt wird das noch zugesetzt durch Season-Inhalte, Lootboxen und andere Mechaniken um mehrmals Geld zu verdienen. Ein Spiel was man einmal kauft und dann fixen Multiplayer hat (DLC ausgenommen) ist auch inzwischen nicht mehr die Regel.

    Gleichzeitig hat der Singleplayer seit Jahren ne doppelte Renaissance. Bei Herstellern wie Sony und Co. bei ihren AAA-Produktionen als Aushängeschild (Naughty Dog-Spiele beispielsweise) und vor allem auch durch die Indies.


    Ich selbst spiele primär Singleplayer-Spiele. Egal ob Retro, Indie oder gut inszeniertes AAA-Spiel. Diese Spiele gefallen mir oft besser. Auch zocke ich oft mobil oder zwischendurch. Ich habe nicht die Zeit regelmäßig Online-Partien zu spielen. Vor allem nicht zu festen Slots mit Bekannten.


    Gerade bei kompetetiven Spielen sehe ich den Reiz von Multiplayer schon. Damals habe ich sehr viel Counter Strike gespielt. Auch so ist es cool, menshcliche Gegenspieler zu haben ohne sich jemanden lokal einladen zu müssen. Ne Zeit lang habe ich auch Tekken Online gespielt und gerade steige ich in Magic the Gathering ein und freue mich das Online machen zu können. Jedoch ist es auch so, dass ich nicht die Zeit habe mich so tief in ein Spiel reinzufuchsen um Online mithalten zu können, weswegen mir bei vielen Spielen die Motivation fehlt.