Beiträge von Sadgasm

    Es geht am Ende doch einfach darum, dass diese Haltung meist einfach nur misogyn ist und sich die Leute auf Youtuber*innen, die ihren Channel rund um Mode und Kosmetik machen, lustig machen, während dieselben Leute Let's Player feiern. Weil das halt wieder ein "weibliches" Interesse ist und man sich auf diese besonders gerne einschießt und entsprechende Youtuber*innen auch gerne als Dummchen darstellt, während es keinen interessiert, ob Let's Player nicht vielleicht auch Kinder zum Kauf diverser Videospiele anregen.

    Dem kann ich zu 90% zustimmen. Ja es gibt in der männlich dominierten Internet-Community eine sehr misogyne Grundhaltung und aus dieser heraus wird Kritik sicherlich einseitig bei solchen Beauty-Kanälen ausgesprochen wo sie an anderen Stellen ausgespart wird und das aufgrund eben dieser Misogynie. Aber:

    • Dennoch bleibe ich dabei, dass es eben auch erlaubt sein muss Youtube generell zu kritisieren wo diese Beauty-Kanäle auch ein Teil davon sind. Bereits am Anfang dieses Threads wurdne auch Kanäle wie Ape Crime, Simon Desue, Unge Dner genannt. Darum ging es auch in dem Video worauf ich mich bezogen habe. Und selbst wenn eben aus dieser toxischen Brille viel Hate einseitig gegen die solche Youtube-Kanäle kommt ist es eben nicht automatisch Hate wenn ich meine Kritik eben nicht einseitig gegen die noch schlimmeren Rechten Youtube-Tendenzen richtige und das auch kritisiere. Es ging dir ja nicht darum dass man Let's Plays und männliche dominierte Youtuber nicht kritisiert und Schmink-Youtuberinnen schon. Meine Reaktion kam, weil du die Kritik gegen dieses kommerzielle Youtube automatisch damit gleichgestellt hast, dass man das aus Hate macht, weil man die rechten Kanäle nicht erwähnt. Auch kam die Gleichung kommerziell/dumm = weibliche Youtuberin im Beauty-Bereich von dir. Dass man ähnlich inhaltslose männliche Youtuber damit nicht meint, wurde doch an keiner Stelle gesagt.
    • Als nicht Let's Play-Fan finde ich aber auch darüber hinaus, dass man das nicht miteinander vergleichen kann. Denn egal ob ich ein Videospiel in einem Let's Play vorstelle oder auch einen misogynen Rapsong von Spotify bespreche oder einen total woken Indiefilm der sich intelligent und positiv mit den Themen Feminismun und LGBTQ+ beschäftigt und Sexismus etc. deutlich kritisiert. In dem Moment wo sich mit einem Medium beschäftigt wird, wird natürlich ein Produkt beworben was dann viele kaufen. Natürlich kauft man da ein Produkt weil der Star es vorstellt.
      Wenn man Schmink-Youtuber mit einem eher männlichen Bereich gleichstellen möchte, dann finde ich kann man das eher mit Reviews von Technikprodukten machen. Denn da testen die dann auch verschiedene Tastaturen und bekommen dann von Hersteller X/Y eine riesengroße Summe Geld um das teurere Produkt zu bewerben. Aufgrund der Nähe die Youtuber vermitteln was es bei herkömmlicher Werbung vorher nicht gab, ist es für viele so als würde ein Freund, einer von ihnen denen nun das Produkt vermitteln. Sie sagen dann kauf die 150€ mechanische Tastatur von Razer weil nur die ist so gut. Nicht weil sie die wirklich so gut finden, sondern weil sie von Razer einen Batzen Geld bekommen haben oder weil man einfach mehr Geld durch Affiliate Links bekommt, wenn die Leute die 150€ Razer-Tastatur kaufen anstatt die von 40€ von Aukey. Youtube gaukelt Glaubwürdigkeit vor und da wird dies ausgenutzt den Leuten extra teure Produkte an den Mann zu bringen. Medien lassen sich da finde ich nur schwer vergleichen, weil die immer ungefähr das gleiche kosten und sich aber inhaltlich unterscheiden. Da kann man dann halt nicht aus eigenem Gewinninteresse dem ärmeren Publikum extra das teurere Produkt empfehlen nur damit man selbst mehr verdient.
    • Und hier möchte ich noch einmal betonen eine noch 1000 mal schlimmer männlich dominierte Domäne sind die Casino-Streamer. Auch männlich dominiert und bringen Leute dazu Leute in eine Sucht zu bringen, die ihnen nur Geld aus der Tasche nimmt und ihnen noch nicht einmal ein Produkt im Gegenwert gibt.

    Werbung gab es schon immer. Auch Werbung für Kinder und Jugendliche. Die kann man auch an sich kritisieren oder nicht. Aber der Unterschied zu Sängern, Komikern, Schauspielern oder auch Let's Playern, egal ob männlich oder weiblich, ist nun einmal, dass sie für Unterhaltung bekannt sind und sich durch Werbung finanzieren.

    Beauty-Youtuber, Lifestyle-Youtuber, Prank-Leute... Egal ob männlich oder weiblich sind halt bekannt weil sie so wirken als wären sie ganz normal. Das kann man schlimm finden oder nicht. Der springende Punkt ist halt, dass die Funktion dieser Youtuber nun einmal ist, dass sie das Image vermitteln einer von uns zu sein. Das ist der Grund warum sie bekannt. Beauty-Youtuber sind bekannt weil sie Mädchen Tipps geben wie man sich gut schminkt und was aus sich macht und verkaufen sich natürlich und geben vermitteln: "Ich bin so wie du" oder "Du kannst so sein wie ich". In diesem Youtube-Video wird sehr schön vermittelt, dass das auch sehr gute Aspekte haben kann. Nämlich weil es auch dicke oder schwarze Youtuberinnen gibt, die sich dann für Schminke für People of Color beschäftigen. Somit hat man nicht das einseitig dominante Bild des superdünnen weißen Supermodels. Mann wird besser repräsentiert. Da wird also auch viel gutes im Vergleich zur früheren Beauty-Kultur gemacht. Aber deswegen haben diese Leute einen viel direkteren Draht und mehr Einfluss als ein Supermodel, weil sie das Image haben "Ich bin ja auch nur so wie du" und wenn das dann ausgenutzt wird für Werbung ist es mehr zu kritisieren als wenn ein Supermodel-Werbung im Fernsehen macht.

    Und vor dem Internet wurde Werbung nur zentral in großen Zeitungen und auf Fernsehsendern geschaltet. Geworben haben große Stars mit Management dahinter. Da wurde auch viel Mist gemacht. Da ist aber auch eine gewisse Verantwortlichkeit dahinter und zumindest in der Theorie kann man die Leute halt mehr belangen. Und auch da treffen das Thema Rechtes Youtube und Kommerz wieder zusammen. Wenn in einer großen Zeitung oder einem Fernsehsender rechter Mist publiziert wird, dann konnte man den Belangen. Nun macht das jeder alleine und man wird dem nicht Herr. So ist es mit der Werbung auch. Es geht mir nicht darum Werbung an sich oder Schmink-Youtuberinnen (hatte ich vorher in meiner Kritik nie explizit erwähnt) zu kritisieren. Sondern die mangelnde Kontrolle, den Exzess und dass die gefakte Nähe genutzt wird um Leute noch mehr auszunehmen und das muss man auch kritisieren können obwohl es parallel noch schlimmere Sachen auf Youtube gibt.


    Zu sagen die Kommerzialisierung zu kritisieren ist Hate, solange es den Rechtstrend gibt und man diesen nicht angesprochen hat ist so als würdest du sagen sich für bessere Bezahlung der sozialen Berufe einzusetzen ist Diskrimierung der Armut von obdachlosen, weil das ja ein viel schlimmeres Problem im Bereich Armut und Reichtum ist.

    gerade für die Leute, die ihr Geld mit Content auf YouTube verdienen, keine Alternative zu ebendieser Werbung und Kommerzialisierung besteht

    Naja erstens gibt es ja kein Menschenrecht mit Youtube Geld zu verdienen egal ob mit Let's Plays oder mit Schminkvideos. Darüber hinaus gibt es natürlich Alternativen. Wie gesagt ist Werbung und Sponsoring an sich von mir nicht kritisiert worden. Das ist an sich ja okay, ich kritisiere die exzessive und intransparente Art und Weise. Deswegen ist eben diese die Alternative. Als alternative zum kritikwürdigen Umgang mit Sponsoring und Werbung gibt es den, der es eben nicht ist.

    Als Alternative dazu gibt es übrigens auch Community-basierte Finanzierungsmöglichkeiten wie Patreon und co. Wenn sich ein Internetsender wie Rocketbeans mit einer Kombi aus Merchandise, Community-Finanzierung, Sponsoring und Werbung halten kann und über 100 Mitarbeiter beschäftigt und verschiedenste Formate mit beinahe Fernsehqualität in Studios produziert, so kann man durchaus sagen, dass eine Einzelyoutuberin es nicht nötig hat eine 250€ mit Affiliate-Link der 10% abwirft zu verlinken damit ihre Minderjährigen Käufer ihr somit hunderttausende zuscheffeln.

    Schminkyoutuber*innen doof sind und intransparente Werbung machen, aber viele Let's Player, die im Grunde schon per se Werbung für das präsentierte Spiel machen, die ebenfalls nicht als solche gekennzeichnet und auch nicht unbedingt für Kinder als solche erkennbar ist, werden im Gegenzug ignoriert.

    Ja da hast du vollkommen Recht. Deswegen geht es darum, beides zu kritisieren. Youtube-Content rund um Beauty, genauso wie um Gaming oder auch um sonstigen Kram, der halt nicht entsprechend gekennzeichnet ist. Es gibt doch von allem Content der okay damit umgeht und welcher der es nicht macht und ich finde es muss auch okay sein diesen anzuprangern. Um nicht nur irgendwelche weiblichen Schminkyoutuber anzuprangern möchte ich hier einmal diesen ganzen Streamer anprangern, die Online-Casino bewerben. Das finde ich noch viel schlimmer und wird zumeist von männlichen Content-Creatern fabriziert.

    Dementsprechend sollte man auch immer mal sich selbst hinterfragen: Habe ich mich in der letzten Zeit eher über die Rechten auf Youtube aufgeregt oder mir mal wieder ein paar eher harmlose Youtuber*innen als Ziel ausgesucht?

    Ja habe ich. Ich habe vor ein paar Tagen noch im Rechtsextremismus-Thread kritisiert, dass Lisa Licentia bei NPD-Mitgliedern im Restaurant saß und das beschönigt. Darüber hinaus gibt es von mir im genau diesen Thread viel mehr und viel ausführlichere Außeinandersetzungen mit dem Thema Rechtsextremismus als ich mich hier mit Schminkyoutuberinnen außeinandergesetzt habe.

    Der Verweis auf die recht(sextrem)e, ultrakonservative Seite von Youtube ist vor diesem Hintergrund ebenfalls durchaus angebracht: Denn wenn ein paar Kinder von intransparenter Werbung für irgendein Scheißprodukt beeinflusst werden, ist das - insbesondere eben vor dem Hintergrund, dass so etwas ja nicht einmal nur auf YouTube, sondern überall passiert1 - noch relativ verkraftbar. Problematischer hingegen ist die gezielte Radikalisierung ebendieser Kinder - dementsprechend wäre es durchaus seltsam, wenn Zeit und Energien hauptsächlich dafür aufgewandt würden, ein paar Youtuber*innen wegen blöder Werbung von der Plattform zu ekeln als sich um die mittlerweile doch durchaus ausgeweiteten Radikalisierungsstrukturen zu kümmern.2

    Allem was du hier schreibst stimme ich zu 100% zu. Auch finde ich generell, dass der rechte Content auf Youtube ein massives Problem ist.

    Eine Youtuberin, die Schminktipps gibt, ist dahingehend in einer von lauten männlichen Gruppen geprägten Onlineszene natürlich dann eher der Stein des Anstoßes, schon allein deswegen, weil ihr Content nun einmal salopp ausgedrückt nichts für das Patriarchat und vielmehr dessen Hassobjekt ist. Es mag in dem Fall dann sein, dass die Youtuberin tatsächlich intransparente Werbung macht; aber das ist dann eigentlich nur ein Vorwand, und in Wirklichkeit geht es um Sexismus, der sich dann - ja, ganz richtig - als Hate äußert.

    Ja dem Stimme ich prinzipiell auch zu. Ich selbst finde es sehr kritikwürdig wie toxisch die Atmosphäre im Inernet oft ist. Die Videospielszene selbst zeichnet sich sehr stark durch frauenfeindliche Tendenzen aus. Man siehe nur das Beispiel Anita Sarkeesian und Gamergate. Stimmt alles und dem stimme ich dir zu 100% zu. Wenn es in diesem Thread aber eben auch schon um Rechtsextremismus ging und es darüber hinaus viel größere Threads über Sexismus und Rechtsextremismus gibt (worüber ich froh bin), dann ist es doch kein Sexismus und kein Hate wenn man dennoch auch über das Thema redet.

    Alles Spielzeug und Merchandise ist zum Geld machen da, das ist doch aber auch nicht schlimm. Wenn der Anbieter damit Geld verdient und die Fans es möchten, ist das doch eine gute Sache.


    Ich selbst sammel aktiv von keinem Spiel Fanartikel. Es kommt immer mal ein T-Shirt, ein Poster oder mal ein Gimmick. Das wird aber eher immer weniger bei mir, da ich da nicht so die Zielgruppe bin. Wenn ich was gerne mag, dann sind es Replika, das heißt Gegenstände die so aussehen als wären es Gegenstände aus dem Spiel nur eben in der Realität. Bei etsy konnte man eine Zeit lang vom User Slouchworx Pokéball-Replika kaufen, die besser aussahen als all das was es je von offizieller Seite gab. Wurde leider verboten.


    Prinzipiell finde ich, dass viele Spielewelten zwar gut in ihrem Medium funktionieren, aber eben nicht als Serie oder Film, da fehlt dann die interaktive Komponente und oft trägt die restliche Story und Welt daher keinen Film oder keine Serie. Auch die eher besseren Verfilmungen waren im Endeffekt auch eher nur ganz gut und nie spitzenklasse. Von daher kann ich da auch gerne darauf verzichten.

    Und der Fall von Lisa bestätigt nunmal auch, dass viele garnicht rechtsextrem sind, sondern wie in einer Blase verfangen sind beziehungsweise anderen Gedanken folgen, ohne sich selbst hinterfragen.

    Ich kaufe der Lisa Licentia ab, dass sie dieses Gedankengut nicht mehr vertritt. Auch glaube ich ihr, dass sie da so reingerutscht ist und das am Anfang nicht mehr so mitbekam. Jetzt stellt sie es in der Doku und in Interviews danach aber so da, dass sie zwar rechte Meinungen vertreten hat, sich aber von extremen Gedankengut stets distanzierte. Zuerst bei der IB und später auch bei der AfD. Das stimmt so aber nicht und da verschönert sie ihr eigenes Bild schon sehr, denn es gibt Bilder von ihr wo sie vor einem dreiviertel Jahr bei Tommy Frenck (das ist der ex NPD-ler mit dem Gasthof wo das Schnitzel am Geburtstag Adolf Hitlers 8,88 kostete) saß. Wer da ist, der ist schon sehr tief in der brauen Szene. Ich finde man sollte Aussteigern eine Chance geben. Aber gerade bei Leuten, die selbst dafür gesorgt haben, dass andere Menschen in die rechte Szene abgleiten, da gelten strengere Regeln und ehrlich darzulegen was war und was nun ist, ist finde ich das mindeste und das sehe ich bei ihr nicht.

    Aber sure, lasst uns lieber ein paar Mädels haten, die sich gerne schminken und ihre Parfums oä. verkaufen. ^^"

    Da erstellst du gerade eine künstlich dichotome Haltung. Als könnte man nicht sowohl das eine als auch das andere kritisieren. Auch ist die Kritik an solchen Youtube-Stars dann direkt Hate. Das heißt sobald ich Kommerzialisierung und damit verbundene Beeinflussung von Jugendlichen und Kindern auf kommerzieller Ebene kritisiere, bin ich direkt deren Hater und dann ignoriere ich automatisch die noch schlimmer Beeinflussung der neuen Rechten auf Youtube? Wieso das denn?

    Ich find's vollkommen okay, wenn Youtuber*innen Sponsoren haben und Werbung machen. Schließlich leben die von diesen und den Klicks oder Abos auf ihrem Kanal. Dementsprechend erwarte ich auch dementsprechend mehr Content und nicht, dass das Video vollgestopft damit ist.

    Jede Werbung und jedes Sponsoring ist eben nicht gleichwertig. Ich finde gegen Werbung und Sponsoring generell ist auch nichts einzuwenden. Es kommt halt darauf an wie transparent man das macht und wer das Zielpublikum ist. Auf Seite 2 in diesem Thread wird ja in dem "Eier aus Stahl"-Video das Beispiel mit der Uhr gebracht und da geht es eindeutig zu weit. Da wird halt einfach direkt die Möglichkeit die man hat Kinder und Jugendliche zu manipulieren, dafür verwendet sechstellige Affiliate-Beträge zu kassieren. Am Beispiel von Dner und seiner AfD-Äußerung schließt sich auch wieder der Kreis und da sieht man generell, dass es problematisch ist, wenn auch nicht politische Youtuber eben kein Filtering haben bzw. nur vom Marketing aber eben keinen anderen Instanzen vorgeschaltet haben wie es im Fernsehen o. ä. nun einmal üblich sind.

    Viel problematischer ist es da, dass jeder Depp durch das Internet rechte und menschenverachtende Meinungen und falsche wissenschaftliche Ansichten verbreiten kann und sowas passiert vor allem durch Youtuber*innen rasch, die auch gut zu entertainen wissen. Deren Fans sind da rasch dabei sich denen anzuschließen, vor allem wenn die*r Youtuber*in oberflächlich gesehen keine politische Agenda zu haben scheint und diese durch die Hintertür ins Thema miteinbringt. *hust* PewDiePie, der ohnehin... ja. Was soll man zu dem sagen.

    Ja das finde ich auch viel problematischer. Im Endeffekt ist das ein Problem, welches man so schnell auch nicht lösen kann. Es ist ja eigentlich zu begrüßen, dass durch das Internet jeder seine Meinung sagen kann. Paul Sethe schrieb 1965: "Pressefreiheit ist die Freiheit von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten. Frei ist, wer reich ist". - Eigentlich ist es gut, dass das eben nicht mehr so ist. Die Hürden sind gefallen. Problem ist halt, dass keine Verantwortlichkeit entstanden ist. Wie man die Büchse der Pandora da wieder schließen kann ohne Freiheit zu beschränken ist mir ein Rätsel.

    Bastet Dem zweiten Absatz stimmte ich vollkommen zu. Beim ersten hast du mich missverstanden. Ich habe nirgends gesagt, dass Kinder aus solchen Haushalten nicht weltfremd oder intolerant, arrogant oder sonst was sind. Ich stimme alle dem was du sagst zu 100% zu. Ich habe das mit dem Wort gut erzogen gemeint, dass man sie halt in so ein freies Lernsetting stecken kann und das deswegen funktioniert, weil sie höflich und angepasst sind und man ihnen eigenverantworltiches Lernen anvertrauen kann. Inhaltlich denken wir da ähnlich.

    Das sind 120 Euro im Jahr.Jedes Jahr 120 Euro Mieterhöhung. Das ist wahnsinnig!

    Ja ich würde die natürlich nicht zahlen wollen. Aber die Miete selbst ist selbst in 3 Jahren noch weit unter dem Durchschnitt hier. Außerdem sind 10€ Monatsmiete auch weit unter dem Durchschnitt der steigenden Mietpreise.

    Was nicht funktioniert, weil alles was neu gebaut wird ist nochmal viel, viel teuer falls es überhaupt verkauft wird. Meist gehören Neubauten irgendwelchen Immobilienfirmen, die es lediglich für viel Geld (So um die +/-1000 Euro) weiter vermieten. Der Fehler ist nicht, dass es zu wenige Wohnungen/Häuser gibt. Der Fehler ist, dass viele bauanfällig ist, weil es kaum vorgeschrieben ist, was ein Vermieter sanieren muss und wann. Viele Vermieter lassen Häuser, insbesondere die unter Denkmalschutz stehen, verfallen..bis sie abreißen und dann was Neues bauen

    Das was du sagst gilt für urbane Gebiete. Auf dem Land und auch in der Vorstadt bauen auch sehr viele Privatpersonen Häuser. Genauso wie Deutschlandweit auch nur weniger als 20% der Mietverhältnisse bei Wohnungskonzernen sind. Alles was du sagst sind Probleme und schlimm. Aber das ist die Realität in einigen Fällen in deutschen Städten. Das betrifft aber bei weitem nicht die Mehrheit.

    Solange die Privatpersonen höchstens 2 Eugentümer haben, habe ich dagegen auch nichts anzuwenden.

    Das Klang auf Seite 2 noch anders.

    Er kann gerne 2 Wohnungen als Eigentum haben oder das ganze Haus und eine Wohnung darin. Alles andere kommt in die öffentliche Hand oder der nächsten Privatperson zu gute.

    Dazu habe ich jetzt unten was geschrieben.

    Oder was ist mit denen, wo der Ehepartner verstorben ist und deswegen alleine in einer zu großen Wohnung/Haus wohnen? Es ist nicht so einfach wie es aussieht, aber ich kann sagen, dass direkt gegenüber wo ich wohne, 2 Häuser sind, wo in beiden nur 1 Person lebt. Ich werde ganz bestimmt nicht hingehen und dazu raten in etwas Kleines einzuziehen. Das muss halt geregelt werden, dass es quasi die Möglichkeit bestehe in einer kleineren Behausung zu ziehen, ohne Mehrkosten. Umzug wird dann auch erstattet usw..aber man kann in so einem Fall keinen erzwingen auszuziehen.

    Nein ich will das gar nicht regeln. Auch ein Single kann in einer 10 Zimmer-Wohnung leben. Wo kommen wir denn hier, dass der Stadt mir sagt wie groß der Raum sein soll in dem ich lebe. Ich habe nur ein Problem beschrieben woher die Wohnungsnot kommt. Würde aber nie die Raumanzahl pro Person beschränken.

    Großes Haus mit mehreren Wohnungen. Es kommt hier darauf an, ob die Wohnungen vermietet werden oder nicht. Wenn nicht, kann man dann das ganze Haus behalten

    Okay was ist denn wenn ich jetzt ein Haus mit 4 Wohnungen erbe? Dann vermiete ich eine Wohnung und mache Partykeller, Hobbyraum... aus dem Rest damit es mir nicht enteignet wird. Das heißt ich sorge dafür, dass viele Wohnungen gar nicht erst zur Miete angeboten werden damit sie mir nicht enteignet werden.

    Dass plötzliche Wohnungen der öffentlichen Hand gehören. Es geht immer darum, was man ausschreibt. Eine Privatperson könnte auch ein ganzes Mehrfamilienhaus besitzen und eine Wohnung. Wenn dort vorher 6 Wohnungen waren, darf er als Privatperson aber nur 1 Wohnung weiter vermieten oder bewohnen

    Wie gesagt bevor ich gezwungen werde das Haus was meiner Familie seit 4 Generationen gehört zum Teil zu verkaufen, lasse ich es einfach leer stehen oder funktioniere es so um dass es keine Wohnungen mehr sind bevor ich das abgenommen bekomme wo andere dafür gearbeitet haben.

    Also es ist garnicht so kompliziert.

    Also ich musste es mehrmals lesen und ich bin sicher nicht die einzige Person.

    Aber wenn man jetzt ein 2. Haus baut oder eine Scheune in ein Haus umbaut, wo Menschen wohnen sollen, dann fällt es wieder in das 2 Eigentümer Prinzip. Hast du schon ein Haus, dann darf man ein weiteres Haus besitzen und auch das ganze Haus vermieten. Bei einem 3. muss das Haus, wenn es bewohnbar ist, verkauft werden. Entweder an eine andere Privatperson oder an der öffentlichen Hand. Wenn sich kein Käufer findet, aber das Haus "bewohnbar" ist, dann wird es enteignet. So steht ein Haus, was bewohnbar ist nicht leer rum, sondern kann weiter vermietet oder verkauft werden.

    Okay wenn der Staat mir immer alles wegnimmt, wenn ich mir als 2 Wohnungen also eine zum Vermieten und eine zum Verkauf habe, was ist denn wenn ich ein Haus mit 3 Wohnungen habe aber 2 Kinder die wenn sie erwachsen sind auch daran leben wollen? So könnte ich zwei Wohnungen verimieten bis meine Kinder darin jeweils mit ihren Familien hin ziehen. Mit deinem Modell wird mir die dritte Wohnung aber abgenommen. Wenn der Staat das macht sorge ich natürlich dafür, dass es keine Wohnung ist in dem ich einfach eine doppelt so große Wohnung habe und renoviere die erst um in zwei Wohnungen wenn mein Kind darin zieht. Das heißt ich habe wegen deinen Zwangsmaßnahmen dafür gesorgt, dass es 20 Jahre eine Wohnung weniger gab.


    Wenn ich ein Haus mit 2 Wohnungen habe und könnte auf meinem Grundstück ein zweites Haus mit zwei Wohnungen bauen, geht das in deinem Modell nicht. Wird mir direkt enteignet. Dann behalte ich das Grundstück lieber als Garten und bau kein zweites Haus. Wieder 2 Wohnungen weniger.

    Mein Vermieter hat das Haus selbst gebaut. Wenn du ihm verbietest 6 Wohnungen zu haben dann werden alle Schreiner in der Zukunft eben nur noch Häuser bauen mit 2 Wohnungen anstatt mit 6 weil sie keine Lust haben die Wohnungen über sich zu verkaufen und nicht mehr kontrollieren zu können wer darüber wohnt. Das heißt wieder 4 Wohnugen weniger.


    Auch überschätzt du wie viel Einnahmen man wirklich durch Mieten als Privatvermieter außerhalb der Stadt hat. Auf dem Dorf aus dem ich komme sind so viele Wohnungen frei dass die Mietpreise im Keller sind. Zusätzlich kennt da halt jeder jeden. Da lässt man den 18 jährigen Nachbarssohn auch einmal für 250€ kalt in eine 4-Zimmer-Wohnung ziehen. Bis dann das Finanzamt kommt und Probleme macht weil man das als Steuertrickserei empfindet und dann zieht der wieder zurück zu Mama und die Wohnung bleibt einfach leer.


    Viel lieber gehören Dinge wie Wasser und Strom komplett in öffentlicher Hand. Besonders bei Strom ist es eine Riesensauerei wie hoch die Strompreise sind. Strom ist eins der wichtigsten Dinge. Für fast alles im Haushalt brauchen wir Strom, aber die Strompreise sind so hoch, dass immer mehr Menschen ohne Strom leben. Einfach, weil es viel zu teuer ist. Die Privatkonzerneb verdienen mit den Strom. Wenn es in der öffentlichen Hand wäre, dann würde Strom den günstigsten Preis haben, den der Staat anbieten kann. Strom und Wasser müssen zu 100% der öffentlichen Hand gehören.

    Ich bin auch dafür, dass Strom und Wasser zu 100% in öffentliche Hand gehören. ABER: Ich habe Jahre im Call Center für einen Stromanbieter gearbeitet. Dies war zwar eine AG, gehörte aber zu 100% der Stadtwerke GmbH, welche wiederum zu 100% der Stadt gehörte. Also wer der Anbieter in öffentlicher Hand. Die Preise waren auch immer teurer und da hat es nichts daran geändert, dass man in öffentlicher Hand war. Auch die öffentliche Hand hält bei den Strompreisen gerne die Hand auf um ihre eigenen Kassen aufzufüllen. Zu sagen, dass eine Verstaatlichung automatisch zu besseren Preisen führt ist daher eine Illusion.

    Auch kann ich dir aus eigener Hand von den Fällen unseres Konzerns erzählen bei denen der Strom abgestellt wurde. Ich weiß, dass Hartz IV-Empfänger und andere arme Menschen es nicht leicht haben mit den steigenden Lebenshaltungskosten. Aber ich hatte tausende Fälle und ein Muster wird da immer deutlich. Bevor man den Strom abbestellt bekommt gibt es erst einmal eine Menge Mahnungen. Zwischen dem ersten Mal keinen Strom zahlen und der Abstellung des Stroms müssen mindestens 3 - 4 Monate keine Rechnungen gezahlt werden. Das ist wenn man sich nicht meldet. Wenn man sich meldet und sagt man kann es nicht zahlen gab es IMMER Kompromisslösungen seitens des Stromanbieters. Auch gab es sehr viele Sozialfälle wo das Amt den Strom gezahlt hat. Meistens mit super vielen Mahn und Inkassogebühren weil die Leute sich immer erst darum kümmern wenn der Strom abgestellt wird. Viele Leute hatten so viele Mahngebühren wiel sie dauernd nicht zahlten, hätten die jedes Mal angerufen und um einen Zahlungsaufschub gebeten hätten sie sich das erspart. Die Leute die den Strom abgestellt bekommen haben teilweise genauso viele Mahnungen wie Stromkosten, weil sie sich nicht melden. Das hätte man verhindern können. Auch sah ich ja den Stromverbrauch. Wenn ein 1 Personenhaushalt im Jahr 3000 Kilowattstunden verbraucht (1800 ist der Durchschnitt für Singles) und das obwohl er nicht mit Strom heizt (das würde ich ja wissen, weil es andere Zähler sind) dann finde ich auch dass die Perso nauch einfach Strom sparen kann. Fast alle Leute die den Strom abgestellt bekamen haben sich nicht darum gekümmert und sich nicht gemeldet und hätten es vermeiden können, weil die Firma Zahlungsaufschübe immer gewährte und das Jobcenter auch Vorschüsse zahlte. Ein Großteil der Leute hat weitaus über dem Durchschnitt Strom verbraucht. Und es gab schon ein Muster. Auch bei den Hartz IV-Empfängern etc. Die die gesperrt wurden waren meistens total Assi, unfreundlich, super viel Strom verbraucht, zu faul um Sachen mit dem Amt zu regeln... die Hartz IV Empfänger die dahinter waren und ordentlich und sich um Sachen kümmern die bekamen trotz Armut nie den Strom gesperrt, weil sowohl die Stromfirma als auch das Jobcenter immer unter die Arme griffen. Das ist auch oft selbst gewähltes Leid aus Faulheit.

    Mietpreisbremsen und Enteignungen sind letztlich immense Einschnitte in das Eigentum recht der Personen, der Staat würde damit letztlich nur über sehr sehr kritische zu sehende Grundrechtseingriffe den originär eigenen Fehler ausbügeln, überhaupt quasi den ganzen sozialen Wohnungsbau wegzugeben. Sinnvolle Lösungsansätze könnten sein, zukünftige Baugenehmigungen unter Auflagen wie zB einer befristet en Mietpreisbindung zu erteilen oder das Bauland gar nicht erst aus staatlicher Hand zu geben. Wenn man wirklich tief in den Geldbeutel greifen will eventuell ein Zwangsrückkauf zum Marktpreis.


    Aber die Entschädigung, die bei der regulär vorgesehenen Enteignung im Raum steht, ist lächerlich in Vergleich zum Marktwert.

    Bei deinem ersten Absatz stimme ich dir größtenteils zu.


    Bis auf den Rückkauf zum Marktpreis. Denn es gibt auch sowas wie ein Allgemeinwohl. Und während ich der Meinung bin, dass Privatpersonen oder auch kleinere genossenschaftliche Gesellschaften zum Marktwert entschädigt werden sollen, finde ich das bei den großen Konzernen wie bei Deutsche Wohnen nicht. Wenn es rechtlich machbar ist, finde ich, können sie auch einen finanziellen Verlust machen, da hält sich mein Mitleid in Grenzen. Wie ich bereits gesagt habe, halte ich diese ganzen Großkonzerne die mit Spekulation und Immobilien Geld verdienen deutschlandweit als eher vernachlässigbar. Nichts desto trotz ist deren Handeln und Wirtschaften in Orten wie Berlin nur für deren Privatinteressere, für die Gesellschaft jedoch schädlich. Ist auch okay, denn als Konzern ist das nun einmal ihre Aufgabe Gewinne zu erwirtschaften und nicht um für sozialen Wohnungsbau zu sorgen, das ist die Aufgabe des Staates. Unterschiedliche Interessen aber beide okay. Umgekehrt ist es aber auch nicht die Aufgabe der öffentlichen Hand deren Gewinne zu sichern und wenn man die Grundstücke zurück kaufen will, dann natürlich zum geringsten Preis wie es auch nur rechtlich notwendig ist. Wieso sollte man diesen privaten Konzernen mehr geben als irgendwie nötig? Da finde ich sollten beide Seiten ohne Fair Play spielen.

    Nur weil man in Berlin, München oder jeder anderen X-beliebigen teuren Großstadt geboren wurde, hat man kein Anrecht darauf dort zu wohnen. Wer sich die teure Großstadt nicht leisten kann, muss nunmal wegziehen, das ist ein Trend, der auch global in anderen Großstädten so zu beobachten ist (extrembeispiel Tokyo) und auch nicht aufhören wird. Und wer sich dieses Stadt leben leisten will sollte es nunmal auch können.

    Naja das ist eine normative Frage. Da kann man unterschiedlicher Meinung sein. Und da bin ich deutlich anderer Meinung als du. Natürlich haben die Leute kein Anrecht was ihnen verbrieft auf immer und ewig dort zu leben. Aber dennoch sehe ich es als problematisch an, wenn man die Einheimischen vertreibt. Dann finde ich muss man schon schauen wer und warum vertrieben wird. Als Staat hat man da schon für Ausgleich zu sorgen, denn die Leute gehen ja auch nicht, vielmehr entstehen Konflikte und Reibungen und die sollen möglichst vermieden werden. Das geht dadurch in dem man vor allem mehr Wohnraum für alle schafft und dann versucht einen Ausgleich von denen zu finden die da waren und denen die zu ziehen. Das heißt den Leuten die unfreiwillig in die Stadt gehen erstmal die Möglichkeit zu geben auch außerhalb zu wohnen (bessere Infrastruktur außerhalb der Städte). Darüber hinaus müssen meiner Meinung nach zwangsläufig alle Seiten Kompromisse eingehen. Das heißt ein Teil der Leute muss weichen, denn auch sie haben kein Menschenrecht da zu leben wo sie schon immer gelebt haben. Dennoch finde ich, dass man auch schaut das man den Zustrom begrenzt und nicht nur Leute unfreiwillig entfernt, sondern eben auch nicht dazu lässt und da sind diese Konzerne die erste Adresse.

    Auch wenn es plakativ ist, es geht ja nicht nur darum, dass der unwillige Arbeitslose kein Recht darauf hat für immer in der Innenstadt zu leben ohne was dafür zu tun. Wenn ganze Bevölkerrungsschichten und damit inkludiert auch die systemrelevanten, die Polizisten, Lehrer, Krankenpfleger... also die Leute die die Gesellschaft und auch die Stadt am Leben halten, alle nicht mehr da wohnen können, dann ist es ein gesellschaftliches Problem welchem man sich widmen muss. Zu sagen ja dann hätte man es halt nicht verkaufen sollen oder es ist ein globaler Trend, der löst das Problem hier nicht. Nur weil Probleme global auftreten und verdammt hart zu lösen sind, heißt es nicht, dass man die Umstände daher akzeptieren soll ohne was dagegen zu machen.

    Das wurde in den vergangenen fünf Jahren in meinen Augen mehr als genug versucht. Erreicht haben wir einen Gewöhnungseffekt. Stefan Zweig sprach davon, dass der Nationalsozialismus sich in Dosen durchgesetzt hat. Immer eine kleine Dosis, abwarten, nächste Dosis.

    In den letzten Jahren können wir erneut sehen, was das bedeutet: AfD-Leute schlagen immer nur ein bisschen über die Stränge. Dann ein bisschen Rückzug, Gras über die Sache wachsen lassen, aber das bisher gesagte erscheint schon weniger radikal. Wie sowas den Diskurs beeinflusst? Erinnert sich noch jemand, um wie viele Menschen es 2015 ging? Millionen waren da im Gespräch, wenigstens aber einige hunderttausend Menschen. Worüber diskutieren wir heute? Sind 150 Menschen aus Moria zu viel.

    Ich stimme dir da in allem was du sagst zu. Die AfD und die Rechten haben das Overton-Fenster in den letzten Jahren deutlich nach Rechts verschoben und das sehe auch ich als ein riesengroßes Problem an.

    Aber das heißt im Umkehrschluss halt eben nicht, dass Verbote wirklich dazu führen dies zu verhindern oder dagegen zu kämpfen. Ich kann auch ohne Reichskriegsflagge über die Strenge schlagen und so den Rahmen des Sagbaren verschieben. Denn das meiste was die AfD gesagt hat um das zu tun, kannst du gar nicht verbieten oder es war verboten und sie haben es trotzdem gesagt. Das heißt selbst wenn man solche Sachen verbietet machen sie es trotzdem. Wenn man das Modell weiter denkt heißt es auch ebenfalls, das man eigentlich alles verbieten muss wo man mit guten Gründen dagegen eintritt. Das heißt wir schaffen unsere Freiheit ab um sie zu verteidigen. Das ist paradox.

    Vor allem ist es aber so, dass man auch ohne Verbote anders dagegen ankommen kann und meines Erachtens sogar effektiver. Die Verbote sind meist nur die Ersatzhandlung der Politik um sich nicht tiefgehend mit den Problemen zu beschäftigen.

    Wie oben gesagt, die Mitmenschen brauchen sich nicht zu radikalisieren. Es reicht aus, dass sie sich dran gewöhnen. Umso grandioser, dass du dieses Bild wählst.

    Auch hier hast du recht. Das Problem lösst du aber nicht dadurch, dass du die Fahne verbietest. Die Leute sind trotzdem da und sagen und machen andere Dinge und verschieben das Overton-Window auch ohne Flagge nach Rechts, weil sie sich auch ohne die Fahne an die Inhalte gewönnen daran gewöhnen. Du hast ja das Beispiel mit den Flüchligen 2015 und Moria gebracht. Das zeigt es doch sehr deutlich, dass ein Verbot von Reichkriegsflaggen dagegen nicht hilft. Bei Pegida 2015 haben die Leute damals schon dafür gesorgt, dass die Stimmung gegen Flüchtlinge angeheizt wird und das mit der regulären deutschen Flagge. Dass die Reichskriegsflagge jetzt außerhalb von NPD- und Neonazi-Veranstaltungen auch bei anderen rechten Demos zeigbar ist, das ist ein Produkt des letzten Jahres. Aber die letzten Jahre wurden auch ohne die Symbole deutlich nach rechts geschoben.


    Daher muss man unabhängig von der Fahne generell dafür sorgen, dass diese Positionen geächtet werden. Die Symbole kann man austauschen. Dann nehmen die Identitären halt das Lambda anstatt der Reichsflagge. Verbietet man das, dann kommt das nächste Symbol. Man muss halt gegen die Inhalte ankämpfen.

    Das wäre sicherlich ein großer Feiertag für alle Nazis, denn dann könnte man die Menschen schonmal an die Hakenkreuzflagge gewöhnen.

    In den meisten Ländern der Welt ist die Hakenkreuzflagge erlaubt und dennoch wählen die Rechten dort diese nicht als ihr Symbol. Warum? Weil es alle abschreckt die das ablehnen. Viel besser ist es doch die unentschlossenen nicht durch das Symbol abzuschrecken und dennoch die gleichen Inhalte zu vertreten.

    Schon jetzt sind Reichsflaggen eine Machtdemonstration der Rechtsextremen. "Seht her, wir verhöhnen eure Demokratie und ihr könnt nichts dagegen tun", das ist die Botschaft, die in den Flaggen mitschwingt. Ein Verbot ist ein Aufbäumen des Staates. Ja, wir kämpfen hier mit dem Toleranzparadoxon, indem wir eben solche Bilder nicht tolerieren, hinnehmen, am besten noch als normal akzeptieren.

    Ja das stimmt. Das Verbot der Flaggen ist auch ein eindeutiges Aufbäumen des Staates der zeigt, dass er sich das Verhöhnen der Demokratie nicht bieten lässt. Aber dennoch ist es eine Einschränkung der Freiheit und wenn es bei dem Verbot bleibt, bringt es halt gar nix, denn die Rechten kommen auch so weiter auf den Vormarsch. Wenn man anders gegen diese vorgeht ist das Verbot wiederum unerheblich, weil man anders dagegen vorgeht.


    Und das ist auch das Problem. Ein paar Tage vor dem Aufkommen des NSU hat Günther Beckstein damals als ehemaliger bayrischer Innenminister und Ministerpräsident zum Journalisten Thomas Kuban, der undercover Nazikonzerte filmt, gesagt, dass wir kein Problem mit Rechten haben und dass der Linksextremismus viel problematischer ist. Jetzt noch sagt Junge Union-Vorsitzende Tilman Kuban, dass die SPD sich mehr von der Antifa distanzieren muss. viele CDUler und FDPler sind ehemalige Burschenschaftler. Antifaschismus wird bei uns generell als Linksextremismus verstanden. Generell gibt es bei uns in der Gesellschaft sehr viele fremden-, menschen- und demokratiefeindliche Einstellungen, die teilweise von Mehrheiten vertreten werden. Dass die Leute an den Rändern in Krisenzeiten an die Extreme schlagen ist doch kein Wunder. Jetzt gegen die Extreme anzukämpfen, ist eine Gegenwehr des demokratischen Staats. Meiner Meinung nach aber aussichtslos. Generell sollte stattdessen eher dafür gesorgt werden, dass es gar nicht so weit kommt. Dann kann man gerne noch zusätzlich die Verbote ausprechen (auch wenn die dann nicht mehr notwendig wären). Aktuell passieren aber nur diese als Ersatzhandlung.

    Auch wenn mir bewusst ist, dass du das nicht als Vorschlag angebracht hast, sei dennoch gesagt: Die Erlaubnis Hakenkreuzflaggen zu zeigen würde von Rechtsextremen als großer Sieg gefeiert werden. Weil es auch ein Sieg ebendieser wäre.

    Ja genau deswegen habe ich mich auch gegen die Erlaubnis ausgesprochen, weil mir das bewusst ist.

    Arrior Solche freien und alternativen Konzepte wie man es gerade in der Montessori- und der Waldorfpädagogik findet, haben oft sehr viel bessere Ergebnisse. Das ganze hat aber einen gewaltigen Knackpunkt. Die Schüler, welche solche Schulen besuchen sind nicht stellvertretend für alle Kinder und Schüler. Die kommen aus alternativen Elternhäusern, die meist sehr gut gebildet und erzogen sind. Diese Konzepte sind ja eigentlich dafür da das Kind da abzuholen wo es ist. Aber sehr viele Kinde sind aufgrund ihrer späteren Entwicklung oder auch nur aufgrund der schlechten Erziehung aber dort wo man sie eben nicht frei sich entwickeln lassen kann. Und damit meine ich keine Rütli-Schule. Lernen bedeutet eben auch Inhalte vermittelt bekommen die man nicht will und es geht nicht komplett ohne äußere Pflichten. Von daher sind diese Konzepte bei dafür geeigneten Kindern oft besser als herkömmlicher Unterricht, aber als allgemeingültiges Konzept vollkommen ungeeignet.


    Ich selbst bin auch großer Gegner des Online-Unterrichts. Einerseits aus den gleichen Gründen wie gegen die bereits erwähnten Konzepte. Viele Kinder können damit nicht umgehen und haben auch nicht die erforderlichen technischen und sonstigen Bedingungen. Noch nicht mal einen Schreibtisch oder ein Zimmer wo man in Ruhe lernen und arbeiten kann. Solch ein Konzept benachteiligt die Kinder- und Jugendlichen die mehr Förderung bräuchten weil sie noch mehr alleine gelassen sind.

    Weiterhin hat Schule auch soziale Aspekte sprich Sozialisierungsfunktionen und diese fallen vollkommen weg, wenn jedes Kind alleine Zuhause ist. Letztlich ist es so, dass digitale Medien generell natürlich nützliche Funktionen haben und man viel damit machen kann. Alles aber auf Teufel komm raus zu digitalisieren ist eher negativ. Man weiß, dass lesen von gedruckten Texten und das eigene Schreiben mit der Hand sehr förderlich für die Gehirnentwicklung ist und man sich generell besser an Sachen erinnern kann, die man selbst geschrieben hat. Nicht umsonst sind die Kinder der ganzen IT-Vorstände im Silicon Valley alle auf Waldorfschulen, die gar keine PCs oder Tablets verwenden.


    Ich finde die Corona-Zeit war ein Sonderfall und da hat man gesehen, dass viele Dinge die gegen solchen Unterricht sprechen auch passiert sind. Dennoch sollten wir die digitale Infrastruktur haben um sowas auf die Beine stellen zu können, wenn es denn notwendig ist oder den regulären Unterricht sinnvoll ergänzt. Aber generell empfinde ich kleinere Klassen, modernere Gebäude, mehr Lehrer... als die sinnvolleren Dinge, die man ändern müsste.

    Bremen ist das erste Bundesland, was Reichsflaggen und Reichskriegsflaggen in der Öffentlichkeit verboten hat. Finde ich richtig so. Diese Flagge hat in der Öffentlichkeit nichts zu suchen. Außerdem wird diese Flagge hauptsächlich von Rechten und Nazis genutzt, die unsere jetzige Flagge nicht anerkennen. Am Besten wäre wenn es überall bei uns verboten wäre. Aber auch bei den "Reichsbürgern" sollte es verboten sein einen anderen Pass zu besitzen wie den Reichspersonalausweis.

    Das sehe ich anders. Es gibt keine Statistik die dir zeigt, dass die Verbote dazu führen, dass die Meinungen auch weniger verbreitet sind. Jetzt bei Christian Lüth sieht man ja, was die Leute hinter verschlossenen Türen alles so ablassen. Genauso wie bei dem was Björn Höcke als Landolf Ladig so abgelassen hat, was ebenfalls unter Volksverhetzung verbucht werden kann und sollte. Verbote führt das in die Hinterstübchen aber in der Öffentlichkeit kann man sie mehr demaskieren.


    Generell bin ich aber dagegen Meinungen, Symbole und Aussagen zu verbieten. Es sollte verboten sein was so auch ohne die ganzen politischen Verbote nicht erlaubt ist (Beleidigung, üble Nachrede, Aufruf zur Gewalt...). Mehr aber auch nicht.


    Mir ist bewusst, warum man die Holocaustleugnung, den Hitlergruß... alles verboten hatte. Zur Entnazifizierung, das hatte durchaus seinen Sinn. Auch ist es sicherlich das falsche Signal diese Verbote heutzutage aufzuheben, weil eine Aufhebung eines Verbotes die Meinungen dann legitimiert. Daher verstehe ich es warum das damals gemacht wurde und warum man das heute nicht aufhebt. Das finde ich auch gut so.


    Das ändert aber eben nicht, dass ich es generell problematisch finde solche Äußerungen zu verbieten. Egal wie abscheulich ich sie auch finde. Von daher bin ich allein aus Gründen der Meinungsfreiheit etc. gegen weitere Verbote, auch wenn mir natürlich klar ist, was die Leute damit ausdrücken und das jede Reichskriegsflagge in der Öffentlichkeit von einem Menschen geschwungen wird, der Gewalt und Diskrimierung etc. natürlich gut findet.


    Das Verbot der Flagge sorgt nicht dafür, dass der Mensch der sie trug weniger radikalisiert ist. Auch glaube ich nicht, dass ein Verbot der Flaggen die umstehenden Beobachter weiter vor Radikalisierung schützt. Im Gegenteil, je mehr verboten wird, desto einfacher schaffen es AfD und Co. sich als besorgte konservative Bürger zu verkaufen. Wenn die Flaggen noch erlaubt sind gibt es genug Leute in ihren Reihen, die sie schwenken werden und sich dann auch ohne das Leaken eines Undercover-Videos in einer Doku als das enttartnen was sie sind. Ein AfD-Politiker der vor einer Menge von Reichsfahnen auf der Bühne redet enttarnt sich mehr als eine der vor eine Menge redet, die für den unbescholtenen Bürger normal aussieht. Würde man morgen die Hakenkreuzflagge erlauben (was ich aus oben genannten Gründen nicht befürworten würde), dann würde das doch nicht für einen stärkeren Rechtsruck sorgen. Die Leute sind entweder schon so rechts, dass sie die Fahne auch trotz Verbots gut fanden oder sie sind noch nicht rechts genug, dass sie sich von dem abwenden der die Fahne trägt, weil dieser ihnen dann doch zu extrem ist. Die Gegner sind sowieso Gegner von rechts. Es ändert keine der Positionen, es zeigt sie nur deutlicher wo man steht und macht es daher weniger einfach sich im nachhinein als seriös zu verkaufen.


    Das heißt ich glaube nicht, dass das Verbot wirklich was bringt weder die Leute selbst zu endradikalisieren und vor allem dass solche Symbole aussenstehende mehr abschrecken. Daher sollen sie Ihr Symbol ruhig tragen, dann sieht man auch schneller welche Menschenfeinde sie sind.


    Ein Verbot der Ausweisdokumente der Reichsbürger finde ich aus einem weiteren Grund nicht sinnvoll. Reichskriegsflagge und Co sind historische Symbole, die einmal offizielle Funktionen und Anerkennung hatten. Die haben daher eine Symbolkraft ob man sie verbietet oder nicht. Ein Reichsbürgerpass o. ä. ist ein Fantasieprodukt auf Papier und hat genauso viel Symbolkraft wie der Agentenausweiß aus der Micky-Maus. Die Leute soll man als gefährlich betrachten und daher auch nicht nur auf die leichte Schulter nehmen. Aber das Verbot ihrer Dokumente gibt ihnen mehr und nicht weniger Legitimität.

    Bastet


    Ja da habe ich wohl einerseits etwas hoch gegriffen, da hast du vollkommen recht^. Bei einer 3-Zimmerwohnung in München, da muss man schon sehr wohlhabend sein. Da gibt es ja nicht ohne Grund immer wieder die Beispiele, dass ein Lehrer oder ein Polizist sich da keine Wohnung leisten könnte. Ganz unrealistisch ist es aber auch nicht. Kommt auch sehr auf die Stadt, das Stadtviertel und auch darauf an wie viel Geld seines Gehalts man in Miete und co stecken will/kann. In Mannheim zum Beispiel ist das durchschnittliche Brutto-Gehalt bei ca. 3000€ was bei einem Single ca. 2000€ netto macht. Für 700-800€ kann man in der Innenstadt schon eine 2-Zimmerwohnung bekommen und zwar nicht nur die letzten Löcher und auch nicht nur mit super viel Glück. Dementsprechend sind kleinere 3-Zimmerwohnungen mit Glück auch noch locker drin bzw. auch noch drin, wenn man sonst mit wenig zum Leben auskommt. :)


    Von daher sehe ich es da eben nicht wie srsly, dass Wohnungen frei werden. Denn diese Leute dort in ihrer Zweitwohnung neben dem Haus aus der Vorstadt oder verlassen Wohnungen, die sich keiner leisten kann.

    Aber zur Wahrheit gehört eben auch, dass noch mehr Leute die nicht reich sind, andere Leute verdrängen. Um es plastisch zu machen: Die Studentin, die vom BAföG-lebt die ist ebenfalls bei der Armutsgrenze und konkurriert mit der gleichen Wohnung wie der Ur-Berliner Hartz IV-Empfänger. Genauso wie der hippe Berufsblogger ebenfalls um Wohnungen konkurriert wie kleine ärmere Familien, die zu dritt oder zu viert in einer 2 - 3 Zimmerwohnung leben. Der Unterschied ist aber, dass Studentin und Blogger aus guten Verhältnissen aus z. B. Baden-Württemberg kommen, denn fürs Studium und das hippe Lifestyle-Leben in den 20ern nach Berlin ziehen und danach wieder zurück aufs Land ziehen und sich ein Haus kaufen, wenn sie sesshaft werden. Sie kamen nicht aus der Stadt, mussten es ökonomisch nicht, sondern haben es aus freien Stücken gemacht und gehen dann später zurück. Die armen Berliner kommen aus der Stadt, haben kein Leben woanders und werden immer mehr verdrängt. Und weil immer Leute in die Stadt wollen und viele auch nur temporär, verdrängen diese die armen Ur-Einwohner der Städte noch viel mehr als die Reichen. Einerseits weil es mehr von diesen gibt und weil sie den Ärmeren die Wohnungen auch schon wegschnappen bevor die gentrifiziert werden. Das ist auch ein Teil der Wahrheit.

    Ich selbst wohne zur Miete. In meiner ersten Wohnung 2010 bin ich recht günstig eingezogen und mir wurde die Miete nie erhöhrt. Als ich ausgezogen bin hat mein Vermieter (auch nicht privat, Besitzer mehrere Hotels, vieler Häuser und einer Kette von Läden für Friseurbedarf) die Wohnung renoviert (vorher musste ich 1.5 Jahre aufgrund eines Wasserschadens im Nachbarhaus der übergeschlagen hat mit ihm kämpfen. Ich konnte zwar die Miete drastisch kürzen hätte aber liebe ohne Loch in der Wand gelebt) und sie um einiges teurer vermietet.

    Nun bin ich aus der Innenstadt ausgezogen und wohne am Stadtrand. In einem Mehrparteienhaus mit 3 Stockwerken und 6 Wohnungen. Der Vermieter wohnt auch im Haus. Es ist sein einziges Haus was er vermietet. Dort habe ich eine Staffelmiete, das heißt ich zahle jedes Jahr 10€ pro Monat mehr.


    Ich selbst bevorzuge es im Randgebiet bzw in Einzugsgebieten von Städten zu wohnen. Dort habe ich Natur und Ruhe aber trotzdem die Vorteile die einem die bessere Infrastruktur einer Stadt bietet. Mit der aktuellen Wohnung bin ich sehr zufrieden. Der Preis ist kaum höher als der der Wohnung in der Innenstadt, ich habe aber 40m² mehr, einen Balkon sowie einen kleinen Garten. Ich wohne hier auch sehr ruhig. Langfristig möchte ich aber selbst in ein eigenes Haus ziehen.


    Das beste Rezept gegen hohe Mieten ist es mehr Wohnungen zu bauen und mehr Leute ins eigene Eigentum ziehen zu lassen. Viele Leute hätten ja gerne ein Eigentum, können es sich aber schlichtweg nicht leisten. Das heißt man muss versuchen die Möglichkeiten zu schaffen, dass dies wieder der Fall ist. Man muss das Leben außerhalb der Stadt wieder attraktiver machen. Hausbau von Privatleuten kann man ebenfalls fördern.


    Deutschlandweit gesehen sind die meisten Vermieter schon Privatleute. Da finde ich auch, dass es da wenig einzuwenden gibt und dass man mit Mietpreisdeckelungen oder gar Enteignungen sehr vorsichtig sein sollte. In Großstädten sieht das schon anders aus. Diese Wohnungsgesellschaften die Mieten als Spekulation betreiben sehe ich schon sehr kritisch. Dass man dagegen vorgeht ist finde ich auch eine gute Sache. Nur oft ist gut gemeint halt eben nicht gut gemacht und wenn man eine Regelung trifft, die dann den privaten Vermieter, der nur ein paar Wohnungen in seinem Haus vermietet, sehr stark gängelt, dann bringt das nichts. Ob Enteignungen der Wohnungskonzerne was bringen, weiß ich nicht. Ich finde aber nicht, dass es ganz vom Tisch sein sollte.

    Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Wohnraum halt eben nicht bundesweit knapp wird, sondern in Ballungszentren. Natürlich ist es ein Skandal wenn ein Lehrer sich in München der dort auch lebt und arbeitet, keine Miete mehr leisten kann. Ich glaube nicht, dass man das staatlich direkt lösen kann, aber ein Skandal ist es allemal. Auch kann man es schon unfair betrachten, wenn die Reichen die Armen aus den Städten verdrängen, weil es nun einmal hip ist in der Stadt zu wohnen und die Armen daher im Zuge der Gentrifizierung keinen Lebensraum mehr haben. Das sind reale Probleme.

    Zur Wahrheit gehört aber auch, dass nicht nur die Reichen den Armen den Lebensraum wegnehmen. Ich nenne sie mal vereinfacht die "Latte Macchiato"-Hipster, also Leute die frisch aus der Uni kommen oder noch studieren und als Single mit ihrem Job in einer Werbeagentur in der Innenstadt in einer 2 bis 3-Zimmer-Wohnung leben wollen. Das sind auch Menschen, die armen Familien ebenfalls den Lebensraum wegnehmen und gleichzeitig ebenfalls Wohnungsnot haben und dann laut schreien. Ich bin für ein Grundrecht, welches bezahlbares wohnen garantiert. Aber eben kein Grundrecht für bezahlbares wohnen in Berlin-Kreuzberg. Die ganzen Dorf- und Kleinstadt-Kinder die zum studieren in die Stadt ziehen und dann dort 10 - 20 Jahre ihr hippes Leben führen um sich dann mit Mitte bis Ende 30 doch wieder mit Haus im ländlicheren Bereich niederzulassen, die nehmen in den 10-20 Jahren den ursprünglichen Stadtbewohnern die Wohnungen genauso weg wie die Reichen.

    Keiner sollte es dürfen. Garkeiner! Es gibt nur 2 Dinge. Entweder man kauft ein Haus oder eine Wohnung und nur dort lebt man. Man darf aber keine weitere Häuser oder Wohnungen kaufen. Oder man mietet ein Haus oder eine Wohnung vom Staat an.

    Ich komme aus dem Saarland aus einer Arbeiterfamilie. In der Gegend aus der ich komme, dort hat fast jeder ein Haus. Nicht weil die Einkommen so hoch sind, sondern ganz im Gegenteil. Das Saarland ist größtenteils entweder A ländlich geprägt und Leute in der privaten Landwirtschaft (die es dort tatsächlich noch gibt) leben dort wo sie arbeiten, nämlich auf dem eigenen Grundstück. Viele andere Gebiete sind B klassische Arbeiterviertel. Der Ort in dem ich groß wurde, in dem haben früher fast nur Bergarbeiter gelebt. Da die Leute nach dem Krieg so arm waren und sich nichts leisten konnten, bekamen die alle günstig Häuser mit Gärten und Grundstücken wo man auch was anbauen konnte. Alles Mehrgenerationenhäuser, da die Arbeiter so arm waren, dass man sich halt so besser über Wasser halten konnte. Aufgrund des demografischen Wandels haben dort sehr viele Menschen jetzt Häuser mit mehreren Wohnungen. Es gibt halt gar nicht mehr den Fall, dass da genug Parteien in einer Familie da sind um das alles privat zu bewohnen. Was machst du jetzt mit denen? Willst du Leute aus der Arbeiterklasse, die halbwegs über der Armutsgrenze leben können, weil die sich das Eigentum weitervererben dann enteignen damit sie komplett in die Armut rutschen? Willst du sie zwingen die Häuser abzureißen und Einfamilienhäuser zu bauen? Oder dürfen sie in den Häusern wohnen aber sie werden dann gezwungen die Wohnungen die eh schon da sind leer zu lassen? Sorgt das nicht für mehr Wohnungsnot? Oder dürfen die dann doch die Wohnung vermieten? Wenn du nach Süd- und Südwestdeutschland gehst, betrifft das die Mehrheit der Eigenheime und Vermietungsverhältnisse. Das ist kein Sonderfall.

    Wenn du nun sagst ein Haus ist okay, aber keine weiteren Häuser oder Wohnungen außerhalb des eigenen Hauses, was ist denn nun, wenn ich als Person auf dem Land ein großes Grundstück habe, was aber nicht viel wert ist (wie gesagt im Saarland sehr viele Menschen, da die Arbeiter Landwirtschaft betrieben haben um überhaupt nach dem Krieg leben zu können)? Als Arbeiter und Handwerker kann ich selbst ein Haus bauen oder als Person aus einer Landwirtsfamilie den Stall auf dem Hof in ein Haus umrenovieren. Das heißt ich halbiere mein Grundstück um ein zweites Haus zu bauen oder zu renovieren und es dann zu vermieten. Willst du das verbieten? Willst du dann die Arbeiter noch Zwangsenteignen damit der Staat ein Haus auf dem Grundstück baut oder soll ich einfach ein größeres Grundstück haben und keinen Wohnraum schaffen dürfen?

    Da im Saarland jeder Arbeiter nach dem Krieg günstig ein Haus bekam um dort leben zu können, gibt es sehr viele Hauseigentümer. Aufgrund der Demographie gibt es natürlich Leute ohne Kinder. Schon erbe ich als Arbeiter, der selbst mit dem eigenen Lohn in die Altersarmut rutscht und nie selbst bauen oder kaufen könnte, zwei Häuser. Das meiner Eltern und das meiner Tante. Beide sind im bescheidenen Zustand. Kaufen wird es keiner, weil man das Haus komplett renovieren oder abreißen müsste und neue leere Grundstücke sind auf dem Land günstiger. Der Zustand ist aber gut genug um dort zu wohnen ohne dass ich ich selbst oder Mieter in ein Loch stecken würde. Mieter würde ich daher finden. Ich selbst ziehe in ein Haus. Was soll nun mit dem anderen geschehen? Wird es mir zwangsenteignet und soll der Staat dann auf eigene Kosten neue Wohnungen dort bauen obwohl dort keine Wohnungsnot herrscht? Das könnte er doch lieber in Wohnungsbau in der Stadt investieren. Gleichzeitig würde ich als Arbeiter mit dem Haus im moderaten Zustand in die Armut rutschen, da meine Rente kaum zum leben reicht. Mit der Miete aus dem anderen Haus wäre es aber besser. Wurde mir aber vom Staat abgenommen. Oder soll ich das Haus einfach leer stehen und verkommen lassen? Oder darf ich es nicht doch vermieten um nicht ganz in die Altersarmut zu rutschen?


    Was ist denn wenn ich nun ein neues Haus baue? Mal angenommen ich mache das in einer Gegend die halbwegs okay infrastrukturell angebunden ist. Das heißt es gibt dort weder massig leer stehende Wohnungen noch herrscht totale Wohnungsnot. Aber wenn ich eine Wohnung hätte, könnte ich sie vermieten und das zu fairen Preisen, da die Mietlage nicht so schlimm ist, dass ich enorm hohe Mieten verlangen kann. Soll ich nun gezwungen werden ein Einfamilienhaus zu bauen oder kann ich auch ein Zweifamilienhaus bauen und eine Wohnung vermieten? Was ist wenn ich eh ein Zweiparteienhaus baue damit meine Kinder dort einmal eine Wohnung im selben Haus haben können, soll die Wohnung dann leer bleiben bis die Kinder groß genug sind? Fördert das nicht auch die Wohnungsnot und sorgt das nicht auch für höhere Preise? Auch das sind außerhalb von Ballungszentren reale Verhältnisse.


    Ich selbst will ein eigenes Haus haben und das dann auch nur für mich alleine, weil ich meine Ruhe bevorzuge. Dafür bin ich auch bereit die Kosten zu tragen, weil es ja durch keine vorhandenen Mieteinnahmen für mich nichts einbringt. Mein Vermieter (Schreinermeister, der dann auch ein Haus gebaut hat und dieses wie gesagt selbst bewohnt und 5 weitere Wohnungen in dem Haus vermietet, ist als ehemaliger Selbstständiger ein großer Teil seiner Altersvorsorge) der hat doch mit seinen 5 Wohnungen für den Wohnungsmarkt was gutes getan. Hätte man ihm damals verboten selbst zu vermieten hätte er ein Problem mit der Altersvorsorge gehabt und er hätte keine neuen Wohnungen geschaffen. Warum ist das was er macht was schlechtes was man verbieten sollte und warum wäre es besser wenn er nur für sich allein gebaut hätte? Wieso ist es schlecht wenn er Gewinn aus der Vermietung macht? Er ist kein Finanzkonzern der damit dem Wohnungsmarkt und den Mietpreisen schadet. Er sorgt für neuen Wohnungsraum und hat sich selbst seine Altersversorge damit geschaffen. Man hat auch ein Grundrecht auf Essen. Bist du deswegen der Meinung, dass wir alle Bauern enteignen sollen, da sie die Nahrungsmittel auch mit Gewinn verkaufen? Dann können wir ja auch sagen Nahrungsmittelproduktion entweder man baut für sich alleine an oder man kauft Nahrungsmittel vom Staat das senkt die Preise. Die Kollektivierung der Nahrungsmittelproduktion ist ja eine einzige Erfolgsgeschichte.


    Disclaimer: Ich bin selbs links und war auch schon in Parteien und Gewerkschaften. Ich sehe es selbst kritisch wenn Infrastruktur den Finanzmärkten ausgeliefert ist und man auf Kosten der Menschen für hohe Rendite sorgt obwohl manche Felder kostendeckend sein sollten um alle Menschen einen Zugang zu diesen Dingen zu schaffen. Ich würde Enteignungen nie vollkommen ausschließen, bin für stärkere Besteuerung und generelle Regulierung der großen Konzerne etc.

    Nur zu sagen, dass die Konzerne an allem Schuld sind ist halt deutlich verkürzt. Selbst wenn man sagt, dass unser generelles Profit-orientiertes System defizitär ist und viele Probleme nur dadurch entstehen, ist es doch nicht einfach gelöst in dem man alles verstaatlicht. Normalerweise rolle ich als linker selbst mit den Augen, wenn bei jeder Forderung links der Schröder-SPD mit DDR, Sowjetunion, Massenarmut etc. argumentiert wird, weil das eine inhaltslose Argumentation in extremen ist. Wenn du aber sagt nur Privatwohnung oder Staat und Gewinne bei Infrastruktur sind gegen die Grundrechte, dann ist das halt zu vereinfacht und die Umsetzung deiner Forderungen würde so wie du sie hier geschrieben hast eben nicht zwangsläufig in günstigeren und besseren Wohnraum für alle resultieren. Da muss ich dann selbst ins gleiche Boxhorn schlagen was mich sonst so nervt, denn sonst hätte die Sowjetunion ja funktioniert und das nicht über so viel Armut für Millionen von Menschen.

    QueFueMejor


    Ich stimme dir in allem was du geschrieben hast zu. Ich habe aber nie gesagt, dass die Story von Spielen durchweg Mist ist und man nie daraus einen guten Film machen könnte.


    Ich stimme dir mit der Erzähl- und der Vorgehensweise zu 100% zu. Das ist ja die große Chance von Videospielen. Man kann unterschiedliche Tiefen bauen oder eben mehr Immersion erzeugen. Videospiele können einen viel mehr mitreißen, wenn man Sachen selbst erlebt. Auch kann man viel tiefer in Welten und Lore eintauchen und auch variabel. Auch stimme ich dir zu, dass das Storytellign in Videospielen eine andere Funktion hat, nämlich den Spieler voran zu treiben.

    Daher habe ich ja die Kritik an Textboxen und Zwischensequenzen geäußert. Dann verlassen Videospiele nämlich ihre eigene Erzähl- und Vorgehensweise und nehmen diese von Filmen und Büchern an. Das heißt man wird aktiv vom Spiel herausgerissen und teilweise übernimmt das Spiel andere mediale Formen. Ich finde wenn dieser Bruch geschieht, dann muss es sich halt lohnen. Das ist höchst subjektiv, das ist mir klar. Aber in einem Rollenspiel ist die story so klischeehaft sie auch ist sehr elementar und von daher ist okay, wenn man dem Spieler in dem Moment die Möglichkeit der Interaktion entzieht und ihm die Zwischensequenz aufdringt. Bei einem Mario ist es nerviger. Und ich finde je mehr und je länger das in einem Spiel geschieht, desto höhere Ansprüche habe ich an die reine Story. Und da muss ich halt vor allem Japanogames und auch Nintendo kritisieren. Klar wird das nie Weltliteratur aber dann will ich halt auch nicht so viele schlecht inszenierte Zwischensequenzen mit Textboxen auferlegt bekommen.


    Ich stimme dir auch zu, dass es bei Filmen natürlich nicht nur auf die Story ankommt. Daher kann ich auch die Kritik an Tenet nicht verstehen.


    Trotz alle dem finde ich das man wenn es um Anspruch, Kreativität, Originalität... geht schon folgendes bemerken kann Buch > Film > Spiel. Natürlich ist nicht jeder Film intelligenter als jedes Spiel und nicht jedes Buch kreativer als jeder Film etc. Das wäre sehr vereinfacht und der Meinung bin ich auch nicht. Medien müssen sich aber refinanzieren und Bücher sind kostengünstiger als Filme und Filme als Spiele (im AAA-Bereich, klar gibt es Indie-Spiele die günstiger sind als Filme etc.). Daher muss man ein jeweils größeres Publikum erreichen damit sich die Sachen refinanzieren. Und man erreicht mehr Leute in dem man die Story niedrigschwellig macht, deswegen oft weniger kontrovers und auch weniger Anspruchsvoll. So einfach ist es.

    Die Story von A Link to the Past kannst du auf einen Bierzettel schreiben und ist klischeehafte Fantasy-Schnitzeljagt. Dennoch können Leute diese mögen das ist nicht schlimm. Ich spiele die Spiele aber wegen des Gameplays und will dieser aber skippen können. Auch finde ich es halt lächerlich wenn man die Story ganz oben anstellt und Leute die Actionspiele spielen als irgendwie oberflächlich und dümmlich darstellt, wenn man so eine Story feiert.

    IcEDoG


    Es ging die ganze Zeit nicht darum ob man dann automatisch die Enhanced-Version kostenlos bekommt sondern ob man die ursprüngliche Version dann auf der Konsole noch spielen kann. Und dabei bleibe ich bei meinem Post bis nichts anderes gesagt wird, kann man doch nicht im Vorhinein präventiv von Abzocke sprechen, dass es nicht möglich sein wird, obwohl man noch kein einziges Anzeichen dafür hat, dass es wirklich so ist.


    Die 99% ist eine Absicherung, dass man nicht darauf besteht alle Spiele spielen zu können. Das hat der Mark Cerny von Sony hat gesagt, dass sie die Top 100 meistgespielten PS4-Spiele getestet haben und fast alle davon sind abwärtskompatibel. Da es nicht alle sind, kann man jetzt nicht zu 100% sagen, dass GTA V dabei sein wird, aber es deutet alles darauf hin und von daher sehe ich keinen Grund im Vorhinein davon auszugehen, dass man es neu kaufen muss.

    Also mit anderen Worten: Dein GTA5 für PS4 wird auf der PS5 nicht zwangszweise so aussehen wie das neue GTA5 Expanded & Enhanced für PS5!

    Das hat niemals jemand behauptet und darum geht es nicht.


    Dass die Konsolen inzwischen abwärtskompatibel sind, ist finde ich ein Muss, weil das inzwischen PC-Architekturen sind und da ist es einfach nicht kundenfreundlich es künstlich nicht abwärtskompatibel zu machen. Dass die Spiel Enhanced Updates bekommen ist eine feine Sache. Dass die Remaster-Versionen besser aussehen als die Enhanced Updates ist doch klar. Bei dem einen wird halt ein bischen nach Schema F verschönert und bei dem anderen wird aktive Entwicklungsarbeit ins Remaster gesteckt. Dass das selbe ist hat hier nie jemand behauptet und nochmal es ging darum, ob man die Ur-Version spielen kann. Daher habe ich auch das Beispiel gebracht DVDs auf einem Blu Ray-Player zu schauen. Die sehen dann ja auch nicht aus wie die Blu Ray-Fassung.


    Wenn die Entwickler einem kostenlos die Remastered-Fassung geben wenn man die alte hat, dann ist das ein Zugeständnis des Entwicklers und toller Kundenservice und eben keine Slebstverständlichkeit.


    BTW: Es gibt übrigens Gerüchte (basierend auf Shop-Einträgen), dass man übrigens bei GTA V ein kostenloses Update als Besitzer der PS4-Version bekommen wird.

    Ich habe das erste Spiel damals kurz Nach Release auf der PS4 gespielt und war wirklich extrem begeistert. Da ich selten dazu komme auf der Konsole zu zocken und ich keine Vita hatte, bin ich aber dann irgendwie rausgekommen.


    Der Switch-Port war mir leider zu teuer. Ich habe mir damals extra einen japanischen eShop-Account gemacht um die Demo von DQB2 auf der Switch zu zocken. Fand ich wieder geil. Ich habe die deutsche Demo dann nicht mehr gespielt und das Vollpreis-Spiel auch nicht mehr. Zu Release hatte ich viel andere Spiele zu zocken und jetzt ist es mir im Vergleich zur PS4-Version zu teuer. Vielleicht schlage ich aber mal gebraucht zu, weil ich es vom Spiel her echt super finde. :)

    Bevor ich zu 3D All-Stars komme, möchte ich noch einmal erwähnen, dass ich es echt blöd finde, dass Sowohl Super Mario Bros. 35 als auch der Erwerb von 3D All-Stars zeitlich bis März limitiert ist. Solange Nintendo da keine plausible Begründung für die Entscheidung hat, finde ich diese echt scheiße.


    3D All-Stars ist finde ich ein zweischneidiges Schwert. Preislich ist es nicht günstig aber auch nicht so teuer. Twilight Princess HD und Wind Waker HD waren auch nicht viel mehr angepasst als Sunshine und dafür haben die Spiele jeweils den Vollpreis gekostet. Hier bekomme ich für den Vollpreis HD-Versionen von Sunshine und Galaxy sowie das minimal angepasste Super Mario 64. Wenn man sich die Spiele auf Wii, Wii U, Virtual Console... heutzutage digital kauft kommt man auch nicht viel günstiger weg. Sunshine gibt es gar nicht und nicht jeder hat diese Konsolen um gebraucht zu kaufen. Von daher ist es okay, wenn auch nicht der Brüller.


    Was mich stört ist dass es wie ein unrundes Produkt wirkt. Einerseits hätte man Galaxy 2 einfach dazu packen sollen. Das nervt tierisch, dass es nicht dabei ist.


    Andererseits ist es so, dass Super Mario 64 halt kaum aufbearbeitet wurde. In einer Zeit in der so ziemlich alle Klassiker der PS1 (Tony Hawk, Spyro, Crash, MediEvil, FF VII, Resident Evil 2...) super aufwendige Remakes bekommen, ist es schade, dass Super Mario 64 und Ocarina of Time dies nicht haben.

    Ich finde das lässt sich nicht mit Geldgier erklären. Wie gesagt hätten die Ports von Sunshine, Galaxy und Galaxy 2 auch einzeln Vollpreis verkaufen können wie bei Zelda und ein Mario 64 Remake auch. So ist es halt nichts Halbes und nichts Ganzes. Für eine Port-Collection fehlt Galaxy 2. Soll es ein Best off-Mario aus jeder Generation sein, dann hätte man es aufhübschen müssen.


    Dennoch habe ich es mir gekauft. Ich bin Handheld-Spieler und freue mich die Spiele erstmals unterwegs zu haben und hätte auch einzeln für die Ports mehr gezahlt von daher ist es ein gutes Paket. Es ist an sich nicht schlecht. Schlecht ist, dass es hätte so viel mehr sein können und es das aber leider nicht ist.

    Warum sollte ich teure Handhelds (und sind die nicht teurer als früher mal?)...

    Ja früher waren die viel günstiger. Zur Game Boy-Ära im zweistelligen Bereich. Aber was hat der Preis mit dem mitnehmen zu tun? Man kann ja darauf aufpassen, dass er keinen Schaden nimmt und ganz ehrlich frage ich mich wie oft Leute hier überfallen werden, dass solche Ängste bestehen. Vor allem wenn jedes zweite Handy immer noch wertvoller ist als eine Switch.

    Wenn man manchmal Leute über das arme Smartphone zetern hört, könnte man glauben, wir starren grundlos rein lol.

    Das stimmt.

    Glücklicherweise wird diese Art von Spielen für den PC noch nicht akzeptiert. Ich befürchte jedoch, dass sie irgendwann den Sprung schaffen könnten.

    Naja die erfolgreichsten Spiele außerhalb des Mobile Marktes sind Fortnite, GTA Online und FIFA. Alle durch Microtransactions. Es ist schon seit ein paar Jahren so, dass Ingame-Käufe durch Lootboxen etc. auf Konsole und PC erfolgreicher sind als herkömmliche Vollpreisspiele.

    Die Frage ist: Wo lebst du denn? xD

    In meiner Schule hatte jeder den Gameboy zum Pokemontauschen mit. Sogar meine Volksschullehrerin hatte ab und zu auf längeren Zugfahrten bei Ausflügen und Schullandwochen gegen uns gekämpft, die war gut drauf. Und wir haben für unsere erledigten Wochenaufgaben Pokemonsticker geschenkt bekommen. Erziehung und Motivation für Kinder kann so einfach sein, wenn man als Belohnung Sticker verteilt. xD

    Ja ich hatte in meiner Grundschulzeit auch die Hochphase der ersten Generation mitgenommen. Da hatte jeder den Game Boy dabei und getauscht. Ansonsten ist es aber ein wohl eher lokales Phänomen. Auf meinem Arbeitswegen fahre ich mit der Straßenbahn an vielen Schulen dabei und sehe viele Kinder und Jugendliche verschiedensten Alters und niemand zockt auf dem Handheld.


    Ich selbst sehe beobachte, dass sehr viele Leute in der Öffentlichkeit auf dem Smartphone zocken. Leute jeglichen Alters. Egal ob Pokémon GO ein Candy Crush oder eben Minecraft und Fornite Mobile. Die männlichen Schüler fast alle. Aber auch viele andere Leute. Aber eben nur Smartphone.


    Ich fahre in den letzten Jahren viel mit Bus und Bahn. Zur 3DS-Zeit habe ich täglich 4 - 5 Menschen bei Streetpass getroffen. Offen 3DS gespielt hat jedoch kaum einer. Alle paar Wochen und Monate mal. Seit es die Switch gibt habe ich vielleicht 4 - 5 Mal Leute damit spielen sehen. Man merkt schon, dass es immer noch total unüblich ist, dass auf dezidierten Handheld-Geräten gezockt wird.


    Ich selbst zocke viel in der Öffentlichkeit. Ab und zu auf dem Smartphone aber vor allem auf Handhelds. Ich bin Pendler und täglich 2 - 3 Stunden in Bus und Bahn unterwegs. Addiert man das, so habe ich halt super viele Stunden wo ich mit der Switch richtige Spiele spielen kann. Zuhause komme ich nie dazu und wieso sollte ich die Zeit in der Bahn nicht für mein Hobby nutzen? Daher liebe ich auch die Switch. Unterwegs richtige Spiele spielen.

    Ich sehe das ganz anders. Mir geht es primär um Gameplay. Ich zocke viele Indie und Retro-Spiele und die haben meist wenig oder keine Story. Auch ein Zelda interessiert mich nicht von der Story. Und ich finde das nicht schlimm.


    Mir fällt übrigens kein einziges Spiel mit einer richtig guten Story ein. Viele würden da Spiele nennen wie Final Fantasy VII, Witcher 3, The Last of Us, Metal Gear Solid, Life is Strange, GTA und viele mehr. Würde man das verfilmen dann wäre GTA ein okayer Gangsterfilm, die Story von The Last of Us gab es so auch schon in Endzeit-Filmen. Eine Story von Zelda ist wirklich billigstes 0815 Fantasy. Was die Storys dennoch mitreißend macht ist die Immersion. In keinem Zombie-Film spiele ich Joel und Ellie und deswegen kann mich das nicht so mitnehmen. In Skyrim laufe ich durch die Gegend und erlebe die Welt hautnah und so dicht wie es keine Serie mit 10 Staffeln schaffen könnte. Richtig gut ist die Story von Skyrim aber dennoch nicht. Videospiele sind immersiv und nehmen einen mit und daher sind selbst okaye Stories oft umwerfend.


    Weil das eben so ist, finde ich aber, dass es nur ganz wenige Spiele gibt die mir die Story groß auf die Nase binden können. Ich spiele ein Spiel um zu spielen und nicht um einen Film zu sehen oder ein Buch zu lesen. Daher mag ich es wenn die Story so eingebunden wird wie in GTA oder Bioshock. Wenig Zwischensequenzen und viel durch World Building. In meinen Augen muss Storytelling parallel zum Gameplay laufen und wenn man das Gameplay durch Zwischensequenzen unterbricht dann muss es sich auch lohnen. Noch schlimmer sind Textboxen. Ich will in Mario kein 5 Minuten Animationsfilm sehen wie Bowser Peach entführt. Ich will die Level spielen. Auch bei Pokémon Sonne und Mond gab es so viele Zwischensequenzen mit Textboxen mit einer Story die selbst für Japanogames die kindgerecht sind einfach nur langweilig ist. Das nervt mich total.

    Naja ich finde man muss wie schon öfters gesagt von der Grafikqualität und dem Grafikstil sprechen. Grafik steht bei mir sogar oft vor der Story aber natürlich hinter dem Gameplay.


    Ich spiele ein Skyrim lieber auf der Switch unterwegs als mit 4K Mod auf dem PC. Das sieht zwar geiler aus aber ich komme nicht dazu es zu zocken, von daher ist mir die Grafikqualität da egal.


    Dennoch ist die Grafik schon wichtig. Ich finde zum Beispiel, dass das Remake von Friends of Mineral Town für die Switch einen schrecklichen Grafikstil hat. Das sieht halt aus wie ein billiges Handygame. Schaut man sich dagegen den vorher oft kritisieren Grafikstil des Links Awakening Remakes an, so sieht man da wie viel Liebe da im Detail steckt. Der Grafikstil von Cadence of Hyrule ist auch super. Alles sind moderne Top Down-Games aber ich finde das Friends of Mineral Town abschreckend. Nicht weil es nicht super modern ist, sondern weil der Stil billig wirkt.

    Aber auch die Grafikqualität kann eine Rolle spielen. Bei Resident Evil 2 auf der PS1 habe ich mich damals zu Tode gefürchtet. Weil man die Grafik für damalige Verhältnisse gut fand. Zocke ich das Spiel heutzutage auf einem Röhrenfernseher nimmt es mich nicht mehr mit. Auf dem großen 4K-Fernseher noch wenigier. Es ist zu veraltet und man kann es wegen der Grafik weniger genießen.


    Von daher ist mir die Grafik nicht am wichtigsten, aber sie ist definitiv nicht unwichtig. Ich glaube auch, dass der Grafikfetischismus bei jüngeren Spielern geringer ist als bei älteren. Die Leute die ihre Konsole für Shooter, Renn- und Sportspiele kaufen sind doch eher die Spieler Ü20. Die Abends mit den Freunden über Voice-Chat eine Runde Call of Duty-Spielen. Die Kiddies spielen Fortnite, das hat nichts mit AAA-Grafik zu tun.