Kapitel 21 ~ Gefahr
Rika ließ sich abseits von den anderen im Gras nieder, während Sean mit Lumia an seiner Seite zum Kampflatz trat. Mit einem überheblichen Blick stellte sich Heros ihm gegenüber, sein Vulnona stolzierte neben ihm her – mindestens ebenso arrogant wie Heros selbst.
Ohne auf ein Zeichen Ralons zu warten, begann das Vulnona den Kampf mit einem Flammenwurf, dem Lumia ausweichen konnte. Das Gras blieb versengt zurück.
Rika bemühte sich darum, das seltsame, große Wesen, welches sie gesehen hatte, aus ihrem Kopf zu verbannen und sich auf den Kampf zu konzentrieren, doch wie ein Schatten haftete die Erinnerung an ihr. Dieses Wesen hatte eine schier unglaubliche Macht gehabt, Caligo hatte diese gespürt, und es war offensichtlich gewesen, dass es Ralons Garten beobachtet hatte.
„Vielleicht sollten wir Ralon nachher darauf ansprechen“, bemerkte Caligo nur und Rika warf ihm einen Blick zu, „Wer weiß, wer oder was das war …“
„Ich weiß nicht …“, erwiderte Rika zweifelnd, doch bevor sie noch etwas sagen konnte, sprang sie hastig zur Seite, um einem Flammenwurf von Heros‘ Partner-Pokémon auszuweichen.
„Oh, da hätten wir doch fast jemanden getroffen“, höhnte dieser und grinste, während er voller Ironie hinzufügte: „Das wäre ja schrecklich gewesen…“
Caligo fauchte ihn an, bevor Rika etwas entgegnen konnte, doch Heros schien unbeeindruckt zu sein und lachte nur. Doch mit einem Mal erstarb sein Lachen und er ging mit schmerzverzerrtem Gesicht in die Knie.
Lumia hatte das Vulnona, welches sich nicht mehr auf den Kampf konzentriert hatte, mit einem Psystrahl getroffen. Wut trat in Heros Augen und ruckartig sah er zu Sean.
„Was sollte das?“
„Achte ihm Kampf immer auf deine Deckung“, entgegnete Sean kalt und Rika glaubte ein Spur von Wut in seiner Stimme zu hören, „Ablenkung während eines Kampfes ist mehr als gefährlich!“
Das Vulnona richtete sich auf und verfiel sofort in Kampfstellung. Das Fell sträubte sich und es entblößte die scharfen Fangzähne, während sich Heros ebenfalls erhob.
Dann griff es mit einem gewaltigen Feuersturm an, den Lumia mit einem Schutzschild abwehren konnte.
„Los, Fura, wir zeigen es ihm!“, fauchte Heros und seine Partnerin griff erneut an. Ein heftiger Kampf entbrannte und die beiden Pokémon waren eingehüllt von Flammen und den psychischen Kräften Lumias.
Aus dem Augenwinkel bemerkte Rika, wie Ralon aufstand und Erusia leicht ihre Flügel spreizte, als mache sie sich bereit, im Notfall dazwischen zu gehen. Genau in dem Augenblick, in dem Rika wieder zu den beiden Kämpfenden blickte, überraschte Lumia ihre Gegnerin mit einem Ruckzuckhieb. Fura wurde dabei zwar nicht verletzt, doch Rika erkannte den Vorteil, den diese Situation für Sean und Lumia ergeben hatte, sofort.
Fura war zu überrascht von der direkten Attacke, dass sie zu spät versuchte, einem Psystrahl Lumias auszuweichen. Das Fuchs-Pokémon wurde einige Meter weit geschleudert und landete dann mit einem leisen Wimmern im Gras.
„Die Attacke war zu stark für einen Übungskampf“, bemerkte Caligo da und legte leicht die Ohren an. „Der ganze Kampf war zu heftig für einen Übungskampf“, korrigierte Rika ihn und Caligo nickte nur, „Die beiden haben sich da rein gesteigert.“
Fura hatte sich mittlerweile mühsam aufgesetzt und leckte vorsichtig die große, blutende Wunde an der Flanke, währen Lumia sich um einige Verbrennungen an der Schulter und der Seite kümmerte. Sean und Heros tauschten vernichtende Blicke aus und für eine ganze Weile rührte sich niemand.
„Was sollte das?“, fragte Ralon schließlich wütend und brach damit das Schweigen, „Was habt ihr euch dabei gedacht?“
„Dieser Bettler hat mich angegriffen, als ich nicht darauf geachtet habe!“, fauchte Heros, „Das war…“
„Vollkommen richtig!“, unterbrach Ralon ihn dann, „Niemand wird in einem echten Kampf darauf Rücksicht nehmen – jeder Gegner würde so etwas ausnutzen! Du hattest nicht den geringsten Grund, solche Attacken zu starten!“ Er gestikulierte zum verbrannten Gras. „Und du, Sean! Ich habe dir oft genug gesagt, dass du dich verdammt noch mal zurückhalten sollst! Lumia ist zu stark, als dass sie in einem Übungskampf mit voller Kraft angreifen kann!“
Rika blickte zu Caligo, denn während Ralon mit den beiden diskutierte und sie zurecht wies und die anderen drei das Ganze fasziniert verfolgten, hatte sie die Gelegenheit, eine Idee mit ihm zu besprechen.
„Vielleicht sollten wir Suicune nach dem Wesen fragen“, wandte sie ihre Gedanken an Caligo, „Wenn jemand etwas darüber weiß und uns sagen kann, was wir tun sollen, dass Suicune.“
„Du hast Recht“, erwiderte Caligo, „Ich versuche, Suicune zu erreichen.“
Rika spürte, wie Caligo die Verbindung zu dem legendären Pokémon herstellte, die entstanden war, als Suicune ihnen einen Teil seiner Macht zur Verfügung gestellt hatte.
„Was gibt es?“
„Suicune!“, dachte Rika erleichtert, als das legendäre Pokémon antwortete, „Es gibt etwas, worüber wir mit dir reden müssen.“
„Worum geht es?“
„Wir haben“, begann dann Caligo, „ein Wesen gesehen, es zog Kreise über Ralons Haus.“
„Es war groß und sehr hell, fast schon weiß und es hatte riesige Schwingen“, fuhr Rika fort, da sie wusste, dass Caligo Beschreibungen nicht so sehr lagen, „Ich habe noch nie so ein Wesen gesehen, vielleicht war es ein Pokémon. Caligo hat eine seltsame Macht gespürt, die viel zu stark war. Sie war – noch um einiges stärker als deine Macht, Suicune!“
Eine Weile herrschte Stille und Rika glaubte schon, dass Suicune nicht antworten würde, doch schließlich brach es das Schweigen.
„Rede mit Ralon darüber“, sagte es knapp, „So schnell wie möglich. Ihr seid in Gefahr.“
„Aber wer oder was war das?“, fragte Caligo hastig.
„Ein legendäres Pokémon“, war Suicunes Antwort und Rika glaubte einen Hauch von Angst gespürt zu haben. Dann beendete das legendäre Pokémon die Verbindung und Rika starrte Caligo an.
„Irgendetwas stimmt hier nicht“, sagte sie dann leise und biss sich auf die Lippen, während sie die Zustimmung von Caligo spürte.
Mittlerweile schien Ralon mit seiner Moralpredigt fertig zu sein, denn die anderen machten sich auf den Weg in das Haus. Milotic half Fura, während Lantis und Toran Heros stützten.
„Ralon, ich muss mit dir reden“, sprach Rika ihn dann an, als er ebenfalls rein gehen wollte, „Es ist wichtig!“
„Was ist denn?“
Erneut erzählte Rika von dem seltsamen Wesen, was sie gesehen hatte und fügte dann hinzu, was Suicune gesagt hatte. Während ihrer Erzählung weiteten sich Ralons Augen leicht.
„Verdammt“, flüsterte er dann, „Wir müssen hier weg. Rika, geh rein, pack deine Sachen. Wir müssen los!“
„Was ist denn los, Ralon?“, fragte sie.
„Hier ist es nicht mehr sicher!“, entgegnete dieser knapp, „Mach schon!“
Dann drehte er sich um und eilte zu der Tür.
„Ralon, was war das für ein Wesen?“, rief ihm Rika hinterher, die völlig perplex war.
Ralon blieb stehen und drehte sich um.
„Die Gefahr“, antwortete er dann und ließ Rika und Caligo verwirrt im Garten zurück.
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Fortsetzung folgt ...
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