Meine Abgabe, eine Kurzgeschichte.
Das kleine Memmeon
An einem See lebte eine kleine Pokemonfamilie, eine Intelleon-Dame mit ihrem Partner Morlord sowie einem Memmeon. Memmeons sind von Natur aus schüchtern und zurückhaltend, aber dieses kleine Männchen war ein spezieller Fall. Selbst als seine Brüder und Schwestern noch da waren, traute es sich kaum als dem Nest im Schilf heraus und hatte wenig Kontakt mit den benachbarten Pokemon. Aber seine Geschwister hatten inzwischen den See verlassen und sich eigene Reviere an anderen Gewässern gesucht. Intelleon und Morlord würden Memmeon immer ein Zuhause bieten, wenn er das möchte, aber machten sich dennoch Sorgen um ihren Sohn. Denn dieser litt unter Einsamkeit, er wollte Kontakt zu anderen Pokemon und Freunde finden, aber hatte zu viel Angst und wusste nicht, was er dagegen tun sollte.
Eines Nachts hatte Memmeon einen Traum, in welchem er fernab von seinem Nest an einem anderen See mit Pokemon, aber auch einigen Menschen, spielte. Als er erwachte, entschied er, es zu versuchen und woanders sein Glück und seinen Mut zu suchen. Nachdem Memmeon seinen Eltern von dem Traum erzählt hatte, baten die beiden ein regelmäßig vorbeiziehendes Pelipper, das kleine Kerlchen mitzunehmen. Natürlich durfte Memmeon jederzeit zurückkommen, wenn er das möchte. Pelipper nahm Memmeon vorsichtig in seinen Schnabel und flog mit ihm los. Nach kurzer Reise fand das Vogelpokemon einen hübschen kleinen See inmitten eines Waldes nahe eines Menschendorfes, setzte Memmeon am Ufer ab und verabschiedete sich.
Die Pokemon am See beäugten Memmeon neugierig, Enton und Knapfel versuchten, das neue Pokemon zu begrüßen. Doch das sehr schüchterne Memmeon bekam Angst und zog sich unter die großen Blätter am Uferrand zurück. Die Pokemon nahmen es ihm nicht böse, sie wussten, dass Memmeons eher zurückhaltend sind und wollten ihm erst einmal Zeit lassen, sich am See einzuleben. Doch für Memmeon war es schwer, er wollte mit den anderen spielen und zusammen futtern, aber die Angst und Unsicherheit waren zu groß. Er beobachtete die anderen Pokemon, ihre Eigenheiten, wer gerne mit wem spielte, was sie gerne aßen, doch blieb außer zur Futtersuche meist in seinem versteckten Blätternest. Neben den wilden Pokemon gab es auch einige, die mit Menschen zusammenlebten und oft an den See kamen. Manchmal sogar in Begleitung ihrer menschlichen Partner. Alle wollten Memmeon näher kennenlernen, nahmen aber Rücksicht auf seine scheue Art.
Ein Eneco-Mädchen interessierte sich besonders für Memmeon und wollte gern sein Freund ein. Das Katzenpokemon gehörte zu einem Menschen im Dort, trug ein rotes Halsband mit einer Schleife und kam öfter zum Spielen zum See. Auch sie hatte Memmeons sehr scheue Art bemerkt und versuchte immer, sich ihm sehr langsam zu nähern, mal mit einer Beere, mal mit etwas zum Spielen. Nun spielte sie mit einem Ball vor seinem Nest und wartete geduldig, ob er sich heraustraute. Mit etwas Übermut landete der Ball auf einmal im Nest direkt vor Memmeon. Eneco blieb draußen, bat aber das schüchterne Wasserpokemon, den Ball wieder herauszubringen. Memmeon überlegte einen Moment, ob er das Spielzeug einfach wieder hinauswerfen sollte, erinnerte sich dann jedoch an seinen Traum, fasst sich ein Herz und trat mit dem Ball im Maul aus seinem Nest heraus.
Die anderen Pokemon bemerkten Memmeon, hielten sich aber weiter zurück. Nur Eneco trat vorsichtig auf ihn zu und bedankte sich für den Ball. Das Katzenpokemon setzte eine Pfote auf den Ball, legte den Kopf schief und schaute Memmeon fragend an. Memmeon konnte sich gar nicht erklären, woher sein Mut auf einmal kam, doch er fragte stotternd und mit stark zittriger Stimme, ob er mit Eneco zusammen spielen könnte. So fand Memmeon seinen ersten Freund am See und die beiden spielten eine Weile mit dem Ball, bis sie erschöpft unter einem Baum Pause machten.
Dicht nebeneinander lagen die jungen Pokemon und beobachteten das Treiben am See. Dann raschelte es über ihnen im Baum und zwei Beeren fielen der Wasserechse und dem Kätzchen vor die Nasen. Beide schauten hoch und entdecken ein eF-eM mit einer dritten Beere im Maul, das langsam zu Boden glitt und anfing die Beere zu essen. Memmeon und Eneco nahmen die geschenkten Beeren gerne an und aßen zusammen mit dem Fledermauspokemon. Knapfel gesellte sich vorsichtig mit einer weiteren Beere dazu.
Das kleine Memmeon wird immer schüchtern bleiben, aber dies waren seine ersten Schritte, um Freunde zu finden und ein wenig zutraulicher gegenüber seinen Nachbarn zu werden.
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