Nirgendwo in Deutschland findest du Aufrufe, deswegen Chinarestaurants umzubenennen oder das "chinesisch" aus Gerichten zu entfernen
Der Punkt war auch nicht zu beurteilen ob der Boykott Sinn macht, sondern in Frage zu stellen ob es anti Jüdisch, oder anti Israelische Kritik ist.
Was natürlich wegen anderer kommentare die sie gemacht haben soll trivialisiert werden kann.
Ich fands aber wichtig einige der Claims zu prüfen.
Aber bitte sehr:
Warum boykotierte man Nestle und nicht alle anderen Marken?
Erstmal ists halt Happenchance.
Weiterhin sind wir keine Fans von China und Russland, die paar Beziehungen die unsere Regierung mit ihnen hat sind auch nicht gerade populär.
Russisches Gas wurde auch abgeschafft.
Israel ist hingegen sehr beliebt und wird von der Regierung verteidigt, wirtschaftlich und milutärisch unterstützt, bis zu einem Punkt in der sie darüber redeten Truppen nach Gaza zu schicken.
Stärkere Kritik schafft demnach awareness.
China und Russland sind auch nicht in der jungen Vergangenheit auf Kolonialismus gegründet worden und hat seine ganze existierende Lebenszeit als Staat genutzt um ein Volk zu unterdrücken und einen Ethnostaat aufzubauen.
Ich weiß nicht, ob ich das als Beweis dafür sehen würde, dass Journalismus Schund ist, selbst wenn der taz Defizite in der Berichterstattung über die Hintergründe nachgewiesen werden können
Mir geht es lediglich darum, darauf hinzuweisen, dass die Sache meinem Verständnis nach nicht so eindeutig ist, wie du es hier zunächst dargestellt hast
Und das ist was ich kritisiere.
Ein bereits Magazin das bereits bias ist schafft es nicht, seinen Punkt vernünftig zu verteidigen und bleibt so vage, dass man seine eigenen Nachforschungen anstellen muss.
Ich finde das schlampig.
Weiß nicht, wie es dir geht, aber ich würde den Massakern vom 7. Oktober nicht meine "bedingungslose Solidarität" geben, um es mal sehr vorsichtig auszudrücken.
Die Leute denken zu viel in schwarz und weiß, der 7. Oktober ist nicht zu rechtfertigen.
Bedingungsloser Support für Resistenz ist genau so Nonsens wie bedingungsloser Support für Israel wegen der Naziverbrechen.
Gleichzeitig muss ich aber auf Doppelstandards aufmerksam machen.
Magazine haben die letzten drei Monaten mit ehemaligen deutschen IDF Mitgliedern unkritisch über die jüdische Erfahrung gesprochen.
Die Verbrechen der IDF sind objektiv schwerer und zahlreicher, aber eine rein positive Auseinandersetzung wird nicht nur tolleriert, sondern auch erwartet.
Diesbezüglich wäre ein Boykott gegen Israel Unterstützer doch genau so gerechtfertigt, wie ein Boykott gegen October 7 Verteidiger?
Bezüglich des Wiederstandes.
Die palestinenschischen Autoritäten, vor allem in der Westbank bemühen sich schon lange um eine Zweistaatenlösung. Da Israels Regierung prinzipiell dagegen ist, würde die US aber jede Form von Verbesserung der Beziehung, oder eine direkte 2 Staaten Lösung Veto'en.
Wenn das nicht schon passiert ist.
... Weil Google inzwischen nur noch shit ist, bekomm ich bei meiner Suche nichts außer Ceasefire sonnst hätte ich mehr sagen können.
2018 veranstaltete Palestina einen March for Peace. Israel schickte Scharfschützen, welche mindestens dutzenden die Beine wegschossen und sie fürs Leben verkrüppelten, wenn sie es überlebten.
Mehrere hundert proPalestina Organisationen, inklusive aller politischen Parteien wurden von Israel gebannt.
Das müsste die Westbank betreffen.
Die unterschiedlichen Regelungen in den drei Regionen macht das recht verwirrend.
Zum derzeitigen Zeitpunkt sind in Israel Sympathiebekundungen wie Palestina Flaggen, oder sympathie für Zivilisten strafbare Terror Vergehen, die inzwischen auch jüdische Israelis betreffen.
Auch versuche die Zeitungen einzuschrenken wurden gemacht.
Neben Suizid, ein militärisches Vorgehen ist die einzige Form von Protest die ihnen noch geblieben ist.
Dies könnte sich geändert haben mit dem Südafrikanischen Vorstoß, aber wer weiß ob das langzeitlich wirklich systemischen Wandel bringt?
Natürlich hat auch militärischer Wiederstand Regeln die nicht gebrochen werden dürfen.
Trotzdem, wenn jetzt Leute kompensieren und sagen die Opfer waren Kollateral für einen gerechten Kampf kann ich zwar nicht zustimmen, aber bei all dem Terror von dem berichtet wurde, kann ich diese Kritik aber auch nicht verurteilen, auch wenn sie fehlgeleitet ist.
Dies endet selbstredend wenn die Tötung von Juden als Juden und als Civilisten direkt gefeiert wird.
Für weiteren Kontext.
91% aller Kinder litten nach 2021 unter PTSD. https://euromedmonitor.org/en/…-after-the-Israeli-attack
Gefangene*r, unter einer Starvation+ Diät, mit regelmäßigen Bombenstrikes, die aufkommende Trinkwasserkriese...
Oktober 7 war das erste mal seit ihrer Geburt dass diese Leute Gaza verlassen haben...
Das rechtfertigt sicher nicht die 600-700 toten Zivilisten, demnach ist die Reaktion auf solche Aussagen wohl verständlich.
"Ne, sorry, ihr müsst den ganz anders verwenden, als er de facto verwendet wird"?
Ich meine garnichts, ich sage nur, dass der Begriff Semit auch den Mittleren Osten einschließt und es ein paar Leute gab die vorschlugen, dass es Sinn macht.
Ich dachte das wäre eigentlich schon der Fall, also hab ichs angemerkt.
Wenn nicht, kann man gerne über die Sinngemäßigkeit der Idee Diskutieren, aber nicht mit mir, ich glaube nicht dass ich die nötigen Kompetenzen dazu mitbringe.
Die Feindlichkeit gegenüber jüdischen Menschen und muslimischen bzw. palästinensischen Menschen sind qualitativ verschieden
Qualitativ? Sicher ist es historisch einzigartig durch die Menge an Verschwörungstheorien und wie lange diese Gruppe schon verfolgt wird.
In dem Fall fände ich den Begriff Einzigartig angemessen.
Auch Quantität.
Aber man sollte Begriffe wie Qualität lieber vermeiden.
Ich bin sicher dass die Mutter des erstochenen Sechsjährigen und die ertrunkenen Flüchtlinge es nicht qualitativ leichter hatten weil deren Hass erst am 11. Sebtember losging.
Denn du kamst mir recht entsetzt vor, dass ich das überhaupt vorgeschlagen habe. Und das klingt wiederum ihnen gegenüber etwas entmündigend.
Das klingt für mich wie eine Idee Juden wären größere Opfer und es würde das Wort Antisemismus zu sehr trivialisieren, wenn Islamophobia dazu gehöre.
Wobei ich natürlich nur raten kann wie deine Reaktion dazu wirklich aussieht.
Derzeit halte ich die Inflation von AntiZionismus als Form von Antisemismus für viel viel gefährlicher.
Ich finde demnach das historische Argument eher überzeugend.
Dass die Art sich zu unterschiedlich manifestiert, als dass man beides miteinschließen könnte.