Als Schwester Joy ihr Pokemon aus dem Premierball holte, wurde der junge Trainer entspannter. Da sie die Führung übernahm, gab es für Claudio keine Möglichkeit sich dem kommenden Urteil zu wiedersetzen. Ihr Heitera hatte sicher einiges drauf. Und dennoch demonstrierte Claudio seine schier endlose Dummheit. Er beleidigte das Heitera und Schwester Joy, was ihm zwei Eier aufs Gesicht bescherte. Ein vergnügliches Ereignis für den jungen Trainer. Joy als alte Schachtel zu bezeichnen ist mit einer selbstzugefügten Wunde zu vergleichen. Sie ist immerhin die Person, die deine Pokemon heilt. Sie ist die Person, die sich um die Gesundheit deiner Pokemon kümmert. Ohne sie würden sich Trainer zweimal überlegen einen Kampf anzunehmen. Besonders in Arenen. Joy hat Autorität. Ob Claudio sich dem bewusst war, ist ein Geheimnis, dass ein anderer Lüften kann.
Dennoch, dass die Pokemon dieses Rüpels nur für eine Woche entnommen werden, war nicht Strafe genug. Joy hatte selbst gesagt, dass er ein bekannter Rowdy auf der Insel sein. Entsprechend war dies nicht seine einzige Missetat. Doch Siegfried konnte ihrem Urteil nicht wiedersprechen, da sein Flemmli ihre heilende Hand benötigte. Allerdings wurde es noch schwieriger für ihn stillschweigenddazustehen, als sie von ihm Mithilfe für die Bodenreparatur forderte. Mit Claudio. Der junge Trainer hob schon seine Hand zum Protestieren, da er jedoch den Kampf angestachelt und durchgeführt hatte, war er in gewisser Weise mit verantwortlich und senkte seinen Arm. Ihr Zwinkern machte die Sache nicht gerade angenehmer. „Na gut, Einverstanden.“, sagte er in einem mürrischen Ton. Er setzte sein Flemmli auf seinem Platz hin und wandte sich an Claudio: „Schön, je schneller wir den Boden reparieren, desto eher wirst du verschwinden. Also, führe uns zum Schuppen.“
Claudio war klar, dass er sich wohl fügen müsse, wenn er das hier so schnell wie möglich hinter sich bringen und darüber hinaus seine Pokemon zurückbekommen wollte. Wiederwillig schritt er auf Anastasia zu wobei sein Gang nun nicht mehr von Selbstbewusstsein strotzte wie zuvor. Der Macho sagte zu der jungen Frau: "Sorry das ich dich und dein Pokemon so angegangen bin." Nachdem er den Satz beendet hatte streckte er seine Hand zu der Trainerin aus. Die Braunhaarige ergriff die Hand und erwiderte zu Claudio: "I-Ist ok. Bitte behandel deine P-Pokemon besser dein Pinsir hatte Angst vor dir." Wut kochte in Claudio hoch jedoch atmete er tief aus und sagte nun mit leicht zusammengekniffenen Zähnen: "Werd drüber nachdenken." Dann lies er die Hand von Anastasia los und richtete sein Wort an Siegfried: "Ich werd mir kurz noch das Ei vom Kopf waschen dann können wir anfangen." Er ging in Richtung Toilette davon.
Nun ging die Braunhaarige neben ihren Helfer und mit leicht zittriger Stimme sagte sie: "Vielen Dank für d-deine Hilfe. Ich heiße Anastasia." Während sie das sagte wanderte ihr Blick über den Trainer. "Er scheint sich echt gut in Form zu halten." dachte sie sich. Ihr Blick wanderte weiter von seinen Armen bis zu seinem durch das Oberteil freien Bauch. Dann setzte sie ihren inneren Monolog fort: "Der Bauch sieht auch super aus. Wie es wohl wäre den als Kopfkissen zu verwenden während ich mich an ihn...". Sie spürte wie ihr die Röte ins Gesicht stieg. Es glühte förmlich. Verlegen schaute sie zu Boden, legte ihre Hände aneinander und zuckte nervös mit den Fingern. Anastasia schrie gedanklich fömlich: "Anastasia was denkst du dir nur. Was wenn er deinen Blick mitbekommen hat." Die Braunhaarige sprach nun mit einer sehr nervösen Stimme: "I-Ich w-würde dir gerne b-bei deinen Hochtouren äh Reparaturen helfen. Nur ich fürchte Schwester Joy w-würde es n-nicht erlauben. Ich h-hoffe ich k-kann das wieder gutmachen." Nun explodierte ihre Stimme in Gedanken förmlich: "Scheiße was sagt du denn nur! Das hat dich doch schon öffter in Probleme gebracht. Was soll er denn nun von dir denken?" Sie senkte ihren Kopf ein wenig und schaute auf ihren Stiefel.
Dass Claudio seinen Kopf säubern wollte, konnte man ihm nicht verübeln. Die Leute außerhalb des Centers würden sich über ihn totlachen. Aber angesichts seiner Persönlichkeit wäre es ein angemessenes Ereignis gewesen, aber man kann ihn ja nicht dazu zwingen.
Das Mädchen, welches das Opfer dieses ehrenloses Trampels war, bedankte sich bei Siegfried. Dass sie ihren Namen mitteilte, war dem Jungen ziemlich egal. Vielmehr konnte er nicht verstehen warum manche Leute einfach ihren Namen sagen. Sicherlich wollte sie nur höfflich sein und ihm die Möglichkeit geben sie beim Namen zu nennen. Aber eigentlich hätte es andersherum sein müssen. Der Helfer nennt seinen Namen, damit der Ausgeholfene beim späteren erzählen einen Namen nennen kann. Oder die Person ansprechen. Aber gut, es ist wie es ist. Sie erwähnte ihren Namen, nun musste er seinen Namen offenbaren: „Ich heiße Siegfried. Siegfried Wilder. Ich habe nur getan was notwendig war.“ Der Junge achtete nicht sonderlich auf ihre Gesten. Vielmehr richtete sich seine Aufmerksamkeit auf Claudios Wiederkehr. Doch das wurde wieder auf das Mädchen gezerrt, als sie Siegfried ihre Hilfe bei den Reparaturen anbieten wollte. Was sie jedoch rausbrachte war pure Nervosität. Oder Schüchternheit. Eines von beidem. Vielleicht auch was ganz anderes. Nichtsdestotrotz gab er ihr eine Antwort: „Das ist ja nett gemeint, aber du hast Schwester Joy doch gehört. Ihr sollt euch daraus halten. Überhaupt, das ist nur eine einfache Bodenreparatur. Solange der Kerl kooperiert, ist das im Handumdrehen erledigt. Dein Hilfeangebot wird sich auf spätere Zeit verlegen müssen.“ Er pausierte kurz, um nach Claudio zu sehen. „Du kannst ja solange auf meinem Platzt sitzen. Das ist der Platzt mit dem Trasla auf dem Tisch.“ Er zeigte auf das Tischende, wo Melisa geduldig auf ihren Trainer wartete.
"Glück gehabt er hat wohl nichts gemerkt." dachte sich Anastasia. Der Trainer der Siegfried hieß lehnte ihre Hilfe ab und meinte das es wohl schnell gehen würde. Er meinte das sie sich auf seinen Platz setzen könnte an dem ein sich ein Trasla auf dem Tisch befand. "Ok. Ich w-warte dort bis ihr fertig seid." sagte die Braunhaarige zu Siegfried. Danach wandte sie sich in Richtung Tisch und ging zu dem genannten Platz. Dort angekommen richtete die junge Frau zunächst das Wort an das Pokemon: "Hallo dein Trainer hat mir gesagt das ich hier auf ihn warten soll. Ich hoffe ich störe dich nicht." Während sie mit dem Trasla sprach hatte sie ein freundliches Lächeln auf dem Gesicht. Anastasia setzte sich auf den Platz und versuchte weiterhin freundlich zu wirken, jedoch war sie innerlich sehr unruhig da die Sorge um Yuri noch sehr an ihr nagte.
Als er sich fertig gewaschen hatte kam Claudio wieder zurück und ging zu Siegfried. "So wir könnten dann anfangen. Ich zeig dir den Schuppen. Komm bitte mit." sagte der Macho zu dem anderen Mann in einem normalen ruhigen Tonfall. Das Siegfried sich durch seine Stärke Respekt bei dem Coolio verschafft hatte, war bei dessen Haltung und Art zu sprechen deutlich festzustellen. Claudio ging in Richtung des Eingangs.
Siegfried bemerkte eine Änderung an Claudio. Er wirkte nicht mehr so aufgeblasen wie vorhin. Sein Tonfall war auch ruhiger. Angemessener. So wie man es in der Öffentlichkeit erwartet. Was die Änderung des Tonfalles herbeiführte wollte Siegfried nicht hinterfragen, sonst würde sich alles um 180° drehen und die Aufgabe erschweren. Mit Claudios aktueller Einstellung konnte Siegfried eine entspanntere und freundlichere Haltung einnehmen. Er folgte Claudio stillschweigend hinterher, bis die beiden am Schuppen ankamen.
Melisa hatte alles beobachtet, was vorgefallen war. Vom Kampf bis hin zur jetzigen Begrüßung des Mädchens. Es ärgerte sie immer noch, dass sie aufgrund ihrer Kopfschmerzen nicht am Kampf teilnehmen konnte. Doch sie hatte keinen Zweifel daran, dass ihr Trainer gewinnen würde. Auch als es brenzlig wurde. Sie hätte am liebsten gesehen, wie Siegfried den Boden mit dem Dickkopf gewischt hätte. Oder wie sie den Kerl selbst vernichtet hätte. Aber gut, es ist wie es ist. Der Typ hatte hoffentlich seine Lektion gelernt.
Das Mädchen, das Siegfrieds Sitzplatz beschlagnahmte, wirkte sehr freundlich. Sie hatte sich kurz vorher mit ihren Trainer unterhalten. Und ihn auf merkwürdige Weise angesehen. Ob Siegfried es bemerkt hatte? Melisa könnte ihn später darauf anfragen, aber interessanter wäre es selbst herauszufinden. Sie streckte ihre Hand aus um das Mädchen anständig zu grüßen.
Am Schuppen einem im Vergleich zum Pokemon-Center eher einem kleinen Aus Holz gebauten Häuschen öffnete Claudio die Tür und trat ein. Das innere war ein sehr ordentlicher Raum. Es gab einige Kisten in denen der Aufschrift nach Pokemonfutter gelagert wurde. Weiterhin befanden sich an den Wänden Regalböden auf denen die unterschiedlichsten Gegenstände gelagert wurden. In der rechten hinteren Ecke des Raumes konnte der Macho einen Werkzeugkoffer und Holzbretter ausmachen. "Da vorn sind die Sachen." sagte er zu Siegfried während er mit der Hand in die Richtung der gesuchten Gegenstände deutete. Der Coolio ging auf die Bretter zu und nahm drei von ihnen auf die Arme und äußerte: "Denke drei sollten reichen mehr hab ich ja nicht zerlegt. Schaffst du das Werkzeug?"
Das Trasla streckte die Hand zu Anastasia aus. "Oh wie süß das ist." dachte sich die Braunhaarige. Sie erwiderte die Geste des Pokemon und berührte mit ihren Fingerspitzen die Hand des Traslas. Weiterhin wurde ihr Kopf weiterhin von verschiedenen Emotionen durcheinandergebracht. "Wie es Yuri wohl gerade geht und hoffentlich hat Siegfried vorhin nichts gemerkt, das war echt peinlich. Warum passiert mir sowas andauernd." schwirrte Chalotte ständig durch den Kopf. Sie versuchte jedoch weiterhin so freundlich wie möglich auf das kleine grüne Pokemon zu wirken das es dieses nicht verschrecken wollte.
Claudio wies auf den Werkzeugkasten hin. Da er sich die Bretter schnappte, musste Siegfried den Kasten tragen. Die Gerätschaft machte nicht den Eindruck als sei es schwer. Der Trainer vermittelte in einem normalen Tonfall: „Ich schaff das schon.“ Er beugte sich leicht darüber und hob es an. Es war in diesem Augenblick, dass er seine Fehlinterpretation realisierte. Der Kasten war deutlich schwerer als man es anmerken möchte. Der Junge legte den Kasten wieder hin, richtete seinen Rücken auf und kniete sich stattdessen hin. Er nahm den Werkzeugkasten mit beiden Händen und hob es nochmal an. Das Gewicht richtete er auf seinen Körper hin, damit es einfacher zu tragen war. Seine Armmuskeln wendeten dennoch jede Menge Kraft auf.
Als sich die Finger von Anastasia und Melisa berührten, startete das Trasla ihre Untersuchung. Dank der körperlichen Bindung konnte sie die Gefühle der Trainerin lesen. Sorge, Angst, Erleichterung. Doch Anastasia lächelte. Warum sollte sie diese Emotionen verstecken? Für das kleine Pokemon waren das nicht gerade unbekannte Gefühle. Sie war ziemlich abgehärtet was das alles anging. Melisa machte weiter und fühlte ein weiteres Bündel an Emotionen. Emotionen erotischer Natur. Sie zog schlagartig ihren Arm zurück. „Was zum … du …“ Sie sah das Mädchen an als hätte sie ein dunkles Geheimnis herausgefunden.
Als Claudio merkte das Siegfried das Gewicht der Werkzeugkiste unterschätzt hatte lies er sich äußerlich nichts anmerken, jedoch lachte er innerlich aufgrund der Schadenfreude. "Gehe schon mal vor." sagte er zu dem anderen und ging wieder in das Pokemon Center wo er die Planken neben der beschädigten Stelle ablegte.
Als Anastasia merkte, dass das Trasla seinen Arm schnell wieder zurückzuckte, war sie zunächst überrascht. "Habe ich was falsch gemacht?" fragte sie sich selbst in Gedanken. Als sie kurz nachdachte kam es ihr in den Sinn: "Es muss wohl durch meine wirren Gefühle verschreckt worden sein, dabei wollte ich das doch vermeiden. Was mach ich jetzt nur? Ich weiß". Die Braunhaarige holte einen Pokeball aus ihrer Tasche und aus dem roten Lichtstrahl der von diesem erzeugt wurde materialisiert sich ein kleiner Vogel auf dem Schoß der jungen Frau. Das Natu gähnte kurz. Sie streichelte ihn an der Stirn und sprach zu ihm. "Tut mir leid wenn ich dich geweckt habe aber könntest du mir helfen Nadi? Ich glaube ich habe dieses Trasla verschreckt." Das Vogelpokemon sah seine Trainerin an und nickte kurz. Danach flog es neben das Trasla und sprach telepathisch zu diesem: "Hat meine Trainerin etwas falsch gemacht?". Nadi hielt noch ein wenig Abstand zu dem anderen Pokemon um ihm damit seinen Respekt auszudrücken.
Siegfried schloss mit seinem Fuß die Tür, nachdem er den Schuppen verlassen hatte. Im Center eingetreten, legte er den Werkzeugkasten neben den Planken hin. Erleichtert von dem Gewicht atmete er tief aus und testete kurz die Tauglichkeit seiner Hände und Arme. Seine Arbeit war ja noch nicht beendet. Zunächst mussten die Überreste der vorherigen Platten entfernt werden, bevor die neuen eingesetzt werden. dafür waren ein Hammer und ein Stoßspachtel erforderlich. Mit dem Spachtel würde der junge Trainer in die Lücken zwischen den abgebrochenen Überresten und den anderen Platten gelangen. Und mithilfe des Hammers dann genug Kraft aufbringen können das durchzuführen. „Kannst schon mal eine Palette bereithalten.“
Für Melisa unerwartet hatte die Trainerin ein Psychopokemon bei sich. Es war ein grün rotes Küken ähnliches Pokemon, wenn man das Aussehen beschreiben sollte. Ob es von dieser Region abstammte, wusste sie nicht. Es war jedenfalls kein Bewohner ihres alten Zuhauses. „Hat meine Trainerin etwas falsch gemacht?“, fragte das Natu. In diesem Augenblick wurde ihr klar, dass es sich um ein Psychopokemon handelte. Andernfalls konnte es nicht telepathisch mit ihr reden. Ob es sich mit ihrer Trainerin verständigen konnte, musste noch geklärt werden. Nichtsdestotrotz war es besser dem Natu die Sache zu schildern. „Nein.“ Melisa blickte zu Anastasia. „Es war eine Sache, die deine Trainerin nicht kontrollieren konnte. Ich habe bei unserer Berührung ihre Emotionen untersucht und bin mit etwas Unbekannten in Kontakt gekommen. Es fühlte sich … widerlich an. Ekelhaft. Etwas, was ich nicht nochmal erfühlen möchte.“ Das Trasla fasste sich aufgrund ihrer Schmerzen am Kopf. „Aber wenn ich so darüber nachdenke, kommen mir diese Emotionen irgendwie bekannt vor.“
Claudio sah, dass Siegfried nun im Center angekommen war. Der Trainer hatte die Werkzeugkiste abgestellt und sich bereits das nötige aus der Kiste geholt. „Kannst schon mal eine Palette bereithalten.“ sagte der andere zu dem Macho. "Kann losgehen" sagte Claudio als er sich die erste der Planke holte.
Als Nadi die Erklärung des Traslas hörte, konnte es sich schon vorstellen was das andere Pokemon als widerlich empfand. Das Natu sprach erneut über Telepathie: "Es tut mir Leid das Annis Emotionen diese Wirkung auf dich hatten. Sie ist sehr emotional. Leider spielen ihre Emotionen seit einiger Zeit verrückt und geraten zum Teil regelrecht außer Kontrolle. In der Vergangenheit hat ihr dies leider schon mehrmals Probleme bereitet was dazu führte das sie sich Vorwürfe macht. Ein vergangener Vorfall hat leider sehr negative Auswirkungen gehabt. Es tut mir leid, dass ihre Gefühle diese Wirkung auf dich hatten. Ich werde es mit ihr klären" Nachdem der kleine Vogel seine Interaktion mit dem anderen Pokemon beendet hatte, richtete es seine Konzentration auf Anastasia. Mittels Telepathie zeigte es ihr zuerst das Bild eines Herzens und anschließend eine Wirbelsturm. Charlotte verstand was ihr Pokemon ihr mitteilen wollte. "Es tut mir leid ich hoffe es war nicht zu schlimm für dich" sagte die junge Trainerin an das grüne Psychopokemon gerichtet. Innerlich war die Braunhaarige nun zusätzlich durch Schuldgefühle gegenüber dem Trasla zerrissen. Das Lächeln aus ihrem Gesicht änderte sich etwas und sah nun besorgter aus, außerdem bildeten sich kleine Tränen in den äußeren Augenwinkeln.
Siegfried fühlte zunächst mit seinen Fingern nach dem Spalt zwischen den Planken. Teilweise wechselte er zwischen Haut und Fingernagel, um den Spalt besser finden zu können. Es dauerte nicht lange bis er den Überganggefunden hatte. Er platzierte den Spachtel entsprechend und schlug mit dem Hammer drauf. Nach ein paar Schlägen trennten sich die Planken voneinander. Der Mentalist nahm sich die abgebrochenen Überreste und legte sie in die Nähe. Den Prozess wiederholte er bei den anderen Stellen. Die abgebrochenen Stücke brachte er zusammen.
Melisa bemerkte die Auswirkung, als das Vogelpokemon ihre Erklärung übermittelte. Und verbunden mit Natus vorheriger Aussage, wurde es deutlicher, dass das Mädchen viel emotionaler war als man vermuten würde. Aber dass sie wegen sowas gleich wässrige Augen bekommen musste … war einerseits beachtenswert, wenn man bedenkt, dass sie zwei Pokemon bei sich hat. Aber andererseits war es blödsinnig dann überhaupt eine Trainerin zu werden. Von solchen Menschen hielt Melisa nicht besonders viel. Die würden garantiert selten Kämpfen. Und wenn sie kämpfen, würden sie direkt nach dem ersten Treffer garantiert zusammenbrechen. Sie hätte ab diesem Punkt dem Mädchen keine Beachtung mehr gegeben. Es gab jedoch eine Sache, die Melisa wissen wollte: „Was hast du ihr gesagt?“
Als der Macho sah, dass sein Arbeitskollege mit dem Entfernen der kaputten Stellen des Bodens begonnen hatte, ging er zum Werkzeugkasten und nahm sich einen Hammer mit einem Kopf aus Hartgummi heraus. Er wollte die neuen Planken ja nur befestigen nicht schon wieder beschädigen um das ganze so schnell wie möglich hinter sich bringen. Claudio setzte die erste Planke mit einem Ende an dem Punkt wo sie an den unbeschädigten Boden angrenzte. Das andere Ende lag nun am Ende der anderen Planke an. Mit dem Hammer konnte er die Planke in die richtige Position bringen und fixieren. Den Vorgang wiederholte er bei den anderen beiden Planken und letztendlich war der Boden wieder repariert. "Das wärs wohl. Ich bring das Werkzeug und die beschädigten Teile weg." sagte der Coolio zu Siegfried.
Als Nadi die Frage des Traslas vernahm richtete es seine Aufmerksamkeit wieder zu diesem. "Anni hat zwar eine gute Beobachtungsgabe was das Verhalten und die Bewegungen von Pokemon angeht, kann mich aber nicht verstehen. Ich habe ihr Bilder von einem Wirbelsturm und einem Herz gezeigt. Sie versteht dadurch dass ich ihr Gefühlschaos meine. Wir kennen uns nun schon sehr lange. Daher weiß ich ungefähr wie ich ihr etwas vermitteln kann. Was die Tränen angeht, dies liegt an einem Ereignis aus der Vergangenheit. Weiter darauf möchte ich aber nicht eingehen da ich damit ihr Vertrauen verletzen würde." erwiderte das Natu zu dem anderen Psychopokemon. Anastasia bemerkte das der kleine Vogel nun wieder zu dem Trasla gewannt war. Sie nahm mit der linken Hand ihre Brille herunter und wischte sich mit der Rückseite der rechten die Tränen aus den Augen. Die Braunhaarige atmete tief ein, hielt den Atem kurz an und stieß die Luft dann wieder aus. Danach setzte sie die Brille wieder auf.
Die Bodenreparatur war dank der Arbeitsteilung im Handumdrehen beendet. Claudio übernahm die Aufräumarbeiten, womit Siegfried kein Problem hatte. Er gab ein „OK“ von sich, legte die benutzten Werkzeuge in den Kasten zurück und begab sich zu seinem Sitzplatz. Neben Anastasia.
Die Erklärung bzw. die Deutung, die Natu seiner Trainerin deuten wollte, war nicht das, was sie zurückschrecken ließ. Es war für sie eine Fehlkommunikation, die sie geradebiegen wollte: „OK, tragische Ereignisse aus der Vergangenheit will ich nicht ausbuddeln. Da muss die Person selber mit anfangen. Aber eine Sache hast du scheinbar nicht ganz aufgegriffen: "Es war nicht ihr Gefühlschaos an sich, der mich verschreckt hat. Es war ein Teil, ein für mich unbekannter Teil, von Emotionen, der mich verschreckt hat. Ich weiß halt nicht wohin ich das zuordnen soll. Gleichzeitig kommt mir aber bekannt vor. Und dank meiner Kopfschmerzen kann ich nicht mit Siegfried reden. Was mich sicher den ganzen Abend beschäftigen wird. Und … nnnngh“ Melisa unterbrach sich selber, bevor sie noch weiter den Vogel mit ihrem Problem zu quatschte.
Claudio sah, dass Siegfried das Werkzeug in den Kasten zurückgelegt hatte. Somit begann er damit, dass er zu der Kiste ging und diese unter hoher Kraftanstrengung hochhob. Damit steuerte er aus dem Center raus und in Richtung des Schuppens. Dort angekommen stellte er den Behälter an den ursprünglichen Platz zurück. Danach verlies der Macho den Schuppen und schloss dessen Tür hinter sich. Nun ging er wieder ins Center und sammelte die beschädigten Stücke der Bodenplanken auf. Als der Coolio dann alle aufgehoben hatte, bewegte er sich erneut aus dem Haus und dann zu den Mülltonnen hinter dem Gebäude. Der ehemalige Fußboden wurde in der entsprechenden Tonne versenkt. Claudio betrat nach der getahenen Arbeit wieder das Pokemon Center. Er schlenderte zu Schwester Joy und sagte: "So damit wäre die Arbeit erledigt. Zufrieden?"
Als Nadi die Richtigstellung vernahm war es überrascht. Es erwiderte zu dem Trasla: "Es tut mir Leid ich habe dich falsch verstanden. Da es meine Schuld ist werde ich es richtig stellen, sodass du nun etwas Ruhe hast." Der kleine Vogel sah nun wieder zu Anastasia. Per Telepathie sendete er ihr erneut die Bilder von zuvor gleichzeitig zu. Diese wurden dann vor ihrem Inneren mit einem roten X durchgestrichen. Danach sendete er ihr erneut das Bild eines Herzens mit einem Fragezeichen dahinter in der Hoffnung dass sie es richtig interpretieren würde. Als es merkte das es nun die volle Aufmerksamkeit seiner Trainerin hatte, deutete es mit seinem Schnabel in Richtung des anderen Psyschopokemon, gähnte und schloss die Augen. Nun sprach das Natu noch einmal kurz zu dem Trasla: "Ich habe es nun versucht ihr erneut zu erklären. Außerdem habe ich ihr vermittelt das du müde seist, sodass du etwas Ruhe bekommst. Mach dir nur keine Gedanken wegen ihr. Sie ist häufig etwas aufgelöst."
Anastasia hatte nun nachdem sie sich ihre Brille wieder aufgesetzt hatte, von Nadi neue Bilder in ihrem Geiste gesendet bekommen. "Es war nicht das Gefühlschaos. Aber was meint Nadi genau kennt es Gefühle nicht?" fragte sich die Braunhaarige in Gedanken. Danach deutete ihr Pokemon auf das andere und tat so als würde es einschlafen. Charlotte lächelte nun wieder etwas um ihren Gefühlsausbruch zu überspielen und sprach: "Wenn du müde bist möchte ich dich nicht weiter stören. Hat mich gefreut dich kennen zu lernen." Ungefähr eine Minute nachdem sie den Satz gesprochen hatte setzte Siegfried sich neben sie. Sie erschrak leicht, da sie damit nicht gerechnet hatte und fragte: "H-hallo ihr seid fertig?"
„Ja.“, erwiderte Siegfried. „Die Reparatur ging ziemlich schnell. Claudio ist seiner Pflicht nachgekommen und kümmert sich nun ums Aufräumen.“ Mit dem Blick auf das Mädchen gerichtet, sah er auch ihr anderes Pokemon. Eines das er noch nicht gesehen hatte. Interessiert fragte er: „Was ist das für ein Pokemon?“
Als Siegfried zum Tisch zurückkehrte, begab sich Melisa umgehend zu ihm. Natürlich hatte sie sich vorher bei Natu bedankt, dass das Missverständnis geklärt wurde. Sie lehnte sich an Siegfrieds aufgelegten Arm an. Nutzte es praktisch als ihr persönliches Kopfkissen.
"Der kleine hier ist ein Natu. Er war mein erstes Pokemon. Danach habe ich noch Yuri mein Endivie. Oh ich habe Sala ganz vergessen" erwiderte Charlotte zu Siegfried wobei ein überraschter Unterton beim letzten Satz in ihrer Stimme liegt. Sie griff mit der linken Hand in ihre Tasche und nahm einen Pokeball hervor. Aus dem Lichtstrahl den er Ball erzeugt materialisiert sich auf dem Schoß der Braunhaarigen in kleiner Fuchs. Das Feuerpokemon legt sich auf die Seite und sieht seine Trainerin neugierig an. Danach blickt es zu Siegfried. Anastasia krault das Vulpix hinter dem Ohr und spricht an ihre neue Bekanntschaft gewandt: "Kann ich irgendwas tun um mich für deine H-Hilfe zu b-bed-d-d-danken." Während sie dies sagt kommt ihr wieder in Gedanken was sie vorhin zu ihm gesagt hatte. Sie lief etwas rot an. Um die farbliche Änderung ihres Gesichts zu verbergen richtet sie ihren Blick auf Sala in der Hoffnung dass Siegfried nichts ausgefallen ist.
Das Mädchen stellte ein weiteres Teammitglied vor. Ein Vulpix bekannt unter dem Namen Sala. Es war ein niedliches kleines Fuchspokemon. Während die Trainerin das Vulpix verwöhnte, wollte sie in Erfahrung bringen, was mit ihrem Hilfeangebot werden wird. Und ehrlich gesagt wusste Siegfried nicht, wobei sie helfen konnte. Der Tag war bald vorbei und es mangelte an Aktivitäten. Natürlich könnte es morgen ganz anders aussehen. „Nun, ähm, für den Rest des Tages wird es nichts geben, bei dem du helfen kannst. Meine Teampartner brauchen nur eine Mütze Schlaf um wieder fit zu sein. Und eigentlich, eigentlich“, er betonte das zweite ‚eigentlich‘ mit einem sanften Unterton, „brauchst du als Gegenleistung keine Aushilfe anzubieten. Ich hab getan, was ich für richtig hielt und ich verlange auch nichts dafür. Wenn du morgen immer noch darauf bestehst mir bei irgendwas auszuhelfen, dann … schau ich mal bei was du helfen kannst.“
OT: @Aktill und ich haben nochmal einen gemeinsamen Post geschrieben. Und der Boden ist wieder ganz. ^^