Erstmal finde ich es unmöglich, dass in der Schule sehr wichtige Themen niemals behandelt werden.Dazu gehören Miete, Steuern, der Umgang mit dem Bankwesen z.B. das Schreiben von Überweisungen und sicher noch einiges mehr.
Wird oft diskutiert, kenne auch viele Leute, die diese Meinung vertreten. Ich hingegen bin der Meinung, dass es nicht die Aufgabe der Schule ist, das Kind optimal aufs Berufsleben und seinen weiteren Werdegang vorzubereiten, viel mehr ist es die Aufgabe der Schule - so weit wie eben möglich - einen Grundsatz an allgemeiner Bildung und eine gewisse Spezialisierung auf bestimmte Fachgebiete anzubieten. Tatsächlich gibt es ja auch Handelsschulen und Schulen, die Hauswirtschaftslehre als Fach anbieten, die einen also ein bisschen besser auf das Leben nach der Schule vorbereiten. Allerdings, finde ich, kann man dem Kind bzw. Jugendlichen ab einem gewissen Alter auch selber zutrauen, dass er sich mit Überweisungen und Steuern auseinandersetzt. Selbstständigkeit kann man einem Kind wohl am besten beibringen, indem es auch tatsächlich selbstständig agieren muss.
In höheren Schulen wird hingegen enormer Leistungsdruck ausgeübt.
Da sieht man schon im Schummelnthread, wie viele es für wichtig halten, unbedingt eine gute Note zu bekommen.
Ich war damals nicht mit einer 4 zufrieden. War zwar nicht gut, aber auch nicht wirklich schlecht.
Wen aber die Schüler anfangen zu glauben, schummeln wäre OK, wenn man sich nur irgendwie durchboxen kann, gibts ein Problem.
Den Schülern wird zu viel abverlangt und für eine 3, oder 2 wird oft so darüber geredet, als müssten sie sich für so eine Leistung rechtfertigen/schämen.
Ich denke, durch das Schummeln anderer, steigen auch nur die Erwartungen. Man sollte einfach einen Gang zurücklegen und 1, oder vielleicht sogar 2 Jahre dranhängen. Überhaupt, in meiner eher unteren Bildung kamen wir kein einzigs mal bis zum Ende von eines der Klassenbücher.
Dieser, meiner Meinung nach nur in den Köpfen vieler Schüler und Eltern existente Leistungsdruck, steht tatsächlich ziemlich oft in der Kritik. Natürlich kann man Leistung schwer messen, aber es muss ja irgendwie realisiert werden. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich die meisten Schüler diesen Leistungsdruck selber hinkonstruieren, ihn teilweise aber auch von den Eltern aufgezwungen bekommen. Natürlich sollte man nicht glauben, man könne ein Abitur mal eben so aus dem Ärmel schütteln. Allerdings ist das auch kein Grund zu übertreiben. Ich kenne keinen Lehrer, der sagt, dass man sich für eine 3 schämen muss und wenn es das tatsächlich gibt, ist der Lehrer eben ein Idiot, lässt sich aber nicht dem Bildungssystem zuschreiben.
Ein oder zwei Jahre dranhängen, Gott bewahre. Ich als großer Fan von G8 sehe das ganze wohl etwas nüchterner, erfahre aber auch gerade am eigenen Leibe, dass G8 einem nun wirklich nicht die Welt abverlangt. Man muss auch nicht so tun, als würden Schüler nichts aushalten. Es steht ihnen ja immer noch frei, sich selbst für oder gegen ein Abitur zu entscheiden.
Ich verstehe das Gejammere nicht, das man jetzt für alles Quoten braucht? Es ist doch nur logisch, dass Herkunft ein wichtiger Teil der Weiterbildung ist. Wenn die Eltern Akademische Grade besitzten, oder einfach viel Geld haben, ist nun mal eine ganz andere Ausgangssituation vorhanden. Ich kann aber nur aus Erfahrung sagen, dass das auch nicht immer von Vorteil ist.
Eben und damit diese Ausgangssituation ausgeglichener ist, sollte der Sozialstaat handeln. Startgerechtigkeit ist meiner Meinung nach gerade in Sachen Bildung von großer Relevanz. Bildung sollte kein Gut sein, das man sich erkaufen muss. Sie sollte für alle Bürger gleichermaßen zur Verfügung stehen.
Aber genau das, nämlich die Lehrerausbildung, soll verbessert werden und das emfpinde ich, was die individuelle Förderung, die in der aktuellen Situation an vielen Schulen räumlich und zeitlich kaum möglich ist, als ersten, positiven Ansatzpunkt.
In deinem ersten Abschnitt stimme ich dir in den meisten Punkten zu. Auch dass Lehrer ihren Beruf ernstnehmen, finde ich ganz wichtig. Dass Menschen nur Lehrer werden, weil sie nichts anderes finden und das, obwohl sie gar keinen Bock auf Kinder haben, ist einfach nur verantwortungslos. Man sollte sich seiner Aufgabe schon bewusst sein.
Und kein Bildungssystem wird es je leisten können, diesen Faktor so zu minimieren, dass man in der Hinsicht von sozialer Gerechtigkeit in puncto Bildung sprechen könnte.
Vielleicht wird dieser Faktor nie ganz ausgemerzt, aber zumindest sollte eine Minimierung angestrebt werden. Zu sagen, dass die Ungerechtigkeit eh nie aufgehoben werden kann, ist bloß eine Rechtfertigung für die aktuelle Situation. Solche Misstände sollte man nicht verharmlosen und ganz bestimmt nicht schönreden.