Schattenseiten der Pokemonwelt
Wenn ich ihnen die ganze Geschichte erzählt hätte, dann würden sie mich wohl für irre halten. Toru war ein wenig unbehaglich dabei zumute, dass er seinen Freunden etwas vorenthalten hatte.
Er hatte ihnen erzählt, dass Bluzuk ihm irgendwie klargemacht habe, dass im Wald etwas nicht stimmte.
Worum genau es da ging, hatte er aber nicht sagen können, ohne zu viel zu verraten.
"Also meinst du, dass Bluzuk uns unbedingt etwas zeigen möchte und wir ihm einfach folgen sollten?" ,fragte Denver noch einmal zur Sicherheit.
Toru musste gar nicht erst zustimmen, denn Bluzuk hüpfte nun aufgeregt neben ihm immer wieder auf- und ab um zu zeigen, dass es sehr dringend war.
Nun war es Fiona, die sprach: "Wenn ein wildes Pokemon, welches uns wohl normalerweise unter allen Umständen meiden würde, so einen Aufstand macht, dann muss es wirklich sehr wichtig sein. Ich bin dafür, dass wir das machen, was Toru vorgeschlagen hat."
Anschließend sah das Mädchen zu Elaine, von der sie sich offenbar erhoffte, dass diese einstimmte.
Elaine, bemerkte dies zunächst allerdings gar nicht, da sie viel zu sehr damit beschäftigt war Toru anzustarren.
Immer wieder suchte sie den Blickkontakt, welchen der Junge tunlichst vermied. Verdammt, sie hat mich durchschaut. Sie weiß, dass ich gelogen habe.
Er fühlte sich immer unbehaglicher, bis sich Fiona räusperte und so Elaines Aufmerksamkeit gewann.
Das Ergebnis war, dass die Vier Freunde nur wenige Minuten später, gemeinsam mit Bluzuk, durch den Wald streiften.
Es verging einiges an Zeit, bis Toru auf einmal glaubte sich an bestimmte Stellen zu erinnern.
Auch wenn er sie zuvor nur in schwarz- weiß und von einem Stück weiter unten gesehen hatte, kam ihm in diesem Teil des Waldes so einiges ziemlich bekannt vor.
Dann kam die Gruppe an eine Stelle wo das Moos auf dem Boden teilweise ziemlich eingedrückt war, als hätte dort vor kurzem noch etwas schweres gelegen. Das hier muss die Stelle sein, wo die Bisasam geschlafen haben.
Neugierig sah sich Toru um und fand ringsum tatsächlich noch mehr solcher plattgedrückter Stellen.
Außerdem waren an den umliegenden Büschen auch einige der dünnen, tiefhängenden Zweige teilweise abgeknickt.
Hier hatte die Bisasam- Herde definitiv die Nacht verbracht.
Nun wusste Toru auch in welche Richtung es zur Lichtung ging, doch er überließ noch Bluzuk die Führung.
Schließlich hätten sich die anderen wohl sehr gewundert, wenn er plötzlich die Gruppe anführen würde.
Auf jeden Fall fragte sich Toru schon, wie es nun auf der Lichtung aussehen würde.
Außerdem hatte er noch immer einige Zweifel und fürchtete, dass das ganze doch nur ein Traum gewesen war.
Doch der Rücken von dem vor ihm laufenden Bluzuk, mit dem fehlenden Stück Pelz, erinnerte ihn immer wieder daran.
Schließlich war die Gruppe der Lichtung schon sehr nahe, wenn Toru sich recht erinnerte, als Bluzuk auf einmal anhielt und angespannt horchte.
Von dem vorsichtigen Verhalten des Pokemon alarmiert hielt die gesamte Gruppe abrupt an und es wurde mucksmäusschenstill.
Nun wo es still war, hörte auch Toru etwas.
Etwas weiter vor ihnen waren immer wieder leise Rufe zu hören.
So wie es sich anhörte, waren es immer wieder verschiedene und oft überlagerten sie sich auch, wie bei einer heftigen Diskussion.
Auf jeden Fall war es wohl ein ziemliches Durcheinander.
"Was machen wir jetzt? Gehts weiter?" ,fragte Fiona ein wenig unsicher.
Niemand antwortete, zumindest nicht sofort.
Eine Antwort auf diese Frage zu finden, war auch nicht gerade allzu einfach.
Schließlich wusste niemand, was nun die Quelle der Geräusche war, dafür waren sie noch zu leise.
Letzten Endes gab es in der Gruppe jedoch doch noch ein Mitglied, dass eine Entscheidung fällte.
Ohne auf die anderen zu warten, rannte Bluzuk auf einmal einfach los.
Das Pokemon schien es wirklich eilig zu haben.
Alle anderen waren von diesem Verhalten zunächst noch ziemlich irritiert, ehe Toru dem Käfer- Pokemon als erster fluchend folgte.
Als Bluzuk dann schließlich wieder in Sichtweite kam, verstand der junge Trainer.
Hier, am Rand der Lichtung, gab es viele verschiedene Pokemon, die aufgeregt durcheinander quasselten, während andere von ihnen einfach nur wie gebannt auf die Lichtung starrten.
Dabei waren all diese Pokemon jedoch auch immer darauf bedacht im Schutz des Waldes zu bleiben, um nicht von denen entdeckt zu werden, die auf der Lichtung waren.
Bluzuk mischte sich sofort unter die anderen Pokemon und sah auf die Lichtung, genauso wie Toru.
Dort sah es einfach nur schrecklich aus.
Spätestens jetzt waren bei Toru auch die letzten Zweifel beseitigt, dass er vielleicht doch nur geträumt hatte.
Nahezu die gesamte Lichtung war zertrampelt und durchgewühlt worden, so dass aus der einst so schönen Grasfläche ein Ort geworden war, den wohl kaum jemand noch schön finden würde.
Von den schönen, weißen Blumen war auch nichts mehr viel übrig.
Lediglich die über die Lichtung verstreuten, abgerissenen Blütenblätter wiesen noch daraufhin, dass es auf der Lichtung zuvor noch Blumen gegeben hatte.
Betrübt runzelte Toru die Stirn und dann sah er ihn, einen finster aussehenden Mann mit kurzen schwarzen Haaren, einer Lederjacke und einer schwarzen Jeans.
Dieser war auch der Grund dafür, dass am Rande all die Pokemon warteten oder zumindest waren es die Pokemon, die er eingefangen hatte.
Allerdings nicht in Pokebällen, sondern in mehreren großen Käfigen, die aus purer Energie zu bestehen schienen.
Die dazu nötige Energie wurde offenbar von dem Apparat gespendet, der neben den Käfigen auf dem Boden stand und munter vor sich hin arbeitete.
"Ich kenne dieses Ding! ,meinte auf einmal Denver, der plötzlich neben Toru hockte und ebenfalls auf die Lichtung sah.
"Das ist ein Energie- Former, ein Gerät mit dem man pure Energie materialisieren kann. Man kann sie sogar anfassen. Allerdings verbraucht der Prototyp dieses Geräts noch zu viel Energie und schadet der Umwelt, weswegen es verboten ist ihn zu benutzen."
Zwar hatte Toru die Erklärung soweit verstanden, allerdings auch noch nicht alles: "Und warum hat der Typ dort dann so ein Teil?"
Nun war es, Fiona, welche nun ebenfalls nachgekommen war, die antwortete: "Der Typ dort ist definitiv ein Wilderer, ein Krimineller. Ich habe schon davon gehört, dass sie die Maschine missbrauchen und für ihre eigenen Zwecke benutzen. Was für ein Abschaum."
"Dann müssen wir ihn aufhalten!" ,entschied Elaine, die nun mit einer Entschlossenheit sprach, wie Toru sie bei ihr zuvor noch nie gesehen hatte.
In den smaragdgrünen Augen des Mädchens flackterte ein Hauch von Wut auf.
So wie es aussah, wäre sie wohl am liebsten direkt auf die Lichtung gestürmt, um den Wilderer anzugreifen.
Fiona hielt ihre Freundin jedoch auf: "Wir sollten das lieber den Profis überlassen, ich werde schnell die Polizei mit meinem Pokecom anrufen. Rührt euch nicht von der Stelle, bis ich wieder da bin!"
Den letzten Teil sagte sie dabei mit einer Bestimmtheit, die klar machte, dass sie ganz schön sauer werden würde, falls jemand aus der Gruppe auf andere Gedanken käme.
Für den Moment widersprach ihr allerdings niemand und Fiona zog sich ein wenig weiter in den Wald zurück, um dort zu telefonieren.
Während die Blonde also weg war, sondierten die anderen noch ein wenig die Lage.
So wie es aussah, war der Wilderer tatsächlich alleine.
Mal von den Käfigen abgesehen, gab es noch einen eher kleineren Jeep, mit dem der Wilderer offensichtlich zu diesem Ort gelangt war.
Dabei war das Fahrzeug von der Größe her so, dass es wohl gerade so zwischen den Bäumen hindurch passte.
Ein größeres Gefährt hätte es sicherlich nicht auf diese Lichtung geschafft.
Und mit dem Energie- Former hat er nicht das Problem, die Käfige hierher bringen zu müssen. Dachte sich Toru, wodurch ihm allerdings noch etwas anderes auffiel.
Dementsprechend wandte er sich an die anderen: "Wie will der Typ die Käfige überhaupt hier wegschaffen? Auf seinen Jeep passt vielleicht höchstens einer, wenn überhaupt."
"Oh, da hast du natürlich Recht" ,antwortete ihm Denver nachdenklich.
Anschließend wurde es still und jeder dachte für sich selbst darüber nach.
Schließlich war es Denver, der als erstes eine mögliche Lösung fand: "Er muss einen Komplizen haben!"
Da stimmten ihm die anderen beiden zu.
Allerdings warf Toru noch etwas ein: "Aber selbst, wenn er nicht alleine ist, wie sollen die Käfige wegtransportiert werden? Ich glaub nicht dass es eine ganze Gruppe mit vielen Jeeps ist und genauso wenig denke ich, dass sie mehrmals hin- und herfahren werden."
Da war natürlich auch etwas dran.
Somit stand die Gruppe also wieder ganz am Anfang.
Niemand von ihnen wusste, was der Wilderer nun als nächstes vorhatte und warum er die Käfige noch nicht weggeschafft hatte.
Fiona war auch noch nicht wieder zurückgekehrt, weswegen sich Toru dazu entschloss seinen Pokedex auf leise zu stellen und einige der Pokemon auf der Lichtung zu scannen.
Als erstes nahm er das ziemlich fies aussehende Pokemon des Wilderers ins Visier, welches der fremde Mann letzte Nacht noch Kleoparda genannt hatte.
Anschließend erschien der Eintrag auf dem Bildschirm des Pokedex: "Kleoparda, Typ Unlicht. Verbirgt seine Aura und nähert sich seinem Gegner völlig unbemerkt von hinten, um ihm den Garaus zu machen."
Toru lief noch einmal ein Schauer über den Rücken, als er diesen Eintrag las.
Klar war es nie ein schöner Gedanke von einem Pokemon angegriffen zu werden, doch wenn er noch einmal daran dachte, wie es sich im eher kleinen Körper eines Bluzuks angefühlt hatte, so kam ihm das noch einmal viel schlimmer vor.
Als Trainer sah sich Toru schließlich selbst eher als Jäger und nicht als Gejagter, was ihm so auch sehr viel lieber war.
Dann wandte er seinen Pokedex zu den Käfigen, schließlich wollte er schon seit seinem seltsamen Traum wissen, was das für Käfer- Pokemon gewesen waren, die am Nachthimmel solch eine tolle Show veranstaltet hatten.
Dabei wandte er sich jedoch zuerst an die Pokemon, die eher rot gefärbt waren: "Volbeat, Typ Käfer. Wenn es Nacht wird, beginnt Volbeats Schweif zu leuchten. Es kommuniziert mit anderen, indem es die Helligkeit und das Blinken dieses Lichts reguliert. Dieses Pokémon wird vom süßen Duft der Illumise angezogen."
Dann müssen die lilafarbenen Illumise heißen. Dachte sich Toru, als er den Pokedex rumschwenkte.
"Illumise, Typ Käfer. Illumise leitet einen Schwarm Volbeat an, wenn sie Zeichen an den Nachthimmel malen. Je komplexer diese werden, desto mehr Respekt bekommt es von seinen Artgenossen" ,bestätigte der Pokedex Torus Vermutung.
Achso, dann war das gestern wohl sogar eher eine Art Wettstreit. Schlussfolgerte der junge Trainer.
Dann tauchte Fiona auch schon wieder auf und meinte direkt: "Ich konnte Officer Rocky erreichen, allerdings wird sie die Lichtung hier nicht einfach so finden. Ich habe ihr vorgeschlagen sich vom Arenaleiter den Weg zeigen zu lassen, doch er kennt auch nur den bis zum See, also habe ich vorgeschlagen, dass ich und Derek dort auf sie warten werden, um sie dann hierher zu bringen."
Ohne zu zögern stimmte Derek zu und meinte zu Toru und Elaine: "Bleibt am besten hier, um ihn zu beobachten. Falls er abhaut, dann hefet euch an seine Fersen aber macht nichts zu riskantes und lasst euch auf keinen Fall entdecken!"
Ehe Toru oder Elaine auch nur antworten konnten, waren die anderen auch schon weg.
Somit war es an den beiden Verbliebenen nun Stellung zu halten.
Nach einer Weile des Wartens, in der sich wirklich überhaupt nichts getan hatte, fragte Elaine: "Was glaubst du, wie lange sie brauchen werden?"
Der Gefragte dachte kurz gründlich nach, ehe er antwortete: "Das könnte echt lange dauern, wenn man bedenkt wie lange wir allein schon bis zum See gebraucht hatten."
Nun von dieser Erkenntnis getroffen, seuftzte Toru schwer.
Nur zu warten und nichts unternehmen zu dürfen, störte ihn sehr.
Elaine ging es da allerdings offenbar auch nicht viel anders, sie sah immer wieder unruhig auf die Lichtung und schien jeden Moment losrennen zu wollen.
Es gefiel Toru nicht, wie ruhelos das braunhaarige Mädchen nun war, es beunruhigte auch ihn.
Also sah sich der frischgebackene Trainer irgendwie dazu verpflichtet Elaine ein wenig zu beruhigen: "Wir werden ihn aufhalten, keine Sorge."
Sofort schwenkte der Kopf des Mädchens zu Toru herum und sie fragte ihn mit glitzernden Augen: "Wirklich? Ganz sicher?"
Von der Intensität der Frage ziemlich überrascht, nickte Toru hastig.
In der Folghe entspannte sich Elaine auf einmal sehr und ließ sich auf die Knie sinken:" Wenn Toru das sagt, dann wird alles gut" ,sagte sie anschließend mehr zu sich selbst als zu dem Trainer, welcher nun ein wenig schmunzeln musste.
Anschließend setzte auch er sich hin und zwar mit dem Rücken an einen Baum.
Von der Stelle aus war noch genau ein Busch zwischen ihm und der Lichtung, durch dessen dichtes Gestrüpp er noch gerade so hindurchgucken konnte.
Elaine hingegen, wandte ihre Augen nun erstmals wieder ab und sah stattdessen zu den vielen Pokemon, die ebenfalls die Lichtung beobachteten.
Dass ihnen die Anwesenheit der beiden Menschen momentan völlig egal war, war ohnehin schon klar, sonst wären sie schon lange geflüchtet.
Unter den Pokemon befanden sich auf jeden Fall auch viele Illumise und Volbeat, die ihre gefangenen Kameraden sicherlich unbedingt retten wollten.
Andererseits hatten sie allerdings auch zu viel Angst vor dem Wilderer und seinen Pokemon, um es selbst zu versuchen.
Auf jeden Fall waren sie sicherlich schon sehr viel länger hier als Toru und Elaine.
Letztere hatte wohl ähnliche Gedanken und näherte sich nun langsam einigen der Pokemon, um anschließend beruhigend auf sie einzureden: "Wir werden euren Freunden helfen, keine Sorge."
Tatsächlich schienen ihr die wilden Pokemon zu glauben, denn sie entspannten sich nun ein wenig.
Allerdings auch nicht ganz, sie vermissten ihre Freunde wohl zu sehr.
Traurig sah Elaine zu Toru rüber: "Ich wünschte wir könnten ihnen schon jetzt sofort helfen."
Toru nickte, sagte jedoch auch nichts weiter.
Dann ging auf einmal ein Raunen durch die Menge, als ein Neuankömmling, aus dem Wald, erschien.
Dieses Pokemon mit braunem Fell war wirklich riesig und jagte Toru zunächst einen echten Schauer über den Rücken.
Mit den langen Krallen an seinen Pranken war das bärenähnliche Pokemon definitiv bestens für einen Kampf gerüstet.
Wie um zu zeigen, dass es gekommen war, um zu helfen, klopfte sich das Pokemon mehrfach auf die von einem gelben Kreis gezierte Brust.
Anschließend täschtelte es einem weinenden Illumise den Kopf und nickte Elaine freundlich zu.
Direkt darauf herrschte hier, am Rande der Lichtung eine ganz andere Stimmung.
Hoffnung war in die Herzen der Pokemon zurückgekehrt und selbst Toru musste darüber staunen, was für eine mächtige Aura das neue Pokemon ausstrahlte.
Sofort zückte er seinen Pokedex: "Ursaring, Typ Normal. In den von Ursaring bewohnten Wäldern gibt es viele Flüsse und hohe Bäume, in denen es Nahrung findet. Dieses Pokémon läuft täglich durch den Wald, um nach Essbarem zu suchen."
Dann machte sich Ursaring daran auf die Lichtung zu schreiten, wodurch Toru direkt das dringende Gefühl bekam es aufzuhalten.
Blitzschnell stand er auf und sprach: "Warte Ursaring, du solltest das nicht alleine machen, es ist gefährlich und Verstärkung wird bald eintreffen."
Doch das große, braune Pokemon lehnte bestimmt ab und knurrte Toru an.
Es war klar, dass Ursaring nicht länger warten würde und voll und ganz auf seine eigenen Kräfte vertraute.
Also musste Toru das Pokemon passieren lassen.
Für einen Moment dachte er auch darüber nach zusammen mit Ursaring auf die Lichtung zu gehen, doch diesen Gedanken verwarf er schnell wieder.
So gerne er auch den Helden spielen würde, sah er größere Chancen auf eine Rettung, wenn Officer Rocky anwesend sein würde.
Früher wäre er wohl noch gemeinsam mit Ursaring auf die Lichtung gegangen, doch sein Selbstvertrauen hatte durch den Vorfall mit Quapsel ziemlich gelitten.
Also wurden aus dem jungen Trainer, Elaine, Bluzuk und den anderen Pokemon stumme Zuschauer, als Ursaring auch die letzte schützende Barriere des Waldes hinter sich ließ.
Laut brüllend machte es auf sich aufmerksam, ehe es auf den Wilderer und sein Kleoparda zustürmte.
Der fremde Mann schien zunächst ziemlich überrascht, doch Angst hatte er keine.
Stattdessen machte er sich zum Kampf bereit: "Kleoparda, es sieht ganz so aus als wenn uns heute noch ein ganz besonderes Pokemon in die Fänge geht."
Daran, wie der Mann auf den Neuankömmling reagierte, erkannte Toru schnell, dass der Kerl sowas wohl schon öfter gemacht hatte.
Es war allerdings vor allem die Reaktion seines Pokemons, die Toru ein wirklich schlechtes Gefühl vermittelte.
Obwohl das lila- gelbe Kleoparda sicherlich etwa einen halben Meter kleiner war als das heranstürmende Ursaring, schien es sich sogar noch mehr zu freuen als sein Trainer.
Anzeichen von Angst gab es nicht einmal im geringsten.
Zunächst befahl der Trainer seinem Pokemon jedoch keine Attacken und wartete noch ein wenig, bis Ursaring bereits gefährlich nahe herangekommen war.
Dann ging alles sehr schnell: "Kleoparda, setz Finte ein!" ,befahl der Wilderer seinem stolzen Pokemon.
Kaum war die Attacke ausgesprochen worden, schlug Ursaring auch schon mit ausgeholter Pranke nach seinem Ziel, doch noch schneller, als die Pranke heransauste, verschwand Kleoparda auf einmal, um dann direkt hinter Ursaring wieder aufzutauchen und es von hinten zu attackieren.
Von dem Konter völlig überrascht und mit dem ganzen Gewicht auf dem vorderen Fuß, verlor Ursaring daraufhin das Gleichgewicht und stürzte der Länge nach hin.
"Kratzfurie, mach es fertig!" ,befahl der Trainer von Kleoparda als nächstes.
Ohne seinem Gegner auch nur die Zeit zum Aufstehen zu geben, benutzte das Pokemon des Wilderers seine Krallen, um dem Ursaring den Rücken zu zerfetzen.
Glücklicherweise hatte das Normal- Pokemon jedoch ein ziemlich dichtes Fell, welches den meisten Schaden zunächst noch abfangen konnte.
Außerdem gab sich Ursaring auch noch lange nicht geschlagen.
Zornig brüllend, wuchtete es sich wieder hoch und fing an wild um sich zu schlagen und einer dieser Hiebe traf Kleoparda sogar, da es nicht mehr rechtzeitig hatte zurückweichen können.
Von der ganzen Wucht und Kraft Ursarings erfasst, flog das katzenähnliche Pokemon sogar mehrere Meter durch die Luft, ehe es unsanft auf dem zerwühlten Boden der Lichtung landete.
Für einen Moment blieb Kleoparda liegen, es schien wirklich schwer getroffen worden zu sein.
Rund um Toru und Elaine herum fingen die Pokemon schon an leise zu jubeln, sie glaubten bereits an den Sieg Ursarings, auch wenn es zunächst ja durchaus nicht gut losgegangen war.
Doch letzten Endes rappelte sich Kleoparda wieder auf und schien jetzt sogar noch viel aggressiver geworden zu sein.
Wo vorher noch Stolz und Überheblichkeit in den Augen des Pokemons gewesen war, lag nun ein tiefer Hass und der Wille Ursaring so richtig wehzutun.
Dementsprechend wartete Kleoparda gar nicht erst lange, als der nächste Befehl kam: "Setz Schlitzer ein!"
Fauchend und voller Wut, stürmte Kleoparda jetzt auf Ursaring zu, welches auf der anderen Seite dasselbe tat.
Anschließend weichte das Unlicht- Pokemon der Klaue von Ursaring aus, um das Normal- Pokemon anschließend wieder von hinten zu attackieren.
Dieses mal schlug Kleoparda nur einmal zu, doch die Wucht war dabei umso größer.
Bei diesem Teffer, verlor Ursaring ganze Fellsetzen am Rücken und schrie vor Schmerzen auf.
Anschließend musste es sich auf seinen Pranken abstützen, um nicht zu Boden zu fallen.
Doch Kleoparda wollte seinem Gegner keine Pause gönnen und machte sich daran die gleiche Attacke noch einmal zu wiederholen.
Ehe es jedoch bei Ursaring ankam, sprang das Normal- Pokemon mit all seiner Kraft auf Kleoparda zu und schlug mit seinem Pranken von oben auf seinen Gegner ein.
Von der plötzlichen Schnelligkeitsexplosion Ursarings völlig überrascht, konnte Kleoparda nicht mehr ausweichen und wurde regelrecht in den Boden eingestampft.
Dort, wo gerade eben noch ein wenig Gras gewesen war, gab es jetzt ein ziemliches Loch in der Erde, mit Kleoparda ganz unten.
Ohne Zweifel würde sich das Pokemon des Wilderers von diesem Angriff nicht mehr so schnell erholen, da war sich Toru ganz sicher.
Ebenso dachte auch Ursaring, welches triumphierend über dem nun ohnmächtigen Kleoparda zu brüllen anfing.
Toru staunte nicht schlecht. Ich weiß gar nicht, ob ich und meinte Pokemon es schon mit dem Wilderer und seinem Kleoparda aufnehmen könnten, dieses Ursaring ist wirklich unglaublich stark.
Doch plötzlich wandelte sich das triumphierende Brüllen Ursaring wieder in ein sehr zorniges um, als es auf einmal von mehreren Fäden getroffen wurde.
So wie es aussah, hatte der Wilderer noch drei weitere, spinnenähnliche Pokemon gehabt, die nun ihr bestes gaben, um Ursaring mit ihren klebrigen Fäden bewegungsunfähig zu machen.
Geschockt zog Toru seinen Pokedex: "Ariados, Typ Käfer/Gift. Ariados hat kleine hakenförmige Krallen an seinen Füßen. Damit kann es an Decken und Wänden entlangflitzen. Dieses Pokémon schnürt seine Gegner mit einem starken, dünnen Seidenfaden ein. Man schätzt die Fäden von Ariados aufgrund ihrer Stärke. Vielerorts werden sie zum Weben verwendet."
Eben jene kräftige Fäden machten nun auch Ursaring sehr zu schaffen.
Immer wenn das Pokemon es irgendwie schaffte einen der Fäden zu zerreißen, kamen bereits wieder zwei neue angeflogen.
Es gab einfach kein entrinnen.
Unter den höhnischen Zurufen des Wilderers machten die Ariados Ursaring nach und nach völlig bewegungsunfähig.
Elaine war nun wieder kurz davor loszurennen und zu helfen: "Das ist total unfair, drei gegen einen."
Toru sah das genauso, zögerte allerdings noch.
Selbstzweifel plagten ihn und wirkten sehr hemmend. Laut dem Pokedex sind diese Ariados weiterentwickelte Pokemon, sie wirken auch sehr stark. Ich weiß nicht, ob wir das schaffen und ich kann Elaine doch nicht solch einer Gefahr aussetzen.
Doch das Thema erledigte sich ohnehin von selbst.
Ursaring war inzwischen nicht mehr dazu in der Lage sich zu wehren, es war besiegt und wurde ebenfalls in einen Käfig gesperrt.
Es konnte nicht einmal mehr herumbrüllen, um seinem Unmut Ausdruck zu verleihen, da die Ariados auch über seine Schnauze Fäden gelegt hatten.
Nun rief der Wilderer zufrieden alle seine Pokemon zurück und inspizierte seinen neusten Fang.
Der Mann war sichtlich zufrieden mit sich selbst und die Geldgier funktelte nur so in seinen Augen, als er zu Ursaring meinte: "Für dich werde ich später einen wirklich guten Preis erzielen."
Ursaring starrte nur wütend zurück, es hatte noch lange nicht aufgegeben.
Dieser Umstand schien dem Wilderer allerdings nur noch mehr Freude zu bereiten: "Gut so, niemand will einen Schwächling als Pokemon, du wirst grad immer mehr Wert."
Am Rande der Lichtung, bei den Zuschauern war die Stimmung unterdessen wieder gewaltig gesunken.
Verzweifelt sah sich Toru um.
Elaine schien von ihm gerade ziemlich enttäuscht zu sein, da er nichts unternommen hatte, während einige der wilden Pokemon bereits anfingen zu weinen.
Diese Pokemon, das wurde Toru nun klar, hatten von Anfang an nicht an ihn geglaubt.
Betrübt starrte er zu Boden und strafte sich selbst. Verdammt ich sollte wirklich da rausgehen und kämpfen.
Doch noch immer hielten ihn seine Selbstzweifel zurück und der Gedanke, dass Officer Rocky alles für ihn regeln würde, tat sein übriges.
Trotzdem fühlte sich der junge Trainer nun sehr schlecht.
Er wollte stärker werden, er wollte unbedingt ein Trainer sein, der dazu imstande war so einen Wilderer alleine aufzuhalten.
Seiner eigenen Meinung nach, war er dafür jedoch noch nicht gut genug. Was soll schon ein Trainer tun, der nicht einmal seine eigenen Pokemon im Zaum halten kann?
Frustriert ballte er seine Fäuste.
Viel Zeit, um sich selbst zu bemitleiden, blieb dem jungen Trainer allerdings nicht mehr.
Aus weiter Ferne ertönte plötzlich ein Geräusch, etwas kam näher.
Es schien ein mechanisches Geräusch zu sein und es kam immer näher.
Außerdem schien es irgendwie auch von oben zu kommen, weswegen Toru wie gebannt zu den Wolken blickte.
Als das metallene Ungeheuer schließlich erschien, wurde ihm schnell so einiges klar. Ein Hubschrauber! Damit wollen sie also die Käfige fortbewegen.
Von dem großen Gefährt völlig eingeschüchtert fingen mehrere der wilden Pokemon an änglich zu wimmern, schließlich hatten sie so etwas noch nie zuvor zu Gesicht bekommen.
Elaine, die so etwas auch noch nie in ihrem Leben gesehen hatte, erschrack sich sehr und flüsterte ehrfurchtsvoll: "Was für ein mächtiges Pokemon ist das?"
Doch Toru schüttelte den Kopf und erklärte: "Das ist kein Pokemon, das ist ein Hubschrauber."
Verwirrt legte das Mädchen den Kopf schief: "Hubschrappschrapp?"
Seufzend antwortete ihr der Trainer: "Das ist eine Maschine mit der man fliegen kann. Es gibt noch nicht viele davon, da es eine sehr neue Erfindung ist. Da drin wird der Komplize des Wilderers sitzen und sie werden die Käfige mit dem Teil wegfliegen."
Kaum hatte Toru diese Worte ausgesprochen, sprang Elaine auf und meinte: "Dann müssen wir sie doch sofort aufhalten!"
Auch die ganzen wilden Pokemon waren dieser Meinung, was sie dadurch kundtaten, dass sie nun aufgeregt durcheinander riefen und auf- und ab hüpften.
Natürlich war auch Toru klar, dass es so war.
Noch ein letztes Mal sah er verzweifelt in das Innere des Waldes.
Vielleicht würde dort ja jeden Moment Officer Rocky auftauchen.
Doch die Polizistin war natürlich nocht nicht da.
Elaine merkte schnell, dass Toru sich nicht so recht traute, weswegen sie versuchte ihm Mut zuzusprechen: "Du kannst das gemeinsam mit deinen Pokemon schaffen, ihr seid ein tolles Team. Sandan ist so ein kluger Kämpfer, Bisasam unglaublich mutig und Quapsel so außergewöhnlich talentiert. Die drei brennen sicher schon darauf so einen Kampf zu bestreiten."
Doch Toru schwieg nur.
Also wurde Elaine langsam ungeduldig: "Wenn du nichts unternimmst, dann werden ich und Lilminip das eben machen."
Ihre Worte klangen sehr ernst, es bestand kein Zweifel darin, dass das Mädchen diese Aktion wirklich durchziehen würde.
Immer unruhiger sah Toru auf die Lichtung.
Das selbst für einen Hubschrauber sehr große Exemplar hatte nun mehrere Greifhaken ausgeworfen, an denen der Wilderer die Käfige befestigte.
So wie es aussah, würden sie jeden einzelnen Käfig direkt mitnehmen, es musste wirklich unbedingt etwas unternommen werden.
Als Toru Elaine dann antworten wollte, bemerkte er, dass sie nicht mehr neben ihm, sondern bereits auf der Lichtung war, um gemeinsam mit Lilminip gegen den Wilderer zu kämpfen.
Spätestens jetzt war auch für Toru klar, dass er ebenfalls kämpfen musste.
Sein Selbstvertrauen war in den letzten Minuten allerdings auch nicht gerade gewachsen, weswegen er sich an die total aufgeregten, wilden Pokemon in seiner Nähe wandte: "Ich will ganz ehrlich zu euch sein. Ich denke nicht, dass ich und Elaine das alleine schaffen können, deswegen möchte ich euch darum bitten, dass ihr euch überwindet und uns helft. Zusammen können wir es schaffen!"
Doch die Pokemon waren vor Furcht wie gelähmt, sie trauten sich definitiv nicht.
Einige von ihnen wirkten auch sehr angespannt, als wären sie kurz davor etwas zu unternehmen und straften sich selbst dafür, dass sie noch nichts getan hatten.
Sie erinnerten Toru an sich selbst, was ihn sofort wieder wachrüttelte.
Das Selbstvertrauen und der Wille etwas zu bewegen, waren schlagartig wieder da.
Toru wusste nun, was er tun würde.
Bevor er jedoch losging, lächelte er die wilden Pokemon freundlich an und meinte: "Ihr müsst ja nicht sofort mit mir mitkommen aber überlegt es euch, ja?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, rannte er Elaine auf die Lichtung hinterher.
Auf dem Weg zu ihr, gab er sich selbst schnell noch eine Backpfeife, um sich selbst zu bestrafen. Wie konnte ich so feige sein?
Endlich war er wieder er selbst und die feigen Ausreden gehörten der Vergangenheit an.
Kaum hatte der junge Mann Elaine eingeholt, hielt er sie an den Schultern fest und sagte bestimmend: "Du gehst zurück zu den Pokemon, das ist zu gefährlich für dich!"
Das Mädchen lächelte und in ihren Augen war eine große Erleichterung zu sehen, als sie nickte.
Dadurch beruhigt, dass Elaine nun wieder in Sicherheit war, atmete Toru noch einmal tief ein, ehe er voranschritt und dabei Sandans Pokeball in die Hand nahm.
Vor ihm hatte der Wilderer zum Glück erst einen einzigen Käfig an den Hubschrauber, welcher nun über der Lichtung schwebte, festmachen können.
Als der fremde Mann dann gerade den nächsten Käfig fixieren wollte, wurde er von Sandans Sandgrab überrascht, weswegen er den Harken wieder aus der Hand fallen ließ und blindlings auf den Rücken plumpste.
Anschließend fielen ihm fast die Augen aus dem Kopf, als er Toru entdeckte: "Was macht denn so ein Knirps wie du so tief im Wald?" ,schrie er völlig fassungslos.
Dann fing er sich jedoch wieder und meinte höhnisch: "Geh wieder in den Wald spielen, wenn du vergisst was du hier gesehen hast, werde ich dir deine Pokemon nicht wegnehmen."
Doch Toru dachte nicht einmal daran und antwortete entschlossen: "Das wird heute das letzte Mal sein, dass du Pokemon ihrer Freiheit beraubst!"
Sein Gegenüber verstand sofort und rief: "Dann werde ich deine Pokemon auch noch mitnehmen."
Anschließend warf er einen Pokeball und Kleoparda erschien.
Immer noch angeschlagen, schien sich das katzenähnliche Pokemon jedoch schon wieder einigermaßen erholt zu haben, zumindest war es wohl wieder dazu in der Lage zu kämpfen.
Selbst wenn es angeschlagen ist, werden Sandan und ich wohl besonders gut kämpfen müssen, um es zu besiegen. Toru hatte bereits eine Strategie im Kopf.
Zu seinem Glück wusste der Wilderer ja auch nicht, dass er ihn bereits kämpfen sehen hatte.
Also ging der Kriminelle zunächst wieder genau so vor, wie er es schon gegen Ursaring getan hatte: "Kleoparda, setz Finte ein!"
Doch Toru war bereits vorgewarnt: "Dreh dich um und setz Kratzer ein, Sandan!"
Sandan gehorchte einfach sofort, da es sich dem Ernst der Lage durchaus bewusst war und holte aus, um in die leere Luft zu schlagen.
Als dann urplötzlich Kleoparda vor Sandans Gesicht auftauchte, um anzugreifen, erschrack sich Torus Pokemon zunächst ziemlich, ließ sich aber keineswegs beirren.
Dadurch traf Sandan als erstes direkt in das Gesicht des total verblüfften Kleopardas, welches daraufhin getroffen fauchte und zurück sprang.
Allerdings waren nicht nur Sandan und Kleoparda völlig überrascht worden.
Vor allem der Wilderer fühlte sich geradezu ertappt und konnte es kaum fassen: "W-wie hast du gewusst, was wir vorhaben?"
Toru antwortete jedoch nur mit einem Gegenangriff: "Setze jetzt direkt Sandgrab ein, bevor es realisiert, was geschehen ist!"
Wieder reagierte Sandan blitzschnell und konnte Kleoparda in einer Windhose aus Sand einfangen.
Von den Sandmassen ziemlich in die Mangel genommen, stöhnte Kleoparda noch ein letztes Mal entsetzt auf, ehe es kampfunfähig zu Boden sackte.
Toru war in der Folge ziemlich erleichtert.
So wie es aussah, waren die Wunden aus dem Kampf gegen Ursaring noch sehr tief gewesen.
"Käferbiss!" ,erschall es plötzlich völlig unerwartet aus der Richtung des Wilderers.
Nur Sekundenbruchteile später fielen die drei Ariados des Kriminellen gleichzeitig über Sandan her und bissen kräftig zu.
Von dem hinterhältigen Angriff komplett überrascht und kein bisschen vorbereitet, hatte Sandan sich kein bisschen wehren können und fiel direkt besiegt zu Boden.
Verdammt, was für ein Mistkerl, ich hätte es wissen müssen. Darauf bedacht Sandan so schnell wie möglich von seinen Qualen zu befreien, rief Toru sein kampfunfähiges Pokemon zurück in den Pokeball.
Anschließend sah er zu dem Wilderer hinüber, in dessem Gesicht nun etwas völlig irres zu erkennen war.
Ohne Zweifel war der fremde Mann kurz davor völlig den Verstand zu verlieren.
Toru bekam direkt das Gefühl, dass der Kriminelle ihm vielleicht etwas schreckliches antun würde, wenn er sich nicht selbst schützen konnte.
Also rief Toru nun Bisasam und Quapsel beide auf einmal in den Kampf, um sich bestmöglist behaupten zu können.
"Ich zähle auf euch beide, das wird unser bisher wichtigster Kampf" ,rief er seinen beiden Pokemon zu, um sie zusätzlich anzuspornen.
Doch solche Worte hatten Bisasam und Quapsel überhaupt gar nicht mehr benötigt, sie schienen geradezu auf den Kampf zu brennen.
Dennoch würde es garantiert nicht leicht werden sich gegen die Ariados, die ja auch noch in der Überzahl waren, zu wehren.
Abgesehen davon war dies nun auch das erste Mal, dass Toru mehr als ein Pokemon gleichzeitig im Kampf befehligte, was ihm ziemliche Sorgen bereitete.
Auf der anderen Seite schien der Wilderer jedoch auch kein herausragender Trainer zu sein, was schnell dadurch deutlich wurde, dass er seinen drei Pokemon einfach wieder nur dieselbe Attacke befahl: "Noch einmal Käferbiss, los!"
Wild entschlossen Torus Pokemon wehzutun, rasten die Ariados nun in einem sehr hohen Tempo auf Bisasam und Quapsel zu.
Auf diese Attacke wusste ihr Trainer jedoch schon eine passende Antwort: "Wehre sie mit Rasierblatt ab, Bisasam!"
Den breit gefächerten Blättern, die daraufhin in ihre Richtung kamen, hatten die Ariados dann nicht viel entgegenzusetzen.
Von Bisasams Attacke getroffen, wurden sie alle aufgehalten, auch wenn es ihnen nicht allzu viel auszumachen schien.
Doch nun, wo Torus Team die Angreifer erfolgreich gestoppt hatte, ging es zur nächsten Phase: "Hau sie mit deiner Aquaknarre weg, Quapsel!"
Für einen kurzen Moment wurde Quapsels Mund immer größer, während es dort Wasser ansammelte, ehe es einen gewaltigen Wasserschwall auf seine Feinde losschickte.
Von Bisasams Rasierblatt noch immer leicht benommen, konnten die Ariados nicht mehr rechtzeitig ausweichen und somit wurde Quapsels Attacke zum Volltreffer.
Dennoch waren die Käfer- Pokemon des Wilderers noch lange nicht besiegt und führten schnell die nächste Attacke aus, die er ihnen befahlt: "Fadenschuss, los!"
Ohne weiter Zeit zu verschwenden schossen die Ariados also wieder ihre weißen, klebrigen Fäden ab, welche schon Ursaring völlig bewegungsunfähig gemacht hatten.
Da Toru nicht sofort wusste, wie er diesem Angriff begegnen sollte, schrie er aufgeregt: "Ausweichen!"
Letzten Endes gelang es dann jedoch nur Bisasam erfolgreich den Fädenzu entkommen, während Quapsel getroffen zu Boden fiel.
Von den weißen Fäden bereits vollkommen eingesponnen, war Torus Pokemon auch nicht mehr dazu in der Lage sich wieder aufzurichten.
So wie es aussah, stand es damit nun drei gegen einen.
Doch Toru hatte direkt wieder eine gute Idee: "Befrei Quapsel mit Rasierblatt, Bisasam!"
Sofort verstehen ließ Bisasam seine gefährlichen Blätter erneut durch die Luft segeln, was sofort das gewünschte Ergebnis lieferte.
Ohne Probleme schnitten die Blätter durch die Fäden und befreiten Quapsel damit aus der Bewegungsunfähigkeit.
Dabei hatte Bissasam sogar so gut zielen können, dass seinem Kampfpartner überhaupt nichts geschehen war.
Davon regelrecht beeindruckt dankte Quapsel Bisasam und schien jnun noch entschlossener.
Torus Pokemon warteten nun beide auf den Befehl zum Gegenangriff, welcher auch direkt erfolgte: "Quapsel fang mit Lehmschuss an!"
Nun war Quapsel besonders präzise, als es die braune, schlammartige Masse auf die Ariados abschoss, denn jedes der Käfer Pokemon wurde getroffen und komplett mit Schlamm bedeckt.
Jetzt waren es die Pokemon des Wilderers, deren Bewegungsfreiheit ein wenig eingeschränkt war, was Toru anschließend clever ausnutzte: "Hau ihnen jetzt deinen Rankenhieb um die Ohren, Bisasam!"
Das Pflanzen- Pokemon ließ sich nicht zweimal bitten und eröffnete mit seinen Ranken ein wahres Trommelfeuer auf die Ariados, welche entsetzt vor Schmerzen aufschrien, als sie getroffen wurden.
Nach dieser Attacke wirkten die Pokemon des Wilderers sichtlich erschöpft und es war klar, welcher der beiden Trainer hier bisher besser agiert hatte.
"Ihr seid so nutzlos, kämpfen könnt ihr überhaupt nicht oder?" ,brüllte der Wilderer, der seine Niederlage bereits kommen sah, seine eigenen Pokemon zornig an.
"Hättet ihr nicht eure Netze um Pokemon zu fangen, wärt ihr schon lange auf dem Markt gelandet" ,fügte der Kriminelle noch hinzu.
Erschrocken hörte Toru zu. Wie kann man nur so mit seinen Pokemon umgehen?
Dann teilte er dem Wilderer seine Meinung mit: "Niemand sollte so mit seinen Pokemon umgehen, nicht einmal ein Krimineller!"
Anschließend sah er zu Bisasam und Quapsel, die ihm beide entschlossen zunickten.
"Bisasam Rasierblatt, Quapsel Aquaknarre!" ,rief Toru seinen finalen Befehl.
Dabei stimmten seine Pokemon die beiden Attacken so gut aufeinander ab, dass es wirkte, als würden sie verschmelzen.
Um den Wasserschwall von Quapsel tanzten nun Bisasams Blätter herum, als würden sie zu Quapsels Attacke dazugehören.
Selbst der Wilderer und seine Pokemon staunten im nächsten Moment, bis die Ariados schließlich getroffen wurden.
Die Attacke war schließlich ein Volltreffer, wie aus dem Bilderbuch und zwang jedes einzelne Ariados zur Kapitulation.
Völlig besiegt lagen die Käfer- Pokemon nun allesamt ohnmächtig auf dem Boden.
Torus Team hatte gesiegt.
"Gib auf und lass die Pokemon frei!" rief Toru nun seinem Gegenüber zu, welcher gerade seine Ariados wieder zurück in ihre Pokebälle rief.
Doch anstatt aufzugeben, fing der Wilderer an zu lachen.
Es war ein irres, ein wahnsinniges Lachen.
"Du hast doch nicht wirklich gedacht, dass du schon gewonnen hast oder?" ,rief der Kriminelle, während er noch einen weiteren Pokeball hervorholte.
Bevor er jedoch das Pokemon aus dem inneren entließ, zögerte er noch eine Weile.
Völlig verwundert glaubte Toru, dass er Angst in dem Blicks des fremden Mannes sehen konnte, es schien gerade so, als würde der Kriminelle dieses Pokemon unter keinen Umständen rufen wollen.
Doch er tat es und warf den Pokeball hoch in die Luft.
Anschließend erschien mit einem weißen Lichtblitz ein rotgefärbtes Pokemon, welches beinahe so groß war wie Ursaring.
An sich sah es mit seinem riesigen Maul, seinen scharfen Krallen und dem schwarzgefärbtem Bereich, rund um die Augen, noch eine Stufe gefährlicher aus als das bärenähnliche Normal- Pokemon.
Von der Präsenz des Pokemons leicht eingeschüchtert, zog Toru seinen Pokedex aus der Tasche: "Rabigator, Typ Boden/Unlicht. Ein äußerst grausames Pokémon. Es greift jeden, der ihm unter die Augen kommt, mit seinen scharfen Reißzähnen an."
Kaum war der Pokedex verstummt, musste Toru einmal tief schlucken.
Selbst Bisasam und Quapsel machten nun vorsichtshalber einen Schritt nach hinten.
Rabigator half auch nicht wirklich dabei sein Image zu bessern, indem es anfing lautstark zu brüllen und ein paar mal kräftig mit seinem Schwanz auf den Boden schlug.
Was sollen wir denn gegen so ein Pokemon machen? Toru lief es eiskalt den Rücken runter, als er für einen kurzen Augenblick Blickkontakt mit dem Rabigator hatte.
Doch zunächst drehte sich das furchteinflößende Pokemon zu seinem eigenen Trainer um und stürmte los.
Völlig perplex sah Toru anschließend dabei zu, wie Rabigator seinen eigenen Trainer mit dem Schweif wegschlug.
Der Wilderer schrie von Angst erfüllt auf, als er getroffen wurde und flog einige Meter durch die Luft, ehe er dann bewegungslos liegen blieb.
Offenbar zufrieden mit sich selbst, drehte sich Rabigator um und sah zu Bisasam und Quapsel.
So wie es aussah, würden sie die nächsten Opfer sein.
Torus Pokemon waren nun ernsthaft in Gefahr.
"Bisasam Rasierblatt, Quapsel Aquaknarre!" ,befahl Toru verzweifelt.
Doch Rabigator steckte die Attacken einfach ein, ohne mit der Wimper zu zucken, während es langsam bedrohlich näher kam.
Es schien den Augenblick zu genießen, in dem es sich seiner Beute näherte und kostete diesen Moment so richtig aus.
Doch zu Torus erstaunen schienen Bisasam und Quapsel nicht von der Stelle weichen zu wollen.
Bisasam sah sogar kurz nach hinten, um sich zu vergewissern, dass es Toru gut ging.
In diesem Moment wurde Toru klar, dass ihn seine Pokemon bis zum Ende verteidigen würden.
Sie griffen Rabigator immer wieder von neuem an, ohne aufzugeben und wichen keinen Schritt mehr zurück, obwohl die Angriffe überhaupt keine Wirkung hatten.
Toru war wirklich gerührt und wusste direkt, was er tun wollte.
Ohne seine völlig überraschten Pokemon vorzuwarnen, rief er sie zurück.Ich kann sie diesem Gegner nicht aussetzen, ich kann nicht dabei zusehen, wie sie vielleicht sehr schwer verletzt werden.
Noch während sie von ihren Pokebällen aufgesogen wurden, wollten Bisasam und Quapsel protestieren.
Sie wollten ihren Trainer nicht alleine lassen, doch der hatte seine Entscheidung getroffen.
Selbst Rabigator schien nun ein wenig überrascht zu sein und hielt kurz an.
Letzten Endes wechselte es aber nur sein Ziel und steuerte jetzt direkt Toru an, dem bereits die Knie schlotterten.
Aus dem Wald hinter sich hörte er Elaine etwas rufen: "Renn weg Toru! Du musst da ganz schnell weg!"
"Ich halte Rabigator auf, du solltest lieber selbst schnell abhauen!" ,entgegnete Toru ihr nur.
Dann war Rabigator bereits sehr, sehr nahe und Toru schloss seine Augen.
In dem Moment, als er seine Augen schloss, konnte er aus einiger Entfernung, mal abgesehen von dem Geräusch des über der Lichtung schwebenden Helikopters, noch ein weiteres Geräusch wahrnehmen.
Da näherte sich etwas, eine weitere Maschine, eigentlich war sie schon wirklich nah.
Als Toru dann, die Augen wieder öffnete, konnte er grad noch so sehen, wie Officer Rocky auf einem Motorrad auf die Lichtung gerast kam.
Hinter ihr, saß noch Derek, der Arenaleiter, welcher nun mit dem Finger auf Toru zeigte.
Nur Sekunden später fuhr das Motorrad genau zwischen Toru und Rabigator hindurch, wobei Derek dabei von dem Gefährt absprang, um direkt vor Toru zu landen und sich sauber abzurollen.
Anschließend zückte er einen Pokeball und rief: "Scherox, jetzt wird gekämpft!"
Kaum hatte Scherox seinen Pokeball verlassen, wurde es von dem etwas kleineren Rabigator direkt angegriffen.
Doch indem es seine Scheren kreuzte, konnte Scherox den Angriff erst einmal abwehren.
Bei dieser Aktion verkeilten sich die beiden großen Pokemon jedoch ineinander und Scherox rutschte ein wenig zurück, wodurch es gefährlich nah an Derek und Toru herankam.
"Du solltest dich besser ein wenig von hier entfernen, das ist sicherer" ,meinte Derek völlig gelassen zu Toru, welcher den Arenaleiter nun ein wenig für dessen Mut bewunderte.
Es bestand kein Zweifel darin, dass er die Situation nun im Griff hatte.
Also eilte Toru schnell zu der blauhaarigen Officer Rocky, die gerade in der Nähe mit ihrem Motorrad zum stehen gekommen war und nun abstieg.
Dann fixierte sie Toru mit ihren braunen Augen und sagte: "Dann kümmern wir uns mal um die Wilderer, so wie es aussieht war es wohl doch nicht nur einer."
Toru nickte direkt und meinte: "Dort vorne liegt einer, er wurde von seinem eigenen Pokemon angegriffen."
Doch als er zu der Stelle zeigte, war der Kriminelle bereits weg.
Dieser hing nun nämlich an Ursarings Käfig, welcher soeben langsam vom Boden abhob.
So wie es aussah, würden sich die Wilderer nun mit diesem einen Fang zufrieden geben.
Den Energie- Transformer hielt der Mann in der Hand.
"Das sieht überhaupt nicht gut aus" ,stellte Officer Rocky fest, während sie dem Käfig nachsah, welcher nun bereits etwa drei Meter über dem Boden schwebte.
Anschließend nahm sich Officer Rocky einen ihrer Pokebälle und warf ihn in die Luft: "Panzaeron, du bist dran!"
Mit einem weißen Lichtblitz erschien ein wirklich großes Pokemon, welches bei Toru jede Menge Ehrfurcht auslöste. Ein Flug- Pokemon aus Stahl?
Tatsächlich schienen die Federn des riesigen Vogels komplett aus Stahl zu bestehen und glänzten leicht in der Sonne.
Blitzschnell war der Pokedex gezückt: "Panzaeron, Typ Stahl/Flug. Es wird komplett von einer eisenharten Rüstung geschützt. Wenn es fliegt, erreicht es bis zu 300 km/h."
Noch bevor der Pokedex fertig war, stieg Officer Rocky auf den Rücken ihres Pokemons und befahl: "Dem Helikopter hinterher, wir müssen ihn aufhalten"
Als Panzaeron daraufhin mit mehreren kräftigen Flügelschlägen abhob, ließ es einen jungen Trainer zurück, der sich kaum mehr einkriegen konnte. Ich sehe heute so viele unglaublich coole Pokemon, werden meine auch mal so?
Dann sah er Rocky und ihrem Panzaeron dabei zu, wie sie sehr schnell den Helikopter einholten, der von dem Gewicht des Käfigs gebremst, nicht gerade das höchste Tempo hatte.
Anschließend packte Panzaeron Ursarings Käfig mit seinen Klauen und zog kräftig daran.
Offenbar hatte Rocky vor den Helikopter so wieder zu Boden zu bekommen.
Doch so sehr sich ihr Pokemon auch anstrengte, die fliegende Maschine war dann doch um einiges stärker und bewegte sich noch immer Stück für Stück fort.
Natürlich bestand auch noch die Möglichkeit den Käfig einfach zu lösen, doch darauf verzichtete Rocky wohl zugunsten von Ursarings Sicherheit.
So wie sie es jetzt versuchte, würde es allerdings auf jeden Fall nicht hinhauen.
Also sah sich Toru hilfesuchend um.
Dummerweise war der einzige, der wahrscheinlich helfen konnte aber noch immer in einem hitzigen Gefecht mit Rabigator.
Immer wieder prallten Scherox und das eigenwillige Pokemon des Wilderers aufeinander, niemand gab auch nur ein bisschen nach.
So schnell würden Derek und Scherok das völlig wildgewordene Pokemon wohl nicht aufhalten können.
Weiter oben schwanden Panzaeron unterdessen offenbar bereits die Kräfte, denn der Helikopter wurde langsam wieder schneller.
Es muss doch irgendetwas geben. Toru wurde langsam klar, dass die Ganoven wohl tatsächlich entkommen würden, wenn es so weiter ging.
In diesem Moment rannte auf einmal das Bluzuk, welches Toru und seine Freunde zuvor noch hierhergeführt hatte auf die Lichtung und sprintete dem Helikopter hinterher, so schnell seine kleinen Füße es nur trugen.
Da war jedoch das klitzekleine Problem, dass es keine Flügel besaß und dem Helikopter somit nicht in die Luft folgen konnte.
Trotzdem gab das Pokemon sein bestes, bis es schließlich stolperte.
Anstatt sich selbst zu bemitleiden rappelte es sich allerdings direkt wieder auf und stieß einen lauten Ruf aus.
Mit diesem Ruf fing es auf einmal an weiß zu glühen und veränderte allmählich seine Form.
Nur wenige Sekunden später hatte es auf einmal zwei Flügel und das leuchten hörte wieder auf.
Jetzt schwebte Bluzuk dank seiner neuen Flügel ein Stück weit über dem Boden.
Wenn man es denn überhaupt noch Bluzuk nennen konnte, denn nun sah es ganz anders aus, vielmehr wie eine lilafarbene sehr große Motte.
Toru erkannte dieses Pokemon sofort, dafür benötigte er keinen Pokedex.
Schließlich hatte seine Mutter ja auch so ein Pokemon: "Hey, das Bluzuk hat sich zu einem Omot weiterentwickelt."
In seiner neuen Form von neuem Mut und noch größerer Entschlossenheit erfüllt, schlug Omot kräftig mit den Flügeln und machte sich auf in die Lüfte, um Panzaeron beizustehen.
Dann, auf einmal, erhob sich ein riesiger Schwarm von Illumise und Volbeat aus dem Wald.
Sie alle kamen vom Rand der Lichtung, von dort wo Elaine wartete.
Unter ihnen waren tatsächlich auch noch mehrere Flug- Pokemon und sie alle hatten dasselbe Ziel, sie alle folgten Omot.
So wie es aussah, hatte Omots Aktion sie alle dazu gebracht auch etwas bewirken zu wollen und zu helfen.
Am Hubschrauber angekommen, packten sie allesamt mit an und halfen Panzaeron und Omot dabei den Käfig, mitsamt Helikopter zu Boden zu zerren.
Aufgrund ihrer großen Anzahl und der gewaltigen Kraft Panzaerons gelang es ihnen sogar recht schnell.
Beinahe zeitgleich bemerkte Toru auch, wie Rabigator besiegt zu Boden plumpste, auch das war geschafft.
Direkt darauf kam Elaine auch wieder an Torus Seite und meinte lächelnd: "Das war wirklich cool von dir."
Einige Minuten später war der Tag gerettet.
Officer Rocky hatte den Wilderer und seinen Komplizen aus dem Helikopter, in Fesseln gelegt, Rabigator würde kein Unheil mehr anrichten und Denver und Fiona kamen schließlich auch noch an.
Als sie von Elaine und Toru schließlich hörten, was alles in ihrer Abwesenheit geschehen war, konnten sie es kaum glauben.
Während Denver Toru dann schließlich nahezu in den Himmel lobte, schien es Fiona überhaupt nicht zu gefallen, dass sich der junge Trainer solch einer Gefahr ausgesetzt hatte.
Dennoch hatte sie sich zurückgehalten, da es ja letzten Endes wohl die beste Entscheidung gewesen war.
Schließlich hatte Officer Rocky erklärt, dass es sich bei dem Helikopter um ein gestohlenes Exemplar einer Forschungseinrichtung handelte.
Offenbar hatten die Wilderer ihn bereits vor einigen Wochen gestohlen.
Elaine, die natürlich nach dem Sieg über die Wilderer direkt zurück auf die Lichtung geeilt war, fragte nun neugierig Officer Rocky: "Was wird mit den Pokemon von dem Wilderer geschehen? Er hat sie wirklich schlimm behandelt."
Die blauhaarige Frau hatte direkt eine passende Antwort: "Pokemon die von Kriminellen für ihre Machenschaften missbraucht wurden, werden ihren Trainern aberkannt. Anschließend wird man gucken, was man für sie tun kann. Meistens bekommen sie einen neuen Trainer, von dem man weiß, dass er seine Pokemon gut behandelt oder sie werden freigelassen. Doch auch anderes ist möglich. Ich könnte mir das Kleoparda zum Beispiel gut als zukünftiges Polizei- Pokemon vorstellen. Vielleicht werde ich es sogar selbst ausbilden. Bei Rabigator muss man erstmal gucken und die Ariados nimmt mein Freund sicherlich gerne in seiner Arena auf."
Für einen Moment herrschte auf einmal Stille als jeder der Anwesenden langsam eins und eins zusammenzählte, ehe Fiona ziemlich überrascht nachhackte: "Derek, der Arenaleiter ist dein Freund?"
Nun fing Officer Rocky an sanft zu lächeln und nickte, ehe sich ihr Gesichtsausdruck direkt ein wenig verfinsterte und sie sich tadelnd an Derek wandte: "Du bist schon wieder einfach so vom fahrenden Motorrad abgesprungen, ich hab dir schon gesagt, dass du so etwas gefährliches nicht wieder tun sollst!"
Dem Angesprochenen verging sofort wieder das Grinsen, welches er gerade eben noch aufgesetzt hatte und er entschuldigte sich ein wenig kleinlaut.
Anschließend stellte Elaine, die es überhaupt gar nicht zu interessieren schien, dass die Beiden ein Paar waren, eine weitere Frage: "Und warum hat der fiese Mann die Pokemon nicht einfach mit Pokebällen gefangen?"
Wieder kam die Erklärung von Officer Rocky sehr schnell: "Jeder Trainer besitzt eine sogenannte Trainer- ID, eine eigene Nummer, die nur er hat. Diese ist zum Beispiel auf dem Trainer- Pass, den jeder Trainer immer bei sich haben muss, aufgeführt. Beim Kauf von Pokebällen muss ein Trainer seinen Trainer- Pass scannen lassen, wodurch dann die ID schon direkt auf die Pokebälle übertragen wird. Also kann über den Pokeball eines Trainers geprüft werden, ob er das Pokemon auch wirklich selbst gefangen hat. Bei jedem Besuch im Pokemon Center werden die Pokebälle dann automatisch noch einmal überprüft und sollten Ungereimtheiten auftreten, wird direkt die Polizei verständigt. Auch bei großen Veranstaltungen oder Turnieren, werden die Pokebälle der Teilnehmer meistens kontrolliert. Sollte ein Wilderer die Pokemon mitsamt der Pokebälle also verkaufen, würde dies spätestens dann auffallen, wenn auch nur einer der Käufer zum Pokemoncenter geht. Es wird allerdings natürlich auch im System vermerkt, wenn Trainer ihre Pokemon tauschen, was ja nur über die offiziellen Tauschmaschinen im Pokemoncenter erlaubt ist. Durch diese Sicherheitsmaßnahmen kann die Polizei auf jeden Fall besser gegen unschöne Dinge wie die Wilderei angehen. Ein kleiner Nachteil dabei ist halt nur, dass man es besser vorher melden sollte, wenn man im Begriff ist einen Pokeball, samt Pokemon zu verschenken, da sind schon die kuriosesten Missverständnisse vorgekommen, das könnt ihr mir glauben."
Damit war Officer Rocky mit ihren Ausführungen also fertig.
Jetzt hatte Denver jedoch noch eine Frage: "Und was wäre, wenn der Wilderer die Pokemon erst mit seinen Pokebällen fängt, um sie dann später wieder freizulassen, damit jemand anderes sie fangen kann?"
Jetzt war es Derek, der antwortete: "Pokebälle sind ja nicht umsonst zu haben, deswegen lohnt es sich für die Kriminellen meistens schon von den Kosten her nicht, Bruder. Doch du hast Recht, das ist noch ein kleines Schlupfloch, an dem allerdings auch schon gearbeitet wird."
Letzten Endes war dann also alles geklärt.
Nur eine Sache war da noch, auf die Elaine jetzt aufmerksam machte: "Guck mal Toru, ich glaube die Pokemon möchten irgendwas von dir."
Tatsächlich standen all die geretteten Pokemon und ihre Freunde noch immer mitten auf der Lichtung und starrten zu den Menschen hinüber.
Offenbar hatten sie noch nicht die Absicht wieder in den Wald zu verschwinden.
Ganz vorne stand Ursaring direkt neben Omot und als es kurz mit Toru Blickkontank hatte, fing es an zu brüllen und ihn herbeizuwinken.
Also näherte sich Toru den vielen Pokemon neugierig, er fragte sich wirklich, was sie von ihm wollen würden.
Elaine, Fiona und Denver folgtem ihm selbstverständlich während Rocky und Derek sich noch um den Tatort kümmerten.
Kaum war Toru angekommen, fingen all die Pokemon an auf verschiedene Art und Weise ihrer Dankbarkeit und Freude Ausdruck zu verleihen.
Einige von ihnen hüpften aufgeregt auf- und ab, manche wedelten mit ihren Armen durch die Luft und Ursaring konnte sogar nicht umher den Trainer einmal kräftig zu umarmen und dabei hochzuheben.
Auch Toru wollte noch unbedingt was loswerden: "Ich bin wirklich stolz auf euch alle, dass ihr euch durchgerungen und geholfen habt, als ihr wirklich gebraucht wurdet. Ohne die Hilfe von euch allen wäre es niemals so gut ausgegangen."
Das kam natürlich super bei den pokemon an und sie freuten sich noch mehr.
Schließlich wandte Toru sich noch an Omot und sprach: "Du warst heute richtig tapfer und ich würde mal sagen Glückwunsch zu deiner Entwicklung."
Kaum hatte es diese Worte vernommen, flatterte Omot völlig aufgeregt um Toru umher und stieß dabei immer wieder seinen neuen Ruf aus.
Anschließend dachte Toru, dass es das nun gewesen wäre und wollte sich verabschieden, doch die Pokemon machten noch immer keinerlei Anstalten die ziemlich in Mitleidenschaft gezogene Lichtung zu verlassen.
Elaine schien die Pokemon recht gut zu verstehen und meinte: "Ich glaube sie möchten dir unbedingt noch danken und etwas für dich tun."
Fragend legte Toru den Kopf schief und wandte sich direkt an Omot: "Ist das wahr?"
Sofort vollführte das lilafarbene Pokemon eine Rolle in der Luft und zeigte damit offenbar seine Zustimmung.
Also dachte Toru kurz nach, ehe ihm die perfekte Idee kam: "Hey, meine neuen Freunde ich habe in zwei Tagen einen sehr wichtigen Kampf, hättet ihr Lust bis dahin mit mir zu trainieren?"
Ohne groß nachzudenken stimmten ihm die wilden Pokemon jubelnd zu.
So wie es aussah, hatte Toru nun eine Menge neuer Freunde und Trainingspartner.
Dementsprechend wandte er sich grinsend an die anderen: "Hättet ihr was dagegen noch ein wenig im Wald zu bleiben?"