Guten Abend (oder eher nächtlicher Spätpost...), habe mich mal wieder einem Gedicht und einer Kurzgeschichte gewidmet. Entstanden sind sie heute bzw. bereits gestern theoretisch. Der Gedanke zum Gedicht sowie der Kurzgeschichte kamen eigentlich recht spontan und da ich sowieso nichts zu tun hatte, dachte ich mir einfach mal, dass ich sie gleich umsetzen möchte. Wünsche euch viel Spaß beim Lesen und freue mich immer über neue Kommentare.
Die Kurzgeschichte bezieht sich auf den Manga Fairy Tail, somit liegen die Urheberrechte bei Hiro Mashima, Charaktere und dazugehöriges entspringen dem Manga - Handlung der Geschichte ist von mir.
Für Leser, die das Fandom nicht kennen, habe ich eine kleine Infobox beider Charaktere angefertigt.
Gray ist Mitglied der Fairy Tail Gilde und gehört zum Main-Cast des gleichnamigen Mangas/Animes Fairy Tail. Seine Fähigkeiten basieren auf dem Element Eis. Seine Persönlichkeit lässt sich als gelassen und kühl bezeichnen (passend für's Element), jedoch kann er von Zeit zu Zeit in Prahlerei und Kampfeslust verfallen.
Juvia ist ebenfalls Mitglied der Fairy Tail Gilde. Ihre Fähigkeiten basieren auf dem Element Wasser. Juvia ist unsterblich in Gray verliebt und würde alles für diesen tun, ihre Persönlichkeit ist sehr ruhig und bedacht, wechselt jedoch drastisch, sobald es um Gray geht. Gegenüber diesem ist sie liebenswert, versucht ihn um jeden Preis zu beschützen und entwickelt schnell Eifersucht, die durch ihre blühende Phantasie bestärkt bzw. unterstützt wird.
Schattenwelt
Aus einer Welt ohne Vergessenheit
Mit dem Verlust bloßer Reinheit
Benutzt durch allerlei Seelen
Konnte niemand von uns wählen
Kein Tag verging ohne Schmerz
Durchstachen unser Herz
Gehalten wie wilde Tiere
Bettelten wir milde Liebe
Niemand erhörte unser Flehen
Schatten überzogen diese Welt
Licht versuchten wir zu sehen
Auf der Suche nach unserem Held
Und wenn der Morgen dämmerte
Hatte sich niemand gescheut
Kämpfend für lang ersehnten Sieg
Doch der Kreislauf begann erneut
„Duo-Missionen sind immer noch das Schönste“, entgegnete ich Gray, während mein Lächeln nicht zu unterdrücken war. Es dauerte Monate, bis ich ihn endlich zu einem Zweier-Auftrag bringen konnte – endlich ist es soweit. „Diese Mission ist mir wirklich wichtig und du bist die beste Partnerin hierfür“, sagte er mit seiner kühlen Ausstrahlung, die mich immer zum Schmelzen brachte. Es war ein traumhafter Tag, nicht nur aufgrund des romantischen Auftrags, auch wegen der Geräuschkulisse, die die Vögel uns boten. Ein Zusammenspiel aus den schönen Vorzügen, die dieser große Wald uns zeigte; leises Rauschen, unterschiedliche Tiere und die wärmende Sonne, welche sich über uns auftat. Beste Voraussetzungen für unsere Mission, um meinen Partner zu verführen und gleichzeitig die Belohnung zu kassieren. Möglicherweise kann ich ihn ja pflegen, wenn er sich verletzt? „Geht es dir gut, Juvia?“, riss er mich aus meiner Phantasie, „du wirkst schon wieder so errötet“, fügte er hinzu. War er so besorgt um mich? „Mir geht es gut, dieses Vorhaben bedeutet mir allerdings auch eine Menge“, teile ich euphorisch mit, während eine weitere Errötung zu vermeiden galt. Hoffentlich ist es bald soweit, ich wartete nur darauf, dass er seiner ungewöhnlichen Angewohnheit nachkommt, sich auszuziehen, zumindest sein T-Shirt. Bei dem Gedanken wird mir schon fast schwarz vor Augen.
Dieser Auftrag nimmt definitiv einige Stunden in Anspruch, aber spätestens heute Abend sollten wir zurück sein. Früh morgens machten wir uns auf, gleichzeitig mit einigen anderen, allerdings hatten wir unterschiedliche Ziele, somit sollte es keine Störungen geben, die unser Zusammensein stören. „Wie kommt es eigentlich, dass wir uns dermaßen beeilen“, unterbrach ich die unerträgliche Stille –er hatte doch wohl kein Date nach dieser Mission! „Wir haben kein Zeitlimit, die Feinde werden schon nicht verschwinden und hier können wir sicherlich einige ruhige Stellen für uns entdecken.“, mit einer Handbewegung unterbrach mein Partner mich, die mir eindeutig mitteilte, dass ich schweigen solle. Langesame Schritt, in geduckter Haltung, brachten uns einem kleinen Abhang näher. Wir bahnten uns den Weg durch das Gestrüpp, bis sich eine Lichtung vor uns auftat. „Hier muss es sein, sie tragen das Zeichen ihre Gilde, eindeutig.“, flüsterte er, während er sich seinem T-Shirt bereits entledigt hat, jedoch bleibt es wohl dabei, zumindest vorerst. Meine Nervosität konnte er sicherlich sofort erkennen, jedoch war es für ihn nebensächlich. Ein markantes Lächeln breitete sich über seinem Gesicht aus, und wo Nervosität und Anspannung sein sollten, sind nur noch Kampfeslust sowie Nervenkitzel. „Jetzt kommt unser Vorteil endlich zur Geltung, unsere Kompatibilität“, Worte, die meinen ganzen Körper mit Gänsehaut überzogen, ich durfte ihn auf keinen Fall enttäuschen.
Wie aus dem Nichts stürmte Gray los, rannte den Hang hinunter – mit Mühe hielt ich dem Tempo stand. Ein Zelt diente den drei Magiern als Unterkunft, hier mussten sie ihre gestohlenen Waren untergebracht haben, denn wie aus Reflex positionierten sie sich direkt vor dem spartanisch eingerichteten Lager. Ihre Gesichter waren kaum zu erkennen, bedeckt von dunklen Roben, blickten sie uns an. Jetzt war der Moment gekommen, jetzt ist meine einzige Chance. „Verschwindet“, brüllte einer von ihnen und erschuf einen schnellen Blitz, dem Gray geschickt auswich. Der Rechte stürmte auf Gray zu, um in den Nahkampf zu wechseln, unterstützt durch den Blitz-Nutzer, welcher von hinten weiterhin feuerte. „Übernimm den anderen solange, ich krieg das hin“, teilte Gray mir mit, während er Schläge austauschte und sichtlich Spaß verspürte. Schwertgezogen stürmte Letzterer auf mich zu; er muss es in einem Moment der Unaufmerksamkeit erschaffen haben. Der erste Hieb durchdrang mich, wie zu erwarten, er kannte meine Fähigkeiten nicht. Mein Element ist das Wasser, mein Körper kann nicht durch psychische Einwirkung Schaden nehmen - zitternd zog jener sein Schwert zurück. „Sie…sie muss ein Monster sein!“, schrie er und ließ sein Schwert abrupt fallen. „Lass ihn nicht entkommen“, brüllte Gray, doch in diesem Moment wandelte sich sein Lächeln in ein schmerzverzogenes Gesicht um. Der Blitz traf ihn an der Schulter, zeitgleich setze der Nahkämpfer zu einem Tritt an. Wie von alleine stürmte ich los, schoss eine Wasserpeitsche auf den Ersten und zwang ihn zum Abbruch seines Vorhabens. Ich musste mich entscheiden, aber meine Gefühle dürfen keine Rolle spielen; Gray gab mir genaue Anweisungen, also muss ich mich erst um meinen Gegner kümmern. Ich drehte um, sah wie sich dieser aufmachte und die Flucht antrat. „Vergiss es“, schrie ich betroffenem nach und erschuf eine weitere Peitsche, die ihn zurück Warf. Beim Aufprall schien jener sein Bewusstsein zu verlieren, denn nach einem Aufschrei verstummte er. „Pass auf“, hörte ich hinter mir, mit einem Mal stürzte sich Gray auf mich, riss mich zu Boden. Ein Blitz schlug nur wenige Zentimeter neben meiner vorherigen Position ein – er hatte mich wirklich gerettet. Zusammen ist es ein Kinderspiel, lass uns Gebrauch von unserer Kompatibilität machen. Gemeinsam erheben wir uns, Meter vor uns standen sie nun mit düsterem Blick. „Setz alles ein, was du noch kannst, jetzt!“, posaunte er voller Eifer heraus. Sofort folgte ich seiner Stimme, die eine fast schon magische Wirkung auf mich hatte. „Water Cyclone“, ist der Beginn meines Angriffs, der eine gewaltige Menge an Wasser auswirft, welcher wirbelnd jedes Ziel erledigt. „Ice Floor“, höre ich neben mir, welches den Boden gefriert und die Mobilität der Gegner zerstört. An den Boden gefroren sehen die Feinde wohl keinen Ausweg. Der Vordermann positioniert seine Hände vor sich – eine Abwehrhaltung etwa? Plötzlich öffnet sich ein Magischer Zirkel vor ihm, dieser erschafft einen riesigen Zyklon, welcher meine Attacke stoppen soll; unterstützend zischt ein Blitz von hinten, der wohl eine Art forcierte Abwehr erzeugen soll. Bevor ich überhaupt ein Wort verliere vernehme ich den Klang von einem Lachen, welches direkt einen magischen Zirkel folgen lässt. „Jetzt ist es soweit“, lacht Gray, der mit mir beobachtet, wie mein Angriff langsam nachzugeben scheint. Mit einem Mal rast sein Eis nachvorne, eine Geschwindigkeit, die sich kaum in Worte fassen lässt und strömt in Einklang mit meinem Wasser in Richtung Gegner. Zusammen durchbrechen unsere kombinierten Fähigkeiten ihre, neutralisieren sie völlig, da sie weitaus besser harmonieren.
Mit lautem Aufschrei gehen sie zu Boden, begleitet mit einem herrlichen Glitzern, welches vom zerstörten Eis stammt und untermalt somit unser fabelhaftes Zusammenspiel.
Dem Sonnenuntergang entgegen, machen wir uns auf den Weg zur Gilde, nachdem wir die Besitztümer zurückgaben, die Verbrecher verhaften ließen und stolz unsere Belohnung entgegen nahmen. „Ich bin froh, dass du dabei warst, Juvia“, sprach Gray zu mir, begleitet vom Sieg geprägtem Grinsen. „Ich bin wirklich glücklich, dass du mein Partner warst und ich deine erste Wahl war, es bedeutet mir wirklich viel – wir hätten uns jedoch mehr Zeit nehmen können, finde ich“, antwortete ich, mit dem subtilen Versuch, ihn von diesem Tempo abzubringen, welches er erneut anstrebte; sogar leicht erhöht nun. „Nein, wir müssen uns beeilen, die Wette werden wir definitiv gewinnen“, rief Gray lautstark heraus. „Wette? Welche Wette?“
„Natürlich unsere Wette, weshalb wir überhaupt gleichzeitig heute Morgen losgingen. Wir müssen Natsu besiegen und du warst die beste Partnerin, denn Lucy und er haben nicht harmonierende Fähigkeiten, im Gegensatz zu uns.“, waren seine Worte, die meine Vorstellungen zerschmetterten.
„Die haben keine Chance, oder? Juvia? Juv…“, die letzten Worte, bis alles schwarz wurde.