Hi Thrawn! ^-^/
Wollte mich mal zu deinem neusten Werk "Clownerie" äußern, sorry für die wirren Gedanken schon mal. Bin manchmal so aufgeregt und nachdenklich nach Werken, dass ich einfach drauf losschreiben will, ohne weiternachzudenken. Einfach die Gedanken runterschreiben...bin dabei!
Irgendwie habe ich allein durch den Titel das Werk ganz anders beim ersten Mal gelesen als beim zweiten Mal dann, haha. Erst hatte ich richtig diesen traurigen Clown auf den Schirm, der eine Backstory hat, die ihn belastet, während das Publikum über die Jokes lacht und nicht erkennt, dass dies zwar alles Spaß ist, aber eine traurige Wahrheit und Suche in sich birgt, die wohl keiner zu finden vermag, weil zwischen den Zeilen lesen auch wirklich gar nicht so einfach ist, wie ich hier erneut beweise, indem ich vermutlich sogar Wesentliches überlese. x)
Jedenfalls kam mir dann, ohne dass ich den Film (leider) bisher gesehen habe, der letzte Joker-Film in den Kopf, der deutlich düsterer ist und auch deprimierender in den Ausschnitten wirkt, die ich erspäht habe. Daran musste ich dann auch denken, auch wenn es da mehr Richtung Gewalt nach Außen und Hass geht als den Suizidgedanken, aber trotzdem hatte sich dann dieses geistige Bild entwickelt, dass ein Clown gefangen in seinem Leben ist und nicht herauskommt, weswegen er einen Ausweg sucht. Einer vielleicht in Aggression aus Missverständnis, der andere möglicherweise mit dem einzigen Ausweg des Suizids, den er sich einredet, leider. Manchmal lässt sich unsere düstere Sicht auch nicht durchdringen, sondern von außen muss jemand die Initiative und den Willen ergreifen, einzuschreiten. Manche können alleine kämpfen, andere wollen vielleicht auch gerettet werden, je nach Person einfach schwierig wohl. Gefühle äußern kann manchmal sogar schwer sein und dann auch noch nicht falsch „gelesen“ zu werden…uff. Jedenfalls kam mir das dann beim ersten Lesen in den Kopf.
Beim zweiten Lesen dachte ich an eine junge Dame dann, auch durch das „sie“ natürlich, aber manchmal bin ich gedanklich so stur oder überzeugt von einer Idee, einem Argument oder Ähnlichem, dass ich es einfach wahrhaben will. Deswegen habe ich beim ersten Durchlauf dann einfach stur gedacht, dass es ein männlicher Clown ist. Ignorance, I guess. Dann dachte ich in meiner Vorstellung eher an eine Dame, die sich durch das Make-Up in gewisser Weise eine Wall errichtet. Sie möchte optisch unbekümmert aussehen und ihre Züge gleichzeitig verbergen, weil die Emotionen sie vielleicht nicht so darstellen wie sie es will, oder andere es von ihr verlangen. Vielleicht sind es auch die Erwartungen der anderen, nicht die Wut und Trauer zu zeigen, sondern stoisch dem Schönheitsideal zu folgen. Sich dem Hamsterrad und der Arbeitsmoral der „Gesellschaft“ zu beugen, wodurch sie nur andeuten kann, was sie wirklich fühlt. In Wirklichkeit würden Tränen kommen und sie würde sich entfremdet fühlen, maybe. Oder andere schließen sie aus, vielleicht ist es auch das Angstkonstrukt, dass man nicht schwach oder hilflos wirken will, was sicherlich so gut wie jeder irgendwo mal gefühlt hat. Aber es könnte natürlich auch so sein, dass es eigentlich wie bei Clowns-Make-Up absolut auffällig ist, doch in dieser gesellschaftlichen Manege fällt es nicht auf, weil immer mehr herausstechen. Oder weil sie eine Show erwarten und gar nicht hinter den Vorhang sehen wollen. Somit könnte es auch Ignoranz sein und trotz der Witze und derben Art wollen die anderen ZuschauerInnen auch nicht sehen, was falsch ist und lieber ihre Privilegien behalten, damit alles weiterläuft wie gewohnt, denn als Beobachtende sind sie ja auch nicht vorne auf dem Podest, sie müssen die Lacher nicht ertragen und sich auch nicht zum „Clown“ machen. Ein Akt der eigenen Isolation von den anderen Problemen also, wodurch dann auch kein Ausweg gefunden werden kann. Hoffen wir mal, dass die Geschichte anderswo oder irgendwie doch kein deprimierendes Ende hat, sondern ins Positive übergeht…vielleicht in einer besseren Welt dann. Auch dieser undurchdringliche Kreislauf am Ende, dass man doch nur einer von vielen ist, gibt dem ganzen eine bittere Note, dass es nie endet und immer genug Menschen gibt, die betroffen sind. Aber da war ich mir auch am Unsichersten, wie ich es lesen bzw. verstehen soll. Frage mich echt, was du dir dabei genau gedacht hast. Für mich war es jedenfalls der Zyklusgedanke, auch wenn gefühlt noch viel mehr dahinterstecken könnte und ich cracke den Code gerade nicht, ah!
Trotz der düsteren Atmosphäre gefällt mir das Werk aber auf jeden Fall, weil es sehr direkt und ehrlich wirkt, auch wenn ich nicht hoffe, dass dies das Resultat deiner Erfahrungen mit dem Editor und Spoilern ist. :p Wir sind hier für dich!
Trotz dessen, dass es so offen wirkt, wie oben auch sichtbar, bietet es irgendwie doch unterschiedliche Ansätze, wie die Person im Mittelpunkt gelesen werden kann und am liebsten würde ich eine Lösung finden, doch es ist schwer. Andere zu beeinflussen, die richtigen Menschen und Umgang zu finden…ja. Ich wünschte, ich wüsste den magischen Ausweg, dass dieses Trauerspiel aufhört, aber der Schmerz und die Ausweglosigkeit kann ich irgendwie auch im Werk stark spüren. Vielleicht wissen wir, was er oder sie sagen will, oder sie alle…danke jedenfalls für das interessante Werk! ^-^