Hey na :3 Vielen Dank für das Kommentar!
Elaine ist wirklich eine tragische Heldin, da werden noch einige Dinge für die arme Schoko-Lanie passieren, die ihr kleines Miezenherzchen belasten, buhuhuhu;w;. Ich kann das jetzt nicht zitieren, aber (gut, die Geschichte streckt sich schon eine Weile) irgendwo wurde mal gesagt, dass diese Sphinx tödlich verwundet wurde. Sie wird nicht mehr zurückkehren, lediglich ihren Körper hat Yomi in dem Kristall schützend versiegeln, die Seele jedoch, die ist nun woanders, wo man auch wirklich raten kann, wo. Btw sie heißt Setsuna. .3. Übernächstes Kapitel wird das aber wieder wichtiger, erstmal jedoch das Nächste!
Kapitel XXI: Crime and Escape
Nachdem es mir nicht nur gelang, Tsoonys kleines, glitzerndes Geheimnis zu enthüllen, sondern mich auch irgendwie ein bisschen mehr mit ihr anzufreunden, stand schon bald der nächste Auftritt der Kaminaris an. Statt der großen Izakaya-Kneipe diente diesmal ein anderer, eher an einem Stadtrand befindlichen Ort als Bühne für die Musiker, doch an Besuchern mangelte es auch hier nicht. Das alte Inn an der Zollstraße war zwar von offizieller Seite schon lange aufgegeben worden, doch das machte es für die nächtliche Nutzung nur noch attraktiver. Das dunkelbraune Holzgebäude verfügte über zwei Stockwerke, von denen das Obere jedoch abgesperrt war, um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten. Saki hatte mich an diesen Ort eingeladen und war bereits fleißig Sake und Umeshu am schlürfen, während ich mich auf eine ranzige Tatami-Matte legte, um mit dem Blick an die Decke bei der energiegeladenen Shamisen- und Koto-Musik zu entspannen. Zwielichtige Gestalten waren in dieser Menschenmenge allemal dabei, von lüsternen Kaufleuten bis hin zu feierwütigen Prostituierten, die es mir allerdings immerhin ersparten, hemmungslos alle Hüllen fallen zu lassen. Doch nicht jeder schien vorrangig wegen der Musik oder den alkoholischen Getränken an diesem Ort eingetroffen zu sein, denn lautes Herumgekeife aus allen Richtungen signalisierte meinen ausgezeichneten Katzenohren, dass sich einige dieser „sketchy guys“ wohl in der Wolle lagen. Mittlerweile hatte sich auch Saki nach einem kleinen Tänzchen neben mir niedergelassen, doch sie schnellte nach kurzer Zeit wieder hoch, um ihren Blick auf ein Paar Streithähne zu richten.
„Saki-chan, leg dich doch wieder hin. Lass uns dieses Erlebnis nicht von diesen Chaoten verderben“, flüsterte ich ihr liebevoll zu, doch die Brünette packte stattdessen meinen Arm, um mich als Unbeteiligte in dieses Schlamassel mit hinein zu ziehen!
Der Grund lag eigentlich auf der Hand: „Erkennst du die Stimme nicht? Das dahinten, das ist Shuzo! Mein Bruder!“ Tatsächlich war es Shuzo, der in eine Streiterei verwickelt war, doch es war nicht sein bulliger Körper, der gegen die Holzwand gepresst wurde. Stattdessen war er es, der mit einem silbernen Kunai vor einem großen, aber schmächtigen Kerl herumfuchtelte und ihm gerade die Leviten ließ. Von dem netten Mann, mit dem ich vor einiger Zeit noch Messerwurf trainiert hatte, war in dieser Szene nichts zu erkennen. Zwar verstand ich nicht, was Sakis Bruder dem Fremden zuknurrte, doch er klang sehr verärgert!
Trotzdem interessierte es mich, worum es ging: „Was ist das Problem, Saki-chan?“
„Dieses Zeug wird aus Mohn gewonnen und hat die Leute im Reich der Drachen schwach gemacht. Hier ist es nicht verbreitet und mein Bruder erhofft sich, über eine Monopolstelle einen guten Batzen Geld anhäufen zu können. Oder hast du ernsthaft gedacht, dass Ninja heutzutage noch ein Beruf ist?“, erklärte mir die Brünette mit einem schelmischen Grinsen: „Und dieses Geld werde ich mir schon bald zunutze machen können.“
„Du willst das Geld klauen?“
„Nein, nicht klauen, doch nicht meinen eigenen Bruder! Ich werde es mir … leihen … ausborgen! Dann werde ich eine englische Handelscrew bestechen und wir können abhauen von hier!“
„Ich habe gehört, dass der Kaiser einige junge Leute in den Westen schicken möchte, damit sie so viel Wissen wie möglich aufsaugen, wäre das nichts für ...“
„Ausschließlich Männer! Wäre ja zu schön gewesen, aber da haben wir keine Chance.“
Mit einem kräftigen Stoß beförderte Shuzo seinen Kunden an die Wand, sodass dieser beinahe mit dem Rücken diese hinabrutschte. Ganz mundtot war er noch nicht, denn es gelang ihm immer noch, einige abscheugetränkte Wörter auszuspeien, die Sakis Bruder zum sofortigen Umdrehen bewegten. Noch einmal am Yukatakragen gepackt und dann auf eine weitere Reise geschickt, machte der Strich in der Landschaft nun endgültig Bekanntschaft mit dem Erdboden. Meine Ohren waren angewinkelt, denn mir behagte es nicht, wie Shuzo auf dem offensichtlich Schwächeren herumhackte.
Also trat ich vor und beschwerte ich mich: „Lass ihn in Ruhe! Er hat seine Lektion gelernt, glaubst du nicht?“
„Nein! Er hat seit drei Wochen versäumt, seine Hausaufgaben in einfachster Händlermathematik abzugeben.“, raunte der kräftige, bärtige Ninja mich mit zusammengekniffenen Augen an. Ihm schien das Ganze sehr wichtig zu sein.
„Vielleicht hat er einfach kein Geld!“
„Dann soll er sich nichts bei mir kaufen, so einfach ist das!“
„Wieso gibst du ihm dann trotzdem das Zeug? Willst du auf die Zinsen warten?“
„Ja. Im Gegensatz zu ihm kann ich auf irgendetwas warten. Schau dir dieses Weichei doch an. Haben, haben, haben, aber sich nicht an einfachste Regeln halten ...“
Mein bislang vorwurfsvoller Ton färbte sich nun aber endgültig in ein verärgertes Fauchen um: „Natürlich kann er nicht warten, wenn du Leute in Drogenabhängige verwandelst, nur um Profit da rauszuziehen! Hast du überhaupt keine Hemmungen?“
Shuzos wütender Blick schwenkte zu Saki rüber, die laut hörbar aufseufzte und ihren Kopf zur Seite drehte.
„Saki-chan!“
Für einige Sekunden knisterte die Atmosphäre wie eine pechschwarze Regenwolke. Solch eine intensive Spannung, die meinen ganzen Körper zum kribbeln brachte, obwohl ich mich gar nicht aufgeladen hatte, erlebte man definitiv nicht allzu oft. Saki schwieg, gedachte sich aber, aus der Situation ganz simpel herauszuwinden. Sie packte meine Hand, zerrte mich durch die Menschenmengen und trat den strategischen Rückzug an!
Sie entführte mich! Nicht im klassischen, strafrechtlich relevanten Sinne, sondern in einen durch Steinlaternen beleuchteten Kiefernwald, wo ein kleiner Schrein auf der Spitze eines Hügels trotzdem einen Blick auf das alte Gasthaus bieten konnte.
Auf dem Holzpodest des kleinen Hauptschreins in der Mitte nahmen wir gemeinsam Platz, doch ein paar tadelnde Worte ließen nicht lange auf sich warten: „Elaine! Sag mal, bist du völlig bescheuert? Ich habe dir gesagt, dass ich dieses Geld brauche! Halt dich da einfach raus! … Außerdem … ich möchte nicht, dass dir etwas zustößt, okay?“ Meine Ohren hingen enttäuscht an meinen Schläfen herunter und ich wippte immer wieder vor und zurück, während meine Knie von meinen Armen umschlungen waren. Sichtlich war ich nervös und aufgeregt, was sich durch diesen Anblick im durch den Kiefernhain scheinenden Mondlicht sicher nicht ändern würde. Mit offenen Haaren sah Saki noch bezaubernder und niedlicher aus als ohnehin schon … irgendwie … sollte ich mich wieder mehr auf unser Thema konzentrieren.
„Elaaaaahaaaaine! Hallo! Sag mal, was ging in dir überhaupt vor? Deine Verwandtschaft zieht doch auch zur Genüge krumme Dinger ab, wo ist das Problem?“
„Meine … was? Kannst du die mir mal auflisten? Schlimmer, als eine Gesellschaft mit diesen Teufelsstoffen unterwandern und korrumpieren zu wollen, um sich zu bereichern, kann es kaum sein!“
„Deine Schwester macht den Sphinxenkaiser an, dein Bruder verkehrt mit einer potentiell Unerwünschten, die für die ungerechte Gesellschaft der alten Militärherrschaft steht, deine … was auch immer Kagayaku ist, zieht gleich haufenweise krumme Dinger ab und du? Du hängst mit einem Mädchen ab, das ein legendäres Pokémon versteinert hat. Kommt der Moralapostel nicht etwas spät, Süße? Ich habe dir von Shuzos 'Karriere' erzählt, weil ich dir vertraue … Lanie-chan.“
Sprachlos blinzelte ich Saki an, senkte meinen Blick dann beschämt zur Seite. Wo war ich da nur reingeraten? Mein Onkel Claudio würde definitiv kein Verständnis dafür zeigen, dass meine Freunde gesuchte Verbrecher waren. War es richtig, mich mit diesen Menschen gut zu stellen? Für diesen Moment wusste ich es wirklich nicht, doch plötzlich schloss Saki mich in einer Umarmung ein. Dankbar nahm ich ihre Zärtlichkeit an und rieb meinen Kopf an ihrem, während sie meine Blitza-Ohren ausgiebig zu kraulen begann.
„Myaaaa … kawaii ...“
„Kawaii neko-chan! Süße Miezekatze, thehe~!“
Es tat so gut, dass ich mich sogar dazu hinreißen ließ, ihr über die Wange zu schlecken, auch wenn ich mich mit den felinen Gewohnheiten bewusst immer sehr kontrolliert gehalten hatte. Saki kicherte und verlangte nach mehr Raspelküsschen, wobei ich nicht für sicher sagen konnte, dass sie im nüchternen Zustand genauso viel Spaß dabei gehabt hätte. Alles in allem war körperliche Nähe in diesem Kulturkreis nicht bei weitem so beliebt wie im Westen. Letztlich lehnten wir beide unsere Schultern und Köpfe aneinander und blickten durch das schwarze Nadelwirrwarr über uns, um den Mond und die glitzenden Sterne zwischen den Lücken zu entdecken und zu bewundern. Der Alkohol machte definitiv schläfrig … selbst ein heftig pochendes Herz wie das meine brachte er irgendwann wieder zur Ruhe! Ich fühlte mich wie von einer Wolldecke umhüllt, so warm war es mir nicht nur ums Herz, sondern um meinen gesamten Körper, so, wie ich einst in heißer Schokolade baden durfte. Ein letztes Mal leckte ich mir über die Lippen, um Sakis Geschmack irgendwie einordnen zu können. Zwar hob er sich eindeutig von der dunklen Kakaomasse ab, war jedoch definitiv ähnlich süß und köstlich.
„Lass mich wissen, wenn … oder wann ... du mit mir abhauen willst. All das hinter uns lassen, das uns nicht glücklich macht ...“ Ich antwortete Saki nicht. Nicht jetzt. Nicht mehr heute. Nur noch an ihrer Seite einschlafen.
Die Zeit lehrte mich, das Onkel Claudio wie erwartet alles andere als glücklich mit den Kreisen war, in denen ich verkehrte. Er wusste noch nicht einmal von der Kriminalität, doch mich egal wohin abdriften zu lassen, gefiel ihm gar nichts, sodass er sich sehr darum bemühte, mir als Nesthäkchen abendliche und nächtliche Aufträge in der absolut unmittelbaren, sicheren Umgebung aufzudrücken, während ich meine Freizeit im Gegensatz zu den meisten anderen Leuten dann im Tageslicht genießen durfte. Ich fühlte mich von Tag zu Tag mehr bevormundet, während meine beiden Geschwister mittlerweile mehr Nächte woanders als in unseren Hauptquartieren verbrachten. Diese beiden de Courtenays verbringten den Großteil ihrer Zeit mit Adligen, wenn auch eher mit genau einer Person, doch dies reichte, um Onkelchen ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern.
Immer, wenn ich von meiner kleinen Miko-Freundin sprach, hieß es nur: „Ich traue diesen Schamanen-Scharlatanen nicht!“ Natürlich begann ich, mich irgendwann zu widersetzen und mich nicht mehr an seine Kommandos zu halten, und je mehr ich rebellierte, desto enger wurde das Korsett in das er mich einschnürte, da er sein Vertrauen in mich verloren zu haben glaubte. Von meiner Seite aus stand diese gegenseitige Bindung schon längst auf einem porösen Steinpodest. Mittlerweile war ich an dem Punkt angekommen, Saki definitiv bedingungslos zuzusagen, sobald sie eine Chance zum Abschied wittern würde. Aber was war, wenn ich mein Schicksal etwas voreilig in ihre Hände legte? Charlie und Roxy schienen momentan zufrieden mit ihren Leben hier zu sein. Ich hingegen … musste mehr und mehr das ausbaden, wofür unser Onkel sie kaum noch zur Verantwortung ziehen konnte oder sogar wollte. Ich war frei, überall hätte ich hingehen können, nur brauchte ich eine Basis für die Zukunft, die bis jetzt einfach nicht gegeben war.
Als ich eines Abends in Docs Café ein aromatisches Heißgetränk schlürfte und plötzlich unsere Exzellenz Kagayaku Konagata in den kleinen Salon hineinschlenderte, kam mir für kurze Zeit sogar der Gedanke auf, mit ihr nach Hexalos zu reisen. Wäre das nicht auch eine Idee, die Saki gefallen könnte? Zumal die Teleportpokémon sicher eine einfachere und günstigere Reisevariante darstellen würden.
„Arisu-chan! Deine Lieblingskundin ist zurück!“, kündigte sich die junge Monarchin mit stolz herausgestreckter Brust an, auch wenn sie in punkto Kleidung und Schmuck auf überflüssigen Prunk verzichtet hatte: „Und Elaine ist auch da, wie schön~ … das freut mich! Darf ich mich zu dir gesellen, meine kleine Schokomieze?“
„Kagy!“
Sofort sprang ich auf und umarmte die kleine Sphinx, raspelte ihr einmal sogar aus Übermut über die Wange … immerhin hatten wir uns länger nicht mehr getroffen, von der kurzen Begegnung am Lagerhaus mal abgesehen.
Ich vertraute ihr den Wunsch an, es wenigstens mal versuchen, in den Westen zurückzukehren, genauergesagt in das neue Kaiserreich Hexalos. Ihre goldenen Bernsteinaugen blinzelten eine Weile, ohne dass ich nur einen Ton vernehmen konnte. Intensiv dachte sie nach, starrte eine Weile in ihren Kaffee und rührte darin, obwohl sie grundsätzlich niemals Milch oder Zucker hineinschüttete, bis sie sich letztlich wie hypnotisiert im Strudel verlor.
„Kaaaagyyyy?“, fragte ich neugierig nach, die Ohren steil aufgerichtet und meine Hände sanft auf ihren abgelegt.
„Lanie? … Oh, also, das ist so … vielleicht lässt sich das sogar einrichten, aber viel mehr frage ich mich, was dich dazu bewegt.“
„Mir macht es keinen Spaß mehr, unter meinem Onkel zu arbeiten. Dann die Sprachbarriere … es ist ein schönes Land, wenn es ums Reisen geht … einige Dinge sind so viel besser als im Westen, aber trotzdem hat auch dieser seine Vorzüge, die man vielleicht erst jetzt richtig schätzen lernt.“
„Ich habe nie verstanden, was er überhaupt von euch wollte. Er brauchte Arbeitskräfte und dachte, dass es für euch eine tolle Erfahrung sei, ins Ausland zu gehen, neues zu Lernen und seinen Horizont zu erweitern. Was auch absolut stimmt. Aber nun hast du das getan und das meiste wird nicht mehr neu, sondern zur gottverdammten Routine. Es ist ja nicht so, dass du hier eine Lebensmission hast … keine Ahnung, Verbrecher zur Strecke bringen oder so.“
Aufdecken von Kriminalität war vielleicht nicht unbedingt meine Stärke. Da hatte sie recht.
Meine Ahnin neigte vorsichtig ihren Kopf zur Seite und fasste nun die ein großes, schweres Backblech balancierende Alice in ihr Blickfeld, als sie mir einen weiteren Rat zu geben versuchte: „Weißt du, Schatz … so, wie ich in Alice eine kleine Yomi sehe, sehe ich in dir eine kleine Sheila. Sheila war eine große Heldin, die Monster gebändigt hat uuuund … gewissermaßen auch Oberschurken gejagt und bekämpft hat. Hexalos hatte jemanden wie sie damals gebraucht, aber … dieses Land braucht dich nicht, Elaine.“
Erschrocken blickte sich auf, denn diese Aussage war ohne den entsprechenden Kontext etwas verletzend, um ehrlich zu sein.
„Nein, nein, es hat nichts mit dir zu tun. Dieses Land … braucht keine einzelne Person, aber in Hexalos ist das genauso. Die absolutistischen Herrschaften exisitieren in diesen Ländern nicht mehr, also ist auch nicht mehr nur eine Hand voll Stellschrauben, die es zu drehen gilt. Sheila konnte die Macht im Land umsortieren, wenn sie die Schlüsselperson ausschaltete, doch nun liegt die Macht bei größeren Gruppen. Außerdem war Setsuna nicht wegen der Niederlage gegen Sheila als Kaiserin zurückgetreten, sondern um mich auf dem Trohn zu sehen. Das hatte also nicht direkt was mit einer Heldentat zu tun.“
Kagayaku nahm noch einmal neu Puste und ein finales Schlückchen aus ihrer mittlerweile lauwarmen Kaffeetasse, bevor sie zum Fazit kam: „Was ich sagen will, Elaine … so ähnlich du Sheila auch bist, wird deine Geschichte eine komplett andere sein. Du kannst nicht ein ganzes Land retten, im Gegenzug erwartet es auch niemand von dir. Es gibt den Kaiser, den Shogun, den Sphinxenkaiser, eine handvoll westlicher Staaten, miiiich … du verstehst das Problem, oder? Nur diese großen Mächte können einander den Einfluss nehmen, aber keine junge Frau wie du oder Sheila … oder ein Diplomat wie dein Onkel, obwohl er dann schon eher. Du bist an nichts gebunden und ein freies Leben genießen. Stell dir nur eine Frage: Würde es mir, Elaine, an meinem neuen Ort besser gehen als hier?“
Das war eine sehr gute Frage. Ich spülte die letzten Schlucke mittlerweile eisigen Tees meine Kehle herunter, verzog leicht angesäuert mein Gesicht und starrte an die getäfelte Holzdecke, von der ein goldenes Kronleuchterchen baumelte. Mit Gewissheit könnte ich diese Frage sicher nicht beantworten, Saki hingegen um so eher. Es … es würde ohnehin kein Abschied auf ewig sein, oder? So würde es eine weitere Nacht voller Grübeln sein, die ich mir nie wieder zurückholen könnte …