Beiträge von Andris

Der Kampf um Platz 3 ist tatsächlich schwieriger zu voten als das Finale selbst, weil ich ehrlich gesagt keinen der beiden Kontrahenten so weit oben sehe. Auch wenn Top 4 zudem schon an und für sich ein respektables Ergebnis ist, habe ich nun trotzdem nochmal lange versucht, die Tracks aus allen Winkeln zu betrachten und mich auch besser hineinzufinden und gebe infolgedessen Gladio meine Stimme, dessen Kampfthema noch durch eine Mischung aus actionreichen und leicht rückbesinnlichen Tönen punkten kann.

Ns Soundtrack fiel mir wie schon erwähnt früh mehr oder minder als Überraschung ins Auge. Mehr oder minder deshalb, weil ich den Track als Nicht-Masters-Spieler so natürlich nicht kannte, aber ein Fan von Ns Schloss bin, das hier mit seinem Kampfthema vermischt wurde. Ich verstehe das Argument, das das Stück an manchen Stellen etwas überhastet und leicht unsauber klingt, aber Energie und Epik lassen es mich trotzdem genießen, weswegen es in meiner persönlichen Hitliste auch auf Anhieb im oberen Segment einsteigen konnte. Daher erhält es den Vorzug vor Amalias Battle Theme, das durchaus ebenfalls mit schönen Passagen aufwartet, aber für mich nicht durchgehend mithalten kann.

An Eternal Prison ist ein sehr guter, dramatischer und eindrucksvoller Track, den ich auch persönlich mag, doch ich habe mich zuvor schon überaus positiv zu einer meiner Top-Überraschungen des Wettberwerbs und ihren Qualitäten geäußert und daher werde ich der Riesenschlucht auch in diesem hochkarätigen Duell noch einmal meine Stimme geben - für eine andere Art gefühlter Zerrissenheit, ihre Abenteuerstimmung und sehr gute "Langzeit-Hörbarkeit".

So, im Finale stehen also die Schwesternrouten Einall 10 und Kalos 15, die (ich werde nicht müde, es zu erwähnen) für mich nach einem ganz ähnlichen Prinzip funktionieren. Beides mit die besten musikalischen Untermalungen einer Route überhaupt und generell wunderschöne Stücke. Eine höhere emotionale Affinität habe ich dabei zur Einall-Variante und wie ich in vorherigen Begründungen schon geschrieben habe, liebe ich den Rückschaucharakter in Verbindung mit dem leicht wehmütigen Hauch des Schicksals, der auf Route 10 weht und hier noch ein kleines bisschen besser gelungen ist.

Ein würdiges Halbfinale, gar keine Frage. Alle vier Tracks sind fantastisch und haben im Verlauf dieses Wettbewerbs auch meine Stimmen eingeheimst. Dennoch sehe ich jeweils einen Kontrahenten vorne, weshalb ich es mir hier ungewohnt einfach machen werde, auch vor dem Hintergrund, dass Top 4 in jedem Fall ein gutes Ergebnis für alle Beteiligten ist.

An Eternal Prison ist zweifellos ein emotionales und ebenso erzählendes Stück, das ich schätze, aber die sehnsüchtige Note der Route 10, vereint mit dieser großen Portion Rückschau und Ausblick auf das weitere Abenteuer, erfasst mich definitiv noch einmal mehr. Route 15 funktioniert wie vormals erwähnt nach einem ganz ähnlichen Prinzip, fast schon eine Kalos-Entsprechung der Einall-Route, nur bin ich während dieser Aktion zum großen Riesenschlucht-Fan geworden. Ich kann nicht oft genug erwähnen, wie toll es ist, hier zuvor unbekannte Titel aus Spin-Offs zu hören, die einen derart positiv überraschten. Was man im Kontext des Spiels empfinden können sollte, muss ich nachlesen, aber den Hauch des Schicksals, gepaart mit Abenteuerlust und einer latenten Schwere, spüre ich zumindest hierbei. Es wird auch in der 15-Minuten-Version nicht langweilig, wie ich fast jede Runde aufs Neue festgestellt habe.

Duell 01: Na, das fängt ja schon mal gut an... Route 10 und das Kalos-Kraftwerk sind zwei schöne Tracks, die ich beide bisher sehr gerne unterstützt habe. Der Kraftwerk-Sound ist wirklich gleichermaßen wundersam, entspannend und cool, es folgt allerdings noch das ABER, denn Route 10 wirft dem die Aufbruchsstimmung und schicksalsträchtige Rückbesinnung in der Waagschale entgegen, wie ich vormals bereits erwähnt habe. Wenn ich das Stück höre, fühle ich eine gewisse Sehnsucht, ebenso schwer wie freudig, und das gibt in diesem Duell den Ausschlag.

Duell 02: Die zweite Entscheidung ist ebenfalls keine leichte und wieder zwischen bislang sicheren Votes zu fällen. Ich würde Amalias Auftritt in der Delta-Episode mutmaßlich nicht sonderlich mögen, wenn sie nicht diesen klasse Soundtrack an ihrer Seite hätte: einigermaßen energetisch, aber mit einer gewissen Schwermut benetzt, die der Figur hörbar Tiefe verleiht. Dem gegenüber steht die Riesenschlucht, die ich immer als eine der größten Überraschungen dieses Wettbewerbs gepriesen habe... und die ich mir jetzt schon minutenlang anhöre, ohne dass sie langweilig würde oder etwas von diesem markanten Abenteuercharme einbüßte. Nein, die Zeit ist noch nicht gekommen, dagegen zu stimmen.

Duell 03: Don't Ever forget ist zweifellos schön anzuhören, birgt eine sanfte Dramatik, die sich stellenweise steigert und würde vermutlich noch stärker wirken, wenn ich den Kontext in den Spielen erlebt hätte. So bleibt der PMD-Titel aber doch merklich hinter Route 15 zurück, die ähnlich der obigen Route aus Einall mit einem Sehnsuchtsmotiv und dem Klang der Bestimmung arbeitet, eingebettet in schwungvoller und gleichwohl angenehmer Musik.

Duell 04 geht mir leicht von der Hand, wenn Wurzelheim auch durchaus harmonische Stärken ausspielen kann. N's Schloss ist aber eines meiner liebsten Stücke in der Pokémon-Reihe und besticht durch fulminante Epik - der perfekt umgesetzte Höhepunkt einer guten Geschichte.

Und weiter geht es mit dem fünften Zweikampf: Fractalia hat einen guten Winterklang, den ich auch lange unterstützt habe, nur nach der letzten Runde kommt auch hier wieder ein Gegner, der eine intensivere Wirkung entfaltet: Cynthias Raum vermittelt genau die dramatisch Anspannung, die ich vor einem Boss Battle erwarte.

Duell 06: PMD vs. Kalos, die Zweite. Und das mit altbekanntem Muster, denn PMD schickt mit dem Zeitturm abermals ein solides Stück ins Rennen, zudem mir der Bezug fehlt, während X&Y abermals mit effektiverem Gefühl kontern. Ich habe letztes Mal nach zähem Ringen nicht für An Eternal Prison gestimmt, aber nun tue ich es wieder und würdige die musikalische Erzählung von damals.

Duell 07: Gibt's das? PMD vs. Kalos, Teil III. Jedenfalls den Spielen nach. Und ihr ahnt es... kein schlechter Titel des Spin-Offs, aber... Ich liebe den wehmütig-sanften Klang und die schlichte Effektivität, die Emotionen so auszeichnen, und zu diesem Track habe ich dann sehr wohl einen engen Bezug, weswegen meine Stimme in dieser Konstellation einmal mehr nicht verhandelbar ist.

Duell 08 führt diesmal zu einem PMD-internen Duell, das mich doch vor eine kleine Herausforderung stellt, da ich gar keine Tendenz im Hinterkopf habe. Nach mehrmaligem Hören gebe ich dem etwas emotionaleren Ansatz von Run away, Fugitives den Vorzug.