Kapitel 7
PoV Percy
Vollkommen zufrieden erwache ich in unserem, inzwischen gemeinsamen, Bett in Camp-Halfblood. Hestia liegt noch immer schlafend in meinen Armen und atmet in regelmäßigen Abständen ein und aus. Durch ein halb geöffnetes Fenster dringen Sonnenstrahlen und erhellen und erwärmen den Raum. Ein weiterer, schöner Tag mit meinem Schatz steht in den Startlöchern und wartet nur darauf, von uns gefüllt zu werden. Vorsichtig streiche ich mir einige ihrer feuerroten Haare aus meinem Gesicht und gähne einmal tief. Mal nicht frühs aufstehen um das Frühstück zu machen, sondern wenn es soweit ist, wieder gechillt zum Campfeuer laufen und sich dort was wünschen. Sanft streichle ich mit einer Hand über ihren Bauch und ihre Brust um sie behutsam aufzuwecken, was mir auch gelingt, denn nach einer Weile fängt sie an sich ein wenig zu bewegen.
„Perseus, lass mich schlafen“, flüstert sie mir müde zu.
„Mein Schatz, es ist schon Morgen, wir müssen bald aufstehen“, antworte ich ihr hauchend.
„Eben, deswegen lass mich doch schlafen, noch ist es ja nicht“, spricht sie ebenfalls noch im Halbschlaf, zieht sich die Decke enger an ihren Körper und ich rolle die Augen. Doch sie hat Recht. Noch dauert es ein wenig bis der Alarm wieder losgeht, wie bei jeder Speise. Lächelnd lasse ich meinen Kopf auf das Kissen fallen und ziehe Hestia noch näher an mich, ehe ich erneut mit ihr zusammen einschlafe.
Deutlich unsanfter als beim ersten Mal, erwache ich erneut. Ein lauter, andauernder Ton schrillt durchs Camp und auch Hestia, die inzwischen über mir liegt und meinen Kopf, um mich aufzuwecken, vorsichtig schüttelt, trägt ihren Teil dazu bei.
„Schatz, wach auf, es gibt Frühstück“, ruft sie leicht ungeduldig. Müde, aber dennoch lächelnd, öffne ich meine Augen und blicke in das schönste Gesicht auf der ganzen Welt. In ihre wundervollen, tiefen, feuerroten Augen, ihre schulterblattlangen Haare, in derselben Farbe, auf ihre schöne Nase und ihren entzückenden Mund, der scheinbar nur dafür gedacht scheint, von dem meinen verschlossen zu werden. Vorsichtig erhebe ich meinen Kopf um genau dies zu tun. Spielerisch rolle ich mich während dem Kuss, sodass sie jetzt unter mir liegt. Ein paar Momente später trennen wir uns strahlend und ich mache mich fürs losgehen fertig.
Hand-in-Hand kommen wir ein paar Meter vor dem Campfeuer an, wo wir noch relativ blickgeschützt sind. Hier würden wir wohl unsere Hände voneinander trennen, da wir es noch nicht riskieren dürfen, dass Zeus was erfährt und damit wir vorerst nur als gute Freunde erkannt werden.
„Weißt du Hestia, ich hab das langsam satt. Ich will nicht mehr verstecken, dass wir eine Beziehung haben. Ich möchte endlich der ganzen Welt zeigen, dass wir ein Paar sind“, sage ich ihr frustriert und sehe, dass sie ebenfalls traurig mit dem Kopf nickt.
„Nicht mehr lang, Perseus. Schon bald werden wir vor Zeus und die anderen treten und es ihnen offenbaren. Danach werden wir wohl alles offensichtlich machen können“, erwidert sie. „Aber solange wir es noch nicht gemacht haben, sollten wir wohl weiterhin vorsichtig agieren.“
„Du hast Recht, mein Schatz. Auch wenn es trotzdem ein wenig weh tut“, flüstere ich und küsse sie erneut auf ihre vollen Lippen. Als wir diesen beenden, trennen wir ebenfalls den anderen Körperkontakt und gehen mit ein wenig Abstand auf den Speiseplatz zu. Auf dem Weg zu unseren Plätzen sehe ich unter Anderem Thalia und Katie mir zuwinken, was ich auch lächelnd erwidere. Kurz darauf sind wir dann auch angekommen und ich erkenne Alessia, welche am gleichen Platz wie gestern sitzt. Mit einem Grinsen auf den Lippen, begebe ich mich auf den Platz neben ihr.
„Na, meine Kleine. Guten Appetit“, wünsche ich dir, woraufhin sie sich überrascht umdreht, jedoch auch gleich anfängt zu strahlen.
„Hi Bruder Percy und Tante Hestia, wünsche ich euch auch“, antwortet sie strahlend und erntet dafür auch von meinem Engel ein Lächeln. Was mich freut ist, dass sie die Kette auch heute früh schon trägt, welche ich ihr gestern Abend geschenkt habe.
„Und, hast du gut in meiner Hütte geschlafen? Weißt du, du bist die erste die da drin überhaupt geschlafen hat, noch nicht mal ich habe das bisher machen können“, frage ich sie interessiert.
„Ja, die war voll cool. Die Wände waren alle blau, und blau ist meine Lieblingsfarbe. Außerdem mag ich auch Fische, Seesterne und andere Meerestiere und da war ein ganz großes Aquarium, in dem viele waren. Die war viel cooler als die andere Hütte, in der ich geschlafen habe“, in ihren Augen beim Antworten dieser Frage ein Glänzen und ich erkenne auch einige Parallelen zu mir wieder.
„Oh, das freut mich, dass sie dir gefallen hat. Wenn du willst, darfst du darin solange wohnen, bis Vater dich anerkannt hat oder meinetwegen auch dann“, biete ich ihr an und sie nickt hastig dankbar.
Als die letzten Beiden am Campfeuer sitzen wir an unserem Platz. Alle anderen sind gegangen und widmen sich nun ihren alltäglichen Aufgaben, wie dem Training am Schwert oder Bogen, dem Klettern oder auch den anderen Künsten wie der Medizin oder dem Anbau der Erdbeeren, welche im Sommer in die Welt der Sterblichen verkauft werden. So haben wir die ganze Fläche hier für uns und können in Ruhe miteinander Reden oder auch den ein oder anderen Kuss teilen.
„Perseus, was hast du denn für heute geplant?“, fragt mich mein Schatz neugierig.
„Also, ich würde heute zum letzten Gott gehen, welchen wir fragen sollten, und zwar Hermes. Wir verstehen uns gut, und er hat auch verstanden, dass ich Luke damals leider nicht helfen konnte. Am Abend möchte ich gern jemanden alleine besuchen, dies soll eine Überraschung für dich sein. Ich komm danach natürlich zu deinem, oder inzwischen unserem, Palast auf dem Olymp. Du kannst da ja auch machen, was du magst, dich mit irgendjemanden treffen, oder so“, antworte ich ihr lächelnd.
„Wer ist denn diese Person jetzt, Schatzi?“, möchte sie wissen.
„Das sage ich dir nicht. Das wirst du noch früh genug herausfinden, aber du kennst diese Person sehr gut“, entgegne ich ihr geheimnisvoll. Ehe sie weiter nachbohren kann, versiegele ich meine Lippen mit den ihren. „Also gehen wir jetzt zu Hermes, ok?“, woraufhin sie kurz die Augen rollt.
„Jap, gehen wir los“, stimmt sie zu und teleportiert uns direkt vor den Eingang zu Hermes Tempel auf dem Olymp.
„Es scheint, als wäre er nicht hier“, sage ich zu meiner Freundin nach wiederholtem Klopfen.
„Aber wo mag er denn dann sein?“, entgegnet Hestia leicht verwirrt und nachdenklich. Nach einer kurzen Zeitspanne scheint sie eine Idee zu haben, denn sie ruft mir aufgeregt zu: „Hast du ihn nicht irgendwo gesehen gehabt, als du Grover und das goldene Vlies finden musstest?“
„Ja, ich erinnere mich. Das müsste auf Long Island gewesen sein, er hat dort eine Postfiliale*, an welcher wir uns einmal getroffen haben“, gestehe ich nach einem kurzen Moment des Nachdenkens.
„Na dann teleportiere uns dort hin, du weißt genauer, wo das ist“, antwortet sie lächelnd. Strahlend bewege ich mich zu meiner wundervollen Freundin vor und hauche ihr einen Kuss auf die Lippen, währenddessen ich uns vor eben diese Filiale befördere.
Kurz darauf finden wir uns auf dem Gehweg einer stark befahrenen, großen Straße wieder. Unmittelbar vor uns befindet sich ein riesiges Gebäude, in antikem, griechischem Stil gebaut, jedoch auch mit Einflüssen aus der Moderne, wie schwarz verglaste, automatische Schiebetüren. Zweifelsfrei der Ort an dem ich Hermes das letzte Mal in der Welt der Sterblichen gesehen habe. Vorsichtig greife ich mit einer meiner, nach einer Hand von Hestia. Außerhalb von Camp-Halfblood, dem Olymp oder anderer Gegenden, wo die Götter großen Einfluss haben, sind wir relativ sicher vor Blicken von Zeus und den Anderen. Grinsend verflechtet mein Engel die beiden Hände miteinander und wir gehen wie jedes normale Paar Hand-in-Hand in das Bauwerk.
Tiefenentspannt schreiten wir nach einem kurzen Moment des Wartens an den Schalter, an welchem ein Mann mittleren Alters arbeitet und leicht gestresst zu uns schaut.
„Hallo, wie kann ich Ihnen helfen“, fragt er uns routinemäßig.
„Wir suchen den Herrn Hermes. Ist er denn da? Sagt ihm, Frau Hestia und Herr Perseus möchten mit ihm etwas besprechen“, antwortet mein Schatz gelassen. Seufzend dreht sich der Mann rum und ruft laut hinter sich:
„Herr Hermes, zwei Kunden möchten Sie sprechen.“
„Sag ihnen, dass ich beschäftigt bin und nicht kommen kann“, ertönt nach ein paar Sekunden eine Stimme, die eindeutig die des Hermes ist. Flüsternd, sodass nur Hestia und der Mann am Schalter es hören können, sage ich ihm das Wort „Namen“.
„Bei diesen Kunden handelt es sich um Frau Hestia und Herrn Perseus“, fügt er noch hinzu und eine längere Sprechpause als beim vorherigen Mal entsteht.
„Du Depp“, flucht der Gott der Händler, Diebe und noch einiges Anderes laut. „Sag das gefälligst gleich. Ich bin gleich da.“ Kurz lache ich auf und erkenne in meinem Augenwinkel, dass auch mein Schatz ein Grinsen nicht unterdrücken kann. Tatsächlich erscheint Hermes kurz darauf und deutet uns an, ihm zu folgen. Nach einem kurzen Fußmarsch ins Innere, viel weiter, als normale Kunden es meist je dürften, kommen wir an einer kleinen Reihe an einzelnen, kleinen Besprechungsräumen an. In eines geht er hinein und deutet uns an zu folgen, was wir beide, noch immer Händchen haltend, tuen.
„So, so, wenn das nicht meine liebe Hestia und mein lieber Perseus ist. Was verschafft mir denn die Ehre“, fragt er uns, nachdem wir gegenüber von ihm an einem Tisch Platz genommen haben.
„Ach wir wollten einfach nur vorbei schauen und hallo sagen“, erwidere ich mit gespieltem Ernst.
„Perseus, noch immer bist du ein grottenschlechter Lügner. Aus dir wird nie ein gescheiter Dieb, es sei denn, ich würde dich irgendwann mal darin unterrichten“, antwortet er lachend. „Also, weswegen seit ihr beiden denn wirklich da?“
„Eigentlich sind wir wegen etwas Ernstem da“, sage ich ihm und erkenne, dass sich sein Gesicht verfinstert.
„Das letzte Mal, als wir über etwas Ernstes redeten, damals die Sache mit Luke, ist das nicht gut für mich ausgegangen, Perce“, erzählt er leicht verbittert.
„Es tut mir noch immer …“, weiter komme ich nicht, denn er schneidet mir das Wort im Munde ab.
„Hör auf damit Perseus. Es war nicht deine Schuld, dass er geworden ist, wie er es wurde. Ich weiß, dass du alles dir mögliche gemacht hast, damit es nicht so geendet wäre. Anfangs dachte ich, dass du Schuld daran hattest, aber inzwischen weiß ich die Ursache. Es warst nicht du, nein, es war die gottverdammte Regel von Zeus, dass kein Gott seine Kinder, außer zu bestimmten Anlässen, sehen durfte.“ Danach entsteht eine kurze Pause. Hestia und ich sind klug genug um Hermes das zu geben, was er in dieser Situation braucht. Zeit. „Also, wegen welcher ernsten Sache seid ihr denn hier“, fragt er neugierig.
„Perseus und ich sind ja ein Paar und in einiger Zeit möchten wir gerne auch Zeus und den anderen davon berichten, jedoch benötigen wir für diesen Tag noch ein bisschen Unterstützung“, berichtet mein Schatz, woraufhin er uns überrascht anblickt.
„Wie lange seid ihr denn schon zusammen?“, fragt er neugierig.
„Seit der Siegesfeier über Gaia schon“, entgegne ich.
„So lange schon? Und ich hab nicht mal irgendwelche Anzeichen gesehen? Man, man, man Hermes, du musst echt mal wieder mehr aufpassen“, spricht er erstaunt und nimmt sich dann kurz Zeit um Nachzudenken. „Zeus wird nicht erfreut sein, dass zu hören. Er ist bei so was echt jähzornig und bestimmerisch. Nein, das wird ihm ganz und gar nicht gefallen. Allerdings hat auch er schon sehr viel falsch gemacht mit seinen dämlichen Gesetzen und anderen Kram. Er ist Schuld daran, dass ich meinen Luke verloren habe und dafür kann ich ihm die nächsten Jahre nicht verzeihen. Auf der anderen Hand, darf ich es nicht riskieren, meinen Status als olympische Gottheit zu verlieren“, murmelt er nachdenklich. „Perseus, Hestia. Ich mache mit euch einen Kompromiss. Ich werde euch helfen, wenn ihr ein paar weitere Götter für diesen Zeitpunkt habt, sollte es dann letztendlich nicht so sein, werde ich mich enthalten, um euch nicht im Weg zu stehen“, antwortet er nun an uns gerichtet.
„Die Hilfe von Apollon, Artemis und Poseidon haben wir schon mal, du wärst also nicht der einzige“, spricht mein Engel zu dem Gott, gegenüber von uns.
„Von den dreien habt ihr sie also schon? Das ist erstaunlich. Ich werde eine weitere Stimme für euch sein. Dann habt ihr wahrscheinlich sogar gute Chancen an jenem Tag“, erwidert er lächelnd, woraufhin mein Engel und ich uns bei ihm Bedanken.
„So, meine Freunde. Ich muss jetzt aber auch langsam mal weiter arbeiten. Man sieht sich ihr beiden“, verabschiedet er sich und geht schon an die Tür des Raumes.
„Ja, danke nochmals Hermes“, rufe ich ihm hinterher.
„Danke und bis dann, Neffe“, sagt auch mein Schatz zum Abschied und teleportiert sich und mich, nachdem der Götterbote nun endgültig gegangen ist, zurück in ihre Hütte in Camp Halfblood.
Hestia PoV
Fröhlich sitze ich neben meinem Liebling zusammen auf unserem Bett. Nach Artemis, Apollon und Poseidon, haben wir nun auch noch die Unterstützung von Hermes an dem Tag, wenn wir vor den Rat treten. Inzwischen ist es schon früher Nachmittag und ich überlege mir, was ich wohl jetzt mache, da Perseus gleich noch mal jemanden alleine besuchen möchte. Als erstes ist mir eingefallen, dass Styx vielleicht kommen würde, doch sie musste leider ablehnen. Als Alternativen käme eventuell ein Nachmittag in einer Stadt oder an einem Strand infrage.
„Mein Schatz, was hast du denn jetzt vor“, höre ich auf einmal die Stimme von Perseus, die mich aus meinen Gedanken reißt.
„Ich bin mir noch nicht sicher. Entweder gehe ich in eine Stadt oder ich gehe mich sonnen“, antworte ich ihm. „Aber los, sag doch jetzt mal, wen du besuchen möchtest.“
„Nein, mein Schatz, das werde ich nicht. Das wird eine kleine Überraschung für dich werden“, sagt er lächelnd und ich seufze. Er ist einfach in manchen Belangen ein echter Sturkopf. „Also mein Engel, ich gehe mal los, viel Spaß wünsche ich dir“, spricht er noch, ehe er mir einen Kuss auf die Lippen haucht und sich dann dematerialisiert. Inzwischen habe ich mich entschieden, was ich in der Zeit machen möchte, in welcher er nicht da sein wird. Seufzend erhebe ich mich und tue es ihm gleich, jedoch nicht dorthin, wohin er sich teleportiert hat, sondern in eine der größten Städte der USA, nach Dallas.
„Meine Dame, was darf ich Ihnen bringen?“, fragt mich eine feminine Stimme, als ich meine Augen wieder öffne. Ich sitze alleine an einem Vierertisch eines Cafés in einem Park. Lächelnd schaue ich zu der jungen, schwarzhaarigen Bedienung neben mir.
„Einen Kaffee, bitte“, sage ich ihr als Antwort freundlich.
„Sehr gerne“, entgegnet sie mir, während sie meine Bestellung auf einen Notizzettel schreibt. Es ist mein Lieblingscafé, in welches ich eigentlich immer gehe, wenn ich mal Zeit dafür finde, nach Dallas zu kommen. In der Zeit, in der ich nun mit Perseus zusammen bin, habe ich noch keine gehabt, vor den ganzen Kriegen allerdings, war ich des Öfteren hier. Nach einer kurzen Weile kommt die Frau wieder, auf einem Tablett die Tasse.
„Hier, Ihr Kaffee. Wollen sie jetzt bezahlen oder lieber später“, fragt sie mich leicht gestresst, aber dennoch freundlich.
„Lieber später, vielleicht werde ich ja noch mal was bestellen“, antworte ich freundlich und nippe dann kurz an dem heißen Gold. Entspannend lehne ich mich in den Stuhl zurück und hole mir ein Buch aus meiner Handtasche, welches ich dann aufschlage und es tiefenentspannt anfange zu lesen.
„Lady Artemis, ist das da vorne nicht Lady Hestia?“, fragt nicht weit entfernt eine vertraute Stimme und reißt mich aus meinem Lesefluss. Langsam drehe ich mich, um zu erkennen, von wo sie herkommt und erkenne unweit von mir Thalia und Artemis und schaue sie einladend, lächelnd an.
„Ja, das ist sie. Komm Thalia, schauen wir mal bei ihr vorbei“, entgegnet meine andere Nichte und beide laufen den kurzen Weg zu mir rüber.
„Hey ihr beiden, kommt, setzt euch“, begrüße ich sie und biete ihnen je einen Stuhl an meinem Tisch an, welche sie auch beide annehmen und sich neben mich setzen. „Wollt ihr auch einen Kaffee?“, frage ich die Beiden.
„Klar, warum nicht“, antwortet Artemis lächelnd und ich bestelle zwei weitere, die uns kurz darauf gebracht werden. „Hestia, was machst du hier so allein und warum ist Perseus nicht bei dir?“, fragt sie neugierig.
„Er möchte heute Nachmittag mal jemanden besuchen, und ich wollte das ausnutzen und mal wieder zu meinem alten Stammcafé zu gehen“, antworte ich fröhlich. „Und, was macht ihr beiden in einer Stadt, einem ungewöhnlichen Aufenthaltsort für dich, Artemis?“
„Wir waren heute Morgen auf einer anstrengenden Monsterjagd und als Belohnung lasse ich sie ein wenig in der Stadt bummeln und shoppen“, erwidert die Göttin der Jagd mild. „Die Mädels sind alle in Gruppen unterwegs, lediglich Thalia und ich sind zurückgeblieben. Hast du nicht Lust, ein wenig mit uns beiden herumzulaufen, Hestia?“ Gütig blicke ich meine Nichten an, während ich überlege.
„Warum denn nicht? Ich bin sicher, es wird lustig“, antworte ich dann nach einer kurzen Weile des Nachdenkens, woraufhin sie freudig nicken. Kurz trinke ich den letzten Schluck meines Kaffees und beordere die Bedienung zu mir, damit ich bezahlen kann.
„Meine Damen, war alles ok?“, fragt diese uns, auf was wir mit einem zustimmenden Nicken antworten. „Das freut mich. Das macht dann 9$.“ Lächelnd gebe ich ihr einen zwanzig Dollar-Schein hin und deute ihr an, das Restgeld zu behalten, woraufhin sie leicht errötet und einen Dank zuhaucht.
„Also, dann wollen wir mal, oder?“, frage ich die reizenden Jägerinnen neben mir, welche fröhlich zustimmen.
„Thalia, lieber das rote oder das hellblaue Top?“, fragt Artemis ihren Leutnant, als sie mir beide anhält und ich gequält lächle. Inzwischen sind wir in einer riesigen Galerie in einem Trendgeschäft und haben schon das ein oder andere gekauft, was wir dann jedoch auch direkt in unsere Hütte teleportiert haben. Die Mondgöttin meinte, da ich jetzt mit Perseus zusammen bin, ein paar neue Klamotten benötige und auch Thalia hat dem zugestimmt.
„Ich denke, das rote würde ihr besser stehen“, entgegnet sie leicht nachdenklich und reicht es mir freudig rüber. „Einmal bitte anprobieren Lady Hestia.“ Seufzend betrete ich zum erneuten Male die Umkleidekabine und streife es mir über. Lächelnd betrachte ich mich im Spiegel. Das Top sieht tatsächlich an meinem Körper toll aus. Es schmiegt sich eng an meinen Körper an und zeigt auch Ausschnitt. Nicht so viel, wie es jetzt Aphrodite zum Beispiel tragen würde, jedoch so viel, dass ich mich noch wohlfühle und auch Percy heiß machen würde. Noch immer lächelnd, verlasse ich die Kabine und blicke in staunende Augen von den anderen beiden Ladys.
„Wow, das sieht perfekt an dir aus, als sei es ganz allein für deinen Körper gemacht“, spricht Artemis staunend.
„Ja, das musst du auf jeden Fall auch kaufen, es sieht einfach umwerfend aus“, sagt nun auch die andere der Beiden und ich lächle. Ein weiterer Artikel, welchen ich erwerben werde.
Drei Stunden und auch noch viele Kleidungsstücke, von denen mir allerdings keines so sehr gefallen hat, wie das Top, später, stehen wir vor einem ziemlich großen Buchladen, den die Beiden gerne betreten möchten. Auf Nachfrage von mir antwortete die ältere der Beiden mir, dass, sollten keine Monster zu jagen sein und alle Gemeinschaftsspiele durch seien, es in der Jagd schnell langweilig werden kann. Fröhlich betreten wir das Geschäft und ich blicke mich um. Es ist riesig. Wie es auf der Eingangstafel steht, befinden sich auf der ersten Etage nur Sachbücher, was bei so einer Fläche gewaltig ist, auf der zweiten Bücher sämtlicher Genres und in der obersten, in der kleinsten der drei, Comics. Gut gelaunt folge ich den Töchtern des Zeus in das zweite Stockwerk und dort in die Krimiabteilung. Lächelnd bleibe ich im Hintergrund und setze mich auf eine gepolsterte Bank. Ein wenig später gesellt sich Artemis, mit einem Buch in der Hand, neben mich.
„Was ist mit dir, Hestia? Magst du dir kein Buch holen?“, fragt sie mich neugierig.
„Nein. Ich habe noch einige ungelesene daheim, aber ich bezweifle allerdings auch, dass ich in der nächsten Zeit mit Perseus, welche dafür finden werde“, verneine ich ihre Frage, woraufhin sie verständnisvoll nickt und sich dann erstmal ihrem Krimi zuwendet.
Inzwischen ist es schon frühe Nacht und ich sitze auf meinem Bett in meinem Tempel auf dem Olymp. Ich habe es im Gespür, dass Percy bald kommen wird und freue mich auf seine Rückkehr. Es war ein wundervoller Tag mit den Jägerinnen gewesen und ich möchte den Abend ebenso ausklingen lassen. Auf einmal kommt mir eine Idee in den Sinn, um Perseus zu überraschen. Lächelnd gehe ich in unser Badezimmer und lasse mir Wasser in den Jacuzzi, ehe ich mit Blättern von, zuvor in der Stadt gekauften, roten Rosen einen Weg vom Eingang des Tempels bis hin zum Pool lege. Grinsend gehe ich an unseren Kühlschrank und hole drei Flaschen Sekt hinaus, wovon ich zwei in eine Kühltasche stelle und eine direkt öffne und zusammen mit zwei Gläsern ebenfalls ins Badezimmer stelle. Vor Vorfreude verschmitzt lächelnd, lasse ich meine Kleidung zu Boden gleiten und steige in das herrliche warme Wasser, welches sanft meinen ganzen Körper umschließt. Auf meinen Helden wartend, nippe ich am, zuvor eingeschenkten, Sekt in meinem Glas.
Percy PoV
Nach dem Abschied von Hestia teleportiere ich mich auf eine entlegene Insel im Pazifik, die ich einmal durch puren Zufall entdeckt habe. Vor mir befindet sich eine Barriere, die verhindern soll, dass etwas von innen die Insel verlassen kann. Eine göttliche Barriere, ich kann sowohl durch, als wieder raus. Die Insel, beziehungsweise die Bewohner sind gefährlich, oder eher gesagt eine Person, die ich schon einmal bekämpft habe. Ich hoffe, Kronos wird am heutigen Tag noch immer irgendwo im Tartarus weilen und ich somit die Möglichkeit habe, mit seiner Frau, Rhea, ungestört zu reden. Zuversichtlich gehe ich die paar Meter und durchschreite den magischen Schutzschild. Innerhalb dieses sieht es so aus, wie es von außen angedeutet wird. Saftige, grüne Wiesen mit einigen Erhebungen der Erde und geschmückt mit vielen Blumen in diversen Farben. Ein wenig weiter entfernt sind eine Höhle und ein kleiner Wald erkennbar. Lächelnd begebe ich mich über die, vom Wind in eine Seite gelegten Gräser in dieser friedlichen Atmosphäre, wohl wissend, dass dies durch ein Auftauchen von Kronos ganz schnell vorbei sein kann.
Nach einer kurzen Weile, ohne eine Spur von dem Titanen der Zeit zu sehen, komme ich an der großen Höhle an. Mit einem letzten tiefen Durchatmen, betrete ich die Höhle, ohne wirklich zu wissen, was mich drinnen erwartet.
Als ich im Inneren stehe, kommt mir die Höhle sehr stark wie die des Zyklopen vor, vor dem wir damals Grover gerettet haben. Groß, mit weiten Ausläufen und hier irgendwo muss auch Rhea stecken. Auf einmal höre ich unweit links von mir einen Kampfschrei und zücke perplex Springflut und halte es vor einige Körperstellen, von denen ich das Gefühl habe, dass sie angegriffen werden. Schneller als es ein menschliches Auge sehen kann, erscheint neben mir eine Frau mit einem Speer, die Spitze so fest auf meiner Klinge gelandet, dass schon einige Funken sprühen. Kurz sammele ich alle meine Kräfte in meinem rechten Arm um die Titanin wegzustoßen. Sie taumelt kurz zurück, doch fängt sich dann rasch wieder. Mit dem Speer stochert sie wild nach mir, doch mit meiner Routine im Kampf kann ich diese Angriffe mühelos abwehren. Allerdings kann ich hier auch nicht in die direkte Offensive gehen, da Rhea dann, durch den Vorteil der Länge des Speeres, mich problemlos attackieren könnte und ich mich gegen diese Attacken nur schwer schützen kann. Irgendwie muss mir jetzt etwas einfallen. Sacht erhöhe ich den Druck der Abwehrschläge und gehe nach jedem einen kleinen Schritt nach vorne und zwinge meine Kontrahentin Schritte nach hinten zu laufen. Mein Vorteil ist, dass sie, im Gegensatz zu mir, nicht sehen kann, ob eventuell etwas im Weg liegt. Eine kurze Weile geht dies so weiter, ehe sie dann über einen Stein stolpert, ihren Speer fallen lässt und unsanft nach hinten, auf den Rücken fällt. Blitzschnell nutze ich die Gelegenheit und halte ihr die Schwertspitze an die Kehle.
„Tot“, spreche ich ihr schweißgebadet zu und betrachte die Titanin vor mir. Sie hat tolle, erdbraune Haare und ihr Gesicht erinnert mich sehr an das meines Schatzes. Als Kleidung trägt sie ein schlichtes Hemd und eine schlichte Hose. Auf ihrer Stirn ist die Anstrengung während des Kampfes gut erkennbar.
„Tut es, wenn in Eurem Herzen irgendwelche Barmherzigkeit steckt. Ich will nicht mehr, ich will weg von hier. Egal wohin, einfach weg“, ihre Stimme nicht kraftvoll, sondern eher verzweifelt und schluchzend.
„Nein, das werde ich nicht, denn ich habe Anderes mit Euch vor. Schwört auf den Styx, dass Ihr mich nicht angreift, wenn ich mein Schwert von Eurer Kehle nehme, und ich werde dasselbe tun“, entgegne ich ihr, woraufhin ich ein hoffnungsvolles Funkeln in ihren Augen sehen kann und sie nickt.
„Ich, Rhea, Königin der Titanen, schwöre auf den Styx, dass ich Euch nicht mehr angreifen werde“, ruft sie laut und ein wenig entfernt ertönt ein Donnergrollen. Vorsichtig blickt sie mich an, als ich freundlich lächle und Springflut zurück in den Kugelschreiber verwandle.
„Und ich, Perseus Jackson, Gott der Wellen und Stürme, schwöre ebenfalls auf den Styx, dass ich Rhea, die Königin der Titanen, nicht angreifen werde“, tue ich es nun ihr gleich und auch bei mir erklingt der Donner. Lächelnd reiche ich der, noch immer vor mir liegenden, Frau einen Arm um ihr das Aufstehen zu erleichtern, was sie annimmt. „Wollen wir uns nicht ein wenig hinsetzen und ich erzähle Euch, weshalb ich gekommen bin?“, frage ich die Titanin vor mir, welche daraufhin nickt und uns, noch immer meine Hand haltend, an eine Steinwand führt, vor der sich eine Bank befindet auf der sie sich niederlässt und mir andeutet, es ihr gleichzutun.
„Wollen wir uns duzen? Das würde das Reden erheblich vereinfachen“, bietet Rhea an und ich nicke lächelnd. „Danke. Du erinnerst mich ziemlich an einen meiner Söhne, Poseidon, einer derjenigen, die mich hier auf diese verdammte Insel verbannt haben“, spricht sie sowohl mit Anerkennung, aber auch mit Verbitterung.
„Poseidon ist mein Vater. Einst war ich ein Halbgott, aber seit einer kurzen Weile bin ich ein Gott. Darf ich?“, frage ich sie als ich mit meinem rechten Zeigefinger ihre Stirn berühren möchte um ihr eine Erinnerung zu zeigen, die mir Poseidon gegeben hatte, als ich die Insel entdeckte. Stumm nimmt sie an und die Vision fließt durch ihren Kopf, als mein Finger Rhea berührt. Sie zeigt viele einzelne Streitgespräche zwischen Zeus und Hera gegen meinen Vater und meinen Schatz. Letztere waren gegen eine Verbannung ihrer Mutter, doch die ersten beiden verspürten die Königin der Titanen noch zu nahe stehend an Kronos und forderten nicht nur seine, sondern auch ihre Verbannung. Hades und Demeter schwiegen und blieben neutral, da sie nicht zwischen die Fronten ihrer Geschwister kommen wollten. Letztendlich hatte sich das, auf dem Olymp herrschende, Paar durchgesetzt und diese magische Insel erschaffen. Als ich zwischen einzelnen Sequenzen vorsichtig zur Titanin schiele, sehe ich in ihrem Gesicht Wut und Trauer. Trauer dafür, dass sie zwei ihrer Kinder zu Unrecht beschuldigt hatte und Zorn, dass auch zwei von ihnen an Äonen von Jahren von Pein und Schmerz, die Schuld daran tragen.
„Danke“, haucht sie mir zu, „endlich weiß ich, wer schuldig an meiner Situation ist, und wer nicht. Vor einer Weile ist auch Kronos zurück außerhalb dieser Barriere gelangt. Sag mir, junger Perseus, war sein Kampf gegen die Götter erfolgreich, oder hat er abermals verloren?“, fragt sie mich neugierig. Anstatt mit Worten zu antworten, zeige ich ihr erneut einige Bilder aus der Vergangenheit. Einzelne Bilder mit Luke auf dem Schiff Andromeda, einige anderen die mit dem Titanen der Zeit in Verbindung stehen, bis hin zu der Schlacht um Manhattan und im Olymp. Ebenfalls wie mein Schatz die Sichel ihres Vaters geschmolzen hat, ihr glückliches Lächeln als die Kämpfe vorbei waren und auch Teile der Siegesfeier danach. Nachdem das letzte Bild in ihren Gedanken verblasst ist, tut sie etwas, was ich nicht erwartet hätte. Sie umarmt mich.
„Danke, es freut mich, dass er besiegt wurde. Falls er gewonnen hätte, wäre es eine Katastrophe gewesen“, sagt sie mir erleichtert.
„Darf ich fragen, wieso du dich freust, er ist ja dein Mann?“, entgegne ich ihr neugierig.
„Weil ich froh bin, dass er nicht mehr hier ist. Unser Verhältnis hat sich drastisch verändert. Früher haben wir uns noch gegenseitig geliebt, inzwischen ist aber er der Grund, weshalb ich diese verdammte Insel verlassen möchte. E-Er hat mich geschlagen und ….“ Als ich sehe, wie sich Tränen den Weg in die Freiheit bahnen, ziehe ich sie in eine weitere Umarmung und lasse sie einige Tränen in meine Schulter weinen, währenddessen ich ihren Rücken beruhigend streichle. „Danke“, flüstert sie mit tränenerstickter Stimme, nachdem sie sich gelöst und die Tränen aus ihrem Gesicht gewischt hat.
„Gerne, Rhea. Das bestärkt mich in meinem Vorhaben. Ich möchte dich gerne von diesem Gefängnis befreien. Du magst die Barriere draußen zwar nicht durchbrechen können, da es eine göttliche ist, aber ich als Gott kann dies, auch mit dir“, offenbar ich ihr und erkenne in ihren Augen einen eigenartigen Glanz.
„Das wäre toll“, schwärmt sie. „Was möchtest du als Gegenleistung dafür und würde dir das nicht Probleme mit Zeus einhandeln?“
„Lediglich zwei kleine Sachen. Einerseits möchte ich, dass du dich, sollten wir zusammen diese Insel verlassen, nie gegen mich stellst, ich werde mich natürlich auch nie gegen dich stellen, und zum anderen erbitte ich“, ich stocke kurz um einmal tief Luft zu holen, „deinen Segen für eine Hochzeit mit einer deiner Töchter, mit Hestia. Was Zeus angeht, so gehe ich demnächst mit einer ebenfalls kritischen Sache zu ihm, das würde nicht mehr Probleme bringen. Zudem hab ich ja in diesem Belang noch die Unterstützung von Hestia und Poseidon.“ Kurz denkt sie über das, von mir, Gesagte nach, ehe sie freundlich nickt.
„Ich bin froh, dass meine Älteste endlich jemanden gefunden hat, und dann noch jemand so tollen wie dir. Zugegeben, ich bin sogar etwas neidisch auf sie“, entgegnet sie kichernd und ich erröte ein wenig. „Mein Segen für eure Hochzeit sei dir gewiss. Was das andere angeht, so schwöre ich, dass ich das nie tun werde.“ Lächelnd schaue ich die Titanin an. „Du liebst sie sehr, nicht wahr?“, fragt sie sachte.
„Ja“, gestehe ich ihr. „Am liebsten würde ich ja jede Minute an ihrer Seite verbringen, nur ist das ja leider nicht möglich.“
„Na, dann sollten wir uns beeilen, diese verdammte Insel zu verlassen, dass du wieder zu deinem Schatz kommst“, erwidert sie lachend und ich kann ihr eigentlich nur zustimmen.
„Ok, möchtest du noch etwas was du unbedingt behalten möchtest, mitnehmen? Du wirst wohl nie wieder hier her zurückkehren“, frage ich sie und mache mich dabei gehbereit fertig.
„Nein, ich besitze hier nichts, an dem ich hänge und eigentlich möchte ich auch nie wieder hieran erinnert werden“, antwortet sie, während sie sich ebenfalls erhebt und ein letztes Mal über ihr, für einige Jahrtausende langes, Zuhause den Blick schweifen lässt. Dann schaut sie mich lächelnd, nickend an und wir beiden verlassen zusammen die Höhle.
Nach einer Weile sind wir an der magischen Barriere, die das Innere von dem Rest der Welt schirmt, angelangt. Lächelnd halte ich an und blicke in das Gesicht von der Titanin, die daraufhin nickt. Vorsichtig berühre ich, während wir die Barriere durchschreiten, ihre Schulter, da man ohne Körperkontakt mit einem göttlichen Wesen nicht durch ein, von Göttern erschaffenes, Hindernis gelangen kann. Als wir dann durch sind, umarmt mich Rhea ein erneutes Mal fest.
„Es ist also wirklich so. Etwas wovon ich gedacht habe, dass es nie wieder passieren würde. Ich danke dir Perseus. Falls irgendjemand herausfindet, dass ich nun frei bin und uns Zeus vor den Rat deswegen stellen wird, würde es mich freuen, wenn wir ihm eine reinwürgen“, spricht sie freudestrahlend und vergießt ein paar Freudentränen. Kurz lache ich auf.
„Gern, Rhea und ich freue mich schon auf diesen Tag, sollte er denn kommen. Das letzte Mal, dass du hier draußen warst, ist ja schon ziemlich lange her. Was hast du denn vor jetzt in der stark veränderten Welt zu machen?“
„Ich möchte auf jeden Fall viele verschiedene Orte sehen. Jedoch habe ich keine Ahnung was schon alles entwickelt worden ist und was nicht, ich werde also viel Eingewöhnungszeit brauchen“, entgegnet sie flötend.
„Wenn du magst, kannst du vorerst in meinem Tempel auf dem Olymp wohnen. Es würde auch niemand anderem auffallen. In den nächsten Tagen oder auch Wochen, würden dann Hestia und ich auch zu dir rüber kommen, und dir von der aktuellen Gesellschaft, Technik und anderen Dingen erzählen“, biete ich ihr lächelnd an.
„Das würdet ihr tun? Vielen Dank, ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Du hast am heutigen Tag mehr für mich getan, als jeder einzelne je zuvor“, antwortet sie gerührt.
„Sicher, und mein Schatz macht das ebenfalls gerne“, erwidere ich ihr und greife dann eine ihrer Hände und blicke ihr tief in die Augen. „Bist du bereit, diese Insel für immer zu verlassen?“ Lächelnd blickt sie erst mich an, bevor sie dann ihren Blick über das Innere der Barriere schweifen lässt, ehe sie dann wieder mich anschaut.
„Ja, das bin ich und ich möchte nie wieder hier her zurückgehen“, spricht sie freudig, woraufhin ich uns beide in meinen Tempel auf den Olymp teleportiere.
„So sieht also dein Zuhause hier auf dem Olymp aus?“, fragt mich Rhea erstaunt, als ich ihr die Räumlichkeiten gezeigt habe. „Dieses tiefe blau sieht toll aus und dass du hier eine kleine Quelle hast, welche in einen kleinen See fließt, in welchem du schwimmen oder zumindest entspannen kannst, ist auch cool.“
„Finde ich auch, auch wenn ich hier eigentlich kaum mehr bin, ich wohne ja jetzt eigentlich mit Hestia in ihrem. Den Tempel hat eine Freundin von mir, die die neue Architektin des Olymps ist, auf meine Wünsche entsprechend entworfen. Hier kannst du, solange wie du magst schlafen oder wohnen“, erwidere ich ihr lächelnd.
„Ich danke dir. Irgendwann werde ich mich sicherlich für alles revanchieren“, spricht die schöne, braunhaarige Titanin vor mir.
„So, ich lass dich jetzt auch alleine. Du kannst hier alles ausprobieren was du willst, aber bitte bleib hier drin. Bis morgen Rhea“, verabschiede ich mich von ihr.
„Ok, danke nochmals, ich freu mich schon auf die nächsten Tage“, ruft sie mir zum Abschied hinterher und ich gehe daraufhin aus meinem Tempel auf die erleuchteten Straßen des, inzwischen dunklen, Olymps.
Ein paar Minuten später, nach einem kurzen Laufweg, bin ich an dem Tempel meines Schatzes angekommen. Es tut gut, die frische Nachtluft an den Haaren und an der Haut zu spüren und ich freue mich, mal ein Stückchen entspannt zu laufen als mich immer nur zu teleportieren. In der Zeit, in welcher ich bereits ein Gott bin, habe ich gelernt, die scheinbar unbedeutenden Sachen, wie eben einen kurzen Fußmarsch, wertzuschätzen. Klar ist es auch toll in ein paar Sekunden am anderen Ende der Welt zu sein, aber die kleinen Dinge erinnern mich sehr an früher, als ich noch ein Halbgott war. Sacht mache ich die Tür auf und betrete mein Zuhause. Überraschender Weise erblicke ich auf dem Boden rote Rosenblätter und muss kurz lächeln. Hat mein Schatz wohl eine Überraschung vorbereitet? Voller Vorfreude verfolge ich die Spur, welche in unser großes Badezimmer führt, und erkenne eine grinsende Hestia in unserem Jacuzzi. Lächelnd entledige ich mich meiner Kleidung und geselle mich neben sie ins schöne, warme Wasser und versiegele unsere Lippen in einen innigen, leidenschaftlichen Kuss.
* adaptiert aus dem Film