12 Monate.
Und wie du schon sagtest, wenn alle Länder mitmachen würden, wäre es möglich.
Das habe ich nicht gesagt, ich habe gesagt, dass ich dann bereit wäre, darüber nachzudenken. Dass alle Länder mitmachen und Steuerflucht ausgeschlossen ist, ist meiner Meinung nach eine notwendige, aber keinesfalls eine hinreichende Voraussetzung. Die Idee, dass alle Länder mitmachen würden, ist so utopisch, dass es müßig ist, über alles, was danach kommen könnte, nachzudenken.
Mal ein Beispiel.
Jemand bekommt 3000€ - ja, ist viel
Zahlt Miete, Versicherungen, Dienstleistungen und Einkäufe.
Miete -> Vermieter 3000€+600€ -> Versicherungen, Dienstleistungen und Einkäufe.
Versicherungen -> Unternehmen -> Einnahmen - (Angestellte -> VerDieEin -> 3000€+xx€) - (Leistungen -> Krankenhaus -> Angestellte -> VerDieEin -> 3000€+xx€)
Also eig wird es immer mehr, was die Menschen dann haben. nach 2 Jahren, braucht man das Grundeinkommen schon gar nicht mehr
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Das ist ne Milchmädchenrechnung, eine rein theoretische Wachstumsspirale die so real nicht funktioniert. Geld selbst hat keinen eigenen Nutzen, sondern ist ein "Platzhalter", dem von der Gesellschaft ein Wert beigemessen wert. Geld dient - abgesehen von einigen hochriskanten Spekulationen an der Börse - letztlich nur dazu, gegen Güter ausgetauscht zu werden. Güter werden aber nicht plötzlich mehr, nur weil ein Grundeinkommen da ist, sie werden lediglich anders verteilt. Das heißt, für ein Grundeinkommen, das einigen Leuten mehr gibt, muss im Vergleich immer jemand anders weniger haben. Punkt. Ohne Umverteilung kommst du nicht weiter, wenn das so wäre, bräuchte man ja auch kein Grundeinkommen, sondern könnte alles so lassen wie es jetzt ist.
In sofern ist die Frage: "Wo soll das Geld her kommen?", die einzig richtige, ich möchte doch wissen, ob ich letztendlich auf der Gewinner- oder Verliererseite bin, bevor ich mich auf so ein unerprobtes Experiment einlasse.
Wenn dir mal ein Kind, ein selbst gepflügten Blumenstrauß schenkt und du fragst es, warum es das gemacht hat. Ist dann die Antwort: damit ich von dir Geld bekomm?
Nein, das Kind erhofft sich davon versorgt zu werden, den Dank des Beschenkten oder einfach ein gutes Gefühl, oder es hat es einfach so gelernt. Altruistisch handelt es aber wahrscheinlich nicht.
Und warum MUSS man arbeiten um Geld zu bekommen?
Ist das eine ernst gemeinte Frage? Gegenfrage: Warum sollte man Geld bekommen, wenn man nicht arbeitet. Welchen Vorteil hat der Staat davon, Menschen durchzufüttern, die keine Lust oder keine Qualifikationen haben, die sie fürs Arbeiten brauchen würden?
Wegen denen, die nicht arbeiten können, gibt es übrigens gerade das Sozialsystem. Das ist auch vernünftig, aber nicht Thema dieser Diskussion
Warum bekommen dann die, die Körperlich arbeiten viel weniger, als die, die nur reden?
Das ist erstens so pauschal falsch, zweitens macht es für das Wohlbefinden keinen großen Unterschied, ob man jetzt psychisch oder physisch belastet wird. Drittens brauchen die, "die nur reden (Was übrigens eine unverschämte Unterstellung ist. Geschäftsführer, Politiker etc. werden nämlich nicht fürs Reden, sondern fürs Denken bezahlt)", in der Regel eine deutlich bessere Ausbildung, das heißt, dass das Angebot in diesen Bereichen deutlich geringer ist als bei Arbeiten, die jeder machen kann. Die Regeln der Marktwirtschaft diktieren also, dass dafür auch ein höherer Preis bezahlt wird. Und das ist übrigens auch vernünftig, denn wenn man als Sekretär/in so viel verdienen könnte wie als Ärzt/in, wäre der Anreiz, jahrelang Medizin zu studieren, ziemlich gering.
Warum bekommen Millionäre - die vllt die Millionen auch nur geerbt haben - grenzenloses Geld, ohne auch nur an Arbeiten denken zu müssen?
Warum gibt es Menschen, die arbeiten und davon immer noch nicht leben, sondern nur überleben können?
Tun sie nicht. Bei allen Problemen, die wir bei der Einkommensverteilung zugegeben haben, müssen auch Milliönare etwas tun, um Geld zu verdienen. Entweder müssen sie ihr Geld in Aktien, Unternehmensanteile etc. anlegen - also die Gefahr in Kauf nehmen, dass jemand anderes schlecht über ihr Geld verfügt. Oder sie müssen ihre Betriebe führen und damit selbst unternehmerisches Risiko tragen.
Die Sache mit dem Mindestlohn ist eine gute Frage, sollte aber eigentlich zumindest in Deutschland seit der Einführung des Mindestlohns nicht mehr möglich sein. Wir haben hier also eher Kontroll- als Gesetzgebungsdefizite.
Die Frage nach den Steuern erklärt sich eigentlich auch von selbst, durch Steuern wird der Staat finanziert - also unter anderem die Umverteilung, die du zu wollen scheinst. Übrigens zahlen dank der progressiven Einkommensteuer die reichsten 10% heute schon fast 50% dieser Steuer.
Der Mensch ist von Natur aus nicht geizig oder gierig - im Gegenteil. Eigentlich möchte er viel lieber mit anderen Teilen.
Quatsch. Für mich gilt das zumindest nicht, das gebe ich offen zu. Das Bild vom Homo Oeconomicus ist auch immer noch herrschende Lehre in der Wirtschaftswissenschaft, und das macht auch Sinn. Wenn Menschen im Allgemeinen so gerne Teilen, wie erklärst du dir dann, dass wir diese Debatte überhaupt haben müssen? Wie erklärst du dir, dass der Kommunismus - der letztendlich genau das, was du hier behauptest, vertreten hat - krachend gescheitert ist? Wie erklärst du dir, dass so viele Menschen dagegen sind, dass wir unseren Reichtum mit Flüchtlingen teilen? Wie erklärst du Straftaten?
Ich möchte an dieser Stelle übrigens nicht einmal bestreiten, dass Menschen manchmal gerne teilen. In der Familie, dem Freundeskreis und der Nachbarschaft funktioniert so etwas ja auch heute noch super. Nur: Menschen sind Rudeltiere. Mein Interesse ist zunächst, mich selbst und meinen engsten Familienkreis am Leben zu halten. Dann kommt das Rudel (Nachbarn, Bekannte) und dann alles andere. Im Vergleich ist es mir extrem wichtig, mich selber zu versorgen, ob gerade in Afrika oder Oer-Erkenschwick ein Kind verhungert tritt dahinter absolut in den Hintergrund.
Das Modell vom sozialen Menschen funktioniert in modernen Staatsgebilden schlicht nicht, weil die Entfernungen und Gruppen viel zu groß sind, als dass man sich ernsthaft um alles und jeden sorgen könnte.
Ach, das Konzept Geld kann übrigens eher nicht schuld daran sein, dass Menschen egoistisch sind, denn Geld ist wie gesagt lediglich ein Platzhalter. Auch in deinem Tauschbeispiel hilft mein Nachbar mir ja nicht mit Eiern aus, weil er so ein großzügiger Mensch ist, sondern weil er sich selbst einen Wohlfahrtsgewinn erhofft, da ich in seiner Schuld stehe. Geld ist nichts anderes als eine Abstraktion dieses Konzepts. Ansonsten hätte ich in Zeiten von Zinsen, die unter dem Inflationsniveau liegen, auch gerne mal einen Beleg, dass geizig sein noch belohnt wird, eigentlich ist es doch zur Zeit viel vernünftiger, sein Geld zu Investieren?