Zitat von MiphaEine Bedürftigkeitsprüfung könnte aber schon sinnvoll sein.
Dabei wird ja nun einmal geprüft, ob eine Person eine finanzielle Unterstützung benötigt. Dabei spielen ja mehrere Faktoren eine Rolle. Die Person bekommt unter Umständen nicht nur eine Altersrente, sondern vielleicht auch andere Einnahmen aus zum Beispiel Vermietung oder Verpachtung. Der daraus entstandene Gewinn muss auch irgendwie eine Rolle spielen, da man nicht nur von der Mini-Rente als Einnahme ausgehen sollte.
Natürlich können aus den anderen Einnahmequellen nicht viel rauskommen, sonst wären wahrscheinlich viele allein dadurch schon reich, aber es sind einfach Einnahmen, die man im Blick haben sollte.
Auch eine Rente aus einem anderen Versorgungssystem kann Einfluss haben, wobei das bei der Grundrente rausfallen müsste. (Zumindest aus meiner Sicht). Die Grundrente setzt ja schon einmal 35 Beitragsjahre voraus.
Die Bedürftigkeitsprüfung macht also schon Sinn, da sie die wirkliche Nötigkeit der zusätzlichen Euros feststellt.
Das Problem an der Bedürftigkeitsprüfung wäre wieder der bürokratische Aufwand. Das wäre das Gleiche wie bei einer Aufstockung oder Arbeitslosengeld. Wird man selber nicht aktiv bekommt man nichts. Aber genau das ist das Problem. Die Ärmsten leiden bei einer Bedürftigkeitsprüfung am ehesten. Weil Diejenigen, die genug Rente bekommen sind davon nicht betroffen.
Das vermisse ich in Deutschland. Eine Grundrente für alle, die an allen ausgezahlt wird wenn die gesetzliche Rente in Netto unterhalb von 1000 Euro liegt. Das alles ohne den bürokratischen Aufwand, ob man es braucht oder ob 700 Euro Rente doch reichen usw..diese Schlappereien brauchen wir nicht. Ermögliche es jeden Rentner, dass man 1000 Euro Netto bekommt und es profitieren sofort Millionen Rentner.
Genauso wäre es auch beim bedingungslosen Grundeinkommen. Es soll ja auch bedingungslos sein und an alle ausgezahlt werden. So profitieren auch alle Menschen gleich davon und das soll nicht die Ausnahme sein, sondern die Regel.
Zitat von Opa92Ich glaube, da gibt es derzeit einen Vorstoß der Sozialdemokraten, dass die Pflegezeit, die es übrigens heute schon gibt, nach dem Modell der Elternzeit m. Elterngeld ausgebaut werden soll. Es soll also eine Lohnersatzleistung für diejenigen geben, die häusliche Pflege leisten. Mich persönlich würde interessieren, wie das zeitlich ausgestaltet werden wird, schließlich gibt es im Leben eines Kindes das erste Jahr über Elterngeld, das "letzte Jahr" einer pflegebedürftigen älteren Person dürfte sich nicht so leicht errechnen lassen (mal von der morbidität einer solchen Regelung abgesehen)...
Dieses Bestreben gibt es. Aber mein Problem damit wäre bei Familienangehörigen, dass man es für mich nicht fördern sollte, wenn die Kinder ihr ganzes Leben nur für ihre Eltern häuslich pflegen. So könnten sich die Kinder nicht entfalten und ein eigenständiges Leben führen. Sehr viele Kinder pflegen ihre Eltern und so häuslich. Dabei sind die Kinder noch meist sehr jung. Ich finde, das soll man nicht fördern. Man sollte die Attraktivität der häuslichen Pflege fördern, damit extra dafür ausgebildete Kräfte bei der häuslichen Pflege auch mehr belohnt werden. Mit dieser Lohnersatzleistung würde man die häusliche Pflege verbessern.
Zitat von Opa92Zur Bedürftigkeit: Ein Problem vieler Rentnerinnen und Rentner ist die sog. "verschämte Armut", also die Tatsache, dass viele Leute Leistungsberechtigt wären (beispw. und v.A. nach dem SGB XII), aber nicht zum Sozialamt gehen und demgemäß keine Leistungen beantragen. Auch muss man sich mal anschauen, wie der Leistungsbezug beim Sozialamt aussieht: Die Leistungsberechtigten müssen sich "komplett nackig machen", bekommen Zeit ihres Lebens immer wieder Fristen gesetzt, müssen Folgeanträge ausfüllen, auf Verlangen der Sachbearbeiter dämtliche Ausgaben und Einnahmen nachweisen, ... Das ist wahrlich nicht, was man sich nach einem langen Arbeitsleben unter dem Ruhestand vorstellt.
Und diese "verschämte Armut" soll es meinerseits nicht mehr geben. Das ganze Hartz IV zeigt doch ganz toll wie mit Menschen, die an der Existenzminimumgrenze leben Politik betrieben wird. Was ein Arbeitsloser alles machen muss um wirklich das wenigste Geld zu bekommen ist eine Sauerei. Wenn wir das Hartz IV abschaffen und dafür ein bedingungsloses Grundeinkommen einführen, dann wäre A das Grundeinkommen für alle gleich ausgezahlt. B das Grundeinkommen wäre deutlich höher als das Hartz IV. C Es gibt keinen bürokrarischen Aufwand oder Hürden um an das Geld zu gelangen. D Es würde allen ärmeren Menschen sofort helfen und mit dem bedingungslosen Grundeinkommen haben sie eine Absicherung.
Zitat von Opa92Genau aus dem Grund wäre meiner Meinung nach keine weitere Prüfung erforderlich gewesen. Wer 35 Jahre gearbeitet hat, nur unterbrochen durch Eltern- und Pflegezeit, der hat einfach eine Anerkennung seiner Lebens- und Arbeitsleistung verdient. Und da die Höhe ohnehin "nur" bis zu 900-nochwas-€ ist, tuts dem Staat auch nicht weh, wenn der eine oder andere Rentner, der nebenbei noch was Vermietet und das Geld eigentlich nicht so wirklich bräuchte, es trotzdem bekommt.
Ich finde es zu stramm wenn man sagt, dass man erst nach 35 Beitragsjahren eine höhere Rente in Anspruch nehmen darf. Wer "nur" 34 Jahre geaebeitet hat bekommr dann also nichts? Mit welcher Berechtigung?
Für mich sollte jedes Jahr einzeln zählen. Jedes Jahr, wo man gearbeitet oder im Elternzeit war sollte 10 Euro zusätzlich zur gesetzlichen Rente bekommen. Das heißt zum Beispiel: Hat eine Frau in ihren Leben abwechselnd gearbeitet und die Elternzeit im Anspruch genommen und das 40 Jahre lang, dann bekommt sie 400 Euro zusätzlich zur gesetzlichen Rente als eine Art "Lebensleistungsrente". Also wenn die Frau 1000 Euro Grundrente bekommt, dann bekommt sie zusätzlich noch 400 Euro und hätte 1400 Euro Rente in Netto.
Aber auch dieses Modell ist nicht für die Ewigkeit. Es wird immer weniger Arbeit geben, irgendwann gibt es für Millionen Menschen keine Arbeit. Aber diese Menschen sollten ja dann auch nicht bestraft werden, dass sie nicht arbeiten können, weil es schlichtweg keine Arbeit mehr gibt. Durch die Digitalisierung werden viele Arbeitsplätze wegfallen. Dazu benötigen wir neue Strukturen.