Abgabe 1 - Asche zu Asche, Güte zu Glück
Sehr wahrscheinlich liegt es an mir selbst, aber ich hatte meine Probleme, mit dem Schreibstil warm zu werden und musste mich auf manche Sätze verstärkt konzentrieren, um ihre Bedeutung auch wirklich zu erfassen. Das bezieht sich sowohl auf den epischen als auch auf den lyrischen Teil.
Es geht um einen kleinen stummen Jungen, der in einem magischen Wald auf eine Art scheinbar verletzten Vogel trifft. Obwohl das Kind arm ist, opfert es dem Tier seine Rationen und zeigt Hilfsbereitschaft, während der Vogel sich stattdessen alles andere als dankbar zeigt und mehr fordert. Der Vogel ist mir unsympathisch, ich sag es, wie es ist.
Zitat von Abgabe 1
Ohne Zögern langte das Kind in seinen Beutel und fischte die letzten Brotkrümel heraus, um sie mit dem unfreundlichen Wesen zu teilen. In seinem von Armut geplagten Dorf entsprach dies einer Tagesration, doch der Gesundheit seiner Ohren wegen tätigte er dieses Opfer, während es selbst den nagenden Hunger schon gewohnt war.
Endlich Stille.
Ich dachte erst, das Kind wäre dankbar für seine intakten Ohren und seinem Gehör. Musste daher schmunzeln, als ich begriff, dass er den Gesang des ungewöhnlichen Vogels leid war und ihm daher seine letzten Brotkrümel in den Schnabel stopfte. xD
Zitat von Abgabe 1
Er würde also eine Möglichkeit finden, den Vogel irgendwo unbemerkt unterzubringen, bis er wieder genesen oder verstorben war – je nachdem, was zuerst eintraf.
Ich sehe hier schwarzen Humor - oder zumindest etwas in der Art, ich vermag so etwas nicht gut zu deuten. Aber auch wieder ein Satz.
Allgemein wurde immer mal wieder ein etwas humorvollerer Satz hinzugefügt, um den Text aufzulockern.
Der Frust des Jungen ob des undankbaren Tiers ist sehr nachvollziehbar, dennoch merkt man, dass er sich Mühe geben möchte, um einen möglichen Freund nicht zu verlieren. Als sich der Junge um den Vogel sorgt, finde ich gut, dass der Vogel das sofort bemerkt und auf ihn eingeht. So sieht man erstmals etwas mehr als nur dessen hohen Ansprüche.
Allgemein ein Text, der etwas mit den Gefühlen der Leser:innen spielt, zu täuschen mag und wiederum eine Portion Witz einzubauen wusste. Mir gefällt vor allem der letzte Lyrikteil, als der Phönix ein neues Leben bekommt und sich nun wirklich und zur Abwechslung mal nicht eigennützig an den Jungen wendet, ihm dankt und ankündet, den Jungen für seine Hilfe und Geduld zu belohnen. Mir gefällt diese Wendung und dass der Text positiv abschließt, nachdem er zunächst anders anmutete.