Schnee
… Es war das erste mal das sie Schnee sah. Er fiel still und
langsam vom Himmel. Viele kleine Flocken, jede sah anders aus. Sie
lies eine auf ihre Hand fallen, doch bevor sie diese Flocke
betrachten konnte war sie auch schon geschmolzen. In ihrer Heimat gab
es nie Schnee, dafür war es dort einfach zu warm. An diesem Ort
jedoch herrschten andere Temperaturen. Also hatte ihre Ausbildung
doch etwas gutes.
Auf
einmal spürte sie eine Hand auf ihrer
Schulter. „Koriki? Ist alles in Ordnung?“, hörte sie eine Stimme
fragend von hinten. Sie drehte sich um und sah den Sprecher an. Sie
antwortete ihm: „Oh Kairin, was machst du den hier?“ „Ich“ ,
antwortete Kairin, „ habe dich gesucht. Wir sollen zusammen die
Scheune winterdicht machen. Okai
versucht solange wie möglich das Eis von der Scheune abzuhalten.
Also komm schon.“ „Okay ich komme ja schon mit.“ ,antwortete
Koriki nun.
So
gingen die beiden los, Koriki würde wohl nie das Gefühl des ersten
mal Schnee vergessen können. Nach etwa 5 Minuten Laufweg erreichten
die beiden auch schon die alte knorrige Scheune. Koriki sah Okai.
„Hey Okai. Wie lange kannst du das noch halten?“, fragte Koriki
bei Okai nach. Okai antwortete sofort freundlich: „Hallo Kori, ihr
könnt ganz in Ruhe winterfest machen. Ist doch eine Kleinigkeit für
deinen Eishüter.“ Koriki nickte und sagte Kairin Bescheid.
Zusammen
trugen sie Holzbretter von A nach B um sie an der Scheune
anzubringen. Das Dach reparierten sie auch relativ schnell. Die
beiden schauten auch direkt nach ob genügend Stroh und Heu vorhanden
war. Da das Lager nur noch halb voll war, füllten
sie dieses auch auf. Nach knapp anderthalb Stunden waren die beiden
auch fertig. „Sieht doch toll aus!“, stellt Kairin fest. Kairin
und Koriki klatschten ab. Okai schaute die beiden an: „So darf ich
euch jetzt fürs erste wieder verlassen, Koriki Solkan?“ Koriki
nickte und antwortete ihrem Freund und Partner: „Natürlich Okai.
Ich sage dir Bescheid wenn ich dich wieder brauche.“ Damit löste
sich Okai in Eiskristalle auf und war verschwunden.
Kairin
und Koriki gingen nun zusammen ins Dorf. Unterdessen begann es stark
zu schneien. Koriki schaute nach oben: „Wow, so wundervoll!“ Sie
war begeistert. Kairin amüsierte dies wirklich, so stark das er mit
lachen anfing. Koriki warf ihm einen bösen Blick zu. Kairin brauchte
einige Minuten ehe er aufhören konnte. Als er endlich fertig war und
wieder normal atmen konnte, antwortete er: „Nächste Woche hast du
Geburtstag, nicht wahr? Hast du einen speziellen Wunsch?“ „Nur
das wir zusammen Weihnachten feiern.“ , war ihre Antwort. Er
nickte. „Das lässt sich einrichten, ich freue mich schon. Dann
musst du aber auch mit mir zum Weihnachtsball gehen.“ Sie zog die
Luft ein: „Ich soll… mit dir? Aber ich .. ich hab doch gar kein
Kleid!“ Kairin grinste sie breit an. „Das kannst du mir
überlassen!“ Koriki schaute ihn an und konnte nur mit den
Schultern zucken, „Na dann bin ich ja mal gespannt.“
Etliche
Tage später lag der Schnee schon
einige Zentimeter hoch. Heute war ein ganz besonderer Tag. Koriki
wurde 17 Jahre alt. Früh am morgen klopfte es laut an ihrer Tür.
Sie stand auf und ging verschlafen zu dieser. Sie öffnete die
Holztür und schaute verschlafen den nervigen Störenfried an. „Ja?“
fragte sie ihn genervt. „Guten Morgen Geburtstagskind!“, sagte
der Störenfried namens Kairin. „Ja wundervoll, komm rein.“ ,
antwortete sie verschlafen. Sie setzte Kairin mit einem Tee in die
Stube und sie selbst ging in ihren Schlafraum. Dort zog sie sich
erst einmal um. Danach lief sie zu Kairin. „Guten Morgen, also
was steht an?“ „Na ganz einfach ich hab hier was für dich“,
antwortete Kairin ihr. Irgendwoher zauberte er eine Kleine bunte
Kiste. Er reichte sie ihr. Verwirrt schaute Koriki ihn an. Sie hatte
sich doch überhaupt nichts gewünscht? Langsam öffnete sie die
Kiste. Darin sah sie etwas dunkelblau schimmerndes etwas. Koriki zog
es aus der Kiste. Ihr blieb der Mund offen stehen. „Ist dass echt
ein ..“ , sagte sie nun. Kairin grinste sie nun an: „Du hast
gesagt du hast keines und ich möchte doch so gerne mit dir zum Ball
gehen.“ Sie schaute noch einmal sprachlos den Gegenstand in ihrer
Hand an. Es handelte sich um ein Nachtblaues Kleid mit einigen hellen
Steinchen drauf. Alles in einem wirkte es wie ein sternenklarer
Nachthimmel. Sie schaute wieder Kairin an und fiel ihm um den Hals.
„Vielen, vielen Dank. Es ist wundervoll. Ich freue mich drauf!“ ,
nuschelte Koriki Kairin ins Ohr. Beide waren glücklich. Kairin erhob
sich und schaute kurz in Korikis Regal. Schnell fand er was er
suchte. Er nahm den Gegenstand raus und schaltete ihn ein. Eine
mechanische Stimme ertönte: „Bitte nennen Sie ihren Musikwunsch!“
Kairin nannte eine Zahlenkombination, welche das Geburtstagskind noch
nicht kannte. Wenige Sekunden später ertönte eine schöne Melodie.
Kairin zog Koriki zu sich und fing an mit ihr zu tanzen. In diesem
Moment konnte keiner den beiden etwas. So tanzten beide bis das Lied
zu ende war. Das Koriki diesen Tag jetzt schon liebte, brauchte man
wohl nicht erwähnen.
Die
beiden verließen das Haus um im Wald spazieren zu gehen. Am heutigen
Tag schien die Sonne und in Kombi mit dem Schnee wirkte es wie
gezaubert. Beide genossen den lauf durch den Wald. Einige
Yuki Vögel flogen zu Koriki. Sie streichte über das Gefieder,
unterhielt sich kurz mit den Vögel und lief dann weiter. Am See
trafen sie auf Okai. Dieser genoss das Wetter: „Solkan Koriki ich
wünsche dir alles gute zu deinem Schlüpftag!“ Koriki nickte ihm
zu und bedankte sich.
Langsam
ging die Sonne unter. Koriki und Kairin standen auf einem Hügel und
sahen der hinter dem zugefrorenem See untergehenden Sonne zu. Sie
standen da und hielten Händchen. Beide waren einfach nur glücklich.
Nachdem die Sonne schon lange verschwunden war, brachte Kairin das
Geburtstagskind nachhause. Er verabschiedete sich mit einem Kuss auf
ihrer Hand. Sie wurde dabei rot und rutschte die Tür hinab als diese
geschlossen war.
„Das
war der tollste Tag meines Lebens. Ich freue mich auf den Ball. Danke
Kairin.“
Es
klopfte an der Holztür. Koriki öffnete diese und sagte: „ Hallo
Kairin. Wir können dann los!“ Sie hatte das Nachthimmelblaue Kleid
an und er trug einen Anzug in der gleichen Farbe. Er führte sie zum
Festplatz. Dort angekommen griff er nach ihrer Hand, ging vor ihr auf
die Knie und sagte: „Solkan Koriki erlaubt ihr mir, Kairin, diesen
Tanz?“ Sie nickte und antwortete ´: „Ja Kairin ich erlaube Ihn
dir und nicht nur diesen.“ Und so tanzten sie den ganzen Abend zu
Weihnachtsliedern.Etwa zur Mitte des Events überreichte Kairin ihr
eine kleine Box. Natürlich öffnete Koriki diese. Der Inhalt, eine
Kette mit Anhänger in Drachenform, war wundervoll. Sie bat Kairin
ihr die Kette um zu machen. Dies tat er sofort und zum dank tanzten
sie noch bis lange in die Nacht zusammen.
Mitten
in der Nacht begleitete der junge Mann die Dame nachhause. „Ich
wünsche dir eine gute Nacht. Danke für diesen tollen Tag und die
Kette“ , bedankte Koriki sich überglücklich bei Kairin. Dieser
nickte ihr zu und verließ sie.
Koriki
war nun unglaublich glücklich. Das Kleid zum Geburtstag, die Kette
zu Weihnachten. Sie mochte Kairin ja schon lange, aber mit dem
heutigen Abend hatte sie verstanden das sie ihn liebte. Sie freute
sich schon jetzt auf Silvester. Sie muss sich endlich erkenntlich
zeigen. So ging sie mit dem Gedanken an Kairin glücklich und sorglos
ins Bett. Nicht erwartend was sie und Kairin in nächster Zeit
erwarten würde.