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Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“

    Adrenalin ist eigentlich fast immer die bessere Fähigkeit für Meistagrif, egal ob du es mit einem Heiß-Orb spielst, um Adrenalin bewusst zu aktivieren - dabei nimmst du aber auch ründlichen Schaden in Kauf -, oder ob du Adrenalin nur hast, damit man dich nicht mit einer Verbrennung schwächen kann. Mit Ableithieb und Abschlag hast du zwei Angriffe du eigentlich immer spielen solltest; ergänzen kannst du das mit Eishieb oder Gifthieb, je nach dem ob du eher Flug/Drachen bzw. Knakrack oder Feen treffen möchtest. Auf dem vierten Slot solltest du fest Tempohieb spielen, damit du Meistagrifs schwache Initiative etwas ausgleichst. Als Item kannst du die Offensivweste nehmen oder, wie gesagt, den Heiß-Orb, welcher sich besonders gut mit Ableithieb versteht. Was die EVs angeht kannst du eigentlich alles in Angriff und Kraftpunkte verteilen, solange du nicht vor hast gewisse Sachen noch zu speedcreepen oder eventuell etwas defensiver sein möchtest. Das Wesen ist natürlich hart.

    Hardhitter
    Kapu-Toro
    Kapu-Toro @ Wahlband / Botanium Z / Leben-Orb
    Ability: Grass Erzeuger
    EVs: 252 Ang / 4 SpVer / 252 Init
    Hartes Wesen
    - Holzhammer
    - Steinkante / Steinhagel
    - Kraftkollos / Verhöhner
    - Naturzorn / Schutzschild


    Kapu-Koro hat mit seiner Fähigkeit Grass Erzeuger eine sehr nützliche Fähigkeit für viele, v.a. bulky, Teams, da er sie ständig mit Recovery versorgt und außerdem die gefährlichen anderen Felder entfernt, welche bspw. Kapu-Fala zu OHKOs gegen Arkanis verhelfen (können). Kapu-Koro hat mit 130 Angrifffs-Basis, einem 120 Basis-STAB und einer Fähigkeit, die noch dazu diesen STAB um weitere 50% verstärkt, beste Vorraussetzungen einen Hardhitter abzugeben. Es gibt hierbei die Möglichkeit es mit dem Wahlband zu spielen um die maximale Kraft aus Kapu-Koro rauszuholen. Der Rückstoß von Holzhammer wird durch die Fähigkeit ein wenig kompensiert, Holzhammer ist aber so oder so unersetzbar für Kapu-Koro (s. Calcs). Steinkante ist die stärkere aber ungenauere Variante, während Steinhagel keine KOs erzielt aber dafür beide Gegner trifft, genauer ist und außerdem auch Zurückschreck-Chancen hat. Auf dem Wahlband-Set eignet sich Steinkante i.d.R. mehr um bspw. Arkanis (s. Calcs) aus dem Spiel zu nehmen, während Steinhagel für das andere Set eher eine Möglichkeit ist. Auf den dritten Slot kommt bei Wahlband auf jeden Fall Kraftkollos, für das andere Set kann auch Verhöhner gespielt werden, um bspw. TRs zu verhindern. Der letzte Slot wird auf dem Wahlband mit Naturzorn besetzt - obwohl das eigentlich kaum zum Einsatz kommt, da Holzhammer fast immer mehr Schaden macht - v.a. um im Zweifelsfall Celesteela zu ärgern, auf dem Set ohne Wahlband wird hier auf jeden Fall Schutzschild gespielt. Spielt man die Variante ohne Wahlband hat man die Wahl zwischen dem Botanium Z für einen unglaublich starken Z-Angriff ohne Rückstoß oder einem Leben-Orb, durch welches das Wahlband eher imitiert wird. Der Schaden des Leben-Orbs wird durch die Fähigkeit einigermaßen ausgeglichen, allerdings verliert Kapu-Koro mit diesem Item auf jeden Fall an Lebensdauer, auch weil Leben-Orb mehr KP abzieht, als das Grasfeld zurück gibt. Das große Problem mit Kapu-Koro ist seine Initiative, weshalb auch ein bulky Split denkbar ist. Im Rückenwind, welcher für dieses Set überlebenswichtig ist, überholt es allerdings Wahlschal-Kapu-Fala und tied mit frohen Wahlschal-Knakracks (d.h. es überholt bspw. harte Knackracks mit Wahlschal), sowie es viele weitere Pokémon sicher überholt wie bspw. Schabelle.


    252+ Atk Choice Band Tapu Bulu Wood Hammer vs. 164 HP / 92 Def Tapu Lele: 190-225 (114.4 - 135.5%) -- guaranteed OHKO
    252+ Atk Choice Band Tapu Bulu Wood Hammer vs. 4 HP / 0 Def Tapu Koko: 193-228 (132.1 - 156.1%) -- guaranteed OHKO
    252+ Atk Choice Band Tapu Bulu Wood Hammer vs. 4 HP / 0 Def Garchomp in Grassy Terrain: 264-312 (143.4 - 169.5%) -- guaranteed OHKO
    252+ Atk Choice Band Tapu Bulu Wood Hammer vs. 244 HP / 76 Def Eviolite Porygon2 in Grassy Terrain: 171-202 (89.5 - 105.7%) -- 37.5% chance to OHKO
    252+ Atk Tapu Bulu Bloom Doom (190 BP) vs. 244 HP / 76 Def Eviolite Porygon2 in Grassy Terrain: 178-211 (93.1 - 110.4%) -- 62.5% chance to OHKO
    252+ Atk Choice Band Tapu Bulu Wood Hammer vs. 252 HP / 4 Def Mimikyu in Grassy Terrain: 301-355 (185.8 - 219.1%) -- guaranteed OHKO
    252+ Atk Choice Band Tapu Bulu Wood Hammer vs. 68 HP / 244 Def Snorlax in Grassy Terrain: 262-310 (107.3 - 127%) -- guaranteed OHKO
    252+ Atk Choice Band Tapu Bulu Wood Hammer vs. +1 252 HP / 252+ Def Mudsdale in Grassy Terrain: 246-290 (118.8 - 140%) -- guaranteed OHKO
    252+ Atk Choice Band Tapu Bulu Wood Hammer vs. 252 HP / 140 Def Oranguru in Grassy Terrain: 259-306 (131.4 - 155.3%) -- guaranteed OHKO


    252+ Atk Choice Band Tapu Bulu Stone Edge vs. 244 HP / 188 Def Arcanine: 182-216 (92.8 - 110.2%) -- 62.5% chance to OHKO
    -1 252+ Atk Choice Band Tapu Bulu Stone Edge vs. 244 HP / 188 Def Arcanine: 122-144 (62.2 - 73.4%) -- guaranteed 2HKO after Grassy Terrain recovery
    252+ Atk Choice Band Tapu Bulu Stone Edge vs. 4 HP / 0 Def Arcanine: 226-268 (136.1 - 161.4%) -- guaranteed OHKO
    252+ Atk Choice Band Tapu Bulu Stone Edge vs. 252 HP / 4 Def Torkoal: 140-166 (79 - 93.7%) -- guaranteed 2HKO after Grassy Terrain recovery


    252+ Atk Choice Band Tapu Bulu Superpower vs. 252 HP / 0 Def Magnezone: 202-238 (114.1 - 134.4%) -- guaranteed OHKO

    Mamolida @ Überreste
    Fähigkeit: Belebekraft
    EVs: 40 KP / 216 Def / 252 SpD
    Stilles Wesen
    - Siedewasser
    - Wunschtraum
    - Toxin
    - Schutzschild


    Mamolida ist eine super Wall und noch dazu ein guter Wish-Passer, aufgrund seiner Fähigkeit und seinem guten Overall-Bulk. Dank der sehr hohen KP-Basis kann man in beide defensiven Werte investieren. Du hattest ja ein kühnes Wesen vorgeschlagen (+Verteidigung, -Angriff), allerdings würde ich dir lieber zu einem stillen Wesen raten (+Spezial Verteidigung, -Angriff), da Mamolidas physischer Bulk besser ist als der spezielle, weshalb in diesen mehr investiert werden sollte. Mit 40 KP EVs wird die Recovery von Überreste maximiert, allerdings ist das ausgehend von Level 100. Solltest du also Pokémon Showdown spielen, passt das, wenn du aber Wi-Fi spielst ist die Levelgrenze 50 und ich bin mir gerade nicht sicher, ob die Rechnung dann noch stimmt. Zur Not gib noch mal Bescheid, dann schauen wir uns das genauer an. :) Siedewasser ist der einzig nötige Angriff mit Schaden, man kann damit bisschen chippen und außerdem gut Burns verteilen. Wunschtraum und Schutzschild sorgen mit den Überresten und Belebekraft dafür, dass Mamolida sehr schwer zu besiegen ist und außerdem kann man die Wunschträume auch gut an andere Pokémon des Teams weitergeben. Als letzten Angriff spielt man in der Regel Toxin, um v.a. gegen alles was kein physischer Angreifer ist (ergo: wo es sich mehr lohnen könnte, auf einen Burn zu gehen) Chipdamage zu verteilen. Alternativ könnte man über Abschlag nachdenken.

    Bronzong
    Bronzong @ Leftovers
    Ability: Levitate
    EVs: 252 HP / 4 Atk / 252 SpD
    Sassy Nature
    IVs: 0 Spe
    - Substitute
    - Toxic
    - Gyro Ball
    - Earthquake


    252 Atk Life Orb Mamoswine Superpower vs. 252 HP / 4 Def Bronzong: 149-177 (44 - 52.3%) -- guaranteed 3HKO after Leftovers recovery
    4 Atk Bronzong Gyro Ball (112 BP) vs. 0 HP / 0 Def Mamoswine: 266-314 (73.6 - 86.9%) -- guaranteed 2HKO
    4 Atk Bronzong Gyro Ball (112 BP) vs. -1 0 HP / 0 Def Mamoswine: 398-470 (110.2 - 130.1%) -- guaranteed OHKO

    Würde sagen, dass Firium Z dir mehr bringt, weil du damit mehr härter triffst. Die wichtigen Ziele von Turmkick wie Heatran oder Tyranitar killst du auch ohne Z-Move aber mit Inferno Overdrive kannst du viel mehr neutralen Schaden auf Tanks wie bspw. Cresse oder sowas machen.

    Ich bin eigentlich weniger der Fan von Heldengruppen, wenn ich so recht darüber nachdenke. Zumeinst wirken solche Gruppen auf mich sehr gekünstelt, als wäre jeder Charakter nur dafür da, eine Funktion bzw. ein Klischee zu erfüllen. Außerdem fehlt mir bei diesen Gruppen dann das Eindringen in die riiichtig tiefe Tiefe dieser Charakter, was bei einem einzelnen Helden viel einfacher ist. Für das Storyplotting ist natürlich eine Gruppe oft logischer bzw. einfacher zu plotten, weshalb ich meinen Protagonisten oft gute Freunde bzw. hilfreiche Personen an die Seite schreibe.



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    Erloschen


    Genervt stand ich auf, schnickte dabei die Zigarette aus meiner Hand auf die Wiese und zuckte herablassend mit den Schultern.
    „Was soll das heißen?“, hörte ich Julia empört fragen. Sie warf mir einen argwöhnischen Blick zu, welchen ich mit vor Gleichgültigkeit leeren Augen erwiderte, nur um mich einen Augenblick später von ihr wegzudrehen und ihr die kalte Schulter zu zeigen. Ich blieb stehen und sah in den großen Garten, in dem wir standen. Blumenbeet direkt am Zaun links von mir und eine Wäscheleine rechts, befestigt zwischen einem Baum und einer kleinen Holzhütte. Ich schmunzelte süffisant, fuhr mir mit der Hand durch die Haare und atmete deutlich hörbar aus.
    „Noah, erklär mir bitte, warum …“
    „Es reicht jetzt wirklich, Julia“, fuhr ich ihr scharf ins Wort, drehte mich dabei um und ging augenblicklich einen Schritt auf sie zu. Zwischen unsere Gesichter passte vielleicht noch eine Hand und ich sah in ihren Augen, wie diese bedrohliche Nähe ihr Angst machte. Beinahe panisch wich sie einen Schritt zurück und stieß dabei gegen die unterste Treppenstufe, welche hinauf zu einer Terrasse führte. In der Dunkelheit hatte sie diese wohl vergessen, nur ein paar kleine LED-Lampen an den Ecken der Terrasse spendeten etwas Licht. Vor den Mond hatten sich bereits einige dicke Wolken geschoben, und aus dem Haus drang nur wenig Licht durch die Glastür, da unsere Freunde in einem der hinteren Räume saßen. Die Musik schallte allerdings dennoch durch die Tür und so begleiteten in diesem Moment einige tiefe Basstöne meine Stimme, als ich begann zu sprechen.
    „Was ist denn los mit dir?“, fragte ich auffordernd, provokant; ließ ihr jedoch keine Gelegenheit um zu antworten, „Schau dich doch mal an!“
    Einen Augenblick lang herrschte Ruhe, selbst die Musik war verklungen. Erst mit dem Ertönen des nächsten Liedes setzte ich fort; das sonst so melodische Summen des Basses hörte sich für mich in diesen Sekunden wie ein bestialisches Fauchen an und gab mir Energie, als würde es mich in meiner Aussage bekräftigen.
    „Ich verstehe einfach nicht, warum du dich so verhältst. Wir kennen uns schon so lange, warum bist du auf einmal so anders? Du weinst, du redest nicht mehr richtig, du …“
    Ich hielt inne, genoss den Moment der völligen Überlegenheit, doch entschied mich dann dafür es dabei zu belassen. Ich griff in meine Hosentasche und zog ein Feuerzeug und eine Packung Zigaretten heraus, während ich Julia aus den Augenwinkeln kritisch musterte.
    Ihre Augen schienen gefesselt auf der Zigarette zu liegen, die ich nun zwischen den Lippen hielt und anzündete. Bevor der Rauch des ersten Zuges zwischen unsere Gesichter zog, spiegelte sich das kleine, kreisrunde Glimmern in ihren braunen Augen wider. Nur ganz kurz erhaschte ich einen Blick auf dieses Bild; es schien so vergänglich. Irritiert verschärfte ich meinen Blick und trat, nachdem sie einige Sekunden nicht geantwortet hatte, schließlich einige Schritte zurück. Ich empfand es als unhöflich ihr direkt ins Gesicht zu rauchen und war mit der gewonnen Distanz in diesem Moment auch mehr als zufrieden.
    „Weißt du Noah, in letzter Zeit haben wir uns beide verändert“, hauchte sie plötzlich. Ich sah zu ihr hinüber. Julia hatte sich auf eine der obersten Stufen der Treppe gesetzt, die Arme vor dem Körper verschränkt und den Kopf nach unten gesenkt. Unsicher huschten ihre Pupillen hin und her; zumindest glaubte ich diese Bewegung in dem sehr diffusen Licht zu sehen.
    „Wir haben uns verändert?“, entgegnete ich interessiert.
    Dieses Mal antwortete sie schneller. Den Kopf langsam hebend, sagte sie, immer noch sehr leise, vorwurfsvoll: „Du bist jede Nacht auf irgendwelchen Partys in Frankfurt unterwegs, ich kenne deine Freunde eigentlich gar nicht mehr richtig, du rauchst, du kiffst, und …“ Nun blieb ihr doch die Luft weg und resigniert senkte sie ihren Kopf wieder.
    „Aber Julia, natürlich kennst du meine Freunde“, antwortete ich mehr fragend, als dass ich es direkt von mir gab. Ich ging verwundert einen Schritt auf sie zu und hielt die Zigarette nun schon ungewöhnlich lange in der Hand ohne zu ziehen, sodass ein bisschen Tabak bereits von alleine verglüht war. Um meine Aussage nun doch noch etwas zu verdeutlichen, nickte ich mit dem Kopf in Richtung Terrassentür.
    „Ich meine nicht unsere Gruppe … Mit wem gehst du denn immer in die Clubs und Bars? Mit wem bist du bis früh morgens unterwegs?“
    „Ach, das sind halt Freunde, die man“, unsicher zögerte ich einen Moment, „halt so kennenlernt. Was ist daran denn schlimm?“
    Julia schüttelte enttäuscht den Kopf. Ich merkte, wie meine zuvor noch starke Überlegenheit ihr gegenüber der Schwäche wich, die zu Anfang des Gespräches nur sie gezeigt hatte. Ein bisschen verwundert über meinen Anflug von Mitgefühl, setzte ich mich neben sie auf die Treppe und starrte in den Garten.
    Nach einigen Augenblicken der völligen Stille, in denen ich die Musik aus dem Haus vollends ausgeblendet hatte, legte ich meinen Arm um ihre Schultern und sah sie eindringlich an, bis sie ihren Kopf in meine Richtung drehte. Ich setzte gerade dazu an, etwas zu sagen, als ich ein Geräusch vernahm. Die Terrassentür hatte sich geöffnet und erschrocken drehte ich meinen Kopf in Richtung des Geräusches, wobei ich schnell meinen Arm wieder zu mir zog.
    „Julia, Noah?“, fragte eine männliche Stimme.
    „Was geht, Liam?“, entgegnete ich ruhig; ließ mir meine Panik nicht anmerken.
    Unser Freund zögerte einen Moment, im Schein der LED-Lichter sah ich seinen verwirrten Gesichtsausdruck und mein Herz begann schneller zu schlagen. Schließlich fragte er zögerlich: „Was macht ihr denn hier?“
    „Ach“, reagierte ich vorschnell, um Julia nicht zu Wort kommen zu lassen, „nur eine Rauchen. Alles gut da drinnen?“
    „Klar“, meinte Liam langsam. „Lea kackt ein bisschen ab, aber passiert halt. Aber ich will euch nicht stören.“ Über seine Lippen huschte ein spitzes Lächeln und noch ehe ich erneut antworten konnte, um ihn zu bitten draußen zu bleiben, verschwand er bereits wieder hinter der Glastür und zog diese eilig zu.
    Für eine Weile lag nun eine erdrückende Stille über uns, bis ich schließlich noch genervter als zuvor seufzte.
    „Super“, zischte ich wütend, „Jetzt geht da drinnen das Gerede los.“
    Julia sah mich an; hatte ich doch gar nicht bemerkt, dass ich unbewusst ein bisschen von ihr weggerutscht war. Ich erwiderte ihren Blick nicht, sondern warf stattdessen meine Zigarette ins Gras und beobachtete, wie das Glühen der Überreste langsam nachließ und schließlich erlosch.
    „Noah, ich habe Angst, dass du dich zu sehr veränderst. Ich … habe dich immer sehr gemocht, so wie du bist.“ Mit einem Mal wurde Julia sehr direkt, ich spürte wie mich ihr Blick von der Seite löcherte und doch brachte ich es nicht über mich, ihren Blick zu entgegen. Um wenigstens irgendwie zu reagieren schüttelte ich vorsichtig den Kopf.
    Diese Geste als Antwort auffassend, redete Julia direkt weiter: „Du chillst heute zum ersten Mal seit Ewigkeiten mal wieder mit uns. Wir vermissen dich, siehst du das nicht?“
    Ich schnaubte empört und konnte mich nicht mehr richtig zügeln.
    „Nur weil ich keine Lust habe bei irgendeinem Typ eine Gartenparty zu feiern oder mir im Keller zwei Gramm reinzupfeifen, verändere ich mich? Du gehst mir langsam auf die Nerven“, fauchte ich wütend und stand auf.
    „Noah …“, flüsterte Julia entsetzt mit zittriger Stimme.
    Gerade, als ich mir noch eine Zigarette wollte, ergriff Julia plötzlich meine Hand. Sie war aufgestanden und hatte sich direkt vor mich gestellt. Fast berührten sich unsere Nasen und diese Nähe war mir sehr unangenehm. Ich wollte schon einen Schritt zurück treten, doch sie hielt mich bei sich. In ihrem Blick lag eine Mischung aus Traurigkeit und Sorge, allerdings glitzerten sie dennoch. Das tiefe Braun ihrer Iris wich dem Schwarz ihrer Pupille, als diese sich immer mehr weiteten. In ihrem Blick lag mehr, als nur das, was sie gerade zu mir gesagt hatte. Ich wusste nicht wieso, aber es schien, als könnte ich Buchstaben, Wörter, sogar ganze Sätze aus ihren Augen ablesen. Sätze, die sie gerne sagen würde, aber nicht sagen kann.
    Plötzlich verlor ich die Kontrolle, ohne wirklich zu wissen warum. Ich konnte nicht sagen, wer damit begann, doch fand ich mich nach einigen Sekunden des Schocks in einem innigen Kuss wieder. Angenehm kribbelten Julias Lippen auf meinen, die Augen geschlossen genoss ich für einige Augenblicke lang das pure Gefühl. Ich griff mit meinen Händen um ihre Hüften, sie legte derweil ihre Hände um meinen Hals und fuhr mir liebevoll durch die Haare. Es war als wäre die Dunkelheit der Nacht einem strahlenden Licht gewichen, in dem Moment, in dem ich meine Augen geschlossen und mich dem Kuss hingegeben hatte. Es dauerte noch eine Weile, bis ich realisierte, was eigentlich gerade passierte. Erschrocken wich ich zurück, schlug die Augen auf und erwachte erneut in der Schwärze der Nacht. Verschwommen erkannte ich ihr errötendes Gesicht, das Licht lag jedoch eher in ihrem Rücken und so konnte ich ihren Gesichtsausdruck nur erahnen. Sie sog ruckartig ein wenig Luft ein, als müsste sie lachen aber es dann doch unterdrücken, und ich glaubte dabei zu erkennen, dass sie lächelte. Verkrampft versuchte ich Worte zu finden, doch meine Lippen waren immer noch wie gelähmt. Sie ging einen Schritt auf mich zu, griff nach meiner Hand, doch ich zog sie zurück. Fragend sah sie mich an.
    Ich drehte mich von ihr weg, wollte nichts mehr sehen. Kein Licht, kein Lächeln.
    „Noah, es tut mir leid“, stotterte Julia daraufhin verunsichert und legte ihre Hand an meinen Arm. Sie versuchte mich wieder zu ihr zu ziehen, mich umzudrehen um mir in die Augen sehen zu können, doch ich konnte nicht.
    In dem Moment unseres Kusses, war ich mir darüber bewusst geworden, was ich für Julia empfand. Ich hatte verstanden, was sie damit gemeint hatte, dass wir uns verändert hatten. Ich hatte verstanden, warum sie so anders zu mir war und auch warum ich in letzter Zeit immer auf Partys ging. Die ganze Nacht lang unterwegs war, Drogen nahm und neue Freunde gefunden hatte. Freunde, die eigentlich keine Freunde waren. Versuchte ich, sie mir vorzustellen, mir ihre Gesichter vor Augen zu rufen, sah ich nichts, nur Schwarz. Das einzige, was leuchtete, glänzte und erstrahlte, war Julia. Und ich wollte nicht, dass mit ihr das Gleiche passiert wie mit mir. Wenn ich mir mein eigenes Erscheinungsbild vor Augen rief, sah ich das Glimmern eine Zigarette. Und dahinter tiefes Schwarz, viel dunkler, als das aller meiner Freunde.


    Neubeginn


    Hör' von Weitem Flüstern, Rufen
    Wäre gern' so frei wie sie
    Weiß mein Tag wird kommen
    An dem der Käfig weggenommen
    Und ich als ein Gefang'ner flieh'


    Atemzüge gleichbedeutend
    Energie und Lebenskraft
    Spüre wie die Kraft in mir
    Mühelos den Weg zu ihr
    Meines Ausbruch's eben macht


    Sonnenstrahlen, Flügelschlagen
    Anmutig steig ich empor
    Gold'ne Flügel, gold'ne Liebe
    Seht wie ich nun endlich fliege
    Ich erwach' wie nie zuvor

    Heute gibt's gleich wieder etwas Neues; bin gerade in meiner kreativen Phase oder sowas, lol. Während ich gestern einen wirklich eher kitschigen Prosatext geschrieben habe, geht es heute zurück zur guten alten Wissenschaft oder besser noch: Ihrer Sprache. Dieses Mal gibt es einen wirklich sehr mathematischen Text, von dem ich glaube, dass ihn nicht viele hier unbedingt gerne lesen wollen. Da ich darin einige Formeln bzw. mathematische Ausdrücke verwendet habe, und nicht weiß, wie man diese im BB richtig formatieren kann, gibt es den Text diesmal als Dateianhang. Außerdem habe ich mit GeoGebra noch ein Bild zu Veranschaulichung des Problems über das ich schreibe ein Bild erstellt, das man sich ggf. vor bzw. während dem Lesen anschauen sollte. Der Text hat übrigens auch einen Bezug auf die Wirklichkeit, man muss nur ein bisschen suchen! ;)


    Ich garantiere übrigens nicht für 100% richtige mathematische Arbeit, ich glaube im Allgemeinen dass meine Idee da relativ ... unmathematisch ist, im Sinne von: Warum sollte man sich als Mathematiker über dieses Problem Gedanken machen? Grenzwerte begeistern mich allerdings schon seit ich sie kenne und waren wohl mit einer der Hauptgründe, warum ich begann mich für die Mathematik so zu begeistern; also wer weiß: Vielleicht kann ich ja den ein oder anderen mit diesem Text ein bisschen konvertieren? *lach* Ich hoffe jedenfalls, dass es für euch mal interessant ist einen etwas anderen Text zu lesen, ihr merkt ja, hier gibt's nicht nur süße Kurzgeschichten und deepe Gedichte. In diesem Sinne: Viel Spaß beim Lesen und Kopfzerbrechen und an die Mathematiker unter euch: Liebe geht raus ♥



    Ausweglos


    Das beständige Brummen des Motors beruhigte ihn heute weitaus weniger als sonst; trotz der gewohnten Ruhe bei hohen Geschwindigkeiten strengte ihn das Fahren auf der linken Spur merklich an, weshalb Ryan sein Auto bei der nächsten Gelegenheit auf die mittlere Spur zog und etwas abbremste.
    Elias lachte: „Was ist denn heute los mit dir? Du fährst so komisch und langsam!“
    Kaum darauf bedacht, was er gesagt hatte, drehte sich der Junge auf dem Beifahrer bereits wieder weg und sah nach rechts aus dem Fenster. In der Dämmerung leuchteten bereits die Lichter der Stadt aus der Ferne und zeichneten die Skyline auf das dunkle Gemälde des auftretenden Nachthimmels. Tatsächlich hatte er damit den Nagel auf den Kopf getroffen und Ryan begann sich genau diese Frage zu stellen. Was war los?
    Die beiden Jungs saßen schon seit einer ganzen Zeit im Auto auf dem Weg zu einem Konzert und die Fahrt lief wie immer bei den beiden Freunden. Es wurde laut Musik gehört, viel gelacht. Es gab kaum stille Momente, in denen nicht einer von beiden etwas erzählte oder beide vollkommen konzentriert den Text des laufenden Songs mitsangen.
    Heute war es zum ersten Mal irgendwie anders gelaufen. Ryan hatte sich ungewöhnlich ruhig verhalten und auch auf seinen Fahrstil färbte dieses Verhaltensmuster ab.
    „Ich bin einfach ein bisschen nachdenklich, glaube ich“, versicherte Ryan beschwichtigend und drehte die Musik anschließend etwas lauter. Als er bemerkte, dass Elias aufhorchte und erstaunt seinen Kopf in die Richtung des Fahrers drehte, wich dieser dem Blick panisch aus und blickte auf die Leitplanke am linken Autobahnrand.
    „Sicher, dass alles okay ist?“
    Ryan nickte schnell. Elias hatte seine Stimme etwas angehoben, weshalb Ryan langsam zum Schluss kam er müsse diese Nachfragerei unterbinden, auch wenn das Lauterwerden wohl eher eine Reaktion auf die Lautstärke der Musik war. Die melodischen Klänge der Gitarren schallten durch das kleine Auto des Teenagers und für einen Moment lag eine verräterisch knisternde Fährte in der Luft. Ryan wurde es plötzlich immer wärmer und angeregt fixierte er seinen Blick nun erst recht auf die Straße, um seinen Freund nicht ansehen zu müssen. Lügen konnte er nicht gut; noch nie.
    Der Junge, der das Auto fuhr, verfiel aufgrund des fehlenden Gesprächthemas langsam zurück in seine Gedanken, wobei er nicht bemerkte, dass Elias ihn immer eindringlicher und besorgter musterte.


    Warum war Ryan heute so drauf? Innerlich raufte er sich in diesem Moment die Haare, schüttelte den Kopf und schrie laut in die Leere. Doch nach außen konnte er davon nichts zeigen. Denn das eigentliche Problem war, dass er sich viel zu sehr für sein Inneres schämte. Für das, was ihm heute immer wieder durch den Kopf ging. Er blickte Elias an und plötzlich sah er ihn und sich selbst vor seinem inneren Auge, sich küssend. Er starrte hinab auf seine Arme und verlor sich entlang seinen stark hervortretenden Adern, bis er sich, kopfschüttelnd um wieder wach zu werden, fragte, was das alles soll. Mit diesen seltsamen Gedanken war er ins Auto gestiegen und die ganze Fahrt über hatten sie ihn nicht mehr losgelassen. In jedem Moment, in dem er nicht etwas sagte oder Elias zuhörte, machten sich seine Gedanken auf und führten ihn immer wieder zurück zum gleichen Bild.
    „Ryan, ich wollte dich mal was fragen“, unterbrach Elias ihn plötzlich. Ryan warf einen flüchtigen Blick auf den Beifahrersitz und sah seinen Freund stirnrunzelnd die Arme verschränken, als würde er angestrengt nachdenken. Zur Antwort nickte er nur kurz und signalisierte ihm so, dass er anfangen solle.
    „Ich hab‘ richtig Stress mit Melanie momentan. Ich weiß auch nicht, irgendwie streiten wir nur noch“ – er hielt einen Moment inne – „ich glaube ich will Schluss machen. Was meinst du?“
    Schlagartig weiteten sich Ryans Pupillen und er sog erschreckt viel Luft auf einmal ein. Dafür erntete er direkt einige verwunderte Blicke, weshalb er sofort versuchte die Fassung zurück zu erlangen und gespielt tief Luft holte, als wäre er sichtlich erschrocken über die Beziehungsprobleme seines Kumpels und wolle ihm nun den bestmöglichen Rat geben. Natürlich war das auch so, doch erschreckt hatte er sich vor etwas anderem.
    Just in diesem Moment ertappte Ryan sich selbst dabei, wie er – und er konnte sich beim besten Willen nicht erklären warum – für einen Moment hoffte, dass sich die beiden trennen würden. Im Anschluss an diesen Gedanken reihte sich wieder das Bild von ihm und Elias ein und ihm lief ein leichter Schauer den Rücken hinab.
    „Ich … Ich weiß nicht, man. Überleg‘ mal wie lange ihr schon zusammen seid“, antwortete Ryan langsam. Mit jedem einzelnen Wort versuchte er etwas mehr zu verdrängen, woran er den ganzen Abend schon dachte. Gewaltsam schob er die Bilder bei Seite, wollte er sie doch am liebsten einen Abgrund herunter schubsen. Um ganz sicher zu gehen fügte er noch schnell hinzu: „Rede lieber erstmal mit ihr richtig darüber.“
    Ryan schluckte. Er spürte, wie sich alles in seinem Körper gegen diese Aussagen wehrte. Er wollte nicht, dass Elias eine Freundin hatte. Und dass sich dieser Gedanke in seinem Kopf gerade manifestierte und nicht mehr verschwinden wollte, brachte ihn wirklich aus der Balance.


    Es war, als würde sich alles um ihn herum drehen. Er spürte den Sitz auf dem er saß oder das Lenkrad das er umgriff nicht mehr. Sein Blick ging starr geradeaus, folgte der Straße, die kein Ende zu nehmen schien. Keine Ausfahrt, keine Kurve weit und breit. Es gab keine Möglichkeit zu entkommen.
    Nach einigen Momenten in denen Ryan vor allem ein schwerer Atmen und schneller Herzschlag begleitete, hatte er sich wieder beruhigt. Langsam verstrich das Geräusch seines pochenden Herzens in seinem Ohr und er wurde wieder ruhiger. Er zögerte noch einen Augenblick, bis er es schließlich nicht mehr aushielt und einen erneuten Blick nach rechts warf. Elias sah ihn ein wenig verwundert an, doch er nickte schließlich.
    „Du hast Recht, das sollte ich wohl tun.“


    Den Rest der Fahrt sprachen die beiden nicht mehr. Elias schien einfach die Musik zu genießen und blickte unentwegt aus dem Fenster in die Dunkelheit, während Ryan sich nicht traute etwas zu sagen. Zu viel Angst hatte er davor, dass seine Stimme versagte oder er stottern würde. Er fühlte sich aufgeregt, panisch und irgendwie eingeengt. Trotzdem versuchte er irgendwie diese verwirrenden Gedanken runterzuschlucken und zu ignorieren. Denn eines veränderte sich die ganze Fahrt über nicht mehr: Die Straße verlief gerade und bot keine Ausfahrten aus ihrer Richtung; alle Autos folgten dem Strom.