Beiträge von Chess

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    Hallo!
    Schöne Abgaben, allerdings etwas schade, dass die meisten das Thema so direkt aufgefasst haben und nicht wirklich übermäßig kreativ geworden sind. Trotzdem mag ich eigentlich alle Abgaben und entsprechend fiel das voten auch nicht so leicht.


    ID: 125134
    A04: 2
    A05: 3


    Was, nur zwei Abgaben bepunktet? Ist das überhaupt erlaubt? Frage ich mich auch; bitte melden, falls dem nicht so ist! Ich begründe jetzt einfach in einem ganzen Text warum ich diese beiden ausgewählt habe und dabei auch, warum ich die anderen nicht bepunkten möchte.


    Zunächst mal stellt sich nicht die Frage nach dem warum nicht, sondern was macht die beiden so besonders für mich? Harry Potter und ein Riesenhaufen Drachenmist ist so humorvoll, dass das ganze Gehate wirklich überhaupt nicht ... böse rüberkommt. Viel eher trifft "sarkastisch-übertrieben gespielte Enttäuschung" auf diese Abgabe zu. Ich muss leider sagen, dass ich mir dieses Theaterstück nicht durchgelesen hab, allerdings sehe ich jetzt wirklich zu 100% davon ab, das noch nachzuholen. Inhaltlich besonders gut finde ich hier auch die Bezüge zu den alten Harry Potter Teilen und warum das alles zusammen nicht so gut funktioniert. Die Kritik an den Charakteren und der Story wirkt also sehr schlüssig und ist gut gelungen, weil sie die "Fehler" auf eine sehr lustige Weise darstellt. Den Spaß beim Lesen übertraft dann nur noch Pong. Stilistisch ähnlich, wenn nicht sogar etwas weniger anspruchsvoll geschrieben wie Abgabe 4, allerdings inhaltlich und von der Idee her noch mal um einiges interessanter. Was für ein Geniestreich einfach ein Review aus einem längst vergangenen Jahr zu schreiben; die Jokes, die dadurch entstehen konnten hat der Autor/die Autorin hier perfekt eingebracht und die ganze Abgabe ist mit einem sehr schön verstecktem Sarkasmus geschrieben; super!
    Warum jetzt also nur Punkte an diese beiden; warum nicht die anderen? Ich muss sagen, ich finde alle anderen auch gut. Vor allem herauststechen tuen für mich Fettlogik überwinden und Final Fantasy VII. Hier beispielsweise ist auch die Struktur der Abgabe sehr ansprechend, der Schreibstil ist ebenfalls gut und auch inhaltlich ist die Abgabe eigentlich gut; alles vorhanden, was man so braucht und gut erklärt. Allerdings fehlt mir hier das gewisse Etwas, dieser "Witz", der die anderen beiden Abgaben ausmacht. Auch Fettlogik überwinden ist, besonders thematisch, gut gelungen, allerdings auch relativ eintönig geschrieben. Es fehlen auch hier imo die spitzen Bemerkungen, der Sarkasmus. Man merkt also schon deutlich was ich lesen wollte bei diesem Wettbewerb. Deshalb möchte ich auch genau diese beiden Abgaben, die auf sehr kreative Weise genau diese Erwartungen erfüllt haben, belohnen. (:


    Zum Schluss möchte ich erneut etwas Kritik am Wettbewerbsthema äußern: Selbstverständlich braucht man auch einen guten Stil für Artikel, seien sie nun wirklich wissenschaftlicher Natur oder eben mehr auf diese Kolumnen-Weise wie die Reviews. Doch glaube ich, dass hier jeder mit den Achseln zucken würde, wenn ein Wettbewerb das Thema "Wissenschaftliche Arbeiten" aufgreifen würde (auch wenn ich persönlich da mega Lust drauf hätte, lol), einfach weil das nicht in dieses episch-literarische Bild des Fanfiction-Bereiches passt. Mit Lyrik greift man da bereits einen zweiten großen Teil auf und auch die Dramen wurden wohl in letzter Zeit häufiger eingebracht, allerdings zeichnet der Bereich (ich hab bisher außer meine beiden Texte mit mathematischem Bezug noch keine wirklichen "Artikel" im Bereich gesehen) und auch das Interesse sowie die Diskussionen an diesem Wettbewerb und auch seine letztliche Teilnehmeranzahl eine klare Richtung: Diese Form von Schreiben (um es ganz neutral zu formulieren) scheint nicht so gefragt zu sein. Wenn das viele Leute anders sehen habe ich überhaupt kein Problem damit auch in Zukunft solche Wettbewerbe hier zu sehen, allerdings scheint das für mich momentan anders zu sein; daher die Kritik.


    Ansonsten wünsche ich eine gute Woche!


    /e @Abgabe 3: Yeah ich wurde erwähnt! ^_^


    /e2 Da es tatsächlich mindestens drei bepunktete Abgaben geben muss, muss ich meinen Vote abändern und möchte zusätzlich Final Fantasy VII für seine Ausführlichkeit mit einem Punkt belohnen. Dafür müssen dann Pong und Harry Potter mit jeweils zwei Punkten gleichgestellt werden. Demnach nun folgender Vote:



    ID: 125134
    A03: 1
    A04: 2
    A05: 2



    Hallo Obscuritas!


    Bisher hatten wir eigentlich noch nicht wirklich was miteinander zu tun und doch bin ich deinen Beiträgen o.ä. schon sehr oft begegnet, weshalb ich direkt aufmerksam auf dein Topic wurde und auch gleich einen Kommentar hinterlassen möchte. Schön, dass du es aufgemacht hast, ich freue mich schon viel von dir zu lesen. (:


    Prisma
    Toller Titel, passt natürlich auch gut zur Vorgeschichte. Ein-Wort-Titel sind eh immer schön meiner Meinung nach und außerdem mag ich den Physik-Bezug, den zumindest ich mir gleich dazu denke, haha. Aber gut, ich gehe mal gleich zum Inhalt über; viel mehr habe ich sonst dazu nicht zu sagen. Das sieht für mich nach deutlicher Gesellschaftskritik aus und eins merkt man gleich: Der Text ist eigentlich ein totaler Kontrast zum Titel und das finde ich mega gelungen! Während ich mit dem Titel eigentlich etwas buntes und ggf. auch positives assoziere, wirkt alles in dem Drabble sehr negativ konotiert (natürlich außer der Schlusssatz; d.h. die "Lehre" die man ziehen soll) und blass. Und genau das beschreibst du ja auch, das schwarz und weiß und ggf. mal das braun. Warum eigentlich braun? Also schon klar, wahrscheinlich denke ich wieder viel zu weit *lach*, aber ich habe jetzt mal versucht einen tieferen Sinn hinter genau dieser Farbe zu sehen (dunkelblau oder so ist doch eigentlich auch sehr nah an schwarz dran und noch dazu "mainstream" im Vergleich zu braun, was ja niemand trägt (wenn man das jetzt z.B. mal auf Klamotten und allg. äußerliches bezieht bzw. anwendet)) und muss sagen dass ich damit höchstens sowas wie die NPD in Verbindung bringe und vielleicht Angst und Hass noch reinprojezieren kann. Ist zwar etwas weit gedacht, aber passt dann doch eigentlich ganz gut muss ich sagen, wobei sich das auf das erste und zweite Lesen eher etwas seltsam angehört hat. Richtig gut finde ich auch die Verwendung der Zahlen und auch 4K anstelle von 40.000 oder sogar der ausgeschriebenen Form, irgendwie wirkt das dadurch viel stumpfer und diese Atmosphäre bleibt erhalten bzw. wird verstärkt. Plötzlich gibt es dann ein lyrisches Du (ein Witz aus meinem Deutsch-LK, den ich mir nicht verkneifen konnte, haha); also eine Person an die gesprochen wird und man kann schließen, dass sie die Person ist, die genau so lebt wie zuvor beschrieben. Und der Dreh ist nun das Prisma. Sehr nette Idee diese Umsetzung des Themas, gefällt mir. Finde die Conclusio aus dem Drabble richtig gut!


    Nun mal zum Sprachlichen. Da es sich ja nur um ein Drabbel handelt kann ich hier einfach mal auf jeden Satz einzeln eingehen. Achtung, ab hier wird's teilweise subjektiv. Zum einen gehe ich natürlich auch auf Grammatik ein, aber ich lasse auch Formulierungssachen einfließen und das ist natürlich nie komplett objektiv, weil da jeder so seine Vorlieben hat. Deshalb schau ruhig was davon du annehmen möchtest. (: Rot markierte Sachen sind falsch, blau markierte würde ich persönlich ergänzen und grün markierte musst du (der Grammatik halber) ergänzen.

    In Zeiten wie diesen, in der (1) der Informationsgehalt (2) so groß wie noch nie war (3), ??? (4) Menschen sich aber nur die „Fakten“ raussuchen, die ihnen gefallen, und uns Kriege und Krisen uns so nah gebracht haben, wie zuvor noch nicht gesehen, (5) aber jeder auf seinen persönlichen Abstand beharrt. (6)


    Das versteh' ich nämlich nicht ganz ... Also; grammatikalisch. Ganz von vorne: Erstmal brauchst du die Mehrzahl "denen" (1) und nicht die Einzahl, denn es sind die Zeiten. Dann (2) frage ich mich, ob Informationsgehalt wirklich das richtige ausdrückt. Eine Nachricht hat einen Informationsgehalt. Bspw. 50% und der Rest ist Unsinn. Aber ich denke du meinst eher die Menge an Informationen; ggf. also eher die Informationsdichte oder Informationsmenge?
    Als nächstes ist es dann etwas unverständlich, dass der Satz mit den Menschen (4) zum Hauptsatz gehört. Eigentlich würde man auch hier wieder "in denen (die)" hinzufügen, aber das würde tatsächlich das Drabble sprengen. Ich würde vielleicht stattdessen "aber" streichen und "doch" an die Stelle der Fragezeichen setzen, das ließe alles geschmeidiger klingen, meiner Meinung nach, und außerdem das uns dann hinter die Kriege und Krisen schieben, sonst geht das unter und man versteht den Zusammenhang nicht so ganz.
    Die Zeitform Vergangenheit sollte hier falsch sein, die Informationsmenge ist doch jetzt so groß, wie sie früher noch nie war. Aber da du hier den Teil der Vergangenheit einschiebst und sein Verb weglässt musst du mit deinem Verb auch in der Gegenwart bleiben.
    Über (5) musste ich wirklich lange grübeln, aber ich glaube, du kannst da einfach ein Komma setzen. Was genau meinst du mit "wie zuvor noch nicht gesehen"? Ich schätze das bezieht sich auf "so nach gebracht -> wie zuvor noch nicht gesehen". Ich würde da ein Komma dann setzen zwischen gebracht und wie. Um dann aber die richtigen Betonungen zu erhalten würde ich nach dem Relativsatz der Fakten ein "und" setzen.
    Zuletzt bin ich der Meinung dass hier auf jeden Fall am Ende was fehlt. "In Zeiten, in denen [...] und [...] aber [...]" ... da muss doch dann noch was kommen. Und zwar was genau jetzt in diesen Zeiten ist. Meiner Meinung nach kannst du einfach den letzten Teil umstellen und zum Hauptsatz machen (6), damit das klappt.
    Weil das jetzt eigentlich viel zu viel auf einmal war, hier einfach mal "meine" Version des Satzes:
    "In Zeiten wie diesen, in denen die Informationsmenge (Menge an Informationen) so groß wie noch nie ist, doch Menschen sich nur die Fakten raussuchen, die ihnen gefallen, und Kriege und Krisen uns so nah gebracht haben, wie zuvor noch nicht gesehen, beharrt dennoch jeder auf seinen persönlichen Abstand."


    In Zeiten von 4K Auflösung und 30 Milliarden Farben, Leute nur Schwarz-Weiß sehen möchten. (1) Braun noch im besten Fall bestenfalls. (2) In solchen Zeiten würde ich dir gerne ein Prisma ins Auge setzten (3), damit du siehst wie viel Vielfalt in „Weiß“ steckt.


    Bei (1) finde ich die Satzstellung komisch. Vielleicht ist das auch gewollt, aber ich würde lieber das Komma weglassen und "möchten (die) Leute nur Schwarz-Weiß sehen."
    (2) ist kein Fehler, aber da ich bei der Korrektur des ersten Satzes glaube ich das ein oder andere Wort mehr gebraucht habe, könntest du hier zwei Wörter einsparen.
    Zuletzt noch ein kleiner Rechtschreibfehler; setzen ohne das zweite t bei (3).


    Was die Formulierungen angeht noch ein bisschen holprig, vor allem der erste Satz ist ziemlich durcheinander. Ich glaube, der war einfach sehr lang und dadurch auch nicht einfach zu strukturieren. Meistens ist das nämlich so, lange Sätze klingen zwar schön und wirken stilistisch hochwertig, aber dann dürfen sie auch absolut keine Fehler haben, d.h. müssen richtig und sinnvoll verbunden sein. Gerade in einem kurzen Text wie in einem Drabble würde ich versuchen diese sehr langen Sätze eher wegzulassen, weil sonst kommt es dem Leser so vor, als hätte er nur einen Satz gelesen. Mit mehreren kurzen, prägnanten Sätzen (die natürlich trotzdem nicht abgehakt wirken sollten; so wie du es dann gegen Ende geschrieben hast ist es gut!) erzeugst du in den 100 Wörtern ein viel stärkeres Bild und außerdem entsteht eher ein Lesefluss.


    Insgesamt gefällt mir Prisma besonders inhaltlich aber sehr gut und ich bin gespannt, was ich so als nächstes von dir zu lesen kriege. Bis dahin wünsche ich dir viel Spaß beim Schreiben!
    Liebe Grüße


    Von Exponentialfunktionen - Unterschiede


    Von der Geburt an wird der Mensch bombardiert mit Eindrücken. Geräusche, Bilder, Gerüche. Er spürt Berührungen, empfindet erste Emotionen. Hier lässt sich klar ein Unterschied erkennen. Denn während ein Fötus im Bauch seiner Mutter beinahe ohne Sinneseindrücke „lebt“, verändert sich dieser Zustand mit der Geburt. Der Übergang ist sicherlich nicht abrupt und komplett frei von Eindrücken ist er während seiner Entwicklung auch nicht, aber ein Unterschied besteht auf jeden Fall. Meine Frage hier ist: Wann bildet sich eine erste Form von Charakter, von Identität, von „Ich“? Fragen wir die Geburtsurkunde eines Menschen, gibt diese mit dem Geburtsdatum eine klare Antwort. Das Leben eines Menschen beginnt an seinem Geburtstag. Und mit dem Leben beginnt auch die Existenz eines Geistes, der den Charakter darstellt (ein richtiges Verb hierfür zu finden ist schlicht unmöglich …).
    Einige Sätze zu vor habe ich geschrieben, ein Fötus „lebt“ im Bauch seiner Mutter. Man beachte die Anführungszeichen. Ist man, als Anhänger der Geburtsurkunden-Meinung, also der Ansicht, ein Fötus ist ein nicht lebendiges Wesen? Mit Sicherheit nicht, die Biologie ist mittlerweile so weit, dass man sehr gut zwischen lebendig und nicht lebendig unterscheiden kann. Der Unterschied liegt hier also nicht bei einer biologischen Definition von Lebendigkeit. Was bleibt also übrig, wenn es sich nicht um den Zustand unseres Körpers handelt; was bestimmt dann den Startpunkt unseres „Ichs“ und somit im Grunde die „Geburt unserer Seele“. (An der Stelle bitte ich erneut, verstehen Sie das unbedingt nicht wörtlich) Es bleibt der Geist, die Seele, die Identität. Die Ausbildung eines selbstständig denkenden Gehirns, dessen Vorgänge über die reine (unbewusste!) Steuerung seines Körpers hinausgehen und somit einen Denkprozess ermöglichen, der nicht die Handlung an sich durchdenkt, sondern (im Grunde als eine Art neutraler Beobachter) über genau diese Handlung nachdenkt. Zunächst geht es hierbei vor allem um die eigenen Handlungen, doch je älter der Mensch wird, desto mehr beschäftigt er sich auch mit dem, was andere tun. Was genau ihn interessiert, inwieweit er sich für jene Themen interessiert und was ihn lenkt, das entwickelt sich über sein Leben und hört auch niemals auf.


    Vergleichbar ist das vielleicht mit dem Verlauf einer Exponentialfunktion. Kurze Erklärung: Eine Exponentialfunktion der allgemeinen Form läuft asymptotisch im negativ Unendlichen gegen Null. Ab der Stelle eins steigt sie rasant an und läuft ins positiv Unendliche gegen Unendlich. Einfacher und weniger mathematisch ausgedrückt: Der Wachstumsprozess vor dem Wert eins ist schleichend, während das Wachstum danach „exponentiell“ (also sehr schnell) ansteigt. Man nehme sich Beispielsweise die Stelle eins als Startpunkt. Tag 1. Der Geburtstag. Die Funktion sei nun gleichbedeutend mit der Ausbildung einer Identität und einer Seele. Wenn alles vor dieser Stelle nun die Phase im Bauch der Mutter ist und alles danach das „Leben“, dann erklärt sich auch, warum man erst ab der Geburt von einem „Leben“ im Sinne der Charakterexistenz spricht, denn während der Charakter sich also im Bauch der Mutter nur unglaublich langsam entwickelt, tut er das Gegenteil in der echten Welt, er explodiert förmlich.


    Interessant ist daran eigentlich nur folgendes: Eine solche Exponentialfunktion läuft ins positiv Unendliche (das heißt Richtung „älter werden“) gegen Unendlich. Machen sie sich also keine Sorgen vor dem Tod, in diesem Modell „lebt“ ihre Seele sowieso weiter.

    Hallo Jumin,


    Ich muss sagen ich bin überhaupt kein Fan von solchem Fantasy-Zeugs, aber ich habe mich einfach trotzdem mal auf deine Kurzgeschichte eingelassen, weil mir dein Schreibstil sehr gefallen hat. Du umschreibst richtig gut und verwendest sehr schöne Wörter, sodass sich dein Text allgemein sehr gut liest. Das passt auch alles irgendwie zum Inhalt, dieses Fantasy-Genre zusammen mit dem fast schon pathetischen Schreibstil. Ich weiß zwar nicht, ob ich das auch so gut finden würde, wenn du bspw. eine Reallife-Kurzgeschichte schreiben würdest, aber hier passt es auf jeden Fall auch super. Eine Kleinigkeit habe ich gefunden; nämlich folgende Wiederholung:

    Mit seinen eisgrauen Augen verfolgte der Elf den Flug einzelner Flocken auf ihrem taumelnden Sinkflug der Erde entgegen.

    Ich denke du weißt schon was ich meine; die Dopplung von Flug liest sich nicht so schön. Ansonsten wirklich stilistisch klasse, da bin ich wirklich beeindruckt!


    Inhaltlich weiß ich allerdings nicht so recht, wie ich die Kurzgeschichte einordnen soll. Zum Einen liegt das mit Sicherheit an fehlendem Vorwissen und allgemein fehlendem Wissen zur Thematik, aber zum anderen liegt das auch daran, dass deine Kurzgeschichte, wenn ich das richtig sehe, einen wohl ziemlich ins Geschehen wirft. Will meinen: Es gibt eine ziemlich lange Vor- bzw. Hintergrundgeschichte, aber deine Kurzgeschichte beginnt erst spät nach dieser, sodass es relativ schwer ist, sich da reinzuversetzen. Die Szenen die du beschrieben hast, hast du sehr nachvollziehbar geschildert (außer die Beschreibung dieser blauen "Lichtkugel"; die habe ich irgendwie nicht ganz verstanden), allerdings war das alles so viel Information auf einmal und so viel Denkarbeit, die man während dem Lesen verrichten musste, dass es mir zu Beginn relativ schwer fiel mich in die Geschichte einzufühlen. Gegen Ende wurde das dann auch etwas besser, dort hat dann auch die wirklich sehr malerische Umschreibung ihr Übriges getan, allerdings weiß ich nicht so recht, ob so eine Art von Kurzgeschichte "funktioniert". Damit möchte ich sagen, dass du eine Lösung dafür finden musst, wie du Vorinformationen einbaust. Wobei man natürlich auch sagen kann, dass jemand der die Vorgeschichte kennt solche Probleme nicht hat. Wenn dem so ist, das kann ich nicht beurteilen, dann sollte das was ich sage eigentlich relativiert sein; dennoch bleibt es dann aber dabei, dass das viele Ausholen, wie z.B. das Beschreiben des Stellvertreters und seinen politischen Aufgaben und Charaktereigenschaften, den Leser, v.a. zu Beginn, relativ distanziert vom Hauptcharakter und eine schnelle emotionale Bindung irgendwie schwerer fällt.


    Was für mich übrig bleibt ist dein wirklich toller Stil. Ich hoffe auf jeden Fall, dass ich bald mehr von dir lesen kann und es tut mir Leid, dass ich zu der Kurzgeschichte nicht so viel sagen konnte, wie vielleicht sonst. Aber ich dachte mir, du freust dich bestimmt trotzdem über einen kleinen Kommi. (:


    Liebe Grüße!

    Lol, sich selbst für den besten halten konnte ich schon immer! ^_^


    Eigenlob-Gedicht des Jahres: Maskerade
    Technisch einwandfreies Gedicht, das die Epoche der Romantik unvergleichbar auffasst und die Natur und den Menschen auf eine unglaublich poetische Weise verbindet. So bezeichnete @Cosi es sogar als "eines der besten Gedichte, [das er] jemals hier im BB gelesen habe".


    Eigenlob-Erzählung des Jahres: Funkeln
    Meine besten Kurzgeschichten sind leider noch weit weg von der Veröffentlichung hier, aber auch Funkeln hat es schon in sich! Die unterschwelligste Gesellschaftskritik die ihr je lesen werdet, mit einer Brise depressiver Einstellung und geheimnisvollem Dreamboy. Auf eine abwesende und trockene Weise erzähle ich die schreckliche Geschichte von Abhängigkeit. Der Schocker schlechthin!


    Das war lustig, haha. Gibt es dann einen Vote, oder wie läuft das ab? :D



    Stimme(n)


    Manchmal redest du mit mir
    Manchmal bist du leise
    Wo bist du nur?
    Ich will es wissen
    Zwischen mir und dir zerrissen
    Was willst du nur?
    Auf diese Weise
    Krieg' ich nur Angst vor dir


    Ich brauche dich; gestehe
    Doch hasse ich dein Dasein
    Warum bist du hier?
    Ich will nichts hören
    Will nichts verstehen
    Gehörst du nun zu mir?
    Kann nie mehr allein sein
    Wie sehr ich auch flehe

    Hallo Vikizu (:
    Eigentlich bin ich nicht so der GFXer, aber durch den Topictitel wurde ich aufmerksam, weil ich das Lied sehr mag! Und deine Signaturen gefallen mir wirklich sehr gut, also wollte ich einfach mal irgendwas kommentieren, ich denke, da freust du dich bestimmt drüber! Ich geh allgemein einfach mal auf dieses Update ein. Ich mag das Format der unteren drei eigentlich nicht so, aber du hast das gut umgesetzt, weil du die Render einfach gut platziert hast. Ein bisschen misslungen finde ich die Platzierung in der ersten Signatur: Da finde ich, könnte der Render ruhig noch ein Stück weiter links in den goldenen Schnitt rein, weil links vom Render eh nichts wichtig ist und dann würde die Typo auch nicht so am Rand kleben, sondern hätte ein bisschen mehr Luft nach links und rechts. So wirkt die Signatur etwas rechtslastig. Was den Flow angeht finde ich die letzte eigentlich am besten, da sind mir nur die Farben etwas zu knallig; bin eher so der Fan von diesen etwas dunkleren Tags. Die zweite finde ich zwar etwas schlicht, aber durch den übel coolen Render, den du mit dem ganzen Background einfach sehr hervorhebst, wirkt sie schon wieder mega cool. Ein bisschen kreativer hättest du sie vielleicht gestalten können, indem du in das grauschwarz im Hintergrund ganz schwach sichtbar noch das ein oder andere "Bild" platzierst; z.B. eine Art Gitterzaunausschnitt würde glaube ich ganz gut zum Render passen (dann kommt das alles ein bisschen auf "Verbrecher" rüber). Ansonsten sind die Signaturen alle vier meiner Meinung nach sehr gut gelungen, du machst eine super Arbeit.


    Schönen Abend noch!

    Die Woche kann kaum noch stressiger werden, deshalb mein Vote lieber gleich jetzt. Ich kommentiere dieses Mal nur die bepunkteten Abgaben, mir hat aber wirklich vieles gut gefallen. Das Thema an sich finde ich zwar sehr unkreativ, aber einige Umsetzungen sind wirklich sehr interessant und gelungen!


    02 - Seelenlos
    Super Umsetzung und tolle Verwendung von ein bisschen ungewöhnlicheren stilistischen Mitteln. Die wiederkehrenden, durchgestrichenen Sätze gefallen mir sehr gut, das ständige "erst falsch und dann richtig"-Lesen macht das alles irgendwie sehr lebhaft und zeigt auch gleich die negativen Seiten in diesem Universum. Ich kenne das Spiel nicht und bin auch allgemein kein Zocker, deshalb kann ich nicht zu viel sagen, was jetzt den Bezug zum Spiel und das damit verbundene inhaltliche angeht, aber selbst als Außenstehender klingt der Wille Frieden zu schaffen hier relativ poetisch und macht sich daher gut für ein Gedicht. Auch technisch ist das Gedicht gut gelungen, das Reimschema wirkt und offen und interessant und das ganze Gedicht lässt sich flüssig lesen!


    04 - Tetris
    Noch eine so kreative Abgabe was den Aufbau und die Strukturierung des Gedichtes angeht. Tolle Idee die Verse wie die im Gedicht beschriebenen Tetrisblöcke anzuordnen! Ist auch stilistisch gar nicht so einfach denke ich mir, denn die Sätze dürfen auch nicht zu außeinandergerissen wirken. Hakenstil ist ja schön und gut, aber zu viel versalzt uns die wohlbekannte Suppe. Gut gemacht! Inhaltlich finde ich das Gedicht nicht mal unbedingt so herausragend muss ich zugeben, das Ganze klingt so ein bisschen, als wolle hier jemand Tetris auf eine Stufe mit Schach u.ä. stellen, was ich dann doch nicht so wirklich unterschreiben würde. Sicherlich, Tetris bildet den Grundstein einer neuen Generation von Spielen, nämlich den elektronischen Spielen, allerdings finde ich das wirklich fraglich, ob sowas so sehr gefeiert werden muss, denn wo früher noch zusammen sitzend gelacht wurde, hocken sie alle heute nur noch vor'm Bildschirm und spielen, höchstens im Dialog mit sich selbst, ihre wütenden Vögel und was auch sonst für Apps. Whatever, kreative Abgabe!


    05 - Die Leiden des jungen Gamers
    Ist mir schon zu Beginn am meisten aufgefallen, natürlich wegen des Titels; da habe ich allerdings auch einiges erwartet. Enttäuscht wurde ich aber nicht, das Gedicht liest sich wirklich gut. Das Reimschema ist vielleicht etwas zu simpel und würde umgedreht (d.h. statt abac lieber abcb) mit den Reimen in allen geraden Versen besser klingen, denn so würden die Strophen für sich abgerundeter wirken. Trotzdem liest es sich gut und mich überzeugt es vor allem inhaltlich am meisten. Dass viele hier auf ein besonderes Spiel eingehen würden, war mir schon klar, aber ich habe doch gehofft, dass der ein oder andere vielleicht lieber das Gaming an sich thematisiert. Hier findet sich zwar auch der ein oder andere Fachbegriff, den ich nicht so richtig zuzuordnen weiß, aber im Großen und Ganzen wirkt das doch relativ allgemein gehalten. Inhaltlich also meiner Meinung nach sehr gelungen, gute Abgabe!


    ID: 125134
    A2: 2
    A4: 1
    A5: 2


    ___________________ Ω ___________________



    » 1 / Ankunft «
    Part II



    Schiggy begann sich umzusehen. In einer Schockstarre gefangen ließ er seinen Blick hinter die Gitterstäbe schweifen und glaubte dort eine Art Altar ausmachen zu können. Doch noch ehe er versuchen konnte sich weiter zu konzentrieren, öffnete sich nun auch dieses Tor und ohne Zögern wurden sein Partner und er von den Zobiris in den Raum geschubst. Hektisch drängelten die Geistpokémon die beiden immer weiter in das Verließ herein, bis sie den Altar erreichten. Schiggy kniff die Augen zusammen. Nach einigen Momenten der Anstrengung blitzen seine Augen auf, er konnte nicht glauben, was er dort sah.
    „Das ist doch …“, zischte das Wasserpokémon entsetzt und blickte seinen Partner an. Panflam hatte ebenfalls entdeckt, was Schiggy meinte und war ähnlich entsetzt. Auf der Erhöhung vor ihnen lag, die Hände aneinander gefesselt, Reptain. Der schlimmste Verbrecher auf dieser Welt.
    „Ruhe!“, fauchte ein Zobiris und warf ihnen einen scharfen Blick zu.
    Die beiden Entdecker warfen sich einige Blicke zu, doch trauten sie sich in der Gegenwart der Zobiris nicht weiterzusprechen. Aus dem Augenwinkel konnte Schiggy bereits sehen, wie sie ihre Klauen wetzten und so beschloss er sich weiterhin ruhig und kooperativ zu verhalten.


    Die Zobiris hatten sich mittlerweile im Kreis um den Altar gestellt und umzingelten somit nicht nur Schiggy und Panflam, sondern auch Reptain. Es fühlte sich seltsam an mit einem Verbrecher wie ihm von ein und derselben Gruppe von Pokémon gefangen gehalten zu werden. Obwohl Schiggy, genau wie sein Partner Panflam, vor Angst erstarrt am Aufgang des Altars stand ohne sich auch nur einen Millimeter zu bewegen, dachte er währenddessen angestrengt nach. Wer waren diese Zobiris? Wo waren sie überhaupt gefangen worden? Was war das für ein Ort, an dem alles so düster und still wirkte? Und was hatten sie verbrochen? Warum war Reptain auch hier? Brachte man sie etwa mit Reptain in Verbindung? Das war doch absurd; sie hatten schließlich selbst sehr viel dazu beigetragen, dass dieses grausame Pokémon endlich gefasst wurde.


    In Gedanken versuchen schweifte Schiggys Blick auf das gefesselte Pflanzenpokémon vor ihm ab. Nur am Kristallsee hatte er dem Dieb so nah gegenüber gestanden, damals kam es jedoch zum Kampf. Jetzt hatte Schiggy die Gelegenheit ihn genauer zu betrachten. Sein vernarbter Körper wirkte abgenutzt und kaputt. Dennoch strahlte das Pokémon eine seltsam starke Aura aus.
    Schiggy hatte sich in den wenigen Momenten sehr in seine Gedanken verloren, bis er plötzlich aus diesen gerissen wurde, als hätte ihm jemand seine Hand auf die Schulter gelegt, erst ganz langsam und ruhig, und dann ganz hart zugepackt. Ein seltsames Gefühl machte sich plötzlich in Schiggy breit und plötzlich lief ihm ein eiskalter Schauer über den Rücken.
    „Was ist das?“, fragte auch Panflam sichtlich beängstigt und trat einen Schritt näher an seinen Partner heran. Die beiden sahen sich um, blickten verzweifelt in die Gesichter der Zobiris, bis sie plötzlich in deren Reihen ein neues Pokémon entdeckten. Es schwebte gerade aus Richtung des Gittertors auf sie und blieb genau zwischen zwei Zobiris stehen. Das dunkle Pokémon hatte nur ein Auge und dieses leuchtete, gleich der Augen der Zobiris, ebenfalls blutrot. Allerdings lag in den Augen dieses Pokémon so viel Hass, wie sie es noch niemals zuvor gesehen hatten. Sein Körper war bandagiert und es hatte keine Beine, stattdessen schwebte es wie ein Geist über dem Boden. Dahingegen waren seine Arme besonders groß und wirkten äußerst mächtig. Schiggy dämmerte es.
    „Zwirrfinst?“, stotterte er. „Bist du es? Aber …“ Schiggy sah das Pokémon mit großen Augen an. In ihnen lag eine Mischung aus Entsetzen, Überraschung und vielleicht sogar etwas Freude. Zwirrfinst, der große Erkunder. Er war bestimmt da, um die beiden zu retten.
    Das große Geistpokémon fixierte sein Auge auf Schiggy und blickte es einfach nur an; durchbohrte es beinahe. Schiggy wich intuitiv einen Schritt zurück.
    „Ja, Schiggy. Ich bin es“, antwortete Zwirrfinst schließlich nach einigen Moment und in seinem vermummten Gesicht deutete sich ein grausames Grinsen an. Schiggys Hoffnung wich der Unsicherheit und den Fragen. Warum war Zwirrfinst hier, aber half ihnen nicht? Warum sah er so böse aus?
    Schließlich nahm Schiggy jedoch seinen Mut zusammen, ballte die Fäuste und trat wieder einen Schritt vor, dem Geistpokémon entgegen: „Was soll das alles, großer Zwirrfinst?“
    Doch dieser lachte nur; tief und dunkel.
    „Es war einfacher als gedacht euch hierher mitzunehmen. Und was dich angeht“, Zwirrfinst blickte nun plötzlich in Richtung Reptains, welcher nach wie vor regungslos am Boden lag, „Du warst schwerer zu fangen. Aber mir machst du nichts vor.“
    Er hielt einen Moment inne und musterte die Umgebung, blickte in die Gesichter der Zobiris, welche sich seit seinem Auftauchen kein bisschen bewegt hatten.
    Schiggy öffnete seinen Mund, wollte etwas fragen, doch der Schock und das Entsetzen hielten ihn davon ab. Was war nur geschehen? Panik machte sich langsam in ihm breit.
    „Und jetzt habe ich euch alle drei hier. Endlich …“, zischte das Geistpokémon und drehte sich in diesem Moment um. Ohne weitere Worte der Erklärung ließ er Schiggy und Panflam zurück, welche ihm entsetzt hinterherblickten.
    „Tötet sie.“


    Dies schien das Stichwort für alle Zobiris zu sein. An der Zahl waren es etwa zehn und alle machten sie augenblicklich einen Schritt nach vorne auf den Altar zu. Eines der Zobiris machte einen Satz zu auf Schiggy und Panflam und schlug seine Klaue in den Boden, auf dem die beiden gerade noch standen. Schnell waren die beiden Erkunder zurückgewichen und hatten nun ebenfalls den Altar betreten. Die Schweißtropfen standen ihnen nun auf der Stirn und panisch blickten sie sich an.
    „Was soll das nur?“, rief Panflam entsetzt.
    Die Zobiris kamen noch einen Schritt näher, fixierten die drei Pokémon auf dem Altar und waren dabei diesen nun ebenfalls, von allen Seiten, zu betreten. Gab es überhaupt eine Fluchtmöglichkeit?
    „Verdammt, was sollen wir jetzt tun?“, fluchte Panflam und sah seinen Partner auffordernd an, doch dieser stand wie gelähmt neben ihm und blickte auf die Geistpokémon um sie herum; er zitterte am ganzen Körper.
    „Na gut, dann kämpfen wir!“, zischte Panflam wütend und entblößte ebenfalls seine Krallen. „Komm schon, Schiggy!“ Er drehte sich um, fauchte die umstehenden Zobiris an.
    Plötzlich ertönte ein Zischen vom Boden; irritiert drehten sich beide, Panflam und Schiggy, um und blickten hinab auf Reptain, der einige Schritte hinter ihnen immer noch auf dem Boden lag. Allerdings hatte er mittlerweile die Augen geöffnet und den Kopf gehoben. Von seinem rechten Auge lief etwas Blut hinab und tropfte auf den harten Boden, was den Dieb noch angsteinflößender wirken ließ. „Ihr Narren“, schnaubte Reptain kraftlos, „Sie werden euch in der Luft zerreißen bevor ihr bis Drei zählen könnt!“
    „Aber was dann?“, schrie Panflam aufgebracht und drehte sich wieder von Reptain weg. Schiggy jedoch blickte das Pflanzenpokémon weiterhin an, im Augenwinkel immer noch die Zobiris betrachtend, welche klauenwetzend abzuwarten schienen.
    „Wir haben nur eine Chance, wenn wir hier rauskommen wollen …“, hustete Reptain. „Panflam, Schiggy.“
    „Wieso sollten wir dir vertrauen?“, fragte Panflam hektisch, den Blick nicht von seinen Gegner abwendend. Seine Stimme bebte vor Wut und Anspannung, jedoch tönte auch die Angst mit.
    „Hmpf. Ist mir doch egal was ihr tut.“ Reptain begann sich langsam aufzurichten, dabei keuchte er immer wieder vor Anstrengung und schnell wurde deutlich, wie verwundet und verletzt er war. Hatte Zwirrfinst ihm das angetan? Aus seinem Arm fuhr eine Klinge die aus einem Blatt zu bestehen schien und durchschnitt mühelos das Seil, mit dem seine Hände aneinander gefesselt waren.
    „Panflam, lass uns …“
    „Nein, Schiggy! Er ist ein Verbrecher!“
    „Wir haben keine andere Wahl“, beharrte Schiggy nachgiebig auf seiner Meinung. Er wusste nicht wirklich warum, aber irgendwie vertraute er Reptain ein bisschen. Es fühlte sich richtig an, das zu tun, was er gesagt hatte. Ein Kampf schien ihm ebenfalls nicht wirklich schlau, die Zobiris wirkten sehr stark und waren gewillt sie alle drei umzubringen. Und dann war da noch Zwirrfinst …
    „Also, wenn ich ‚jetzt‘ rufe, greifen wir alle zusammen an. Damit gewinnen wir einen Augenblick Zeit“, flüsterte Reptain und sah den beiden Pokémon dabei tief in die Augen, „und dann hole ich uns hier raus.“
    Schiggy nickte sofort, Panflam jedoch griff wütend nach Reptains Arm und zog ihn an sich heran, sodass er ihm direkt in die Augen schauen konnte.
    „Wie willst du uns bitte“, begann Panflam zu zischen, doch Reptain schnitt ihm das Wort ab. Die Zobiris kamen nun näher und schienen sich untereinander abzustimmen, wie sie drei aufständischen Pokémon auf dem Altar am besten angreifen sollten.
    „Bereit?“
    Die beiden Erkunder nickten Reptain, teils widerwillig, zu. Dieser holte einmal tief Luft, holte mit seinem rechten Arm weit nach hinten aus und warf noch einen letzten Blick auf eines der Zobiris. Alles verharrte für einen Augenblick, bis Reptain einen ruckartigen Schritt nach vorne tat.
    „Jetzt!“, brüllte er just in diesem Augenblick und Schiggy und Panflam gehorchten augenblicklich. Panflam in eine, Schiggy in die andere Richtung, griffen die Zobiris mit ihren stärksten Attacken an und wendeten alles an Kraft auf, was ihnen noch geblieben war. Adrenalin pumpte in diesem Moment durch ihre Adern; sie waren nun umgeben von einer flüssig heißen Mischung aus Hydropumpe und Feuersturm, der die Zobiris zunächst zurückhalten würde.
    „Reptain, was-“
    Schiggy drehte sich zu dem Pflanzenpokémon um, doch ehe er die Möglichkeit hatte seine Frage zu beenden, ertönte ein lauter Knall gefolgt von einem sehr hellen Blitz, der das ganze Verließ erhellte. Alles ging viel zu schnell, Schiggy spürte enormen Druck von allen Seiten, plötzlich ergriff jemand seinen Arm und er wurde nach unten gezogen. Um ihn herum wurde es plötzlich dunkel und still. Es war so dunkel, dass er nicht einmal irgendwelche Konturen erkennen konnte. Lediglich die Hand, die wohl zu Reptain gehörte und seinen Arm noch immer fest umklammerte, konnte er fühlen.
    „Ruhig bleiben“, hauchte Reptain, seine Stimme klang gedämpft.
    Einige Augenblicke lange verharrte Schiggy in seiner Position. Er war sich nicht sicher, ob Panflam auch bei ihnen war oder wo sie überhaupt waren, doch im Moment schien es ihm besser, sich nicht zu bewegen oder etwas zu sagen. Panflam dachte wahrscheinlich dasselbe.
    Es wurde immer stickiger und dauerte noch eine Weile, bis Reptain plötzlich wieder sprach.
    „Die Luft ist rein, schätze ich.“
    Sein Griff um Schiggys Arm lockerte sich und er spürte, wie sich um ihn herum alles bewegte. Ein Lichtstrahl brach von oben auf ihn herab und plötzlich wurde er erneut gepackt. Diesmal wurde Schiggy allerdings hoch gezogen. Endlich konnte er sich wieder frei bewegen. Einen Moment lang musste er die Augen zusammenkneifen, weil es zuvor so stockdunkel gewesen war, doch dann erkannte er, dass sie im selben Verließ wie zuvor waren und sogar immer noch auf dem Altar standen. Auch Panflam war da; er warf seinem Partner jedoch nur einen flüchtigen Blick zu, denn er sah, dass es ihm gut ging.
    Die Zobiris hingegen waren fort.
    „Schaufler also“, brummte Panflam; in seiner Stimme lag etwas vorwurfsvolles, jedoch war auch deutlich spürbar wie erleichtert das Feuerpokémon war. Nun begriff auch Schiggy, Reptain hatte die Zobiris mit irgendeiner Attacke oder einem Item geblendet und die Drei währenddessen unter die Erde gegraben. Wie scharfsinnig!
    „Danke, Reptain. Danke für deine Hilfe“, sagte Schiggy und sah dem Pflanzenpokémon dabei aufrichtig in die Augen.
    „Wie auch immer“, schnaubte Reptain nur leise. „Wir haben keine Zeit. Sie werden es bereits Zwirrfinst mitgeteilt haben und bestimmt suchen sie uns schon. Wir müssen jetzt rennen. Schnell!“



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    Maskerade


    Auf des Berges Gipfel stehend
    Streift mein Blick des Waldes Kopf
    Flüsse, Bäume, Seen schimmern
    Ziehen silbern ihren Zopf


    Mondeslicht füllt ihren Augen
    Anmut, prächtig' Leben ein
    An des Strauches roter Blüten
    Sollen ihre Lippen sein


    Hörst du auch ihr leises Singen?
    Flüsternd, dunkle Melodie
    Nachts liegt Zauber in den Gipfeln
    Folge ihr hinab und sieh'


    Ihre Schönheit, ihren Zauber
    Ihre Kälte, ihren Schmerz
    Hörst du nicht ihr leises Singen?
    Tränet ihr gebrochen' Herz

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    » 1 / Ankunft «
    Part I



    „Du musst aufwachen, Schiggy!“
    Der Blick des affenartigen Pokémon verharrte starr auf dem schlafenden Wasserpokémon vor ihm. Es hatte sich schon seit Panflam wach geworden war nicht mehr gerührt. Besorgnis stand in seinen Augen und nach einigen Momenten rüttelte er an der Schildkröte.
    Endlich öffnete Schiggy die Augen.
    „Schiggy!“, entfuhr es Panflam vor Freunde. Wenngleich diese nur von kurzer Dauer war. Er beobachtete seinen Partner dabei, wie dieser sich langsam aufrichtete und die Augen immer wieder schloss und wieder öffnete. Er kniff sie zusammen, blickte umher und konnte doch nicht glauben, wo er war.


    Die beiden standen in mitten eines nicht allzu großen Raumes, zu drei Seiten von einer rauen Steinmauer abgegrenzt. Der Ausweg an der vierten Seite wurde durch ein großes, metallenes Gitter versperrt. Der Boden in diesem Verließ war dreckig und hart. Mit jedem Schritt der Pokémon wurde mehr Staub aufgewirbelt, sodass die kalte Stille, welche die Folge des Freudenschreis Panflams war, durch ein Husten des gleichen zerschnitten wurde.
    „Wo sind wir hier?“, fragte Schiggy ruhig, nachdem er sich umgesehen hatte. Er sah seinen Partner ernst an. Das Feuer an seinem Schweif glühte nur leicht, kaum war es als Flamme zu bezeichnen. Sein Fell war vom ganzen Staub sehr dick geworden und sein Blick wirkte ängstlich.
    Als Antwort erhielt er nur ein zögerndes Kopfschütteln.


    Schiggy lief, ohne dabei mit seinem Partner zu sprechen, einige Meter in Richtung des Eingangs und versuchte, hinter den Gitterstäben etwas zu erkennen, doch in der Dunkelheit dämmerte nicht einmal ein kleines Licht. Viel eher schien die Schwärze hinter dem Gitter so beängstigend, dass Schiggy intuitiv einen Schritt zurück tat. Sein Atmen ging nun schnappartiger, auch in ihm machte sich immer mehr die Angst breit. Noch eben hatte er von all dem nichts mitbekommen; war er doch wohl nicht bei Bewusstsein gewesen. Und nun, kaum war er wach, prasselte dieses Gefängnis auf ihn ein, wie Hagelkörner.
    „Ich verstehe das nicht“, hauchte er atemlos, „Wieso sind wir hier? Was haben wir getan?“
    Erneut war er Panflam einen fragenden Blick zu, dieses Mal jedoch um einiges schärfer. In seinen Augen lag eine Aufforderung und sein Partner nahm sich dieser an.
    „Ich weiß es nicht. Als ich aufgewacht bin, war alles so wie jetzt.“ Er zögerte. „Das Einzige an das ich mich erinnere ist die Versammlung in Schatzstadt.“
    „Richtig!“ Schiggy riss die Augen auf und runzelte sogleich angestrengt die Stirn. Das Wasserpokémon versuchte sich daran zu erinnern, was in Schatzstadt passiert war. Einige Momente der Stille vergingen, bis Schiggy wütend gegen die Wand schlug und dabei ein dumpfes Schallen in die Dunkelheit warf. Das letzte woran er sich erinnerte, war die Präsentation von Reptain dem Dieb. Die letzten Wochen hatte ganz Schatzstadt damit verbracht, die Festnahme dieses kriminellen Pokémons, welches wohl Zahnräder der Zeit stahl, vorzubereiten. Zwirrfinst, der große Entdecker, hatte diese Festnahme durchgeführt und tatsächlich war sie geglückt. Gemeinsam hatten sie es geschafft eines der gefährlichsten Pokémon der Welt dingfest zu machen und das sollte in Schatzstadt bei einer Versammlung gefeiert werden. Doch was danach passiert war, wusste weder Schiggy noch Panflam.
    Ratlos blickten sich die beiden an, wobei letzterer immer noch sehr verstört wirkte.
    „Irgendwie …“, flüsterte Panflam brüchig, „fühlt sich das alles komisch an.“
    Schiggy drehte sich von seinem Partner weg und blickte in Richtung des Gitters. Er starrte einen Moment hinaus in die Dunkelheit, bis er abwesend fragte, was Panflam meinte.
    „Als gehörten wir hier nicht her.“


    Plötzlich zuckte Schiggy zusammen.
    „Panflam!“, keuchte er; wobei deutlich merkbar war, dass ihm die Kraft für ein wirklich lautes Rufen fehlte. „Sieh doch!“
    Die beiden richteten ihren Blick in die Dunkelheit und tatsächlich war diese nun unterbrochen. Inmitten der nicht enden wollenden Schwärze blitzen immer wieder kleine, rot glühende Punkte hervor. Doch sie schienen nicht einfach so wahllos aufzutauchen. Nein; sie kamen näher!


    Mit einem lauten Knall, welcher noch einige Sekunden später in den Ohren der beiden Erkunder hallte, öffnete sich mit einem Mal das Gittertor. Begleitet von einem tiefen Kratzen der Metallstäbe über den Steinboden offenbarte das Tor nun einen Weg in die Dunkelheit.
    Die Dunkelheit aus der, noch bevor Schiggy oder Panflam auch nur reagieren konnten, plötzlich andere Pokémon kamen.
    „Ruhe!“, schallte ein scharfer Ruf durch das Verließ.
    „Nicht sprechen, verstanden?“
    Alles ging viel zu schnell. Die Pokémon, allesamt der gleichen Art entspringend, packten Schiggy und Panflam an den Armen und zerrten sie hinaus in die Dunkelheit. Während sie von den Zellwächtern abgeführt wurden, schloss sich, außerhalb ihres Sichtfeldes, hinter ihnen das Gittertor wieder. Der Schall des Aufeinandertreffens der Metallstäbe schien nicht vergehen zu wollen und folgte den beiden Gefangenen mit jedem Schritt, den sie machen mussten.
    Die Pokémon, die sie festhielten, hatten sehr dunkle, allerdings leicht lila schimmernde Körper. Nun verstand Schiggy auch, dass das Leuchten die Augen dieser Zobiris gewesen waren, die wie blutrote Diamanten aus dem Schwarz heraus gestochen waren. Die scharfen Krallen dieser Geistpokémon bohrten sich brutal in ihre Gliedmaßen und rissen ihnen vereinzelte, kleine Wunden in Arme und Rücken. Es fehlte ihnen jegliche Kraft, doch wenn sie sich auch nur ein bisschen gegen die Richtung, die die Zobiris inmitten der endlosen Dunkelheit einschlugen, lehnten, wurden sie auf gewaltsame Weise davon abgehalten.
    Aus der Ferne war bereits ein anderes, großes Gitter zu erkennen hinter dem ebenfalls Licht schien und als die Eskorte dieses Tor erreichte, ließen sie Schiggy und Panflam endlich los. Die beiden sahen sich entsetzt an, blieben jedoch vollkommen still, als sie in dem diffusen Licht die blutüberlaufenen Klauen der Zobiris erblickten. Nur die Angst stand in ihren Gesichtern.



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    » 0 / Prolog «


    Den Moment des Aufwachens zu beschreiben, fällt meistens eher schwer. Auf einmal ist man einfach da; wach. Eindrücke regnen dann mit einem Mal nieder und bieten ein Konzert voller Gerüche, Bilder und Geräusche dar. Doch der Horror beginnt dort, wo einem diese Eindrücke nicht mehr bekannt sind. Die Grenze zwischen Traum und Realität verschwindet, obwohl man genau weiß, dass man wach ist. Nur weiß man nicht wo.


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    Quelle


    » Stillstand «


    Hallo und herzlich Willkommen zu diesem kleinen Projekt!


    Stillstand ist eine Pokémon Mystery Dungeon Fanfiction zu den Teilen Zeit/Dunkelheit/Himmel. Es handelt sich hierbei zu großen Teilen um eine Nacherzählung, allerdings habe ich die Geschichte an einigen Stellen auch stark abgeändert (und es wird auch bei Weitem nicht die ganze Geschichte des Spiels erzählt). Die Fanfiction wird nicht sonderlich lang, aber zum Einstieg ist das doch gerade richtig, dachte ich mir.


    Ich sehe davon ab einen allzu ausführlichen Startpost zu schreiben, da es kaum nennenswerte Informationen gibt. Ich möchte in einem Klappentext niemandem etwas vorweg nehmen, zumal der grobe Inhalt des Spieles den meisten hier bekannt sein sollte und anhand diverser Hinweise wie Titel oder Bild bereits erkennbar sein sollte, worum es grob geht. Auch weitere Punkte wie bspw. Charaktervorstellungen o.ä. mag ich nicht wirklich. Lernt die Charaktere, auf deren Ausarbeitung ich Laufe der Geschichte versuche mein Hauptaugenmerk zu legen, einfach kennen.


    Ich hoffe, ihr habt Spaß beim Lesen und jeder Kommentar ist gerne gesehen!


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    Inhaltsverzeichnis
    » 0 / Prolog
    » 1 / Ankunft (Part I, Part II)


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    Hallo Galileo!
    (Hab' ich dir eigentlich schon mal gesagt wie cool ich deinen Usernamen finde?) Ich bin's wieder; habe mir deine neue Kurzgeschichte durchgelesen und wollte sie unbedingt kommentieren. Zeitreisen sind ein sehr spannendes Thema und Macht sowieso. Vielleicht kurz zu den Zeitreisen; dann werde ich das gleich los: Kennst du das Paradoxon, dass Zeitreisen unmöglich sind in einem Konzept von Zeit wie unserem, weil sie dann in der Zukunft bereits passiert sein müssten und Auswirkungen auf uns haben müssten? Da gibt's ganz viele interessante Gedankenspiele und im Grunde glaube ich der Wissenschaft da auch soweit, dass solche Zeitreisen nicht möglich sind. Höchstens durch die Krümmung der Raumzeit kann ich mir da irgendwas vorstellen, in Richtung starke Gravitation bei schwarzen Löchern o.ä. (ein Möbius-Schleifen-geformtes Universum würde da auch schon einiges möglich machen!). Wie auch immer, wahrscheinlich interessiert dich das gar nicht, deshalb fange ich jetzt mal lieber an ... ^^'


    Deine neue Kurzgeschichte heißt Alles nur Zufall? und im Nachhinein muss ich sagen, dass ich mich schon irgendwie ein bisschen über den Titel wundere. Ist die Tatsache, dass der Hauptcharakter diese Fähigkeit erlangt hat bzw. die Wahrscheinlichkeit dafür wirklich das Wichtigste in der Geschichte? Eigentlich fand ich, auch wenn ich das mal auf deine "Idee" beziehe, dass da mehr der Machtmissbrauch im Fokus steht. Entsprechend hätte ich jetzt im Nachhinein auch einen Titel, der mehr darauf bezogen ist, etwas besser gefunden.


    Die Kurzgeschichte gefällt mir inhaltlich total gut. Am Anfang lief das ganze Gespräch noch etwas langsam, als würdest du beim Schreiben wirklich nicht so richtig zum Punkt kommen. Allerdings hattest du natürlich auch viel zu erklären und als dann langsam das Thema Gestalt annimmt wird das auch besser. Warum der Hauptcharakter als schwul dargestellt wird, habe ich zwar nicht verstanden, aber ich nehme mal an, das ist einfach eine wahllose Sache, oder? Im Grunde also irrelevant. Auf die Skepsis seines Gesprächsparnter folgt dann auf einmal Vertrauen und es wirkt, als würde er dem Hauptcharakter gerne helfen und mit Rat und Tat zur Seite stehen. Am Anfang dachte ich der Freund wirkt ein bisschen arrogant und irgendwie gemein, aber im späteren Verlauf stellt sich der Charakter ja doch eher als die "gute Seite" heraus. Wirklich gut gefällt mir die Veränderung im Denken des Hauptcharakters, die du zwischen Mittelteil und Ende irgendwann sehr deutlich werden lässt. Solche Veränderungen bzw. Entwicklungen sind immer sehr schön zu lesen und machen eine Geschichte besonders interessant; das hast du echt sehr toll hinbekommen! Wirklich gut passt dann dazu auch das Ende: Dass der Hauptcharakter die Zeit zurückdreht und dieses Gespräch, durch welches er vielleicht im Nachhinein in seinen Machenschaften entlarvt werden könnte, somit ungeschehen macht, finde ich einen wirklich gelungenen Plottwist und auch der abschließende Satz wirkt dann wirklich zugleich bedrohlich und poetisch.


    Was deinen Schreibstil angeht hast du in diesem Text wirklich sehr viel wörtliche Rede verwendet. Was die Strukturierung kann ich eigentlich nur auf meinen letzten Kommentar hinweisen; je mehr wörtliche Rede, desto wichtiger finde ich eine klare und saubere Struktur; entsprechend hätte ich auch dieses mal bzw. vor allem dieses mal Zeilenumbrüche bei jeder neuen wörtlichen Rede als hilfreich empfunden. Überleg dir mal, ob du das nicht vielleicht doch mal umsetzen magst. Ansonsten finde ich, dass du in dieser Kurzgeschichte relativ wenig beschrieben hast. Mir fehlt hier ein bisschen die Beschreibung von Mimik und Gestik. Emotionen per se finde ich hier gar nicht so wichtig, da man diese durch die äußere Erscheinung eigentlich super darstellen kann und dadurch wirkt das ganze etwas naher am realen Geschehen. Aber da hast du wirklich nicht so viel beschrieben. Ansonsten wirkt der Dialog allerdings ziemlich echt, da gab es kaum Stellen, bei denen ich mir mal gedacht habe, dass das ein bisschen unrealistisch kommt; und solche Dialoge realistisch wirken zu lassen ist auch nicht einfach; ein Lob also dafür!


    die wir mithilfe unserer Wissenschaft nicht nachweisen können, dass sie war ist und dennoch existiert.", antwortete er mir ein weiteres Mal.

    Ich denke mal du meinst "wahr", außerdem setzt man keine Punkte in wörtlichen Reden wenn dahinter noch ein Begleitsatz folgt. Nur Ausrufezeichen oder Fragezeichen; Punkte lässt du dann einfach weg.

    "Du machst mir Angst. Hör auf damit!", bekam er es, mit der Angst du tun

    Hier ist es richtig mit dem Satzzeichen in der wörtlichen Rede! Allerdings ist das Komma wirklich nicht nötig und irritiert eigentlich eher, finde ich. Mir gefällt übrigens wie abwechslungsreich du die Begleitsätze der wörtlichen Reden gestaltest.

    oder tausende weitere Menschen vor dem Tod am elften September retten, wenn du sie frühzeitig bescheidgeben würdest!"

    Im Nebensatz hast du hier irgendwas verwechselt, ich denke mal du meinst "ihnen", wobei das so klingt von wegen "Hey Anna Frank, du solltest lieber schnell abhauen, sonst passiert ..." Vielleicht kannst du das ein bisschen umformulieren, haha (:

    Ich muss noch etwas wichtiges tun.", spielte ich auf unschuldig

    Hier ist auch wieder das mit dem Punkt. "Auf unschuldig spielen" klingt für mich ansonsten relativ umgangssprachlich und nicht so ganz richtig. Besser wäre vielleicht "auf unschuldig tun".


    Ich hoffe ich konnte dir wieder ein bisschen helfen und freue mich auf mehr!
    Einen schönen Abend noch



    Von Kurven und Geraden - Stau


    In letzter Zeit gibt es immer wieder Momente, in denen ich einen Augenblick inne halten will und mir eine zentrale Frage stelle, die mir schon so lange durch den Kopf schweift, dass ich mich gar nicht daran erinnern kann, woher sie eigentlich kommt oder wann ich sie zum ersten Mal gedacht habe. Ich sitze im Bus und sehe vor mir einen Stau und frage mich, wie unwirklich kann ein einzelnes Ereignis eigentlich sein?


    Ist es nicht vollkommen absurd? Wir sitzen doch im Straßenverkehr letztlich alle in Fortbewegungsmitteln, die eine gewisse Geschwindigkeit fahren können, sind an Regeln und Gesetze gekettet und haben vor allem die gleichen Mittel. Natürlich sind unsere Straßen begrenzt und wenn eine sehr große Anzahl an Menschen die gleiche Route wählt, ist es nur logisch, dass diese voller ist. Aber trotzdem: Rolle ich einen Ball mit 5 km/h los und rolle einen weiteren Ball, eine Sekunde später, mit der gleichen Geschwindigkeit hinterher und lasse sie eine Ebene ohne Erhöhung und Senkung und ohne jeglichen Widerstrand entlang rollen, so können sie sich eigentlich gar nicht treffen. Zwei Gerade die parallel zueinander sind, aber nicht auf der gleichen Höhe starten, können sich doch auch nie treffen. Wie kann es also sein, dass zwei Autos, die beispielsweise innerorts an ein Tempolimit von 50 km/h gebunden sind, im Stau stehen? Ampeln vielleicht? … Wir wollen gar nicht von Ampeln reden. Meine intuitive Antwort auf meine eigentliche Frage beantwortet genauso die Frage nach Ampeln und allen anderen Möglichkeiten der Regulation, weshalb ich meine Antwort zunächst offenbaren möchte.


    Ich bin in der letzten Zeit zu dem Entschluss gekommen, dass die Menschen als Masse, und damit ist explizit nicht der einzelne Mensch gemeint, einfach nicht klug genug sind, um ein solches System ordentlich auszuführen. Der Mensch lebt nicht geradlinig, er lebt kurvig. Und lasse ich eine Kurve eine Gerade entlanglaufen, kann sie diese höchstens mehrmals schneiden, nie aber genau ihren Verlauf annehmen. Für mich verhält es sich genauso im Verkehr: Wir zwingen unserem Straßensystem (sinnvoller und logischer Weise) ein lineares System voller Geraden auf; ich verweise an der Stelle darauf, dass derartige Bemerkung keinesfalls wörtlich zu verstehen sind; obwohl unser Verhalten nicht mal annährend so gerade ist, wie wir es gerne hätten. Annäherung ist übrigens ein Stichwort. In der Mathematik werden Geraden verwendet, um Kurven anzunähern; das heißt, sie skizzieren den Verlauf einer Kurve. In etwa. Sehr grob sogar. Ist es nicht absurd, dass wir Menschen; die mit Sicherheit den kurvigsten Funktionsgraphen darstellen, den man sich vorstellen kann, mit all‘ unseren Charakterzügen, Stärken, Schwächen, Gefühlen und Ideen; versuchen in einem linearen System zu funktionieren? Ich sage deutlich: Kein Wunder, dass wir ständig im Stau stehen.

    Ich muss sagen, das Thema Reviews scheint ziemlich kontrovers zu sein. Bin davon irgendwie wirklich nicht begeistert :|


    Was ich persönlich cool fände, wäre mal etwas, was die Autoren etwas mehr beschränkt, wodurch Vergleiche besser möglich sind. Beispielsweise etwas in Richtung einen Prolog für eine geplottete Geschichte schreiben (die natürlich gegeben ist), Charaktervorgabe (dieser muss dann als Hauptcharakter in die Kurzgeschichte eingebaut werden), außerdem Epochengedichte wie bspw. romantische Gedichte. Die Epoche der Aufklärung ist im Allgemeinen auch sehr interessant und eignet sich meiner Meinung nach sehr gut für einen Wettbewerb.


    /e Ach und was zu Musik geht natürlich auch immer!

    Songtexte! Ach wie schön; die Verbindung von Poesie und Musik, das gefällt mir sehr! Zwar ist dein aktuelles Update eher ein normales Gedicht (oder?), aber ich nehme mich diesem trotzdem mal an. Ich hoffe, dass du bald mal wieder einen Songtext postest; da kriegst du dann auf jeden Fall auch einen Kommentar dazu!


    Späte Realisation
    Ich bin ehrlich; ich habe erstmal im Duden nachgesehen, ob es das Wort überhaupt gibt. Mir schwirrte jetzt eher so Realisierung durch den Kopf ... Aber laut Duden geht Realisation wohl auch, wobei das für mich irgendwie englisch behaftet bleiben wird, haha. Wie auch immer, der Titel gefällt mir von seiner Bedeutung her sehr gut. Irgendwie hat er einen komischen Klang - ich werde mich wohl heute nicht mehr davon lösen können, oh man -, aber seine Aussage gefällt mir. Sie deutet irgendwie eine Art von Fehler an, der vielleicht wieder gut oder zumindest in Zukunft besser gemacht werden soll. Aus deinem Thema habe ich relativ viel Romantik und Emotion bisher rausgelesen, weshalb ich eventuell auch etwas in Richtung "Oh, ich liebe sie ja doch!" erwarte. Ich bin jedenfalls gespannt!


    Dein Gedicht gefällt mir wirklich gut! Zunächst gehe ich mal ein bisschen auf den Aufbau und so ein. Du hast drei Strophen mit jeweils acht Versen. Irgendwie gefällt mir so eine Anordnung viel besser als schlichte Strophen mit vier Versen, es kommt mir so vor, als könnte man in acht Verse einfach mehr packen. Ich meine damit; die Strophen haben alle ihre eigene inhaltliche Aussage und je weniger Verse eine Strophe hat, desto schwerer wird es, diese noch einzubauen. Das gefällt mir also schon mal gut. Du hast Paarreime verwendet und warst dabei auch ganz kreativ im Stile eines richtigen Poeten; sehr gut! Allerdings musst du aufpassen, dass deine Reime nicht allzu gestellt wirken. Ein guter Anhaltspunkt dafür, den ich immer verwende, ist die Wortgruppe. Wenn du dir einfach nur mal alle deine Reimwörter aufschreibst, dann bemerkst du in der Regel relativ schnell, wenn da etwas überhaupt nicht rein passt. In deinem Gedicht springen mir da beispielsweise die Wörter Magen und Buch ins Auge. Ich finde das vor allem ersteres relativ gestellt wirkt, als hast du einfach nur einen passenden Reim für Jahren gesucht. Ich bin der Meinung, dass es in solchen Fällen besser ist lieber nicht zu reimen oder lieber einen sehr unreinen Reim zu verwenden. Das ist weniger ein Stolperstein als wenn sich auf einmal fragt, wie du plötzlich auf den Magen zu sprechen kommst, haha. Was das Versmaß angeht sieht das ebenfalls schon sehr gut aus! Im Großen und Ganzen liest sich dein Gedicht relativ flüssig, das hast du sehr gut gemacht! Womit du vielleicht etwas aufpassen musst, sind solche Füllwörter wie "doch". Letzter Vers, zweite Strophe: Irgendwie passt es da finde ich überhaupt nicht hin, denn doch stellt doch einen Gegensatz dar, findest du nicht? Wenn das lyrische Ich "durchschnittlich" ist, kann es doch trotzdem von ihrer Schönheit "verhöhnt" werden, oder? Vielleicht würde hier eher ein und passen. Liest man die Verse zum ersten Mal bzw. nur oberflächlich, fällt die Stelle in der Tat nicht so auf; also keine Sorge, das hier ist schon Meckern auf hohem Niveau. :D An sich wollte ich dir damit nur sagen, ähnlich wie bei den Reimen, dass manchmal weniger mehr ist. Im Sinne von: Wenn etwas erzwungen werden muss, passt es vielleicht gar nicht so gut da hin. Eine grammatikalische Kleinigkeit ist mir noch aufgefallen: In der zweiten Strophe springst du ein bisschen in der Zeit, ich bin mir noch nicht so ganz sicher, ob das da wirklich geht. Vielleicht verstehe ich die Aussage auch ein bisschen falsch, aber prinzipiell würde ich da lieber im Präteritum bleiben. Das Versmaß kannst du dann mit dem Auslassen von Vokalen erhalten. Ansonsten mag ich auch allgemein den Aufbau deines Gedichtes wirklich sehr, da ich ein Fan von symmetrischen Gedichten bin. Super!


    Zum Inhalt kann ich jetzt ehrlich gesagt etwas weniger schreiben ... Auf jeden Fall war mein Gedanke, dass es sich um eine Art von Liebesgedicht handelt, richtig. Allerdings ist es kein typisch romantisches Gedicht, sondern erzählt viel mehr wirklich eine Geschichte. Es besitzt also einen roten Faden. Sowas gefällt mir in Gedichten immer sehr gut, vor allem, da es ziemlich schwer ist. Reimen und poetisch wie sonst was klingen; das ist eine Sache. Aber dahinter auch noch einen logischen Handlungsverlauf zu haben, das ist wirklich nicht einfach. Ein großes Lob an der Stelle dafür! Was mir auch wirklich unglaublich gut gefällt ist, dass du das Gedicht an jemanden gerichtet hast; d.h. die Person, um die es im Gedicht geht, mit "du" ansprichst. Das erzeugt eine viel persönlichere und emotionalere Atmosphäre und gleicht aus, dass du für ein Liebesgedicht eher weniger Gefühle beschrieben hast; sehr tolle Idee! Das lyrische Ich scheint also irgendwie jemanden zu beobachten. Dieses Mädchen, das er beobachtet, scheint ein Mensch aus seiner Vergangenheit zu sein, für den er aber nun andere Gefühle hat, als zuvor. Kenne das Gefühl, oh man ... Wird schon! Wie auch immer; verwirrt war ich eigentlich nur durch die Freundin. Ich dachte, das lyrische Ich ist ein er und die Person die er betrachtet eine sie. Und er scheint sich in sie verliebt zu haben, allerdings etwas zu spät (friendzone ist real, haha). Ich verstehe nur nicht, was dann die Freundin soll. Aufgrund des kurzen Dialoges und der Andeutung einer Erwiderung der Gefühle gehe ich nicht davon aus, dass das Mädchen homosexuell ist, weshalb mir jetzt nur noch die Kumpel-Freundin als Alternative bleibt, aber warum sollte die das lyrische Ich daran hindern, mit dem Mädchen zu sprechen o.ä.? Ich weiß nicht, ob ich auf dem Schlauch stehe; wenn ja, tut es mir leid, haha. Jedenfalls gefällt mir das Gedicht wirklich sehr gut, vor allem einige Verse wie beispielsweise der sechste und siebte Vers in der zweiten Strophe. Sehr poetisch!


    Im Großen und Ganzen frage ich mich, warum du dich als Anfänger bezeichnest. Mir gefällt das Werk wirklich sehr gut. Dinge, die man verbessern kann gibt es immer, aber es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und genau das macht es doch überhaupt erst so spannend. Ich hoffe noch mehr von dir zu lesen in Zukunft!
    Liebe Grüße

    Nun ist er also rum; der erste Wettbewerb an dem ich hier teilgenommen habe! Sehr schönes Thema, das möchte ich an der Stelle auf jeden Fall noch mal sagen, es hat Spaß gemacht, die Abgabe zu schreiben. Ich gratuliere @Cáithlyn und @#shiprekt zu ihren Platzierungen; mir haben aber alle Abgaben wirklich gut gefallen! Zum Voten bin ich leider nicht gekommen dieses Mal.


    Reptain und Roserade haben dieselbe Ei-Gruppe? *Kurze Recherche* Hm, ne haben sie nicht, aber egal, das ist ein Märchen und da werden Träume wahr!

    Ich muss zugeben, ich bin nicht wirklich der Pokémon-Kenner vor dem Herren, deshalb verzeih' mir das, haha. :D


    Bisschen schade: Die Pokémon sind etwas willkürlich hier. Roselia lasse ich durchgehen, aber alle anderen hätten auch *irgendwelche* Pokémon sein können.

    Ich muss sagen, ich habe schlichtweg nach Pokémon gesucht, die zu den jeweiligen beschriebenen Lebensräumen passen, ohne ihnen eine große Bedeutung zuzuschreiben.

    Auch ist mir nicht ganz klar, warum Roserade jetzt eigentlich ein leichteres Leben hat. Das hat ja nicht plötzlich mehr zu essen oder so. Oder doch? Und wenn ja, warum bekomme ich das nicht erzählt?

    Der Gedanke dahinter war, dass Roserade wohl um einiges stärker als Roselia ist und sich deshalb besser verteidigen, mehr Essen sammeln, usw. kann. Ich muss aber sagen, dass ich nach wie vor mit den Schlusssätzen nicht wirklich zufrieden bin; ich saß an diesen wirklich eine Weile lang, aber irgendwie miesfielen mir alle Formulierungen ...


    Das Bibelzitat passt zwar zur Geschichte, aber ein Märchen erklärt sich in der Regel selbstständig durch den Verlauf seiner Geschichte, sodass es nicht unbedingt nötig gewesen wäre.

    Das Bibelzitat am Ende... Naja. Mir sollte man besser nie die Gretchenfrage stellen, aber egal. Ich fand es allerdings immer ein wenig widersprüchlich, wenn die Erfüllung des christlichen Ideals mit einer materiellen Belohnung enden muss.

    Dass das Bibelzitat kontrovers sein würde, habe ich mir schon beim Schreiben gedacht, haha. Auf jeden Fall kann ich dich verstehen, @Thrawn, allerdings würde ich den Leuchtstein nicht unbedingt als materiellen Wert ansehen, denn immerhin hat Roselia davon ja nichts materielles erhalten sondern lediglich ihre eigenen Fähigkeiten wurden gesteigert. Das kann man ggf. Gleichsetzen mit dem "Heilen" von Wunden und eventuell auch mit "Erkenntnissen" (im übertragenen Sinn). Zu @Rusalkas Anmerkung über die Moral in einem Märchen: Da hast du vollkommen recht, darüber habe ich mir bis zu deinem Kommentar gar keine Gedanken gemacht. Das war in der Tat etwas doppeltgemoppelt; ich war irgendwie so davon überzeugt, wie schön das Zitat die ganze Geschichte abrundet, dass ich da den Märchen-Charakter etwas vergessen habe; glaube ich.


    Danke für alle Kommentare und Punkte! :)

    Guten Abend Cyndaquil!


    Ich dachte ich revanchiere mich einfach gleich mit einem Kommentar zurück (und stelle dich damit wieder in Zugzwang!), denn mir ist aufgefallen, dass sich leider noch niemand deinen beiden Gedichten angenommen hat. Ich dachte mir, dass ich mich einfach mal mit beiden außeinander setze, aber das etwas allgemeiner fasse. Aus folgendem Grund: Beide Gedichte entspringen dem gleichen inhaltlichen Genre, außerdem sind sie beide etwa um die gleiche Zeit entstanden. Das klingt für mich ziemlich interessant und deshalb wollte ich mich nicht auf eins festlegen, haha. Auf den ersten Blick merkt man schon mal, dass Du um einiges schmaler wirkt als Sommernacht. Kürzere Strophen, kürzere Verse. Sommernacht hat die typische Gedichtsform in diesen immer gleichen Blöcken, während Du auf mich wie eine Anreihung von Haikus wirkt; allerdings scheint es das nicht zu sein. Interessant finde ich auf jeden Fall, dass du in beiden Gedichten romantische Elemente zu Mengen einbaust. Wenig Inhalt sprich roter Faden, vor allem im zweiten Gedicht; dafür viel Gefühl, viel Berg und Tal, Nacht, Mond und Schnee und alles, was irgendwie geheimnisvoll wirkt und geheimnisvoll klingt. Das ist natürlich typisch für Liebesgedichte, wobei ich erst neulich eines gelesen habe, was eine romantische Geschichte auf sehr "erzählerische" Weise in ein Gedicht verpackt hat und dabei ohne groß rumzusüßeln sehr romantisch und süß gewirkt hat. Wie auch immer; diese Merkmale hatte ich nach dem Lesen der Updateinfo auch schon erwartet, das passt also schon mal! Vergleicht man die beiden Gedichte inhaltlich miteinander (und betrachtet sie hinter dem Hintergrund dass du das lyrische Ich bist und den von dir in der Updateinfo gegebenen Informationen) scheint sich irgendwie von einem zum zweiten eine Entwicklung getan zu haben. Drei Tage lagen wohl dazwischen, aber das klingt doch, als wären das irgendwo drei recht bedeutende Tage gewesen, oder? Wie auch immer, ich will da jetzt nicht zu sehr in dein Privatleben reinschreiben bzw. philosophieren. Mir gefällt jedenfalls die Schilderung der Emotionen wirklich sehr gut, man kann gut mitfühlen und dahinschmelzen. Was mir im zweiten Gedicht ein bisschen gefehlt hat, war der Bezug zum Sommer. Außer in der letzten Strophe erwähnst du den Sommer gar nicht und auch da kommt nicht so wirklich raus, warum es nun unbedingt eine Sommernacht sein muss. Ich meine; immer hin heißt das Gedicht so; da habe ich etwas mehr Bezug erwartet. Vielleicht irgendwas mit Schmetterlingen, haha. Oder ich denke zu klischeehaft; das ist auch gut möglich. ^^'


    Neben dem Inhalt gibt es da natürlich auch noch die Form und Technik, welche ja bei Gedichten für manch einen sehr wichtig ist. Ich zähle mich auch zu diesen Leuten, die gerne technisch hochwertige Gedichte lesen, weil darin liegt für mich auch irgendwie der ganze Reiz. Wie auch immer; du selbst scheinst (damals) nicht so oft Gedicht zu schreiben (/geschrieben zu haben); zumindest lese ich das so aus der Updateinfo raus. Ich finde, das merkt man dir gar nicht unbedingt an. Im Gedicht Du hast du ein eher ungewöhnliches Reimschema, nämlich einen Paarreim gefolgt von einer Waise. Drei Verse ist allgemein eher schwerer zu schreiben imo, weil man da für einen wirklich flüssigen Lesefluss oftmals auch noch strophenübergreifend reimen muss (bspw. caa cbb), allerdings finde ich das Gedicht vom Lesefluss her eigentlich sehr angenehm. Das liegt denke ich daran, dass die Waise am Ende der Strophen steht und somit wie eine Art "abrunder Schlussvers" wirkt. Dadurch dass die Verse eh alle relativ kurz sind und du dich relativ gut an ein Versmaß gehalten hast, lässt sich das sehr flüssig lesen! In Sommernacht hast du dann auf jeden Fall etwas eher anspruchvolleres was die Technik angeht: Längere Verse, d.h. das Versmaß einhalten ist schwerer, und alles reimt sich irgendwie. Du hast hier pro Strophe jeweils zwei Paarreime, das ist noch etwas einfacher als Kreuzreime imo, und dir auch gut gelungen. Die Reime lassen sich allesamt angenehm lesen und wirken auch nicht aufgesetzt (dann sollte es sich lieber nicht reimen, oder?). Aber mit dem Versmaß musst du ein bisschen aufpassen. Bzw was heißt musst? Ich selbst bin ein Fan von Einheit und Symmetrie in Gedichten, aber sehr viele sehen das auch ganz anders, von daher musst du schon mal gar nichts, haha. Mit dem Versmaß ist das sowieso so eine Sache, denn selbst wenn es nicht eingehalten wird, klingen Verse manchmal rund. Und ich denke, dass trifft im Großen und Ganzen auch auf dein Gedicht zu. Zumindest gab es keine Stelle, an der ich wirklich gestolpert bin und so ist das auch vollkommen okay (ich glaube ich bin sonst einfach zu perfektionistisch ...).



    Auf jeden Fall zwei sehr emotinale und schöne Gedichte. Ich wünsche euch wirklich noch viel Glück weiterhin und freue mich auf weitere Werke. Gute Nacht!

    Nur um ganz sicher zu gehen: Es geht darum wirklich eine Rezession, also nicht nur inhaltlich sondern auch formell und stilistisch zu schreiben? D.h. wie einen Zeitungsartikel? (Ich finde die Idee nicht schlecht eigentlich, aber mir fehlt da doch eher das literarische Element in diesem Wettbewerb; gewinnt dann die Abgabe mit dem größten Lacher?)