Ich bin mittlerweile 24 und hab mich mit 18 so schnell es ging aus dem Staub gemacht. Dazu muss ich allerdings sagen, dass ich den Kontakt zu meiner Familie abgebrochen habe (die Gründe wären wiederum ein ganz anderes Thema) und dass die Gegend, in der meine Familie lebt, absolut nichts für mich ist. Wenn die zwei Tatsachen nicht gewesen wären, hätte ich mir sicher noch etwas Zeit gelassen.
Eins steht ja fest, mit den neuen Verantwortungen und Herausforderungen muss man auch erst mal umgehen können und ich verstehe jeden, der sich nicht sofort ins eigene Leben stürzt, wenn die anderen Gegebenheiten in Ordnung sind. Neben dem finanziellen Druck, der für viele vor dem Auszug so einfach nicht vorhanden ist, ist man dazu schließlich im Alltag komplett für sich selbst verantwortlich. Auch der Auszug aus meiner letzten Wohnung in meine neue war eine ziemliche Umstellung wegen einer scheinbar banalen Kleinigkeit - es kann einen riesigen Unterschied machen, ob man nun einen Geschirrspüler hat oder nicht. :P (Alles kein Weltuntergang, aber man unterschätzt leicht, wie viel Zeit man für die Arbeit in der Wohnung und drumherum braucht.)
Jedenfalls hat mich mein erster Auszug in eine WG geführt (Totalchaos!), dann bin ich mit einer Freundin zusammengezogen, dann war ich ein Semester im Studentenwohnheim und jetzt lebe ich alleine in unmittelbarer Uni-Nähe. Es hatte alles irgendwie seine Vor- und Nachteile, mit Ausnahme der ersten WG. Wer Pech hat, ist in einer WG eben schnell der Idiot, an dem alle Verantwortungen wie Putzen, Müll, usw. hängen bleiben. *hust* Das Zusammenleben dort hatte ein recht unschönes Ende, woraufhin ich mit einer Freundin zusammengezogen bin, was sich eigentlich nur zufällig ergeben hat. Da wir uns schon kannten und uns auch heute noch gut verstehen, war das eine wirklich schöne Zeit, dazu noch in einer richtig schönen Wohnung, die ich auch heute noch gern besuche.
Zum Studieren musste dann eine neue Bleibe her - die Wohnungssuche war die katastrophalste, die ich je erlebt hab. Zuvor hatte ich wirklich Glück durch Kontakte und Zufälle. Wenn man aber eine Wohnung, am besten noch 1-Zimmer, in einer Uni-Stadt haben will und für jeden einzelnen Besichtigungstermin gute 40,- € Benzin verfahren muss, nur um am Ende doch abgelehnt zu werden... Irgendwann kam dann die Zusage vom Studentenwohnheim, woraufhin ich die Suche beendet und einfach das Zimmer genommen habe. Ich kannte schon andere Wohnheime, die echt schön waren, aber das hier war die absolute Hölle. Einmal in der Stadt angekommen war dafür die Wohnungssuche natürlich wesentlich einfacher, also war ich nach einem Semester, also zum frühesten Kündigungstermin, wieder raus.
Letztendlich bin ich froh, dass mich der Umweg in meine eigene Wohnung geführt hat. Meine neue Bude hat so ihre Macken (oder eher einige viele), ist aber nur ca. 5 Gehminuten vom Campus entfernt, mit 33 m² einfach ein Traum für mich alleine und für den Komfort sogar relativ bezahlbar, wenn ich das so mit anderen Wohnungen oder sogar WGs vergleiche. Ich bin jemand, der sehr gerne mit Leuten zusammen ist, aber nur, wenn ich Lust darauf habe - von daher sind WGs furchtbar für mich und so eine niedliche 1-Zimmer-Wohnung dafür absolut perfekt. Da muss jeder selbst wissen, was er oder sie für ein Typ ist. Ich würde nur gern mit meinem Freund zusammen wohnen; dazu sei aber gesagt, dass ich eine Fernbeziehung führe, von daher gehe ich die Sache anders an, da wir uns ja nicht oft sehen.
Meine persönlichen Tips zur ersten Wohnungssuche:
- Fangt so früh wie möglich an! Denkt dran, dass vor allem Termine wie Semester- oder Ausbildungsbeginne immer für sehr viele Anfragen sorgen.
- Vermieter wollen natürlich wissen, wie ihr die Miete bezahlen werdet. Kindergeld, BAföG, Nebenjob, Mietbürgschaft, usw. - seid vorbereitet und überzeugt davon, dass ihr ein guter Mieter seid.
- Stellt euch ein bisschen auf den Vermieter ein. Manche suchen Leute, die nach 3 Jahren wieder gehen, andere wiederum bevorzugen dauerhafte Mieter, usw.
- Gleiches gilt, wenn ihr mit WG-Bewohnern statt mit dem Vermieter redet. Vieles läuft einfach über Sympathie. ;)
- Überprüft mehrmals täglich diverse WG-/Wohnungsportale oder noch besser, lasst euch per E-Mail oder SMS benachrichtigen. Meine aktuelle Wohnung hab ich bekommen, weil ich die Erste war und meine momentane Vermieterin mich direkt mochte