Dann will ich auch mal in ein eingestaubtes Thema eintauchen.
Zeitlimits erschaffen Atmosphäre, geben Babyleichten Aufgaben einen gewissen Schwierigkeitsgrad und erlauben eine größere Vielfalt an Rätseln/ Aufgaben/ Quests, erwecken deinen competiven Geist auch ohne menschliche Gegenspieler, erweitern das Spielerlebnis oder ändern es sogar komplett.
Gehen wir das der Reihe nach mit Beispielen durch:
1. Erschafft Atmosphäre
Super Mario World für den SNES, du bist mitten in einem Level, vor schwindelerregenden Abgründen, Hammerbrüdern oder anderen Gegnern und plötzlich das Signal und die Musik fängt an schneller zu spielen, Blick auf den Zähler, unter 100, jetzt aber schnell. Das führt dazu das du das Level plötzlich ganz anders wahrnimmst.
Ein besseres Beispiel, Zelda Majoras Mask, einer meiner Favoriten. Man hat 3 Tage Zeit, 3 mal 24 Minuten, um den Mond aufzuhalten auf das Land herabzustürzen. Dabei hat der Mond eine grimmige dem Boden zugewendete Fratze, die nach jedem Tageszyklus näher kommt, gekrönt vom letzten Tag, an dem man zusehen kann wie der Mond mit jeder verstreichenden Sekunde näherkommt. Außerdem ändert sich auch hier wieder die Musik, wird schneller abgespielt und klingt allgemein düsterer weil es zwischendurch immer wieder Beben gibt.
2. größere Vielfalt an Aufgaben
Auch hier ein Beispiel aus Zelda Majoras Mask, eine Nebenaufgabe besteht darin einem NPC hinterherzurennen um einen Schatz zu erhalten. "Ok kein Problem, super leicht." Durch ein Labyrinth mit Sackgassen, Fallen, Steilpassagen, Wasserelementen, Abgründen, bewegenden Plattformen ... "Jaja, schon gut, doch nicht so leicht, aber irgendwann bin ich alle Wege abgegangen, selbst wenn ich den NPC aus den Augen verliere schaff ich es irgendwann, auch wenn es langweilig wird alles abzugrasen." Mit Zeitlimit bei denen sich Tore schließen, wenn du nicht rechtzeitig den richtigen Weg gehst. "Oh."
Yep, eine potentiell langweilige Aufgabe spannend und herausfordernd gemacht.
3.
Beispiel Megaman Zero Reihe, 'n Jump&Run&Shoot mit einzelnen Leveln und unsichtbarer Zeitmessung die du erst am Ende eines Levels zusammen mit einer Punktewertung einsehen kannst. Sind die Punkte hoch genug, bekommst du neue Fähigkeiten, die nicht zwingend erforderlich für das Spiel sind, was sie aber nichtsdestotrotz unglaublich cool macht. Natürlich willst du alle diese Fähigkeiten bekommen, also versucht man es immer wieder und wird schneller und besser. im Endeffekt perfekte Vorlage um zum Speedrunner zu werden
4.Komplett neues Spielerlebnis von Altbekanntem
Beispiel Age of Empires 2, ein Echtzeitstrategiespiel, grundsätzlich geht es dabei darum Wirtschaft und Militär auszubauen um expandieren zu können, mit dem Endziel einen oder mehrere Gegner zu vernichten. Je nach Einstellungen kann man auch durch das Bauen und Halten eines Weltwunders/ Einsammeln von Reliquien einen Zähler aktivieren der bei erreichen von 0 einen sieg beschert. Eine offensive Spielweise wird durch eine defensiven ersetzt.
Eine Variaton davon nennt sich King of the Hill, bei dem man idealerweise mit 8 Spielern spielt. Ein Monument in der Mitte das nicht zerstört werden, aber von jedem eingenommen werden kann, mit Zähler, wie eben beschrieben. Stürmt man als erster vor? Krieg mit den Nachbarn um Ressourcen für eine bessere Chance auf die Mitte? Oder lieber Bündnisse schmieden in der Hoffnung, als schwächerer Spieler jedem anderen in den rücken zu fallen und sich den Sieg zu schnappen? Eine interessante Dynamik entsteht aus dem Zwang der Diplomatie unter Zeitdruck.
Richtig eingesetzt können Zeitlimits eine menge Gutes bewirken, falsch benutzt hingegen nur Frust.
Zelda BotW, Reit-Bogenschieß-Minispiel mit Zeitlimit, dann schafft man es endlich und es stellt sich heraus: " Hier, nimm einen Teil der Belohnung, jetzt musst du es nur noch noch besser machen um den anderen Teil zu bekommen."
Hab es nie beendet.