Da die Gehälter gerade in Großstädten wie Berlin nicht sonderlich herausragend sind, wundert es mich, wie sich die hohen Mietpreise überhaupt so lange halten konnten. Ich habe damit gerechnet, dass es sogar irgendwann einen Rückgang geben wird, weil die Mietinteressenten ausgehen (irgendwann ist eben die Grenze für alle erreicht). Es sind wohl aber eher die Hinzuziehenden (die ihre Einkünfte nicht in Berlin beziehen), die sich die unverschämten Mietpreise leisten können oder teure Immobilien.
Wir haben lange zur Miete gewohnt und letztes Jahr entschieden, dass ein Haus im Randgebiet doch die bessere Idee sei. Das Darlehen schluckt zwar viel Geld und wenn man Familie hat, geht es nicht ohne Absicherung für den extremen Ausnahmefall, etwa in Form einer Risikolebensversicherung oder zumindest Restschuldversicherung, aber wir hatten einfach keinen Bock mehr darauf, für eine dahin vegetierende Wohnung überdurchschnittlich Miete zu bezahlen. Zumal wir es auch mit Schimmel in den Wänden zu tun hatten. Wir hatten ja noch Glück, weil unsere Wohnung damals renoviert war, mit der Instandhaltung ging es dann aber bergab bzw. wurde generell nicht viel im Haus getan. Die anderen Mieter mit ihren alten Wohnungen haben da stärker gelitten. Heizungsausfälle nimmt man ein paar Male hin, weil die Miete im Vergleich noch okay war für die Gegend, aber wenn man merkt, dass man die Arbeiten des Vermieters selbst übernehmen darf oder zumindest extern selbst organisieren muss, war diese Miete auch einfach zu hoch angesetzt. Wir wohnen nun in unserem beinahe eigenem Zuhause und hoffen, dass unsere Entscheidung sich als die richtige herausstellen wird. Die Aussicht darauf, aus unsere Wohnung gekickt werden zu können, hat uns jedenfalls nie behagt und viel zu unserer Entscheidung für ein Haus beigetragen. Das konnten wir uns nur leisten, weil wir sonst sehr minimalistisch gelebt haben bzw. vor lauter Arbeit sowieso nicht dazu gekommen sind, großartig Geld extra auszugeben. Man muss sich aber gegenrechnen, ob es sich lohnt, vor allem wenn Pendlerkosten hinzukommen (die man andererseits steuerlich geltend machen kann). Wie die Lösung zukünftig aussehen kann und soll, kann ich gar nicht wirklich beurteilen. Ein Mietpreisdeckel sollte aber so gestaltet sein, dass es keine Löcher hat. Der Staat sollte außerdem darauf schauen/ bestehen, dass mehr bezahlbarer Wohnraum entsteht und das viel kräftiger fördern. Immer wenn man ein Haus hochschießen sieht, prangt dort ein Plakat für überteuerte Eigentumswohnungen. Das darf nicht der Trend sein und muss eingebremst werden ... Die Mieten sollten sich an das herrschende Gehaltsniveau anpassen oder aber/ und die Gehälter müssen sich endlich angleichen an die Mietkosten!