Name: Belaine Bates
Geschlecht: weiblich
Alter: 21
Spezialität: Rhetorin
Aussehen:
Vom schwarzen Schopf bis Fuß misst Belaine ganze 183 cm, wobei sie keinerlei Bedenken hat, diese noch etwas weiter zu steigern mit hohen Absätzen. Ihr gesamtes Erscheinungsbild schreit extra; Ihre Frisur ist extra, jeweils drei auffällige Schwarze Strähnen an den Seiten, die in weitem Bogen gegen Himmel zeigen, ihre Mähne bindet sie seit ihrer Tätigkeit als Guardian gerne in einem langen Pferdeschwanz nach hinten und der Rest der Haarpracht fällt als voluminöser Pony über ihr Gesicht. Ihre Nase hat sie schon vor zwei Jahren operieren lassen, genauso wie ihren Hintern – nicht, weil besonderer Bedarf bestanden hätte, viel eher konnte sie einfach. Wie die meisten aus ihrer Familie ist die junge Dame bemerkenswert blass, ohne Sonnenschutz setzt sie keinen Fuß vor die Tür (was sie ohnehin nicht oft getan hat in der Vergangenheit). Auf ihren farblosen Lippen wie auch um ihre hellen blauen Augen trägt sie stets exakt aufgetragenes Make-Up, wodurch ihre dunklen Ränder um die Augen wenigstens etwas weniger stark zur Geltung kommen.
Ihre im hauseigenen Fitnessstudio antrainierte Figur ist beneidenswert, und sie ist sich dessen durchaus bewusst: Nahezu ihr gesamter Kleiderschrank erfüllt in irgendeiner Weise die Funktion, ihren Körper zu betonen, ihr Lieblingsoutfit zurzeit besteht aus einem engen, ärmellosen schwarzen Top mit Rollkragen, glänzenden roten Leggins und Absatzstiefeletten aus weißem Leder, die ihr bis über die Knie gehen. In Sachen Accessoires präsentiert sie sich gerne mit einem leichten, violetten Schal, dazu eine teure Multifunktions-Bauchtasche, die sie eng um die Taille geschnallt hat. Die Körpersprache von Belaine lässt sich bestenfalls als unbescheiden beschreiben, böse Zungen würden sie gar als unnötig dramatisch bezeichnen.
Eigenschaften:
Wie vielleicht schon angedeutet ist Belaine eine sehr… bestimmende Persönlichkeit, die unbewusst davon ausgeht, dass sie alleine die Hauptfigur des Universums ist. Ihre Probleme sind die schlimmsten, ihre Wünsche die dringendsten, ihre Bedürfnisse die wichtigsten. Einen wirklichen Vorwurf kann man ihr dabei nur schwer machen, war sie doch die längste Zeit ihres Lebens genau das, wofür sie sich hält; sie wuchs als Einzelkind einer reichen, alteingesessenen Familie aus Einall auf, ihre wenigen Sorgen drehten sich meistens um das Bezwingen der Langeweile, die unweigerlich anklopfte, wenn man sich noch nie im Leben für etwas anstrengen musste. Zu ihren Mitmenschen hat Belaine ein sehr ambivalentes Verhältnis: Einerseits wird sie, bedingt durch die ständige Abwesenheit ihrer hart arbeitenden Eltern, fast verschlungen von ihrem Drang nach Anerkennung, anderseits hat sie starke Schwierigkeiten, sich auf andere Menschen einzulassen. Belaine ist hypersensibel, was bedeutet, dass ihre Grundempathie auf einem höheren Niveau liegt als bei anderen Menschen, ob sie nun will oder nicht. Sie ist sehr empfänglich für die Stimmungen anderer und kann bereits an kleinen Gesten oder Aussagen auf die Gefühle und Intentionen ihrer Gegenüber schließen, wodurch sie sich mit der Zeit ein beachtliches Gespür dafür entwickelt hat, die Psyche anderer zu zerlegen und zu analysieren. Diese Eigenschaft kommt mit einer großen Kehrseite: Ihre Grundempathie lässt sich weder unterdrücken noch abstellen, weshalb sie sich sicherer fühlt, erst gar niemanden zu nahe an sich heranzulassen, um nicht von der Flut an Eindrücken, Reizen und Implikationen überwältigt zu werden. Schnell werden diese zu viel für Belaine, dann wird sie garstig und unnahbar und beschädigt womöglich sogar Beziehungen, um ihren Abstand zu wahren – ganz im Sinne von „wenn mich niemand leiden kann, dann kommt mir auch niemand zu nahe.“
Belaines Selbstwahrnehmung ist eine der Extreme; auf der einen Seite wuchs sie in einem stetigen Strom aus Bestätigung auf und wurde nie wirklich in Frage gestellt, auf der anderen Seite ist sie sich der Reaktionen, die ihre biestigen Episoden hervorrufen, mehr als bewusst und lebt mit einer tief sitzenden Scham bezüglich ihrer Unvollkommenheit.
Während ihr Umfeld durch materiellen Luxus und Glanz bestimmt wurde, waren emotionale Anlaufstellen schon immer Mangelware: Mama und Papa waren nur selten da und verhätschelten sie in gemeinsamen Momenten schuldbewusst wann immer sie nur konnten, für die Angestellten der Familie war sie bloß ein Teil ihres Jobs, den sie nach Feierabend hinter sich ließen, und ihre Freunde… naja, Belaine hatte nie wirklich Freunde außer ihren Pokémon.
Einzig zu ihrem Onkel, einem zwanghaften Glücksspieler, gefeierten Trainer und zeitweise sogar Mitglied der Top 4, konnte sie ein verständnisvolles Verhältnis aufbauen. Seit jeher wird der Mann von Belaine vergöttert für seine abgeklärte Attitüde, sein Erfolg als Trainer und nicht zuletzt seinen Stil – dass er innerhalb ihrer Familie das „schwarze Schaf“ war kümmerte sie nicht im Geringsten, im Gegenteil, es machte ihn nur cooler. Im Gegenzug war er einer der wenigen, die es überhaupt gewagt hatten, Belaine als Person in all ihren Facetten wahrzunehmen und sie nicht bloß an ihrem Status bemaß.
Die Zeit mit dem getriebenen Astor hat in Belaine eine Macke offenbart, immer auf der sicheren Seite von Wahrscheinlichkeiten stehen zu wollen, wodurch sie Situationen mit ungewissen Ausgängen nicht leiden kann.
Belaine mag:
+ Komplimente
+ High Fashion
+ Ingwertee
+ Pokémonkämpfe (bevorzugt als Zuschauerin)
Belaine mag nicht:
- auf etwas zu verzichten
- Konkurrenz
- Ablehnung
- im Unrecht zu sein
Herkunft:
Belaine entstammt einer bekannten Unternehmerfamilie aus Einall, die seit Generationen die Oberschicht der Region mitbestimmt. Aufgewachsen ist sie auf einem opulenten Anwesen in der Peripherie der altehrwürdigen Stadt Twindrake City unter den wachsamen Augen von Kindermädchen und Erziehern, da ihre Eltern nur wenig Zeit für ihre Tochter hatten abseits ihrer Arbeit; Ihr Vater saß im Verwaltungsrat einer Technologiefirma aus Hoenn, ihre Mutter bereiste als Talentscout für angehende Trainerhoffnungen die Welt, wobei ironischerweise die Förderung ihrer Tochter zu kurz kam. Waren sie doch einmal zuhause, taten sie ihr Bestes, um ihre langen Abwesenheiten so gut wie möglich zu kompensieren – meistens in Form von Geschenken oder sonstigen materiellen Gütern, sodass Belaine ihr Leben lang nie echten Mangel erlebt hatte und auch keinerlei Erfahrungen sammeln konnte, wie sich dieser anfühlt. Ein kompliziertes oder schwieriges Kind war Belaine nie, jedenfalls nicht, solange all ihren Wünschen präzise nachgekommen wurde, was durch ihre Herkunft auch nie ein Problem gewesen ist. Schulbildung erhielt sie als Kind ausschließlich über Privatlehrer, später besuchte sie ein angesehenes Internat, doch nicht einmal der Kontakt zu Gleichaltrigen vermochte sie aus ihrer goldenen Blase zu reißen, hatten doch alle ihre Mitschüler einen ähnlichen Hintergrund wie sie. In dieser Zeit gab es nur eine Person, die die kleine Prinzessin aus ihrem gleichmütigen Trott aus Überfluss wenigstens für eine kurze Weile zu befreien wusste, auch wenn sein Auftauchen stets Augenrollen mit sich zog und hinter vorgehaltener Hand getuschelt wurde, wenn er seiner Verwandtschaft die Ehre gab, weil er wieder einmal pleite war: Der berüchtigte Spieler und Belaines Onkel mütterlicherseits, Astor. Seine Besuche waren immer ein Highlight für das Mädchen, er hatte all diese starken und etwas unheimlichen Pokémon, er beherrschte jeden Taschenspielertrick den es gab, und vor allem umgab ihn diese Aura des Unberechenbaren und Draufgängerischen, die Belaine so faszinierte. Als sie älter wurde und ausgezeichnete Schulnoten nicht mehr wirklich eine Priorität für sie darstellten, besuchte sie ihn öfters in der Pokémon-Liga und sah sich mit Begeisterung die hitzigen Kämpfe an, die er sich mit Herausforderern als allen Ecken der Region lieferte. In dieser Zeit kündigte sich auch langsam die Pubertät an und mit ihr Belaines rebellische Phase. Sie begann sich für Jungs zu interessieren, feierte rauschende Partys, fehlte öfters in der Schule und vor allem warf sie jeder Nichtigkeit mit beiden Händen Geld hinterher, wenn sie sich denn nur eine winzige Chance davon versprach, beliebter zu werden. Sie fühlte sich immer öfters alleine und missverstanden und versuchte diese Gefühle immer öfters mit Exzessen und schwindelerregenden Geldverschwendungen zu unterdrücken, bekämpfte damit aber letztlich nur Symptome – und selbst die wurden immer lästiger. Ihre Eltern hatten ihr Bestes gegeben, möglichst keine Ansprüche an ihre Tochter zu stellen, um ihr eine freie Entfaltung zu ermöglichen, aber als diese zwanzig geworden war und noch immer kein Ziel im Leben hatte außer den neuesten Modetrends nachzurennen, sich unter Kronleuchtern zuzuschütten und Reality TV zu schauen, platzte ihnen der Kragen: Keine finanzielle Unterstützung mehr, bis Belaine nicht endlich etwas „Richtiges“ geleistet und bewiesen hatte, dass sie eine verantwortungsbewusste Erwachsene sein konnte.
Natürlich wollte Belaine dieses Ultimatum auf keinen Fall akzeptieren, doch sie konnte nichts ausrichten gegen das erste Machtwort, dass sie von ihren Eltern zu hören bekommen hatte. Sehr zu ihrem Verdruss hatte ihr Vater sogar schon eine konkrete Idee, wie sie sich nützlich machen sollte; seit Jahren schon war er in diverse wohltätige Spendenaktionen verwickelt, darunter Unterstützung für die neu gegründete Silvally-Foundation in der Alola-Region, die es sich zum Ziel gesetzt hatte, dieses Inselparadies zu bewahren. Belaine sollte dort gemeinnützige Arbeit als Guardian leisten und erst zurückkehren, wenn sie sich „gemacht“ hatte, Widerworte stießen auf taube Ohren. Missmutig leistete sie also ihren Eltern Folge und trat eine Ausbildung als Guardian von Alola an.
Pokémon:
Hunduster (m) „Nott“, Level 19
Fähigkeit: Feuerfänger
Wesen: Hitzig
- Glut
- Smog
- Brüller
- Biss
Was schenkt man einem Kind, das alles hat, zum Geburtstag? Ein Hundusterwelpe natürlich! Von ihrem Onkel hat Belaine den putzigen Vierbeiner gekriegt, der inzwischen nicht mehr so putzig ist wie er einst war, aber er und Belaine verstehen sich nach wie vor blendend – sehr zur Überraschung ihrer Eltern, die fest daran geglaubt hatten, dass sie Nott spätestens nächstes Jahr zur Adoption freigeben müssten. Der schwarze Kläffer ist launisch, laut und leicht einzuschüchtern, eine logische Konsequenz davon, dass er neben seinem Frauchen bisher nur wenig ernsthaften Kontakt zu anderen Menschen oder Pokémon gehabt hat. Beim Gassigehen scheut er sich nicht, alles und jeden anzubellen, zieht dann aber schnell den Schwanz ein, falls dann doch einmal eine Reaktion zurückkommt. Belaine ist es sehr wichtig, dass ihr Hundchen endlich ein Rückgrat ausbildet und übt sich deshalb seit ihrer Ankunft in Alola in Pokémonkämpfen mit ihm.
Plinfa (w) „Chabi“, Level 15
Fähigkeit: Sturzbach
Wesen: Ruhig
- Klaps
- Pikser
- Aquaknarre
- Charme
Chabi und Belaine fanden eher durch eine Laune letzterer zueinander als durch eine schicksalshafte Begegnung; als Belaine das erste Mal ein Plinfa gesehen hatte, hatte ein lieb geäußerter Wunsch und ein süßes Strahlen ausgereicht, damit ihr Vater ihr umgehend eines besorgt hatte. Ein so stolzes und gleichzeitig hilfsbedürftiges Pokémon wie Plinfa mochte rückblickend zwar wie eine furchtbare Wahl für dieses abgehobene Mädchen gewirkt haben, aber durch Belaines unermüdliches Bestreben, ihr Küken zu knuddeln und zu herzen sind die zwei doch irgendwie zusammengewachsen. Chabi ist definitiv das reifere von Belaines Pokémon, sie ist gefasst und zurückhaltend, aber immer da, wenn Nott entweder Aufmunterung oder eine Rüge braucht.
Wunschregion: Alola