Abgabe 1
Ein Drama mit Mafia-Thema habe ich hier nicht erwartet, aber da ich das selbst schon mal gespielt habe, finde ich die Idee spannend. Zum Thema "Konflikte" passt es ja, schließlich ist eine Mafia-Runde voll davon - mit anderen Spieler:innen und auch mit sich selbst, wie es hier die Rolle von Pachirisu zeigt.
Die Funktionen der Rollen in einem Mafia-Spiel kann man gut an den Figuren erkennen - Noctuh, welches beobachtet, Pandir, das Nachtaktionen verhindert, Geradaks, wie es Spieler:innen trackt und die "sheependen" Bisasam, die alles glauben, was die (angeblichen) PR's ihnen erzählen. x3 Etwas unsicher bin ich bei Impergator, welches eigentlich einmalig einen Lynch eigenmächtig entscheiden kann, das aber nicht tut, da der Lynch durch Abstimmung entschieden wird. Vielleicht konnte es sich vorher confirmen oder so, weshalb es jetzt Townlead spielen und die Verhandlung führen darf.
Die Erwähnung der Spielleitung ist ein Bruch der Vierten Wand, was ich persönlich immer ganz witzig finde, zumal das hier von einem der Bisasam kommt, die sowieso nicht wirklich Teil der Handlung und eher zur Unterhaltung da sind.
Wenn man es genau nimmt, kann die Handlung so nicht in einer Mafia-Runde passieren, da Lucario nichts von Pandirs und Geradaks' Aktionen wissen könnte (außer durch private Kommunikation vielleicht). Und warum sollte Lucario überhaupt Pikachu besucht haben wollen, wo es doch wusste, dass es Pikachu ist? Naja, ich nehme an, das zum Zweck der Spannung und Nachvollziehbarkeit hier künstlerische Freiheit zum Einsatz kam.
Abgabe 2
Ich habe das Gefühl, diese ernste Handlung passt nicht so ganz in diesen kleinen Rahmen. Durch die vielen Zufälle, wie Roses Zusammenbruch bei der Verlobung oder der Herzstillstand gerade in dem Moment, als Daniel sich im Krankenhaus befindet, wirken die Szenen ein wenig gestellt und vor allem ziemlich gehetzt. Besonders die Stelle im Café, als Daniel aggressiv gegenüber seinem Freund wird und später sogar den Arzt bedroht, war mir ein kleines bisschen zu dramatisch, allerdings kann ich mir auch vorstellen, dass seine Nerven einfach extrem angespannt waren.
Dennoch finde ich, dass das Thema generell authentisch behandelt wurde (auch wenn ich mich damit nicht auskenne) und sehr eindrücklich Daniels Gefühle geschildert hat. Beim Auftritt der Krankenschwester habe ich wirklich Gänsehaut bekommen.
Mir persönlich sind zu viele Regieanweisungen enthalten. Vor jedem Zitat ein Gefühl bzw. eine Sprechweise einzufügen, halte ich eigentlich für unnötig, da viele davon schon durch den Inhalt des Gesprochenen offensichtlich werden und eher ablenken. Etwas unsicher bin ich mir auch bei dem langen gedanklichen Monolog im Café, da es nicht ganz leicht sein dürfte, das aufzuführen, wozu Dramen letztendlich da sind.
Insgesamt finde ich es aber bemerkenswert, dass sich hier an ein so schwieriges Thema getraut wurde, welches auch gut umgesetzt werden konnte.
Abgabe 3
Hier habe ich ein-, zweimal nachlesen müssen, bis ich das Drama ganz verstanden habe. Im ersten Vers dachte ich durch die Formulierung erst, beide hätten jeweils einen Hund namens Waldi. ^^
Es wundert mich etwas, dass man einen Hund tatsächlich mit einer Katze verwechseln können soll und vor allem, wo Klaus auf einmal die Lupe her hat - nicht unbedingt etwas, was ich immer zum Gassigehen mitnehmen würde. Aber letztendlich glaube ich, dass dieses Drama eher eine Art Sketch sein soll und daher nicht zum Hinterfragen gedacht ist.
Vom Humor her hat es mich nicht so ganz gepackt, aber das ist eine sehr subjektive Einschätzung. Die Art der Szene mag ich eigentlich trotzdem, und mir gefällt es, dass Katzen hier als den Hunden überlegen dargestellt werden (was natürlich vollkommen der Wahrheit entspricht, hehe <3).
Abgabe 4
Hmm, damit kann ich leider nicht viel anfangen, tut mir leid. Der Titel ist sicherlich auffällig, nicht nur durch den Capslock, sondern auch wegen der Prägnanz und Unseriösität. Ich finde es interessant, dass das Wort "doof" in irgendeiner Form in jedem Vers außer dem letzten vorkommt, und Alpha und Beta sich gerade in diesem außnahmsweise einig sind. Allerdings kommt diese Sinneswandlung etwas zu plötzlich, nachdem sich die beiden so heftig gekabbelt haben.
Bei dem Wort "ser" bin ich nicht sicher, ob das eine Art Dialekt sein soll und "sie" bedeutet, oder ob hier ein i fehlt und das Pronomen "sier" gemeint ist, das würde mich interessieren.
Abgabe 5
Dieses Drama hat zwei Teile, wobei der erste im Prinzip ein "Drama im Drama" ist. Das finde ich sehr spannend und ist eine tolle Idee, zumal man das zu Beginn noch nicht weiß. Auch sonst mag ich diesen Teil, weil er mich an eine moderne, leicht satirische Fabel erinnert. Jedenfalls ist der Dialog überraschend und ich habe diesen Verlauf so nicht vorhergesehen, was ich immer sehr wichtig finde.
Der zweite Teil kommt dann auch unerwartet. Ist das am Ende ein Bruch der Vierten Wand? Das hätte vielleicht noch etwas ausführlicher dargestellt werden können. Auch hier sind mir etwas zu viele Regieanweisungen verbaut worden, aber insgesamt gefällt mir die Selbstironie dieser Abgabe.
Abgabe 6
Oh, das ist etwas ganz anderes. Von der Form her schon mal ein großes Lob an di:en Autor:in - nicht nur ist alles durchgängig gereimt, sondern die beiden Konfliktparteien sind auch stilistisch sehr deutlich voneinander zu unterscheiden: Die Reime der Gang machen manchmal einen erzwungenen und dadurch amüsanten Eindruck, die extrem gewählte Sprechweise des Studentenclubs wirkt total überheblich und gestelzt.
Für mich ist dieses Drama bisher auch die beste Umsetzung des Themas, denn hier steht wirklich ein offensichtlicher Konflikt im Mittelpunkt, auch wenn der Grund anfangs nicht konkret benannt wird. Auf der einen Seite steht die wilde Gang mit einer typischen klischeehaften Jugendsprache, auf der anderen die feinen Schnösel des Studentenclubs. Dazu passt auch der Titel sehr gut. Beide Fraktionen sind etwas überspitzt und stereotypisiert dargestellt und ihre Ausdrucksweise wirkt besonders durch den stetigen Wechsel schon ziemlich absurd, was ich aber für ein Drama absolut passend finde. Der Auftritt der alten Dame ist eine gute Pointe und ein sinnvoller Abschluss für die Szene. Mir gefällt auch ihr leicht ironischer Ton, der sich über die Auseinandersetzung der Jugendlichen ein wenig lustig macht.
Außerdem ist dieses Werk mMn ein gutes Beispiel dafür, dass ein Drama auch ganz ohne Regieanweisungen funktionieren kann, denn ich konnte mir ohne Hinweise dennoch gut vorstellen, in welchem Tonfall die Figuren sprechen.
Abgabe 7
Hier geht es wieder um eine Gerichtsverhandlung, die aber am Ende damit aufgelöst wird, dass es sich nur um ein Spiel zweier Kinder gehandelt hat. Eine nette Idee, den Konflikt auf diese Art aufzulösen. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die beiden Brüder diese Szene wirklich so gespielt haben - da widerspricht mMn der Teil mit der untreuen Frau Hase, was irgendwie nicht zu einem Kinderspiel passt. Ansonsten kann ich mir gut vorstellen, dass einer der Brüder den anderen beschuldigt, sein Plüschtier "entführt" zu haben und ihn daraufhin verhören wollte. Jedenfalls ist das Ende dieses Dramas nicht wirklich vorhersehbar, auch wenn der Hinweis am Anfang, dass der Raum eigens für diesen Anlass umgestaltet wurde, schon verraten hat, dass es keine normale Gerichtsverhandlung ist.
Leider sind hier einige Rechtschreib-, Tipp- und Grammatikfehler enthalten, was mich etwas wundert, weil ja eigentlich die Rechtschreibprüfung angeboten wurde und ich mir nicht vorstellen kann, dass die Fehler dem Komitee nicht aufgefallen sind. Vielleicht wurde sie nicht in Anspruch genommen. Das ist schade, weil mich diese Stellen immer kurz aus dem Lesefluss herausbringen.
Was ich auch noch anmerken möchte, ist der Sprachstil - an sich passt die fast schon extrem formale Ausdrucksweise der Figuren zur Situation, aber manche Wendungen und vor allem die Schachtelsätze lassen es schwierig für mich werden, das Drama flüssig zu lesen. Manche davon hätte man locker unterteilen können. Inhaltlich finde ich das Drama gelungen, formal könnten noch einige Dinge verbessert werden.
Abgabe 8
Ich hab die Namen nicht gegoogelt, sondern einfach kurz bei den anderen Kommentaren nachgeschaut, hehe. Ohne die Parallele zum Teekochen wäre der Inhalt dieses Dramas für mich sehr schwer zu interpretieren (wobei der Titel noch einen Hinweis gibt), aber mit diesem Wissen finde ich die Umsetzung total interessant. Es passt auch erstaunlich gut, denn beim Teekochen nimmt das vorher farb- und geschmacklose Wasser die Aromen des Tees und auch eine andere Färbung an, was mit den Gegenständen, die Vatn Teblad klaut, gut verdeutlicht wird. Auch, dass der Tee am Ende das Zimmer wieder verlässt, wo es gerade "genießbar" geworden ist, ist exakt das, was beim Teekochen passiert. Ich mag diese Idee, die ist wirklich kreativ.
Stilistisch hat der Text auch ein hohes Niveau, und ich finde es toll, wie deutlich die Persönlichkeiten der beiden Figuren gemacht werden. Es ist wirklich amüsant zu lesen, wie unverschämt und sorglos Vatn sich benimmt, während Teblad sich offensichtlich unwohl fühlt und über Vatns Verhalten empört ist. Eventuell hätte man es auch so schreiben können, dass Teblad derjenige ist, der ungefragt seine Sachen herumliegen lässt und Vatn sich darüber aufregt, das würde noch den Aspekt des kochenden Wassers verdeutlichen. Aber auch so ist dieses Drama eine wirklich gelungene Abgabe.
Abgabe 9
Diese Abgabe finde ich etwas schwierig zu deuten. Ich gehe davon aus, dass Cy der Zyrus aus Pokémon ist, aber anscheinend noch vor seinem Aufstieg zum Boss von Team Galaktik. Vik hingegen kann ich nicht wirklich einordnen. Er erinnert mich an den Arenaleiter von Sonnewik, weil er offenbar eine Elektro-Arena (in Sinnoh?) leitet, aber der heißt Volkner und nicht Viktor. Außerdem wäre es mir neu, wenn er früher mal ein Freund von Zyrus gewesen ist. Ansonsten bleiben noch Barrys Vater und der Swosh-Protagonist, aber das sind eigentlich beides keine Arenaleiter.
Auch hier sind ein paar kleine Fehlerchen drin, aber es ist nicht wirklich störend. Der Konflikt als Thema tritt etwas in den Hintergrund, das ist eher ein nettes Gespräch zwischen zwei Freunden über ihre Alltagsprobleme. Vielleicht erkenne ich den zentralen Punkt des Dramas nicht, aber mir fehlt hier eine konkrete Handlung.
Abgabe 10
Wow, das ist echt toll. Die Art, wie hier den Organen eine konkrete und dabei wirklich authentische Persönlichkeit gegeben wird, beeindruckt mich sehr. Die Interaktionen zwischen Kopf und Herz, die offenbar das Sagen haben, sind sehr gegensätzlich - der Kopf ist eher pessimistisch bis realistisch, das Herz anfangs voller Optimismus, aber auch leicht zu verängstigen oder enttäuschen.
Noch besser gefällt mir der Mund, der die Exekutive des Körpers bildet und ohne die Anweisungen etwas verloren ist. Die Pointe am Ende, dass das Auge sich nur geirrt hat, finde ich gelungen und bildet mit dem ersten Vers einen schönen Rahmen. Aber auch der Einwurf der Lunge ist eine witzige Idee, um das Geschehen am Ende noch in eine andere Relation zu setzen - denn bisher war "er" der Mittelpunkt des Gesprächs und wird von der Lunge dann heruntergespielt. In meinen Augen (hihi) eine super Idee, tolle Umsetzung und insgesamt ein perfektes Gesamtbild.
Abgabe 11
Am Anfang dachte ich, dass es sich hier um ein belehrendes Drama handelt, welches den Leser daran erinnert, dass er beim Studieren ebendieses Werks höchstwahrscheinlich selbst gerade prokrastiniert und hatte schon so ein unangenehmes Gefühl (und das, obwohl es nicht mal auf mich zutrifft!). Aber tatsächlich entwickelt sich die Szene doch ganz anders als erwartet und schon allein wegen dieser Unvorhersehbarkeit mag ich das Drama sehr.
Die Idee, dass der Engel plötzlich auf die Seite des Teufels wechselt und das Ich auf einmal selbst das Gewissen spielt, finde ich ziemlich witzig. Dabei spitzt sich die Situation immer mehr zu - anfangs ist der Engel noch streng, dann wird ihm seine Aufgabe aber zunehmend gleichgültig und am Ende ist er sogar völlig unverantwortlich. Der Humor ist hier gut getroffen und ich gebe einen Pluspunkt für den Pokémon-Bezug. :3
Jetzt interessiert es mich aber echt, welches Pokémon die drei sich dort angesehen haben...
Abgabe 12
Das könnte etwas schwierig für mich werden, da ich noch nie von diesem Fandom gehört habe (jaja, Asche über mein Haupt). Interessant ist schon mal der Aufbau mit der Unterteilung in 5 Akte wie bei einem klassischen Drama. Das Setting wird im ersten Akt auch gut erklärt, sodass man als Außenstehende:r die Handlung nachvollziehen kann, aber das Gespräch wirkt auch mit den vielen Hintergrundinfos nicht gestellt.
Am meisten gefällt mir Gary Stephens ironischer Humor bei seinem traurigen Schicksal, durch den das Drama trotz des angespannten Verhältnisses zwischen den beiden Figuren amüsant wird. Seine Antworten auf Kilnass sind wirklich gute Konter. Die Veränderung von Kilnass' Einstellung ist interessant geschrieben und für mich auch nachvollziehbar, weil sie nicht so abrupt geschieht, sondern durch den Schreibprozess klar wird, dass die Szenen zeitlich etwas auseinander liegen.
Beim fünften Akt bin ich etwas skeptisch, ob es nicht besser gewesen wäre, diesen wegzulassen und stattdessen zwischen dem dritten und vierten noch einen einzufügen. Der vierte Akt enthält ja normalerweise ein "retardierendes Moment", was mir hier ein wenig fehlt. Eventuell hätte man die Zusammenarbeit der beiden kurz darstellen können, inklusive eines kleinen Streits, der diese zaghafte Harmonie kurz gefährdet. Dann wäre der Teil, in dem Gary Stephens eine Revolution vorschlägt, mMn ein sehr guter Abschluss. Aber vielleicht war das mit dem klassischen Dramenaufbau auch gar nicht so beabsichtigt. Insgesamt finde ich das Werk dennoch sehr gut gelungen.