Ich habe mich eine Zeit lang nie mit asiatischen bzw. eben den Kdramas beschäftigen wollen, da ich nicht ganz verstehen konnte, was andere Leute mit den Serien, die in einem komplett anderen Land mit komplett fremd aussehenden Menschen und den fremd klingenden Namen der Schauspieler verbinden konnten. Erst durch Kpop, lockerte sich bei mir so diese Einstellung, zwar hab ich mich dann immer noch eine Zeit lang fern aus diesen Sachen gehalten (lol), aber irgendwann begann bei mir die Phase, wo ich auch angefangen habe, mich mehr für die Kultur und die Sprache Koreas zu interessieren. Ich habe mich mittlerweile etwas mehr mit der koreanischen Sprache beschäftigt, als ehm... the average Kpop Stan, behaupte ich mal und für mich sind diese Webdramas eine sehr gute Möglichkeit, um nur ansatzweise, irgendwie mit der Kultur und der Sprache DORT in Kontakt zu kommen. Also ja, mein Konsum an Kdramas erfolgt aus eher edukativen Gründen, aber es ist nicht so, als würde ich mir einfach irgendeine Serie angucken, denn oft hab ich auch Serien angefangen, die mich irgendwann überhaupt nicht mehr interessierten, oder die einfach von Anfang an mega weird und cringe waren xD
Ich halte daher oft Ausschau nach neuen Serien, die meinen Ansprüchen und meinen Vorlieben interessieren.
Am Anfang war es ein wenig schwierig, da ich nur von Kdramas was gehört hatte und Ausschau nach diesen hielt, mein größtes Problem mit Kdramas ist aber... die Länge der einzelnen Episode... denn meistens läuft diese länger als eine Stunde (ughs), was für mich dann doch zu viel des Guten ist.
Irgendwann hab ich dann die Webdramas gefunden und... ich hab mich dann sofort in diese verliebt Genau das, was ich gesucht habe. Kurz, knackig, lustig, süß... viele Webdramas sind auch gezielt an Leuten gerichtet, die Koreanisch lernen und haben laufend Untertitel auch Koreanisch angezeigt, sodass man diese gleich mitlesen kann! Da lern ich auch mal 1-2 neue Wörter beim Zuschauen. Oft dauert eine Folge nur 15-20 Minuten.
Ein Kdrama, das man vielleicht immer noch auf Netflix gucken kann und welches ich gerne weiterempfehle, ist "My First Love Story" (sehr einfallsreicher Titel), also den fand ich bis jetzt am unterhaltsamsten und den hab ich auch nicht gedroppt, wie andere Kdramas und bis zum Ende geschaut. Die Serie ist kein krasser Shit und der Plot war an manchen Stellen absehbar (was generell so ein Kritikpunkt bei vielen asiatischen Dramen ist), aber ich fand die Handlung trotzdem ganz witzig und die Charaktere interessant. Es gibt auch weitere, mit unterschiedlichen Settings; es gibt auch eine (Netflix?)-Krankenhaus-Serie (Hospital-Playlist), wo ich mir nur die erste Folge angeguckt habe und welche ich sehr gut fand (auch wenn mit die Ärzte viel zu jung für ihre dargestellte Erfahrung aussehen), aber die erste Folge dauert glaub ich 1 Std und 10 Min oder so .
Webdramas, die ich weiterempfehlen würde, wären zum einen A-Teen Staffel 1, A-Teen Staffel 2, In Seoul Staffel 1 und In Seoul Staffel 2. Von den beiden gefällt mir In-Seoul besser, also ich finde vor allem Staffel 2 mega nice. Zwar wird Kpop für kommerzielle Gründe in den Titeln der ersten paar Folgen benutzt, aber der Webdrama hat tatsächlich nur sehr wenig was mit BTS zu tun (Hauptcharakter ist ein BTS-Stan und das ist nur in der 1. Folge irgendwie ein großes Thema xD), sonst ist der Rest schon ganz realistisch mit Stress vor dem Studium, Umziehen in eine große Stadt etc, auch wenn immer noch sehr verniedlicht dargestellt. Staffel 2 gefällt mir noch viel besser als Staffel 1, also da fand ich einige Folgen echt sehr gut gemacht und sehr lustig,
Bei A-Teen spielen auch einige Kpop-Idols mit und einige andere bekommen ein Cameo (NCT Dream, Stray Kids und Seventeen), A-Teen hat eine sehr typische Highschool-Love Handlung mit sehr vielen für asiatische Serien bekannten Plot-Points aka Bullying und Gerüchte in der Schule, was im vergleich zu Hollywood doch sehr viel harmloser dargestellt wird, mit etwas mehr "Fokus auf Studium und Druck durch Eltern", was man so aus Asien kennt, ist aber denoch sehr unterhaltsam und gehört zu den beliebtesten neuen Webdramas, die ich kenne. Gibt noch weitere, aber die meisten sind sehr ähnlich wie A-Teen mit sehr ähnlichen Plot-Points und Charakteren und deswegen auch nicht weiter nennenswert, wie ich finde.
Kritikpunkte an Kdramas, die ich so hätte, welche man aus meinen vorigen Text auch so teilweise rauslesen kann: oft eine absehbare Handlung, sehr unrealistisch verniedlichte Charaktere und Handlung, Bullying wird nicht ganz so effizient dargestellt (meistens kann man die Gründe für das Bullying überhaupt nicht verstehen und ein deutlich hübsches, gutaussehenden Mädchen, wird von anderen als hässlich bezeichnet... nimmt die Seriosität des Themas weg, vor allem in den Webdramas), die Charaktere wirken oft sehr oberflächlich...
Dennoch stören mich die meisten Kritikpunkte nicht sooo sehr, da ich, wie gesagt, vor allem aus edukativen Gründen gucke. Man sollte bei den Dramen nicht ganz so hohe Ansprüche haben, was Plot und Charaktere angeht. Kurz angemerkt: Wer was viel Seriöseres aus Südkorea sucht, der soll sich Filme wie Parasite, Mother, Memories of Murder und Burning angucken.
Also im Vergleich zu Hollywood muss ich sagen, dass ich generell Spaß daran habe, niedlichere Lovestories zu verfolgen. Mittlerweile hab ich das Gefühl, dass Hollywood immer mehr und mehr auf Nacktheit und Sex setzt (wie sagt man so schön: sex sells), also gerade sowas wie Sex Education und 13 Reasons Why ist mir dann doch zu viel, da gucke ich mir zur Abwechslung gerne mal was aus Südkorea an. Ich muss auch sagen, dass ich mit der gewaltverherrlichen Natur von Hollywood nicht mehr so gut klarkomme, wie früher, also ich finde besonders graphische Darstellungen aka GOT-Style eher unnötig heutzutage. Bei den Dramen merkt man, dass die Koreaner da sehr selten die Grenzen überschreiten, manchmal wünsch ich mir zwischen den Charakteren mehr Chemistry, aber oft appreciate ich auch diese Handlungsstränge, die kaum Nacktheit zeigen und wo nur ein paar Küsse gezeigt werden.
Obvsl interessiere ich mich viel weniger für Manhwas und Webtoons, da man da nicht so viel von der Sprache und der Kultur mitbekommt, wie in den Kdramas und Webdramas.