Nur mal so um das vorneweg zu sagen, bezüglich der Gefahr einer schweren Corona Erkrankung unter 50: Nach einer Statistik von Public Health England (Quelle Seite 13/14) sind unter insgesamt 53.822 ungeimpften "delta cases", also Leute die nachweislich an Delta erkrankt sind, grade mal 2.248 Personen deswegen ins Krankenhaus gegangen (~5%). Das bedeutet nicht, dass sie auch so schwer erkrankt sind, um im Krankenhaus bleiben zu müssen. Das sind nur 695 Leute gewesen (ein bisschen mehr als 1%) und selbst davon war der Verlauf von nur 6 Personen so schlimm, dass er tatsächlich tödlich endete. Das ist natürlich sehr traurig, aber wenn man rein statistisch geht, was hier ja viele gerne machen, dann ist das ja durchaus eine vernachlässigbare Wenigkeit.
Wenn man das dann mal vergleicht, von den 3.689 vollständig geimpften "delta cases" unter 50 sind ganze 348 Leute ins Krankenhaus gegangen (~9.5%) und 80 davon waren so schwer erkrankt, dass sie über nacht bleiben mussten (ein bisschen mehr als 2%). Es ist niemand gestorben (yay!), aber wie eben schon festgestellt ist der anteil der gestorbenen Infizierten unter 50 eh statistisch vernachlässigbar.
Was man jetzt sehr gut aus den Zahlen schließen kann: Auch wenn bei deutlich mehr ungeimpften Personen eine Infektion festgestellt wurde (was jetzt nicht heißen muss, dass mehr erkranken, sondern nur dass es häufiger auffällt, zum Beispiel durch die Testpflichten, von denen geimpfte ja doch sehr schnell befreit wurden), ist der Anteil schwerer Fälle bei geimpften doppelt so groß wie bei ungeimpften Personen unter 50.
Da haben wir noch nicht mal über mögliche Langzeitfolgen einer Coronainfektion gesprochen, die noch nicht absehbar sind
dagegen wird eine Coronainfektion völlig unproblematisch gesehen, obwohl hier tatsächlich nicht absehbar ist, was das Virus langfristig im Körper anrichten kann, selbst wenn man nur einen milden Verlauf hat.
Das ist ja nun nicht das erste Covid Virus, das wir haben, das ist ja allgemein bekannt. Langzeitfolgen der Viren bei Erkrankungen sind bei milden Verläufen soweit ich das ergooglen konnte nicht bekannt. Warum soll es dann jetzt bei diesem Virus plötzlich so wahrscheinlich sein, wenn bei verwandten Viren das Problem nicht wirklich aufgetreten ist?
Außerdem: Was hilft dir denn dann die Impfung dagegen? Wenn man Angst vor Langzeitfolgen von milden Verläufen hat und die Impfung, wenn überhaupt, nur vor schwerern Verläufen schützen soll, dann sind geimpfte dem Risiko einer Langzeitfolge doch genauso ausgesetzt, wie ungeimpfte Personen, die einen milden Verlauf haben. Zumindest gehe ich jetzt mal nicht davon aus, dass irgendwer hier wirklich glaubt, dass Corona-Viren kleine Gehirne haben und sich denken "oh nein guck mal, der ist geimpft, dem dürfen wir nicht weh tun, das verbietet unser Moralkodex einfach".
Außerdem noch zu Langzeitfolgen von Corona: Viele der Long-Covid Symptome sind keine Symptome der Erkrankung, sondern der menschgemachten Umstände. Es sind Symptome von Depressionen und psychischen Erkrankungen, nicht weil man Corona hatte, sondern weil man sich seit jetzt über 1,5 Jahren daurhaft in Lockdowns, Einschränkungen, Ängsten, Druck und Zwängen befunden hat.
Folgeerscheinungen schwerer Infektionen wie Atemwegsbeschwerden und körperliche Beeinträchtigungen auch noch einige Wochen nach der Infektion gibt es natürlich, sind aber auch nichts Neues. Das gibt es auch bei schweren Grippeverläufen. Der Unterschied ist nur, da wissen wir inzwischen, wie man sie richtig behandelt. Das wussten wir bei Corona vor 1,5 Jahren noch nicht, es gab viele falsche Behandlungen, was natürlich zu mehr Problemen geführt hat. Aber wir lernen immer mehr über die Behandlungsmethoden für Corona und werden auch daher immer besser darin, schwere Verläufe so zu behandeln, dass Langzeitfolgen seltener werden, bis sie irgendwann wie bei der Grippe auch kein Thema mehr sind, vor dem man Angst haben muss.
während solche Langzeitfolgen bei der Imfpung schlicht nicht zu erwarten sind.
Selbst wenn sie nicht zu erwarten sind, finde ich es menschlich sehr verwerflich, Leuten ihre Bedenken so runterzureden. Es ist ein neues Impfverfahren, mit dem man noch nicht viel Erfahrung hat. Niemand weiß, ob es damit Probleme geben wird oder nicht. Ich werde nicht sagen dass es definitiv welche geben wird, aber ich finde es auch für falsch so zu tun, als wäre es das absolut unfehlbare Heilmittel. Man weiß es eben nicht. Und Unsicherheit ist generell ein sehr berechtigter Grund für Bedenken.
Wer sich ohne medizinische Indikation nicht impfen lässt, soll dann halt auch mit Einschränkungen leben,
Niemand "soll dann halt auch" mit Einschränkungen leben müssen, weil er eine Impfung aus Bedenken für sein körperliches Wohlergehen nicht machen möchte. Generell sollte niemand "dann halt auch" mit Einschränkungen wegen medizinischen Entscheidungen leben müssen. Das ist sehr gefährliches Denken. Es gibt die Maßnahmen, die uns schützen sollen. Und wenn grade ein junger Mensch mit einem guten Immunsystem davon überzeugt ist, dass er keine Probleme mit einer Infektion haben wird, warum sollte die Person dann gezwungen werden müssen, sich zu impfen, oder eben "dann halt auch" nichts mehr tun zu dürfen? Seit wann sind gesunde Menschen ein Problem? Und seit wann entscheidet ein Impfstatus plötzlich alleine darüber, wann jemand gesund ist und wann nicht?
Wenn wir also wieder vernünftig miteinander leben können wollen
Wenn wir also wieder vernünftig miteinander leben können wollen sollte sich jeder mal wieder entspannen, Krankheiten als etwas natürliches ansehen, was zum Leben dazugehört, Anschuldigungen und Schubladendenken wieder sein lassen und aufhören, sich anzumaßen, darüber entscheiden zu können, ob eine Person, ganz egal welchen Impfstatus sie hat, jetzt die ultimative große Gefahr für die Menschheit ist oder nicht.
die 2G-Regelung auf Supermärkte anzuwenden hielt ich ebenfalls für eine dumme Idee.
Das ist nicht nur eine dumme Idee, das ist rechtswiedrig. Du darfst keine Menschen, egal welchen medizinischen Status sie haben, von der Grundversorgung ausschließen. Supermärkte sind Grundversorgung. Apotheken auch. In solchen Geschäften darf es keine 2G Regel geben, nicht mal eine 3G Regel, insbesondere nicht, wenn die Tests jetzt Geld kosten (so zwischen 10-40€ pro Test, je nachdem wo du bist). Das verstößt gegen das Menschenrecht auf frei zugänglische Grundversorgung.
Und in dem Fall bleiben dann halt nur Maßnahmen übrig, die Zwang ausüben.
Und in dem Fall bleibt dann halt nur, sich damit abzufinden, dass Corona immer da sein wird und wir wieder ein normales Leben ohne Maßnahmen und Zwänge führen müssen.
Das erinnert mich an eine Aussage eines Mediziners in einer belgischen Nachrichten/Talkshow (ich spare mir hier mal einen Link, man hat dazu zum einen eh nur Zugriff mit einem Account, der über eine Telefonnumer aus dem belgischen Netz registriert ist und zum anderen habe ich jetzt keine Lust dazu, gut einen Monat an Sendungen durchzugehen um genau die 10 Minuten zu finden, in denen er das sagt, also müsst ihr mir jetzt entweder damit glauben oder ihr tut es nicht. Falls doch jemand danach suchen möchte, die Sendung heißt "terzake" und gibt es auf vrt.be). Er sagte, dass es das Schicksal eines jeden Corona-Viruses ist, irgendwann einfach als Erkältung zu enden. Dieser hier ist keine Ausnahme.
Wer übrigens als junger Mensch merkt, dass er kein besonders gutes Immunsystem hat (und das keine Vorerkrankung als Grund hat): Es ist ein modernes Problem, dass wir grundsätzlich sehr anfällig für Mangelzuständen von Vitaminen und Spurenelementen sind. Einige davon sind sehr wichtig für unser Immunsystem, wie Vitamin D oder Zink. Beides kann man sehr gut supplementieren, wenn man es nicht schafft, seinen Tag so zu gestalten, dass man die Mangelzustände durch Sonne oder Nahrung ausgleichen kann. Es ist ebenfalls sehr einfach, zu seinem Hausarzt zu gehen und eine gezielte Blutuntersuchung zu erfragen, um herauszufinden, ob man einen Mangel in diesen Bereich hat und dann mit seinem Arzt zu besprechen, wie man diesen therapieren kann. Allein damit tut man seinem Immunsystem schon viel Gutes und kann sich damit sehr gut gegen alle möglichen Erkrankungen schützen. Eine Impfung ist also eine Möglichkeit sich zu schützen, aber nicht die Einzige, auch wenn es einem im Moment gerne so eingeredet wird.