Bleiben wir doch beim Karneval. Tragen einer Maske fällt weg, Abstandsregeln gibt es keine, gelüftet keine Ahnung.
Ich habe ganz allgemein gesagt, dass Hygieneregeln für Geimpfte und Nichtgeimpfte gleichermaßen gelten und nicht etwa davon abhängig gemacht werden, ob man geimpft ist oder nicht. Über die Sinnhaftigkeit oder Sinnlosigkeit, bei solchen Events auf Hygieneregeln zu verzichten, bzw. diese Events überhaupt stattfinden zu lassen in Anbetracht der jetzigen Lage, hab ich keine Aussage getroffen.
Merkst du, wie du von einem Themenkomplex zum nächsten springst und gegen Strohmänner argumentierst? Über all diese Dinge können wir gerne auch sprechen, aber unabhängig von der Frage, wie sinnvoll eine Impfung ist. Denn im Gegensatz zu politischen Entscheidungen, Gesetzesänderungen und der Umsetzung von Konzepten für den Infektionsschutz, die Zeit und bürokratischen Aufwand erfordern, ist eine Impfung schnell und einfach getätigt vom Einzelnen und der Nutzen, der daraus entsteht ist enorm.
Also wie gesagt, dass sehe ich aktuell absolut nicht bei den Zahlen. Bei dem Schutz vor einem schweren Verlauf gehe ich mit aber was Ansteckung und Übertragung angeht würde ich das nicht sagen vor allem nicht bei länger zurückliegenden Impfungen
Vielleicht hast du ja Zahlen und Daten, die mir nicht vorliegen. In diesem Fall wäre es hilfreich, eine konkrete Quelle zu nennen. Die bisherige Datenlage legt nahe, dass die Virenlast nur bei denjenigen Geimpften so hoch ist wie bei Nichtgeimpften, die einen Impfdurchbruch hatten. Aber so oder so: ist die Tatsache, dass eine Impfung auch bei Delta effektiv vor einem schweren Verlauf schützt nicht Grund genug? Denn die Daten zeigen ja, dass der Großteil der Erkrankten, die mit schwerem Verlauf im Krankenhaus oder gar auf der Intensivstation landen, nicht geimpft sind. Und dass unter diesen Personen auch immer mehr jüngere zu verzeichnen sind.
Richtig, wo wir dann wieder bei Wahrscheinlichkeiten sind. Das gehört zum Leben dazu in allen Bereichen. Davor habe ich eben keine Angst weil die Wahrscheinlichkeiten sehr klein sind.
Richtig. Und um diese Wahrscheinlichkeiten möglichst gering zu halten, werden auch Sicherheitsmaßnahmen in allen möglichen Lebensbereichen getroffen. Dass es Autounfälle gibt, heißt ja auch nicht, dass Sicherheitsgurts und Airbags keinen Sinn machen. Und anders als dein Würfel-Beispiel suggeriert, sind die Risiken infolge einer Infektion und Erkrankung exorbitant höher als bei einer Impfung. Zumal selbst die sehr seltenen Nebenwirkungen, die infolge einer Impfung auftreten, bei einer richtigen Infektion noch deutlich häufiger und stärker aufkommen. Weswegen es ja auch keine Abwägung ist, welche Nebenwirkungen einem lieber sind.
Mein Kollege (doppelt geimpft) war im Sommer auf Mallorca und hat dort so wie immer Urlaub gemacht. Als er wieder zurückkam ging er 2 Tage arbeiten und war dann krank mit Corona. Der war fast 2 Wochen außer Gefecht und hatte auch noch längere Zeit Probleme beim atmen. Eine Bekannte (ungeimpft) war auch fast 2 Wochen flach.
Diese anekdotische Evidenz bringt uns nicht weiter. Verlassen wir uns lieber auf empirische Daten. Wenn die Datenlage sagt, dass Geimpfte sehr guten Schutz vor schweren Verläufen genießen - besonders nach einer Auffrischungsimpfung, dann wird das doch wohl aussagekräftiger sein als deine Handvoll von Bekannten.
Du kannst deine Einstellung nicht auf jeden anderen Menschen projizieren. Die Impfung ist eine eigene Entscheidung die jeder selbst zu treffen hat und letztlich ist die Entscheidung sich nicht impfen zu lassen zu akzeptieren.
So einfach ist das nun mal nicht. Denn in diesem Fall hat die Entscheidung des Einzelnen Auswirkung auf das Kollektiv. Auswirkungen nicht nur in Form von Weitergabe des Virus, sondern auch die daraus resultierende Belastung des Gesundheitssystems. Und ja, Menschen belasten das Gesundheitssystem auch auf andere Weise durch ihre individuellen Entscheidungen, aber nirgends ist das Kosten-Nutzen Verhältnis so offensichtlich wie in dieser Situation, wo wir ein Virus haben, welches sich extrem schnell ausbreitet, viele schwere Verläufe und die damit verbundene schlagartige Überlastung des Gesundheitssystems mit sich zieht und darüber hinaus für viele Tode verantwortlich ist, und welchem man in Form einer Impfung sehr einfach, schnell und sicher entgegenwirken kann, obgleich natürlich auch weitere Maßnahmen erforderlich sind.
Bei diesem Kosten-Nutzen Verhältnis auf individuelle Freiheit zu beharren und damit zu argumentieren, dass es immer ein Restrisiko geben wird auf andere Weise zu verunglücken, ist fragwürdig.