Woher hast du das? Von einem dieser oberflächlichen Motivationstrainer? Es gibt sehr viele Leute, die mit sehr realen Erkrankungen zu kämpfen haben, aber sure... ist erlernte Hilflosigkeit.
Ich rede hier ganz allgemein von der Einstellung, dass wir uns als Gesellschaft in einem dauerhaften Krisenmodus befinden müssen, in dem die Pandemie nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken ist und der bloße Wunsch, sich nach 2 Jahren zumindest periodisch, wo wir uns eben nicht mit einer hohen Zahl schwerer Verläufe konfrontiert sehen, zurückzulehnen, mit blankem Egoismus und gar Menschenfeindlichkeit gleichgesetzt wird.
Man misst nicht an Steuergeldern, wie viel einem das Leben von seinem Umfeld Wert ist, die darauf angewiesen sind, dass sich andere regelmäßig testen.
Mir ist halt auch scheißegal, wie viel es kostet, um vll. Betrug aufzuspüren oder gar nicht erst zuzulassen, solange Menschen die Möglichkeit dazu gegeben ist.
Man kann hingegen messen, an welcher Stelle und in welchem Umfang das Geld besser angelegt werden könnte, um ebenfalls Menschenleben zu retten, das Gesundheitssystem zu verbessern und Mechanismen für die Zukunft zu schaffen. Wir sollten nicht so tun, als würde das an Tests gesparte Geld stattdessen für Sekt und Kaviar verwendet werden. Zumal ich ja auch nicht sage, dass bundesweite Tests ganz allgemein und in jedem Szenario sinnlos sind, sondern lediglich, dass Stand jetzt, der Nutzen den Kosten nicht gerecht wird.
Elize Thorne hatte vorher von ihrer Kollegin gesprochen, die eine sehr reale Immunschwäche hat (...) Menschen, die auch im Sommer krank werden bei den hohen Infektionszahlen derzeit, sind das Problem und die sind nicht weniger schützenswert, weil viele den ableistischen Scheiß von sich geben, dass es "eh hauptsächlich nur Immunkranke / Vorerkrankte trifft".
Wie hoch ist die Lethalitätsrate und die Rate sehr schwerer Verläufe bei vulnerablen Gruppen? Soweit meine Anekdoten reichen, hatten Bekannte mit einem ebenfalls schwächerem Immunsystem (z.B. infolge einer Immunsuppressionstherapie wegen Autoimmunerkrankung) einige Symptome und 1-2 Tage höheres Fieber, hier bis zu 39 Grad, es wurde sich aber auch schnell wieder erholt. Mir liegen jetzt keine Zahlen vor, die aufzeigen, bei welchen Risikogruppen (von denen es ja unterschiedliche gibt) die Verläufe wie schwer und die Todesfolge wie hoch ist.
@Loun hier vorzuwerfen, man würde den Tod vulnerabler Gruppen billigend in Kauf nehmen, ist unsinnig, wo doch nur angemerkt wurde, dass es ab einer gewissen Schwere der Vorerkrankung oder Immunschwäche zweitrangig ist ob Omikron oder nicht und die Frage gestellt wurde, wo wir warum die Grenze ziehen, Menschenleben zu Schützen, die immer in irgendeiner Form Teil von Kollateralschäden werden. Denn ich meine, news flash, wenn wir alle nur noch daheim bleiben, kommen mit Abstand am wenigsten Menschen um. Bei Delta damals war der Nutzen klar höher als die Kosten, aufgrund mehrerer Faktoren, wobei es natürlich auch da Diskussionsspielraum gab. Bei Omikron sehe ich es Stand jetzt nicht so, vielleicht ändert es sich mit dem kommenden Herbst, weshalb es wichtig ist, sich darauf vorzubereiten und schnell agieren zu können.
Ich weiß eh, dass viele Menschen sich auch noch in ihrem Egoismus suhlen, man liest es leider extrem oft, aber ja geil, wie stolz die Leute auf sich noch sind, wenn sie keinerlei Anstand besitzen und kaum müssten sie auch nur ein Mindestmaß an Rücksicht zeigen, zeigt sich, dass einfach nur sehr viel eugenisches Gedankengut von "trifft meist eh nur Kranke", das man immer wieder hört, in vielen dieser Menschen vorher auch schon vor sich hergeschlummert hat. Was will man sonst damit sagen außer "if they die, they die. 🤷🏻♀️"
Btw was bedeutet für dich "die Gunst der Stunde nutzen?" Beinträchtigt es dich so sehr, wenn du in einer Menschenmasse, und bei Events, die keine Eintrittstests verlangen, oder in einem Bahn oder einem Geschäft eine Maske aufsetzen sollst?Beinträchtigt es dich so sehr, wenn du zwei-dreimal wöchentlich einen Test machst, speziell wenn du jemanden im Umfeld hast, für den es nötig ist?
Andere fürchten ganz real um deren Gesundheit und Leben, und dann gibt es die "wääh, I can't breath!! :("-Wappler. Und weißt du was, ich hab Asthma und werde mit Maske tatsächlich schnell kurzatmig, aber ich trage sie auf vollen Straßen, in Geschäften und Öffis dennoch.Aber wenn eine Person ganz real um ihre Gesundheit fürchtet, wird sie lächerlich gemacht, und währenddessen wird Egoist*innen und Drama Queens, die denken, man würde sie ihrer Freiheit und Autonomie berauben, Verständnis entgegengebracht. Einfach nur eine verkehrte Clown-Welt.
Also zunächst mal nehme ich Rücksicht auf vulnerable Gruppen in meinem Umfeld und nehme in diesem Kontext auch Gebrauch von Masken und Tests, vor allem wenn dies gewünscht wird. Auch die Impfung ist dementsprechend für mich als gesunde Person grundsätzlich ein sinnvolles Instrument. Aber du skandalisierst das ganze gerade ziemlich. "Eugenisches Gedankengut", bruh. Zumal du hier sämtliche Ideologie der Querdenker ausschlachtet, wo hier im Forum doch ohnehin absolut niemand so denkt? Wer macht Menschen, die sich um ihre Gesundheit fürchten, lächerlich? :)