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    Das wissen die meisten hier wohl alle, aber ein überwältigender Teil der jungen Generation nutzt keines der Angebote, das einem bereitgestellt, oder einem freundlicherweise aufgezwungen, wird.

    Das kann ich komplett verstehen, und sehe ich auch so, aber ich sehe ebenfalls, dass sich die öffentlich-rechtlichen Medien in den nächsten Jahren verantworten und evaluieren müssen, um mehr und besser dieses Publikum zu erreichen. Das hat man beispielsweise damit versucht, in dem man das Content-Netzwerk funk erschaffen hat, und das versucht man auch damit, indem man neue Medien, wie beispielsweise Podcasts oder die Plattform TikTok usw., entdeckt, um öffentlich-rechtliche Inhalte darüber auszuspielen.


    Zudem ist es schon frech von öffentlichen Geldern sowas wie Dancing Stars und co., das schweineteuer ist, zu produzieren und davon alle ORF-Moderatoren ein albernes hohes Honorar zu bezahlen. Das ist dann eine Zielgruppe von Durchschnitts-Österreicher, meist 40+, und Serien für die ich nun wirklich keine Abgabe zu beisteuern möchte.

    Am Ende kommt es jedoch nicht darauf an, was du mit deinen individuellen Interessen mitfinanzieren möchtest und was nicht, sondern, wie du auch meinst, die durchschnittlichen Menschen, die Gesamtheit an Menschen, an Formaten schaut bzw. schauen möchte bzw. versuchen die öffentlich-rechtlichen Medien mit bestimmten Formaten, jeden Einzelnen abzuholen. Das können lokale öffentlich-rechtliche Medien sein, beispielsweise beim Mitteldeutschen Rundfunk unterschiedliche Nachrichten aus den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, aber auch interessenspezifische Formate, wie beispielsweise junge Menschen, die sich für Biathlon interessieren. Ein Format, welches wirklich alle Menschen von der Machart, vom Thema usw. anspricht, das kann theoretisch auch nicht existieren.


    Das mit den hohen Geldern bei verschiedenen Moderator:innen sehe ich auch komplett ein, jedoch ist das der freie Markt und hat auch viel damit zu tun, wie unsere Verhaltensweisen beim Schauen von Videoinhalten sind. Beispielsweise verkaufen sich Formate, wie "Wetten dass ...?" mit Thomas Gottschalk oder "ZDF Magazine Royale" mit Jan Böhmermann oft nicht nur mit dem Inhalt, sondern auch damit, wer das Format moderiert bzw. welche Personen vor der Kamera zu sehen sind. Das heißt, dass Moderator:innen auch einen Einfluss darauf haben, wie viel Reichweite ein Format bekommt, und aus diesem Grund ist es meiner Perspektive nach nur fair, das auch mit diesen Mitteln zu finanzieren. Allein darüber, wie stark diese finanziellen Mittel nun ausfallen, kann man am Ende wirklich diskutieren, aber ja, ich finde auch, dass das teilweise viel zu viel ist.


    Nur, was geht es der Rest der Leute an, ob eine ältere Dame oder Herr gerne Tatort schaut, oder allgemein Mainstream-TV finanzieren.

    Du finanzierst ja nicht nur die Formate, die du benennst, sondern viel, viel mehr als das. Man kann definitiv darüber diskutieren, welchen Wert das für einenselbst hat, aber beispielsweise finanzieren ältere Menschen auch Formate mit, die eben nicht als Publikum Menschen ab 50+ Jahren haben. Man finanziert unter anderem neutrale Nachrichteninhalte, welche nicht von kapitalistischen Faktoren beeinflusst werden, s. "Team Wallraff"-Beispiel. Man finanziert ein verteiltes Netzwerk an deutschen und internationalen Journalist:innen in verschiedenen Bundesländern und Ländern, mit dem man unabhängig im Fall eines aktuellen Geschehnisses schnell an Informationen aus den einzelnen Teilen kommt. Und man finanziert auch Nachrichten auf verschiedenen Plattformen (Information), politische und soziale Debatten (Diskurs), und, auch wenn du, wie ich oben sehe, kein Fan davon bist, Sportevents und anderes (Entertainment) mit, was alles an sich Bestandteile von einem funktionierenden sozialen Konstrukt sind.


    Bloß sind die Funk-Dokus, die ich gesehen habe, halt nicht so sonderlich gut. Und beispielsweise MrWissenToGo hat alle Themen unglaublich... dumbed down, dafür macht er seinem Namen Ehre.

    Die Kritik zu MrWissen2Go kann ich nicht wirklich verstehen, weil das am Ende das Kanalkonzept ist: politische Inhalte kurz und knapp, aber immer noch verständlich erklären. Man muss dabei auch bedenken: das Publikum, welches MrWissen2Go erreichen möchte, weil es zum Content-Netzwerk funk zählt, ist zwischen 14- und 24 Jahren alt. Aus deinem Profil kann ich nicht ableiten, ob du zu diesem Publikum zählst, aber wenn nicht, dann kann man den Formaten von funk nicht wirklich den Vorwurf machen, dass sie nichts für einen sind. Wenn du dich dementsprechend an sich für ein Thema bei MrWissen2Go interessiert, aber keinen Gefallen an der Machart des Kanals findest, dann ist eventuell ein anderes Format eher ansprechend für dich. Dazu kommen auch noch andere Faktoren, wie beispielsweise das Milieu, in das du dich zu ordnest usw., und dadurch kommt es natürlich auch dazu, dass nicht jedes Format etwas für einen ist. Das wissen die öffentlich-rechtlichen Medien, und sie versuchen immer mehr das Große Puzzle zu bestücken, aber ab und an fehlen noch verschiedene Puzzleteile, um wirklich jede:n abzudecken.

    Weil sonst der Staat manipulieren könne und die Privaten auch nicht existieren dürften, da diese ein Gegengewicht benötigen. (Angeblich.)

    Um das zu verstehen, muss ich wahrscheinlich einen kleinen Crashkurs halten: in den Medien nennt man das media bias, d.h. alle Medien haben, obwohl sie sich verschreiben, neutral zu berichten, immer eine kleine politische Tendenz in einem politischen Spektrum, beispielsweise befindet sich "WELT" auf dem rechten politischen Spektrum (https://mediabiasfactcheck.com/die-welt/) bzw. befindet sich "DER SPIEGEL" auf einem linken politischen Spektrum (https://mediabiasfactcheck.com/spiegel-online/). Auch die öffentlich-rechtlichen Medien haben je nach Format eine media bias, welche sich je nach Publikum usw. anordnet, aber diese schwankt meistens nicht so krass, beispielsweise bei "Tagesschau" (https://mediabiasfactcheck.com/tagesschau-bias/).


    Dazu kommt, dass private Medien oft auf Grund von Werbepartnern bestimmte Inhalte framen, d.h. bestimmte Recherchen so darstellen, dass sie die Interessen ihrer Werbepartner ansprechen, und diese dann die privaten Medien weiterhin finanziell unterstützen. Als Beispiel dient in dem Fall am besten "Team Wallraff" (RTL), und wie damals über die hygienischen Mängel bei Burger King berichtet worden ist. An sich nichts falsches, nein, denn dass man über die Missstände berichtet, ist alles in allem wichtig. Aber hierbei wurde sich meiner Perspektive nach bewusst auf diese eine Fast-Food-Kette konzentriert, und nicht etwa auf andere, wie beispielsweise dem Konkurrenten McDonalds. Ebenweil zweites ein treuer Werbepartner von RTL, beispielsweise bei "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" ist. Falls "Team Wallraff" über McDonalds berichtet hätte, hätte sich das vermutlich nicht-positiv auf die Zusammenarbeit zwischen dem Fast-Food-Riesen und dem Privatmedium ausgewirkt.


    Für Unterhaltung könnten Leute auch ins Kino, Theater, etc.

    Wenn man es sich finanziell, lokal- und zeittechnisch leisten kann, versteht sich. Denn eine Familie mit zwei Elternteilen in Vollzeit und mehreren Kindern, welche auf dem Land wohnt und erst in die nächste Stadt fahren muss, um ein Kino zu besuchen, kann es sich eben nicht leisten, ein oder mehrmals im Monat einen Film im Kino zu schauen. Dann ist es eben ein Sportevent im Fernsehen oder eine Serie aus der Mediathek, was man sich als Familie am Abend anschaut, oder auch Videoinhalte von funk auf TikTok und YouTube, welche die Kinder in ihrer Freizeit anschauen. Ich bin ehrlich, ich musste auch erst verstehen, warum man unterhaltende Inhalte beim öffentlich-rechtlichen braucht, aber dabei dachte ich auch nur an meine Verhaltensweisen: ich liebe es, mich mit neuen Sachen auseinanderzusetzen, und neues zu lernen. Andere finden es eben nicht spannend, sich eine anderthalbstündige Dokumentation anzuschauen und mit neuen Informationen zu bombardiert zu werden, und finden mit unterhaltenden Inhalten einen viel leichteren Draht zu den öffentlich-rechtlichen Medien. Und das ist, was der öffentlich-rechtliche Rundfunk machen muss: alle Menschen mit verschiedenen Verhaltensweisen erreichen.


    Auf Endlos-Kram a la Tatort verzicht ich aber auch gern.

    Wenn du drauf verzichten kannst, ist das ok. Andere wollen es nicht, und ich finde, dass man das beachten muss. Nicht ohne Grund hat die "Tatort"-Reihe eine krasse Fernsehzuschauerzahl, und erreicht viele Menschen aus verschiedenen, wenn auch am meisten älteren Generationen. Allein das ist ein Zeichen, dass das Format an sich eine Daseinsberechtigung hat, auch wenn du und ich es nicht schauen. In Relation dazu schaue ich beispielsweise verschiedene Formate von funk auf TikTok und YouTube, womit vermutlich ältere Menschen nichts anfangen können, und aus deren Sicht man auf ebendiese Inhalte verzichten könnte.


    Vielleicht Beiträge nach Einkommen unterschiedlich.

    Ich verstehe, wie man theoretisch auf diese Idee kommt, jedoch ist es praktisch vermutlich nicht so leicht: man könnte bei diesem Szenario leicht damit ankommen, dass die öffentlich-rechtlichen Medien unter diesem Punkt vor allem Inhalte für Menschen mit höherem Einkommen machen, ebenweil diese mehr in das System einzahlen. Dementsprechend finde ich es aus diesem Grund besser, wenn jede:r dasselbe zahlt, damit jede Perspektive gleich bewertet wird.


    Und in Zeiten von Internet und Co. seh ich eben auch weniger die Gefahr dass (...) da so leicht falsche Propagana verbreitet werden kann. Das kontert sich ja da durch überall leicht verfügbare Gegenmeinungen.

    An sich: ja, aber nein. Nicht jede Perspektive, die man im Internet findet, hat denselben Wert, d.h. man kann nicht einfach etwas behaupten und es dann in Relation mit einem recherchierten, wissenschaftlich begründeten Inhalt stellen. Dass in Zeiten von Internet und Co. WENIGER die Gefahr besteht, dass Propaganda verbreitet werden kann, finde ich, ist komplett falsch: in Zeiten von Internet und Co. besteht MEHR die Gefahr, dass Propaganda verbreitet werden kann, siehe beispielsweise Kriegsberichte zu Ukraine und Russland oder auch parteinahe Medieninhalte, wie beispielsweise der TikTok-Kanal vom AfD-Politiker Maximilian Krah. Hierbei ist es besonders wichtig, die Inhalte zu checken, zu verifizieren und dann darüber zu berichten, was daran falsch. Als leichteres Beispiel existiert fakecheck vom Mitteldeutschen Rundfunk, die verschiedene virale Falschinformationen aufdecken.