Natsumes Book of Friends: ( gesehen alle Staffeln bis Staffel 7 Episode 10 einschließlich FIlme+OVA)
Es geht um den Jungen Takashi Natsume welcher in der Lage ist Yokai zu sehen im Gegensatz zu seinem Umfeld. Diese Gabe hat er mit seiner Großmutter gemein, welche von ihrem Umfeld genau wie er als sonderlich abgelehnt wurde. Eines Tages erbt er ein merkwürdiges Buch von seiner Großmutter welches sich als das Book of Friends entpuppt. Dieses beinhaltet die Namen verschiedener Yokai welche als ein Vertrag zwischen dem Besitzer des Buches und dem entsprechenden Yokai fungieren. Natsume macht sich auf den Weg im Gegensatz zu seiner Großmutter die Namen wieder zurückzugeben und beginnt den Spuren seiner Großmutter zu folgen und lernt mehr über sich, Yokai und seine eigentliche Familie.
Es hat wirklich einige Zeit gedauert den Anime durchzuschauen und insgesamt hat es sich sehr gelohnt. Ich würde ihn nicht so hoch preisen, wie er allgemein bewertet wird aber das macht ihn nicht schlecht. Der Anime hat aufgrund seiner langen Existenz auch eine deutlich zu erkennenden Entwicklung durchgemacht. Während er vorher episodisch war sind in den späteren Staffeln auch plotübergreifende Episoden dazugekommen. Dazu ist ungefähr nach den ersten drei Staffeln ein etwas schnelleres Tempo mit mehr Fokus auf Action eingetreten, während vorher der Fokus stark allein auf dem Wesen des Yokais lag mit dem man es zu tun hatte.
Stärken sind defintiv die Yokai welche in einer großen Vielfalt vorkommen und in unterschiedlichen Temperamenten. Manche sind eher tragische Figuren, manche Böse und manche Gut, während andere desinteressiert sind und nichts mit Menschen zu tun haben wollen. Dadurch haben die einzelnen Yokai eine Persönlichkeit die sie interessant zu verfolgen macht.
Die Serie verfügt über einige interessante Charaktere. Natsume selber ist gut gelungen als Junge der von Verwandten abgelehnt wird, weil er über Dinge spricht die keiner sonst wahrnimmt bis hin zu seiner Entwicklung das er dies als Stärke empfindet und das Book of Friends nicht mehr als nur einfachen lästigen Gegenstand zu empfinden. Ansonsten bin ich ein Fan von Tooru Taiki die eine sehr schöne Hintergrundgeschichte hat und die Episoden die sich um sie, ihren Großvater und ihren Bruder drehen gehören meinen Lieblingsepisoden. Genauso wie Kaname Tanuma welcher als zweiter Vertrauter für Natsume fungiert und neben Taiki weis das er Yokai sehen kann. Die drei geben ein gutes Gespann aufgrund ihrer unterschiedlichen Persönlichkeiten aber auch Fähigkeiten da Taiki keine Yokai sehen kann , Tanuma nur Schemenhaft und Natsume sieht sie. Das gibt eine schöne Balance an Wissen und Wahrnehmung die überbrückt werden muss.
Was dem Anime leider nicht gelingt sind seine inneren Mechaniken. Da ist sehr sehr viel Writer-Bequemlichkeit dabei. Ein schönes Beispiel dafür ist die Figur des Satoru Nishimura ein aufgedrehter Junge der viel über Mädchen redet. Er gehört auch zu Natsumes Freunden kann aber weder Yokai sehen noch weis er das Natsume diese sehen kann. Darüber lässt Natsume ihn im Dunkeln auch wenn er in wenigen Episoden in Yokai-Aktivitäten involviert ist. Ein öfters verwendetes Setup ist das Natsume einen Yokai entdeckt und dann einfach behauptet er hätte etwas vergessen um sich aus der Szene zu entfernen und in all diesen Szenen dient Nishimura als Setupcharakter der mit der immergleichen Antwort parat die die Aussage aufnimmt und akzeptiert. Was aber nicht passiert, ist das irgendjemandem aufällt das dies häufig passiert. Man würde erwarten, das wenn die Gruppe von irgendwo aufbricht irgendjemand Natsume darauf anspricht: " Hey vergiss diesmal nicht...." oder " Natsume denk diesmal an xy und nicht wie beim letzten Mal". Das liegt schlicht daran, das dieses Setup nicht mit der Geschichte interagiert sondern nur mit dem Zuschauer . Es ist nicht Teil der Welt sondern nur für den Zuschauer und seine Ohren gedacht.
Nishimura ist dementsprechend kein richtiger Charakter sondern eine Funktion in der Geschichte. EIne dieser weiteren Funktionen findet statt wenn Nyanko-Sensei plötzlich aus dem Nichts auftaucht, wenn Natsume wieder von einem Yokai bedrängt wird. Er findet ihn immer wieder wirklich zielsicher und zur richtigen Zeit. Das ist mir ein bisschen zu viel des Guten. Das Problem daran ist es, das es eigentlich die Überzeugung entfernt, das sich ein Charakter wirklich in Gefahr befindet, weil warum sollte man nicht erwarten, das die Katze wieder auftaucht und den Tag rettet? Das sorgt für eine Routine beim Zuschauer die eine Serie eigentlich nicht entwickeln will.
Aber all das ändert am Ende des Tages nichts daran, das es eine schöne Serie ist.