Nein, nicht die ganze Welt unter eine Regierung. Einfach keine Regierung. Anarchismus bedeutet, dass alle Leute über all das, was sie selbst betrifft, abstimmen. Ohne Regierung. Weil sobald man eine Regierung - also Menschen mit mehr Macht hat - öffnet man die Pforten für Korruption.
Was nicht funktionieren wird, weil der Mensch so nicht funktioniert wie du es gerne wünscht. Es ist menschliche Natur, dass es immer die Stärkeren und Schwächeren gibt. Es gibt nirgendswo zu sehen, wo es bei Menschen keine Rangordnung gibt. Selbst bei den isolierten Ureinwohner, die Jahrtausenden isoliert von der Außenwelt leben gibt es Rangordnungen. Es gibt dort oft einen Oberhaupt und meistens haben die Männer das Sagen. Menschen, die Beeinträchtigungen haben wie eine Behinderung, Depressionen, Gendeffekt, Verhaltensstörungen und so weiter..werden immer unsere Hilfe benötigen, aber diese Menschen werden von vielen immer als das schwächste Glied angesehen, weil diese Menschen viel Pflege und Zeit brauchen, aber selber kaum von Nutzen sind. Die Menschen sind viel zu unterschiedlich für den Kommunismus. Es wird immer Menschen geben, die was zu sagen haben. Aber hier ist das Entscheidene, was für ein Gewissen die Entscheidungsträger haben. Handeln sie gemeinschaftsschädig oder handeln sie für das Wohl der gesamten Gemeinschaft? Die Entscheidungsträger greifen in das Leben der Menschen ein und hier zeichnet sich auch ab welche Einstellung die Menschen zu den vielen Dingen haben. Sollen Entscheidungen zugunsten der Mehrheit fallen oder sollen die Minderheiten mehr berücksichtigt werden?
Wenn Sozialismus und Kommunismus nicht funktionieren können, gäbe es keinen Grund diese gewaltsam zu verhindern, denn dann würden die demokratisch gewählten sozialistischen Regierungen ja praktisch automatisch innerhalb weniger Jahre scheitern.
Ich würde es gerne mal sehen, wie Kommunismus aussehen könnte in einer Art Pilotphase. Man könnte eine Insel nehmen, Anarchisten ansiedeln um dort den Kommunismus etablieren. Kuba könnte zum Beispiel dann wirklich ein reiner kommunitischer Staat werden. Die sind jetzt schon total auf Distanz zur USA. Aber wie gesagt, Kuba könnte das sein was du möchtest.
Nicht zu vergessen, dass es eben das Staatssystem ist, was eben dafür sorgt, das die einen Staaten die anderen Unterdrücken und ausnutzen können, was eben dazu führt, dass wir die genannten Flüchtlinge haben, die dann vor der Instabilität, die andere Staaten in ihrer Heimat erschaffen haben, fliehen. Und die dann hierher kommen, um durch staatliche Gewalt weiterhin unterdrückt zu werden.
Statt aber von Anarchie oder Kommunismus zu sprechen wäre es nicht klüger, dass man die Länder erstmal näher zusammenbringt? In Europa zum Beispiel einen übergeordneten europäischen Staat mit einer eigenen Regierung einzuführen? Weil selbst hier in Europa sind die Staaten und Ansichten so unterschiedlich, von einer geschlossenen Gemeinschaft sind wir noch lange weg. Außerdem wollen wir doch die Abhängigkeit durch Amerika oder China verringern. Das geht aber nur wenn Europa stärker wird. Was wir brauchen ist ein europäisches Gesamtsystem. Egal ob Schulbildung, Krankensystem, Rentensystem, Arbeit, Justiz und sonstwas, alles sollte überall in Europa gleich sein. Damit jeder in Europa gleich gut leben kann. Genauso brauchen wir auf der Welt einen afrikanischen Staat, der alle Staaten in Afrika zusammenbringt. Afrika hat das größte Potenzial aller Kontinente, weil es für die nächsten Jahren die meisten jungen Menschen beherbergt und mit den Fortschritt wird Afrika eine Supermacht auf der Welt sein. Europa, Amerika und Asien dagegen werden immer wenigere jüngere Menschen und dafür immer mehr ältere Menschen. Nur wenn wir die Lebensverhältnisse für alle verbessern, dann wird es wenigere Flüchtlinge geben und die Probleme auf der Welt sind groß. Die wären aber deutlich kleiner wenn wir hier in Europa geschlossener auftreten um anderen Staaten zu helfen.
Studie um Studie belegt, dass Menschen in Situationen, wo es keine Polizei und dergleichen gibt, sich sozialer und hilfsbereiter verhalten. Wir sind Gruppentiere. Wir sind soziale Wesen, die von unserer biologischen Natur aus darauf programmiert sind, einander zu helfen und in höchst komplexen sozialen Gruppen zu leben.
Aber nicht alle Menschen sind es dann. Es wird auch dann Menschen, die Kapital daraus schlagen und weil du gegen Strafen bist, dann muss man diese gewähren, wenn Menschen organisierte Strukturen schaffen, wo Machenschaften über die Menschen regieren. Deshalb gibt es die Polizei ja auch, damit eben nicht in jeder Ecke die Bürgerliche Privatpolizei von 100 Manns gibt, die ihren eigenen ,,Bezirk" verteidigt mit ihren eigenen Gesetzen. Das was du möchtest, dass alle Menschen lieb und brav aufeinander aufpassen, das ist eine Traumvorstellung.
Nur dass es immer schon Medizin gab - natürlich nicht soweit entwickelt wie heute, aber das gab es schon immer. Und früher... Wurde einfach versorgt, wer es brauchte, weil es keine kapitalistischen Konzerne gab, die versucht haben aus dem Leid anderer Geld zu machen.
Was Technologie angeht, so baut diese auch weiterhin auf der Ausbeutung des globalen Südens auf.
Und das Recht, was wir haben, dient in erster Linie dazu, Ungerechtigkeiten aufrecht zu erhalten. Sprich, es ist eher ein Unrecht.
Ist es dann nicht besser wenn es Regierungen gibt, die die Medizin nicht aus kapitalistischen Gewissen praktizieren, sondern aus gesundheitlichen Gewissen? Das können Regierungen verändern, dass man nicht mit der Gesundheit Geld verdient, indem man es endlich als Selbstverständlichkeit sieht, dass die medizinische Gesundheit das Allerwichtigste ist. In einer Anarchie könnte dieses Wissen in die falschen Hände gelangen und es könnten auch wieder gefährliche Krankheiten ausbreiten wenn es für uns jetzt selbstverständliche Dinge wie die Impfungen einfach nicht mehr für alle gibt.
Nur dass die Leute, die entscheidungen treffen, sich nicht besser auskennen als diverse andere Leute. Denn viele Leute, die diese Regelungen treffen, sind eben nicht in dem Bereich, wo sie Entscheiden, ausgebildet, noch dazu verpflichtet auf Leute, die entsprechend ausgebildet sind, zu hören.
Seien es nun Politiker, die meistens aus einer Politiker-Klasse kommen, oder seien es Richter, die vielleicht Jura studiert haben, aber lange keine Ahnung von Psychologie und Medizin deswegen haben.
Da hast du leider recht, viel zu oft hören Politiker nicht auf die Expertenmeinungen und wenn doch, entscheiden sie oft trotzdem dagegen. Viele Politiker entscheiden aus persönlichen Beweggründen statt aus wissenschaftlicher Basis heraus. Daran kann man auch was ändern, dass Politiker mehr auf die unabhängigen Experten hören müssen. Was ich gut fände wäre, dass Politiker und auch die Experten ihre Ansichten zu dem Thema vor der Presse erklären. Am Ende entscheidet der Politiker/Minister, was umgesetzt wird, aber er sollte sich erklären wieso er für oder gegen die Expertenmeinung entschieden hat. Das würde den Politikern den Schub geben sich mehr mit der Thematik zu befassen oder, dass man vorrangig auch nur Fachexperten zu den jeweiligen Themen als Minister und so einsetzt.
Ich frage mich halt wie man praktisch es umsetzen will, dass die ganze Menschheit zur Anarchie übergeht - theoretisch müsste man quasi den Brexit als einen Schritt in die Richtung sehen. Mit Deutschland auch aus der EU raus. Langsam dahin gehen, dass die Bundesländer total unabhängig sind. (In UK dann auf Wales, Schottland, etc. alle aufteilen, Schottland will ja schon unabhängig werden.) Dann runter bis man vielleicht den Fall hat, dass jedes Dorf sein eigenes Strafrecht, etc. hat und die dann abstimmen über Strafen (statt Gerichte mit nur wenigen Richtern). Dorfversammlung. Das vielleicht dann auch noch abschaffen.
Ich kann jeden davon abraten aus der EU auszutreten. GB hat durch diesen Austritt nur verloren. Die Menschen haben dort ganz viel an Einkommen verloren, weil alles viel teurer geworden ist und heute bereuen die meisten Menschen den Austritt aus der EU. Auch Deutschland stände ohne EU beschissen da. Das ist noch lasch ausgedrückt, aber Deutschland ist nur dank der EU die 3. größte Wirtschaftsmacht der Welt.
Hier mehr dazu:
Was daran liegen mag, dass hier menschenfeindliche Dinge gesagt werden, die wissenschaftlich nicht haltbar sind. Und ja, die Aussage "Manche Menschen sind halt einfach Böse von Natur aus" ist sowohl menschenfeindlich, als auch wissenschaftlich nicht haltbar. Denn genau diese Art der Argumentation wurde seit jeher genutzt um bestimmte gesellschaftliche Institutionen - wie die Sklaverei - aufrecht erhalten. Die vermeintliche Aussage, dass es "natürlich" sei und dass es die Natur etwaiger Leute sei, als Sklaven zu leben.
Es ist aber nunmal so, dass jeder Mensch Wissen angeignet und da es immer schlauere und dümmere Menschen gibt (Unterschiedlicher IQ), wird auch immer verschiedene Ansichten/Verhaltenhaltungen geben. Das ganze Wissen auf der Welt der gesamten Menschheitsgeschichte basierte sich auf die intelligensten Köpfe der Welt. Zu jeder Zeit auf jeder Welt gab es die großen Köpfe. Wissen wurde aufgeschrieben und weitergegeben. Früher gab es noch viel mehr Analphabeten als heute hier in Europa. Mit der Zeit wurde das Wissen immer größer, aber es ist zu viel um jedes Wissen anzueigneten. Es gibt Millionen Bücher auf der Welt. Was ist damit sagen will, jeder Mensch fängt mit der Geburt bei 0 an, aber die Möglichkeiten die wir haben bestimmt letztendlich unsere Ausprägung nach Außen. Beispiel: Eine Ureinwohnerfamilie, die jahrtausendelang isoliert lebt, sie lebt faktisch schon immer gleich. Nur sehr wenig hat sich hier verändert. Wenn man die Lebensweise der Sentinesen mit der Lebensweise vor 1000 Jahren vergleichen würde, dann würde man kaum Unterschiede merken. Einfach aus den Grunde, weil sie keinen Zugang zu den Wissen haben wie wir es haben. Sie kennen es schlichtweg garnicht und deshalb findet auch keine wirkliche Entfaltung statt. In Afrika fing unsere Geschichte an und der Mensch verbreitete sich aus, weil die Familien immer größer wurden. Auch damals gab es die ersten Menschen, die wussten was man mit Feuer machen kann und wie man Steine zum Bauen benutzen kann und so weiter. Wissen wird angeeignet und die Masse sieht es und passt sich an. Neues Wissen wurde umgesetzt und wird nur Normalität und dann kamen die ersten Holzschiffe. War auch total undenkbar, wurde aber schnell normal und wurde überall verbreitet. Das sind ja die ganzen Entwicklungsphasen, die wir durchmachten bis wir da stehen wo wir heute stehen und das geht immer so weiter. Und heutzutage sind die Möglichkeiten halt so groß, dass es auch do viele unterschiedliche Menschen gibt. Jeder entwickelt seine eigene Persönlichkeiten. Wissen ist Macht. Ein altes Sprichwort, aber das erklärt es gut. Mit den Wissen kannst du alles verändern, gute und schlechte Dinge.
Mal abseits von der ganzen Diskussion. Die ganzen Jahre mit dem Kapitalismus, das sickert trotzdem für Jahrzehnte selbst wenn wir in einer Anarchie leben würden. Auch dann wird es Befürworter des Kapitalismus geben und es vielleicht auch wieder einführen wollen. Dann geht es wieder darum, Menschen davon überzeugen, dass der Kapitalismus besser ist. Gibt es das System für die Ewigkeit?
Dann nenn mir doch bitte auch nur ein Land, in dem das nicht so ist. Denn es ist in jedem Europäischen Land so, es ist in Amerika so, in Kanada ist es so, in Japan ist es so, in diverse Afrikanischen Ländern ist es so, in Neuseeland und Australien definitiv auch. Der einzige Unterschied den es gibt, ist dass Länder, in denen Polizisten nicht bewaffnet sind (wie die UK) weniger tödliche Vorfälle haben. Aber die Vorfälle gibt es überall, und auch wenn mal einzelne Fälle verfolgt werden, ist das in so ziemlich jedem Land die Ausnahme, nicht die Regel.
Island? So viel ich weiß, tragen die Polizisten dort nicht mal Waffen.