Vorweg: Tut mir leid, dass ich nicht den gesamten Beitrag zitiert habe. Ich kann das gern gleich noch editieren, kein Problem. Darüber hinaus hätte ich den Zusammenhang zwischen meiner Antwort und deinem Beitrag nochmal ausführlicher herstellen sollen. Das war mein Fehler, und ich versuche das an der Stelle nachzuholen:
Bei neuen Technologien wie KI ist i.d.R. eine bestimmte Art von Diffusion zu beachten: Manche Menschen nutzen die Technologie als Erste, manche folgen oder zügeln nach und manche nutzen die Technologie gar nicht, sodass KI ältere Technologien womöglich nie vollständig ersetzt. Es gibt erstmal keinen Grund anzunehmen, dass es bei KI in Bereichen des alltäglichen Lebens und in der Freizeit (z.B. Ausüben von Hobbys) anders verlaufen wird (oder ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht absehbar). Es wird also voraussichtlich Menschen geben - und das zeigt ja auch dieses gesamte Thema -, die von KI in diesen Bereichen erst spät oder gar nicht überzeugt werden, die also nicht "Aktivitäten des täglichen Lebens und ihre Hobbies sowie Handwerk als Zeitverschwendung" ansehen, sondern diese weiterhin mit den bereits vorhandenen Technologien ausüben werden, da sie das auf diese Weise bevorzugen.
Genau so ist es auch beim Buch und eBook gewesen: Da hat das eBook als neue Technologie auch das Buch als ältere Technologie nicht vollständig ersetzt, weil es Menschen gibt, die davon nicht überzeugt wurden, Texte in einem eBook statt in einem Buch zu lesen. Und so wird es voraussichtlich auch beim Einsatz von KI in der Kultur kommen: Menschen, die KI in der Kultur ablehnen, werden diese nicht konsumieren und weiterhin zu Produkten greifen, in denen keine KI verwendet wurde. Gleiches gilt für Menschen, die Kultur schaffend arbeiten: Auch diese können sich bewusst gegen den Einsatz von KI entscheiden. Es gibt auch Menschen, die generell dieses Streben nach Produktivität nicht teilen, und dazu tendieren, damit verbundene Produkte/Prozesse/whatever abzulehnen. Und es gibt genau aus dem Grund sowohl Menschen, die mir als Kind zum Thema Videospiele genau dasselbe gesagt haben, von dem Bastet im obigen Beitrag berichtet hat, und andere, die mir als Kind treffenderweise gesagt haben: "Lass ihn doch, wenn es ihm Spaß macht!"
Ich möchte hiermit nicht sagen, dass es nicht auch Menschen gibt, die den Einsatz von KI und automatisierten Prozessen in Alltag, Freizeit und Kultur bevorzugen oder hinnehmen. Aber ich kann es nicht mit meinem Menschenbild vereinbaren, dass alle Menschen derart passiv gegenüber gesellschaftlicher und technologischer Trends stehen sollen, um nicht auch solchen negativen Konsequenzen Aufmerksamkeit zu schenken und diese zu thematisieren - und genau das wird ja in der Forschung aktuell getan, wenn es um Ethik und Privatsphäre in Bezug auf KI geht. Und deshalb gehe ich bei dieser dystopischen Vorstellung halt einfach nicht mit.