Man muss aber nicht jede Änderung hinnehmen? Wenn sich Verbrauchende entscheiden würden, dass sie menschliche Artists unterstützen, würden Art AIs auch bald wieder in der Versenkung verschwinden. Wenn etwas nicht konsumiert wird, wird es nicht mehr in demselben Ausmaß produziert.
Die Frage ist auch wieso man sich als Artist an eine AI anpassen sollte.
Ich meine bei der Empathie geb ich dir Recht. Dieses "hab doch Empathie mit Artists!" ist sinnlos und eine Unterstellung, um hervorzuheben, dass man selbst welche hat.
Außerdem hat Empathie alleine bisher noch niemanden Brot auf den Tisch gebracht (oder einer Gruppe an Menschen mehr Rechte eingebracht), es ist in erster Linie eine sozial erwünschte Bekundung, die man abgibt.
Ich interessiere mich ja am Ende auch nicht für Artists, weil ich Mitgefühl mit ihnen habe, sondern entweder weil sie mir gefallen und / oder weil ich lockerer oder besser mit ihnen befreundet bin. Wenn man niemanden in diesem Bereich kennt, natürlich hat man dann auch weniger Einblick und Empathie für das Ganze.
Trotzdem interessiert es mich im Allgemeinen in welcher Realität diese Menschen leben und das sind nicht nur Artists, die den Verkauf ihrer Kunst beruflich betreiben, das sind auch Hobby-Kunstschaffende, die unwissentich diese AIs füttern.
Es geht ja nicht nur um Einzelpersonen, die darunter leiden, sondern dass die Diversität in der Kunst und Literatur verlorengeht, wenn immer wieder dasselbe durch den Fleischwolf gedreht wird, ohne dass ein Mensch mit einem eigenen Bewusstsein dahintersitzt, der bewusst gewisse Themen, Storybeats und Charaktertypen und auch seine eigenen Erfahrungen und Meinungen miteinbringt.
Man kann es sich als gesamte Gesellschaft nicht leisten, dass Kunst so sehr verarmt, dass noch nichtmal mehr ein realer Mensch dahintersitzt und dann immer mehr an Vielfältigkeit verliert.
Davon abgesehen, dass AI und allgemein moderne Technologie da sein sollte um uns den Alltag zu erleichtern, eine bessere medizinische Versorgung zu gewährleisten, uns weniger arbeiten zu lassen etc., und nicht um die menschliche Kreativität zu ersetzen.
Diese Zukunft (und Gegenwart) ist einfach nur eine hyperkapitalistische Hölle, wenn sowohl alltägliche Aktivitäten (kochen, putzen, etc...) und menschliche Kreativität in einen vollautomatisierten Prozess ausgelagert werden. Wir haben ja schon seit längerem nun trashy Fertiggerichte, die zwar für manche Menschen mit verschiedenen Behinderungen vielleicht Sinn machen, aber für den Großteil nur da sind, weil viele Menschen kochen als Zeitverschwendung sehen; eine Zeit, in der man "produktiv" sein könnte, wie oft gesagt wird. Oder weil Menschen mit einem Vollzeitjob gar keine Energie und Zeit zum Kochen haben.
Und wieso soll man dann noch Kunst und Literatur zukünftig noch selbst produzieren wollen, wenn man nichtmal gerne oder unbedingt kochen, putzen oder sonstwas will / kann?
You know, eine Freundin von mir näht allgemein viel, und selbst als wir nur Cosplays gemacht haben, fragen manche "wieso machst du das selbst, wenn du es auch kaufen kannst?" Weil vieles Alltägliche, Handwerkliche und Künstlerische als Zeitverschwendung gesehen wird.