Ich denke auch nicht, dass Schule Kinder zu Arbeitskräften erziehen tut oder soll. Neulich noch irgendwo ne Story von ner Familie aus glaub UK mitbekommen ... wo die Eltern quasi gar nicht erziehen und die Kinder alles machen lassen. Und die Kinder auch nicht zur Schule geschickt werden - und die Frau begründete es irgendwie damit dass Schule nur erfunden wurde um Kinder zu Fabrikarbeitern zu erziehen. :D (Klang schon etwas verschwörungstheoretisch.) Dabei gabs ja Lehranstalten schon sehr viel früher - aber damals halt nur für Adlige und Kirchenleute. Und in ner demokratischen Gesellschaft steht sicher mehr an Auftrag (Bildungs/-Erziehungsauftrag) dahinter als nur für die Arbeitswelt vorzubereiten. (Mehr als Vorbereitung kanns dann auch nicht sein - die eigentliche Ausbildung findet ja woanders statt. Oder dann halt ein Studium.)
Dass so wenige nur gucken ob man es überhaupt versucht hat (wie PLUSQUAMPERFEKTION berichtete) ist erschütternd. Eigentlich ist das ja - imo - eine sinnvolle Anwendungsform von Hausaufgaben: Was neues versuchen selbstständig erarbeiten zu lassen. (Dann sehen wo am ehesten Probleme war - wenn die Thematik dann im Unterricht ausführlicher durchgesprochen wird.) Oder eben beim Wiederholen feststellen, wo Probleme bestehen. Und das nochmal angehen.
Das System - zumindest zu meiner Zeit noch (als auch der langweilige Geschichtsunterricht stattfand) war aber oft daraus ausgelegt, dass nur der Lehrer zufriedengestellt werden sollte. Ist ja nicht nur rein KI die man heute bei Texten nutzen kann. Früher warns die Matheaufgaben die "abgeschrieben" wurden. (Heute gibts dann Farbkopierer und die Lehrer wundern sich wenn die Schrift überall gleich aussieht. :D) Bringt keinem was. Besser selber versuchen und irgendwo aufhörn wenn man es nich kann. Aber hier halt Angst vor Lehrer/Eltern - wenn es gar nicht gemacht wurde, weil zeitlich oder geistig überfordert.
Die von peddantisch angesprochenen Ergebnisse von anderen Studien sind auch interessant. Las gestern beim Googlen auch Artikel die ne Studie der Uni Tübingen ansprachen:
Hausaufgaben: Nicht die Zeit ist entscheidend, sondern die Motivation | Universität Tübingen
Motivation wichtig - und es wurden wohl verschiedene Lerntypen identifiziert. Die die es schneller/besser können brauchen auch nicht mit viel mehr Stoff zugeballert werden nur damit sie mehr Zeit am Ende verliern. Und die die sich schwer tun ... ("sich abmühende Lerner") werden vermutlich schneller frustriert sein. (Was dann kontraproduktiv wirkt.)
Vielleicht kann KI helfben beim Unterricht - halt nich damit Schüler Aufsätze sich schreiben lassen. Aber um die Lehrkräfte zu unterstützen. Zielgerichteter beim selbstständigen Lernen zu unterstützen. Und damit man in ne Richtung behen kann in der Schülern nach Bedarf custom eigene Hausaufgaben (unterschiedliche Qualität und Quantität) angeboten werden. Ne Art KI-Lehrer der ggf. begleitend nochmal erklärt. Klar: Ne richtige menschliche Lehrkraft wird man nicht ersetzen können - aber da sind halt die Ressourcen begrenzt, wenn ein Lehrer seine Klasse unterrichten soll und die Zeit begrenzt ist.
Die Eigenmotivation muss natürlich schon irgendwo her. Damit man wegkommt von "aber der muss weniger machen also will ich auch wenigermachen" und dem "nur machen damit der Lehrer/Eltern zufrieden sind". Da wirkt halt leider auch viel die eigene Umgebung mit - denke ich. Auch heute hat man ja noch Eltern die Druck machen und nur auf Noten gucken, etc.
Gruppenarbeit find ich auch nicht das Allheilmittel - genauso wie stur Frontalunterricht. Ein Mix sollte her, wobei Gruppenarbeit auch bestimmte Arten von Schülern benachteiligen kann. Ein Lehrer der gut selber vorträgt aber "interaktiv" den Unterricht gestalten kann und abwechslungsreich ... scheint mir eigentlich ideal. Also schon eher weniger Gruppenarbeit, etc. und mehr durch den Lehrer gesteuert. Aber nicht dieses pur abschreiben lassen von der Tafel, etc. (Wo ich hoffe dass das heute wirklich kaum noch genutzt wird - bei modernen Medien. Das kostet unnötig Zeit. Sollte so wenig wie möglich geschrieben und so viel wie möglich gesprochen/verstanden werden von Schülern. Hatte noch nen Matheprof in dem einen Semester Mathe dass ich studierte - bevor ich abbrach. Selbst da wars noch irgendwie doof gehalten und es hieß vorher schon "bei dem lernt ihr noch das schreiben". Der war cool drauf - amüsant und humorvoll. Aber älterer Typ. Man war damit beschäftigt mitzuschreiben und so schnell wie der schrieb ... wars schwer. Versthen musste man den Kram dann anschließen und ein Skript erstellte ihm wohl irgendwie ein Mitarbeiter erst im Laufe des Semesters - wo noch Fehler drin warn, aber das half dann beim Lernen da die Ungereimtheiten zu bemerken. :D Skript gehört vorher her. Dann der Stoff besprochen - so ähnlich auch in Schule. Schreiben nur wenn tatsächlich was bearbeitet wird was in Richtung "üben" des Stoffes geht. Die Inhalte selber dafür gibts Bücher oder Folien/Arbeitsblätter, das muss man nich mehr abschreiben.)
Beim Mathe im Schulunterricht fand ich tatsächlich auch die Herleitungen am Wichtigsten. Kann imo ein Problem sein, wenn nur stur der Rechenweg gelernt wird. Dann steht man doof da wenn man mal was vergessen hat. Hab nich selten mal zu wenig wiederholt und genaue Formeln, etc. vergessen und es mir schnell noch hergeleitet und in den ersten 20 Minuten bei ner Klassenarbeit erst mal unter Zeitdruck gestanden und am Ende war ich dann "drin" und habe gerusht und alles fertig gekriegt. :D
Sprachen ist echt ein schwieriges Ding. Bin eigentlich jemand der sich gern viel selber herleitet und selber lernt. Aber da merk ich, dass ich das nicht hinkriegt. (Wollte mal Latein oder Japanisch, etc. probiern.) Hatte in der Schule nur Englisch und Französisch (das nur Oberstufe Intensiv Klasse 11-13 für vollwertiges Abi, damit zweite Fremdsprache vorhanden, war bis inkl. 10. Klasse auf Realschule nur mit Englisch.) Englisch wurde immer besser - nach der Schule. Weil ich es online viel verwenden kann. Französisch: War in der Schule schon schlecht. Und hab bis jetzt komplett alles vergessen. Es fehlt (und fehlte in der Schule schon) tatsächlich der Alltagsbezug. Und in 11 anfangen und viel kompakt reinpressen wollen ist auch nich so doll - und wenn man sich für die Sprache nich so interessiert und schon merkt, dass Englisch international am wichtigsten ist.
Für selber lernen braucht man aber auch irgendwie nen Grundstock - was harter Zwang ist sich das anzueignen. Ich kann halt z. B. nich bei Latein oder Japanisch täglich damit Texte lesen und mich verbessern ohnen nen Grundstock (Vokabeln, Grammatik) der erst mal knallharte Arbeit ist (und leichte = langeweilige Texte erfordert). Da ist Schule die das langsam aufbaut (sofern Motivation dahinter auch) und quasi auch der Vergleich mit andern (und wenn man gut abschneiden will im Vergleich zu denen) auch irgendwo ein bissl motivierend. Weil da halt auch die Struktur vorgegeben ist. Hätte ich als zweite Fremdsprache ne Option auf was gehabt, was mich eher interessiert hätte, hätte ich da vielleicht eher noch reingefunden. (Oder hätte ich es in früheren Klassenstufen schon gehabt - das eher unliebsame Französlisch. Ab 11 angefangen bearbeitete ein Buch pro Schuljar glaub das was man vorher in 2 Jahren gemacht hätte ... die die ab 5 oder so ... schon Französisch dazu haben. Hieß "Cours Intensif" die Bücher, im Untertitel.)
Ich bin halt dann auch ins Vokabelnlernen resigniert und hab versucht irgendwie so durchzukommen halbwegs. Grammatik, etc. ... na ja. Keine leichte Sache. Hängt halt alles von den Vokabeln auch ab und die Sprache hat halt mehr Aufwand, weil die Wörter auch grammatikalische Geschlechter haben und dann die Akzentstriche die es noch verkompliziern und wenn einer schnell spricht versteht man 0. :D (Latein hätte ich da vermutlich angenehmer gefunden, zumindest von der Ausssprache. Auch wenn man da wohl auch viel lernen muss bei den Vokabeln - damit man überhaupt die Grammatik richtig anwenden kann. Um zu wissen wo die Vokabel einzuordnen ist unter welche Regelung, etc.)